1833 / 113 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Betrag von 20 Pfd. Stlg. auszuthun, welche die erste Lesung erhielt. Es wird durch diese Bill festgesetzt, daß Personen zwi— schen 20 und 39 Jahren jeden Monat 6 Shilling in die Spar⸗ Bank zahlen muͤssen, um dafür von ihrem 6hsten Jahre an jaͤhr— lich 20 Pfd. Strg. zu erhalten. Wenn man nicht im Stande die Einzahlungen fortzusetzen, so erhaͤlt er alle geleisteten Einschuͤsse, jedoch ohne Zinsen, zuruͤck. Das Haus vertagte sich um 1 Uhr Morgens.

London, 17. April. Ihre Masestäten kamen gestern Nach— mittag um 2 Uhr von Windsor im Palast von St. James an. Der Konig gab am Abend den Rittern des Groößkreuzes des Bath-Oedens ein Diner. Unter den Anwesenden bemerkte man die Herzoͤge von Cumberland, Gloucester und Wellington, den Viscount Beres ford, Sir G. Drummond, den Marquis von Londonderry, Sir Alexander Hope und Sir George Murray.

Viscount Palmerston muß noch immer Unpaßlichkeit halber das Zimmer huͤten.

Aus Porto wird vom Sten d. gemeldet: „Das Wetter war n der vergangenen Woche anhaltend schlecht; gestern wurde es besser, und in der verwichenen Nacht sind hoöͤchstwahrschein⸗ lich einige Vor gelandet worden. Das Wetter ist jetzt sehr schon; der Wind weht lebhaft von Norden. Heute Mor—

n sah vor Porta; zwei davon sind mit Fi—

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Nieder lan de.

Haag, 18. April. Aus dem Feldlager bei Breog sehreitt man vom 16ten d.! „Es wird hier stark von einem b-vorstehenden Avancement bei der Infanterie gesprochen; auch sollen bei bieser Gelegenheit mehrere Stabs, Offiziere ver— setzt werden. Mit Letzteren scheint schon ein Anfang gemacht worden zu seyn, da bereits ein vaar Majors von dem Lager nach den Depots versetzt worden sind. Allgemein ist man der Mei— nung, daß gleich nach Beendigung der Juspectiön eine Kanton nirungs⸗Veränderung stattfinden wird.“

Amsterdam, 183. April. Gestern Nachmittag um 51 Uhr, kurz nach der Ankunft Sr. Majestät, erschienen Höͤchdieselben, den lauten Wuͤnschen der in unzaäͤhlbarer Menge herbeigeströͤmten Einwohner nachgehend, auf dem Balkon des Königl. Palais. Eine unbeschreibliche Freude ergriff sogleich alle Gemüther, den geliebten Känig in vollem Wohlseyn zu erblicken, und in stuͤr— mischem Jubel machten sich die Empfindungen des Volkes Luft. Heute um A Uhr sind auch Se Köͤngl. Hoheit der Prinz von Qranien mit Hoͤchstdeso Gemahlin, und eine Stunde fvaͤter Se. Königl. Hoheit der Prinz Früebrich hier eingetroffen und mit lautem Judel begruͤßt worden. Heute Abend werden die Hohen Herrschasten das Holländische, morgen das Franzoͤsische 9 üßermorgen das Deutsche Theater mit Ihrer Gegenwart ehren.

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Selg en.

Bruüͤssel, 18. April. Gleich nach Croͤssnung der gestrigen Sitzung der Senatoren-Kemmer zeigte der Praͤsident der Versammlung an, daß er ein Schreiben von dem Justiz⸗Mini⸗ ster, Herrn Lebeau, erhalten habe, und las basselbe vor; es lau— tet folgendermaßen:

„Herr Praͤsident! Ich erfahre, daß der Senat die Bera— thung uber den Gesetz-Entwurf wegen der Naturalisation auf die Tagesordnung gesetzt hat. Da der König auf unsern Vor— schlag einen ehrenwerthen YRepräsemanten begastragt hat, ein neues Kabinet zusammenzuseßen, und da hie Neswuliate der zu diesem Zwecke gemachten Versüche uns noch nicht bekannt sind, so glaube ich, in diesem Augenblick an der Erörterung eines politischen Gesetzes keinen Theil nehmen zu konnen, und mich so viel als möglich auf die Rolle eines bloßen Administrators be— schraͤnken zu muͤssen. Ich bitte Ste, den Senat davon in Kenntniß zu setzen und verbleibe u. s. w.

. * * . (ger.)

Lebeatu.“

Die Kammer ging hierauf ohne Weiteres zur allgemeinen

Berathung des erwähnten Gesetz-⸗Entwurse nher

Der Polltique sagt: Ministers erwähnte Repräsentant ist Herr de Theuxr. Es wur— den ihm gleich nach der Sitzung vom 3. April Vorschlaäͤge ge— macht. Er hatte einige Tage Bedenkzeft verlangt; wir wissen

noch nicht, ob er die Anerbletungen angimm: oder zuruͤckweist.“

Deutschland. , et anterm 16. April; „Die treuen Bewohner wurden seit einiger Zeit durch die Kande uͤber

Munchen Zeitung meld der Hauptstadt

ein anhaltenderts Unwohlseyn unserer heißgellebten Landesmutter

sehr beunrahigt. Das Gerscht hatte sie mit einer Grund-Ur— sache in Verbindung gesetzt, welche außerdem fuͤr das Vaterland

von der frohesten Vorbedentung gewesen wöre. Der wiederholte Gebrauch der, Ser⸗Baäͤder von Dobberan hatte die Gesundheit

Ihrer Majestät der Königin auf eine Weise gestäͤrkt und befestigt, daß diese Geruͤchte allerdings auf einem sicheren Grund beruhten.

Allein die tiefen Erschuͤtterungen, welche das Gemuͤth Ihrer Maj. als

Königliche Mutter und Schwester seit mehreren Monaten in fast ununterbrochener Folge erlitten, haben ein kostbares Leben im jüngsten Keime erstickt. Nach fast dreiwöchentlichen mehr oder minder schmerzhaften Voranzeichen haben Ihre Majestät gestern Mittag die vorzeitige Krise gluͤcklich uͤberstanden, und Allerhoͤchstdieselbe befinden sich gegenwartig in einem, einem solchen Ereignisse vollkommen angemessenen Gesundheits Zustande. Zeit und angemessene Heil-Mittel nach diesen doppelten Leiden

werden dle vollkommene Wiederherstellung einer erhabenen Fuͤr⸗

stin beschleunigen, welche als Mutter und Schwester keine ge= ringeren Ansprüche auf jenes ungetrübte Gläck besitzt, welches Sie als Königin uͤber so viele Tausende verbreitet, um es mit einem angebeteten Menarchen zu theilen.“

Stuttgart, 17. April.

Polen aus Frankreich. „Es wat in der Nacht vom 7. Auf den S. Aoril, daß 00 Polen, milttairisch bewaffnet, aus dem Depot in Besangon heimlich aufbrachen, welche am gten d. M. Lereits auf dem Schweizer Geh iet im Kanton Bern eintrafen. Auch aus den Dernts von Dijen, Vesoul und Verneull entsernten sich um dieselb- Zeit eine Anzahl Polnischer Offiziere, welche die gleiche Richtung, wäöe obige Kolonne, genoinmen“ haben. Driese Kelonne schien anfänglich nach Neuchatel sich wenden zu wollen, wandte sich aber sodann gegen den Kanton Basel und das Großherzogthum Baden. Die Ursache des Aufbruchs dieser Fluͤchtlinge aus Frankreich und der Zweck ihrer Richtung nach Deutschland sind zur Zeit noch nicht bekannt. Zunaͤchst

duͤrsten sie wohl in der Unzufciedenheit uͤber ihre Verhaͤltnisse

in Frankreich, besonders ber die neuesten . der Fran⸗ zoͤsischen Regierung, wonach die den Polnischen Flüchtlingen zu rrichende Unterstüͤtzung auf diejenigen, denen eine Amnestie zu

von einem Franzoͤsischen Gesandten zur

sylese folgen und nach der Schweiz kommen wuͤrden.

mit der

hergefallen seyn. ; Die Stuttgarter (amtliche) Zeitung berichtet in Bezug auf das bekannte Eniwoichen ber

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erlangen nicht moglich ist, sich beschraͤnken soll, zu suchen seyn. Ob andere Ursachen, etwa falsche Geruͤchte uͤher Ausstaͤnde im Suͤden von Deutschland, hierbei mitwirkten, daruͤber lassen sich vorerst nur Vermuthungen aufstellen. Indessen ist das Erelg— niß an und fuͤr sich jedenfalls wichtig genug, um die Aufinerk— samkeit der zunaͤchst betheiligten Suͤd⸗Deutschen Regierungen in hohem Grade auf sich zu ziehen. Bereits haben auch, sowohl die Großherzogl. Badische, als die Königlich Wuͤrttembergische Negierung zu militairischer Bewachung der bedrohten Landes— Graͤnzen die geeigneten Maßregeln getroffen, um noͤthigenfalls Gewalt mit Gewalt zu vertreiben.“

Die hiesige Garnison erhaͤlt durch Einberufung von Beur— laubten, welche zum Theil schon eintreffen, einige Verstaäͤrkung.

Der Franzoͤsische General Guilleminot ist gestern nach Karls— ruhe ab gereist.

Darmstadt, 17. April. Das Großherzogl. Hessische Mi— nistertum des Innern und der Justiz hat am flten' d. M., aus Veranlassung der aufruͤhrerischen Ereignisse zu Frankfurt a. M. in einem Erlaß an die Großherzoglichen Provinzial Kommissa⸗ riate zu Darmstadt und zu, Gießen, die Provinzial-Direction zu Mainz und die sammtlichen Großherzoglichen Kreis- und Landraͤthe in den Provinzen Starkenburg und Ober-Hessen meh— rere, eine schärfere Beaufsichtigung der Fremden im Großher—

zogthum bezweckende, polizeiliche Maßregeln angeordnet.

Frankfurt a. M., 19. April. Unsere Zeitungen enthal—

ten abermals einen Steckhrief hinter mehrere Individuen, die

an den Unruhen vom 4ten d. M. Theil genommen haben. Die Vamen derselben sind: Wilhelm Schrimpf, Frankfurter Buͤrgers—

Sehn, Georg Neuhoff und Wilheln Neuhoff, sämmtlich in Bo—

names ansüsstg. In Wurzburg ist solgende Regierungs⸗-Bekanntmachung

erlassen worden: „An der Franzoͤsischen Graͤnze werden keine Piven zu zerstdren und die zu dem Graben des beabsich tigten zn

Polnische eder andere nach Frankreich reisende Fluͤchtlinge und Fremden eingelassen, wenn ihre auch sonst richtigen Paͤsse nicht zugleich von einem Franzoͤsischen Gesandten visirt sind. Die saͤmmtlichen Bezirks-Polizei⸗Behoͤrden werden daher hierauf auf— mertsam gemacht, und nachdruͤcklichst angewiesen, durchaus kei— nem Polen oder anderem nach Frankreich reisenden Fremden den Eintritt über die Bayerische Gränze zu gestatten oder seine Reise nach Frankreich fortsetzen zu lassen, vielmehr selben wieder uͤber die Gränze, wo er hereingetreten, zuruͤckzuweisen, wenn er sich nicht mit einem an sich schon gättigen, insbesondere aber noch Reise nach Frankreich visirten Paß auszuweisen vermag.“

Die Mannheimer Zeitung bemerkt in Bezug auf den von dem Frankfurter Journal gegebenen Bericht uͤber einen Aufstand der Mannheimer Züchtlinge, daß sich derselbe auf einen

einzigen Arbeits-Saal im dasigen Zuchthause beschraͤnkt habe,

wo die Arbeits-Stuͤhle und Fenster zerschlagen worden seyen.

zerstoͤren.

Einen politischen Grund hätten diese Unruhen durchaus nicht

gehabt, da sich die Zuͤchtlinge bloß uͤber schiechte Kost beklagien und nicht der Ruf: „Freiheit oder Tod!“ sondern nur das Ge— schrei: „Kalbsbraten oder Freiheit!“ sey gehort worden.

Schweiz.

Ueber die im Kanton Bern eingetrossenen Polen liefert der Schwetzerische Veobachter die umstaͤndlichsten Angaben. Am 9. April war i Seigt.esegier ein Mittagessen fuͤr 100 Per⸗ sonen bestellt, am Abend kamen deren aber Z30h und zwar Po— len an, mit Ausnahme von 32 Gemeinen, lauter Offizlere. Im Ganzen waren sie unbewassnet, nur einige trugen Seitenge⸗ wehre. Es wurde vom Regierungs-Staithalter und den Ein- weohnern dasür gesorgt, daß sie Unterkommen sanden. Den Aus. sagen zweier Obersten zusolge, welche beün Regierungs-Statt⸗ halter logtren, sind diese Polen am Sten Abends von Besengon abgereist, ohne die Behörden von ihrem Vorhaben in Kennt— niß zu setzen; als Grund der Abreise bezeichneten sie die Abzüge, welche man bei der bisher verabreichten Hülfe, seistun habe eintreen lassen, so wie die scharfe Auf. sicht, unter der sie gestansen und der sie zuletzt uͤberdrüssig zewerden seyen. Sie wollen zunächst den Vorort um Be⸗

„Der in dem Schreien des Nustiz. vwilligang ansuchen, sich in der Schweiz aufhalten zu daͤrsen,

und werden deswegen Jemanden nach Zurich senden. Zugleich

fuͤgten sie hinzu, daß vielleicht noch andere Polen ihrein ö. im

1Iten daf die Negierung von Bern den Kriegs-Commissair Bu.

cher mit Vollmachten abgesandt, damit für die einstweilige Ver⸗ pflegung und Verlegung der Polen in verschiedene Amts-Bezirke Münchener politische

das Angemessene angeordnet u 8 ihnen, wenigstens bis zum Ein⸗ treffen der Erwiederung des Voreris, diejenige Unterstützung zu Theil werde, welche die Unzulänglichkeit ihrer eigenen Huülfsmit⸗ tel ersordern möchte. Zugleich aber wurde der Regierungs⸗-Statt⸗ halter beauftragt, denselben vorzustelhen, daß sie weder vom Kan— len Bern, noch von der Schweiz diejenige Häͤlse hossen durften, welche sie in Frankreich genossen hätten, und daß es also in ih rem Interesse liege, dor hin zuruͤckzukehren.

Der Nouvelliste vaudois will von einem Reisenden vernonnnen haben, daß am 11. Aptil ein Trupp von wenigstens 200 Mennern von St. Moritz nach Sitten gezogen siy, welche die eidgen. Feldbinde am Arm und in einem Knopfloch ein Band eidgen. Farbe trugen. Sie wollten dem Land⸗ Rath eine Petition überreichen, und verlangten, daß Wallis einen Gesandten an der Tagsatzung in Zürich habe, widrigen⸗ falls Unter-Wallts fuͤr sich einen solchen dahin schicken werde.

Dasselbe Blatt vom 1äten d. M. bringt Nachrichten von bedeutenden Unruhen, welche am 11Iten d. in Martigny vor⸗ fielen. Wie es scheint, sind die in unserm vorstehenden Artikel „Wallis“ erwähnten Auszuͤger mit den Feldbinden ꝛc., als sie dort im Wirthshaus, als dem Sammelplatz, anlangten, übel em— pfangen worden. Die Sturm-Glocke soll alsobald ertoͤnt haben und das Volk mit Knitteln, Gabeln ꝛc. uber die Angekommenen In Stroͤmen sey Blut geflossen, und die so Emofangenen hätten nach Moglichkeit die schleunigste Flucht er⸗

griffen. Jet lte n.

Neapel, 8. April. Se. Maj. der Koͤnig ist gestern von ier nach Kalabrien abgegangen, um eine Rundreise durch diese , zu machen.

Verona, 19. April. Am 5ten d. M. brach auf dem in unserer Delegation gelegenen Montebaldo ein großes Felsstuͤck, welches uͤber der dortigen Kapelle der heiligen Jungfrau hing, unter fuͤrchterlichem Krachen los, zerstoͤrte das Haus des bei der Kapelle fungirenden Priesters und begrub diesen, so wie einen Neffen desselben, unter den Truͤmmern.

Portugal. Porto, 4. April. Die Cronica constitucional enthalt

folgenden vom 2ö5sten v. M. datirten offiziellen Bericht uͤber die

Operationen der constitutionnellen Armee:

besetzen zu . ( 9e ͤ kaum die Befehle Sr. Kaiserl. Majestaͤt empfangen, al. n

verwundet

„St; Kaiserl. Maiestaͤt erhielten die Nachricht, das ge obglcich ihm seine fruͤheren Unternehmungen sieis ser lg doch noch einmal sein Gluͤck versuchen und wiederum einen auf. unsere Positionen machen wolle, Es war bekannt,, diesem Zweck Vorbereitungen getroffen; er hatte pratilabi⸗ wehren erbant, Karren mit Sturmleitern beladen und anz!“ liche An alten gemacht; und obgleich dieselben bei diese⸗ 9. heit ganz nutzlos waren, so schmeichelte er sich doch, daß Muth seiner Soldaten, der augenscheinlich von Tag zu nc mehr gesunken war, wieder beleben wuͤrbein. Se. Kaiserl' Yin ten, daß die feindlichen Streitkräfte durch eiligst von Lisfabon! zogene Truppen vermehrt werden sollten, mit denen man maßen den in jedem Gefecht erlittenen Verlust auszufuͤllen und das, die feinolicheli Genergse unter den ncken Lr Tapferkeit und Vegeisterung zu sinden hofften, welche i bisher von ihnen befehligten Soldaten vergebens gesucht

Dag Se. Kgiserl. Majestaͤt unseren linken Fluͤgel durch die

richteten Werke hinreichend geschuͤtzt fanden, so befahlen die Position Antas auf ünserem rechten Fluͤgel, bis dahin,!) einzelne Posten besetzt, stark befestigt werden solle. Hirn! man in der Nacht des 23sten. Um 11 Uhr des Morge wurde der Generel - Lientengnt Herzog von Terceicg, Sr. Kaiserlichen. Majestaͤt und Conimandeur der 0

vision der Befreiungs-Armee, benachrichtigt, daß dan

bis 0h Mann stark, in der Richtung unsertz Fluͤgels eine Bewegung nach den Höhen zu gemacht hahe n neigt scheine, die dort kaum begonnenen Werte anzugrefz In Folge dieser Nachricht elle Jener Genckgllin lich an den bedrohten Punkt, und da er die Posten schon! fecht begriffen und des Feuer einer sehr uͤberlegenc lt aushaltend fand, so ertheilte er den in ersten und zischt! garnisonirenden Truppen Befehl, sich für den Nothfall zun bereit zu halten, Nachdem unterdessen der Feind beträchklth staͤrkungen an sich gezogen hatte, noöthigte er unsere Vor ig

osition in groͤßerer Nähe von unseren Linien cinzunchnse . Umstand verschaffte ihm Gelegenheit, die dort befindlichen

immte Aushöhlung drei bis vier Klaftern hoch zu verschütten. in Nachricht begaben fich Se Kaiserl. Maijestaͤt sogleich zu ey begleitet von dein Marschall Genergl⸗Major und dem gane; Der Kaiser merkte bald, daß der Angriff auf die Werte 0 Vorwand, und daß die igegen unscren rechten Flüge! eh Streitmacht nur eine Diversion war, um einen wirllichen n auf unseren linken Fluͤgel zu decken, also eine Wiederhesse Plans vom dten d. M. Viese Vermuthung bewaͤyrte sich ö indem der Feind aus allen seinen Batter. cen ein eb hate gen die verschiedenen Punkte unseres dußersten linken Fluch nete und so seinen Zweck offen kund gab, den er bis Fahne bekannt hielt. Za derselben Zeit zeigte der Genen von Saldanha, der olle jene Positionen befehligt, Sr. Eretsn Marschall General-Major an, daß der Feind in 3 Kolping, seinen Verschanzungen vorrücke. Man mußte nun die Nlchm Angriffs auf den linken Flügel beobachten, wahrend man n rechten eine Diversion mit dem Feuer der feindlichen Scher unterhieit, deren Reserve-Kolonnen es nicht wagten, sich dan unserer Batterieen auszusttzen und daher aus ihren erte MJ. nen nicht weiter vorruͤckten. Es war 3 Uhr, als der Cenens von Saldanha die Mittheilung machte, daß die Kolonnen, Anruͤcken er gemeloet, nachdem sie rasch gegen die von dem Ohe res mit einem Theil des ,ten Regiments vernheldigte t edonmt] vorgeruͤckt, kraͤltig und nüt vielem Verlust zuruͤckgeschlazch i und daß der Widerstand den Feind so entmuͤthigt habe, d die wiederholten Befehle noch die aͤußersten Anstrengungen n fiziere die Truppen bewegen konnten, einen frischen Angtf ternehmen. Unterdessen versuchte es eine andere Kolonne, gt Pastelleiro vorzudringen; aber von dem Augenblick an, min im Bereich des Feuers unserer Artillerie und Congrevejg keten befand, zeige sich ihr Angrif als unwietsam, und bie len entflohen in gaͤnzlicher Verwirrung. Va die Plane de des auf die Positionen unscres linken Flügels dergesialt i wurden, befahlen Seine Kaiserliche Majestaͤt un derzügllt Exeellenz dem Marschall General-Major, die Posttson lassen. Der General Herzog von Teresh! Kolonnen detaschirte; die erste bestand aus cinem Theil de Infanter e- Regiments, befehligt vom Brevet Oberst Mano uin de Meneies, die andere aus dem 16ten Infanterie - Ren befehligt vom Majo Jose Carneiro Vaz de Carvalho, und i nem Bataillon der 2en Koͤniglichen Marine-Brigad— vom Major Brownson. Diese Kolonne war naten den H des Brigadiers Schwalbach auf der Straße noch Valonaon ruͤht und sollte die linke Flanke der Posttion, die der Fan der größten Gewalt einnahm, angreifen und die Commlun zwischen dieser und der von ihm auf der linken Selle i Straße besetzten Position abschneiden. Zu gleicher Ick! cine andere Koloune unter dem Befehl des d sten Francisco Tavier da Silva Pereira ihre Bewegungen n erstecen kombiniren und die Po sition Autas zur Rechten de des angreifen. Diese zweite Kolonne bestand aus dem er taillon des ersten Regiments, der Königlichen Marine -R befehligt vom Major Sadler, aus einem Detaschement des n Infanterie Regiments, befehligt vom Capstain Jose Anten Silva Araujo, und aus einem anderen kleinen Detaschemwh Bataillons des füͤnsten Caeadores-Regimentz. Oberst

die Positlon mit ünerschrockenheit an, ünd sie wurde fuͤr einen! blick im Stich gelassen; da aber der Feind bedeutende Verstaͤckgh

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seinen Reserven erhielt, so kehrte er zum Angriff zurück, und il

die Trüppen beider Parteien hartnäckig um den Boden lin wurde Major Sadler, ein Offizier von großem Verdienss, ß Ju dem Augenblicke, wo dies vorfiel, unternahß

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ssesta schmen, dies Gencrals unh ? d Ercellenz der Kriegs⸗Minister, Agostinho Jose Freire, und Se. lenz der Marine Minister,

ten Tezir! der Line dem General Licntenant Stubbs Kergeben, iL nit den Angrisss⸗Kolonuen gusgechckt und bis zuletzt bel ih⸗ geblicten, 1d nachdem er den Truppen die ndthigen Befehle selt und alle andepe zur Sicherung der Positioh Antag fur er⸗ zerlich erachttte Maßregeln angeo dnet hatte, zog er sich beim rich der Nacht mit zen ütrigen in Gefecht gewesenn Streitkräften ick Der General, Herzog von Terceira, zeigte bei dieser Gelegen

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e Tapferkeit und Kalthlütigkeit im vollsten Glanze. Se Kafferl. it und der Marschall siesar- général waren Zesigen von dem dieses Generals und spendeten ihm das verdiente Lob. C * . Bernardo da Sa, wollten unsere oeh durch ihre Gegenwart anfeuern und begahen sich heraus, sittten dieselben vor der Front und setzten sich den groͤtzten Ge— fin aus. Der Marine— Minister, der dei der Vertheidigung sei⸗ Faterlandes am letzten 3. September einen Arm verlor, wurde uch in dem rechten Fuß durch eine Kugel leicht verwundet. Feneral, Herzog von Terceira, ruͤhmt den Brigadier Jo⸗ Schwalbach und den Brepet Dbersi Francisco Rqwier Ela Pereira, wegen der Genauigkeit, womit sie, seine ssle vollzogen; und er fuͤgt hinzu, daß wir die Moglichkeit, oollständigen Sieg davonzutragen, vorzuͤglich der schnellen srefflichen Ausführung des von der Kolonne des Brigadiers slbach gegen die linke Flank« des Feindes unternommenen sbpers verdankten. Das Benehmen sehr vieler Offiziere wird fh erwähnt, und darunter das des Capitains Wright, der, ob— cher, sich im Arrest befand, seinen kommandirenden Offizier er⸗ fe, ihm die Anfüͤhrung seiner Compagnie zu erlauben, was ihm bewilligt wurde. Wahrend wir auf unserem rechten Fluͤgel solche heile Savontrugen, wurde der Feind auch auf dem linken Fluͤgel unse— Ine von dem General, Grafen v. Saldanha, geschlagen, der an diesem se seinen am 4ten d. errungenen Ruhm noch erhbhte. Bei die— Gelegenheit empfiehlt der (General Saldanha den Commandeur Artillerie in der Redoute Pinhel, Capitain Gnedes, und den Ca— in Solla von seinem Haupt⸗Stabe; siehlt er wegen der unerschreckenan Muthes und Esfers, womit hre Pflichten erfuͤlten. Man kann sich nicht leicht eine Vor⸗ ng bon der Ruhe machen, die waͤhrend dieses Vorfalls, so wie allen fruͤheren Gefechten, unter der Bevßlkerung dieser treuen zt zu bemerken war, und von der Begeisterung

fte. Friefe wurden ihm im Namen des Usurpators für eincr Sache geleisteten Hienste Belohnungen und Vergtltungen ver⸗ chen. Der ganze Verlust des Feindes vei dieses Gelegenheit kaum weniger als 106 Mann betragen. Die feindlichen Träp⸗ welche die Hohen von Antas vften, waren alu! bis 4060 Mann stark; wir stellten ihnen 1690 62M Mann entgegen; und da wir die Position wiedernahmen, rauchten unsere Reserven nicht zum Kampf vorturuͤcken. Es ient bemerkt zu werden, daß der Feind die Truppen, welche so

jus Lisabon angetommen waren, vor der Front seiner Kolon⸗

des Usurpators von die⸗ besseren Erfolg verspra⸗ und aus der an

sich die Generale einen be getaͤuscht,

indem

wahrscheinlich

Ihre Hoffnungen wurden ̃ n Tage erlittenen Niederlage mögen die neu Angekom I hthchmen, was sie zu erwarten, haben, wenn sie bch cin wal wagen sollten, den tapferen Burschen, aus denen die tüngs-Armee besteht, die Stirn zu bieten. Auf unserem lin— Flͤgel belief sich unser Verlust auf 257 Verwundeten und einen n unter den ersteren befanden sich 2 Offiziere, von denen der tödilich verwundet wurde. Unsere Truppen waren durch Re⸗ n und Verschanzungen gedeckt; der Feind aber, der bei seinen sifen gan lich bloßgestellt war, mußte sowohl durch unser wohl htetwts Kgetärschrnrruer als durch üunsere Congreveschen Rate⸗ inen unermeßlichen Verlust erleiden. Wenn man diese ultnise in Anschlag oringt, ja selbs nach der Zahl Verwundeten auf unserer Seite zu schließen, muß man Verlust des Feindes auch hier fur sehr beträchtlich halten, wenn ihn auch nicht genau abzuschätzen im Stande isi. Wir wissen „mi wie starken Streitkräften er diesen Angriff unternahm, et würde van den Truppen, welche gewohnlich auf den dedroh— suntten in Garnison steÿen, zurückgeschlagen, und es brauchten

aufstellte, Anordnung

guch die übrigen Offiziere

angritten und mit den unsrigen

verstaͤndnisse lebten“

gereizt worden. Nach allen der

A69 Griechen landb.

Der Staats-Secretatr des Aeußern, Herr Trikupi, hat zus Nauplia vom 12. Fehr. ein Schreiben an den Baron de Rouen gert htet, worin er demselben das Mißvergnuͤgen ausdrückt, das Se. Maj. der König in mehr als einer Hinsicht bei Erblit⸗ kung des Artiktls empfunden, der in dem „Mirolr Grec“ uͤber die zu Argos ausgebrochenen Unruhen gestanden und worin das Griechische Volk zum Unwillen gegen die K. Franz. Truppen auf nm J gierung zugekommenen Anzei⸗ gen, heißt es in diesem Schreiben, konn- den Unsall in Argos nur den Ruhestörern beigemessen werden, die ihn hervorgerufen haben. Der Schluß lautet: „Se. Majestaͤt beauftragen mich, noch eine andere Pflicht gegen Sie zu erfüllen, und Sie, Her? Baron, zu bitten, daß Sie Ihrer Regierung Allerhoöchstdessen Dank sowohl fuͤr die ausgezeichneten Dienste, die die Franzöͤsi— schen Truppen bis auf diesen Tag dem Lande geleistet, als für die Gesinnungen der Freundschaft bezeugen, die ihr Anfuͤhrer, Herr Gentral Guehenec, erst noch neulich bewiesen, wie auch fuͤr das lebhafte Interesse, das Sie unaufhörlich an der Na, tionalsache genommen.“

Ein im Osservatore Triestino enthaltenes Schreiben aus Nauplia vom 1. März sagt: „Griechenland ist wieder in seine drei Haupttheile vertheilt, naͤmlich: Halbinsel oder Morea; festes Land oder Livadien; und Inseln oder Archipel. Plaputa, einer der drei Deputtrten, die nach Bayern geschickt worden waren, um den neuen König zu begrüßen, wurde zum Gou, verneur der Halbinsel, Kolettk zum Gouverneur der zweiten Abtheilung, und Zaimi zum Gouverneur ber dritten Abtheilung ernannt. Diese Namen, wie jene verschiedener Anderer zeigen, daß es die erste Absicht der Regierung ist, den Spaltungen ein Ende zu machen, welche die Parteien entzweien. Bis jetzt wurde Kolokotront und einige seiner warmsten Anhänger noch beseitigt, eben so andere, die durch ihre republikanischen Gesin⸗ nungen bekannt sind.“

Dir Allgemtine Zeitung meldet in einem Schreiben aut Triest vom 9. April: „Ein Griechischer Kauffahrer, der vorgestern von Smyrna ankam und in Euböa angelegt hatte, will dort erfahren haben, deß 300 Mann Vayerischer Truppen die Stadt und die Kuͤste von Eurlpo und Karisto besetzt haͤtten. Der Taͤrkische Befehlshaber war bereits abgereist. Aus dem übrigen Griechenland erfährt man nichts Neues, alle Berichte bestäͤtigen nur, daß Ruhe daselbst herrsche, und daß namentlich die Bayerischen Truppen mit den Eingebornen im besten Ein—

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Berlin, 23. Aprll. Aus Halle schreibt man unterm AI sten d. M. „Die Sammlungen des Thuͤringisch⸗Saͤchsischen Vereins für Erferschung des vaterlandischen Alterthums haben in diesen Tagen durch die Güͤte des Herrn Bau-Conducteurs

Asmus zu Bleesern bei Wittenberg einen sehr interessanten Zus.

wachs von a3 irdenen Gefaͤßen erhalten, welche in mehreren

heidnischen Gräbern auf den Bleesern'schen Sandbergen gefun⸗

den worden sind. Sie sind meistens von roher Arbeit und be⸗ stehen theils aus brannten menschlichen Knochen angefuͤllt sind, theils aus Gefãa⸗ hen, deren sich die Heiden im häuglichen Leben bedient haben. Es ist wohl das erstemnal, daß auch auf dem linken Elb-Ußfer Todten Urnen gefunden werden, welche, wie die an der schwar— zen Elster in jo großer Menge gefundenen Urnen, auf einem Fußgestelle von Thon ruhen ünd mit irdenen Schuͤsseln zuge⸗ deckt sind⸗ Die hier erscheinende medizinische Zeitung des Auslandes giebt zu ihrem heutigen Glatte als außercrsentlich=

Beilage den von dem r. Kalisch übersetzten „chfrurgischen Be—

richt uber die Belagerung von Antwerpen, abgestattet von Pail— lard“ (a S. in 8.). Der Bericht, der, seiner zahlreichen prak—⸗ tischen Beobachtungen halber, suͤr das ganze aͤrziliche Publikum von Interesse ist, wird zum Besten der bei jener Beiagerung verwundeten Hellaͤnder auch besonders verkanft und ist in der Buchhanblung von E. S. Mittler für 73 Sgr. zu haben.

Der Braf Clanwilliam, ehemaliger Gesandter am Ber⸗

liner Hofe, ist auf seiner Reise von London nach Wien ain 17ten

Reserven zu ihrer unterstützung abgesandt zu werden. Dies war

Erfolg dieses fur dir Waffen Ihrer Alergetrensten Majestaͤt hoöcg Donna Maria 1I. Lbchst rühmvollen Tages.“ «““

Turkei. Konstant in opel, 39, Maͤrz. (Allgem. Zeitung.) Man och nicht mit Bestimmthelt, ob Ibrahim n Befehle ven seinem Vater sst nut, daß eile Vorbereitungen dazu getroffen waren. ich daß die Acgyptter di: Stadt Smyrna nun dennoch wirk⸗ n Vesitz genemmen haben follen, was aber uoch unverbuͤrg⸗ Gerücht ist. Die Besorgnisse der Einwohner steigern sich birser Ungewißheit mit jedem Tage, nicht sowohl wegen eines „es von den AÄegyptiern sesbst, als vieimehr wegen eines nnäherung derselben zu fuͤrcht'nden Aufstandes. Die Ruhe et bis heute nicht wesenilich gestöͤrt worden, indessen giebt äs chen genus, daß ein großer Theil der Einwohner nur den guͤn— seürpuntt er wartet, Um eine Enipoͤrung zu versuchen. Man er⸗ sich insgeheim, daß in den letzten Tagen einige und dreißig, nach n wahl Abertrießenen Angaben gegen 700 Personen, als ver— e Theilhaber einer Verschworung in geheimer Haft hin— hut worden seyen. n ; Enfusse und selbst ein Divans- Mitglied genannt.

*

in Folze der schon wirtlich vorgeruͤckt ist, ge⸗ Cben!

greifend sie Es werden darunter Männer von gro

Auch

. Schei⸗Kul, Jelaim abge setzt worden? seyn. NMlles Files zeigt

Hesahr, in welcher die Hauptstadt schwebt; und um nichts ten Abwendung zu versaͤumen, hat der Sultan den, von aundria zuruͤckgekehrten Amedscht, Efendi in Begleltung ei— Han der Französischen Botschaft abgeordneten Commissairs zbrahims Hauptquartier abgesandt, mit der Vollmacht, den— ö. seden Preis von welterem Vorruͤcken abzuhalten. Ob I een ohne dem Aegyptischen Heerführer hinlängliche Ga— [ür die Zusagen der Psorte zu bieten, gelingen wird, ist agg da Ihrahim von dem raschen Anzuge der Russen und n. und wohl einsehen muß, daß, wenn der Sultan 9 ne Hauptstadt durch die Russen in Sicherheit weiß, hgiebigkeit von seiner Seite weit weniger zu rechnen ist.

Ac ner r sest vom 11ten April wird berichtet: „Briefe i ria bringen die Nachricht, daß der Vice⸗Kaͤnig, n erf g stolz gemacht, von feinen ehrgeizigen Forde— , Kn ehen scheine, und hierin Überdies noch durch . influß bestärkt werde. In Alexandria ging das m, Vice König habe mit Persien einen Offensio? und ertrag abgeschlossen.“

d. M. durch Achtn gekonnmen. w

2 Allopathie und Homöopathie. (Schluß des in Nr. 110 der Staats- Zeitung abgebrochenen Aufsatzes)

Die Verneinung der ersten Frage;

Bilden die Allspathte und Homdopathie zwei ein- ander entgegengesetztée medizinische Systeme, fo daß nur eins von ihnen wahr seyn rann, das an— dere aber falsch seyn und in feiner praktifchen An wendung dem menschlichen Leben Nachtheil drin

gen muß?

wird schen durch den einfachen Umstand gerechtfertigt, daß die Ho⸗ me opathie, was ihr zum Lobe gereicht, gar nicht als ein besonderes medi— zinisches System betrachtet werden will und kann. Das einzig wahre und naturliche medizigische System, dessen Begründung ünd Aus. fuͤhrung Hippokrates zum Gottbegabten stempelt, . fuͤr dessen Beschützung, Verbreitung und Befestigung gegen alle Anfeindun⸗ gen, Hindernisse und Gleichguͤltigkeit einer sturmbewegten Zeit der ehrwürdige Hufeland nun 50 Jahre mit rastlosem Eifer und mit dem guͤnstigsten Erfolge gewirkt hat, wird auch von den wissen schastlichen Hombopathen nicht angetastet, wie sehr und wie durch als Heilkuͤnstler am Krankenbette von den Allo pathen immerhin abweichen mogen Jens gentliche Palladium der Menschheit gegen das Heer von Krank— keiten, besteht in der lebendigen und nothwendigen Entwit kelung der. Grund Ider, daß die im menschlichen Organismus nicht sowohl selbststaͤndig vorhandene, als vielmehr durch ihn kon kret erscheinende Modification der allgemeinen Lebenskraft, theils durch ihre organische Gliederung innerhalb ihrer cignen Sphäre, theils durch ihren dynamischen Konflikt mit der gesammten Außenwelt, die einzige, aber komplizirte Ursache aller Lebens- Aeußerungen ist. mogen diese als i e. Verrichtungen, krankhafte Erscheinungen eder heilsame Bestrebungen sich kundgeben. Die Aufgabe der Arj= tes bestcht nun darin, die Wechselwirkung der individuellen Lebens kraft und der Außenwelt, sowie das gegenseitig zu dieser individuel⸗ len Lebenskraft sich integrirende Wechsel Verhältniß der einzelnen koͤrperlichen Organe und Systemt su erforschen und zum Besten der

menschlichen Gesundheit, welche nichts anderez ist, als ein bestimm-—=

tes idegles Produkt aller jener Faktoren, so anzuwenden, daß er die Lebenskraft in den Stand setze, jenes Produtt ungestort zu erhalten, oder, wenn es durch Veraͤnderung eines oder des anderen seiner wandelbaren Faktoren getruͤbt worden, durch Abänderung desselben oder der ubrigen wieder herzustellen. Die Wandelbarkeit der Lebens⸗ Faktoren ist demnach sowohl die Quelle der Krankheiten, als das Mittel ut er ger i der Gesundheit; die ewigen Gesetze dieser Abwandlungen kennen zu lernen, ist die Aufgabe der medizi⸗ nischen Wissenschaft, sie zweckmäßig anzuwenden, die der medizin schen Kunst. Wenn aber die erstere diefer beiden lehrt, daß der so

sich bemüht r Lurchkreuzenden parttellen Levenskraͤfte nach den Gesetzen ihrer Wech⸗ selwirkung für die Wiederherstellung der Gesundheit benutz en, wäh—=

größeren und kleineren Urnen, welche mlt ge—

System, das ei⸗

Anzahl theils einander unterstüͤtzender gleichartiger, theils einander n tz cen gehtn und sich gusgleichender Thaäͤtigkeiten (Sympathie und Antagonlsmus sey, wenn sie darthuüt, daß bei vorhandener Krankheit das durch Stbrung einer jener Thaͤtigkeiten aufgehoben Gleichgewicht von der Natur unz. von dem diese leitenden Aerzte

auf mannigfaltige Weise wieder hergestellt, das heißt in Gesundheit

verwandelt werden könne so folgt hieraus, daß die Heilkunst bei jeder Krankheit auf so vielen verschiedenen Wegen gleich sicher zum Ziele der Gesundheit fuͤhren muß, als es nach den Gesetzen den

menschlichen Organismus möglich ist, die Störungen seines Gleich⸗

gewicht aufzuheben. Mir freier Wahl benutzt alfo die Heilkunst dir von der Wissenschaft ihr als gleich richtig angewiesenen Wege, wel⸗

ch von jther unter dem Namen verschicdener Heiimcthoden gegolten

haben und von denen eins die uns hler beschäftigende Homßopathie st. wetche dem Lalen nur darum als ein neues medizinisches System erscheint, weil das dabei stattfindende formelle Benehmen der Hombo⸗ pathen nicht nur so durchaus von dein der anderen Aerzte göweicht, sondern sich auch darin gefällt, dte Homßopathie als den medizinischen Messias der leidenden Menschheit auftreten zu lassen. Der eigent⸗

liche Differtnz Punkt zwischen der Allspathie und Homdopathie be⸗

steht darin die erstere bei allen Krankheiten die Lebenskraft in ihrer Toralitaͤt im A igt behält und durch Einwirkung auf sie das

zest dort (zleichge wicht wieder herzustellen sucht, die Letztere dagegen

dei allen Krankheiten die krankhaft abgeänderte Function mit ihrem Organe berücksichtigt und auf diese unmittelbar heilend einzuwirken Wahrend demnach die Allopathen alle organisch sich

rend sie deshalb den Schatz ihrer Heilmittel mit allen denjenigen Potenzen hereichern, welche nach Erfahrung oder vernuͤnftiger Ang— logie jene Lebenskräͤfte auf eine bestimmté und nach Umständen zu

modificirgnde Weise in eine zweckmäßige Thaͤtigkeit versctzen, wollen

die Homdopgthen das Uebel nur da bekämpfen, wo es erscheint ünd schließen daher eine Menge von Heilmitteln aus, welche bei ihrer Einwirkung die eigenthümliche Lebenssphare eines einzelnen Organs überschreiten, indem sie, die Erklarung der krankhaften Erscheinun⸗

gen der Wisenschaft überlaffend, zu ihrer Beseitigung Mittel an⸗ wenden, welche nach der Erfahrung auf das krankhafte

Organ eine direkte Wirkung haben. Während also die Allopathen die Krank— heiten, so wert sie nur konnen, rationell zu heilen streben, begnügen sich die Homßopathen damit, fpezifisch gegen jede krankhafte Erschei⸗ nung zu wirken; wahrend die erstern ihc Objekt geistig beherrschen, folgen die letztern blind den Resultaten der Erfahrung. Da nun

aber, weder einerseits die medizinische Erkenntniß so absolut ausge⸗

bildet ist, daß wir in allen Krantheits-Fallen die krankhaften Lebens⸗ Faktoren und ihre Bedingnngen wissenschaftlich zu ergründen und dann rationell zu heseitigen vermögen, noch auch andererseits die Erfahrungen uber die spezifischen Einwirkungen aͤußerer Potenzen auf die organischen Substeate hinrcichen, um alle vorkommenden Ucbel spezissch heilen zu können: so ist schon hierdurch dem Allo—

pathen die Nothwendigkeit aufgedrungen, oft zur spezifischen Me⸗

thode seine Zaflucht zu nehmen, so daß diese weit davon entfernt,

neu zu seyn, vielmehr älter ist als die gesammte Allopathie felbsf, welche eben durch die Jahrhunderte ihrer Ausbildung immer mehr in den Stand gesetzt wurde, von der urspruͤnglichen, blos spezifischen Heilkunst zur rationellen überzugehen. Hierdurch ist im Allgemei⸗ nen schon die Verneinung der zweiten Frage ; Sin de die Alls päthen und Hompopathen im Stande, das sie von einander trennende Prinziv am Kran⸗ kenbette konsequent durchzuführen, so daß keiner von ihnen gezwungen ist, bald das cine, bald das andere anzüwenden? z ausgesprochen. Kein Allopath wird Bedenken tragen, zu gestehen, daß da, wo eine konkrete Krankheit seine Hülfe in Ansvruch nimmt, ohne ihn die Einsicht in ihre innert Bilduͤng und dadurch die Si⸗ cherheit cines rationellen Heil planes zu verschaffen, er mit Freuden zur spezifischen Methode schreitet, wenn die Erfahrung sie billigt, und kein Homsoogth würde sich schämen, dasselo. Gestaͤndniß zu thun, wenn diese nicht, der fuͤr sie buͤrgenden Fahrhunderte entbeh— rend, den magischen Schein ihrer untrüglichkeit zu behaupten ver⸗ suchen mußten. Da dieser Schein durch seinen psychischen Einfluß

bei der Behandlung von Krankheiten sich so heilsam gezeigt hat, so

koͤnnte es unzweckmaͤßig scheinen, ihn durch die hier versuchte Aus—⸗ einandersetzung zerstoͤren zu wollen, wenn man aber andererseits er⸗ wagt, daß er in vielen Fallen geschadet hat, daß er ferner bei seinem vorauszusehenden Verschwinden zugleich die wahren Vortheilt aufheben wuͤrde, welche eine wissenschaftlich ge⸗ leitete homdopathische Heil Methode in der That gewahrt, wenn man endlich hoffen darf, daß dieser Schein gehoven, sein Nuz⸗ zen aber beibehalten werden kann, so möchte es nicht nur zu recht⸗ fertigen, sondern auch zu billigen seyn, den vorübergehenden Glanz= kuntt der sich isolirenden hontsopathischen Methooc vor ihrem Zu— treten in ihr untergeordnetes Verhältniß zur Auopathie, in ein fuͤr immer feststehendes Verdenst um die leidend? Menkchheit zu ver— wandeln. In dieser Absicht wenden wir uns nun zur dritten Frage; Ist das von den Homdopathen angewendete Heil— verfahren in Beziehung auf die Kleinheit ihrer Gaben, durch welches sie in den Augen der Laien am meisten von den Allopathen abweichen und den Namen der Wunder Aerzte fich gefallen lassen müssen, immer ausreichend und in den Fallen, wo es dies ist, nach gllovathischen Grundsztzen uner— „t larlich oder auch nur ungebräuchlich? um ihre nothwendige Verneinung auszusprechen

Wenn wir selbst dicienigen Krankheitsfaͤlle abrechnen, fuͤr deren Behandlung die homdopathisch« Methode überhaupt, folglich auch die Kleinheit ihrer Gaben nach den gegenwartigen Er⸗ fahrungen als unsicher zu ertlaäͤren ist, und nur Tdicjemge ins Auge fassen, bei denen die Eefahrung einen günsigen Erfolg ngchgewiesen hat, so wird sich uns bei gehöriger Würdigung aller in dieser Behandlung zusammenwirkenden Momente, die Ueber? zeugung aufdraͤngen, daß die gegebenen Heilmittel an sich vickeicht das gerxingste derselben fuͤr den giäcklichen Erfolg abgegeben haben. Bedenkt man namlich den Umstand, daß die Homßopathen meißt gröͤ⸗ ßere Staͤdte zu ihrem Wirkungekreise wahlen, nimmt man auf den Fharakter und die Ursachen der in diesen überhaupt vorherrschenden Krantheitsformen Rücksicht, stellt man die Krank heits⸗Formen zusam⸗ men, die mit dem besten Erfolg homdopathisch behandelt worden, erwägt man endlich die geisterartigt Macht, mit welcher die Homdo—⸗ pathen ihren Kranken gegenuber auftreten, so wird man, ganz abge⸗ sehen von allen gegebenen Heilmitteln, die glücklichen Refultate der homdopathischen Methode sich recht gut erklären konnen. Wenn man namlich zugeben muß, daß in den großen Städten von den Kransheiten fust die meisten einer unnatuͤrlichen Lebenzweisc zuge⸗ schrieben werden müssen, durch deren Beseitigung allein si geho⸗ ken werden konnten, wenn der Arzt hierzü die Macht haͤtte; wen'n'n man ans Erfahrung weiß, das sehr viele Kraukhennen nervßser Art ciner bloß psychischen Einwirtung (wie z. B die Wech sel i. der Besprechung) weichen, wenn man ferner ider gestehen muß, daß in einzelnen Faͤllen auch der allopa⸗ thische Arzt mehr fur Erhaltung, als ür Beseiti ung der Krank⸗ heit wirt, se wird man die Rubriken sich felbst biden künnen, un⸗ e welche die, von den Homßopathen am besten zu behandelnden Kräntheiten fallen, und welche auch wirklich mit denen jusammen« treffen, die erfahrungsmaäͤßig von ihnen glücklich behandelt worden ind. Rechnet man bierzu nun noch alle die Fälle, ve denen die Allopathen gerade des umgebchrten Scheine wegen ihren Kranken indifferente Mittel geben, in der That aber sie der bloßen Heilkraft der Natur uͤberlassen, so fallt ienes wunderbare Gebäude homzopa— thischer Zauberei zusammen, aber aus seinen Truͤmmern erhebt sich ein unvergaͤngliches Denkmal ihres, der medszinischen Wissenschaft und Kunst geleisteten Dienstes. Dieser besicht darin, daß die Ho⸗

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einfach erscheinende Gesundheits- Zustand das Produkt einer großen

mðdopathen eine 286 von Thatsachen für die Benutzung am Kran= kenbette geliefert, daß sie gejeigt haben, wie viel die Heilkraft der