1833 / 120 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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einruͤcken lassen: „Man hat behauptet, die Ebene Mitidjah koͤnne nicht angebaut werden, weil der Boden schlecht und außerdem zum Theil mit Suͤmpfen bedeckt sey, welche die Gegend gußerst ungesund machten. Die hartnaͤckigsten Verfechter dieser Ansicht koͤnnen nicht in Abrede stellen, daß es nicht immer so gewesen ist. Sie wuͤrden durch die klassischen Erinnerungen aufs Glaͤn⸗ zendste widerlegt werden; denn es giebt keinen Schuͤler, dem die Fruchtbarkeit von Nord-Afrika und namentlich dieses Theiles un⸗ ter Roͤmischer Herrschaft unbekannt wäre. Die Ursachen, welche den gegenwartigen Zustand der Ebene herbeigefuͤhrt haben, sind zusaͤllig und koͤnnen beseitigt werden; man gebe dem Was⸗ ser einen Abfluß und die Suͤmpfe werden austrocknen. Der von Natur trockene und lockere Theil der Ebene, der durch den Mangel an Bebauung sandig geworden ist, wird wieder werden, was er war, wenn man ihn aufs Neue bebaut. Zucker, Indigo, Baumwolle, Cochenille koͤnnen in dteser Ebene angepflanzt werden; selbst der Kaffee— baum könnte in den suͤdlichen, am meisten vor dem Winde ge— schuͤtzten Theilen zur Reife gelangen, da er in Tripolis und so⸗ gar in Tunis reift. Bei der fortwährend zunehmenden Ver— sumpfung und Verschlechterung des Bodens, wozu sich auch noch politische Gruͤnde gesellten, hat die Bevoͤlkerung der Ebene seit dem Beginn des sechzehnten Jahrhunderts immer mehr ab— genommen. Folgende Zahlen stellen, wenn sie auch nicht ganz genau sind, wenigstens das Verhältniß dieser Abnahme der Be— völkerung dar. Im Jahre 15609 betrug dieselbe mit Ausschluß der Staͤdte Blida, Eoleah und Algier 800,000 Einwohner, im Jahre 1541 nur 500,000, und gegen 1689 war sie bis auf ib, g09 zusammengeschmolzen. Gegen die Mitte des achtzehn⸗ ten Jahrhunderts zählte man in dieser einst so bevoͤlkerten Ebene nur noch achthundert Familien.“

Der muthige Franzoͤsische Reisende Jacguemont, der durch seine Reise durch Kaschemir und die noͤrdlichen Gegenden von Indien bekannt geworden, liegt gegenwaͤrtig gefährlich krank in Bombay danieder.

Mehrere Oppositions-Blaͤtter der Departements, z. B. der Courrier de la Moselle, der Patriote de la Cote d'or, der Cour⸗ rier de la Sarthe, die Revue du Cher, das Journal du Loöiret, Echo du Peuple u. s. w., sammeln Beitraͤge, um die Geldbuße der Tribune aufzubringen. .

Die Gazette de France kuͤndigt das baldige Erscheinen einer von der Redaction dieses Blattes ausgehenden Schrift, betitelt: „Die Restauration des Franzoͤsischen Staates“ an.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗-Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 23. April. Bevor heute die Debatte uͤber die Motlon des Herrn M. Attwood wieder aufgenommen wurde, erklaͤrte dieses Mitglied, daß man ihn ganz falsch verstanden habe, wenn man glaube, er bezwecke durch seinen Antrag, eine Entwerthung der Landes-Valuta herbeizuführen. Sein Antrag laute ganz einfach dahin, daß man den Zustand des Landes und zu gleichet Zeit untersuchen solle, in wie weit das jeßige Geld⸗ Umlauss System auf denselben eingewirkt habe. Die Argumente, welche von jener Seite des Hauses gegen diesen Antrag vorge— bracht worden waren, hatten keinen anderen Zweck, als furchtsame Mitglieder zu veranlassen, gegen die Motion zu stimmen. Aus diesem Grunde stelle man es faͤlschlich so hin, als ob das Haus uͤber eine Frage zu entscheiden habe, wobei die National-Rechtlichkeit betheiligt sey. Man habe aber nur ganz einfach daruͤber zu ent— scheiden, ob der Zustand des Landes der Art waͤre, daß er die Aufmerksamkeit des Hauses auf sich ziehen muͤsss, oder ob das Haus es fuͤr pflichtgemaͤßer halte, gegen die Forderungen des Volkes taub zu bleiben. Lord Althory sagte, daß diese Be— merkungen des ehrenwerthen Herrn mit seiner gestrigen Rede in Widerspruch staͤnden. Er habe in derselben zwar nicht ausdruͤck⸗ sich auf eine Entwerthung, doch auf eine Veraͤnderung der Va— luta bestanden, welche eine Steigerung in den Preisen der Pro— dukte des Ackerbau's hervorbringen solle. Wie solle aber eine solche Ver⸗ änderung hervorgebracht werden, wenn man nicht den Werth der Va— luta vermindern wolle? Nachdem hierauf die Debatte eroͤffnet worden war, sprachen sich zuerst der Oberst Davies und Sir H. Willonghby fuͤr den Antrag aus, jedoch mit der Verwahrung, daß sie keinesweges eine Veranderung in der Valuta herbeizu— fuͤhren beabsichtigten. Herr A. Baring widersetzte sich dem Vorschlage, weil die Annahme desselben, wie er glaube, das Land in die groͤßte Bestuͤrzung versetzen wuͤrde. Im Uebrigen erklart er, daß er nicht ganz abgeneigt sey, eine Untersuchung ber die Landes-Valuta zu unterstuͤtzen, wenn sich dieselbe auf folgende drei Punkte beschraͤnke; nämlich zu untersuchen, ob es nicht zweck— mäßig sey: 1) die Silber- und Gold-⸗-Valuta zu vereinigen; 2) eber Land⸗Bank die Erlaubniß zu geben, ihre Noten mit No⸗ ten von Ein- und Zwei Pfund⸗Noten zu gestatten? Den ganzen abrigen Theil der Sitzung fuͤllte eine Rede des Sir Robert Peel aus, der sich unter Anderem folgendermaßen vernehmen

ließ:

Obgleich mein Votum mit dem meines ehrenwerthen Freun⸗

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des (Herrn A Baring) uͤbereinstimmen wird, so kann ich doch nicht

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umhin, zu bemerken, daß einige der von ihm aufgestellten Ansichten mir in der Ausfuhrung als gefahrlich und verderblich erscheinen würden. Mein ehrenwerther Freund erklaͤrt sich geneigt, eine Un⸗ tersuchung Über drei hoͤchst wichtige, schwierige , , nn,, gen zuzulassen, und scheint mir dadurch im Publikum zweifel in Bezug auf die Valuta zu erregen, welche Zweifel zu beseitigen er doch als ein Haupt-Argument gegen den Antrag des ehrenwerthen Mitgliedes fur Whitehaben erklaͤrt, Was die vorgeschlagene Wie⸗ berausgabe von kleinen Noten betrifft, so glaube ich, daß sich die unvermeidlichen Folgen keiner politischen Maßregel mit größerer Gewißheit voraussagen lassen die unvermeidliche Folge einer sol⸗ chen Maßregel warde das gaͤnzliche Verschwinden des Goldes aus der Circulatlon seyn. Eine eben so unmittelbare Folge wurde al⸗ lerdings auch das Steigen der Preise und eine kuͤnstliche Belebung des Handels-Verkehrs seyn. ̃ Monate wurde Alles ganz gut gehen, und man wuͤrd vielleicht gegenseitig über zie anscheinende Zunahme de lstandes Gluck wuͤnschen Aber man, bedenke das Ende, In 18 Monaten oder jwei Jahren wurde die Papier ⸗Cireulation übermäßig seyn Das (Gold, ist dann bereits aus dem Lande gegangen die Fourse wurden fallen die Vanken bestürmt werden Handels— Besfürzutig die Bank muß ihre Ausgaben einstellen, um die Gold Forderungen zu befriedigen und endlich würde sich der panische Schrecken einstellen, gegen den man freilich niemals ganz gesichert ist, gegen den aber doch eine Metall Valuta den besten Schutz dar⸗ bietet.! Ole von meinem chrenwerthen Freunde vorgeschlagenen Veraͤnderungen sind aherhaupt so wichtig und so verwickelter Art, daß, wenn ein Ausschuß ir untersuchung derselben niedergesetzt wärde, dies Aufregung, J oth und Verlegenheit zur unmittelbaren Folge haben müßte = Indem ich mich nun zu dein Antrage wende, mit dem sich das Haus gegenwartig beschaͤftigt, so raͤume ich sehr gern ein, daß der wichtigste Theil der Frage der ist, ob ir zend etwas und was, zur Abhuͤlfe, der Noth geschehen koͤnne?

A988 der herrschenden Noth hinstellen. Ich leugne es, daß bie Akte vom Jahre 1819 die Ursache der Noth ist, obgleich ich zu—⸗ gebe, daß seit ihrer Annahme das Land von großer Noth heimgesucht worden ist. Ich gehe noch weiter, und sage, daß die Annahme jener Bill bedeütende Noth zur Folge hatte, insofern sie dazu diente, den Werth der Valuta zu erhöhen, und unsere kom— merziellen und finanziellen Verhaͤltnisse empfindlich zu beruͤhren; aber den ganzen Umfang der damaligen Noth der Veraͤnderung in der Valuta zuzuschreiben, war eine ärge Taͤuschung. Es war un⸗ moglich, daß wir von dem System einer uneinlosbaren Papier-Va⸗ lutä zu einer Gold⸗Valuta uͤbergehen konnten, ohne Verlegenheiten hervorzurufen. Aber der Zustand, aus dem wir damals das Land befreien mußten, sollte wenigstens als nuͤtzliche Lehre dienen, daß es nichts Verderblicheres fuͤr das Land geben kann, als der Versuch von der Metall- zu einer entwertheten Valuta zuruͤckzukehren. Ich raͤume ein, daß die Preise jetzt im Allgemeinen sehr gedruͤckt sind; wenn aber Jemand hofft, durch irgend eine Wahrung die Preise zu denen der Kriegszeiten hinaufzutreiben, so wurde er sich jaͤmmerlich getaͤuscht finden. Man muß immer bedenken, daß die Kriegszeit von 1793 bis 1815, mit einer uneinlosbaren Papier-Valuta, mit einem Fabrik⸗ Monopol zu unserm Gunsten, keinen Maßstab fuͤr gewohnliche Zei⸗ ten abgeben kann.“ Der Redner suchte nun durch verschiedene An gaben zu beweisen, daß oft gerade in den Fahren, wo die Bank die meisten Noten ausgegeben habe, Noth und Elend im Lande verhaͤlt⸗ nißmaäßig am größten gewesen, und also die Behauptung mehrerer Mitglieder, daß die Ausgabe von Noten ein Heilmittel gegen das Uebel sey, nicht auf haltbarem Grunde beruht. „Es moge“ so fuhr Sir Robert fort, „irgend ein ehrenwerthes Mitglied auf Vor— legung von Nachweisen antragen, woraus die Hoͤhe des Arbeits⸗ lohnes abzunehmen ist, und ich bin uͤberzeugt, daß alle diejenigen, welche Thatsachen nicht das Auge verschließen, einsehen werden, daß der arbeitenden Bevölkerung jetzt mehr Lebens-⸗Beduͤrfnisse und Annehmlichkeiten zu Gebote stehen, als in den so geruͤhmten Zeiten der entwertheten Valuta. Aus welchem Grunde traͤgt man daher auf die vorgeschlagene Uuntersuchung an? Sind diejenigen, wel⸗ che dieselbé zu veranlassen wuͤnschen, uber den einzuschla— genden Weg einerlei Meinung? Das Haus moͤge nur ei⸗— hen Augenblick auf die Wendung blicken, welche die gegen—⸗ waͤrtige Debatte genommen hat. Nicht zwei von den Herren, welche zur Unterstuͤtzung des Antrages aufgetreten sind, sind uͤber den zu befolgenden Weg gleicher Meinung; nicht einer, der nicht von dem anderen uber das anzuwendende Mittel ganz entschieden abwiche. Nun uͤberlasse ich es aber dem gesunden Verstande des Hauses, ob es bei den so widerstreitenden Ansichten jener Herren der Muͤhe werth ist, sit mit einer Untersuchung uͤber den Zustand des Landes zu beauftragen? Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Whitehaven hat

sich weislich gehuͤtet, irgend ein besonderes Huͤlfsmittel anzugeben. Doch geht aus Allem hervor, daß die Entwerthung der Valuta der Zweck ist, den er im Auge hat. Das ehrenwerthe Mitglied

der Englischen Bank zu bezahlen, und 3) die Wiederausgabe

Es ist dabei unmöglich, nicht auf die Bemerkungen einzuge⸗ e, welche die Akte vom Jahre 1819 als eine Mit- Ursache

sagt, unsere Bevölkerung sey angewachsen, unsere Production habe zugenommen, und dennoch wolle man die Valuta nicht ver⸗ mehren. Das ehrenwerthe Mitglied haͤtte eben so gut sagen koͤn⸗ nen. Die Straßen haben sich vermehrt, neue Gebäude sind auf— gefuͤbrt worden, und doch bleiben Elle und Meile dieselben. (Hort, bort! und Gelaͤchter) Wenn man Leute, wie es im Laufe dieser Debatte geschehen ist, von einer „veralteten Valuta“ sprechen hort, kommt mir dies gerade so vor, als wenn man sagt, das Metall sey alt. Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Oldham hat uns gesagt, daß er fuͤr den Antrag stimmen werde, obgleich er uͤber jeden einzelnen Punkt mit dem Antragsteller verschiedener Meinung sey. (Ge⸗ laͤchter. Ich bin niemals so sehr getaͤuscht worden, als durch den Vortrag jenes ehrenwerthen Mitgliedes. Er sagte uns zuvörderst, daß er ganz besonders berufen sey, das Haus uͤber diesen Gegenstand anzureden; daß es ein Gegenstand sey, dem er sich ganz besonders gewidmet habe; daß Niemand ein Wort daruber sagen koͤnne, welches sich der Muͤhe verlohne anzu⸗— hdͤren, wenn er es ihm nicht gestohlen habe; daß der Kanzler der Schatzkammer zwar eine recht gute Rede gehalten, aber Alles aus seinen (Herrn Cobbett's) Schriften entlehnt habe. Gelächter. Ich kann dem ehrenwerthen Mitgliede fuͤr Oldham versichern, daß er in Bezug auf die Rede, welche er bei dieser Gelegenheit gehalten bat, keine solche Besorgnisse zu hegen braucht; er darf nicht fuͤrch— ten, daß ihm in diesem Falle irgend Jemand seine Ideen steh⸗ len wird; sie sind zu originell, zu außerordentlich, als daß sie auch den ruͤcksichtslosesten Rauber solcher Waare in Versuchung fuͤbren konnten. Es ist vielleicht niemals eine Rede gehalten wor⸗ den, die einen kraͤftigeren Schutz fur die Rechte des Autors in sich truͤge. (Gelaͤchter Wer nicht durch die fruͤhere Debatte wußte, wovon die Rede sey, haͤtte es aus dem Vortrage des ehrenwerthen Mitgliedes niemals errathen. Er hat von den Kolonieen, von un⸗ serer Flotte, von dem Uebergewicht gesprochen, welches wir in Eu⸗ ropa behaupten mußten, und endlich versichert, daß die Valuta nicht veraͤndert werden duͤrfe. Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Birming-— ham (Herr T. Attwood) hat bis jetzt noch nicht gesprochen, ich weiß daher nicht, ob er geneigt ist, von seinem im Jahre 1317 entworfenen Plane abzugehen. Dieser Plan gruͤndet sich auf eine unbeschraͤnkte Entwerthung der Valuta. Wuͤrde es nun wohl weise seyn, einem Kranken, der an einer schweren Krankheit danieder liegt, zwei Aerzte zu schicken, die so ganz verschiedener Meinung sind, wie das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Oldham und das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Birmingham ihm Sangrado von Old— ham und Cuchuelo von Birmingham zu schicken, um den armen Kranken aller seiner Leiden durch Beschleunigung seines Endes zu enthebenk (Großes Gelächter. Sollen wir einen Ausschuß aus so entgegengesetzten Materialien zusammensetzen?“ Schließlich for— derte der Redner die Mitglieder noch auf, sich bei ihrem Votum nicht von der Furcht leiten zu lassen, daß ihre Motive von ihren Konstituenten leicht gemißdeutet werden koͤnnten, sondern nach ihrer gewissenhaften Ueberzeugung zu stimmen, indem der aufgeklarte und vernuͤnftige Theil des Volkes auf ihrer Seite sey

Nachbem Sir Robert Peel unter großem Beifall seinen Platz wieder eingenommen hatte, versuchte der Oberst Torrens, sich Gehoͤr zu verschaffen, wurde aber durch den Ruf nach Ab— stimmung so häufig unterbrochen, daß er auf Vertagung antrug, und es daruber zur Abstimmung kommen ließ, welche folgendes Resultat ergab:

Fuͤr die Vertagung 98 Stimmen, Gegen dieselbe =

Majorität dagegen

Der Oberst Torrens machte darauf einen zweiten Versuch, das Haus anzureden, da ihn aber die Unterbrechungen fortwaͤh— rend daran verhinderten, so trug er abermals auf Vertagung an. Lord Althorp ließ es indessen nicht zur Abstimmung kommen, sondern willigte in die Vertagung, unter der Bedingung, daß die Debatte morgen zum Schluß gebracht werden solle. Das Haus vertagte sich darauf um halb 3 Uhr Morgens.

London, 24. April. Ihre Majestaͤten kamen gestern zur Stadt, und der Konig gab den Rittern des Hosenband-Ordens ein großes Diner, wobei die Letzteren in vollem Ornat erschie— nen. Nachmittags stattete der Herzog von Susser Ihren Ma— jestaͤten einen Besuch ab.

Gestern war wieder einmal das Geruͤcht im Umlauf, daß das Embargo auf Niederlaͤndische Schiffe unverzuͤglich aufgeho⸗— ben werden soll; die Times versichert aber auf das Bestimm⸗ teste, daß dasselbe ungegruͤndet oder wenigstens in jedem Falle vorzeitig sey.

In einem hier eingegangenen Privat-Schreiben aus Porto vom 12. April heißt es: „Vermoͤge des schoͤnen Wetters, welches wir in den letzten vier Wochen hler hatten, sind so viel Lebens— mittel gelandet worden, daß wir auf drei Monate damit aus,

reichen können, und wenn die Spekulanten nicht gar so nn

rig wären, so koͤnnten wir jetzt Alles wehlfeiler haben, a

zwei Monaten; sehr große Theurung herrscht aber auch in

Am 10ten Abend langte der, Edward“ bei den Bayona,“ an und begann sogleich seine Ladung am Bord der verschien Fahrzeuge der Flot:e uͤberzuschiffen, welche letztere, sobiip

Ueberschiffung beendigt ist, sogleich absegeln soll, um den J

zu blokiren, da das Wetter zu diesem Zweck jetzt guͤnsti Wir haben hier 10 Kanonierböte, die an der Kuͤste hn her fahren sollen, um zu verhindern, daß der Feind neue) raͤthe oder Munition erhaͤlt.“ ö.

Es sind hier Briefe von Herrn Coffit, aus der Ah) schen Handels-⸗Stadt Massowa im Arabischen Mean eingegangen, worin gemeldet wird, daß sich die unter Me Ali's Botmaͤßigkeit stehende Tuͤrkische Garnison dieses empoͤrt, sich des Gouverneurs bemaͤchtigt, von den Vom Besitz genommen, sich an Bord einiger der im Hafen lieg Fahrzeuge eingeschifft, die uͤbrigen Schiffe in Grund und sich nach der Arabischen Kuͤste hinuͤberbegeben hab. Missionair, der sich in der letzten Zeit in Abyssinien anfs ten, war zu Massowa angekommen und beabsichtigte, unh lich nach Aegypten zuruͤckzukehren. 4

Im Courier heißt es: „Ein einziger Gegenstand ss jetzt die Aufmerksamkeit des Publikums, und alle linter dreht sich um ihn; es ist der Antrag des Herrn Attwon Untersuchung der Landesnoth. Das ganze Land harrt mit gespin Aengstlichkeit auf die Entscheidung des reformirten Unterhty uͤber diesen Antrag. Woruͤber hat das Haus zu entscheiden? ig den Nutzen oder Schaden des Geld-Systems? Keinegh sondern ob das reformirte Unterhaus die Ursachen der ; den Ministern zugegebenen, von allen Parteien des in hauses anerkannten und beklagten und von allen gin der Gesellschaft gefühlten Noth untersuchen sol. gen sich die Mitglieder des Unterhauses nicht durch Glauben taͤuschen, daß ihre Konstituenten ihnen deshalb, nes den Antrag des Herrn Attwood eint Geld-Frage zu nenn lieben, gern erlauben werden, die eigentliche Sache zu g huͤpfen. Es ist keine Geld-Frage, sendern eine Noth Fray, solche betrachtet sie das Land; und eine Weigerung, die ll der eingestandenen Noth, Verlegenheit und. Schwins uͤber die sich alle Gewerbtreibenden laut beklagen, n tersuchen, wird man als eine Verweigerung der Han tigkeit von Seiten des reformirten Unterhauses ang) auf welches die Bevölkerung ihre zuversichtlichste Hifi stellte. Die Popularitaͤt des Ministeriums wuͤrde gesih werden, wenn es sich weigert, diesem Antrage beisung doch das ist eine Sache von untergeordneter Bedeutung in gleich mit der Gefahr der Unpopularitaäͤt, in die das Unten selbst durch eine Weigerung, dem Grund der Landesnolh! zuforschen, versinken wuͤrde. Was ist das jetzige Umenhh Wozu ist es versammelt? Weshalb ist es reformitth den? Geschah es nicht deshalb, weil das Volk glaubte, desr bei dem verderbten Zustande, worin sich das Unterhaus senn so langen Reihe von Jahren befand, vergebens Abhuͤlfe der Bestn den oder Linderung der Leiben von ihm erwarte? Und wird et n bis seine Beschwerden abgestellt und seine Leiden gelinde noch fernerhin glauben, daß das Unterhaus weiterer R beduͤrfe? Und wo soll die Reform stillstehen? So lam Unterhaus dabei beharrt, eine Untersuchung der Landessn verweigern, so lange werden die Nothleidenden bei ihren schluß beharren, immer mehr Reformen herbeizuführen, u dem Ende und Ziel der Parlaments-Reform, zu wesen

inderung ihrer Noth und zu Verbesserung ihres gesellschafs Zustandes, gelangen. Hier ist Stoff zu ernstlicher Ueberlegun einen Jeden, der das durch das ganze Land zunehmende V gen nach allerlei vorschnellen und gefährlichen Veränderunzt hemmen wuͤnscht. Wer seine Blicke umhersendet und di chen der Zeit beobachtet, die wachsende Bildung des M ohne die Grundlage einer moralischen Erziehung, die polins Unionen, welche im ganzen Lande Wurzel gefaßt haben im stets bereitwilliges Triebwerk zum Umsturz jeder ordnunztuh gen Regierung sind, wer dies Alles betrachtet und das m mende Elend des Volks sieht, der muß zittern vor den i einer langeren Fortdauer dieser Noth.“

Ueber die Rede, welche Herr Attwood zu Unter üͤtzu nes Antrags hielt, aͤußert sich die Times folgendermaßen les, was wir von dem ehrenwerthen Mitgliede sagen ln beschraͤnkt sich darauf, daß sein Vortrag, wenn auch nichth zeugend, doch schlagend war, und daß der Redner, nach! heftigen Handbewegungen zu schlleßen, wenn auch nicht all si Zuhsrer, doch auf den Tisch einen tiefen Eindruck ah haben muß. Ein Berichterstatter, der sich einige Minlkh dieser interessanten Beobachtung Zeit ließ, zählte die Sc welche das ehrenwerthe Mitglied dem Tisch beibrachte, und daß Herr Attwood in einer Viertelstunde nicht weniger als (n Schläge that. Nach dieser Rechnung muß der Redner im Verl nes Vortrages nun 3000 mal auf den Tisch geschlagen haben. en haben es wirklich wenige Redner in so kurzer Zeit gebrech. ener Prediger, der binnen einem Jahre das Innere bil Bibeln zerschlagen hatte, war ein Stuͤmper gegen Herr! Ats Lord Althorp entwickelte uͤbrigens sein anerkanntes Talem nen geraden und offenen Verstand und seinen mannlichen in aller Fulle, als er die Sophistik der Attwoodschen Rede ql ihre Schluß⸗Folgerungen vernichtete und seinen Vorschlaͤgen aͤnderung des Geld⸗Systems sich widersetzte. Nie war eine siegreicher, als die des Lord Althorp, und doch war keine je sost einfach und anspruchslos. Naturlich koͤnnen wir noch sst nau vorhersehen, wie viele Mitglieder den ursprung ih trag unterstüͤtzen werden, aber nach der zu Tage liegen sinnung des Hauses zu schließen, wird die Minoriti.¶ fuͤr eine Veranderung des setzigen Geld-Systems ist, nig bar seyn. Man hat gemeint, der Sprecher sollte die 9 stellen: „Möoͤgen die Schuldner Ja und die Glaͤubig . sagen;“ aber da es wohl in dem ehrenwerthen Hause nn, Schuldner giebt, so wurde dabei gar keine Theilung der men herauskommen.“

Die Kommissarien zur Untersuchung des Zustande den Faktoreten beschaͤftigten Kinder hielten gestern unh Vorsitz des Herrn Tooke ihre erste Zusammenkunst, )

Die Times meldet: „Die letzten Schwankung . Bank-Stocks sind ein Gegenstand, der auf der Der s h Aufsehen macht, und man hat sehr deutlich den Ir n n gegeben, daß sie durch die Speculationen eines Mig ian ; Bank, Direction veranlaßt worden, welches sich nennen Kenntniß von den Unterhandlungen mit der Riegler un! . zug auf den neuen Freibrief zu eigennuͤtzigen Zwee un habe. Wir haben Briefe empfangen, in welchen deh;, Person, auf die der Verdacht eines so unwuͤrbigen , en

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ĩ li ö. fällt, geradezu angefuͤhrt und ihre Schuld sehr g blic ie imnnüͤtzigen I . ; Beweisen läßt sich jedoch die Sache nicht, und öst ehmens

wird.

ich der Hall ist, so hat die Person sich auf's Sorgfaͤl⸗ müht, ihre Handlungen zu verhuͤllen und jeder Ent—

tz zu bieten. Der Verdacht ist nun aber einmal

ns uͤnd zwar in einem solchen Grade, daß die Sache

altch zu einer Untersuchung in der Bank fuͤhren wird, . e Faͤlle eine große Mehrheit von ehrenwerthen n sinden muß, denen es erfreulich seyn wuͤrde, die Di—

don einem so unwuͤrdigen Mitgliede zu reinigen. Es

- seichen Beispiele schon vorgekommen; das eine ist noch

ta lange her; leider kann nur die Sache selten entdeckt wenn nicht der schuldige Theil, wie in dem jetzigen Fall, n Speculationen verungluͤckt und unvermoͤgend ist, sei⸗ zu decken. Der Charakter der Bank⸗Direktoren nn doch, wo moglich, uͤber allen Verdacht erhaben seyn.“ n gestrigen Boͤrsen⸗-Bericht der Times liest man: „Die Lone sind etwas fester, weil der Verlauf der gestrigen u in Unterhause einigermaßen die Besorgniß beseitigt mnser Geld System verandert werden konnte. Es ist Zweifel mehr, daß die Abstimmung über Herrn Att⸗ irag so ausfallen wird, wie das Land es von einem in Parlament zu erwarten berechtigt ist.“ Wenn sse Betrachtung der Times mit denen des Couriers buselbe Angelegenheit vergleicht, so ersieht man daraus, 6e Blätter in diesem Falle von dem, was einem refor⸗ Uinterhause gezieme, gerade die entgegengesetzte Ansicht ersteres Blatt nimmt diesmal ganz fuͤr die Minister und tier fuͤr Herrn Attwood und die ihm Gleichgesinnten Partei. ser den auswaͤrtigen Fonds gingen die Belgischen, Hol ßen und Spanischen gestern ein wenig in die Hohe, doch im Ganzen wenig Geschaͤfte gemacht. . hit dem Paketboot, welches vorgestern aus Mexiko hier fe, ist eine suͤr die Inhaber Mexikanischer Obligationen ichtige offizielle Nachricht hier eingegangen. Im Jahre war nämlich zwischen diesen und der Mexikanischen Regie—

in Vergleich abgeschlossen worden, wonach der sechste Theil

sem Ertrag der Zoͤlle in den Haupt-Hafen der Mexika— Staaten beiseitgelegt und zur Bezahlung der Divi—

nach England geschickt werden sollte. Beim Aus— des Kampfes mit Santana wurde diese Uebereinkunft ditt. Jetzt kuͤndigt nun der Finanz-Minister von ban, daß es ihm wegen der vielen Ausgaben in der letz— t und wegen der zahlreichen an die Mexikanische Regie— erhngenen Forderungen unmöglich seyn werde, noch lan⸗ hen so bedeutenden Theil der Staats -Einkuͤnfte zu obigem ju verwenden; er schlaͤgt vor, statt dessen nur 6 pCt. von üigehenden Zoͤllen fuͤr die Dividenden-Zahlung zu bestim— welches freilich nur ungefähr der 15te Theil statt des 6ten oder ganzen Zoͤlle seyn würde. Da sich indeß der Mexi— „Handel hebt, und sich wahrscheinlich noch immer mehr nen wird, wenn das Land ruhig bleibt, so glaubt man, gachtheil fuͤr die Glaͤubiger jenes Staats werde nicht so be— dseyn, als es auf den ersten Anblick nach jener Anzeige nen möchte. Uebrigens hat die Nachricht doch 8. der n Boͤrse großes Mißvergnuͤgen erregt.

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lus dem Haag, 25. April. Wiewohl der Zeitpunkt noch belannt ist, wo die zweite Kammer der Generalstaaten ihre en wieder beginnt, so werden doch bereits die thaͤtigsten ten Oo getroffen.

en Behoͤrden, die sich mit der Aushebung der National— fuͤr das Jahr 1832 zu beschaͤftigen hatten, haben Se. stt der Koͤnig Hoͤchstihr Wolgefallen uͤber die erfolgreiche bung ihrer Functionen zu erkennen geben lassen.

zn Aardenburg sind neuerdings 9 Hollaͤndische Seeleute an— zt, die aus der Franzoͤsischen Gefangenschaft in St. Omer ich entkommen sind.

n.

Bruͤssel, 25. April. Die Union enthaͤlt Folgendes: kern erzählte man allgemein, daß seit der Antwort der Re— anten, denen Herr de Theux zuerst Vorschlaͤge gemacht kin neuer Schritt der Art bei anderen Mitgliedern der ber der anderen Kammer gemacht worden sey. Wenn dem „so hätten wir Unrecht, die Majoritaͤt, vor der das Mini— mich zuruͤckzieht, zu beschuldigen, daß sie nicht im Stande Müiglieder zu einem neuen Kabinette zu liefern. Der Auf— seder fernerweitigen Bemühung, ein neues Ministerium lden, deutet darauf hin, daß die Aufloͤsung der Kammer sosen ist; diese Maßregel ließe sich indessen nur rechtfertigen, die Unmoͤglichkeit, das Ministerium zu ersetzen, ganz klar tsen worden waͤre.“ Der Liberal glaubt ebenfalls, daß man die Aufloͤsung der mern beschlossen habe, und vermuthet, daß die Koͤnigl. Ver— ung am 1. Mai erscheinen werde.

; Polen.

WVarschau, 25. April. Der Administrations-Rath des greichs hat den Staatsrath Grafen Friedrich Skarbek, den fen Johann Lubienski und den außerordentlichen Staats—

kendar Vincenz Kozlowski zu Mitgliedern der Ober-Kuratel

wohlthäͤtigen Institute ernannt.

k 28.

München, 25. April. Am gestrigen Tage versammelten die Glieder des Hohen Ritter-rdens zum heiligen Georg snittaas um 11 Uhr im großen Kostuͤm in der Koͤniglichen denz, um diesen Festtag in herkömmlicher Weise zu feiern.

litterschaft hatte Se. Masestaͤt den Konig, als Ordens— . und Se. Königl. Hoheit den Prinzen Karl, als ns-Großprior, in das Kapitel und in die Koͤnigl. Hof-Ka— begleitet, wo der bisherige Kommenthur, Ludwig Freiherr . zum Groß-Kommenthur promovirt worden war. ua fand offene Ritter-Tafel und Abends Akademie bei Abt, ᷣ—. Heute wird der uͤbliche Trauer-Gortesdienst fuͤr ö nr chlatichtzzsten Großmeister, Koͤnig Maximilian Jo— 57. hstseligen Angedenkens und morgen fuͤr die verstorbe— gidens Mitglieder in der Königl. Hof-Kapelle abgehalten. , . Staats. Ministerium des Innern herrscht eine 1 h Auf unmittelbare Anordnung Sr. 6 4 nigs und des Herrn Ministers bilden sich eigene ne wen zur Förderung allgemeiner Interessen. Eine solche ; an. 6 jetzt zur Zusammenstellung aller im König w. serschienenen Verordnungen und Spezial Statuten

„wobei eine doppelte Ordnung befolgt wird. Diese Ver—

ungen werden namlich in sys s Be n 6 nlich in spstematischer und chronologischer ien amtlicher, die Gesetzeskraft nach sich ziehender Auto—

siner Zeit im Drucke erscheinen. Zur Förderung dieses

U werden Literaten im juridi ntistischen Fache eingeladen werden. ö̃

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Man ersaͤhrt, daß es im Werke sey, eine eigene Pflanz— schule fuͤr Diplomaten zu errichten. Zu diesem Zwecke wird den Soͤhnen aus bemittelten Familien, welche die Vorbedingnisse zum Eintritt in den Staatsdienst erfüllt haben, eine praktische Lauf— bahn bei dem Koͤnigl. Ministerium der auswärtigen Angelegen— heiten eroͤffnet, wobei sich vortheilhafte Aussichten fuͤr die Zukunft zeigen.

Der Magistrat der hiesigen Stadt hat zur Feier der gluͤck— lichen Ankunft Königs Otto in Griechenland ein Schießen mit sehr bedeutenden Preisen veranstaltet. Die Zahl der Schuͤtzen uͤbersteigt bereits 163.

Munchen, 23. April. (Muͤnchener politische Zei⸗ tung.) Sicherem Vernehmen nach, sind auch von hier aus voll— genuͤgende Maßregeln getroffen worden, um namentlich die Graͤn⸗ . des Koͤnigreichs gegen jedes Eindringen von Fremden und lebelwollenden hinlaͤnglich zu schuͤtzen. Nicht nur ward die Garnison von Lindau bedeutend verstärkt, sondern es sind auch, wie wir aus zuverlaͤssiger Quelle erfahren, die sammtlichen Beurlaubten des Zten, 5ten, ten, Tten, gten, 12ten, 14ten und) 15ten Linien-Infanterie⸗Regiments, wie auch die des Aten Jagen Bataillons, sofort einberufen worden. .

Nachrichten aus Stuttgart widersprechen dem Geruͤchte,

Frankfurt geschickt worden, um über den et vanigen Zusammen— hang der in Tuͤbingen anhängigen Untersuchtjng mit den Frank— furter Unruhen sich näher zu unterrichten. ö ö

. Darmstadt, 25. April. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog die 2te Kammer der Staͤnde von der Verlobung und noch in diesem Jahre erfolgenden Ver—

der Prinzessin Mathilde von Bayern in Kenntniß gesegtzt hatte, hatte heute Nachmittag nach 3 Uhr eine Deputation dieser Kam— mer, bestehend aus den beiden Praäͤsidenten, beiden Secretairen

und drei Mitgliedern, die Ehre, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Groß—

6 = 1 Thi 1115 ir n ton een 5 3 4. . . ' ; . als ware von Tuͤbingen aus ein Untersuchungs: Richter nach vermuthet und entruͤsteten ihn sehr. Wie wartet haben, daß eben diejen Negierung, dere

bis setzt eher ihr

mählung Sr. Hoheit des Erb⸗Großherzogs mit J. Koͤnigl. Hoheit

herzoge eine unterthänige Dank-Adresse zu uͤberreichen. Die

die wir damals zu einer baldigen Beendigung der Feindselig— keiten zwischen unserem Pascha und der Porte hatten, ganz verschwunden; die Sachen sind gegenwartig verwickelter, als je. Man erwartete hier allgemein die am 2. Febr. nach Konstantinopel abgegangenen Tartaren, mit der Annah— me der vom Pascha vorgeschlagenen Friedens-Bedingungen durch den Sultan, zuruͤckkommen zu sehen, als am 3. Maͤrz die Franzoͤsische Kriegs-Goelette „la Mäsange“ in sechs Tagen von Konstantinopel anlangte, an deren Bord sich ein Adjutant des Admirals Roussin mit Depeschen an den hiesigen Franzoͤsischen Konsul befand. In Folge davon begab sich Letzterer, begleitet vom gedachten Adsutanten und dem Eng— lischen Konsul, zu Sr. Hoh. dem Vice⸗Koͤnige, um ihn aus Auf— trag der resp. Gesandten im Namen der Franzoͤsischen und Eng— lischen Regierungen einzuladen, sich auf die vom Sultan angebo— tenen Bedingungen demselben zu unterwerfen und Frieden zu schließen, widrigenfalls er zu gewärtigen habe, daß eine ver— einte Franzoͤsische und Flotte hier erscheine, um ihn durch die Gewalt der

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( 3, dre Frerungen, hauptsaͤchlich von Seiten des Franzöͤsischen Konsu kamen dem Pascha ganz un— konnte er auch er— n Konsul ihm l ig seines Unternehmens merken ließ, die ihm 9ffi don ihr besoldet wurden (die

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ö 8 ö. 5 . . 2 2 n = 4 2 Auf den Erlaß, worin Se. Herren Besson und Hussart), geschickt hatte und sie noch hier K I * 8 * 1 4 5

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die ihm den zweiten Schiffs⸗Baumeister (H Arsenal von T hiesigen S. hat, sendete, der

Trieasschiffe zu befehligen, Hrn. de Cerisy) vom in diesem Augenblicke die Leitung der n Kriegs schiffs Capitains sich mehrmals so gefällig gezeigt hatten, während dieses Kriegs dem Aegyptischen Admiral Depeschen zu bringen und Erkundi— gungen einzuholen, auf Einmal feindlich gegen ihn gesennt wer⸗

den wuͤrde? Mehmed Ali gab dem Franzoͤsischen Konsul 5

Deputation wurde von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge eine abschlaͤgige Antwort; er erklärte ihm, er werde kein Haar

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auf's Gnaͤdigste empfangen und hatte nachher die Ehre, auch breit von den von ihm dem Sultan e

35 e n dingungen abweichen und nur auf den Grund dieser Bedingun— Großherzoge die Gluͤckwuͤnsche der Kammer abzustatten und sich

J. Königl. Hoheit der Großherzogin und Sr. Hoheit dem Erb—

eines gleich gnaͤdigen Empfanges zu erfreuen. Man kann wohl sagen, daß hier gewiß von teiner Seite bloße Etikette gesprochen hat, indem Alles, von dem erhabenen Herrscherhause herab bis zum schlichten Buͤrger und Landmanne, uͤber jenes frohe Ereigniß auf— richtig und innigst erfreut ist. Vorher war eine Deputation der ersten Kammer der Staͤnde zu gleichem Zwecke zur Audienz bei den Hohen Herrschaften.

In der Sitzung der zweiten Kammer der Landstaͤnde am 23sten d. M. wurde ein Erlaß der ersten Kammer uͤber den An⸗— trag des Abgeordneten Hardy auf Vermehrung der Unter -Gerichte in den Provinzen Starkenburg und Ober-Hessen vorgelegt und, in Folge der uͤbereinstimmenden Beschluͤsse beider Kammern, zu den Akten genommen.

Gotha, 27. April. Des regierenden Herzogs Durchlaucht sind gestern Nachmittag in bestem Wohlseyn von Koburg hier eingetroffen.

Nachdem gestern Abend Erscheinungen, welche einige Be— sorgniß erregen konnten, in dem Befinden Sr. Koͤnigl. Hohei des Herzogs Alexander von Wuͤrttemberg eingetreten waren, hat sich dasselbe wahrend der verflossenen Nacht wesentlich gebessert.

8 11 Konstantinopel, 5. April. (Allgemeine Zeitung.) Gestern kam ein ansehnliches Corps Russischer Truppen, meist Infanterie und Artillerie, auf Trans port-Schiffen in unsern Ha— fen, und wurde auf Anordnung der Admiralitaͤt jenseits des Kanals auf der Asiatischen Luͤste ausgeschifft. Die Ankunft die— ser Truppen verursachte zwar große Bewegung in der Stadt,

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doch zeigte sich eigentlich weder Freude noch Furcht, sondern

gleichguͤltige Neugierde. Man muß nun den Lauf der Ereig—

nisse abwarten, um zu sehen, ob die Gegenwart Russischer Huͤlfs.; truppen dem Sultan in den Augen der Nation mehr Schaden Der Sultan ist uͤber ihre Ankunft

als Nutzen bringen wird. erfreut, und hat sie, von dem Groß-Admiral begleitet, besichtigt. Es sollen schoͤne, wohlausgeruͤstete Regimenter seyn; ich selbst habe sie nicht in der Naͤhe gesehen. In einigen Tagen erwar— tet man noch einen bedeutenden Transport von Odessa, wo⸗

Mann anwachsen duͤrfte. Dieser Zuwachs wird auch gegenuͤber von Bujukdere an der Asiatischen Kuͤste landen, wo ein ver— * sich der Asiatischen Kuͤste des Bosporus mehr genahert, und es heißt, daß der großere Theil derselben nach den Dardanellen segeln, und mit einem Theile der Tuͤrkischen Flotte daselbst Sta— tion nehmen werde. Aus den Fuͤrstenthuͤmern sollen 30,099 Mann Rassen auf dem Wege seyn, die aber nach der angestell ten Berechnung erst in den ersten Tagen des Mai-⸗Monats hier eintreffen koͤnnen. Das Erscheinen Russischer Land-Truppen hat in Pera natuͤrlich großes Aussehen gemacht. Im Franzoͤsischen Botschafts⸗-Hotel soll man daruber sehr betreffen seyn; es ist auch eine der groͤßten Verlegenheiten, in welche ein Diplomat wie Admiral Roussin versetzt werden kann; denn er ist, wie es heißt, uber die Absichten seiner Regierung noch in völliger Ungewiß,

zu beweisen, daß er sich schmeichelte, sowohl die Pforte als Mehmed Ali durch die bloße Aeußerung seines Willens lei ten, und als Schiedsrichter zwischen beiden auftreten zu koͤnnen; nun sieht er sich hier wie in Alexandrien getauscht! Von Herrn von Varennes sind nech keine Nachrichten hier, muͤs— sen aber jeden Augenblick eintreffen. Ibrahim Pascha s Armee

wird vermuthlich von keinen andern Vorschlaͤgen mehr hören wollen, als von jenen, die sein Vater auf direktem Wege an die Pforte gelangen ließ. Wir koͤnnten daher leicht das sestsame Schauspiel erleben, im Angesichte der Hauptstadt ein Russisches Heer, zur Sicherheit der Pforte, mit einem Arabischen in ernst lichem Kampfe zu sehen. Der Sultan schmeichelt sich, daß Alles noch in Guͤte beigelegt werden konne; er soll von einem seiner Agenten in Ibrahims Heere dazu Hoffnung erhalten haben. General Murawieff hat sich ins Lager der Russischen Truppen begeben, vielleicht um das Kommando zu ubernehmen. Dei den Turkischen Truppen wird viel exercirt und zugleich nach Mog lichkeit die hiesige Garnison verstärtkt. Ist einmal das ganze Russische Huͤlfs-Corps hier eingetroffen, so durften die Ueberreste der Tuüͤrkischen Armee sich an dasselbe anschließen, um vereint die Offensive zu ergreifen.“

Regppten.

Alexandrien, 22. Marz. (Allgem. Zeitung.) meinem letzten Schreiben vom 23. Februar sind die Aussichten,

durch das zur See hergefuͤhrte Huͤlfs-Corps auf 16 bis 16,000

schanztes Lager errichtet werden soll. Die Russische Escadre hat

heit. Sein anfaͤngliches imposantes Auftreten hierselbst scheint

ist uͤbrigens, dem Vernehmen nach, in voller Bewegung, und er

Seit

vorgeschlagenen Be—

gen Frieden eingehen; er sey alt und koͤnne daher nur wenige Jahre mehr leben, er ziehe vor, seine Laufbahn als Soldat mit den Waffen in der Hand zu beschließen, als nachzugeben, oder

einen nachtheiligen Frieden zu unterzeichnen. Der Pascha soll

dem Konsul hinzugefuͤgt haben: Damit mich Ihre Regierung nicht fur einen Prahler ansehe, bemerken Sie ihr, daß ich sehr gut einsehe, wie ich zu schwach zum Widerstande bin, wenn Frankreich und England mich bekriegen wollen; allein ich ziehe

vor, ganz zu unterliegen, als nachzugeben: keine Macht wird im

Stande seyn, mich je erklaren zu machen, was ich nicht will. Am 10. segelte die „Mesange“ mit der Antwort des Pascha's nach Konstan—

tinopel ab; wir werden nun sehen, welche Folgen sie haben wird. Die von der Pforte gemachten Friedens⸗-Bedingungen sind, dem Ver— nehmen nach: der Pascha soll augenblicklich seine Truppen aus Klein⸗ Asien und Syrien zuruͤckziehen, dagegen verzeiht sie ihm, bestaͤ— tigt ihn in seinem Paschalik, und fuͤgt diesem noch dasjenige, welches fruͤher unter Abdalla⸗Pascha stand, namlich Acre, Tripoli, Saida, Jerusalem ꝛc. bei, wogen er eine bestimmte Summe als Tribut bezahlen soll. Mehmed Ali hingegen verlangt nicht allein

ganz Syrien, sondern auch einen kleinen Theil von Kara— rer und Natolien. Kaum hatte Mehmed Ali von

der vom Franzosischen Botschafter in Sonstantinopel gegen den Russischen Gesandten eingegangenen Verpflichtung Kennt— niß, so sandte er seinem Sohne Ibrahim Befehl, ohne die ge— ringste Zoͤgerung gegen Konstantinopel vorzuruͤcken. Die Aegyp— tische Armee duͤrfte alse gegenwärtig schon in der Nähe dieser Hauptstadt seyn. In wenigen Tagen erwarten wir sehr inter— essante Nachrichten. Es scheint, Mehmed Ali ist der Meinung, daß es die Europaͤischen Maͤchte, namlich England, Frankreich und Rußland, mit ihren Drohungen nicht ganz ernstlich mei—

nen, oder daß sie nicht ganz einig seyn moͤchten. Seine gröoͤßte Hoffnung aber scheint darauf zu beruhen, daß in Kon— stantinopel eine Umwälzung zu seinem Gunsten erfolgen werde, sobald sich seine Armee nähert; er weiß recht gut, daß er dort und im ganzen Tuͤrkischen Reiche einen großen Anhang hat. Allein wie wenig auf diesen zu zählen ist, hat ihm das Ereig— niß in Smyrna gezeigt, wo der von seinem Sohne ernannte Gouverneur, als die Europäischen Konsuln keine Verbindung mit ihm haben und ihn nicht anerkennen mollten, wieder abtre— ten und die Flucht ergreifen mußte. Der gefangene Groß— Wesir wurde von Ibrahim Pascha in Freiheit gesetzt, und ist aus dem Aegyptischen Lager nach Konstantinopel abgereist. Ha— lil Pascha befindet sich noch hier, er erwartet, wie es scheint, die Ruͤckkehr seines Secretairs, welcher auf der „Mésange“ nach Konstantinopel abging. Die Flotte ruͤstet sich, nächstens abzusegeln.

Berlin, 30. April. Nachrichten aus Koblenz vom 2ästen d. M. zufolge, wurde der Bischof, Dr. Joseph von Hommer, in den naͤchsten Tagen aus Trier dort erwartet, um die Firme— lung zu verrichten und die Einwei! es der in dem benachbarten Dorfe Guͤls neu zu erbauenden Kirche zu begehen. Der Weihbischof von Trier, Bischof von Sarepta in partihus. Herr Milz, welcher sich schon langere Zeit in Koblenz aufphaͤlt, liegt daselbst sehr krank danieder.

Das Haupt-Versicherungs-Kapital der Bergischen Feuer— Versicherungs-Anstalt beträgt, nachdem es im vorigen Jahre ei— nen Zuwachs von t ; 109,185,540 Rthir., und die Ausgaben, n tal zu vertheilen sind, haben pro 1332 die Sur Rihlr. erreicht, wovon 139,06 Thlr. auf gungen, der Rest aber auf die Neben

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niß Sr. halters Die Vorsteherschaft hatte, so weit es der Raum gestatte zhlreichen Verehrer und Freunde des Verstorbenen aus schiedenen Kreisen der mender Wehmuth richteten sich

weicher sonst der Verewigte blte und wo diesmal die tief—

e, umgeben von den „ier ande senden Prinzen und

Prinzesstnnen des Koͤni sich eingefunden hatte. Die

Mitglieder der Sing-Akademte, er Konigl. Kapelle und der phil—

härnionischen Gesellschaft erschiene Utlic er, die sich diesmal nicht bloß alis ein äußerltmes Zeichen ondern als ein

tiefgefuͤhlter, innerer Schmerz uber den unersetzlichen

der den Verein betroffen, tund gab. d

Saͤnger⸗Chors erhob sich auf einer zwoͤlf Fuß hehen Saͤule, von

Cypressen umgeben, die kolossale Buͤste des Farsten, nach seiner

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