K
6
r
—
— *
nünftige und praktische Verbesserungen das Ziel der Wuͤnsche eines Jeden geworden sind. In allen großen Staͤdten werden Ackerbau— Vereine gegruͤndet, und es sind sehr interessante Mittheilungen von den Mitglledern derselben im Umlauf. In dem Diario vom 13. dieses Monats befindet sich eine solche aus Bahia; ja, einige die— ser Gesellschaften haben sogar schon eigene Journale. Wie ich Ihnen oben sagte, politische Neuigkeiten giebt es nicht, außer etwa, daß eine Korvette nach Buenos -Ayres abgesegelt ist, um die Brasilianischen Interessen daselbst zu beschuͤtzen. Die Wechsel stei⸗ gen fortwaͤhrend und stehen jetzt fast auf 31, welcher Umstand auch auf die Stagts-Obligationen einen sehr wohlthaͤtigen Einfluß aus⸗ uͤbt. Der Preis des Kaffees ist auch in die Hoͤhe gegangen, und mehrere auslaͤndische Schiffe sind dadurch veranlaßt worden, ihre Ladungen in anderen Haͤfen einzunehmen.“
—
n 1.
Berlin, 1. Mai. Die Weglassung der Worte „in den Preußischen Staaten“ hinter dem Worte „Familien“ in der 37sten Zeile des Artikels Berlin im vorgestrigen Blatte der Staats-Zei— tung, hat hin und wieder zu der Vermuthung Anlaß gegeben, daß das Praͤdikat , Durchlaucht“ hinfuͤhro den Mitgliedern sämmt—⸗ licher in jenem Artikel namentlich aufgefuͤhrten Familien ertheilt werden solle. Wir bemerken daher nachtraͤglich, daß dieses Praͤ— dikat nach der Allerhoͤchsten Kabinets-Ordre vom 3.
304
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger ö Beobachtung.
ö ,, ; ( 332, 52 Par. 333, 7 Par. ¶Quellwarme 6,2 e R.
Luftdruck. 331, Par Luftwaͤrme 4 6,“ R. 4 9,“ . 7,0 0 R. sFlußwarme 8,0 9 R. Thaupunkt 4 5,0 R 4 4,60 R. - 5, 10 R. Bodenwarme h, * R.
1833. 30. April.
Dunstsaͤttg 90 pCt. 70 pCt. S5 pCt. Nusdünst. 0, 0 Rh. Wetter.... truͤbe. bedeckt. bedeckt. Niederschlag O, o J 0 Rh. din nit,, O. S. S Abends 10 Uhr etwas Wolkenzug S. S. S Regen.
— ——— — —
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 27. April. . Niederl. wirkl. Schuld 457 58 do. Sz. Ausgesetzte Schuld
1M Kanz- Bill. 197. 68 1013. Russ. (v. 1828) 99. (v. 1831) 883.
,,
nur den, den Fuͤrstentitel fuͤhrenden Mitgliedern der in den Preußischen Staaten angesessenen (in dem betreffenden Ver⸗
zeichnisse ad 1. aufgefuͤhrten) Familien fn Theil werden soll. — Fuͤnf von den im vorigen Herbste auf der hiesigen Aka— demie ausgestellt gewesenen Bildern aus der Duͤsseldorfer Schule, naͤmlich Bendemann's gefangene Juden in Babylon, Köoͤhler's Rebekka am Brunnen, Stilke's Trennung des Rinaldo von der Armida, eine Landschaft von Lasinski und die Engels-Koͤpfe von van Oer sind in diesem Augenblicke in Magdeburg den dortigen Kunstfreunden zur Beschauung fuͤr eine Woche aufgestellt.
— Von Paul Gerhardt, dem aͤcht evangelischen Lieder⸗
Sänger des 17ten Jahrhunderts, ist kuͤrzlich nach einem Origi— nal-Portrait, das sich in der Haupt-Kirche zu Luͤbben in der Nieder⸗Lausitz, wo Gerhardt Ober-Pfarrer war, befindet, auf Veranlassung des dort zusammengetretenen Gerhardt-Vereins, an dessen Spitze Herr Ernst von Houwald steht, ein wohlge— lungener Kupferstich in Linien-Manier von Herrn Professor Buchhorn hierselbst erschienen.
— So wie in fruͤheren Jahren, ist auch fuͤr das Jahr
1832 aus amtlichen Quellen eine summarische Uebersicht des Resultats der Wirksamkeit des Schiedmanns⸗Instituts in der Pro⸗ vinz Preußen zusammengestellt worden. Dieselbe liefert wieder ein erfreuliches Ergebniß, indem von 6937 im varigen Jahre angemeldeten Sachen 5164 wirklich verglichen worden sind, und
nur in 889 Faͤllen ein Vergleich nicht zu Stande zu bringen
war, die uͤbrigen Sachen aber entweder noch schweben, oder we— gen Ausbleibens der Parteien von den Schiedsmännern nicht erledigt werden konnten. Es steht hiernach zu hoffen, daß diese Institution sich auch ferner in ihrem segensreichen Wirken be— währen werde.
— Im Regierungs-Bezirk Koblenz wurden im vorigen Jahre 15,663 Kinder (8125 Knaben und 7543 Madchen) gebo— ren und es starben 10,978 Individuen, wovon 5509 maͤnnlichen und 5469 weiblichen Geschlechts; mithin wurden mehr geboren AtzgJ). Hierzu kommt die Zahl der Einwanderer, die diejenige der Auswanderer um 34 uͤberstieg. Die Gesammt-Bevoͤlkerung des Regierungs-Bezirkes, die am Schlusse des Jahres 1831 417,333 Seelen betrug, stellt sich hiernach jetzt auf 422,057. Getraut wurden im vorigen Jahre Iß29 Paare.
— Am 23. Maͤrz starb zu Kalt (im Kreise Mayen des Reg. Bez. Koblenz) der Schaͤfer Franz Puͤtz, in dem hohen Alter voß 105 Jahren. Er war 1728 zu Gommeln geboren, war verheirathet und hinterläßt Kinder, Enkel und Ur-Enkel. Noch im vorigen Jahre huͤtete er die Schafe, und war nie krank, sondern starb, nachdem er nur drei Tage das Bett gehuͤ— tet, an Alters-Schwaͤche. ]
— In dem Dorfe Reifferscheid (Regierungs-Bezirk Koblenz) erkrankte am 19. Maͤrz eine traͤchtige Kuh und siel. Man fand bei ihr ein todtes Kalb von 75 Pfund Gewicht. Der Kopf desselben war durchaus abnorm, mit 4à Nasenloͤchern, 2 Zun— gen, wovon eine mit dem Unterkiefer verwachsen war, 4 halben Unterkiefern, in jedem 4 Schaufeln, in einem sogar 6. Das
Ganze war ein Doppel-Kopf, nur mit 2 Augen und 2 Ohren.
Derselbe ist an die Universität zu Bonn geschickt worden.
Preuss. Prämien-Scheine 93 Gesterr. 883 38 Span. 44. 53 66.
London, 25. April. .
33 Cons S7. Belg. Spz. Dän. I39. Griech. 386. Niederl. 453. Port. 505. Russ. 1023. ; Hamburg. 29. April.
Oesterr. 58 Met. 23 43 do. S3. Ban- Aetien 12043 Russ. Engl. wa ᷣ Ist) erhalten, in dem Vertrauen, das Sie in Meine Regierung ge setzt, nicht werden getaͤuscht werden.“
1003. Russ. Holl. (v. 1831) 903. Met. in Hamh. Cert. —. Prenssz. Prämien- Scheine 1069. 48 brenss. Entzl. — RFoln. 1147. Din. 711 Wien, 26 April. . 58 Met. 9825. 48 do. S2z. Loose zu 100 FI. 188 134153. Bank- Actien 12033.
Part. Ohl.
—— —
Königliche Schauspiele. . Donnerstag, 2. Mai. Im Schauspielhause: Jakobine von
sion bereits am naͤchsten Montage (29sten) beginnen. Die Ma
Holland, historisches Schauspiel in 5 Abtheilungen, nebst einem Vorspiele, zum Theil nach einer Englischen Erzaͤhlung, von E.
Raupach. ⸗.
Freitag, 3. Mai. Im Opernhause: Fernand Cortez, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Spontini.
Im Schauspielhause: 1) Les deus Cousins, vaudeville en
Z actes. 2) La famille Jabutot, piece en 1 acte.
Königstädtisches Theater. Donnerstag, 2. Mai.
Die Familien Capuleti und Mon
(
1
tecchi, Oper in 4 Akten, aus dem Italiaͤnischen; Musik von Bellini. (Mad. Schodel: Giulietta, als zehnte Gastrolle.)
— — — ——
ten.
Paris, 25. April. Der Koͤnig musterte gestern, von den Herzogen von Orleans und Nemours begleitet, im Hofe der Tui— lerteen das Ste und Zoste Linien- und das 5te Uhlanen-Regiment. Der Kriegs⸗-Minister, der Marschall Lobau und die Offiziere der genannten Regimenter hatten die Ehre, zur Koͤnigl. Tafel gezo— gen zu werden.
Folgendes ist der wesentliche Inhalt der Thron-Rede, womit heute der Koͤnig die Session der Kammern geschlossen hat:“ „Meine Herren Pairs und Deputirten! wichtigen Geschaͤften der Session fuͤhle Ich das lebhafte Beduͤrf— niß, Ihn Meinen herzlichen Dank fuͤr Alles dasjenige auszu—
Neueste Nachrich
sprechen, was Sie fuͤr Frankreich und fuͤr Mich gethan haben.
Blaye gesandten Aerzte bereits nach Paris zuruͤckgekehrt sind
. P
Die Monarchie und die Charte sind durch Ihre Bemuͤhungen
um die wahren Interessen Frankreichs und des verfassungsmaͤßi⸗— gen Thrones befestigt worden. Sie haben Meiner Regierung den loyalsten Beistand geliehen, der bereits seine Fruͤchte getra— gen hat. Frankreich hat eine neue Epoche des Gluͤcks angetreten;
tigung sichert das Wohlseyn der betriebsamen Einwohner. Diese Lage der Dinge ist ganz geeignet, die Facttonen zur Verzweiflung zu bringen, welche vergebens einen Umsturz des Bestehenden her⸗ beizufuͤhren suchen; alle ihre Bemuͤhungen werden fruchtlos seyn. Durch Ihr Beispiel ermuthigt, wird das Land sich um das Panier der gesellschaftlichen Ordnung reihen. Sie konnen hier— bei auf den kräftigen und unausgesetzten Beistand Meiner Ne⸗ gierung rechnen. Die Nothwendigkeit, dem provisorischen Zu— stande, in welchem unsere Finanzen sich lange Zeit befunden ha— ben, ein Ende zu machen, wird tief und allgemein gefuͤhlt und Ich bin dadurch veranlaßt, Ihre loyale Mitwirkung in Anspruch ) Wir geben diesen Auszug in einer Ruͤck-uebersetzung aus Galignani's Messenger, als dem einzigen, uns zugekommenen Blatte, das denselben enthaͤlt
—— — —— — — —
erkundigte sich mit Eifer bei diesen Abgesandten über die Sti und zu behaupten gewußt. ö . : ; ten; mung der Provinzen, und alle Berichte waren fuͤr das Minist, redlichsten Beistand geliehen. Handel und Gewerbfleiß leben wieder auf und fortwaͤhrende Beschaͤf⸗ —
/
cwour. 101. 60
ͤ
Namensfestes des Koͤnigs gesandt.
Koͤnigl. Familie wird am 23sten oder 29sten d. M. Madrid ver der Generalstab.
leisten, und mehrere von ihnen sind zu einer Privat Audienz be
u nehmen, um diesen Zustand durch eine neue Session 3 . zu deren fofortiger Eroͤffnung Ich Befehl er. theilen werde, und welche es moͤglich machen wird, hinfuͤhro die Finanz-Gesetze mit Regelmäßigkeit und Ordnung vorzulegen und dieselben sorgfaͤltig zu prüͤfen. Die Budgets sollen Ihnen sofort mitgetheilt werden und Sie werden außerdem die Maß, regeln der verfassungsmaͤßigen Organisation, welche Ihnen be⸗ relts zur Pruͤfung vorltegen, zu vollenden haben. — Wir haben alle Ursache, uns zu dem Stande unserer auswärtigen Angele—
ische Sta
Allgemeine
Its
genheiten Gluͤck zu wuͤnschen. Die Erfahrung hat gezeigt, daz —— die Hollaͤndisch-Belgische Angelegenheit beigelegt werden wird, ohne den Frieden von Europa zu gefaͤhrden. Der Krieg in Orient ist der Gegenstand angstlicher Aufmerksamkeit, aber aus hier ist voller Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß ein schnelle Entwickelung den Frieden in jener Himmels⸗Gegend wie der herstellen werde. Jedenfalls wird es sich zeigen — Si koͤnnen dessen versichert seyn — daß Frankreich ein seiner wuͤr diges Benehmen gezeigt hat, und Ich wage zu behaupten, da Sie, was auch erforderlich seyn mag, um die National-Wuͤrd⸗ aufrecht zu erhalten, die Wohlfahrt des Landes zu beföoͤrdern und unsere Beziehungen zu den fremden Nationen ungestoͤrt z
— —
Zeitungs⸗Nachrichten. u gn d
Frankreich.
Paris, 25. April. Heute, als an dem Tage, wo der Köo— nig in Person die Session der Kammern von 1832 geschlossen hat, wogte schon vom fruͤhen Morgen an eine ansehnliche Volks— menge langs den Quais und in der Umgegend des Palastes Bourbon auf und ab. Im Innern des Saales waren die oͤffent— lichen und vorbehaltenen Tribunen schon mehrere Stunden vor der Eroͤffnung der Sitzung gedraͤngt voll. Der Thron war, wie gewöhnlich, an der Stelle angebracht, wo sich das Bureau des Praͤsidenten und die Rednerbuͤhne befindet; von diesen beiden war indessen nichts zu sehen, da ein, mit Teppichen behangenes, höͤlzernes Geruͤst dieselben voͤllig verbarg. Die große öffentliche Tribune, zu der man bei den gewohnlichen Sitzungen stets ohne Billet gelangt, war auch diesmal ausnahmsweise dem Publikum belassen worden, so daß dieselbe bereits am fruͤhen Morgen uͤber— fuͤllt war. Dagegen hatten die Quaͤstoren uͤber bie Tribune der Jour— nalisten anderweitig verfuͤgt, und auf den, den Repraͤsentanten der periodischen Presse bei den gewohnlichen Sitzungen zustehenden Plaͤtzen sah man einen Kranz zierlich gekleideter Damen. Die Zahl der anwesenden Deputirten, denen ihre Plaͤtze im Centrum und zur Linken angewiesen worden, mochte sich eima auf 300 belaufen, ur Rechten saßen die Pairs. Fuͤr die Mitglieder des Staats— ziehe waren Tabourets am Fuße des Thrones hingestellt. Das und ihren Bericht uͤber den Gesundheits-Zustand der Herzogi diplomatische Corps befand sich in seiner gewoͤhnlichen Loge. von Berry dem Minister-Rathe uͤberreicht haben. Den liberg Gleich nach 1 Uhr traf die Königin mit den Prinzessinnen und len Oppositions-Blaͤttern zufolge, lautet dieser Bericht dahin, da den juͤngsten Prinzen ein. Bei ihrem Eintritte in die Koͤnigl. die Krankheit der Herzogin hoͤchst gefaͤhrlich sey. w Loge erhob sich fast die ganze Versammlung; nur einige Mitglie—
Eine Menge Franzoͤsischer Jesuiten hat sich auf den Inseh der der äͤußersten linken Seite blieben sitzen. Eine Viertelstunde des Archipels angekauft. Der bekannte Pater Loriquet befinde spaͤter erschien der Konig, begleitet von den beiden aͤltesten Prin— sich in Negroponte. zen, ihm voraus die beiden großen Deputationen der Pairs und
Aus Madrid „Di der Deputirten⸗-Kammer, hinter ihm ein zahlreicher und glaͤnzen—
. Nadrid ver d ib. Zu drei verschiedenen Malen erscholl der Ruf: Der Konig leide Es lebe der Konig! worauf Se. Mes. auf dem Throne Platz
Wie man vernimmt, werden die Geschafte der neuen Ses
joritaͤt der Deputirten hat sich dahin geeinigt, Herrn Dupin den Aelteren als Praͤsidenten, so wie das ganze jetzige Bureau, bei zubehalten. Das Ministerium soll sich dagegen der Wieder Erwählung des Vice-Praͤsidenten Herrn Bérenger widersetzen.
Man spricht von einem neuen Preß-⸗Gesetze, wonach die so gehannten Gérans, so wie die Cautionsstellungen abgeschafft, de Stempel ermäßigt und die ganze Verantwortlichkeit den Drul kern aufgebuͤrdet werden wuͤrde.
Der Kriegs-Minister hat an die kommandirenden Genera in den Departements Anweisungen in Bezug auf die Feier de Außer den uͤblichen dr Kahonen-Salven sollen Paraden der Truppen stattfinden un Abends Feuerwerke abgebrannt werden. Alle wegen bloßer Di ciplinar-Vergehen in Haft sitzende Militairs sollen freigelassen und eine doppelte Ration Wein, so wie ein Sold-Zuschuß, un ter die Truppen vertheilt werden. .
Die Gazette de France versichert, daß die vier nach
wird vom 16. April geschrieben:
lassen, um sich nach Aranjuez zu begeben.
nur noch wenig an den Nachwehen seiner letzten Krantheit. Di nahmen, Sich bedeckten und folgende Rede hielten Nach den langen und
groͤßte Einhelligkeit fahrt fort, unter unseren Ministern zu herr „Meine Herren Pairs und Meine Herren Deputirten! Nach schen, und die Hauptstadt genießt der vollkommensten Ruhe den langen und wichtigen Geschaͤften der gegenwaͤrtigen Session fuͤhle Die Thätigkeit, welche unser Premier-Minister entwickelt ha. Ich vor Allem das Bedursniß, Ihnen für dasjenige zu danken, was fängt an, Fruͤchte zu tragen. Schon sind Deputirte aus de Sie bereits fuͤr Frankreich und fuͤr Mich gethan haben. Die Provinzen in der Hauptstadt angelangt, um den Huldigungs Eid z Monarchie und die Charte sind durch Ihre energische Hingebung befestigt worden. Sie haben bei jeder Gelegenheit das Interesse Die Königin Frankreichs und des verfassungsmäßigen Thrones zu erkennen Sie haben Meiner Regierung den e — t ͤ Schon erntet Frankreich die Fruͤchte rium guͤnstig. — Seit zwei Tagen sprach man ziemlich ernsthaf desselben ein. Nicht bloße Hoffnungen sind es mehr, denen wir uns von der Ruͤckkehr des Infanten Don Carlos und auch von den hingeben; wir haben eine neue Epoche der Wohlfahrt angetreten, wir Vorhaben unserer Regierung, den aͤltesten Sohn desselben spaͤte haben eine Zukunft. Das Land beruhigt sich und schoͤpft neuen hin mit der erstgebornen Tochter des Koͤnigs zu vermahlen.“ Muth; Handel und Gewerbfleiß entwickeln sich mit der frucht—
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 161. 55. 6 barsten Thaͤtigkeit. Ueberall sichert Arbeit das Wohl des Vol— Iproc. Pr. compt. 77. 80. sin cour 77 8; es und befestigt dadurch die von Ihnen eingesuͤhrte Ordnung. 5proc. Span. perp. 765. Zpro0 Diese fortschreitende Ordnung bringt die Facttonen zur Ver— zweiflung und das Leidwesen, das sie daruber empfinden, macht sich durch Drohungen. Luft. Diese Drohungen aber werden ohnmaͤchtig seyn, m. H.; das von Ihnen gegebene ehrenwerthe Beispiel wird den Muth der guten Buͤrger aufrecht erhalten, denen der seste Beistand Meiner Regierung niemals fehlen soll; und die friedliche Entwickelung unserer Institutionen, die Sicher— heit der Nation im Innern, wie nach Außen hin, werden un— sere Belohnung seyn. Um diesen Zweck zu erreichen, ist es unerläßlich, daß der regelmäßige Gang der Finanzen und
dem Koͤnig und der Koͤnigin zugelassen worden.
5proc. Neap. sin cour 92.
do. 447. 5proc. Roͤm. Anl. 909. Frankfurt a. M., 238. April. Oesterr. Sproc. Met
g2 48. 4proc. S3 n. Bank-⸗Actien 1442. Part. Obl. 1353. 6
Loose zu 100 Fl. 1893. Poln. Loose 572. Br.
RRedacreur Cttel,
Gedruckt bei 9 W. Hayn
. *. = — . ö — — — — — —
·——r
Bekanntmachungen.
ö Bei dem unterschriebenen Gericht werden die beide Gebruͤder Johann Friedrich und Johann Jacob Ferdi— nand Heimsaat, die seit dem Jahre 1809 keine Nach⸗— richt von sic gegeben haben, oder deren unbekannte Erben, fuͤr wel ne ein Vermoͤgen von 182 Thlr. A sar. 9g pf. sich in deposito befindet, hierdurch oͤffen lich vor—
91 ö. ; 3 7112 * Allgemeiner An Y alle oͤffentlichen Behoͤrden, wegen saͤmmtlicher weder an den Justi⸗-Rath Westing in Oldenburg, oder laufenden Gutzabgaben, wenigstens haben selbige an den Badearjt, Dr Chemnitz in Jeder, oder an den fuͤr den Fall der Anmeldung die Erstattung der L gqu dations⸗-Kosten nicht zu, ge artigen. Gegeben Gäͤstrow, den 21. Maͤrz 1833. Zroßherzoglich Mecklenburgsche zur Justiz⸗Kanzlei Aller— oͤchst verordnete Direktor, Vice⸗Direktor und Räthe G. Brandt.
66 86 . ö ger füid dir Vogt Alers in Wangerooge.
De 661 — qem eingerichteten Pakethoͤten Bremen aus.
Wa v. Meding
Wangerooge, 1833 April 2.
geladen, sich binnen 9 Monaten, und spaͤtestens im : J . Dezem ber d. J Vorm. 11 Uhr, in des Unterschriebenen Wohnung allhier sich einzu— finden, von ihrem Leben und Aufenthalt Anzeige zu machen, widrisenfalls sie fur toht erklart, und ihr Vermdaen, Falls sich kein Erbe dazu leg timiren sollie, als bonum vacans dem Fisco zugesprochen werden wird. Pren lau, den 24 Februar 1833. . ; Adelig von Arnimsches Patrimonialgericht über Gerswalde. g Hugo
— — — — — — — ——— —— —
Auf ehrerbietigst gehorsamsten Antrag des Kaus— manns Johann Carl Reuter zu Wittstock werden alle Diejenigen, welche an das von demselben verkaufte, im ritterschaftlichen Amte Wredenhagen belegene Allo⸗ dialgut Wackstow, so wie an das Patrimonialgericht daselbst aus irgend einem Grunde Anspruͤche und For⸗ derungen machen zu koͤnnen glauben, peremtorie hier⸗ mit geladen: am sieben und zwanzigsten Ju— ius d. J, Morgens um 10 Uhr, auf hiesiger Groß⸗ herzoglichẽr, Justiß- Kanzlei zu erscheinen, und solche ihre Ansprüche und Forderungen uh praejudicio pro omni praeclusionis bestimmt anzumelden.
Von dieser , werden jedoch aus⸗ druͤcklich hierdurch ausgenommen: ⸗
9) ö y ,, deren Forderungen und Anspruͤche
in das über das Gut Wackstow errichtete Hypo— theken⸗Buch eingetragen worden sind, und zwar sowohl ruͤcksichtlich der Kapitalien, als der seit Antonii d. J. laufenden Zinsen, und
winn gefuͤ
Nordseebad Wangerooge.
Das Norhserbad auf der Insel Wangeroo4nr an der Oldenburaischen Kuͤste, welches sich vorzuͤglich durch nen unwelt des Dorfs unmittelbar an der offenen See auf einem festen und sicheren Boden befindlichen, mit einem zweck naͤßigen und vollstaͤndigen Bade“ Apparate versehenen Bade-Strand empfiehlt, wird auch in diesem Sommer mit dem ersten Juli erroͤffnet, und mit dem ersten September geschlossen werden.
Um das bei dem zahlreichen Fremden-Besuch im vorigen Sommer lebhaft gefuͤhlte Beduͤrfniß einer be— deutenden Vermehrung der bisher dort zum Unter— kommen der Bade⸗Gaͤste bestandenen unzureichenden Mittel auf eine eben so anstaͤndige, als dauerhafte Weise abzuhelfen, ist ein neuss massibes Logirhaus er— bauet, welches eine Reihefolge von vierzig bequem und geschmackvoll eingerichteten Logirzimmern enthaͤlt, die mit einem vollstaͤndigen Ameublement versehen mit dem Anfange der Badezeit zur Aufnahme der Fremden bereit stehen werden. diesem Zweck die bei den Insulanern vorhandenen Logis theils verbessert, theils und vorzuͤglich aber durch einen zum Logiren bequem eingerichteten Neubau, in der Naͤhe der Vogtei vermehrt.
Die Bade⸗Wirthschaft wird nach wie vor auf Herr⸗ schaftliche Kosten zu den bill igsten, Preisen so an— staͤndig und gut, als moͤglich, ohne Ruͤcksicht auf Ge⸗ hrt, und fuͤr die Unterhaltung der Bade⸗ Gaͤste berhaupt, und insbesondere auch durch Auf⸗ stellung einer ausgewählten Leihbibliothek gesorgt wer⸗ den. Wegen Logis⸗Bestellungen wendet man sich ent⸗
Preußischen Staaten.
Die Ueberfahrt nach der Insel geschieht taͤglich von zer Jeverschen Kuͤste und einmal woͤchentlich in be
Die Inspertion des Seebades der Insel
Zu kaufen wird eine Apothete t im Preise von 15,000 bis 40 000 Thlin. gegen eine vaare Einzahlung von 10 bis 15,900 Thlin, verlangt. — Versiegelte Adressen unter L. 41, wird das Koͤnigl. Intelligenz-Comtoir zu Berlin annehmen.
der Verwaltung wieder hergestellt werde; das Provisorium, in dem wir bisher durch die Gewalt der Umstaͤnde zuruͤck— gehalten worden, ist ein ernstes Uebel fuͤr das Land, wie Handbuch zum Verstehen und Vermeiden der fuͤr dessen Regierung. Ist diesem Uebel erst abgeholfen, so wird ünserer Sprache mehr oder minder gebraͤuchlich die Prüfung der Staats, Ausgaben auch wirksaͤmere Folgen ha⸗ frem den Ausdrucke mit Bezeichnunz der Au, ben. Der freien Bewilligung der Subsidten wird sich kein Hin⸗ spriache, Betogung und der uöthigtten Erklaͤrun derniß in den Weg stfellen; die Regierung wird im Besitze aller
, , , . de ( Ta, 18532. Velin-Druckpapter ihrer Mittel, das Land im Genusse aller seiner Buͤrgschaften seyn. von Ham onrg un Bogen. 21 Thlr. — Dies ist der maͤchtige Grund, der Mich bewegt, von Ihrem Pa—
—— triotismus eine zweite Session zu verlangen. Ich werde Befehl
Bei Basse in Quedlinburg ist erschienen und k geben, daß sie unverzüglich eröffnet werde. Dis Finanz- Gesetze, SS. Mittler in Berlin, Stechbahn Nr. 3, C Die endlich einige Ersparnisse in den Staats⸗Ausgaben herbeifuͤhren, vie in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg un sollen Ihnen sofort vorgelegt werden. Zugleich werden Sie die wichtigen organischen Gesetze, die Ihnen bereits zur Berathung
Ber lsn, Freta dein tn mal
m , ne mn, n, , , r rr m, = .
Zeitun
— — —
23 ie, — 2 — — —r * — 6 6 6
.
— — — .
1833.
ö mar r. ,, - mr mm, m,, de. 8 ö
,
teien theils aufgeloͤst, theils in Mißkredit gerathen; die Legitimi— taͤt war in der Vendée mit ihrem Unternehnaen gescheitert, die Republik war am 65. Juni vernichtet worden, rie Oppo⸗ sitton hatte sich durch ihr Compterendu selbst getoͤdtet, und die Doctrinairs hatten sich durch den Belagerungt⸗ Zustand das Todes Urtheil gesprochen. Die Pairs ⸗ Kammer stand in dem Verdachte einer geheimen Hinneigung zur Restauration und war durch das
nu Mißtrauen, welches das Pu— blikum in sie setzte, unschaͤdlich gemacht. Die Derutirten-Kaminer bestand aus einer Menge rechtlich gesinnter, eifriger Mitglie— der, die weder eine systematische Masoritaͤt noch Minoritaͤt bil deten, in denen aber die Elemente zu einem Ganzen lagen. Den— noch befinden wir uns nach einer Session von fuͤnf Monaten an dem Punkte, von dem wir ausgegangen sind, und weder in der Lage der Dinge, noch in der der Personen hat sich etwas geandert; auch jetzt noch giebt es keine Majorität und keine Minoritaͤt, der politische Zustand hat sich weder im Innern noch in den aus— waͤrtigen Verhaltnissen umgestaltet, das Ministerium selbst ist heute noch eben so getheilst und hat noch eben so wenig ein System, wie damals. Die 81 schwarzen Kugeln ge— gen das Gesetz in Betreff der Bastillestuͤrmer beweist, daß unter den Mitgliedern der Masorttät ein wesentlicher Zwiespalt besteht. Die Einen, und das ist die Mehrzahl, wol— len die Revolution, aber gemaͤßigt und stationgit, Andere, und zwar die kleinere Anzahl, die Anhaͤnger der Doctrinairs, arbeiten auf eine Contre-Revolution los. Beide Fraͤctlonen sind nur durch die Furcht vor der republikanischen Tendenz vereinigt. Die Hpposition ist eben so uneinig; ihte Reihen werden durch das Ausscheiden von Deputirten täglich lichter, sie war vorge⸗ stern versammelt, um sich uͤber das bei der Ereffnung der neuen Session zu befolgende Verfahren zu berathen, und der National und die Tribune geben zu, daß die Opposirlons— Mitglieder ein⸗ ander nicht mehr verstehen und auseinander gegangen sind, ohne etwas zu beschließen. Die verschiedenen Nuancen der Gpposi— tion hatten ihre Systeme zu entwickeln. Herr Laffitte sprach fuͤr die Monarchie; aber diesmal, wie hei den Berathungen uͤber das compte rendu, protestirte die äußerste Linke dagegen und die monarchisch gesinnte Opposition entfernte sich. Man will in demselben Tempel bleiben, obgleich man nicht mehr die— selben Goͤtter verehrt. Glaubt man ewa, daß im Schoße des Ministeriums selbst mehr Eintracht herrsche? Schon der voll—
kommene Mangel an einem Plan in einem Ministerium, dem
es an faͤhigen Koͤpfen keinesweges fehlt, beweist, daß Zwiespalt in ihm obwaltet. Es giebt acht Minister, aber kein Ministerium; sie sitzen neben einander, ohne vereinigt zu seyn. Auch das Mi— nisterium hat eine Partei der Revolution und eine der Restau—
Hnesen) zu haben: Dr. Theod. Philadelphus: vorliegen, zu beendigen haben. — Zu Meinen Verhaͤltnissen mit Phantasmagori e. Nen auswärtigen Mächten kann Ich Mir nur Gluͤck wunschen. Oder die Kunst, Geister erscheinen zu lassen. Mit Der Lauf der Ereignisse hat gezeigt, daß die Streit⸗ Frage zwischen Holland und Belgien gelöst werden kann, ohne
Bruͤderstraße Nr. 11. zu haben: gaͤrtner ꝛc.
—
Behandlung der Zierpflanzen. 11 Thlr.
Zugleich sind auch zu 20 sgr. 18352. 7
sgr.
Iz sgr.
r
Literarische Anzeigen. In der Hahn'schen Hofbuchhandlung in Hanno— ver ist erschienen, und in Berlin bei C. F. Amelang
Bosse, J. F. W. Großherzogl. Oldenburg. Hof⸗ mier Lieutenant vom Ingenieur-Corps und Adjuten
Vollstaͤndiges Handbuch der Blu⸗ mengaͤrtnerei. 2 Thle. 73 Bogen. gr. Svo. 4 Thlr. Blumenfreund, oder faßliche Anweisung zur gr. 8vo. geheftet.
Hey se, Dr. J. C. A. Theoret. prakt. deut⸗ sche Schulgram matik oder kurz gefaßtes Lehr⸗ buch der deutschen Sprache. 10te Auflage gr. Sro.
— — Leitfaden zum gründlichen unterricht in der deutschen Sprache fuͤr hoͤhere und niedere Schulen, gte verbesserte Auflage. gr. 8ro.
— — Hulfsbuch fuͤr den Unterricht in der deut⸗ schen Aussprache und Rechtschreibung. Neue ver⸗ mehrte und verhesserte Ausgabe gr. Svo. 1833.
—— Allgemeines Fremdwörterbuch, oder
Tafel Abbildungen. M0. Preis 123 sgr. daß der Friede von Europa dadurch gestoͤrt wird. Die Lage der ö . . Dinge im Orient beschaͤftigt gegenwärtig die Gemuͤther; doch ist In unserm Verlage ist so eben erschienen: Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß eine nahe bevorstehende Die Abdankung Dom Pedro des Ersten Entwickelung den Frieden in jenen Gegenden wiederherstellen hre Ursachen und naͤchste Wirkung werde. Hasten Sie sich versichert, daß hier wie überall Frank⸗ von A. K. Wertheim, Kaiserl. Brasilianischer re, Betragen gezeigt und den Rang behauptet hat, die sei— ier⸗LeÜutenght, vom Inge ; 1 ner Stellung angemessen sind; Ich habe das Vertrauen, daß die des H Le fn n nn,. 16 ation — . mag sich . 6 Aufrechthaltung ihrer 36 ge, , leser inter n Darste der um die Sicherstellung ihrer Wohlfahrt, oder um die Ver— „Der fast ach t jährige Aufenthalt des Verfasa härgung ihrer Freiheiten handeln, — niemals in demjenigen ge— in jenem Reiche setzt ihn in den Stand, manchx läuscht werden wird, was sie von uns erwarten darf, und daß hieruͤber noch Unbekanntes an das Tageslicht ie unseren gemeinsamen Bemuͤhungen Gerechtigkeit widerfahren foͤrdern, und er bittet seine Leser, das, was fahl lassen wird.“
haft in seiner Erzaͤhlung erscheinen durfte, nic Nach Beendigung dieser Rede, die von der Versammlung ihm, sondern der Nation und ihrem Charakter, or mit großem Beifalle aufgenommen wurde, verlas der Minister vielmehr dem , f. an, Charakter von Seiten d des Innern die Koͤnigl. Verordnung, wodurch die Session von l h w . der Verfasser bei die *. , 1. . neue . gn , ng ; nach jene Fact rdͤffnet und die erste Sitzung zunaͤchst der Wahl des Praͤsiden—
Äucgzbeitung zum Gesetz gemacht, und nur, ene Fas en und dar Greer e af nn n, seyn.
angefuͤhrt, von deren Authentieitaͤt er sich als Augen
1 hat. ch Der Temps giebt am Schlusse der Session folgende Ueber⸗
Berlin, 1833. Haude-u. Spenersche Buchhand sicht uͤber den Stand der Parteien in der Kammer und uͤber . . bie Lage des Ministeriums. „Die Kammern haben ihre Arbei⸗
fen beendigt. Wel der Erssfnung derselben waren die alten Par—
ration, ohne die bloß Selbstsuͤchtigen zu zahlen, welche uͤberall die Mehrzahl bilden. Glaubt man, Herr Thiers konne verges— sen, daß er die Geschichte der Franzoͤsischen Revolution geschrie⸗ ben, oder Herrn Guizot sey es entfallen, daß er der Restaura⸗ tion in ihr hunderttägiges Exil nach Gent gefolgt ist? Wird der Marschall Soult nicht sein ganzes Leben lang die Erinnerung an die große revolutionnaire Armee behalten und ist in dem Großsiegelbewahrer Barthe nichts von dem alten Carbonaro ge⸗ blieben? Dies sind die Elemente, mit denen eine neue Session eroͤffnet wird: Minister ohne Ministerien, eine Majoritaͤt, die sich zwar leidenschaftlich aufregen, aber nicht leiten laßt, eine Minoricät, die in eben so viele Parteien zerfällt, als sie Indi⸗ viduen zählt, und außerhalb der Kammer Parteien, die sich mit Formen, mit politischen Hirngespinnsten, statt mit den gesell⸗ schaftlichen Interessen, beschaͤftigen, kurz, uͤberall sehen wir den Untergang des alten politischen Ruͤstzeuges, Unfruchtbarkeit und Entmuthigung.“
Die meisten Blaͤtter stellen heute ihre Betrachtungen uͤber den in der Opposition hervorgetretenen Zwiespalt an. — Das Journal des Débats bemerkt unter Anderem uͤber diesen Gegenstand: „Die Opposition besteht aus erklaͤrten Feinden und sauen Freunden der Monarchie, und der ganze Unterschied zwi— schen ihren Mitgliedern beruht darauf, daß die Einen etwas mehr, die Andern etwas weniger Bedenken haben; diese sind von der Juli-Monarchie entschieden abgefallen, jene halten noch an ihr fest, aber ohne zu wissen, warum. Die Ersteren sind konse⸗ quent und gehen gerades Weges auf die Republik los, die Letz—⸗ teren hingegen sind schwache, inkonsequente Charaktere, welche wollen und nicht wollen, vorwaͤrts- und zuruͤckgehen; die Ersteren verlangen offen den Untergang der constitutionnellen Monarchie, die Letzteren wurden es ubernehmen, dieselbe auf eine sanfte Weise zu
toͤdten; sie sind nicht Royalisten aus Ueberzeugung, sondern nur wegen einiger Bedenken, welche die Zeit ohne Zweifel hinwegraäͤumen
wird; ein Kasuist wird sie leicht zur Republik bekehren. Beide Fractionen der Opposition werden sich ohne Groll von einander trennen, sie werden sich, wie bisher, gegenseltig unterstuͤtzen und bei wichtigen Gelegenheiten durch Kommissarlen mit einander verstndigen. — Der Courrier frangais sucht dagegen zu beweisen, daß der Zwiespalt der Opposition weder etwas Wichti⸗ ges, noch etwas Neues sey. Es sey fuͤr eine Oppositton, welche 150 Mitglieder zähle, keinesweges etwas Leichtes, stets und bei allen Fragen in gleichem Sinne zu denken, zu sprechen und zu stimmen. Die Masoritaͤt habe ja ebenfalls Sfter Beispiele von innerer Meinungs-Verschiedenheit gegeben.
Dem National zufolge, hat der General Lafayette in der vorgestern stattgefundenen Versammlung der Oppositions-Depu— tirten die Unterredung, welche er mit dem Herzoge von Orleans am 31. Juli 1830 auf dem Stadthause gehabt und welche ge— woͤhnlich das Programm des Stadthauses genannt wird, in fol— gender Weise wiederholt: „Sie wissen (so habe er, der Gene— ral, den Herzog angeredet), daß ich die Verfassung der vereinig—⸗ ten Staaten als die vollkommenste betrachte, welche jemals exi— stirt hat. — Ich theile Ihre Ansicht (habe der Herzog erwie— dert), es ist unmoͤglich, zwei Jahre in Amerika gelebt zu haben, ohne Ihrer Meinung gu seyn glauben Sie aber, daß es fur uns passend ist, sie anzunehmen? — Nein Chabe er, der General, entgegnet), was setzt dem Franzoͤsischen Volke noth thut, ist ein populairer, ven tenuhlikanischen Einrichtungen umgebener Thran. — Auch
— ——
ich glaube es, habe Ludwig Philipp hinzugefuͤgt.“ — Die France nouvelle erklart obigen Bericht über jene Unterre— dung fuͤr ungenau und glaubt denselben nach der Erzählung ei nes Deputirten, welcher ihr ebenfalls beigewohnt hat, in nach— stehender Weise berichtigen zu koͤnnen „Der General Lafayerte brachte nach den ersten hoͤflichen Begruͤßungen sein Lieblings— Thema von der Vortrefflichkett der Verfassung von 1761 auf das Tapet und äußerte den Wunsch, dieselbe theilweise bald wieder hergestellt zu sehen. „„General“, erwiederte der Her— zog v. Orleans, „„was die Verfassung von 1791 betrifft, so wissen Sie, daß ich nie ein Freund derselben war““; hierauf sich nach dem Platze vor dem Stadthause wendend, wo der Ruf: Es lebe die Charte! Der Herzog von Orleans lebe! sich in den
Kanonendonner mischte, fuͤgte der Herzog hinzu: „„Sie hoͤren
es: Die Charte lebe! das ist auch mein Gesetz.““
Das Journal des Débats enthaͤlt einen langen Aufsatz des Grafen Montlosier, worin dieser zu beweisen sucht, wie noth' wendig es sey, alle Prozesse wegen Attentats gegen die Sicher— heit des Staates dem Pairs-Hofe zu uͤberweisen. Das Ge— schwornen- Gericht koͤnne in gewissen Fallen durch Drohungen eingeschuͤchtert werden, in der Pairs-Kammer hingegen wurde die Gerechtigkeit eine bei weitem großere Garantie finden. — Der Umstand, daß das ministerielle Blatt mit einem Vorschlage dieser Art setzt hervortritt, scheint die Vermuthung der Opposi— tions-Blaͤtter zu bestaͤtigen, daß die Regierung damit umgehe, die politischen und Preß-Prozesse den Geschwornen-Gerichten wieder zu entziehen.
Der National giebt eine Proclamation Central⸗Vereins fuͤr die Preßfreiheit an die Einwohner der partements, worin diese aufgefordert werden, ähnliche Vereine zu stiften. Unter den Unterschriften dieser Proclamation befinden sich die Namen Cormenin, Audry de Puyraveau, Voyer d' Ar— genson, Arago und Cavaignac.
Die Gazette du Midi bemerkt uͤber die Anwesenheit des Redacteurs des National, Herrn Carrel, in Marseille: „Der ostensible Zweck der Reise des Herrn Carrel ist die Wiederher— stellung seiner Gesundheit, die durch die Stichwunde, welche er von Herrn Roux Laborie im Zweikampfe erhalten, etwas ge— schwaͤcht worden ist. Der eigentliche Zweck aber, der im Ver— trauen eingestanden wird, ist die Gruͤndung eines neuen Blat— tes in Marseille, das eine entschiedenere Farbe haben soll, als der Semaphore. Herr Petetin, der Redacteur des Précurseur de Loon, eines äͤußerst heftigen Blattes, begleitet Herrn Car rel, um ihm bei seinem Vorhaben behuͤlflich zu seyn. Ein drit ter Zweck, und zwar der wichtigste von allen, ist dieser, eine Art von Musterung uͤber die Staͤrke der republikanischen Partei in Marseille abzuhalten und den zahlreichen, in der Stadt befind; lichen Klubs eine vollstaͤndige Organisation zu geben.“
Eine Anzahl angesehener und reicher Einwohner der west— lichen Departements hat sich in Nantes versammelt, um sich mit den industriellen und Handels-Interessen der Vendée zu be— schaͤftigen. Auch im Schoße dieses Vereins ist bald ein Zwie⸗ spalt hervorgetreten. Einige Mitglieder waren nämlich der Mei— nung, man muͤsse sich, ehe man an die materiellen Interessen gehe, zuvoͤrderst mit den politischen beschäͤftigen und über eine Parlaments⸗Reform, als die nothwendige Grundlage jeder Ver— besserung des allgemeinen Zustandes, berathschlagen; sie schlugen demgemaͤß vor, den Verein in eine politische und eine industrielle Section zu theilen. Allein dieser Antrag, so wie ein anderer, mit den politischen Vereinen in Paris in Korrespondenz-Verbin— dung zu treten, wurden von der Mehrzahl verworfen, worauf sieben Mitglieder ganz aus dem Verein austraten.
Von der „Geschichte der Restauration, von einem Staats— manne“, ist der 7te und Ste Band so eben erschienen; sie ent— halten die Schilderung der langen Staats-Verwaltung des Gra— fen von Villele bis zum Tode Ludwigs XVIII, und eine Be— schreibung der Kongresse von Troppau, Laibach und Verona. Die letzte Lieferung, welche zu Ende des Monat Mai erschei— nen soll, wird den Schluß der Villéleschen Verwaltung, und die Ministerien Martignae und Polignac bis zur Juli-Revo— lution behandeln.
des hiesigen De⸗
— Q * —
Großbritanien und Irland.
London, 26. April. Nach dem vorgestrigen Lever ertheil— ten Se. Majestaͤt der Koͤnig dem Grafen Grey und mehréren anderen Ministern, so wie dem General Sir Samuel Hawker, Audienz.
Die Herzogin von Kent bewirthete vorgestern den König in ihrer Wohnung im Kensington Palast; die Koͤntgin konnte nicht erscheinen, weil sie an der Influenza leidet. Unter den ubrigen anwesenden Gaͤsten bemerkte man die Herzoge von Cumberland und Gloucester, den Erzbischof von Canterbury, den Lord⸗Kanz⸗ ler und den Grafen Grey. Auch die Prinzessin Auguste wurde durch Unpaͤßlichkeit verhindert, an dem Diner Theil zu nehmen. Der Herzog von Sussex wurde des Mittags durch eine Frei⸗ maurer Festlichkeit abgehalten, fand sich aber noch am Abende ein. Nachmittags stattete die Herzogin von Kent der Königin einen kurzen Besuch ab, um sich nach deren Befinden zu er. kundigen.
Es scheint, daß die Herzoge von Orleans und Nemours noch vor dem Ende der naͤchsten Woche in London erwartet wer— den, denn Fuͤrst Talleyrand hat Einladungs⸗Karten zu einem den Franzoͤsischen Prinzen zu Ehren zu gebenden Diner auf den 2. Mai ausgeschickt; es sind unter Anderen der Herzog von Gloucester, der Fuͤrst und die Fuͤrstin Lieven, der Graf Grep . Preußische Gesandte mit seiner Gemahlin dazu ein⸗ geladen.
Vorigen Dienstag leistete Lord Petre im Oberhause den uͤb—= lichen Eid als katholischer Pair.
Der Albion enthält, mit Bezug auf die Abstimmung uͤber den Antrag des Herrn M. Attwood, folgenden Artikel: „Das gegenwartige Unterhaus, das zuerst erwaͤhlte unter dem Reform—
System, welches von der gedankenlosen Menge mit so wüͤthen— dem Beifall aufgenommen wurde, — dleses erste rTefęrm irt?