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Neueste Nachrichten.
Paris, 29. April. Der Koͤnig musterte gestern Mittag im Hofe der Tuilerieen das 38ste Linien- Regiment, das nach Versailles verlegt und durch das 14te Regiment ersetzt worden ist. Se. Majestaͤt arbeiteten demnaͤchst mit mehreren Ministern.
Lord Granville ist gestern mit seiner ganzen Familie nach— London abgereist.
In der gestrigen Sitzung der Pairs-Kammer wurden 11 Gesetz⸗ Entwuͤrfe, wodurch eben so viele Departements oder einzelne Staͤdte zur Ausschreibung außerordentlicher Steuern er⸗ maäͤchtigt werden, einstimmig angenommen In Tages ort
nung war darauf die Berathung uͤber vie Penstontrung der im Westen und während der letzten Unruhen in der Haupistadt ver— wundeten National⸗Gardisten, so wie der Familien der Gebliebe—
nen. Die zu diesem Behufe verlangte Sümme von 50,090 Fr wurde ohne Weiteres mit 97 gegen 6 Stimmen bewilligt — Netzt kam die Reihe an den Gesetz⸗Entwurf wegen der außer— ordentlichen Zuschuͤsse zu dem Budget des vorigen Jahres. Das Kapitel über die Ausgaben fuͤr die Besetzung von Bena und Alger veranlaßte den Baron Mountier, das Woct zu ergrei— fen, um die Regierung aufzufordern, die Kolonisirung von Al— gier eifriger als bisher zu betreiben, ohne jedoch der Religion, den Gitten und dem Eigenthums-Rechte der Eingeborenen zu nahe zu treten. Nicht dadurch, meinte er, daß man alle Augen— blicke einen andern Gouverneur fuͤr Algier ernenne, werde man dort ein gutes Verwaltungs-System erztelen, das Beste sey, daß man eine aus sachkundigen Männern bestehende Kommission an Ort und Stelle schicke, die uͤber den Zustand des Landes aus— fuͤhrlich berichte und Vorschläge zur Verbesserung desselben mache. Der See-Minister erwiederte, daß dies letztere geschehen
während das zu mum 210 beträgt. andere Drputirte schrieben daher mehrere Billets, um die zunaͤchst
zen. Sofort begaben sich Mieihskutschen nach allen Richtungen, um
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darauf unverändert genehmigt. Die Annahme des ganzen Ge— setzes erfolgte mit 98 Stimmen gegen 4.
Die gestrige Sitzung der Deputirten-Kammer konnte, wegen Unzulänglichkeit der anwesenden Mitglieder, erst nach 2
den, wird
Uhr eroͤffnet werden. An der Tagesordnung war die Fortsetzung der Debatte uber das Einnahme-Budget, die jedoch nicht das min⸗ deste Interesse bot. Einige Amendements zu demselben, die eine Herabsetzung verschiedener Abgaben bezweckten, wurden verwor—
fen. Bevor zur Abstimmung uͤber das ganze Budget geschritten wurde, zeigte der Praͤsident an, was fuͤr die naͤchste Sitzung auf der Tagesordnung stehe. Man machte ihm inzwischen bemerk⸗ ich, daß schon an demselben Abend mehrere Deputirte die
Hanptstadt verlassen wollten, und daß mithin am folgen—
den Tage die Versammlung ohne Zweifel nicht mehr voll—
zaͤhlig seyn wuͤrde. Mittlerweile erfolgte der Namens-Auf⸗ ruf; derselbe ergab aber nur 221 anwesende Mitglieder, einem Skrutinium erforderliche Mini⸗ Die Herren Thiers, Vérollot und einige
wohnenden Mitglieder aufzufordern, sich eiligst in die Kammer zu ver— fuͤgen, um durch die Abgabe ihres Votums die Abstimmung zu ergaͤn⸗ wenigstens 9 bls 10 Deputirte aufzutreiben. Unterdessen wurden die Cour. 191. 20 Kronleuchter angezuͤndet. In einer guten halben Stunde end— lich erschienen nach einander noch 11 Deputirte, so daß jetzt die Gesammtzahl der Abstimmenden 237? betrug. Von diesen stimm— ten 128 für und 105 wider das Einnahme-Budget, so daß 92. dieses nur mit einer Majoritaͤt von 2 Stimmen angenommen worden ist. Die Sitzung wurde erst um 7! Uhr aufgehoben. Es war zweifelhaft, ob ain naͤchsten Tage noch eine Sitzung zu Stande kommen wurde.
Assisenhof geladen worden. Der Herausgeber der Quoth
Herr von Brian, und der Drucker dieses Blattes, Hert An die wegen eines ahnlichen Vergehens, so wie wegen Venn pfung der Regierung in drei Nummern des vorigen In ges, gestern vor den Assisen erschienen, sind Beide freiges worden. Ihr Vertheidiger war Herr Berryer.
Die Verhaftung des Herrn Lionne, Geschaͤfsfuͤhn Tribune, bestaäͤttgt sich; derselbe ist vorgestern nach Ste. abgeführt worden.
Die gegenwaͤrtige Bevölkerung von Frankreich betröz, amtlichen Listen zufolge, 32, 665,072 Seelen. — Heute schloß 5proc. Rente pr. Compt. 161. if
proc. Neap. br. compt. — fin cour. 91. 40. a 91. 50. Span. perp. 75. Frankfurt a. M., 23 April. Oesterr. 5proc. Metal! 4proc. 33 S823. Actien 1446. 1444. r 18699. B. Holl. Fproc Obl. v. i832 865. Poln. Loose 5.
ral Ducrest ⸗de⸗Villeneuve wurde gestern durch den Ser M ster dem Koͤnige vorgestellt. — ist zum Befehlshaber der Station in den Antillen ernanm sich aber zuvorderst nach den Duͤnen begeben un Contre⸗Admiral Ducrest de⸗Villeneuve in dem Kommanhz dortigen Geschwaders abloͤsen. . .
Der Polizei-Praͤfekt Herr Gisquet soll seine Dem eingereicht haben. t
Der Herausgeber der Gazette de France ist unter ze klage einer Beleidigung der Person des Königs vor den fig
Der Admiral Baron von M
Preußische
Allgemeine
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Berlin, Sonntag den 28 sten
Staats- Zeitung. ö
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Berlin, den 28. April. Se. Majestàt der Koͤnig haben gestern dem an Allerhöͤchst— hoflager bisher akkredirtrten Koͤniglich Sardinischen außer— nchen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Chevalier Ftéme, die Abschiehs-Audtenz zu ertheilen und aus dessen den das betreffende Abberufungs-Schreihen entgegen zu neh—
geruht
Zproc. pr. compt. 77. Z5. lin our )
Zoroc. 435 5proc. Belg. Anl. — 24Kproc. 493. Ilproc. 23. Br. Part. Obl. — 135. G. Loose zu ti
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Se. Majestaͤt der König haben dem Commandeur des n Infanterie⸗Regiments, Obersten Prinzen Radziwill, Rothen Adler⸗-Orden zweiter Klasse mit dem Stern zu ver— n geruht.
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Gedruckt bei A. W. Han
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Bekanntmachungen.
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Nachbenannte Abwesende:
Vostillon, und hat sich im Jahre 1756 verheira- Nach den dahier thet. Er soll vor 39 Jahren sich entfernt, und ö. dieser zeit keine Nachricht von sich gegeben dJaben;
2 Samuel Ernst Hesse, Sohn des Sattlermeisters Johann August Hesse zu Langensalsa und gebo—
waltung der Staatsschulden vom 23. July 1832, um jam 2. Januar d. J. digt wosden ist, und von dirsem Zeitpunkte ah; jesoch — von hier an nur zu 4 pCt. verzinslich, bis über die 1) Johann Andreaz Geidel aus Weißensee, war Auszählung enischieden wird, stehen bleibt.
561 ö ö ; 9 . 3 ür die Preußischen . 51 * ö kl
2) der Gottlob Walther, Sohn des verstorbenen
Häusler Grosde Friedrich Walther zu Uitig, welcher im Jahr 1806 aus seinem Dienstort Tillendorf heimlich weggegangen und dessen Ver mogen in 31 Thir. besteht. .
Diese beiden genannten Verschollenen, so wie ihre
zurückgezahlt zu werden, gekün—
vorhandenen unvollnäundigen Noti—
zen, soll das fragliche Kapital, ursprünglich jedoch 1 suntekannten Erben und Erbnehmer werden hiermit einer groͤßern Summe, im Jahre 1803 bei der gedach⸗ vorgelazen, sich binnen hier und Mongten spaͤtesten: rn ehemaligen Mittelrheinischen Rrichs-Ritterschaft süer in termino
zu Burg-Friedberg, von dem t ;
stein, genannt v. Pfeil, zu Duüsseldorf, bei der Geie—
eiherrn v. Scharpfen⸗ den 17. Januar 1834 Vormittags um 11uhr, in der Gerichtestube zu Rothlach persoͤnlich oder durch
ren daselbst am 17. Juli 17706, soll 1796 von genheit als derselhe bei dem von Seiten jweier Kin gesetzlich zulaͤssig Bevollmaͤchtigte oder schriftlich zu
Langensalza ugch Kopenhagen gegangen und dort der des angeblich im Jahre 1788 verstorbenen Koͤnigl.
melden, und uͤber ihr Leben und Aufenthelt Auskunft
in Königl. Daͤnische Dienste getreten seyn, auch Preuß. Kammerherrn Johann Cornelit d' Älbain, Herrn ju geben, widrigenfalls der Hollstein und Walther für von dort aus im Jahre 18035 die letzte Nachricht von Giesenburg und Rieuwenkerk in der Niederlaͤndi⸗stodt erklart, und ihr Vermögen ihren naͤchsten gesetz—
don sich gegeben haben;
on sich ge . (sschen Provinj ütrecht, ber ein ihnen jugehdriges Hut, Y Christian Friedrich Ehrig, Sohn des Schneider genannt Camp jum Thurm (belegen in der Gemar—
lichen Erben zugesprochen werden soll. ; Die unbekannten Erben und Erbnehmer die sich
meislets Johann Martin Ehrig zu Udstaedt, ist tung des setzt zum Herjoalich Nassauischen Amte bis zu dem angesetzten Termine nicht melden, werden daselbst am 18. Nosember 17a, geboren, und Braubach gebörigen Dorses Camp, als Verkaͤuser ei mit ihren Erbes-Ansprüchen praecludirt, und das Ver⸗
soll nach dem Tode seines Vaters mit seiner Mutter nach Walschleben gezogen, von dort aus fer, aber schon vor 50 Jahren als Schneider nach Frankreich gegangen sehyn. Vor 40 Jahren soll er zum letzten male aus Paris Nachricht von sich ertheilt haben;
4) Georg Catpar Schmidt, Bürger und Zimräer⸗ mann aus Tennstedt, und am 9. Juli 1774 zu Ufhoven bei Langensalja geboren. Er soll sich vor 19 Jahren aus Tennstedt entfernt, und seir dieser Zeit nichts von sich haben hören lassen;
5) Johann Andreas Langstäͤdler, ist am 17. Juli i764 in Schwerstaͤdt bei Weißensre geboren, und hat ch vor 40 Jahren entfernt, ohne bis jetzt Nachricht von sich gegeben zu haben;
6) Conrgd Andreas Zacharia auch Zicharias genannt,
hat sich, nachdem er in Verren bei Bremen der Bu hhinder-Peosession erlernt, im Jahre 1805 auf die Wanderschaft begeben, ohne seit die ser Zeit wieder etwas von sich hoͤren zu lassen;
7) Georg Conrad Uthe, Sohn des Shñmag ers Hans böeorg Uche zu Kirchheilingen, und gebo— ren daslbst am 1. Juni 1765. Ee soll sich vor 40 Ja ren von Dachwig entfernt haben und seit⸗ drin qunz vetschollen seyn;
8) Jeh nn Cheitliag Hoch, Sohn des Kunstmalers Johmnn Philiop Hoch aus Wandersleben, gebo⸗ Fen zu Arnstagt àm 22. September 1753, soll vo langer als 66 Jahren als Maler von Wan.
serlpt vom ]
seitdem nichts von sich odren lassen; 9) Johaun Cyristian Franke, Sohn des Gaͤrtners
dritten und letzten Johann Nicolaus Franke, geboren zu Erfurt den
trunken seyn. t keine Nachricht von ihm eingegangen;
werden auf den Antrag ihrer. Verwandten resp. Cura an der quaäßlionirten Masse, zu gewaͤrtigen haben, wi— toren sammt ihren erwa zuruͤckgelassenen unbekannten drigenfalls alle Diejenigen, welche sich innerhalb der
Erben und Erbnehmern hierdurch oͤffemlich vorgeladen, obengedachten Frist sich vor oder spaͤtentens in dem auf
den 28 Juli 1833, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Landgerichts-Direktor Urtheil praͤeludirt, Grabe, an hiesiger Londgerichtsstelle anberaumten Ter- liter dem Königl. mine versoͤnlich oder durch einen zulaͤssigen Bevoll gungs- Fond maͤchtigten, wozu die Herren Justiz-Koömmessorien Den erwban
durch e
Reichardt, Saeetot und Dr. Haͤdelich vorgeschlagen schaftschaft mit bes 3 —ͤ 1 sollte, verden die Herren Justürathe Adams, Werner und baars Einahlung von 10 bis 15090 Thlrn. verlangt. Longard, so wie die Herren Advokat-Anwaͤlte Hayn — VJ ] l und Orto Meurer, ald solche vorgeschlagen, an welche Intelligenz-⸗Lomioir zu Berlin annehmen. Sie sich Behufö der Anmeldung, und event. Geitend— machung Ihrer etwagigen Anspruͤche unmittelbar wen
werden, zu melden, ansonst aher zu gewaärtigen, daß sie, die Abwesenden, werden fuͤr todt erklart werden, und das von ihnen zurückgelassene Vermögen unter Praͤelusion der unbekannten Erben oder Erbnehmer den bei den Acten bekannten schon legitimirten oder fich noch legitimirenden Verwandten, und in deren Ermangelung dem Koͤnigl. Fisko übereignet werden wird. Erfurt, den 15. September 1832. Königl. Preuß. Landgericht.
den können.
Oeffentliche Vorladung.
unter den im Jahre 1821 receßmaͤßig der Krone Preußen zur Vertretung überwiesenen Passso⸗Kupita—= sien der vormaligen Mittelrheinischen Reicht⸗-Rltter⸗ schaft befiadet sich auch ein zu 3 pCt., verzinsliches Kapital von 3653 Fl. 18 Kr. Rheinisch nebst Zinerück= anden, welches bisher bei der Königl. Preuß Negie= rung in Duässeldorf deponirt, im Jahre 1823 als eine provinziesse Staatsschuld, von der Köniz. Preuß. Hauptverwaltung der Staateschulden auf, den Etat Fer Königl. Preuß. Regierung hierse bst, uͤherwiesen, dann durch das Publikandum der Königl. Hauptver⸗
vorgeladen:
nem Lehrorte
ner Seitz, mit dem Amttverwalter Herger als Kaͤu— — anderer Geits geschlossenen Kaufoertrage, den aber seinen Bruͤdern zugesprochen werden. Ritterschaftlichen Rerratkt auf dat quaͤstionirte Gui ausüben zu wollen erklaͤrte, als Kausschilling baar de⸗ ponirt worden sein, und zwar angeblich theils wegen eines im Jahre 1803 vorhanden gewesenen Steurr— Rückstandes, (welcher auch nachmals, jedoch vor Ueber— nahme Seitenz der Krone Preußen, warklich in Ab ug kam), theils weil ein geweisser de Mell, als Ehenattt einer aͤltern Schwester der zwei Verkäufer des Gat« auf den dritten Theil der Kuufsumme damels Anspräuch gemackt haben soll. Nachmals hat auch der Könsgl preuß. Major a. D. v. Gillhausen zu Tuͤcking ben Ni— derwese!l, Anspruͤche auf das ganze Kapital in seinen gegenwärtigen Betrage nebst ZinsLaänt en ertoßen. ! Es ist s'onach unbekannt, ob und welche Anrrüc« ist in Erfart am 235. April i785 geboren, und der genannten oder etwaligen an ern Compereaten an dem quaͤltionirten Kapitale ex stirrn, weshalb mir ven Sr. Exellenz den Königl. Preuß. Staat un uftizminister Herrn v Kamptz, durch das Hohe Rt— Dezember v. J und Berichtigung des Legitimationspunktes etwanigti Interessenten beauftragt, alle Diejenigen, welche an sangesrtzten Termine dem qustionirten Kapitale der 3653 Fl. 18 Kr. Rhei— nisch nebst rückstandigen und weiter verfallenden Zin- und nicht g n un sen, Anspruͤche irgend eintr Art zu haben glauben, hier gehöoͤrig beßtimmt, und zwar zub praejudicio pro omni mil und kraft dieses auffo dern, sich laͤngstens bingen der Ausschließung von der Concuromasse, anzumelden, einer vom 1. Mai d. J. ab, beginnenden Frist von sondern auch die darüber vorhandenen Originalien sechs Monaten, spätestens am 31 Oktober d. J., ders leben nach Rußland gegangen seyn, und hat von welcher Frist zwei Monate auf den ersten, zwei j deises sor 2 Ronate auf den zweiten, und jwei Monate auf den quiditaͤt, als der Prioritaͤt fuͤr verlustig werden erklaͤrt
sind, bei dem unterzeichneten Collegium durch Einen 13. May 1787; soll un gerbüͤrgten Nachrichten zu der, dahier recipirten Advokat⸗-Anwaͤlte, welcher mit Folge im Frühjahr 1807 in Franzöͤsische Mili⸗ gehöriger Vollmacht versehen werden muß, schriftlich tairdienste unter das damals errichtete Westphäaͤ⸗ ju melden und unter Beibringung gehöriger Legiti— lische Regiment getreten und mit nach Frank- mations⸗Paviere nach vorschriftsmaäͤßiger Verhandlung reich abzegangen, unterwegs aber im Rhein er- mit dem, der gedachten Deposital⸗Masse bestellten Cu— Es ist wenigstens seit jener Zeit rator, Advokat⸗Anwalt Bernard Meurers hiersesbst, nit n iechtliches Erkenntniß über ihre etwanigen Ansprüche an die Beschsüsse der anwesenden und der mit procu—
eigenthüͤmlich uͤberwiesen werden sollen. igen Interessenten, denen es an Bekannt⸗
Koblenz, den 1 Maͤrz 1833 Königl. Preuß. Ju stij⸗ Senat
gie g , ,,, ñ Auf Antrag ihrer naͤchsten verriuthlichen Intestat- nebst Erkidrung der wichtigsten sinn verwandten Wöor— Erben, werden nachstehende verschollene Personen und ter t deren unbekannte Erben und Erbnehmer hierdurch
1) der Carl Gottlieb Hollstein, Sohn des verstor⸗ venen Haͤusler und Maurer Hollstein zu Roth— lach, welcher sich im November 1815., wo er in Bunzlan die Töpfer⸗Profession erlernte, aus sei⸗
Vermbgen jetzt in 670 Thlr. besteht;
mögen des Hollstein seiner Mutter, das des Walther
Bunzlau, den 6. April 1833 Das Graͤflich Pücklersche Gerichts- Amt Rothlach⸗Uuttig.
Nach unterm 341sten v. M erfꝑðlater Eroͤffnung de sormellen Concurses über den Nachlaß des weiland
ofaten von Schulz hierselbst, als actoris communis n desem Debirwesen, alle Dur jent en, welche aus dend einem richtlichen Grunde A spruͤche und For— derungen an den Nach aß des gedachten Stadtrichters ud Stenereinnehmers, Advokaten Voß zu Roͤbel, nacken zu können (laußen, und an dem Coneursver— fahren üuͤder sol en Nachlaß Theil zu nehmen geson— gen sild, peremtorisch hiermet geladen: in dem zur Liquidation, zur Production der Originalien, und zur brisritaͤte deduetion auf 1
vor hiesiger Großherjzoglicher Justiz⸗Kanilei, Morgens um 10 Uhr, zu erscheinen, und nicht allein diese ihre Forderungen und Ausprküche
mit der Veiwallung
also urschriftlich zub praejudicio pro ommi, daß sie des aut die sen Originalien füt ihre Forderungen und Ansorüͤche hervorgehenden Beweises sowohl in Ansehung der Li—
veremtorischen Termin zu rechnen werden, zu produciten, so wie über diese ihre Forde— rungen und Anspruͤche ub praejudicio pro omni pra- keit derselben auszuführen.
. wird allen Gläubigern der gedachten Nach— laßmasse aufgegeben, binnen 4 Wochen procuratores in loco zu befsellen, ub praejudicio pro omni, dak die mit procuratoribus nicht versrhrnen Gläubiger fur
ratoribus in laco versehenen Glaͤubiger gebunden wer— den ertiart werden.
in der erwähnten Art nicht mel⸗ Gegeben Guͤstrow, den 8. Februar 1833
den sollten, mit ihren Anspreüchen guf gedachtt Masse, ne oßherjoal. Mecklenburasche zur Just z Kanzlei Aller⸗ in, dlo‘ an der Gerichtsstelle zu publirirendes höͤchst verordneie Direktot, Vice-Direktor und Raͤthe.
und die fraglichen Gelder eventua⸗ (L. S.) G. Brandt. W. v. Meding. Preuß. Provinzial-Schulden⸗Til—⸗ 26 ö
Zu kaufen wird eine Apotheke hie stgen Afvokat-Anwaͤl en fehlen im Preise von 15,000 bis 40 000 Thlrn. gegen eine
Nersiegelte Adressen unter L. 41, wird das Koͤnigl.
Literarische Anzeigen.
Bei A. W. Hayn, Zimmerstraße Nr. 29, ist er⸗ schienen und daselbst so wie in allen Buchhandlungen zu haben: ⸗ ;
Vollständiges Woͤrterbuch zur Verdeutschung der, in unsere Schrift- und Um⸗ gangs⸗Sprache eingeschlichenen, fremden Ausdrucke;
ommissioni- Wurzer. 1. v. Speich er.
igore
Ein Sprachschatz fuͤr Alle, die im Deutsch⸗Schrei⸗ ben und Sprechen sich rein, richtig und edel auszu— drucken wunschen. Von J. D. F. Rumpf, Königl. Preuß. Hofrath. Preis 17 Thlr.
Hesychii Lexicon, ed. opt., cura Alberti, 2Zrvols., heimlich entfernt hat und dessen Lugsd. 1745, 18 Thlr. 15 agr Martini Loxicon Philo- logticum, ed. opt. cura. Clarici, 2 vols., Traj. 1711,
Staa ten.
Stan grichters und Steuçreinnehmers, Advokaten Voß zu Roel, werden auf ehrerbierigsten Antrag des Ad⸗
clusianis vrotokollarisch zu verhandein und die Erstig- a,,, chen Verhaͤltnisse der Juden.
Se. Majestaͤt der Kontg haben dem Major von Döring, weiten Garde⸗Regiment zu Fuß, den Rothen Adler-Orden ser Klasse zu verleihen geruht. 7
Se. Majestaͤt der König haben dem Steuer⸗Aufseher Scheih
4 1k Lohtzie aretiss, l. len Böpnick das Aligemeine Ehrenzeichen zu verleihen gerüht.
vols, Amat. 1706. 18 Thlr. Suidae Lexicon, ed z vol⸗ Cantab. 1721. 33 Ihlr. Aliud Eẽemply räglich zchòön, gross Pap. ibid eod., 40 Ihl. phanes, ed. Biseti et Portii, Aurel. 1607, 7 Ilhh qorus Siculua Gr. et Lat,, Wuesselingii, An! 13 Thlr. 15 ser. Euclidis Opera Gr. et Lad ed. Dar. Gregorius. Ouon. 1705, 12 IThlr. zm Geozraphia, Er. et Lat. ed. opt. ed. Almelorten 1767. 18 1hlr. Thucydides, Gr. et Lat. Duclef 33
1731. 18 Thlr. Xeunophon. Graecae ed. l St . Zeitungs ⸗Nachrichten.
l. ut. 1581, 4 Thlr. Corsini, ed. L'asti Attici, Ex. nitidiss. Flor. 1744, 20 Thlr. Morell
l u gl an d. Fr agree ch
Greco - Prosodiacum, 2 voll., Eton. 1762, Aristophanes, Gr er Lat, Burmanni, 2 vols, luft 8 Thlr. Aurelius Victor, Arnrenii, Amst, 1733 15 ser. Curtius Rufus ed. Suackenburg, Lngd. h 9 hl. Fetus, Dwcicri, k 1tzs'9, 5 hi. Paris, 26. April. Das Journal des Débats bemerkt: miu: Anti quae Mueicʒe, 2 vols. Amt . Elieiin ac Einnahme⸗Budget ist gestern mit 128 gegen 104 Stimmen an⸗ 12 Thlr. Pertonius P. Burmanni, Traj. 1706 ) h ; ; Seri , „ mmen worden. Die Stimmen, welche gewoͤhnlich die Regierung criptores el urticae (ry. MI. CLasneri, 2 Vi, 2 '. . 24.5 Lips 1773, 5 Tsi. Stati, Niarkiaul Fctüätzen, wurden zahlreicher gewesen seyn, wenn Jedermann 1728, 5 Thlr. Virgilius, Heinzi6 et Burmann! zum letzten Augenblicke auf seinem Posten geblieben waͤre; Amet. 1746, 12 Thlr. Diodorus Siculus ipä die Summ Urne mußte lange Zeit offen bleiben, und viele vols 8Svo, 15 Thlr. Qratores attici e. notis n utirte mußten sogar von den Huissiers aus ihren Wohnun⸗ Londen, 15 vol. Roy-Sre Velinpap, 2311. geholt werden. Dieses Zeichen der Ermuͤdung betrübt uns vonis Obers ommnia, & noti‚ wrioruns, Lou Iinehrcren Grunden; erstlich wuͤnschten wir, 4röͤßeren Eifer 8ro., 56 Thlr. . den Repräͤsentanten des Landes hoffen zu können, wenn kö einer kurzen Ruhe von einigen Tagen eine zweite Session net werden sollte, und zweitens wären nach unserer Ansicht in der jetzigen Session noch mehrere dringende Angelegen— n abzumachen.“ Herr Lyraud, Deputirter des Creuse Departements, hat in 8 der hiesigen Blatter ein Schreiben einruͤcken lassen, wor— r sich uͤber die Parteilichkeit beklagt, mit welcher die Mini— lbei Veriheilung von Kunst-Gegenständen und Buͤchern un— de Provinzial⸗Staͤdte zu Gunsten der ministeriellen Deputirten shren. So sey z. B. Herr Thiers am Tage vor der Ver— heilnüng der Tribune zwischen den Banken der Deputirsen trgegangen und habe angezeigt, daß er eine Sammlung von chern und Gemaͤlden zu vertheilen habe. Er (Herr Leyraud) den Minister ersucht, die Stadt Gueret, deren Maire und
Abgereist: Der Koͤnigl. Daͤnische außerordentliche Ge— e und bevollmaͤchtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichischen El, Graf von Bernstorff, nach Wien.
Der Resident bet der freien Stadt Krakau, Legations-Rath Hartmann, nach Krakau.
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Linden M
In allen Buchhandlungen, in Berlin in du lin' schen (F. Müller , Breiteß raße Ni. 3 haben:
ueber den Geist der Preuß. Staath
nisation und Staatsdienerschast, Regierungs⸗Rath Dr. Wehnert. Gr. Sol elegant broschirt 20 sgr.
Potsdam, im Maͤrz 1833.
Ferd. Riell
So eben ist erschienen und an alle Buch gen versandt:
ö. ueber usirter Jener ist, bei der Vertheilung zu bedenken. Den—
das Verhältniß der Judt Habe Herr Thiers ihn als Oppositions-Deputirten ausge—
zu den ‚s. dagegen habe er die ministeriellen Deputirten Tixser—
ristlichen Staaten. jassaigne und Cornudet an der Vertheilung Theil nehmen . Von n. Die Absicht des Ministeriums bet diesem parteiischen
Karl Streckfuß, fahren sey, den Wählern zu zeigen, daß sie ministerielle De—
tte in die Kammer schicken muͤßten, wenn sie von der Re— ng beguͤnstigt werden wollten.
Die Tribune berechnet, daß 122 ministerlelle Deputirte, che zugleich Beamte sind, jährlich 2, 100,000 Fr. an Gehalten then Und zwar fuͤr Aemter, welche sie bet dem besten Willen t versehen koͤnnen, wie z. B. der Graf von Estourmel, De— rter des Nord-⸗Departements, der schon lange zum Franzoͤsi— n Gesandten in Kolumbien ernannt sey, aber nichts destowe⸗ 1 den Sitzungen der Deputirten⸗Kammer regelmäßig beiwohne. Das Journal du Eommeree enthalt heute eine energi— Erklarung gegen die republitanischen Ansichten, so wie dle— nvon den Vertheibigern der Tribune, den Herren Marrast Lavaignac, auseinandergesetzt worden sind. „Das Man ifest Republikaner“, heißt es in dem betreffenden Artetes, „ist weir ernt, ihrer Sache neue Anhaͤnger zu erwerben, vielmehr ganz
Koͤnigl. Preuß. Geh. Ober- Regierung Anhang: Die Erklaͤrungen der Staͤnte sinn Provinzen der Preuß Monarchie, uͤber die n
1 gr. Svo., geh. 15 sar. Halle, den 15. April 18353.
ᷣ . A. Schwe tsch ke und e
In Berlin zu haben in allen Buchhandlung
E. S. Mit tler, Stechbahn Nr. 3, so wie n
Handlungen ju Posen, Bromberg und Gnesen,
— — —
In der Nauck schen Buchhandlung ind Haäͤnsvoigteiplatz Nr. 1, ist so eben erschitte durch alle Buchhandlungen det In- und Mn so wie durch alle Zeitungs, Expebitionen un ter zu beziehen: ; Allgemeine Gartenzeitun Eine Zeitschrift fuͤr Gärtnerei und all Beziehung stehende Wissenschaften. IM dung mit den tüchtigsien Gärtnern un kern des In und Auslandes hexausgt Friedrich Otto, Königl. Preuß. oc tor und Inspektor des botanischen Berlin, uñd Albert Dietrich, ben sophie und Lehrer an der Gaͤrtner-Lehsth Berlin. anch Dĩese Zeitschrift, rein praktischen Inhch alles neue fur Gartenkunst und Garten botimj habende aufführen, eine kurze Beschreibung f Zierrflanzen geben und das Wichtigste m und franzöͤsischen Gartenschriften, so wie . schiedenen botanischen Werken des Auslan ag men und wo es nöthig ist, durch Abbil
de zu verschaffen, als sie ohnehin schon haben. Ihr System kurz zusammengefaßt, Krieg mit dem Auslande und Des— ssmus im Innern; beides sind nach der Ansicht einiger An— ger der Republik die einzigen Mittel, die Unabhängigkeit und eit zu beschuͤtzen. Die Republikaner koͤnnen nicht laͤugnen, e bei dem Prozesse der Tribune, als einer feierlichen Ge— nheit, ihre starksten Gruͤnde haben entwickeln und ihre Prin ö von der vortheilhaftesten Seite haben darstellen wollen; een demnach ihre Grundsaͤtze ungeschminkt vor und wa— 9 redlich, uns jene beiden nothwendigen Folgen ihres Sy—
aufzuzeigen, und der Beweis, wie sehr sie von ihren An— 10ln gen emen sind, liegt darin, daß sie geglaubt haben, „Offenheit konne dem Siege ihrer Sache förderlich seyn. [nn, politische Geheimniß der Republikanischen Reforma— n n darin, daß die Republik durch die bewaffnete Pro—
aim Auslande verbreitet und in Frankreich durch die rohe
Kupferstichen oder Holjzschnitten er duternn Gegenwärtig sind die 3 ersten Nummern ben; der vollstaͤndige Jahrgang wird. 3 oder Bogen in gr. 4to. enthalten und on n Alle oben namhaft gemachte Infiitute n Berlagshandlung in den Stand gesehtch so wie auch vollsaͤndige Anzeigen vorjule gen,
. der Abgeordneten der Massen befestigt werden soll. Ri ebfnn die Grundsaͤtze von 1793, und also haben auch 1 ae nnr nichts gelernt and nichts vergessen. Damals ͤ U g System durch noch nie erlebte Umstände entschul—
n, denn die damalig« Epoche ist mit keiner andern zu
glei p! Berlin, im April 1833. hen enn man aber bei dem jetzigen Zustande von
— — —— —— — — —— ——— — ——
znet, ihnen in Frankreich wie im Auslande nur noch meht
opa, z , we das Bedürfniß nach Ruhe und die Heberzeugung,
baß die Freiheit nur eine Tochter des Friedens ist, bei allen Völkern vorwaltet, die Lehre predigt, daß die Freiheit nur durch den Krieg siegen koͤnne, so heißt dies, die fentliche Vernunft Lügen strafen wollen.“
Die Tribune sagt! „Man sprach heute viel von tausend Franken, welche die Gazette uns eingesandt hahe— Unsere Leser werden bemerkt haben, daß diese Summe in unsere Subscrip— tions Listen noch nicht eingetragen ist. Bevor wir uns uͤber ir— gend ein Geschenk aussprechen konnen, müssen wir es wirklich empfangen haben.“
Das Gesetz-Bulletin enthält eine Repartitions- Tabelle des unter die Fahnen gerufenen Kontingents von 80, 000 Mann unter die 856 Departements des Landes. Das Seine Departe— ment hat danach 1419 Mann zu stellen. Am meisten stellt das Departement der niederen Seine, naͤmlich 1533 Mann, und am wenigsten das der Ost⸗Pyrenäen, naͤmlich 411 Mann. Freiwil— lig sind im votigen Jahre in die Armee eingetteten 11,908 Mann, worunter 1355 im Seine⸗Departement.
Der General Lafayette hatte gestern eine zweite Unterredung mit dem Herzoge von Broglie in Bezug auf die Polnischen Fluͤchtlinge.
Das Detaschement Polnischer Fluͤchtlinge, die in der Nacht vom Tten auf den Sten das Depot von Besangon verlassen ha— ben, bestand aus 3 Obersten, 6 Oberst Lieutenants, 12 Majors, 68 Capitains, 96 Premier⸗Lieutenants, 204 Seconde-Lieutenants, 8 Unteroffizieren und 25 Gemeinen, im Ganzen also aus 422 Mann. Die beiden Anfuͤhrer sind der Oberst Antonini und der Capitain Schotman; die Mehrzahl ist bewaffnet. Am 12ten d. sind in Dijon zwei aus dem Depot von Besangon eniflohene Polen verhaftet worden.
Die Abreise der Doktoren Orfila, Auvity, Andral und Fouquier nach Blaye zu der Herzogin von Berry ist mit solcher Eile geschehen, daß mehrere dringende Geschaͤfte der medizinischen Fakultät unterbrochen werden mußten.
Der Advokat Marie, welcher vor Kurzem den Deputirten Cabet vor dem hiesigen Assisenhofe vertheidigte, sollte an dem— selben Tage und zu der naͤmlichen Stunde als Anwalt einer Civil-Sache vor dem hiesigen Königl. Gerichtshofe erscheinen,
und ließ durch einen Stellvertreter bei letzterem um Veriagung
des Prozesses nachsuchen. Der erste Praͤsident des Gerichtshofes verweigerte aber diese Vertagung, indem er hinzufüͤgte: „Nein, denn der Advokat Marie läßt uns wegen des Assisenhofes im Stich; der Klient ist aber eben so viel werth, als Herr Cabet, und wir haben auf dieselbe Ruͤcksicht Anspruch, als der Assisen⸗ hof; es ist beklagenewerth, daß die Advokaten sich mit politischen Angelegenheiten beschäftigen; sie wuͤrden besser daran thun, sich den Civil-Prozessen zu widmen, denn das ist ihres Amtes.“ Als der Stellvertreter aber dennoch dringend um Vertagung bat, willigte der Präsident endlich in dieselbe, mit den Worten“: „Nur aus Ruͤcksicht fuͤr Sie ihue ich es, m. H., denn wir Alle kennen Ihre loyale Denkungsart und Ihre Liebe zur offentlichen Ordnung.“ Auf den Antrag des Advokaten Marie hat der hiesige Advokatenstand unterm i8ten d. M. gegen jene Aeuße— rungen des Praͤsidenten Sguier, in denen derselbe eine Ver— letzung sciner Wuͤrde und des Prinzips der freien Veriheidi— gung erblickt, foͤrmlich protestirt.
Die von dem Assisenhofe zu Montbrison freigesprochenen Herren Morquis von Saint-Priest, Graf von Bourmont der Sohn und von Sala befinden sich gegenwartig in Lon. De— moiselle Lebeschu, die Gefährtin ihrer Gefangenschaft und Frei— sprechung, ist hier angekommen, um die Erlaubniß nachzusuchen, sich zur Herzogin von Berry begeben zu duͤrfen.
Madame Pasta und der Komponist Bellini sind auf ihrer Reise nach London vorgestern hier angekommen.
Aus Toulon wird unterm 14ten d. M. gemeldet: Fregatte „Arthemise“ ist von Ankona hier angekommen; dieses Schiff ist bestimmt, nach Navarin zu segeln, um dort Franzoͤsi⸗ sche Truppen an Bord zu nehmen und nach Frankreich zuruck—
zubringen. Das Linienschiff Marengo“ und die Fregatte „Her⸗
minie“, welche von Algier hier erwartet werden, sollen an der Expedition Theil nehmen, die angeblich nach der Levante be— stimmt ist.“
Großbritanien und Irland.
London, 20. April. In der (gestern erwahnten) Ver— sammlung der Londoner Wähler, um uͤber eine zu Gunsten der Irlaͤndischen Armen an das Parlament einzureichende Petition zu berathschlagen, trug zunächst Herr John Rosson auf fol— genden Beschluß an: „Daß diese Versammlung der Meinung ist, der jetzige Zustand der verlassenen Armen und der arbeiten— den Klassen in Irland mahne die Legislatur gebieterisch, auf Mittel zu denken, wodurch ihnen Abhuͤlfe geschafft werden koͤnnte.“ Diesen Antrag unterstuͤtzte der Redner im Wesent— lichen mit folgenden Worten:
„Die heutige Versammlung und das Ansehen der sehr ehren—⸗ werthen Herren, welche in derselben den Vorsitz führen, laͤßt mich von Neuem hoffen, man werde vollkommen einraumen, daß es nicht in Englands Interesse liege, noch laͤnger zu gestatten, daß Sophi⸗ sterei und Taͤuschung mit dem Zustande des Irläͤndischen Volkes ihr Spiel treiben. Man wird einrdumen, daß endlich die Zeit ge⸗ kommen ist, wo alle Mystifizieung in dieser Hinsicht aufhdren muß, wo die Stadt London, ohne auf das langsame Erwachen der Ir— laͤndischen Grund-Besitzer zu warten, wiederum, wie bei allen guten Werken, voraneilen und die Sache jener Tausende von Elenden und Niedergedruͤckten, die nicht bloß Mitleid, sondern Gerechtigkeit von der Menschenliebe fordern, in Schutz nehmen wird. (Hort! Ohne weitere Vorrede frage ich sogleich, weshalb nur eine Haͤlfte des Reichs den Armen Gesetzen unterworfen seyn soll? Ist es nicht eben so nothwendig, zu verhindern, daß die Huͤlfsbeduͤrftigen und Nothleidenden aus dem Lande, in dem sie keine Unterstützung finden, schaarenweise an die benachbarten Kuͤsten heruͤberkommen, wo die Menschlichkeit dem Kranken, Schwachen und Verlassenen Schutz und Beistand bereitet hat? Diese Ueberschwemmung mit Elend und Noth ist es, welche auf den Handel und auf alle andere Interessen in diesem Lande einwirkt und den Glauben veranlaßt, als seyen die Armen-Gesetze unzureichend England gleicht auf
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schaffen oder einen tuͤchtigen Aufseher zu hestellen
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diese Weise einem Schiff, das auf dem einen Ende festsitzt und nicht wieder flott gemacht werden kann, wenn nicht die Last, welche es u Boden drückte, gleich vertheilt wird. Was zur Einführung von Armen-Gesetzen in England Anlaß gab, war die Aufhebung der Kloͤster durch Heinrich Vill. und die Vertheilung ihres Eigenthums
unter Laien, ohne daß diese neuen Eigenthuͤmer genöthigt wurden,
die Armen zu erhalten. Jedes dieser Kloͤster hattè eine Anzahl von Arbeitern auf seinen Gütern beschaäͤftigt und sorgte außerdem für die Huͤlfsbeduͤrftigen und Schwachen auf seinen Territorien; alle diese Leute irrten nun in der weiten Welt umher, auf zufaͤllige Mildherzigkeit angewiesen, und es zeigte sich daher bald die Noth— wendigkeit, strenge Straf⸗Gesetze zu erlassen, um die von Heinrich so genannten „unerschrockenen Bettler“ zu unterdrücken, mit wel⸗ chen England uͤberschwemmt war; denn man fand damals, wie es jetzt in Mn nd der Fall ist, daß Aufruhr und Blutvergießen und jede Art von Terrorismus entsteht, sobald die Menschen durch Hun⸗ ger zur Verzweiflung gebracht werden. In unserer eigenen Zeit haben die Manufaktur Bezirke gezeigt, Faß, wenn Hüngersnoth unter den arbeitenden Klassen herrscht, selbst die Bayonnette ciner tapferen Soldateska Vernichtung des Eigenthums, Ver⸗ wirrung und Aufruhr nicht verhindern konnen. Mit einziger Ausnahme des Aufstandes, der die Wallfahrt zum Heil de⸗ nannt worden ist, fallen in der That alle Unruhen wahrend der Re⸗ ierung des achten Heinrich unter den modernen Ausdruck raub— ächtiger Aufwiegelung. Er versuchte das Betteln zu unterdruͤcken, indem dem Delinquenten beim ersten Betreffen das Ohrlaͤppchen abgeschnitten, beim zweiten aber die Todesstrafe diktirt wurde Die Errichtung des St. Thomas⸗Hospitals und anderer aͤhnlichen An⸗ stalten abgerechnet, die jedoch fuͤr die Beduͤrfnisse der Zeit keines⸗ weges hinreichten, versuchte man nichts als Zwangs⸗Maßregeln, bis Elisabetb, dem guten Rathe folgend, daß man vergebens das Auf— hoͤren des Nothgeschrei's cher erwarte, als bis den Armen eine Ab⸗ hülfe gewahrt sey, im 43sten Jahre ihrer Regierung jenes Gesetz gab, das ihren Namen mehr verherrlichte, als alle andere guten Werke, die unter ihrer Regierung vollbracht wurden; und doch hatte sie schon 43 Jahre das Sccyhter gefuhrt, ehe das Gesetz der Armen⸗-Unterstuͤtzung durchging, obgleich sie von dem Lichtglanze eines Cecil und eines Baco umgeben war; so langsam folgen gesetzliche Beschluͤsse zum allgemeinen Besten der laͤngst vor⸗ handenen Nothwendigkeit. Ja, erst zwei Jahre vor dem Ende der Regierung Elisabeth's wurde das segensreiche Statut angenommen, welches der Haupt-Grund des so lange genossenen Wohsstandes ist, ein Gesetz, ohne welches der gesellschaftliche Verband unmdglich noch jusammenhalten könnte. Bieses preiswärdige Statut, das ich die Magna Charta der Armen nennen möchte, hatte einen doppelten Zweck erstens, den gebrechlichen Armen zu unterstuͤtzen, und zwei— tens, fuͤr den arbeitsfaͤhigen Beschaͤftigung aufzufinden und rohes Material zur Verarbeitung in die einzelnen Wohnungen zu schaffen, anstatt daß jetzt die Armen in ein einziges gemeinsames Arbeits-Haus zusammengedraͤngt werden, eine uͤble Gewohnheit, wodurch, wie Blackstone, sehr richtig bemerkt, die Sittsamen und Fleißigen mit den Luͤderlichen und Tragen auf eine Stufe gestellt, der lobenswer— the Wetteifer des haͤuslichen Fleißes unterdrückt und alle theur— Familien⸗Bande, dieses einzige Gluͤck des Duͤrftigen, zerstzrt wer— den. Ein anderer Fehler ist, wie der gelehrte Richter sagt, das man die Sorge fuͤr die Armen kleinen Kirchspiels Bezirken üͤber— traͤgt, die oft nicht im Stande sind, die noöͤthige Arbeit herbeizu— Nach der Ne⸗— stauration wurden durch die in den Kirchspielen noch weiter vorge— nommenen Unter⸗Abtheilungen und andere Abweichungen von Elifa— beth's heilsamem Gesetz jene Verwirrungen in die Armen-Fesctze gebracht, die so manchen Wohldenkenden zu der voreiligen Schluaͤß— folgerung verleiteten, daß Armen-Gesetze uͤberhaupt' nachtherlig seyen (Hört!) Unrecht aber ist es, aus dem Mißbrauch auf den Gebrauch zu schließen, und eben jener oben angeführte Gewährs— mann sagt am Schluß seiner Bemerkungen „„Kein Grundfatz ist nothwendiger und unumstoͤßlicher bei der Gestaltung und Einrich“ tung der Gesellschaft, als daß jeder Einzelne ein gebährendes Theil zum Wohl des Gemeinwesens beitragen muß, und wahrlich, die muͤssen sehr wenig gesunde Vernunft haben, die ein halbes Kirchspiel in Traͤgheit, Luͤderlichkeit und Nichtsthun leben lassen und am Ende dar? uͤber staunen, daß der Gewerbfleiß der andern Haͤlfte nicht im Stande ist, das Ganze zu erhalten.““ Er mag sich wohl nicht haben träu—
men lassen, daß eine Zeit kommen koͤnnte, wo nicht ein halbes Kirch—
spiel, sondern ein halbes Reich keine Beschaͤftigung erhalten und die andere Haͤlfte mit der Ernahrung des Ganzen belastet seyn wurde. Der würdige Geistliche Dr. Doyle, ein Mann von mehr
als gewdͤhnlichem Talent und mit diesem wichtigen Gegensiande
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vollkommen vertraut, sagt in einer neuerlich von ihm herausgegebe nen Broschuͤre, daß England seinen Armen-Gesetzen großentheils seine Sicherbeit verdanke, und daß diese Gesetze seine Bevölkerung gewerbfleißig, treu und gehorsam gegen ihre Regenten gemacht hät ten. Die außer Landes Lebenden werden nie zu bewegen seyn, in Armen ⸗ Gesetze fuͤr Irland zu willigen, und Engalaͤn— der muͤssen sich, den abgeschmackten Theorien und oft? wi derlegten Geheimnißkrämereien der Staatswirthe zum Trotz, der Sache annehmen. Ueber diesen Punkt will ich nur auf die Werke des Dr. Chalmers und der Miß Martineau verweisen. Der Erstere hat ein Werk herausgegeben, welches hauptsaächlich aus den Lehren des Herrn Malthus ausgebeutet ist, und worin behauptet wird daß die Bevölkerung von der Natur die Kraft in sich babe, sich in funfzehn Jahren zu verdoppeln. Und dies hat die Irlaͤndischen Land-Eigenthuͤmer, die jene Behauptung fuͤr wahr hieltẽn verleitet, die , . von ihren Guͤtern zu vertreiben, um die Anhäufung der Bevdlkerung zu verhindern. Herrn Sadler's Berdlkeruhas' Gesetz“ hat die Aufstellungen des Dr. Chalmers vollsändta widerlenr und es ist zu bedauern, daß der NaGãne des Doktors noch immer berbalten muß, um eine falsche volitische Doktrin zu sanctioniren. Ich wi mich jeder weiteren Bemerkung uͤber den Dr. Chalmers enthalten und nur sagen, daß ich dem Doftor einen goldenen Ring mit der Inschrift Ne loctor ultra cathedram, übersenden mochte. Miß Martineau hat in ibrem „Cousin Marschall' deritelten Werk Ten dasselbe irrig 6 staatswirthschaftliche Sytem verfochten in⸗ dem sie die Malthusschen Irrthümer ihren Speculationen zu Grunde legt; ich mochte im jurufen, wie lr Primrose im Landorediger von Wa— kesield“ seiner Tochter, als sie ihre Unwissenbeit uͤber einen wisensch n ft lichen Gegenstand kundgiebt:. „ Gebe und hilf Deiner Mutter Sta— Helbeeren einmachen.“ (Hort! und Gelaͤch tec Die junge Dame mag Talent haben, und die Protection, die ihr der gelehrte Herr, der den Wollsack so trefflich ausfuͤllt, ju Theil werden 145t führt zu diesem Glauben; aber gewiß bat sie kein Talent fur Staats wirt“ schaft. (Hört!) Die schoͤnen Traͤume der Theoretiker nutzen zu gar nichts; vraktische Beweisführung ist das, was Roth thut, und le. was die Versammlung von der Regierung nachsuchen wird fon, denke ich eine vollstaͤndige und unvarteiische Untersuchung seyn, di? mit die Wahrbeit ans Licht komme. Die ganze Sache läßt sich * die gutt alte Lebre zusammenfassen. Was du will, daß dir di⸗