1833 / 137 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Embargo auf den Britischen Hahdel legen könne.

Fall sey, und da

gedaͤchte, daß man den armen Koͤnig von Holland versolge? Es sey die Pflicht des Secretairs fuͤr die auswärtigen . heiten, Sorge zu tragen, daß die National⸗Ehre nicht gekraͤnkt werde, aber eben so muͤsse er darauf sehen, daß die Interessen des Handels nicht unnöthiger Weise gefährdet wurden. Herr Baring verlas darauf mehrere Handels-Brlefe, worin die Nach theile geschildert wurden, welche der Britischen Schifffahrt aus dem Embargo erwuͤchsen. Unter Anderem wurde darin gelagt, daß die Veischiffungen von Baumwolle von Mobile und New— Orleans fast ausschließlich in Amerikanischen Schiffen geschaͤhen, waͤhrend die Britischen Schiffe haufenweise in den Haͤfen laͤgen. Er koͤnne, fuhr Herr Baring fort, durchaus nicht begreifen, warum der Englische Handel diesen Nachtheilen ausgesetzt wuͤrde. Der edle Lord habe gesagt, daß man beim Durchsesen seiner Protokolle sich uͤberzeugen wuͤrde, wie schoͤn er die Unterhandlungen geleitet habe. Der Gegenstand sey nun zwar etwas langweilig, aber er (Herr B.) habe die Aktenstüͤcke gelesen, so lange er die Augen habe offen behalten koͤnnen, und sehe doch jetzt in der Sache nicht klarer als fruͤher. So weit er es begreife, stehe der Fall setzt so der Koͤnig von Holland sage, daß die fuͤnf. Machte die Vermittelung begonnen hatten, und daß er sich nicht den Befehlen zweier derselben unterwerfen wolle, nachdein sich die anderen drei zuruͤckgezogen hatten, weil ihm Gewalt angethan worden ware. Der Haupt ⸗Gegenstand des Streites sey, ob Holland fortfahren duͤrfe, einen seit Jahr⸗ hunderten bestehenden Zell zu erheben, und deshalb werde der Britische Handel gelähmt. Er fuͤrchte, daß in dieser ganzen Sache der edle Lord ein Spielwerk in den Haͤnden des diplo— matifchen Meisters sey, der die Interessen Frankreichs so ge— schickt vertrete. Was die von dem gelehrten General⸗ Anwalt aufgestellte juridische Ansicht betraͤfe, so wolle er nur bemerken, daß, wenn der gelehrte Herr sich herabgelassen haͤtte, einen der Assecurabeure auf Lloyds zu befragen, er erfahren haben wuͤrde, daß, wenn auch gesetzlich vielleicht das Embargo die Assekuranz— Verbindlichkeit aufhebe, doch Handels⸗Gebrauch und Ehre ein sosches Gesetz nicht anerkennten. Hort, hoͤrt! Der Gene— ral Anwalt erklaͤrte zu seiner Rechtfertigung, daß er das Wort „Legitimitaͤt“ nur in dem Sinne gebraucht habe, in welchem es angewen det wuͤrde, wenn z. B. der Herzog von Medena, als Abköͤmm⸗ ling von Jakob Il, Anspruch darauf mache, an die Stelle Wilhelms IV. als rechmäßtger König von England zu treten. („Oh, oh!“ und „Hört !“ Lord J. Russell gab den Mitgliedern gegen— uͤber zu bedenken, daß die Einmischung in die Niederlaͤndischen Angelegenheiten unter der Verwaltung des Herzogs von Welling⸗ ton begonnen habe, und daß die Nachfolger in Amte nur jene Politik der Einmischung fortgesetzt haͤtten. Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Esser (Herr Baring) habe bei dieser wie bei an⸗ deren Gelegenheiten versucht, der Politik seines edlen Freundes einen Anstrich des Locherlichen zu geben; aber das ehrenwerthe Mitglied moge doch bedenken, daß eine Prophezeiung und eine Doktrin zuversichtlich in diesem Hause aufgestellt worden waͤren, daß nämlich fein edler Freund nicht im Stande seyn wurde, durch alle seine Unterhandlungen den Frieden in Europa zwölf Monate lang zu er— halten, und daß das einzige Mtttel, einen furchtbaren Krieg zu vermeiden, in der Zerstüͤckelung Beigiens bestehe. (Hoͤrt, hoͤrt) Dieser Prophet und dieser „Doctrinair“ sey kein anderer, als das ehrenwerthe Mäglied selbst gewesen. (Hört! und Gelaͤchter) Das ehrenwerthe Mitglied und seine Partei habe keinen andern Zweck, als den König von Holland zur Fortsetzung seiner Zöge⸗ rungen zu ermuntern. Auch die Insinuation des ehrenwerthen Mitgliedes denn eine bestimmte Behauptung lasse er sich sel⸗ ten zu Schulden kommen (Gelaͤchter, daß nur England und Frankreich in Bezug auf die gegen den Konig von Holland be⸗ folgte Politik einverstanden waren, sey ungegruͤndet. Die ande⸗ ren drei Machte seyen ebenfalls mit dem allgemeinen Grund⸗ satze des Traktates oder Ausspruches (award) einverstanden, zu dessen Unterzeichnung der Konig von Holland aufgefordert worden sey; die einzigen Punkte, uͤber welche sie noch unent⸗ schlossen waren, . nur untergeordnete Gegenstaͤnde, die dein allgemeinen Grundsatze der Trennungs⸗Convention keinen Abbruch thaäten. Er habe uͤberdies Grund zu glauben, daß die drei Mächte sich jeden Tag mehr von dem eigentlichen Zweck uͤberzeugten, warum der Konig von Holland jene untergeordnete Punkte vorschöͤbe, namlich um Zöͤgerungen und Verlegenheiten herbeizuführen, und daß alle funf binnen Kurzem vereinigt seyn wurden, um den König von Holland zu zwingen, sich ihrem gemeinschaftlichen Ausspruch zu unterwerfen. (Hoͤrt, hoͤrt! Sir Rob. Peel sagte, er könne nicht umhin, die Geschicklichkeit zu bewundern, mtt welcher der vorige Redner den eigentlichen Gegenstand der Debatte umgangen habe, nämlich ob das Embargo ungesetzlich dem Grundsatze nach, und wirksam in der Ausfuͤhrung fey. Nachdem Sir Robert sich in leicher Weise, wie Herr Baring, gegen des General Anwalts . in Bezug auf die Legitimität ausgesprochen hatte, sagte er, daß, wenn auch die Politik des er len Secretairs fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten dem Grundsa ze nach weise und zweckmäßig seyn koͤnnte, es doch im hoͤchsten Grade unpolitisch sey, zur Erreichung des Zweckes die Britischen Interessen unnuͤtzer⸗ weise zu verletzen. Er erklaͤre das Embargo fuͤr eine verfassungswidrige, ja ungesetzliche Maßregel, dem Gtundsatze nach, und fuͤr unwirk—⸗ sam in der Ausfuͤhrung. Es werde dadurch ein höchst gefahr li⸗ ches und verfassungswidriges vorgaͤngiges Beispiel aufgestellt, nämlich daß die Krone aus eigener Machtvollkommenheit ein

(Hort!) Er freue sich, daß der edle Lord als Beschränkung des Mißbrauchs dieser höchst gefährlichen Ausuͤbung der Praͤrogative darein ge— willigt habe, die nöthige Auskunft vorzulegen; denn ohne diese könne das Parlament die einzige Beschraͤnkung sich nicht einmischen. Er könne kein staͤrkeres Argument gegen das Em— bargo auffinden, als die wichtige Angabẽ des General-Anwalts, daß nämlich die Unterzeichner auf Lloyds fuͤr die Folgen ihrer Versicherungen gegen Embargo nicht verantwortlich waͤren. Koͤnne wohl irgend ein Argument die Ungerechtigkeit und das Unpolitische des Embargo deutlicher darthun? (Hoͤrt, hört! Der edle Lord habe gesagt, daß derseibe Grundsatz, welcher einen offenen Krieg gegen Holland rechtfertigen wurde,

auch Maßregeln einer gemilderten Feindseligkeit rechtfertigen

muͤsse. Dies bestreite er (hört): das Völkerrecht kenne keinen schwankenden, neutralen, ungewissen Zustand; es handle nur von dem Zustande des Krieges oder des Friedens und erkenne nur einen von beiden an. Er bestreite daher das Recht, ein Em⸗ bargo auszulegen, wenn nicht Krieg erklärt worden sey. Eine

sehr wichtige Frage wäre mit dem Embargo verbunden, worauf ine Antwort zu vernehmen wuͤnsche, ob England namlich durch

er e eine Eonventlon mit Frankreich verpflichtet sey, dasselbe auf unbe

fe Zeit fortzusetzen? (Hort!) Er hoffe, daß dies nicht der , , der edle Lord sich nicht liner so . it um den mildesten Ausdruck zu gebrauchen Die Nutzlosigkeit des Embargo liege klar

schmackthe

chuldig gemacht habe, 6 1. 9 sey ein telum imbelle sine ictu, welches keine

ane n

entscheiben, ob im Fall eines Krieges zwischen Holland und Bel—

der Regierung sey, Alles zu thun, um den Handel des Landes

licher zuruͤckzukommen. Herr Baring ließ sich demnaͤchst folgendermaßen vernehmen: „Ich wuͤnsche dem edlen Lord eine

Frage zu stellen, iiyn c

diesen Gegenstand gestellt wurde, er uns sagte, daß es seine Ab⸗

gen vorzulegen.

568 andere Wirkung habe, als den Geist eines unbezwinglichen Wi— derstandes bei den Holländern zu erregen, und ihnen die Theil— nahme des Britischen Handelsstandes zuzuwenden. (Beifall.) hr. Lushington bestrüit die Ansicht des vorigen Redners, daß man keine Maßregeln zwischen Krieg und Frieden ergreifen duͤrfe⸗ Aus einem folchem Ralsonnement, meinte er, wuͤrde folgen, daß die Constilution dem Könige untersagte, zu irgend einem andern Mittel als offenen Krieg seine Zuflucht zu nehmen, um einen emden Staat zu zwingen, das zu thun, was recht und billig sey, und daß er keinen Weg einschlagen duͤrfe, der mit halb so viel Leiden und Elend fuͤr seine Unterthanen verknuͤpft sey. (Hört, hört!) Er theile die Meinung des General ⸗An⸗ walts, daß es ungesetzlich und unpassend sey, Versicherungen ge— gen Feindseligkeiten der eigenen Regierungen einzugehen, und daß das Interesse solcher Assecurcdeure keine Beruͤcksichtigung verdiene. Sir Rob. Inglis wuͤnschte zu wissen, ob der edle Lord gegenüber noch immer der Meinung wäre, daß der Koͤ⸗ nig der Niederlande die schwebenden Unterhandlungen in die Laͤnge zu ziehen suche, um die Herrschaft über die Belgischen Provinzen wieder zu erlangen? Wenn dies noch die Ansicht des edlen Lords sey, so muͤsse er derselben entschieden widersprechen. Er behaupte, daß der Koͤnig der Niederlande von Anfang der Unterhandlungen an, und auch in seiner Rede an die Generalstaaͤten, die Trennung der beiden Länder anerkannt habe. Lord Althorp erwiederte, daß die Mo—⸗ tive, welche auf das Benehmen des Koͤnigs der Niederlande ein— wirkten, Gegenstand der Meinungen waͤren. Er könne nur sa— gen, daß der König der Niederlande niemals seine Einwilligung zu irgend einem die Trennung Belgiens von Holland anerken⸗ nenden Traktate gegeben habe, außer unter solchen Bedin— gungen, die die Unabhängigkeit. Belgiens unmdglich gemacht haben wurden. (Hort, hoͤrth. Er gaͤbe daher dem Hause u bedenken, ob es nicht recht sey, das bestehende Em— argo beizubehalten, um dem gegenwartigen Zustanbe der Dinge ein Ende zu machen. Er raͤume ein, daß das Em⸗ bargöo ein Uebel sey, aber jedenfalls ein weit geringeres, als ein Kontinental-Krieg. Die Frage sey daher, ob das Haus sich zu Gunsten der Aufhebung des Embargo einmischen wolle, wenn die Folge einer solchen Einmischung seyn wuͤrde, die Erledigung der streltigen Fragen zu verhindern, und dieselben in einen Zu— stand zu verseh-en, der einen Krieg auf dem Kontinente herbei— fuͤhren muͤsse? (Hoöͤrt, hoͤrt! Er uͤberlasse es dem Hause, zu

gien die Regierung den stets im Auge habenden Zweck, die Auf— rechthaltung des Europaͤischen Friedens, zu erreichen Hoffnung he— gen koͤnne? (Hoͤrt, hoͤrt!) Er gebe gern zu, daß es die Pflicht

aufzuhelfen; da aber die Regierung zur Annahme von Zwangs⸗ Maßregeln genöthigt worden sey, so erlaube die Ehre des Lan— des nicht, dlese Maßregeln aufzugeben, bevor nicht der beabsich— tigte Zweck erreicht worden sey. Der Alderman Thompson nahm hierauf seinen Antrag zuruͤck. Herr Hume brachte hiernächst die Tirkischen Angelegenheiten zur Sprache. Er wollte wissen, ob England gegenwartig einen Gesandten in Keonstantinopei und eine Floͤtie im Mittellaͤndischen Meere habe oder nicht, und welche Politik England in Be— zug auf die Orientalischen Angelegenheiten zu befolgen gedenke. Die Antwort des Lord , war in Bezug auf letzteren Punkt, ausweichend. (Wir behalten unt vor, auf diesen Theil der Verhandlungen ausfuͤhr⸗

deren Beantwortung mir von Wichtigkeit zu eint. Wir befinden uns jetzt in der Mitte des Mai, wir wijsen, daß die Freibriefe der Bank von England und der Ostindischen Compagnie bald erneuert oder verweigert werden muͤssen, und doch haben wir noch keine Anzeige erhalten, wann und unter welchen Bedingungen die Erneuerung stattfinden soll. Das Haus wird sich erinnern, daß, als dem edlen Lord bei einer fruheren Gelegenheit eine Frage über

sicht sey, üns eine der Fragen oder beide vor den Oster⸗Feierta⸗ Jetzt sind die Oster⸗Feiertage vorbei, und Mitte Mai ist' gekommen. Ich hoffe daher, es wird mir jetzt erlaubt seyn, zu fragen, wann diese Gegenstaͤnde zur Berathung des auses kommen werden?“ Lord Althorp erwiederte: „Ich hoffe, daß ich im Stande seyn werde, die Bank-Angelegenheit am Ende der nächsten, oder am Anfang der darauf folgenden Woche vorzulegen. Mit Bezug auf den Freibrief fuͤr die Ostindische Compagnie kann ich keinen so bestimmten Zeitpunkt fest⸗ setzen, denn das ehrenwerthe Mitglied kennt so gut als ich den Zustand der zwischen der Regierung und der Compagnie schwebenden Unterhandlungen.“ Herr Baring: „Ich glaubte, daß die Angelegenheit zwischen der Ostindischen Compagnie und der Regierung bereits erledigt sey.“ Herr E. Grant: „Die Korrespondenz mit derselben dauert noch immer fort. Ich gebe zu, daß ich die Hoffnung ausdruͤcke, die An— gelegenheit der Compagnie vor Ostern im Parlamente zur Sprache u vringen; in dieser Hoffnung bin ich aber getaäͤuscht worden. Bas ehrenwerthe Mitglies weiß gut genug, was zwischen der Regierung und der Ostindischen Compagnie vorgefallen ist.“ Herr Baring: „Wird diese Angelegenheit dem Parlamente noch im Laufe dieser Session vorgelegt werden?“ Herr C. Grant: „Ganz gewiß.“ Das Haus verwandelte, sich hierauf in einen Geld-Bewilligungs-Ausschuß und votirte ver— schiedene Summen fuͤr das Kriegs-Departement.

London, 11. Mai. Ihre Majestaͤten gaben gestern dem Herzoge von Orleans im St. James-alast ein großes Diner, u idelchem die Mitglieder der Koͤniglichen Familie und mehrere hoh Personen eingeladen waren. Als sich der Zug in den Speisesaal begab, fuhrte der Herzog von Orleans die Königin; ihm folgte der König mit der Prinzessin Auguste, der Herzog von Cumberland mit der Herzogin von Kent, dann die ande— ren Königlichen Herzoge, der Fuͤrst von Leiningen und die uͤbri⸗

gen Gaͤste.

Der Mexftkanische Gesandte, Senhor Gorostiza, hatte ge⸗ stern im auswaͤrtigen Amte eine Unterredung mit Lord Palmer— ston, um sich demselben vor seiner Abreise nach Mexiko zu em— pfehlen und ihm Herrn Garro als einstweiligen Geschaͤftstraͤger der Mexikanischen Regierung vorzustellen.

Beim gestrigen Schluß der Parlaments⸗Wahl in Westmin— ster erfuhr man, daß der Oberst Evans mit einer Major ltaͤt von ungefahr 200 Stimmen gewahlt worden sey, welche Nachricht unter der versammelten Volksmenge einen ungeheuren Jubel er— regte. Die genaue Zahl der Stimmen, welche die drei Kandi⸗ daten, Oberst Evans, Sir J. Hobhouse und Herr Escott, er⸗ halten haben, wird erst heute bekannt gemacht werden.

Fenster⸗Steuer durchzusetzen sey. Es wurde eine hlerauf best

Beschluß einstimmig angenommen: dieses Kirchspiels der Dr. Lushington durch sein Votum ge den Antrag des Sir J. Keh das Vertrauen der Waͤhler h Tower⸗Bejtrke verwirkt hat und, da er im Widerspruch mit d

mit den von ihm dargelegten Grundsaͤtzen gestimmt, zur M , auf seinen Parlamentssitz aufzufordern ist.“ M Vorsitzer der Versammluͤng, Herr Offor, sagte unter Andern daß er Anfangs an dem Dr. Lushington nur das auszusqch gehabt, daß derselbe ein Whig sey; er habe sonst viel von

erwartet, sehe sich aber getäuscht; man brauche Repraͤsentann

die ihre Kommittenten fürchtlos und ehrlich vertraͤten, und wa er noch etwas hinzufuͤgen solle, so wäre es, daß der Herr vor Whigs wie vor Tories bewahren moge. Diese Worte m den mit großem Beifall und Gelaͤchter aufgenommen.

rine als Agenten nach Liverpool gesandt, um daselbst die E schiffung von Auswanderern zu beaufssichtigen und denselben entgeltlich den gewuͤnschten Beistand zu leisten. Er hat zu sem Zweck in Liverpool ein besonderes Bureau eroͤffnet.

Die Zahl der Schuld-Gefangenen, welche sich im Jahre ß in den verschiedenen Gefaͤngnissen von England und Walet fanden, belief sich auf 16,661. Wegen Jagd-⸗Frevels wurden demselben Jahre 2845 Personen verhaftet.

Paganini hat vorgestern einen Brief an die Tim es ein sandt, worin er auf mehrere Beschuldigungen, die von eh mit M. unterzeichneten Korrespondenten der Times gegen gerichtet worden, unter Anderem Folgendes erwiedert:

„Als mich Gambatti etwa sechs Wochen vor seinem Tozg suchte und bat, daß ich ihn im Verein mit den ausgezeichneten fin lern, die in seinem jahrlichen Konzert aufzutreten versprochen ham unentgeltlich unterstüͤtzen mochte, willigte ich, seinen traurigen sundheits- Zustand bemerlend, sehr gern und augenblicklich ih i zwar in Gegenwart des Ritters Bistolli. Gambatti sagte mi, nn das Konzert auf die erste Woche des April festgesetzt sey. Ahe Tage vor dem Konzert starb der arme Gambatti, und ich suiltt dem von seinem Bruder gegebenen Konzert nicht, weil es d Talenten nicht mangelte und ich wußte, daß sein Bruder st mehr Einlaß-Karten ausgegeben hatte, als der Saal Zuhdtet sen konnte. Daß ich fuͤr meine unterstützung die Sm von 1900 Franken gefordert oder nur daran gedacht hl sie zu fordern, leugne ich ganz und gar; ich wollte es immer entgeltlich thun, wie er es wünschte. Das Kouzert wurden meinetwegen aufgeschoben, sondern fand an dem Tage statt, schon bestimmt war, ehe Gambatti sich an mich wandte. Son Sir, wenn ich bei meinem ersten Aufenhalt in Rom im Jahre einer Geld⸗Unterstüͤtzung bedurft haͤtte (welches nicht der Fall da ich Wechsel auf den dortigen Banquier Torlonia hatte), so

ist also unwahr. Was das betrifft, daß ich bei jener Gelegmn kein Gluͤck gemacht haben soll, so gestatten Sie mir, zu ben ken, daß mir Anfangs mein Gesuch, an den Freitag Abenden Kon geben zu duͤrfen, weil der Papst an diesen Abenden keine The Vorstellungen erlaubt, abgeschlagen wurde; da aber die Nu des Publikums erregt war, so erhielt ich spaͤter füͤr einen einm Freitag Abend die nachgesuchte Erlaubniß, und dies Konzett freute sich außerordentlichen Beifalls, so daß ich, da ich mir! Bewunderer erworben hatte, auch an den beiden noch uͤbrigen ; tagen wahrend des Karnevals Konzerte geben durfte, die, ion lich, noch zahlreicher besucht waren, als das erste; ig noch n ich erhielt von der Regierung Befehl, zu Ostern n g., it um vor Sr. Majestat dem Kniser von Oesterreich zu spielen, dt dieser Zeit erwartet wurde; und ich empfing fur zwei Konzern Tordinone cine Summe von 3560 Collonati's oder Span Bollars. Daß ich dieses Geld verspielt haben, oder daf andere Gesinnungen, als die größte Hochachtung, gegen

Britische Nation, von der ich so viel Aufmunterung enhe

hegen soll, dies sind grausame und zan nichtige Verleumdu Daß ich das Konzert fuͤr die Englischen Schauspleler in Pari unterstuͤtzte, rührt, wie bekannt, von meiner damaligen Unpif keit her, so wie von andern Umstaͤnden, die ich hier nicht aut dersetzen kann, und die mich auch verhinderten, fuͤr mich selh Konzert zu veranstalten. Aber zu meiner Nechtfertigung sw vergönnt, zu erklären, daß ich für wohlthaͤtige Institute in schiedenen Theilen Englands, Schottlands und Irlands gi daß ich nicht einen Augenblick zauderte, als man bei meiner Ankunft in London mich aufforherte, huͤlfsbeduͤrftige Musiktt Wittwen und Waisen zu unterstuͤtzen, und daß ich mich auch in sem Jahre glücklich iar gerade zur rechten Zeit angelqhh seyn; um noch vor meinem ersten Debut dasselbe thun zu könn

Niederlande.

Aus dem Haag, 11. Mai. Gestern und vorgestemn den außerordentliche Kabinets⸗Versammlungen statt, die wohnlich lange gedauert haben. Dem Vernehmen nach, ha sich uͤber die zuletzt aus London eingegangenen, sehr wic Depeschen beraͤthen, mit deren Ueberbringung der erste Gi schafts-⸗Secretair des Herrn Dedel beauftragt gewesen ist. das Resultat jener Berathungen ist nichts Sicheres bekam worden, doch hat man Ursache, zu vermuthen, daß die eh Loͤsung des langwierigen Knotens nicht mehr fern ist, wollen hoffen“, bemerkt das Handelsblatt, „daß diese nach unsern Wuͤnschen ausfallen werde.“

Heute Abends um 10 Uhr ist Se. Köoͤnigl. Hoht Prinz Feldmarschall und Höchstdessen aͤltester Sohn nic Hauptquartier Tilburg zuruͤckgekehrt.

Belgien.

Bruͤssel, 12. Mai. Aus Gent meldet man von! stern Nachmittag um 4 Uhr? „Heute Morgen um R Ühr ist der Könlg von St. Nicolas abgereist und eine darauf in Loekeren eingetroffen. Er stieg bei dem Buͤrget ab und empfing sogleich die Behoͤrden des Ortes. Von ki um 12 Uhr abgereist, kam der Konig um 2 Uhr Miht Gent an, wo er sogleich zu Pferde stieg und die Garnss Revue passiren ließ. Um 6 Uhr wird im Regierungs, ein großes Diner stattfinden, zu dem alle Behoͤrden ein worden sind.“

Die Emancipation meldet, daß der Koͤnig in Gent geworden sey, weicher Rachricht aber von den minist Blattern widersprochen wird.

Dem Belge zufolge, haͤtten sich die Minister entst alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel anzuwenden, in lebe en agtun von 16 Deputirten, namlich der Hern! gillis, Coppens, von Brouckere, Dehaerne, Desmet. Gendebien, Julien, Levae, Osy, Pirson, Robauhy, NRoꝛn Seron, S. Rooman und Vergauwen, zu hintertteiben.

Deut schlan d.

lung der Bewohner von St. Mary statt, um uͤber die Mittel

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Gestern Abend fand eine zahlreiche Kirchspiels⸗Versamm⸗

Dresden, 14. Mai. In der Sitzung der erg mer vom 10ten d. M. kam ein Antrag des Pfarrers

zu berathschlagen, wie die gänzliche Abschaffung der Haus, e

liche Bittschrift an das Parlament und sodann noch folgenn „Daß nach der Mein

seinen Kommittenten gegebenen feierlichen Versprechungen in miist bien zu diesem Gesetz⸗Entwurfe vorausgeschickten allgemei⸗

Die Regierung hat einen Lleutenant der Koͤniglichen M sch

denten M. haͤtte zu wenden brauchen. Dieser Theil seiner Ang

n ihm ; h vorenthalten wolle. Der Sultan beharrt aber hei sei⸗

arand, wegen Abschaffung des Beichtgeldes, und eine Eingab Kommune, Repraͤsentanten zu Mar lenberg, wen, .

ig der hohen Kosten bei Anstellung von Geistlichen zur

eilung. Es wurde beschlossen, diese Gegenstände auf die

geöordnung zu bringen. Die heutige Tagesordnung fuͤhrte

' Berathung uͤber den Bericht, die höheren Justiz-Behoͤrden ö den Instanzen⸗-Zug in ot fa zn n,, ; 8 n sster Bernhard verlas als Reserent zuvörderst die den

Demerkungen und den Eingang des Deputations-Berichts,

Iefte auch, daß sich die Deputation in der Hauptsache fuͤr

nnahme des Gesetzes erklaͤrt, und nur bei den einzeln

agraphen specielle Abänderungen vorgeschlagen habe. z n r gn , zur e , uͤber die einzelnen Para⸗ hen r mit derselben in ihrer ; . Tage fort. se hrer Sitzung am fol—

Munchen, 12. Mal. Se. Majestät der Koͤnig benu öne Jahreszeit zu Lustpartieen in die , der 3 nz und nahmen gestern das Mittagsmahl zu Groß⸗Hessel⸗ ein.

Frankfurt a. M., 13. Mai. (Ober-Post-Amts-Zei 2. Zwischen dem Oesterreichischen und 6 n 6 Militair fand gestern in einer unweit der Stadt gelegenen henke eine Schlägerei statt, wobei einige Soldaten verwundet mehrere Militairs verhaftet worden sind. Da der Vorfall glich einer von denjenigen war, wie sie bei Trunk und Tanz warts vorfallen, so erwähnen wir desselben nur, um moͤg⸗ n Entstellungen, wie selbst die unbedeutendste Begebenheit i,. solche jetzt durch Franzoͤsische Blaͤtter erfahren h / ö 9

Dem Schwäbischen Merkur zufolge, hat, nach d kritte des Praͤsidenten von Bbönch⸗ e , ö d. hl fuͤr die Stadt Stuttgart angenommen.

Schwelz.

Sch wytz, 29. April. Unter dem gestrigen Ta des⸗Gemeinde dieses Kantons gegen i e g n, ing vom 22sten d, wonach dem sogenannten Kanton Schwyz, eres Land, Zutritt zur Tagsatzung gewahrt worden, eine liche Protestation erlassen und nach Zuͤrich befoͤrdert, worin den Bund von 1815, welcher die Integritaͤt des Kantons ährleistet, reklamirt und die in Zurich gesetzwidrig gebildete sammlung vom 22sten April 1833 dem Bundes, Vertrage Jten August 1815, der Wiener Kongreß-Akte uͤber die An— genheiten der Schweiz vom 20sten März 1815, der Beitritts⸗ nde vom 27sten Mai 1815 ꝛc. zuwider erklaͤrt.

fanden sich Adduct und seine Familie in solcher Lage, daß sie leicht aushelfen koͤnnten, ohne daß ich mich an Ihren Korrrei⸗

Italien.

Turin, 4. Mat. Der General-Major und Command Artillerie⸗Corps, Ritter Appiano, hat v; ni in ee ine bei, , om, ä. Mai. Am 1sten d. M. wurde in der hiesigen Ludwigs Kirche das Namensfest des Koͤnigs der n . ch eine große Messe gefeiert, welcher der Franzoͤsische Bot⸗ ter, Marquis von Latour⸗-Maubourg, der Kardinal Staats— 1 Bernetti und mehrere Mitglieder des diplomatischen * eiwohnten. Der Botschafter gab hierauf ein Gastmahl, . der genannte Kardinal und das diplomatische Eorps unden. Abends war das Botschafts- Hotel glaͤnzend er⸗ Der Astronom Caturegli, Professor an der Univ ersität Bo⸗ , ist am 28sten v. M. daselbst verstorben. t ?

Türkei.

Konstantinopel, 23. April. (Allgemeine Zeitun

gestern ist eine neue Abtheilung zeile: . . ssa angekommen und an der Asiatischen Kuͤste ans Land ge— kn. Das Lager bei Skutari ist mithin bedeutend verstaärkt, es heißt, die Pforte halte nun vorerst alle weitere Huͤlfe fuͤr zthig, und wolle die aus den Fuͤrstenthuͤmern anher' beorder— Tiuppen Halt machen lassen. An den General Kisseleff soll jalb eine Depesche abgegangen seyn. Der Sultan wohnte

en Morgen einer Musterung bei, die ihm zu Ehren General

rawieff veranstaltet hatte. Er soll über die Haltun sischen Truppen und uͤber die Praͤcision ginn ,, erstaunt und erfreut gewesen seyn. Man fuͤgt hinzu, der nitt der Russischen Uniformen solle bei der Ottomanischen hee eingefuhrt werden; was dann eine Art von Kompliment die Russen waͤre, mit denen man uͤberhaupt in der gsten Freundschaft zu leben wuͤnscht. Niemand ge⸗ jetz; ein größeres Vertrauen, als Herr von Bute— ; f Sultan soll zu verschiedenenmalen geaͤußert ha—⸗ js er jetzt erst einsehe, wie aufrichtig es die ö Regierung mit ihm meine. Er vertraut ihr auch ganz * geschieht nichts, ohne daß der Russische Gesandte davon . gesetzt wird. Dem Admiral Roussin ist dies natuͤr= . r, e. er kann es aber nicht hindern, und fuͤgt * e Umstaͤnde. So hat er es denn fuͤr zweckmaͤßig gehal⸗ dem Russischen Gesandten zu konferiren, damit er mit Imeinschafrliche Schritte bet der Pforte und Ibrahim Pascha hann n einer guͤtlichen Ausgleichung beitragen helfe. Hr. [. enieff soll zwar lebhaft wuͤnschen, alle Mißhelligkeiten . iu sehen, er scheint aber, durch die mißlungenen Ver— 2 , . gerrizt, jetzt keine Lust zu haben, die Ver— n. n esse ben auf Rechnung der eigenen Reputation ver— n 9 wollen, und so wurde den Wunschen des Herrn . entsprochen. Noch weiß man also durchaus nicht, . r r. Ibrahim Pascha haͤlt einstweilen seine nch fen g, blelbt aber unverruckt in der Position dies⸗ , stehen. Von hler werden Kanonen, Munition ng . regulaire Truppen nach Asien uͤbergeschifft, , , he Lager zu verstärken. Unterbessen wird auch l. und der Sultan soll durch einen Eourier Ibra⸗ i rf, mn, 2 ö. Commissair nach . n, mit dem uͤber die no reitige m , Berathung gepflogen werden hn, 13. 19 ile nab ft schwerlich gewillfahrt werden; Ibrahim hat ge , n kreits abgegeben und will von keinen weiteren ee, ,, sprechen hoͤren. Er begehrt Adana als . edens, und droht, mit Gewalt zu behaupten, was

ntschlusse, und fuͤrchtet Ib 6. rahims Drohungen wenig, seit sich unter dem Schutze des Russischen Lagers beße tet E

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hungen Ibrahims doch nicht zu verachten; denn we

gehindert seyn sollte, offensi . verfahren, so moͤchte ,,, schwer seyn, ihn aus seinen Stellungen zu verdraͤngen, die er zut gewählt und ganz kunstgemaͤß in Vertheidigungsstand gesetzt hat. Außerdem erhält er fortwährend Verstaͤrkungen von sei⸗ nem Vater, der, nach Berichten aus Alexandrten, mit so um—⸗ fassenden Ruͤstungen sich beschaͤftigt, wie sie gewohnlich nur eine Macht ersten Ranges vorzunehmen im Stande ist. Ein Fran zoͤsischer Lourier geht diesen Abend nach Paris. Adintral Roufstn soll seine Regierung uͤber die jetzige Lage der Dinge unterrichten und sich neue Instructionen erbitten wollen, damit er unbe⸗ schraͤnkter verfahren konne, und der Geschaäͤstsgang nicht durch stetes Hin⸗ und Herkorrespondiren verzögert werde. Besonders wünscht er die im Archipel zu versammeln de Franzoͤsische Escadre unter seinen Befehlen zu haben, um ganz so gestellt zu seyn wie es General Guillemindt war. Man zweifelt aber, daß ihni dieses zugestanden werden wird. Vor einigen Tagen kamen aus Frankreich St. Simonistische Missionarten hier in Konstan—⸗ tinopel an. Sie wollten sich dem Volke zeigen, und ihrer Lehre diser ber ef . aber beim Hafen angehalten, und

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n , n. Franzoͤsische Botschaft gerichteten Reclamatio⸗

Sriechen land.

Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgenden Auszug au

344 Briefe eines in Triest lebenden , . * eg. 3 gen ersuͤlle ich Ihren Wunsch und schreibe Ihnell, was wir,

„h; die hier auf den Marken zwischen Deutfchsand und Grie, chenland lebende Griechische Kolonie, aus unserem Vaterlande und von unserem geliebten Koͤnige Otto hoͤren. Es ist freilich nicht so viel und so ausfuhrlich, als wir wuͤnschen; Sie kennen die Gewohnheit meiner Landsleute, sich uͤber oͤffentliche Dinge nur kurz und im Allgemeinen zu außern; aber doch bestätigt es den Enischluß des Volks, vor Allem Ruhe zu schaffen und zu haben, und diejenigen zur Ruhe hu noͤthigen, welche sie brechen der Widerstand leisten wollten; eben so die wachsende Liebe und Anhanglichkeit des Volkes an seinen dieser Liebe so wuͤrdigen ungen Monarchen. Die Regentschaft hat freilich ein hartes Geschaͤft, weil sie fremd in eine ihr ganz fremde Welt kam, weil sie sich an keine der beiden Parteien anschließen konnte, sondern, uͤber den Parteien stehend, sich und der neuen Regierung selbst eine Partei machen, oder vielmehr die anderen in der Sache des Koͤnigs vereinigen sollte, und weil bei der Verzoͤgerung der Ratification des Anlehens von Seiten der Franzoͤsischen Kammer sie nicht gleich von Anfang uͤber die Millionen gebieten konnte, die ihr nothwendig waren, billige Anspruͤche zu befriedigen, die Truppen zu bezahlen, den oͤffentlichen Dienst in raschen Gang zu bringen und die nöthig— sten offentlichen Arbeiten und Formationen im Militair, der Marine und Civil zu beginnen. Doch gehen ihr fortdauernd Geldsendungen von hieraus zu, bestehend aus ein bis fuͤnf Drach⸗ menstuͤcken oder Grlechischen Thalern, welche wöchentlich auf S000 Spanische Thaler geschaͤtzt werden, und da sie vorlaͤufig die Zahlung der Ruͤckstaͤnde, so wie es nur immer geschehen kann, von sich noch entfernt halt, bis die Mittel zahlreicher und die Ausscheidungen der unbegruͤndeten Forderungen moͤglich wer⸗ den, also sich mehr auf das laufende Bedurfniß beschränkt, fo ist auch die Huͤlfe nicht unbetraͤchtlich, welche sie dafuͤr bereits in den Revenuen des Landes findet. Aus Syra schreibt man uns vem 30. April, daß die Einkuͤnfte der Douane, die im Ja—⸗ nuar ih00 Rthlr. waren, sich im Februar auf 5000 gehoben ünd im Maͤrz verdoppelt haben. Auch stand die Verpachtung der Zehnten bevor, und ist es den Landleüten noch moͤglich gewesen, ihre Felder nach Herstellung der Ruhe nur großentheils zu be⸗ stellen, so wird diese Finanz⸗Quelle wenigstens eine Willlon Kai⸗ ser⸗ Gulden oder 590, 000 Rthlr. liefern, von welcher Summe das erste Drittheil gleich eingezahlt werden muß, das zweite im Juli, 8. dritte im September. Die Ruhe des Landes sst im Banzen unerschuͤttert, und einige Haͤuptlinge, die Storung versuchten, sind verlassen und eingebracht oder fluͤchtig geworden. Einige Brie fe nannten den Zavellas als Gefangenen, aber wahr⸗ scheinlich ist es nicht er, indem Zavellas sich nicht von seinem

sich aufste

gert Adana auf das Vestimmteste. Inzwischen sind die Dro⸗

Schwager, dem juͤngern Kolokotront, trennt, d it sei / x der mit sein Vater in Nauplia aufhaͤlt, sondern, wie Andere a. e 8 vas, der als ein solcher in Banden eingebracht worden ist; doch sind auch uͤber diesen Letzten die Nachrichten nicht sicher, indem Linige den suͤngeren der beiden Brüder, mit dem Beinamen Varnikiotis, nennen, der während der Anarchie Missolunghi einnahm, Andere den aͤlteren, Theodor Grivas, welcher Ober— 8 der Rumelioten in Megara war, und nebst Kolettt, auromichalis, Miaulis, Andr. Konduriotis zu den Haͤuptlin⸗ 3 der anti⸗Capodistrianischen oder nationalen Partei gehoͤrte, aber durch die Wildheit seines Charakters seinen eigenen An- haͤngern lästig und gefährlich war. Auch wird aus Nauplla g nn daß dort achtzehn Seeräuber eingebracht, und auf . ale in das Gefaͤnguiß gelegt sind. Man erwartet, daß über sie nach dem Franzoͤsischen Rechte, das fuͤr das Seewesen 4 Griechenland gilt, Standrecht wird gehalten werden. Von en Mainoten und Hydrioten fehlen die Nachrichten; doch wel⸗ . auch ihre und der Rumelioten Ansichten und Absichten . sie halten sich ruhlg, und erklären, daß sie der Regentschaft ein Hinderniß in den Weg legen wollen.! Was sie wollen . wir nicht eigentlich; doch hoͤren wir, sie begehren die Ein⸗ 1. eines National⸗Kongresses und die Einfuͤhrung einer uefa eng, wahrend doch die vernuͤnftigen, ruhigen und billig denkenden Leute alle begreifen, daß in einem so verworrenen und aufgelsten Lande eine fremde Regentschaft den Bau nicht von . anfangen kann, sondern Alles anwenden muß, um innere ,,, Ordnung und Gehorsam zu gruͤnden; dies ist das Be— . das naͤchste und dringlichste des ungluͤcklichen Landes. dit den Tuͤrken hat die Regentschaft zur Freude aller Griechen ein kurzes Verfahren angenommen. Sie saßen noch in Athen und Negropont, und warteten auf ihre Abberufung aus Konstan⸗ tinopel, die aber nicht ankam. Attika und Eubza blieben dadurch außer dem Bereich der neuen Regierung. Dieser Zustand konnte nicht dauern, und die Regentschaft hat darum den eben so wei⸗ sen als kraͤftigen Entschluß gefaßt, diese Provinzen, die ihr nach dem Londoner Traktat zukommen, ohne weiters in Desitz zu neh— men. Wir hoͤren, daß in Athen, wo die ankommenden Paperi— schen . * er. , d, enn dem Thesens⸗ Tempel er ganzen Bevoͤlkerung, den Demoge— ronten und der Geistlichkeit auf das Feierlichste hin be, ,

den, und daß die schwache Besatzung der Tuͤrken von den Mauern

der Akropolis herab dem Jubel und der Feierlichkeit des Empfan ges in der größten Ruhe zugesehen 3. Athen ist also g mit Griechenland, und der neue Cecrops kann nun jeden Tag über alte und neue Truͤmmer der ewigen Stadt selnen Einzug

in den kuͤnftigen Sitz des neu aufblühenden Königreichs halten.“

= Muͤnchener Blaͤtter enthalten einen Auszug aus dem Schreiben eines Bayerischen 3 aus in en fr 3 26. Maͤrz, worin es heißt: „Der Anblick von Nauplta ist nicht sehr erfreüllch. Mit Ausnahme von wenigen neuen Hausern besteht der Rest groͤßtentheils nur aus Ruinen, ohne Fenster und Thuüͤ— ren. Die Leute liegen meistentheils nur auf einem Bunde Stroh, genießen nichts, als Olivenbrod und Wasser, und geben uns Bapern das schoͤnste Beispiel von Maͤßigkeit; allein in der Reinlichkeit sind sie noch weit zuruͤck Der Jubel und die Freude ünserer neuen Landsleute hei uͤnserer Ankunft war unbeschreib— lich; sie betrachten und behandeln uns allgemein als ihre Retter und legen ihre Erkenntlichleit bei jeder Gelegenheit auf eine bei⸗ neh uͤbertriebene Weise an den Tag. Unser König ist an— gebetet. Die Maßregeln, welche die umsichtige Regentschaft zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung“ trifft, sind sthr streng; denn beinahe alle Verbrecher werden mit dem Tode be⸗ straft, und somit ist für die allgemeine Ruhe nichts mehr zu besorgen Der gefuͤrch tte Kolokotront lebt in groͤßter Eintracht hier, besucht all. Gellschasten und Konzerte, welche wöchentlich zweimal, Mittwoch und Sonnabend, bei Graf Armarsperg ge— geben wer den. . Der berüchtigte Rebell Grivas ist gefangen und 149 (7) Piraten sind auf einer Englischen Fregatte heute als Gefangene eingebracht worden, welche nach unseren neuen Gesetzen gerichtet und mit dem Tode bestraft' werden. Wir Offiziere wohnen in Itschkale, einer Festung ungefaͤhr 3 bis 400 Fuß uͤber der Meeres flache. Die Lage und Aussicht ist herrlich! Mit der Griechischen Sprache geht es noch ganz Piano. Das Leben ist hier sehr angenehm, aber theuer. Ein einfaches Mahl kostet immer 36 42 Kr. Morgens 10 Uhr wird gefruͤhstuͤckt, und Abends 5 Uhr zu Mittag gespeist. Nach Tische geht man in Gesellschaften. Nach den Konzerten wird meistens getanzt. Ich bin schon so gut wie eingewohnt, und das Klima behagt mir, so wie den meisten unserer Landsleute, trefflich.“

Der Temps enthalt folgendes Privat-Schreiben aus Syra vom 4. April: „Wir erhalten von der Insel Samos interessante Nachrichten uͤber die Schwierigkeiten, die sich zwi⸗ schen den dortigen Einwohnern und dem Hospodar erhoben ha— ben, den die Pforte ihnen, dem mit den drei Schutzmaͤchten ab— geschlossenen Vertrage zufolge, senden wollte. Der Fanariote Vogorides, der jetzt Fuͤrst von Samos genannt wird, sandte einen Stellvertreter, Namens Agas, nach Samos, die Sitte der Hospodare der Moldau und Wallachei befolgend, die unmittel— bar nach ihrer Ernennung einen Stellvertreter dahin senden, der Alles fuͤr ihre Besitznahme dieser Wurde vorbereiten muß. Wie groß war aber das Erstaunen des Gesandten des Fuͤrsten von. Samos, als man ihm bet seiner Ankunft im Hafen erklͤrte, er müsse Quarantaine halten, und zwar eine immer wäh⸗ rende, da das Uebel, welches er den Samioten bringe, unheilbar sey. Der auf diese scherzhafte Weise abgewiesene Gesandte kehrte also um. Die Samioten haben hierauf eine energische Bittschrift an den Koͤnig von Griechenland gerichtet, worin sie an die gro— ßen Dienste erinnern, die sie waͤhrend des Befreiungs⸗-Krleges ge⸗ leistet haben, und auf dieselben ihr Recht stuͤtzen, an der gemeln⸗ samen Freiheit Griechenlands theilzunehmen. Sie erklaͤren fer— ner, daß sie nie einen von der Pforte ernannten Gouverneur auf⸗ nehmen werden und bitten den Konig inständigst, sich bei den drei Schutzmächten fuͤr die Aufnahme der Insel in den neuen Griechischen Staat zu verwenden. Die Bittschrift ist dem Koͤ— nig Otto bereits uͤberreicht.“ (77)

gi nd.

Berlin, 17. Mai. Eine Uebersicht der Jahre 1830 bi inel. 1832 liefert solgende Resultate in e e r r. gemeinen Zustand von Sch lesien, nachdem diese Provinz die Noth und den Druck mehrjähriger außerordentlicher Zeit Ereig⸗ nisse erfahren, deren Folgen natuͤrlicherweise auch Handel und Verkehr lähmen mußten, nämlich: seit 1829 ungewöhnlich verhee— rende Ueberfluthungen der Oder und aller Neben⸗Fluͤsse, welche den Wohlstand vieler größeren und kleineren Grundbesitzer, denen jedoch durch landesvaterlich: Huld angemessene Hufe geleistet wurde, erschuͤtterten; eine theilweise ganz mißrathene Ernte in dem Jahre 1830, welche vorzuͤglich die örtliche Armenpflege zu wirk⸗ samster Unterstuͤtzung erheischte; endlich die Uebel der' darauf folgenden Cholera Krankheit, welche in Schlesien zuerst in Myslowitz am 20sten Juli 1831, in Breslau aber am 29. September desselben Jahres, sich zeigte und erst im Fruͤh— jahr 1832 wieder verschwand, während welcher Zeit, nach den freilich nicht ganz zu verbuͤrgenden Listen, von 3518 Erkrankten 205 hingerafft wurden. Doch wie verwuͤstend auch der Tod in ein- zelnen Ober / Schlesischen Kreisen aufgetreten war, die Bevoͤl, kerung, besonders jenes Landestheiles, nahm nichtsdestowe— niger 3 Denn es fand sich bei der letzten Zaͤhlung am Schlusse des Jahres 1831 ein Zuwachs der Bevölkerung wahrend der brei Jahre von 1835 in Ober-Schlesten oder dem Regierungs⸗Bezirk Oppeln von 34,3093 Seelen im . ö! Breslau 13,735 '? und im ö geg is GBJ.

im Ganzen von 61, 857 Scese Eine Verminderung der ere hi hingegen a in 35 Städten, worunter Breslau um 3018. Nur in zwelen derfel ben, Goͤrlitz und Glogau, hob sich die Bevölkerung; in den Kbri— gen scheint sich fuͤr die Seelenzahl des Orts ein Verhaͤltniß fest⸗ stellen zu wollen, welches der Lage der gewerblichen Thaͤtiateit der Einwohner angemessen ist. Landes-Kultur;: Der Fleiß des Landwirths war der Förderung der Boden-Kultur un aus e⸗ setzt zugewendet und immer größere Fortschritte machte die . im Allgemeinen im Fortgange zweckmäßiger Separalionen 3. Abloͤsungen. Leider gewährte der Getralde⸗ Bau nur eine ae. ringe Boden, Ernte. Dagegen fand der Gutshesttzer in * Schafzucht eine nicht unergiebige Erwerbe quelle, wenn gleich er Schafstand, der im Jahre 1830 . . . 2, 418, 221 ; ö mn 6 13 412.835

m Jahre 1832 aber 2, 301, 275 n , sich hiernach, durch gefährliche e , n rn den

ir , in den letzten beiden Jahren um 116, 946 Stuck . . hat. Auf Ver⸗

J 9g edacht ge .

Kaͤnigliche Land, Gestüt zu Leubüus ist bis där dh Dr err .

mehrt und die Zahl der bedeckten Landstuten ist auf 6700 gestie⸗

gen, so daß in drei Jahren uber 50066 Fohlen edler Abkunft

dem Pferdestande der Provinz zugetreten sind. Handel,

Fabriken und Gewerbe entbehrte ili n freilich, besonders i Jahre 1831, der ihrem Gedeihen allein forderlichen Freiheit .

Verkehrs, da die zur Abwehrung der Cholera und wegen der

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