1833 / 124 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

erechteste Weise zuruͤckgedraͤngt, und ihr dasjenige schnöͤbe vorent—

alten, worguf sie den gegruͤndetsten Anspruch hat. Herr v. Gagern, der als Historiker diefe Unbill gewiß oft wahrgenommen und schmerzlich getragen hat, dachte vielleicht, dies unrecht dadurch eini— hirn en auszugleichen, daß er als Politiker sich selbst opferte, und die Geschichte einmal ihrerseits auf außerordentliche Art beguͤnstigte, indem er deren Graͤnzen weit hinein in das anerkannte Gebiet der Politik, oder vielmehr mitten in die lebende Gegenwart ruͤckte, denn der Ausdruck Politik hat hier, wo neben wirklichen Staats-Ver⸗ haͤltnissen auch eben so sehr privatperssnliche Beziehungen verhan— delt werden, und die Sache nicht selten auf gewöhnlichen Klatsch hinguslaͤuft, eine viel zu 1obliche Bestimmtheit. Das unterscheidet aber wesentlich die Geschichte von dem Tagesleben, daß dieses un⸗ vermeidlich und unerlaͤßlich auf tausend kleine Vorgaͤnge und Mit⸗ theilungen einen voruͤbergehenden Werth zu legen hat, gerade weil der Tag noch nicht wissen kann, welche von seinen tausend Einzel—

heiten Leben und Bedeutung gewinnen wird, jene hingegen dies

schon mit Gewißheit unterschieden hat oder zu unterscheiden glaubt, und daher das ÜUnbedeutende als unnuͤtzen Klatsch fallen laßt, das Bedeutende dagegen an seiner gebuͤhrenden Stelle zu bewahren weiß. Das Tagesleben ergreift jedes Aergerniß, hascht jeden boͤsen Tadel auf, ergötzt sich an jedem Widerspruche gegen Macht und Ansehen, im Gebiete der Geistesbildung wie in dem dez Staates, und ihm erscheint oft schon das bloße Streben in dieser Richtung als Muth, als Witz und Ueberlegenheit. Die Geschichte sieht dies alles ganz anders an, und sie verwirft in ihrem Ernste nicht selten ganz und gar, was die Leichtfertigkeit des Tages huldigend verehrte.

Der Versuch des Herrn von Gagern, fuͤr die Geschichte ge— waltsam in Besitz zu nehmen, was ihr offenbar noch nicht gehdrt, ist um so gewagter, als er sich zu dieser Invasion diesmak einer Heeresmacht bedient, die durch ihren besonderen Charakter und ihre Benehmensweise gar nicht geeignet ist, die uͤberfallene Tageswelt mit dem Unternehmen auszusdhnen. Bei den fruͤheren Bestrebun—⸗ gen dieser Art gebrauchte er vorzugsweise sich selbst, und das ge⸗ maͤßigte, wohlwollende, nur dann und wann etwas anmaßliche und scharfe, jedoch gleich wieder gedämpfte und zu freundlichem Wort und Haͤndedruck einlenkende Betragen des Deutschen Landsmannes machte diese Einquartierung ganz ertraͤglich; man erhob einige Klagen, auch wir hatten gegruͤndeten Anlaß zu mancher Ruͤge, allein im Ganzen

nach von selbst wieder sich 1loͤste. Aber welch ein Unterschied jetzt! Nicht mehr Herr von Gagern ist es, der zu diesem Kriegszuge sich hergiebt, sondern der Freiherr vom Stein wird dazu gebraucht! Da nimmt Alles ein ganz andres Gesicht an! Der Abstich der Sol⸗ daten Albg's gegen die muntern Niederlaͤnder im Egmont ist nicht greller ausgedruckt. Der Freiherr vom Stein ist bekannt als ein Mann, der die heftigsten Abneigungen hat, die schaͤrfsten Urtheile faͤllt, und sie ohne Rücksicht und Schonung ausspricht. Wird man diesen geharnischten Mann, der im Namen der Geschichte voreilig auf den Markt der Tagesgeschaͤfte und in das Innere der Haͤuser dringt, um die unwillkommensten Ausspruͤche jedem als Wahrheit aufzundthigen, wird man diese trotzige Erscheinung ruhig hinnehmen und dulden?

Betrachten wir den Inhalt dieser Briefe naͤher, so muͤssen wir den Charakter der groͤßten Vertraulichkeit darin erkennen. Ber Freiherr vom Stein, der niemals sehr schreibselig, wiewohl manch— mal doch es zur hoͤchsten Unzeit war, scheint durch die muͤndliche und schriftliche Beredtsamkeit des Herrn von Gagern, die er mehr— mals ruͤhmend anerkennt, ganz wider seine sonstige Art in diefen brieflichen Verkehr hineingezaubert worden zu seyn, der, einmal versucht, als eine behagliche Gewohnheit sich eben so leicht ein— nistete, als andere aͤhnliche, wodurch ehrenwerthe Maͤnner, nach vollbrachten oder aufgegebenen Geschaͤften, ihre Mußestunden zu verkuͤrzen pflegen. In der That, nicht selten hat es ganz das An— sehen, als sey der edle Freiherr gedraͤngt gewesen, sich aller Galle und sonstigen stoͤrenden Saͤfte nach dieser Seite hin so rasch und kurz als moglich zu entledigen, wobei er um so sorgloser zu Werke ging, als er gewiß nie ahnete, daß seine derartigen Segrela jemals

huhliga werden koͤnnten. Daß hier mitunter uͤble und auch giftige

Duͤnste aufsteigen, ist bemerkbar genug. Wir uͤberlassen es dem Herausgeber, wie er die Entbindung diseser Gas-Arten verantwor— ten wolle, besonders in einer Zeit, wo wegen allgemeiner Krankheits— Anlagen eine so besondere und wachsame Sorgfalt besteht, die Aus⸗ hauchung solcher Stoffe in den Luftkreis des allgemeinen Athmens zu verhuͤten. Wir unsererseits, in der Literatur, sind weniger von dergleichen belaͤstigt, wir analysiren und neutralisiren es durch Be— trachtung, und ziehen davon am Ende noch immer Vortheil genug.

Die Briefe sind einmal da, und es fragt sich nur, welche Stelle

wir ihnen unter den Quellen der Geschichte unserer Zeit werden anweisen muͤssen. Sie sind aus einem Zeit-Abschnitte, der viel Jahre umfaßt, und an Ereignissen und Veraͤnderungen mit den reichsten Geschichts-Epochen wetteifern kann. Sie ruͤhren von einem Manne her, der mitten in den Begebenheiten lebte, in ihren Zusammenhang tief eingeweiht war, und vieles darin durch unmittelbare Thaͤtig— keit und überwiegenden Einfluß persoͤnlich bewirkte und leitete. So manche Entwickelung der damaligen Dinge liegt noch in Dunkel gehuͤllt, so vielfache Beziehungen sind wenigstens den Augen der Menge noch verborgen, und gerade die Kenntniß unsrer vaterlaͤndi⸗ schen Angelegenheiten ermangelt noch der wichtigsten Aufschluͤsse. Es ist keine Frage, daß wir, wenn Stein von diesen Sachen redet, der willkommensten Mittheilungen gewaͤrtig seyn durfen. Um so unangenehmer muß es auffallen, sich in dieser Erwartung vollig getaͤuscht zu finden. In Betreff der besonderen Thatsachen und allgemeinen Verhaͤltnisse hat die Geschichte hier wenig oder nichts zu schoͤzfen; es kommt nur das schon Bekannte vor, in einer Kurze, die den Gebrauch fast aufhebt, und hoͤchstens eine Bestaͤtigung anderer Quellen abgiebt. Das Meiste ist persoͤn— liche Ansicht, Meinung, die vom Tage bewegt wird, ohne auf den tiefern Zusammenhang dieser Bewegung einzugehen.

Jedoch, außer diesen allgemeinen Geschichts⸗-Interessen, verbindet sich den Mittheilungen des Freiherrn vom Stein das Interesse sei⸗ ner eigenen Persöͤnlichkeit, das gerade hei diesem Manne, bei der un— bestreitbaren Wichtigkeit seines Einflusses, zu den bedeutendsten un— serer Zeit gehört. Wenn wir durch seine hier mitgetheilten Briefe die Eigenthuͤmlichkeit seines Wesens in bestimmteren Zuͤgen, in rei— cherem Umfange, von mehreren Seiten kennen lernen, als dies bis— her der Fall seyn konnte, so wird auch das als ein unschaͤtz barer Gewinn anzunehmen seyn. Zu unserem größten Bedauern müssen wir aber auch diese Ausbeute fuͤr unverhaͤltnißmaͤßig gering erklaren. Wir glauben mit allem Rechte behaupten zu duͤrfen, daß fuͤr den großen Kreis von Zeitgenossen, welche den trefflichen Mann persoͤnlich ge— kannt haben, durch alle diese Briefe keine einzige neue Seite in ihm aufge⸗ deckt, und kaum irgend ein neuer Zug angedeutet wird. Wir finden uͤber all nur Beleg und Bestaͤtigung des schon Bekannten Ja selbst denje— nigen Lesern, welche den Freiherrn vom Stein erst durch diefes Buch wollen kennen lernen, wird aus allen diefen vielfachen Einzel⸗ heiten nur ein höͤchst unvollstaͤndiges, abgeschwaͤchtes und verküm— mertes ,

Dieses duͤrftige Ergebniß, welchez mit dem hohen Werthe, den auch wir dem Manne unbedingt eselchen, in so allen gen Miß⸗ verhaͤltniss, zu stehen scheint, Läßt fich gleichwohl aus der Eigen thümlichkeit dieses hohen Werthes, der eben von diefen brieflichen Zeug nissen gan ungbhäͤngig ist, und von ihnen gar nicht bestaͤtigt zu werden raucht, als ganz natuͤrlich nachweisen.

Der Freiherr vom Stein war obwohl des Redens und Schrei= bens fär westlschen Gebrauch und guch sagaf in Eclchrter ele kundig und faͤhig genug, doch weder ein Schreiber noch ein Redndr in dem Sinne, wie daz Wort zur Bezeichnung (ines Talents gebraucht wird. Seine Gaben waren nicht in dieser Richtung gestellt, sondern in ganz entgegengesetz ter Er war der Mann der That, ein großer Eharak⸗= ter, ein dreier, hartnaͤckiger Kaͤmpfer begabt mit Kraͤften des Gemüths, des rechtschaffenen, unbiegsamen, rücksichtlosen Willens, des leiden“ schaftlichen Eifers, gemacht, um andere Gemüther zu durchdringen und fortzurefßen, um fremde Talente zu beseelen und zu leiten. Mit

, scheint. ließ man es gut seyn, und fand man sich in das Verhältniß, das nach und ves . genschaft, welche diesem großen Charakter, bei so starker Begabung

512 Einem Wort, er war ein Held; ein Held im größten Sinne; elne Art Bluͤcher im Civilstande. Dies ist seine Große, und in dieser muß ihn aufsuchen und betrachten, wer ihn kennen und schaͤtzen will; von diesen Eigenschaften und dieser Große kann jedoch nur sein un⸗ mittelbares Wirken ein vollstaͤndiges Zeugniß geben, das Anschauen seines Auftretens, seines Dastehens inmitten der Ereignisse selbst; nicht aber, nachdem die Begebenheiten abgelaufen, das Getuͤmmel vorüber, er selbst aus aller Thaͤtigkeit zuruüͤckgetreten, koͤnnen die kleinen Aeußerungen eines taͤglichen, zufälligen, meist mißzmuthigen und unbefriedigten Sinnens ünd Treibens als ein Maßstab seines Werthes gelten, und es hieße dem großen Manne das haͤrteste Un⸗ recht anthun, wenn man seine Größe nach jenen untergeordneten Beziehungen messen wollte. ö

Freillch werden auch in den Verhaͤltnissen des Privatlebens und in den Mittheilungen der Rede und der Schrift die schoͤnen und großen Eigenschaften, welche seinen bleibenden Ruhm begruͤndet haben, nicht untergehen konnen, sie werden auch in den geringeren Bahnen, welche ihnen die veraͤnderte Stellung zur Welt noch uͤbrig laßt, mit ihrem reinen und klaren Schimmer leuchten, und so sehen wir in der That auch in diesen Briefen die freie Selbststaͤndigkeit, die muthige Wahrheitsliebe, die tuͤchtige Strenge, welche den ritter— lichen Staatsmann in ihm auszeichnen, zugleich mit der biedern Trau— lichkeit und der freundlichen Scherzlust, die er dem geselligen Leben darbringt, und mit dem frommen Sinn und der redlichen Zuneigung,

die er dem hoͤchsten Heil und dem Gemeinwohl widmet. Von allen

diesen Eigenschaften finden sich lebendige Zuͤge mehr oder minder zahlreich ausgedruckt, und die Anschauung derselben thut auch dem Auge wohl, welches sie nicht zum erstenmal erblickt, sondern als laͤngstbekannte in der Wiederholung begruͤßt. Allein nicht minder, als diest willkommenen Zuͤge, erscheinen

auch andre, welche die heftige Leidenschaftlichkeit des Mannes, seine

bis zur Uebereilung gehende Raschheit, seine ruͤcksichtlose und ver— letzende Derbheit ausdruͤcken, und zwar ohne den hoͤheren Be—

ruf und Schwung, welche im Gedraͤnge des Kampfes und der Thaten den Ueberschuß jener Kraft-Aeußerungen wieder tilgten oder vergessen machten. Wir gestehen, daß uns durch die Verdffentlichung

der vorliegenden Briefe das Bild des Freiherrn vom Stein in die⸗ ser Seziehung mehr zu verlieren, als in der fruͤheren zu gewinnen

Ganz unlengbar wird hier auch die Abwesenheit mancher Ei—

mit anderen, dennoch mangeln konnte, auf eine Weise bemerklich, die vorzuͤglich dadurch unangenehm und unguͤnstig wird, daß, wie schon erwahnt, in solchen eigenen Schriftlichkeiten gerade das Man— gelnde am meisten zu wuͤnschen waͤre, hingegen der uͤberreiche Er— satz, den das emporragende Verdienst der That und die imponirende Macht der Persoͤnlichkeit darbieten koͤnnte, der Natur der Sache nach, gar keine Darstellung sindet, die auf diesem Gebiete nur moͤglich ware, mit Huͤlfe jener Eigenschaften, die gerade

war bei naͤherem Umgange mit dem trefflichen Manne uns sehr

auffallend, wie derselbe zwar eine außerordentliche Lebhaftigkeit des ö ö. ö . mithin auch nicht exekutorisch seyʒ. Versa ng nahm ö . dessen auf diese Einwendung keine Ruͤcksicht und beschäftigte s 3 ö. gs Na ch ri ch ö mit der Wahl der vier Vice-Praͤsidenten. Herr Etienne erh

Geistes habe, und eine große Masse von perschiedenartigen Stoffen leicht und rasch bewege, daß aber sein Gesichtskreis dabei nicht aus— gedehnt, und abstraktes und tiefes Denken ihm versagt sey. Durch die Einfluͤsse der Zeit und der Umstaͤnde hat der Grund dieser Wahr nehmung nur zunehmen, und sie selbst sich bei jeder Gelegenheit bestaͤtigen muͤssen, ohne daß dies einer begeisterten Zustimmung Ein—

t l fuͤr die edle, erfrischende, man moͤchte * i * ; trag thun fonnte, welche far die sole, erfrischende, man, mochte denten ausgerufen. Die meisten Stimmen nach ihnen hat

sagen gemuͤthstaͤrkende Persoͤnlichkeit des Mannes durch seine Ge—

genwart jedesmal erweckt wurde. Dem Leser der vorliegenden Briefe, denen der Eindruck jener Gegenwart nicht mitzugeben war, faͤllt

es daher nur verdrießlich auf, wie wenig Geist im Ganzen darin

herrscht, wie wenig neue Ideen darin vorkommen, wie wenig den

alten neues Gepraͤge gegeben wird. Herr von Gagern, der sich dem politischen Doktor Luther der Deutschen, wie er seinen Helden be—

zeichnet, bescheiden als mitgehender Melanchthon anmeldet, ist ihm an Umfang und Gewandtheit des Geistes unendlich uͤberlegen, und der geschickte Philippus weiß den ehrlichen Martinus vermittelst,

dieser Gaben sogar in einer fortwährenden huldigenden Beugung zu erhalten, die sonst eben nicht dessen Sache zu seyn pflegte. (Schluß folgt.)

Meteorologische Beobactung.

1835. Morgens RNachmitt. Abends J Nach einmaliger 2. Mai. ö 1 Uhr. Beohachtung. * 6

Luftdruck. . 337, 0 War. 336. 5 & Par. 336. 0 Par. Queu warme 6,2 e R. Luftwaͤrme 7,82 R. 15,09 R. 13,02 N. Feußwarme 8, 9 KR Thaupunkt 6 * N ü 2 RN d Dunstsaͤttg. 8 pee, e 6 v6 ö. . 8, R Wetter... bedeckt heiter. halbheiter., (inf. 0, 02“ Rl Bind. 8. SSB. SSÿw. . . Wolkenzug SWB. SW. Niederschlag 0

ö,, Den 3. Mai 1833.

Amtl. Fonds- und Geld- Gurs Jettel. (rens. Col.)

IF. rief Gerd. Dre, Gel. ö St. Schuld- Sch 4 96 S5 Btzrolshz. Pos. do. 41 100 br. Engl. Anl. 18. 5 to; Ostpr. Pfandbr. 4 99 Pr. Engl. Anl. 22. 5 i044 Pbomm. do. 4 1043 Er. Engl. Obl. 30). 4 917 917 Kur- u. Neum. do. 4 1055 Prüm. Sch. d. Seeh. 545 53. Schlesische do] 4 1053; Kurm. 9b. ml. C. 4 945 Ihkst. C. d. K.- u. N. 62 Neum. Int. Sch. dy. 4 841 .- Sch. d. .- u. N 65 Barl. Stadt- Ghbl. 4 96 d ͤ Känigsh. do. 4 955 Iloll. vollw. uk. 183 ö Elbing. do. 4 c Neue dy. 19 Danz. do. in Ih 364 355 I Friedrichsd'or .. 137 131) Westhr. Pfandbr. 4 1 977 IDisconto .... . . 311 41

Aus wärtißz-e Bb örsen Amsterdain, 258. April.

Niederl. wirkl. Schuld 455. 53 do. 84r. Kanz-Bill. 191. 33 Span. 446. 53 67. ö. Hamburg. J. Mai.

Oesterr. 53 Mat. 93. 43 do. 835. HBank-Actien 1287 Russ. Engl. 1003. Russ. Iloll. (v. 1831) 917. Ilet. in Ilamb. Cert. —. Preuss. Prümien-Scheine 1678. 43 Preuss. Engl. Pon. 1155. Dan. 741.

8. Petersburg, 24. April.

llamknrg 3 Man gr? . Silher-Knkenl 352. Kop.

Königliche Schau sptele.

Sonnabend, 4. Mai. Im Schauspielhause, zum erstenmale: Der Johannissegen, dramatischer Scherz in 2 Abtheilungen, von E. Karoli. Hierauf: Der Luͤgner und sein Sohn, Posse in 1 Akt. Und zum erstenmale wiederholt: Der Geburtstag, Di— vertissement in 1 Akt, von Hoguet. ; ]

Sonntag, 5. Mai. Im Opernhause: Das Schloß Can— dra, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets, Musik von J. Wolfram. n

Im Schauspielhause: Mulier taceat in ecelesia, Tragi— Komddie in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Domi— nique, Lustspiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen von

Angely. Köoͤnigstädtisches Theater.

Sonnabend, 4. Mai. Zum erstenmale. Der raͤthselhafte Unbekannte, oder: Die Brautnacht auf dem Leuchtthurme zu

von Montalivet, der Graf von Montesquiou und Herr Ga

Herr Dupin wieder zum Praͤsidenten der Kammer proklamt

. gen : Herr M in w Meinung z die Abstimmun mangeln. Schon vor mehr als jwanzig Jahren, in Prag, Herr Mauguin war der Meinung, daß t J

die Herzogin von Berry dieselben nicht vorgelassen hat. D Journal des Debats fuͤgt hinzu, der Gesundheits-Zusta der Prinzessin habe den Beistand dieser Aerzte nicht nothm dig gemacht. Die Quotidienne sagt, J. K. H. habe zun

tadour zu Gunsten der Laffitte schen Subseription stattfin

Kurzein ein Justiz⸗Beamter aus Tulles, Namens Ceyras, un

nur, daß demselben wegen seines Beitritts zu einem der Rech uern der 2 nt ; hd St. Brai, wohin mehrere dieser Fluͤchtlinge geschickt wor.

von Berry, von dem hiesizen Assisenhofe in contumaciam R

.

Ebdystone, Drama in 3 Abtheilungen, nebst einem Vorspiele. N. einer Erzaäͤhlung von Johann Langer, frei gedichtet von Ant Fischer. Die neuen Decorationen und Maschinerieen sind na Angabe des Herrn Roller, gemalt von diesem und Herrn Pap

3 Pf; Roggen 1 Rthlr. 4 Sgr, auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 67

Allgemeine

? 6 . Markt⸗Preise vom Getreide. ö Berlin, den 2. Mai 1833. U Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 11 S . 4

große Gerste 24 Sgr. 5 Pf.; Hafer 25 Sgr, auch 260 Sgr. 85 P Eingegangen sind 262 Wispel 16 Scheffel.

Zu Wasfser: Weizen weißer) 1Rthlr. 25 Sgr, auch 1 Rt 20 Sgr. und 1Rthlr. i3 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1Rthlr, 6 Sgr. 35

Berlin, Sonntag den 5ten

auch 4 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf; große Gerste 235 Sgr. 9 Pf.; Hi

——

1833.

zäcgzr eps. Eibfen hie ie Sorte) 1 Rthtt' s Sgr enn

gangen sind 10562 Wispel 10 Scheffel. ö ö Branntwein ⸗Preise . ; Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

vom 24. bis 30. April 18533 Das Faß von 2060 Quart nach Tralles 54 pCt., oder 40 p Richter Korn- Branntwein 19 Rthlr. 15 Sgr.; Kartoffel Bram wein 15 Rthlr. 15 Sgr., auch 14 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. ;

ö , Se. 6 Hoheit der Prinz Albrecht ist aus dem 2 3 0 35. ö . Der Scheffel 15 Sgr. 6 Pf, auch 10 Sgr. Haag hier wieder eingetroffen

ö Im Bezirke der Königl. Regierung

. 9. Ach en ist an die . des von Waldfeucht, im Kreise 57 st e NM 7 1 c einsberg, abgegangenen Pfarrers Kloth der bisherige Pfarrer Neue st e Nachri ch t en. 1 Rheinbach, Alexander Geilgens, zum Pfarrer zu Wald

Paris, 27. April. Das heutige Gesetz-Bulletin prom kucht ernannt worden; girt das Budget fuͤr 1333 unter' dem Datum des 23sten d. zu Petsdam und, der Stadt Berlin ist der bisherige Beide Kammern hielten gestern seit der Eröffnung onrektor Karl Ludwig Schradde zu Schwedt als dritter diessährigen Session ihre erste Sitzung. Mach der Organisat brediger und. Rektor 9 Angermünde, der bisherige Prediger der Bureaus, die bekanntlich allen andern Geschäͤften vorausg nd Rektor ,,,. el . , . . in der Pairs-Kammer der Marschall Gerard, der G hrediger zu Heinersdorf, der Kandidat der Theologle Kar ,, ; riedrich Tyszka als Huͤlfsprediger und Rektor zu Schwedt,

ti Secretairen gewahlt. In der Deputirten⸗Kammer fühl ler Kandidat der Theologie Christlan Leopold Schulze als . ; Prediger zu Gruͤneberg, der bisherige Kollaborator Augu st

Herr Gras-Preville, als aͤltestes Mitglied dieser Kammer, pty ; sorisch den Vorsitz. Nachdem die Bureaus durch das Loos berrmann Karl Ra mdohr. zu Brandenburg als zweiter sammengestellt worden, wurde sofort zur Wahl des Praͤsiden Hrediger der reformirten Gemeinde daselbst und der bis herige geschritten. Der Namens-Aufruf ergab 292 anwesende Mit apellan Johann Joseph Juͤnger zu Potsdam als Pfarrer der. Hiervon erhielt Herr Dupin d. Aelt. 221, Herr Laff 4 Spandau ernannt worden. 50, Herr Dupont von der Eure 6, Herr von Lafayette 2 Si men und mehrere andere Deputirte eine. Demgemaͤß wu

Abgereist; Se. Excellenz der General der Kavallerie und jmmandirende General des VIII. Armee-Corps, von Borstell, ch Koblenz. null und nichtig betrachtet werden muͤsse, indem die Einberufun Verordnung nicht durch die Gesetz⸗Sammlung publicirt word!

von den obigen 292 anwesenden Deputirten 209, Herr Be w . Delessert 2904, Herr von Schonen 203 und Herr Berenger 1 / 1c Stimmen. Diese vier Deputirte wurden daher zu Vice Pri Frankreich.

ißt, in Kurzem abermals nach Brüssel reisen.

Der heutige Moniteur enthält das Ausgabe-Budget fuͤr 8 laufende Jahr. Dasselbe beläuft sich auf 1,120, 394, 804 Fr. er 299 Millionen Rthlr. Preuß. Cour., wovon beinahe der itte Theil, namlich 349, 292,229 Fr. (uͤber gz Millionen Rthlr.), f die Verzinsung und Tilgung der Staatsschuld kommt. Der Topt zahlt mithin in Frankreich etwa 35 Fr. (97 Rthlr. Pr. C) jährlichen Steuern.

die Herren Persil (100), Odilon-Barrot (65) und Salverte ( Eine dritte Abstimmung galt der Wahl der 4 Secretaire. Zahl der Mitstimmenden betrug jetzt nur noch 258, wovon? Stimmen Herrn Ganneron, 195 Herrn Felix Réal, 192 He Martin (vom Nord-Departement) und 191 Herrn Cunin-G daine zu Theil wurden. Die eigentlichen Geschaäfte der Kam sollten am folgenden Tage beginnen.

Die Königin Donna Maria hat in Passy ein Landh gemiethet, wo sie die schoͤne Jahreszeit uͤber zubringen will. e Die Doktoren Orfila, Auvity, Fouquier und Andral sᷓ gestern von Blaye hierher zuruͤckgekehrt; es bestaͤtigt sich, d

ten⸗ Kammer: „Das Ministerium hatte, wie wir vorausgesagt, errn Persil als Kandidaten zur Vice-Praͤsidentur statt des errn Bérenger aufgestellt; dennoch ward der Letztere gewaͤhlt. ie Herren Etienne, von Schonen und Dẽlessert hatten mehr 200 Stimmen, zu denen die doctrinaire Partei mit dem unab— ngigen Centrum und der zweiten Section der linken Seite ihr ntingent gestellt zu haben scheinen. Herr Bérenger erhielt 2 Stimmen, die offenbar dem unabhaͤngigen Centrum, der eiten Section der linken Seite und der gemäßigten Opposition gehoͤren. Herr Persil trug nur 100 Stimmen davon, welche au die numerische Starke der doctrinairen Partei ausdruͤk— Der erste Versuch des Ministertums ist also gescheitert.“ Dem Courrier frangais zufolge, haͤtten die vier aus laye zuruͤckgekehrten Aerzte ihren Freunden erzaͤhlt, daß sie die erzogin gesehen, daß deren Gesundheits-Zustand keinesweges nruhigend, und daß die Luft der Citadelle von Blaye der der Anklage, einen Beitrag zu der Geldstrafe der Tribune Mrinzessin durchaus nicht nachtheilig sen . terzeichnet zu haben und Korrespondent des Vereins: „Hilf ö die France nouvelle enthalt folgendes Privatschreiben so wird dir der Himmel helfen“, zu seyn. Der General-pans Seignelegier im Kanton Vern, wo die aus Frankreich kurator trug darauf an, den Angeklagten aus zwei Jahre igtwichenen Polnischen Fluͤchtlinge sich aufhalten: „Den Polen, seinem Amte zu suspendiren; der Gerichtshof verfuͤgte je Anfangs ihre Ausgaben pünktlich bezahlten, saͤngt es jetzt an Geld zu fehlen. Die Bauern der Dorfer Montfaucon

derst verlangt, daß man dem Vicomte Chateaubriand die Erla niß ertheile, zu ihr zu kommen. . ö Der Katserlich Russische Legations-Secretair Francet

ist gestern mit Depeschen von hier nach St. Petersburg ah gangen. . : 2 Der auf heute Abend anberaumte Ball, der im Saale V

sollte, ist auf den 4. Mai vertagt worden. ; Vor dem Koͤnigl. Gerichtshofe zu Limoges erschien

rung feindlichen Vereine ein Verweis ertheilt werde. Der Literat Magnan ward gestern, als Verfasser einer legitimistischen Sinne geschriebenen Broschuͤre uͤber die Herzo—

Aufenthalte dieser Fremdlinge erwachsen; sie haͤtten, sagen

„Man schreibt uns aus Genua“, sagt die Gazette de rance, „daß in dem dortigen Hafen ein bedeutendes Geschwa— ausgeruͤstet wird, welches die Stadt Tunis bombardiren soll.

einjaͤhriger Haft und einer Geld-Strafe von 6000 Fr. verurthe

Aus Besorgniß vor neuen Unruhen unter den Arbeitern Lyon, hat die Regierung eine Kommission beauftragt, die? der dortigen Seiden-Arbeiter gruͤndlich zu untersuchen. Bei Bressuire und Argentan, in der Vendée, ist es 20sten d. M. zwischen den Truppen und den Chouans zu é fechten gekommen, in welchen mehrere der Letzteren getoͤdtet verwundet wurden.

Der in Marseille erscheinende Garde national meldet Tunis vom 19. Maͤrz: „Tunis gleicht seit einigen Tagen ei Festung. Der Hafen ist in Vertheidigungs-Zustand gesetzt u in der Naͤhe der Stadt sind etwa 10,000 Mann gelagert. Muselmänner sind unter die Waffen gerufen. Warum die gierung so viel Streitkräfte versammelt, ist nicht bekannt. Lage der Franken in der Mitte so vieler bewaffneter Eingebn nen ist sehr unangenehm und fuͤr den Handel nachthätlig.“

Aus Madrid sind auf außerordentlichem Wege Nachrich bis zum 20sten d. M. hier eingegangen. Die vollkommen Ruhe herrschte daselbst.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 19. 70. cour. 191. 75. g3proc. pr. compt. 77. 70. sin eour. 77. hproc. Neap. 91. 75. sin cour. 9. 80. 5proc. Span. perp. l Zproc. do. 445. proc. Belg. Anl. 871.

Frankfurt a. M., 30. April. Oesterr. proc. Metall. 9 935. 4proc. 84. 833. 2Iproc. 507. Iproc. 22. Br. Ba Actlen 1465. 1463. Part.. Obl. 1363. 1363. Loose zu 10) 1891. B. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 86. Stz. Poln. Loose 57

ty, der Sardinischen Regierung Genugthuung fuͤr eine Be— impfung zu gewähren, die sich ein Offizier aus dem Gefolge s Bey gegen einen Sardinischen Marine Capitain im vorigen paͤtsonmer im Hafen von Tunis erlaubt hat. Sechzig Kanon r⸗-Schaluppen werden fuͤr das Bombardement ausgeruͤstet und ganze Expedition wird, wie man glaubt, gegen die Mitte 5 Mat unter Segel gehen.“ Ueber die einstweilige Schließung der Vorlesungen an der

chschule in Montpellier liest man im heutigen Moniteur— Die Vorlesungen bei den Fakultäten der Medizin und der kten Wissenschaften in Montpellier sind vorlaufig geschlossen rden. Zu dieser Unordnung hatten laͤrmende Unterbrechungen hrend der Vorlesung eines Professors Anlaß gegeben; man durfte

en Scenen sich nicht erneuern wurden. Die weise Festigkeit Rektors hatte in dieser Beziehung nichts verabsaͤumt; als ofessor bei einer der Fakultaͤten hatte er selbst seine Vorlesun— fortgesetzt, während er als Verwaltungs-Vorstand die nöͤthi— Maßregeln traf. Als die Unruhen dennoch waͤhrend einer dizinischen Vorlesung wieder begannen, befahl der Rektor, auf Beschluß des akademischen Senats, der sofort zusammen“ reten war, die Vorlesungen zu schließen. Diese Maßregel rd nur so lange dauern, als das Interesse der Ordnung es eischt; viele Studirende sind bereits in den Schoß ihrer Fa— ien zuruͤckgekehrt. Obgleich die Saͤle nicht mehr fuͤr die 6f— tlichen Vorlesungen geöffnet sind, so dauern dennoch die Pruͤ⸗ gen und die Privat- Uebungen fort, so daß das Vierteljahr die fleißigen Studenten nicht ganz verloren seyn wird.“

Redactent Cattel. —— x , . **

Gedruckt hei M. WS. Haon.

*

ae,. ; c . m 1

Ein junger Schriftsteller aus Marseille, Namens Duranb, hat jetzt zum vierten Male den Preis in der Jeux floraux in Toulouse gewonnen und der dortigen Akademie erwaͤhlt worden.

Der bekannte Aegyptische Dolmetschei Marseille vom 15ten d. M. an die Red France folgendes Schreiben erlassen einer von mir heraus nen Sie mich als

Poesie bei den ist zum Mitgliede

daß ich nur Ueber wie es auch auf dem Titel . t igens habe ich in jener Schrift nur meine vpersoͤnlichen Ansichten ausgesprochen und ihr Inhalt kann also durchaus keinen amtlichen Charakter haben.“

iaͤnische Fluͤchtlinge haben hier ein Journal tere und neuere Italiäͤnische Literatur unter dem Dop— pel-Titel „lEsule“ und „Exils“ gegruͤndet; der Italianische Text ist von einer Franzoͤsischen Uebersetzung begleitet. Die er— sten Nummern enthalten Aufsaͤtze uͤber den schen Sprache und das Entste Citaten aus den aͤltesten ren Carmonieri, Pescan

Mehrerere Ita fuͤr die aͤl

rfall der Lateini⸗ hen des Italiaͤnischen Idioms, mit Italiaäͤnischen Schriftstellern. tini und Frignani sind die Gruͤnder die— ses literarischen Unternehmens, bei welchem der gelehrte Orioli, der Dichter Giannone, die Grafen Mamiani und Professor Martelli u. A. m. mitarbeiten werden. Franzoͤsische Gelehrte haben sich angeschlossen.

Zwei mit der Beaufsichtigung des Buchhandels und nament— lich mit der Verfolgung des Nachdrucks beauftragte Agenten sind gestern nach den suͤdlichen und zwei andere nach den noͤrdlichen Departements abgereist.

Von Casanova's Memoiren wird bei dem hiesigen Buchhaͤnd— ler Paulin der Franzoͤsische Original-Text erscheinen.

Mehrere Blatter klagten seit einiger Zeit uber die schlechte Verwaltung der Kolonie Algier. Der Mefsager des Eham— bres fuͤhrt zur Begruͤndung dieser Beschwerden folgende That— sachen an. Der fortwährende Belagerungs-Zustand, welchem die Einwohner von Algier unterworfen sind, wird durch die Haͤrte einer ungesetzlichen Fiskalitaͤt noch druͤckender gemacht. In der Capitulation Algiers war ausdrücklich untersagt, Liefe— rungen auf die Einwohner auszuschreiben. nach seiner Ankunft diese Bestimmung durch quisition von Wolle; eine neue Verletzung ist bei dem Abgange dieses Gouverneues durch Ausschreibung einer Steuer von 106,000 Fr. auf die Einwohner geschehen, um ein Getreide⸗Magazin zu errichten. geschrieben, schwerer aber war es, dieselbe von den ungluͤcklichen Einwohnern beizutreiben, die ohne Handel, Gewerbfleiß und Haͤuser man militairisch besetzt halt,

Die Her⸗

Pepoli, der Auch einige

Paris, 27 April. Die Prinzessin Adelaide wird, wie es

Der General Sa— vary verletzte ku seine beruͤchtigte

Der Temps bemerkt uͤber die gestrige Sitzung der Depu⸗ Diese Steuer war leicht aus⸗

Ackerbau sind und deren ohne daß ihnen eine Entschaͤdigung gewaͤhrt wuͤrde. Schwierigkeiten zu uͤberwinden, hat der Intendant Genty⸗de— Bussy ein foͤrmliches Embargo auf die Personen gelegt. mand darf Algier verlassen, der nicht eine Quittüng uͤber die entrichtete Steuer vorzuzeigen vermag. wird es dem steuerpflichtigen Einwohner, welcher Algier verlas⸗ sen will, zur Bedingung gemacht, Jemand von seiner Familie zuruͤck zu lassen, damit immer Einer bleibe, an den man sich fuͤr etwanige kuͤnftige Forderungen halten könne. der Eingeborenen werden fortdauernd entweiht; armorstuͤcke werden an Ort und Stelle an Entreprenneurs, ja sogar die Gebeine werden zur Ausfuhr verkauft. Die Ueberreste eines im Lande beruͤhmten Marabouts (Arabischen Prtesters) sind von ei⸗ nem der hiesigen Notabeln aus den Haͤnden der Barbaren, die das Grab entweiht hatten, zuruͤckgekauft und in seinem eigenen Der Civil-Intendant Genty de Bussy hat einen Besehl erlassen, der mit großer Strenge ausge fuͤhrt wird und wonach jeder Haus⸗-Eigenthuͤmer seinen Besitztitel in ei⸗ nem dazu bestimmten Bureau niederlegen soll; diese Maßregel erregt unter den Einwohnern die groͤßte Besorgniß und man sind, beklagen sich, wie wir, uͤber die Lasten, die ihnen aus fragt aͤngstlich, wie das Alles endigen soll. So wird in Algier Alles angegriffen und verletzt; Vermoͤgen, der Aufenthalt der Todten wird vom Fis nommen. Kann man wohl mehr thun, um ein Volk zur Ver— zweiflung zu bringen und die letzten Spuren der Civil vernichten?“

Wie es scheint, wird die Krankheit des Generals Savary ohne eine chirurgische Operation gehoben werden; dennoch ist von seiner Ruͤckkehr nach Algier vor der Hand noch nicht die Rede—

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. zung vom 265. April. (Nachtrag.) zur Unterstuͤtzung seines Antrages auf Herabsetzüng der Malz⸗ Steuer, daß nicht allein die ackerbautreibende Klasse, sondern das Land im Allgemeinen in der Herabsetzung jener Steuer eine bedeutende Erleichterung finden wuͤrde. schaft wuͤrde die Gerste jetzt zu einem kauft, als der Betrag der Steuer bei Verwandlung in M Bei einem solchen Zustand der Dinge koͤnne der Grund' Er hoffe und erwarte, daß der edle Lord jetzt, wo es noch Zeit sey, Mittel finden wurde, um den durch Herabsetzung Er beabsichtige

Um diese

Aber auch dann noch

Die Graͤber die Steine, Ziegel

Hause beigesetzt worden.

. Immobilien, ja selbst weder den Willen noch die Mittel, dieselben lange zu ernaͤhren.“ kus in An sptuch ge⸗ isation zu

er Grund zu dieser Expedition liegt in der Weigerung des

. Unterhaus. Sir W. Ingilbn sagte

In seiner eigenen Graf⸗ niedrigeren Preise ver

fn, daß diese von der Mehrzahl der Studirenden gemißbil, besitzer nicht ferner bestehen. jener druͤcken⸗

durch seinen zu kommen

zu decken, den Abgabe entstehen durfte. Vorschlag, den Grundbesitzern zu Hulfe zu gleicher Zeit allen Klassen der Gesellschaft eine Erleichterung zu verschaffen und den moralischen Charakter der großen Masse des Volkes zu verbessern. er solle eine Taxe an die Stelle der Malz-Steuer vorschlagen; dazu sey er aber gar nicht verpflichtet. ler der Schatz Kammer gemacht worden sey, dann wuͤrde fuͤr ihn die Zeit gekommen seyn, an die Mittel und Wege zu denken

Man habe ihn aufgefordert,

Wenn er erst zum Kanz

) Auszuͤge aus derselben

sind im Magazin fur die Literatur des Auslandes gegeben worden 1

R 2

Gelächter) obgleich er dann auch vielleicht, wie andere Kanzler der Schatz Kammer, mehr an die Fonds,Besitzer, als an die Srund⸗

ybesitzer denken, und vergessen wurde, Kapitalien zu hesteuern, die todt und unfruchtbar fuͤr das Land da laͤgen. Seiner Lage akint hat aus action der Gazette de „M. H. Bei Ankuͤndigung gegebenen Schrift über Aegypten“) bezeich den Vertrauten des Vice⸗Koͤnigs. zeichnung ist gaͤnzlich unbegruͤndet und es ist daher meine Pflicht, dieselbe durch die Erklarung zu berichtigen, setzet im Dienste Sr. Hohelt bin, meiner Schrift gesagt ist. Uebr

und seinen gesellschaftlichen Verhaͤltnissen zufolge, sey der Grund⸗ besitzer verpflichtet, sich Wagen, Pferde und Diener zu halten, wovon das Land Vortheil zoͤge, indem alle diese Gegenstaͤnde besteuert wurden; aber der Fonds ⸗Besitzer koͤnne Tausende in Form von Divi⸗ denden erhalten, und sich damit begnuͤgen, ein altes Weib und eine Katze zu fuͤttern. (Großes Gelaͤchter⸗ Herr Parrott unterstuͤtzte den Antrag, und war der Meinung, daß die An- nahme desselben nur einen Ausfall von 1,300,000 Pfd. Sterl. in der oͤffentlichen Einnahme zur Folge haben würde. Die Brutto- Einnahme der Abgabe betrage zwar 4,825,000 Pfod. Sterling; aber die Vermehrung der Consumtion werde doch, auch bei Herabsetzung der Steuer auf die Haͤlfte, den Ausfall auf oben bemerkte Summe beschraͤnken. Aber wenn auch der Verlust großer waͤre, so wuͤrde dies immer kein Ungluͤck seyn. Wuͤrde man etwa den Ausfall nicht decken koͤnnen, ohne gegen irgend ein menschliches Wesen ungerecht zu seyn? Er glaube nicht. Könne man nicht alle Sinekuren einziehenẽ Koöͤnne man nicht die Civil-Liste von 500,000 Pfund auf 300,000 Pfund herabsetzen? Die hohen Gehaͤlter könnten vermin⸗ dert, die der Richter z. B. auf die Haͤlfte herab gesetzt werden. Durch diese e ght hn Reformen konne man leicht einen Ausfall in den Steuern decken. Er sey immer be— reit, die Minister zu unterstuͤtzen, wenn sich dieselben auf dem rechten Wege befanden; aber er muͤsse dem edlen Kanzler der Schatz ⸗Kammer sagen, daß dies jetzt nicht der Fall sey, und daß sein Budget nicht allein mit Kaͤlte und Unzufriedenheit, sondern mit Spott und Verachtung aufgenommen worden ware. Sir J. Sebright sagte, daß er den großen Vortheil nicht verkenne, der dem Lande entstehen wuͤrde, wenn die Reduction der Malz— Steuer statt faͤnde. Er bedauere aber, den Antrag nicht unter— stuͤtzen zu koͤnnen, weil er nicht glaube, daß setzt der Zeitpunkt gekommen sey, wo die Minister Steuern herabsetzen koͤnnten, in—

dem kein zweckmaͤßiges Aequivalent aufgefunden werden koͤnne. Er werde deshalb nicht gegen seine Ueberzeugung ein Votum ab— geben, bloß um eine etwas zweideutige Popularität zu erwerben. Hoͤrt!! Lord Althorp sagte, daß, wenn der jetzt vorliegende

Antrag und ein anderer bereits angekuͤndigter auf Abschaffung der Assessed Taxes angenommen wuͤrden, eine Veranderung der Steuern unvermeidlich werde. Er wuͤnsche sehr, daß das Haus uͤber die Frage einer Vermoͤgen-Steuer, welche so oft angeregt wuͤrde, reiflich nachdenke, und uͤberlege, ob, wenn dieselbe in Wirksamkeit traͤte, mehr Vortheil im Ganzen davon zu erwarten sey, als von dem jetzigen Besteuerungs-System. Er sey voll— kommen uͤberzeugt, daß Niemand, der sich der Vermoͤgen⸗-Steuer vom Jahr 1816 erinnere, sagen wuͤrde, daß es eine gerechte Steuer sey. Durch den gegenwaͤrtigen Antrag werde eine Re— duction von 2, 500,000 Pfd. Sterl. vorgeschlagen. Es komme

wenig darauf an, ob auf die Abschaffung der halben oder der

ganzen Steuer angetragen werde. In beiden Faͤllen wuͤrde es unmoͤglich seyn, fuͤr den offentlichen Dienst zu sorgen. Er sey bereit, es als einen allgemeinen Grundsatz zuzugeben, daß bei Reducirung von Abgaben auf Consumtions⸗-Artikeln die Einnahme nicht um den ganzen Betrag der Reduction geschmaͤlert werde, weil der Verbrauch zunaͤhme; aber dieses Argument finde auf die Malz Steuer nicht in demselben Maße Anwendung, wie auf andere Steuern. Die Malz-Steuer sey nicht so druͤckend gewesen, daß sich der Verbrauch dadurch vermindert habe, er koͤnne sich alsof auch nicht bedeutend vermehren. Was auch die ehrenwerthen Mitglieder von dem dem Hause vorliegenden Antrage denken moͤchten, so halte er es doch fuͤr durchaus unmoͤglich, denselben in Wirksamkeit treten zu lassen, wenn nicht irgend ein anderes Mitglied zum Ersatz eine Vermoͤgen⸗Steuer vorschlage.

Aus diesem Grunde halte er es fuͤr unumgaͤnglich nothwendig,

sich dem Antrage zu widersetzen. Ein ehrenwerthes Mitglied habe gesagt, daß es die Pflicht der Regierung sey, fuͤr jede Steuer,

welche das Haus abzuschaffen fuͤr gut finde, einen Ersatz ausfindig zu machen. Wenn er die Vortrefflichkeit dieser Doktrin auch zugeben wolle, so halte er es doch zu gleicher Zeit fuͤr seine Pflicht, zu erklaͤren, daß er nicht im Stande sey, in diesem Falle einen fuͤr das Haus und fuͤr das Land befriedigenden Er— satz aufzufinden. Dann sey die Frage, ob das Haus bei dem gegenwartigen Zustand der Finanzen die Steuern auf eine Weise reduciren wolle, die den oͤffentlichen Kredit erschuͤttern muͤsse? Es wuͤrde unmoͤglich werden, die Zinsen der offentlichen Schuld zu bezahlen, wenn das Haus die Steuern so bedeutend reducire, wie es die gegenwartige Motion vorschlage. Bei einer neuer lichen Gelegenheit habe ein ehrenwerthes Mitglied behauptet, daß die Repraͤsentanten der Hauptstadt-Distrikte eine vollkommene Gewalt uͤber ihn (Lord A.) erlangt haͤtten. Die Vorfaͤlle der beiden letzten Tage muͤßten Jedermann uͤberzeugen, daß dies nicht der Fall sey. Bei seinem kurzlich vorgelegten Budget habe er sich bemüht, so unpar⸗ teiisch als moglich gegen die verschiedenen Interessen der Gesell⸗ schaft zu verfahren. Er wisse, daß, weil er nicht mehr fuͤr die Einwohner der Hauptstadt gethan habe, sein Plan in dieser großen Stadt unpopulair sey, und aus den Reden, welche er heute Abend vernommen, uͤberzeuge er sich, daß derseibe auch bei denen, die das Ackerbau⸗Interesse vertreten, unpopulair sey. Dies sey das Schicksal jedes Mannes in seiner Lage, der sich bemuͤhe, gegen alle Parteien billig zu Werke zu gehen. (Hort!) Er sey indeß nicht der Mann, der seiner gewissenhaften lleber— zeugung einer eitlen Popularitaͤt halber untreu würde, und er werde, so lange er dem Amte vorstehe, welches er jetzt die Ehre habe zu bekleiden, stets bemuͤht seyn, die Abgaben mit Rücksicht auf alle Klassen der Gesellschaft zu reduciren. (Hört, hoͤrt! Herr Cobbett behauptete, daß dle Malz⸗Steuer bei weitem die druͤckendste und demoralisirendste fuͤr die arbeitenden Klassen sey. Er habe 30 Jahre lang fuͤr die Abschaffung der Salz⸗ Steuer gekaͤmpft, und endlich sey ihm dieselbe gelungen. Wenn die Malz⸗Steuer ebenfalls abgeschafft wurde, so werde er sich dem adlen Kanzler der Schatz Kammer so dankbar verpflichtet fuh⸗