1833 / 113 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

kischen Stadt Volei. Die Gruppe besteht aus 6 Figuren. Zur Rechten erblicken wir eine Frau im Sternen⸗Gewande, nach der Antiken Beischrift 1Semla] keine Andere, als Semele, des Dio— nysos Mutter, den Thyrsus mit losen Fingern in der Nechten haitend, wie sie mit gesenktem Haupte ihren ruͤckwaͤrts vor ihr stehenden voͤllig nackten Sohn umfaßt, der seinerseits mit zuruͤckgebogenem Kopfe gegen sie aufblickt und seine hoch— erhobenen Arme um ihren Nacken schlingt. Dieser Gruppe kindlicher Liebe und mütterlicher Zaͤrtlichkeit steht Apollo mit einem leichten Gewande uͤber die rechte Huͤfte und dem linken Arm theilnehmend gegenuͤber; der Lorbeerstamm in seiner Linken und die unzweideutige Namens⸗-Beischrift Apulu] bezeichnen den Goit. Ganz zur Linken hinter diesem sitzt auf einem Felsen ein Satyr⸗Knabe und stimmt die Bacchische Floͤten⸗Musik an. Das ganze Bild, das nach der Meinung des Herrn Professor Gerhard kurz vor dem Triumphe Rom's uͤber Volci im Jahre 473 der Stadt verfertigt seyn duͤrfte, ist mit einem Epheu— Kranze eingefaßt. Zugleich hatte Herr Professor Gerhard die Besichtigung saͤmmtlicher bei ihm befindlichen Handzeichnungen unedirter antiker Denkmäler veranlaßt. Desgleichen hatte der Veteran der Archäologen, Herr Hofrath Hirt, seine Abhand— lung uͤber 2 Volcentische Vasen-Bilder eingesandt, deren Vor— trag durch den Direktor der hiesigen Antiken⸗ Sammlung, Herrn Professor Levezow, vermittelt würde. Bei dem Mittags⸗Mahle, welches folgte, dankte Herr Professor Valentini, als einziger anwesender Romer, im Namen seiner Landsleute, der Gesell— schaft durch ein zierliches Italiaäͤnisches Sonnet.

Aus Duüsseldorf meldet man die am 17ten d. M. daselbst erfolgte Ankunft des diesjaͤhrigen Dirigenten des Nieder Rheinischen Musik⸗Festes, Hrn. Felix Mendelssohn Bartholdy, aus Berlin. „In der Naͤhe und Ferne“, schreibt man von dort, „giebt sich cin außerordentliches Interesse fuͤr die bevorstehende Feier kund, so daß es keinem Zweifel unterliegt, daß, wie die Wahl klassischer Tonstuͤcke bereits allgemeinen Beifall gefunden, auch die Ausfuͤhrung den Bestrebungen eines vaterläͤndischen Kuͤnstler-Vereins entsprechen wird, der sich die Aufgabe gestellt hat, den hoͤhern Anforderungen der Kunst die Herrschaft uͤber die flüchtigen ephemeren Gebilde unserer Zeit zu erhalten.“

Garten hbhau⸗ Verein.

In der 118ten Versammlung des Vereins zur Beförderung des Garfenbaues in den Koͤnigl. Preußischen Staaten am 14. April ka⸗ men, naͤchst einigen inncren Verwaltungs- Sachen, zum Vortrage und zur Berathüng: die Mittheilungen des landwirthschaftlichen Vereins zu Freiburg im Breisgau über dessen Leistungen im abge⸗ wichenen Jahre, die insbesondere uber den Anbau der Cerealien, der Kartoffeln; des Weinstocks und des Maulbeer⸗Baums, auf die Ver⸗ vollkommnung der Schafzucht, wie auf die Verbreitung der Dop⸗ pelspinnerei sich erstreckt haben, und wobei der Einführung des Eng: lischen Weizens und der nackten Gerste, imgleichen des Weinbaues auf Bockschnitt, als itte bemerkengwerth und von wichtigem Einflusse auf die laͤndliche Kultur Erwähnung geschieht; die Ab⸗ handlung des Subrektors Herrn Kahle zu Puttlitz über eine neue Vermehrungts⸗Art bei den Rosen, zur zahlreichen und schnellen Ver⸗ vielfaͤltigung der Mutter- Pflanzen; Mittheilungen des Pastors Herrn Hase zu Wendischbohra bei Nossen uͤber einige vorzügliche QObst⸗ Sorten in ile n enn nee, von denen er Knoöop's Ananas⸗ Birne als die aeg ste von allen Herbst⸗Birnen des ersten Ran⸗ ges ruͤhmt, und die Reinette noppareisle, so wie einen andern Apfel unter dem Namen Iucomparable den Aniilles, als sehr beachtens= werth bejeichnet; die Nachricht von einer durch den Censor Herrn Ruͤpprecht in Wien veranstalteten Ausstellung von Chry= santhemum Indicum von mehr als tausend Exemplaren in 55 Arten. Herr Professor von Schlechtendal referirte cine von ihm verfaßte gedͤrdaͤngte Zusammenf ,, bisher bekannt ge⸗ wordenen authentischen Rachrichten uͤber die in neuerer Zeit so viel beregte, aus der Familie der Dolden⸗Gewaͤchse (wie die Pastinaken, Zuckerwurzeln, Möhren u. s. w.) stammenden, in Süͤd⸗Amerika heimischen Arracachr-Wurzel, aus denen glaubwuͤrdig hervorgeht, daß dieselbe in Europa häufig mit andern Knollen verwechselt wor⸗ den, daß ihre Anzucht in England, Frankreich und Deutschland oft verfucht, aber meist mißlungen ist, daß nur einige wenige Exemplare in England, jedoch ohne Saamen zu geben, gebluͤht häben und daß die grbßere Menge nach kurzem Vegetiren immer wieder ausgegan⸗ gen?“ daß der Preis der aͤchten AEracacha in den, Handels- Gaͤr— ten, wo sie zu haben ist, wie z. B. bei den Gebruͤdern Booth in Hamburg, immer noch sehr hoch ist und daß die zum Oefteren in verschiedenen Deutschen Zeitschriften unter dem Namen Arraracha ju hohen Preifen ausgebotenen Knollen nichts weiter sind, als Kar= tofftl Sorten, von denen die geruͤhmten ausgezeichneten Eigenschaf⸗ ten sich nirgend glaubhaft bewährt haben, wonach es also ganz un⸗ wahrscheinlich wird, daß die aͤchte Arracacha in Menge und mit Vortheil in Fuͤtland und Schoonen gebaut seyn sollte, wie Zeitungs⸗ Rachrichten Reuester Zeit versichert haben. Der Direktor des Ver⸗ eins machte, bei Wieder⸗Aufnahme seiner Vortrage, die Versammlung aufmerksam; auf die bemerkenswerthen Obstsorten, die in dem Gar⸗ ten des Herrn Grafen v. Flotow in Dresden kultivirt werden und nach einem 6 Verzeichnisse auf 177 Aepfel und 172 Bir⸗ nen der vorzüglichsten Sorten sich belaufen, so wie auf die unge⸗ mein reichhaltigen Verzeichnisse der Wein-Sorten, Baͤume, Straͤu⸗ cher, Topf⸗Pflanzen, Stauden, Zwiebel- und Knollen⸗Gewaͤchse, in der ruͤhmlich bekannten Corthum schen Baumschule zu Zerbst; ferner auf die neu erschienene viel versprechende Allgemeine Garten⸗ Zeitung von Herrn Garten-Direktor Otto und Herrn Dr, Dietrich, die insbesonbere füͤr den Blumisten von Werth eischeint, so wie auf die von dem Gaͤrten-Direktor Herrn Ritter in Preßburg angekuͤn⸗ digten, auf Subscription herauszugebenden, lithographirten Garten⸗ Stenen. Eingesandt waren noch und wurden, unter ruͤhmlicher Erwähnung, der Versammlung vorgelegt; von dem Ober-Foͤrster Herrn Hartig, dessen hoͤchs interessante Druckschrit. Abhandlung Über die Verwandlung der polycotyledonischen Pllanzen Zelle in Pilz- und Schwamm⸗Gebilde und der daraus hervorgehenden soge nannten Faͤulniß des Holjes; von dem , , ,, Herrn Staatsrath Hartig, dessin im Verlage von Duncker und Humblot herausgegebenes beachtenswerthes Gutachten uͤber die Fragen? „Welche Holz-Arten belohnen den Anbau am reichlichsten? und wie verhalt sich der n,, des Waldes zu dem des Ackers?“; von dem Kunst- und Handels⸗Gaͤrtner Herrn P. Fr. Bouch«, des⸗ sen werthvolle Naturgeschichte der schaͤdlichen ünd nuͤtzlichen Gar⸗ ten-Insekten und die bewährtesten Mittel zur Vertilgung der erste— ren, im Verlage der Nicolaischen Buchhandlung; von der Kaiserl. Leopoldinischen Carolinischen Akademie der Naturforscher, die Iste Abtheilung 16ten Bandes ihrer reichhaltigen Verhandlungen und von der Mäͤrkischen Oekonomischen Gesꝑelischaft in Potsdam, der 11te Jahr⸗

ang ihres geschatzten Monats- Blattes. Nach dem Sch lusse der Sitzung genf sich die Versammlung in den Föͤnigl. botanischen Garten, um das daselbst neu erbaute, seiner Vollendüng nahe Gewaͤchshaus, mit der dabei nach den Angaben des Herrn Garten⸗-Direktors Otto eingerichteten, durch den Bau⸗Inspektor Herrn Schramm ausgefuͤhr⸗ ten neuen Wasser⸗Heitzung in Augenschein zu nehmen; die Besich⸗ tigung erg ab das befriedigendste Resultat, und die in diesem neuen Hauss aufg estellte reiche Sammlung der seltensten blühenden Ge⸗ tbächfe gewährte einen reizenden Anblick. Noch verdient als eine seltene Cre nung besonders erwahnt zu werden ein von dem Justiz⸗Rath Herrn Meyer in der Versammlung producirtes Exem⸗ lar von Rhododendrum arboreum in schoönster k

G66 Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 ühr. 10 Uhr. Beobachtung.

337, a 09 Par. 337,7 Par. z3 a Par Puellwarme 7,00 R.

4 5,2 90 R. o 0 R. J 4,9 0 R. Flußwärme 6,6 9 R. 4 2.0 0R 2.6 0 R. Bodenwärme 5,2 96 R. S5 pCt. Ausdünst. 0, os 1 Rh. regnig. truͤbe. Miederschlag . 1 01 Rh. . NW Vorm. 115 Uhr Schnee,

s . Nachm. 3 Uhr Hagel.

3 ö Spater Regen.

1833. 21. April.

Luftdruck. . Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg.

aufgeheitert W.

Wolkenzug

H i Den 22. April 1833. Amtl. Fonds. und Geld- Cours - Zettel. (Pre si'. Cour.)

DI. Brie Geld . ,,, 999 ,,

I. rte, Geld. ]

St. Schuld - Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. An]. 22. Er. Enz. Ohl. 30. Präm. Seh. d. Sech. Kurm. Obl, m . C. Nenm. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Obl. Königsb. do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr.

Grolshz. Pos. do. Istpr. Pfandhr. Pomm. do. Kur. u. Nenum. do. Schlesische do PRlest. C. d. K. u. N. z Sch. d. RK. n. N. K

Holl. voll. Luk.

Neue do. - Friedrichsd'or .. Dis conto

.

8 *

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 17. April. ö

Niederl. wirkl. Schuld 454. 58 do. S4 *. Ausgesetzte Schuld Kanz. Bill. 204. 63 101. Russ. (v. 1828) 99. 6. 1831) 883. Preuss. Prämien-Scheime 3. Oesterr. 88. 38 Span. 455. S 65s.

Hamburg, 20. April.

Oesterr. 53 Met. 92. 48 do. S33. Bank- Actien 1216 Russ; Eugl. 995. Russ. Holl. (v. 1831) 903. Met. in Hamb. Cert. —. Preuss. Primien- Scheine 1564. A8 Preuss. Engl. 1063. Poln. 1148. Dan. 71.

vVien, 17. April.

58 Met. 9i5. 48 do. 82. I3 do. 213. Part. Ohl. 1353. Bank-

Actien 1193.

Königliche Schau spiele.

Mulier taceat in ecclesia, oder: Die kluge Königin, historische Tragi⸗Komsdie in 3 Akten, von E. Raupach. Hierauf: Miran— dolina, Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. Blum.

Mittwoch, 24. April. Im Opernhause: Nurmahal, lyri— sches Drama in 2 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini.

König städtisches Theater.

Dienstag, 23. April. Zum erstenmale: Die Braut aus Ar— kadien, oder: Die Unschuld auf dem Lande, Lustspiel in 4 Akten, von Grammerstaͤtter. (Dlle. Hoch, vom staͤndischen Theater zu Preßburg, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne: Adele, als zweites Debuͤt.)

Neuceste Nachrichten.

Paris, 16. April. Der Contre⸗Admiral Ducrest de Vil— leneuve ist statt des mit Tode abgegangenen Admirals Mallet zum Marine-Praͤfekten in Lorient ernannt worden.

In der Pairs-Kammer berichtete gestern der Graf von

Su ssysuͤber das Ausgabe⸗Budget, und trug auf die unveraͤn⸗ ? . te derte Annahme desselben an. In einem zweiten Berichte rend er doch uberall nur Gehorsam gegen die Gesetze un Verfassung predige; nur habe er sich hinzuzufuͤgen erlaubt

stimmte Herr Tripier fuͤr die Annahme des Gesetz-Entwurfes

am Schlusse seines Vortrages zwar zu Gunsten des un d

jedoch unter Vorlegung eines Amendements, worin er

antrug, daß vom 1. Oktober d. J. ab die Salz- Steuer auf

Decime fuͤr das Kilogramm herabgesetzt und der dadurch

stehende Ausfall durch eine Erhohung von 4 Centimen au Franken von der Grund-Steuer des letzten Quartals d. deckt werde. Der Redner berechnete den Ertrag dieser Erh auf 9, 770,000 Fr. Herr Laboissiere, der nach ihm au Rednerbuͤhne gerufen wurde, war abwesend. Statt seine griff Herr Muͤntz das Wort; die Kammer schenkte ihm imp kein Gehoͤr, indem der auf den folgenden Tag anstehende zeß der Tribune sie ausschließlich beschaͤftigte. d Izard ließ sich dadurch nicht abhalten, auch seine Me uͤber diesen Gegenstand abzugeben. Er wies auf die stets wach Staats-Ausgaben hin und glaubte, daß man dieselben len dem schlechten Verwaltungs⸗Systeme beimessen muͤsse. In rigen Jahre, bemerkte er, habe man sich zur Begruͤndum selben auf die im Lande herrschenden Unruhen berufen; haͤtten aber jetzt aufgehört, und dessenungeachtet sey das Ph von 1833 noch staͤrker, als das von 1832. Der Redner schließlich auf die allmälige Abschaffung der Salz- und der traͤnt⸗Steuer und dagegen auf die Einfuhrung einer Steun, allem beweglichen Eigenthum, so wie einer Luxus-Steuer q Der Handels-Minister suchte in einem Vortrage, won sich mehrere Ausfälle gegen die Opposition erlaubte und ih, mentlich die seit der Juli-Revolution eingetretene Erhoͤhnn Budgets schuld gab, die Behauptungen des vorigen Renz

widerlegen, worauf die Fortsetzung der Debatte auf morgen

tagt wurde, da die heutige Sitzung ausschließlich dem Pn der Tribune gewidmet seyn wird. Der Praͤsident lud di glieder ein, sich ja recht puͤnktlich um 121 Uhr einzufinden der Redacteur der Tribune um 1 Uhr vorgeladen sey.

Gestern erschien vor dem hiesigen Assisenhofe der Den Herr Cabet, unter der Anklage, durch sein im Oktober erschienenes Werk uͤber die Juli-Revolution die Wuͤrde in verfassungsmäßigen Rechte des Koͤnigs, so wie die Recht die Autoritaͤt der Kammern angegriffen, die Person St verletzt, zu Haß und Verachtung gegen die Regierung aufn die Tribunale und andere Behoöͤrden verleumdet und Staats gn wegen ihrer Functionen oͤffentlich beleidigt zu haben. Mehrereh sitions⸗Gefaͤhrten des Angeklagten, unter ihnen der Genen fayette, die Herren Dupont von der Eure, Laboissiert,)

Garnier⸗Pages, von Argenson, von Ludre, von Corcelles j schall Clauzel u. A. m. waren anwesend.

Nachdem dunn

klagte die inkriminirte Schrift als sein Werk anerkannt, hij

wegen der der Regierung einzuräumenden Befugniß, den politi⸗

schen Fluͤchtlingen bestiminte Wohnsitze anweisen zu duͤrfen.

Hiernaͤchst bestieg Herr Guizot die Rednerbuͤhne, um der Ver⸗ r ö 0 . h., wer dies aber behaupte, muͤsse ihn schlecht kennen; es lien

sammlung die beiden von der Deputirten-Kammer bereits ange— nommenen Gesetz⸗Entwuͤrfe uͤber den Ankauf der Cuvierschen Bi— blithek und der Champollionschen Manuskripten⸗Sammlung, so wie uͤber die Pensionirung der Wittwen dieser beiden Gelehrten vorzule—

ö 8 r 4 ' . 2. gen. Nachdem eine Kommission zur Pruͤfung dieser Gesetze ernannt

und ein unerheblicher Bittschriften-Bericht abgestattet worden,

machte der Praͤsident den Vorschlag, die Debatte uͤber das Aus- gabe-Budget bereits am naͤchsten Mittwoch zu eroͤffnen.

„Was soll alsdann aber“, fragte der Marquis von Dreux— Brézé, „aus dem Departemental-Gesetz-Entwurfe worden, woruͤber die Berathung ebenfalls auf den Mittwoch angesetzt worden ist?“ diesem Gesetze gleich nach dem Budget beschäftigen koͤnne.

Der Praͤsident erwiederte, daß man sich mit

Am Schlusse der Sitzung berichtete noch der Herzog Decazes

uͤber den Gesetz-Entwurf wegen des außerordentlichen Zuschusses der 52 Millionen zu dem Budget des vorigen Jahres, und stimmte fuͤr die Annahme desselben unter einigen Modificationen. Die Sltzung wurde sodann aufgehoben.

Die Deputirten-Kammer bheschaͤftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung mit dem Gesetz-Entwurfe, wodurch der Kriegs— Minister nachträglich eine Summe von 2,994,348 Fr. zur Be—

streitung der Equipirungs-Kosten fuͤr 5ä,613 Rekruten von der Klasse von 1831, die im vorigen Jahre ausnahmsweise in das

stehende Heer eingestellt wurden, verlangt. ging, nachdem die betreffende Summe bereits im Budget des Kriegs-Ministeriums gestrichen worden, jetzt ohne irgend eine Debatte mit 200 Stimmen gegen 33 durch. An der Tages—

ordnung waren darauf die Berathungen uͤber das Einnahme

Budget fuͤr 1833. Herr Thiard als erster eingeschriebener Red—⸗ ner tadelte im Allgemeinen den Gang des Ministeriums, das sich, anstatt dem Lande die in der Charte verheißenen Institu— tionen zu geben, darauf beschränke, den Kammern Finanz Gesetze vorzulegen, oder ihnen willkürliche Maßregeln in Vorschlag zu bringen. Ungeachtet die Versammlung augenscheinlich nicht das mindeste Interesse an dieser Debatte nahm, versuchte doch noch Herr André, vom Departement des Ober-Rheins, die Aufmerk— samkeit derselben zu fesseln. Es gelang ihm indessen nicht; die Deputirten unterhielten sich in einzelnen Gruppen uͤber ganz andere Dinge, als das Einnahme⸗Budget. Ueberdies war die Kammer, wie schon die obige Abstimmung ergiebt, kaum vollzählig; namentlich waren die Baͤnke auf der außersten rechten und linken Seite fast gaͤnzlich entbloͤßt, indem diejenigen Mitglieder, die hier ihren gewoͤhnlichen Platz haben, vor dem Assisenhofe dem Prozesse des Herrn Cabet (siehe weiter unten) beiwohnten; und doch handelte es sich um das Budget, um das Geld der Steuerpflichtigen. Herr Andre stimmte

Dieser Entwurf

; ö . ö ö. General-Advokat, Herr Boucly, sein Requisitorium, und Dienstag, 26. April, Im Schauspielhause, zum erstenmale. die verschiedenen Anklage⸗Punkte durch viele Stellen aus

Werke, ja zum Theil schon aus den Ueberschriften der eim

Kapitel zu beweisen, worauf der Anwalt des Herm bet, Advokat Marie, zur Vertheidigung desselben Nachdem sodann die Sitzung etwa 10 Minuten lang sutnn worden, ergriff Herr Cabet selbst das Wort. „Als Ih

wie als Deputirter“, äußerte er, „fuͤhle ich das Beduͤrfniß—

wegen der gegen mich vorgebrachten Beschuldigungen fertigen; das glaͤnzende Plaidoyer meines Vertheidigers shn mich aber dieser Muͤhe; daher nur dieses eine Wort: Schrift ist die Frucht einer langen und muͤhsamen Arbett, aber des Hasses und der Rache. Ich bin so gluͤcklich, Niemand zu hassen brauche. Da nun mein Advokat di! gabe, die ich mir gestellt, wuͤrdig geloͤst hat, so stelle ich scheidung vertrauensvoll und unbedingt den Einsichten g Gewissenhaftigkeit der Geschwornen anheim.“ Nach ein plik, worin der General-Advokat die Anklage behauptete,“ der Anwalt des Hen. Cabet, und nach ihm dieser Letztere selbf, zweitenmale das Wort. Damit die Geschwornen kein um tes Urtheil faͤllten meinte Herr Cabet), müßten sie seine E

in ihrem ganzen Zusammenhange kennen, da sie sich son

nen richtigen egriff davon machen koͤnnten. Man bescht ihn, daß er darin zu einem Umsturze der Charte rathe,—

die Charte noch nicht vollkommen sey, und daß ein Tag! men werde, wo sie vervollstaͤndigt werden wuͤrde. Eben j er der Beleidigung der Person des Koͤnigs bezuͤchtigt mi

in seinem Charakter, irgend Jemanden zu beleidigen, wett denn auch diesen Theil der Anklage aus allen seinen K zuruͤckweise. Nachdem hierauf der Praͤsident die Dehan sammengefaßt, zogen die Geschwornen sich in ihr Berathr Zimmer zuruͤck und erklaͤrten nach kurzer Erwaͤgung Hern bet auf sammiliche fuͤnf Anklagepuntte fuͤr nicht schu worauf derselbe von dem Gerichtshefe freigesprochen ke Dieses Urtheil ward von einem Theile der Anwesenden mi fallklatschen aufgenommen.

Der Baron Bois⸗le-Comte, fruͤher Chef der politischn theilung im Ministerium der auswärtigen Angelegenheit mit einem Auftrage der Regierung an den Pascha von ten nach Alexandrien abgegangen.

Der Giaf von Appony begab sich gestern nach dem? sterium der auswaͤrtigen Angelegenheiten, wohin auch Lord ville kam; Beide hatten hier eine Unterredung mit dem Hi von Broglie, nach welcher der Graf von Appony dem Pozzo di Borgo einen Besuch abstattete

Die hiesige Garnison ist heute durch das in Courbenfß gende Linien Regiment verstaͤrkt worden. Alle hiesigen Sch feger und Waffenhaͤndler haben oie Weisung erhalten,? ihren Laͤden befindlichen Waffen sorgfältig verbergen. stern Mittag ward bei sammilichen Wachtposten der Tu ein aus dem Kabinet des Koͤnigs kommender Tages⸗Befts gelesen.

Herr Isidore Geoffroy St. Häilöire wurde gesteh Mitgliede der Akademie der Wissenschaften gewählt.

Der ehemalige General⸗Capitain von Catalonien, Cn! Espana, der nach Majorca verbannt worden, von dort abt! Italien entflohen war, ist am Sten d. M. von Genua m Dampfboote „Henri IV.“ in Marseille angekommen.

3 Heure schloß 5proc. Rente pr. rompt. 101. cour. 191. 15. 3proc. pr. compt. 77. 40. sin cour. . 5proc. Neap. pr. compt. 91. 39. sin cour. 91. 40 ö Span. perp. 747. Zproc. 437 5proc. Belg. Arl. Si. ] Roͤm. Anl. ;

Frankfurt a. M., 19. April. Oesterr. Sproc. Mtuf 92. 4proc. S3 I. 33 mx. 2 proc. 492. 1proc. 9927 Br. j

4

Actien 1459. 14318. Part.“ Obl. 1353. 135. Loose zu in 1893. B. Holl. fproc. Obl. v. 1837 Sh. Js. Poln. Lorse 5

Nedacteur Ca ttes. —— n =

Fedrugt bel e. W. Hant

Herr Basi⸗

ihre ist ein folches vorauszusehen. zuin, schätzt die diesjährigen Ausgaben, welche durch die Einnah⸗ n Jedeckt werden muͤssen, auf etwa 1132 Millionen; diese Ver⸗

(

. Preußischt Stag

Allgemeine

ts⸗Zeitung.

13.

Berlin, Mittwoch den 24 sten April

—— * ,

ßjͤs:eeeifi iuufß

lUmtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. hine Majestaͤt der Koͤnig haben denn Premier Lieutenant Fiocki des 14 ehr ö hoffer und dem Premier Lieutenant Cormann des landwehr⸗ Regiments, den Rothen Adler-Orden vierter u verleihen geruht.

Dis Königs Majestät haben den bisherigen außerordentli—

professor in der juristischen Fakultat der Universitat zu

zum ordentlichen Prosessor in der gedachten

Pr. Dieck, ausgefertigte Bestallung

st zu ernennen, und die fuͤr ihn sichtselbst zu vollziehen ö . . Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen außerordentli—

Professor in der philosophischen Fakultat zu Halle, Dr.

„zum ordentlichen Professor in der gedachten Fakultat nennen, und die fuͤr ihn ausgefertigte Bestallung Aller⸗ selbst zu vollziehen geruht.

Bekanntmachung. . Die von dem unterzeichneten Rektor und Richter hiesiger

ich⸗Wilhelms - Universität vorschriftsmäßig zu prüfenden wund ihr wird allem Anscheine nach, trotz der neuen eingetreie—

he der Studirenden um Stundung und die Vorlesungen

resp. Erlaß der Honorare fuͤr

nicht nur durch genuͤgende Maturitäts-Zeugnisse (mit der Inlaäͤndern) und resp. durch guͤnstige

L. oder II. bei den Inlaͤ , g6é, Zeugnisse von den früher besuchten Universitäten, son⸗ nsbesondere auch durch Zeugnisse der Beduͤrfrigkeit gehörig ndet werden. . . ö n Ansehung dieser Beduͤrftigkeits-Atteste ist fe st⸗

„daß sie bei Waisen nur von der betreffenden Vormund. EBehorde, und fuͤr Studirende, deren Eltern noch am Leben von dem Magistrate des Wohnorts oder von den Amts⸗ folgen, scheint von dem Ministerium nur als eine Maschine,

esezten des Vaters ausgestellt werden können, und daß in

Zeugnissen folgende Punkte ausdruͤcklich enthalten seyn muͤssen i die Annahme des Einnahme-⸗Budgets so lange verweigern woll⸗ te, bis jene beiden wichtigen Gesetze von der Pairs Kammer angenommen und zuruͤckgesandt worden und wenn die Kammer vor dem Schlusse einer Session, die dem Lande schon so viele Millionen kostet, eutscheiden wollte, ob sie nochmals a9 Millionen für die Griechische Anleihe, 35 Mislionen fuüͤr die Befestigung

UÜngübe des Vor- und Zunamens und des Alters der Stu— direnden; . ö Ant, Stand und Wohnort der Eltern, und bei Waisen der Vormuͤnder;. - .

Zahl der etwanigen übrigen versorgten oder unversorgten Finder, oder Bemerkung, daß keine vorhanden seyen;

Angabe der Lehr-Anstalt, auf welcher der Bittsteller seine Herr von Villele nie anerkennen wollte, bewilligen soll, so wurde

Vorbildung erhalten hat;

die von den Eltern oder Vormuͤndern zu machende be⸗ Wuüͤrde und der Interessen des Landes bewußt ist.“ Journal des Débats schloß gestern einen Artikel, worin es sich mit der Politik des Amsterdamer Handels-Blattes

stimmte Angabe der Unterstuͤtzung, welche dem Studiren⸗ den jährlich zugesichert worden, aus welcher Quelle sie auch kommen, und von welcher Art sie auch seyn moͤge;

die bestimmte Versicherung, daß die Eltern oder Vormuͤn— Vorzug vor dem letzteren einraumte, mit folgender Bemer⸗ kung: oder Muͤndel nicht mehr, als die unter Nr. 5 anzugebende es dem ultra- revosutionnairen Strome kuͤhn und unerschrocken an welchem Staa

der nach ihren, der altestirenden resp. Behoͤrde genau be— lannten, Vermoögens-Verhaͤltnissen dem studirenden Sohne

Unterstuͤtzung gewähren können.

Indem wir diese hohen Anordnungen hierdurch zur oͤffent⸗

Kenniniß bringen, damit dieselben bei Ausstellung der be— feln Duͤrftigkeits-Zeugnisse von den resp. Behoͤrden in der

eschrebenen Art beruͤcksichtigt werden, sind wir zu der Be daß bei mangelhaften Aitesten die von uns hristcmäßig zu pruͤfenden Gesuche um Siundung der Ho⸗

ung verpflichtet,

te flr die Voclesungen nicht bewilligt werden können. Berlin, am 20. April 1833. er Rektor und der Richter hiesiger Friedrich-Wilhems— Universität. Weiß. F. Krause.

Zeitungs- Nachrichten.

.

n ü n d. Frankreich

Handels-Minister, Herrn Thiers, begleitet werden, welcher

RNajestaͤt die Pläne zu wichtigen Kanal- und Straßen- Baus. . 2 ut Herrn Laffitte suͤr den Breteuiler Forst 4850, 000 Fr. mehr ge geben habe, als Herr Laffitte im Jahre 18326, wo das Grund

die in jenen Departements ausgefuhrt werden sollen, vorle— will. Der Nachricht des gestrigen Messager, daß Herr Dupin

hestrn Abend eine Privat-Audienz beim Könige gehabt, in shher fast nur von dem Prozesse gegen die Tribune die Rede hsen, wird von den ministeriellen Blättern mit dem Bemer

widersprochen, daß Herr Dupin vorgestern gar nicht in den lerieen gewesen sey.

Die Reise des Herzogs v. Orleans nach London, die in den

hsten Tagen statifinden sollte, ist auf den Anfang des Mal

choben worden,

lieber das der Kammer vorliegende Einnahme⸗Budget be. kt das Journal du Commerce: „Die Kammer beschäf hsich gegenwartig mit ihrem dritten Budget seit der Juli⸗ volution. Wir haben fruher in den beiden ersten ein Desicit

etwa 20 Millionen jährlich aufgezeigt, und auch in diesem

lagung ist aber offenbar zu niedrig, denn es muͤssen 7 Mil—

nen, die der Kriegs Minister fuͤr die in Bourges und Lyon

errichtenden Zeughäuser und 5 Millionen fuͤr die Vereinig— Staaten (als Abschlags-Zahlung der ihnen durch den Ver—

ö von 1831 bewilligten 25 Millionen) hinzu gerechnet wer— „wodurch das Ausgabe-Budget schon auf 1144 Millionen

seigt. Ohne Zweifel werden noch andere außerordentliche Kre—

ite verlangt

werden, z. B. fuͤr Schiffs⸗Ausruͤstungen mit Ruͤck⸗

14ten Landwehr-Regiments, dem Capitain

Jahre noch mit 323 Mill. angesetzt ist, auf 227 Mill, also um Is Millionen, herabgesetzt werben. Gesetzmt auch, daß diese Re⸗ duction wirklich vorgenommen wird, so muß man immer noch

Der Berichterstatter, Herr

sicht auf die Hrientalische Angelegenheit. Nimmt man aber auch die kleinste Summe fuͤr die an, so bleibt immer, da die gewohnlichen Einnahmen 966 Mil— lionen betragen, eine Summe von 178 Millionen übrig, 36 Auf diese Weise haͤuft sich das Defieit von Jahr zu Jahr an. den 19ten d. M. wegen mehrerer Artikel seiner Zeitung vor den

Ausgaben, namlich 1144 Millionen

durch außerordentliche Mittel gedeckt werden muß.

Der Berichterstatter sucht uns uͤber die Zukunft durch ei—

nen Blick auf unsere finanzielle Lagt im kommenden Jahre zu veruhigen; er gruͤndet seine Hoffnung hauptsaͤchlich auf die Ent—⸗ waffnung und die Verringerung des rechnungen soll das Budget des Kriegs⸗Ministertums, das in diesem

sragen, wie es kommt, daß wir jetzt in Friedenszeiten dem Kriegs⸗

Minister 227 Millionen geben sollen, wahrend er unter der Re⸗ r der Meinung war, daß durch das in derselben vorgeschlagene

stauration nur 187 Millionen erhielt. In keinem Fall wird diese Verminderung der Ausgaben das ungeheuere Deficit dek—

ten, welches, wenn man nicht bei Zeiten vorbeugt, eine finanzielle Katastrophe herbeiführen muß.“

Der Constitutionnel bemerkt; „Ueber dem traurigen

Prozesse, mit weschem die Kammer sich beschaͤftigt, geht eine

kostbare Zeit verloren. Die erste Session ist dem Schlusse nahe

nen Zoͤgerungen, eine zweite folgen. Welches Ergebniß stellt sich,

wenn man auf die Arbeiten der jetzigen Session zuruͤckblickt,

für das Land aus ihren fuͤnfmonatlichen Verhandlungen heraus? Obgleich einige einsichtsvolle Männer in der Kammer sitzen und die meisten gutgesinnt sind, so sind doch nur zwei Gesetze unter

allen in der Charte versprochenen beendigt worden, das Depar⸗ temental - Gesetz und das wegen der Ermittirung der Grund-Ei—⸗ genthümer. Beide liegen gegenwärtig der Pairs Kammer vor

und die Session wd endlgen, ohn« daß dieselben dem Lande zu Theil werden. Die Deputirten- Kammer, der Last von Fi— nanz-Gesetzen erliegend, welche ohne Unterbrechung auf einander

um Geld zu muͤnzen, betrachtet zu werden. Wenn dieselbe aber

von Paris und 25 fur die Nord-⸗Amerikanische Forderung, welche sie zeigen, daß sie nicht nur sparsam, sondern sich auch ihrer

Das

fentlichen Lokale dazu verweigert hatte, in seiner eigenen

und des Journal de la Haye beschaͤftigte und dem ersteren den

„Das Verdienst Hollands, welches seinem Wider—

stande die Achiung von Europa verdankt, besteht darin, daß sie durch das Gesetz gegruͤndet sey, sich nicht durch praktischen

trat. Holland war der erste Damm sich jene revolutionnaire Bewegung brach, die alle ten aus der regelmäßigen Bahn herauszutreiben schien. Holland hat Europa großeniheils vor der Anarchie gerettet; dieß wird einst sein Ruhm in der Geschichte seyn.“ Die Quo⸗ tödienne wird durch diese Aeußerung zu folgender Bemerkung veranlaßt: „Wenn nach der glaͤnzenden Gerechtigkeit, die das

entgegen

ministerielle Blatt dem Haager Kabinet widerfahren läßt, in den

Mannern, welche uns setzt regieren, nur irgend Konsequenz und Beziehung zwischen ihren Worten und ihren Handlungen vor— handen ware, so wuͤrden sie ihre Bewunderung und Dank⸗ barkeit fuͤr den Koͤnig Wilhelm, den Retter der Europaͤischen Staaten, wie das Journal des Debats ihn so treffend nennt,

in Thaten ausdrucken, und um konsequent zu seyn, nicht nur das Embargo aufheben, sondern auch die Farben Oraniens auf den Thoren von Bruͤssel aufpflanzen.“

Im Temps liest man:. „Es scheint gewiß zu seyn, daß

hinzu, die nach dem Archipel gesandten Schiffe seyen bestimmt, die werden also gegen den Pascha von Aegypten kämpfen.“

Die France

Operationen der Russischen Truppen zu unterstuͤtzen; wir klärte dieselbe fuͤr wesentlich un vertr g ich mit dem eigentlichen nouvelle berechnet heute, daß der Konig ) seligkeiten aller Art befoͤrdere.

——

dessen Gemeinde gehoͤre. die Regierung, den Vorstellungen Rußlands nachgebend, das Benehmen des Admirals Roussin desaveuint hat. paris, 16. April. Der Koͤnig wird in den ersten Tagen Mai nach den westlichen Departements abreisen und von

Man fuͤgt

Eigenthum viel hoher im Werthe gestanden, als gegenwartig,

dafuͤr bezahlt habe.

Dns J fruͤh hier angekommen, begab sich augenblicklich nach der Ci⸗ tadelle.

Journal de Guvenne meldet aus Blaye vom

10ten d. M.. „Der Doktor Gintrac, der von Bordeaux heute und hohe Belohnungen, als der wahren Religion verderb

. richtung herbeizufuͤhren.

welcher am 20sten 8 M. zu Gunsten der in den hiesigen Ge—

faͤngnissen sitzenden Republikaner statt finden sollte, und den Ei⸗

ner der Veranstalter, Advokat Fenet, weil die Behoͤrde agg 9. 056

nung geben wollte, aus politischen Gruͤnden verboten. ; Der Redacteur der Quotidienne, Herr von Brian, ist auf

hiesigen Assisenhof geladen, und wird von Herrn Berryer ver—

theidigt werden Heeres, nach seinen Be⸗

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 16. April. Lord Wynford trug auf dle zweite desung der von ihm eingebrachten Bill zur Vereinfachung des Prozeß⸗Verfahrens an, und suchte die Vortheile derselben aus⸗ einanderzusetzen. Lord Eldon sprach gegen die Bill, indem er

Verfahren Kosten und Zeit nicht vermindert, sondern vermehrt werden wuͤrden. Der Vorschlag des Lord Lyndhurst, die Bill heute uͤber sechs Monate zum zweitenmale zu verlesen, ward von dem Lord-Kanzler unterstuͤtzt und von dem Hause ge— nehmigt.

Unterhaut. Sitzung vom 16. April. Im An— fang der heutigen Sitzung wurde uͤber einen Vorschlag des Sir Robert Inglis, die Pruͤfung der Maryleboner Wahl noch einige Zeit lang auszusetzen, abgestimmt, und derselbe, nachdem die Herren Hume und O Connell sich demselben widersetzt hatten, mit 67 Stimmen gegen 22 verworfen. Sir E Wil, mot erhielt Erlaubniß, eine Bill 8. Veränderung und Verbes— serung der Gesetze in Bezug auf Verbrecher unter 17 Jahren einzubringen. Herr Lennard trug auf die Erlaubniß an. eine Bill einbringen zu duͤrfen, wodurch die Todesstrafe für durch Einbruch bewerkstelligten Diebstahl abgeschafft wurde. Er

suchte in einem ausfuͤhrlichen Vortrage (auf den wir zuruͤckkom⸗

men werden) die Nutzlosigkeit und selbst die Schaͤdlichkeit eines Gesetzes darzuthun, das selten oder nie in Anwendung ge— bracht wuͤrde Der General-Anwalt hatte zwar im We⸗ sentlichen nichts gegen die Bill einzuwenden, bemerkte aber, daß

er mitt einiger Besorgniß wahrnaͤhme, wie sich die Antraͤge auf

Veranderung häuften. Eis wären noch 10 Vorschlaͤge in Bezug auf Kriminal, und 15 in Bezug auf Civil-Gesetze verzeichnet. Er glaube, es wuͤrde besser seyn, wenn die ehrenwerthen Mit— glieder, welche jene Vorschlaͤge zu machen beabsichtigten, noch

eine kurze Zeit warteten, um zu sehen, ob nicht ein Plan zur

allgemeinen Revision der Gesetze vorgelegt werden wurde. Hoͤrt, hört!! Nach einigen Bemerkungen der Herren C. W. Wynn, C. Fergusson, Eward und Eobbett wurde die Erlaubniß zur Einöringung der Bill ertheilt,— Herr Faithfull machte seiner fruͤheren Anzeige gemäß einen Vorschlag in Bezug auf die Anglikanische Kirche. Er sagte, daß der dem Hause vorzu— legende Beschluß in drei Haupttheile zerfalle, deren jeder einen

besonderen Grundsatz von der groͤßten Wichtigkeit in sich schließe.

Zuerst solle festgesetzt werden, daß die Englische Kirche, wie

Nutzen empfehle; zweitens, daß die Einnahmen derselben stets

legislativen Bestimmungen unterworfen gewesen seyen; und drit— tens, daß der großere Theil, wenn nicht das Ganze jener Ein— nahmen, zur Erleichterung der Lasten des Volkes verwendet wer den muͤsse. Es sey kein Geist des Vorurtheils oder der Feind— seligkeit gegen die Englische Kirche, welcher ihn veranlasse, die obigen Beschluͤsse dem Hause zu empfehlen. Es beduͤrfe keines großen Scharfsinnes, um die Kirche von ihrer äußeren Einrichtung zu unterscheiden; er verehre die eine die andere verabscheue Er beabsichtige aber deshalb nicht, den Umsturz jener Ein Die Anhaͤnger jener Kirche moͤchten ihre Erzbischoͤfe und Bischoͤfe, ihre Archi-Diakonen, ihre De— chanten und Pfruͤndner behalten, so lange es ihnen beliebe; er wolle nur, daß zur Erhaltung jener Herren Niemandem Gewis— senszwang angeihan, und daß Niemand gezwungen wurde, suͤr den Unterhalt eines Geisilichen zu bezahlen, wenn er nicht zu Weiter verlange er nichts, aber mit Wenigerem werde er sich auch nicht begnuͤgen. Der Redner ging nun zur weiteren Entwickelung und Begruͤndung seiner Anträge uͤber, und griff in seiner Eigenschaft als Dissenter die bestehende Kirche in ihrer äußeren Gestaltung auf das Heftigste an, und er

Geiste des Christenthums, indem sie Eigennutz, Haß und Feind Er wisse nicht, bemerkte er un ter Anderem, daß im Evangelium von einer gezwungenen Erhal— tung der Geistlichen die Rede sey. Durch keine Handlung der Apostel wuͤrde ein solcher Grundsatz gerechtfertigt. Lebten sie nicht von ihrer Haͤnde Arbeit, und lehnten sie nicht erzwungene

lich, ab? Der Redner wies im Verlauf seines Vortrages

Werden die Zeitungen der Regierung uns auch heute

anzeigen, daß das Befinden der Herzogin von Berry sich taͤg;⸗

lich bessere, und daß ihr d ringsten Besorgniß Anlaß gebe? Die Regierung verharrt in

Prinzessin zudenkt.“ In schuͤren und Flugschriften und 80000 Handschriften, in der Bi⸗ bliothek Mazarine 100,000 Bände und 000 Handschriften, in

der Bibliothek Saint Genevieve 112, 009 Bande und 20, 900 Hand

Handschristen. In Folge der unruhigen Auftritte,

sind mehrere der Pensionaire geschlossen und einer von ihnen, relegirt worden, so daß er auch in kein anderes Gymnastum aufgenommen werden kann. ;

Der Polizei⸗Prafekt hat den sogenannten patriorischen Ball,

der hiesigen Königl. Bibliothek befinden sich 50 000 Bände von gedruckten Buͤchern, eine gleiche Anzahl von Bro. dat ehrenwerthe Mitglied ein Dissenter, und er Lord Althorp)

ein Anhänger der bestehenden Kirche sey, es leicht zu begreifen

schriften, und in der des Arsenals 170 000 Baͤnde und 5000 nung waren.

Gesundheits Zustand nicht zu der ge⸗ . und empoͤrenden Handels waͤren. ihrem Schweigen uber das Schicksal, welches sie der gefangenen die Beschluͤsse .

erwarten durfte, daß er die Rede des ehrenwerthen Mitgliedes

Kirche wäre oder nicht, verschiedene Ansichten haͤtten.

die im vorigen Monate in dein Königl. Gymnastum zu Versailles stattgefunden haben, dieser Anstalt von derselben aus.; als der Haupt⸗-Unruhestifter,

noch darauf hin, wie die Besetzung der geistlichen Stellen theils von politischen Ruͤcksichten abhängig gemacht würde, und theils ganz 6ͤffentlich Gegenstand eines unwuͤrdigen Herr Cobbett unterstuͤtz te Lord Althorp sagte, daß das Haus schwerlich Lauter Beifall.)

beantworte. Er wolle bloß bemerken, daß, da

sey, daß sie über die Frage, ob die Englische Kirche eine gute Es gäbe aber noch einen anderen Punkt, uͤber den sie verschiedener Met Das ehrenwerthe Mitglied behaupte nämlich, daß sein Vorschlag von großer Wichtigkeit wäre, und darin konne er nicht einstimmen. Er wolle daher auch das Haus nicht weiter mit Eroͤrterung eines Gegenstandes aufhalten, der sich besser fuͤr

eine Disputation, als fuͤr eine parlamentarische Debatte passe.

Beifall. Die Vorschlaͤge wurden darauf ohne Abstimmung ver

worfen. Lord Althorp legte hierauf eine Bill vor, wodurch es den Spar⸗Banken gestattet werden solle, Leibrenten bis zum