; ,, — 4 . e,. , . * e.
Unruhen in Polen angeordneten Sperren sowohl, als die mit dem oͤstlichen Nachbar⸗Staate aus politischen Ruͤcksichten abgebro⸗ chenen Verbindungen, den freien Verkehr aͤußerst beschraͤnk⸗ ten. Die Tuch - Fabrication blieb jedoch im guten Gange, da. wo die Anwendung der Maschinen Krafte derselben zu Huͤlfe kam. Zu den‘ großeren Tuch Manufaktur, Anka—⸗ gen gehören: Die Fabrik mit Spinnerei, Weberei und allen er⸗ forderlichen Appretur Anlagen der Gebrüder Ruffer zu Liegnitz, der Gebruͤder Kuͤhn zu Neulaͤndel bei Goldberg, der Handlung Gewers und Schmidt zu Goͤrlitz, des Tuchmacher⸗Gewerks da⸗ selbst mit einer Walke üach Niederlaͤndischer Art, die Wollspin⸗ nerei und Appretur-Anstalt der Kaufleute Coquerill und Eich— mann zu Gruͤnberg und die Fabrik des Geheimen Kommerzien— raths Delsner zu Trebnitz, welche erfreuliche Resultate fort— schreitender Gewerbsamkeit gewähren. Dasselbe ist der Fall mit der Leinen-Fabrication, welche sich auch zu Bereitung ihres er— sten Fabrications-Materials, des Garnes, den Maschinen-Kräften zuwenden muß. Hierher sind zu zahlen: Die Flachs-Spinn— Maschine der Gebruͤder Alberti zu Waldenburg; die der Gebrü— der Kramsta zu Freiburg in rer Wen ndert Ferner die große Fabrik- Anlage fuͤr Baumwollen-Spinnerei der Gebruͤder Lindheim zu Ullersdorf bei Glatz, und deren neu angelegte große Bleiche und Faͤrberei in dem Dorfe Ruͤckers bei Glatz. Neue Gewerbe-Anlagen sind im Bau begriffen: als eine Maschinen— Fabrik des Kaufmann Ruffer in Breslau und ein großes Muͤh— lenwerk, welches die Königliche Seehandlung bei Ohlau anlegen laͤßt. Auch die neuen Eisenhuͤtten Und Enigillir-Werke zu Eu⸗ lau, Sprottauschen Kreises, und bei Neusalz sind erfreuliche Erscheinungen. (Fortsetzung folgt.)
— Eine in der Nummer 114 der StaatsZeitung enthaltene,
einem Schreiben aus Köln entlehnte, kurze Recension uber den in Bonn erscheinenden „Niederrheinischen Anzeiger fuͤr Staats— und Landwirthschafts- Lehre, Natur- und Gewerbe-Kunde“ hat einem praktischen Landwirthe Anlaß gegeben, in die Kölner Zei⸗ tung vom Lten d. M. eine angebliche Berichtigung einruͤcken zu lassen, in Bezug auf welche sich jetzt ein uns von dort zugekom⸗ menes zweites Schreiben unseres Korrespondenten also' äußert: „Die Berichtigung in der Koöͤlner Zeitung beruht offenbar auf einem Mißverständnisse, denn in dem beregten Artikel der Staats; Zeitung ist nicht die Rede davon, daß in Nhein Preußen die Asche der Braunkohle, des Torfes, der Schwefel- und“ Stein— kohle nicht zur Duͤngung verwandt, sondern daß diese Stoffe selbst (ohne , wodurch der kraͤftigste ihrer Bestand⸗ theile verfluͤchtigt wird), nebst vielen anderen dort aufgezählten minerallschen Substanzen nicht zu jenem Behufe benutzt wuͤr⸗ den. Eben so heißt es nicht in jenem Artikel, daß das Mer— geln in der Rheinprovinz unbekannt sey, und' daß es von den Bewohnern mehrerer Gegenden nicht in Anwendung gebracht, sondern daß auf großen Strecken, welche Mergel enthielten, sol— cher aus Unkunde zur Duͤngung nicht verwandt wuͤrde, und daß das Beispiel groͤßerer Gutsbesitzer kleinere Wirthe gar nicht oder nur langsam habe zur Nachahmung bewegen konnen. Herr Gutsbesitzer Burret zu Saftig ünd Herr Lenné können hieruͤber nahere Nachricht ertheilen. Es kann uns nur angenehm seyn, wissenschaftlich oder thatsachlich begruͤndeten Widersprüch zu fin— den; beruht derselbe aber auf dem Mangel einer näheren Erwaͤ— gung der mitzetheilten Data, so ist er hemmend fuͤr Wissenschaft und Gewerbe.“
— Die Stadt Thorn hat dem dortigen int-rimistischen Stadt⸗Physikus Dr. Zimmermann fuͤr seine ausgezeichneten Ver⸗ dienste, besonders in der verhängnißvollen Cholera⸗Zeit, das Eh⸗ renbuͤrgerrecht, nachdem er dazu von der gesammten Buͤrger— schaft empfohlen worden, verliehen und ihm das des fallsige Di⸗ plom am 9. d. M. durch eine besondere Deputation des Magi⸗ strats und des Gemeinde-Raths uͤberreichen lassen.
Gartenbau ⸗ Verein.
In der 119ten Versammlung des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaus in den Koͤnigl. Preußischen Staaten am 5. Mai d. J. wurden vorgetragen: eine Nachricht des Herrn Raths Kohler in Celle über die von dem Pfarrer Herrn Knott zu Bonburny in der Grafschaft Oxford mit gutem Erfolg bewickte Anzucht des in neue⸗ rer Zeit gerühmten Hafers ohne Hülsen (Avena nuda5), womit man auch hier Versuche anstellen wird, obgleich man von dem Anbau im Großen keinen erheblichen Vortheil sich verspricht; die von dem Herrn Professor Schuͤbler in Tubingen mitgetheilten höchst interes⸗ santen Üntersuchungen uͤber die Farben- Verhaͤltnisse in den Bluͤthen der Flora Deutschländs, wonach die drei Hauptfarben, gelb, roth und klau. am haäͤufigsten in den Blüthen vorkommen, unter denen gelb die haͤufigste, blau die seltenere ist, und es ergiebt sich aus jenen mit großer Genauigkeit angestellten Untersuchungen, daß die Flora Deutschlands, im Mittel, unter 1000 Phanerogamen mit deutlich ausgebildeten Bluͤthen 314 weiß, 299 gelb, 5 orange, 477 roth, 39 violett, 90 blau, 1tz grun, 4, braun, J, schwars, 1, grau bluͤ⸗ hende Arten besitzt, so daß, wenn die weiß bluͤhenden von den uͤbrig n abgezogen und die drei so selten vorkommenden Farben grau braun un la. nicht weiter in Berechnung gebracht werden, das Ver⸗ haͤltniß sich dahin gestaltet, daß im Mittel unter 1000 mit gefaͤrb⸗ ten Blüthen, 456 gelb, 8 orange, 26 roth 91 violett, 133 blaͤu und 25 grun bluͤhen; Bemerkungen des Herrn Grafen van Mons zu gbwen über die von ihm besbachteten Wirkungen des sogengnnten Zauber Rings an den Birnbaͤumen; Mittheilungen des Geheimen Ober⸗Regierungs-Raths Herrn Beckedorff zu Gruͤnhoff bei Regen⸗
walde uͤber sein Verfahren beim Treiben der Erbsschoten; eine Ab⸗ handlung des Garten ⸗Direktors Herrn Ritter in eßburg uͤber Khizaphora Mangle nebst Bemerkungen über die AÄmerikanischen Seesnmpf⸗Waldungen. Von des Herrn Ministers von Schuckmann Excellenz war mitgetheilt, eine Jmmediat⸗-Eingabe des Kurhessischen Raths Herrn Rodemann uͤber die Benutzung der Fohannisbeeren ur Weinbereitung. Noch waren eingegangen; von der Akademie es Ackerbgues zu Florenz (Accademia echnoinico — Agrarid dei Ge- orggsili) die Fortsetzung ihrer werthvollen Verhandlungen, vol. VII. — IX. „ und von der botanischen Geselschaft zu Regensburg, des verstorbenen Herrn Grafen Gabriel von Bray wissenschaftliches Vermaͤchtniß an die genannte Gefellschaft, nebst einer Beschreibung der zum Ehren⸗Gedaͤchtniß desselben veranstalteten feierlichen Sitzung am 24. Oktober 1532, worin die Verdienste des Verewigten um dhe Wissenschaft überhaupt und um das gedachte Institut, dessen Praͤsi⸗ dent er war, insbesondere, von dem . Direktor desselben, Hrn. Dr. far geschil dert werden. Nach dem Schlusse der Sitzung be⸗
ib sich die Versammlung in den Königl. botanischen Garten? um aselbst eine von dem Garten-Direktoͤr Herrn Stto veranstaltete Zujammenstellung der jetzt blühenden seltenen Gewächse in Augen⸗ schein zu nehmen, die mit Recht allgeineine , erregte
6 — —
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 12. Mai.
Dieler]. wirkl. Schuld 45. 53 do. ci. Ausgesetzte Schuld
— Kana · Bill. ig. 5 Span. Gz.
P Wes pr. Pfandbr.
570
Hamburg. 15. Mal. Oezterr. 58 Met. 839 43 do. S3. Bank-Actien 1225 Russ. Engl. 1098. Russ, Holl. Cx. iSt) 80z. Met. in Hamb. Ceri. gf. Breuss. Prämien Scheine 107. 43 Preuss. Engl. — Poln. 1143. än. JI
Berliner Börse.
Den 17. Mai 1833.
Amtl. Fonds- und Geld- Gours- Zettel. (Prenrisss. Cour.)
— — — I. rief. Geld. ]
St. Schuld- Sch. hr. Engl. Anl. 18. Pr. Eng. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Prüm. SFeh. d Seh. Kurm. Obl. ml. C. NVeum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Obl. Königsh. do.
Elbing. do.
Hanz. do., in Th.
I. rie, Geld. mm ,
1906 98 1041 195 1064
Crolshz. Pos. do. Istpr. Pfandhr. Ponin. do. Kur- u. Neum. do. Sehiesische do. KRkst. C. d. K. u. N. L- Sch. d. .- u. N.
Holl. vollww. Duk. 89 Nene do. Triedrichsd or.. Visconto
1
— 8 0 0
Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 5 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
3338 o o Par. 336. 5 Par. 336 ö. Her. ꝛueuwarime tz,“ R.
14,2 R. 2l, 0e R. 15, 0 R. uftwärme 153332 R.
3 * N S,“ R. 11,8 0 JR. Bodenwarme 42, 27 R.
69 pCt. 31 pCt. 863 vC6 t. Ins dunst. O, a o- 6
heiter. Heiter. gewittrig. Niererschlag G, os 1. Rh.
O ö. 1 SO g Nachm C6 uhr Gewit⸗
c 2 ö * ter u. Regen aus SS., SO. — um 9 Uhr desgl
1833. 16. Mai.
Luftdruck. . Uuftwaͤrme Thauvunkt Dunstsaͤtig Wetter....
Wolkenzug
— —— ö .
Königliche Schausptele.
Sonnabend, 18. Mal. Im Schauspielhause: Gebruͤder Foster, Charakter-Gemaͤlde aus dem I5hten Jahrhundert in 5 Abtheilungen, vom Dr. C. Töpfer.
Sonntag, 19. Mai. Im Opernhause: Ouverture. Hier⸗ auf werden die Stevrischen Alpen⸗Saͤnger Herren Fischer, Schwei⸗ zar und Laufer, folgende Gesangstücke mit Begleitung der Zither und Guitarre vortragen: 1) Brandhof, Terzett. 2) Morgen— gruß, gesungen von Hrn. Fischer. 3) Variationen, ausgefuͤhrt von Hrn. Fischer. 4) Zuruf auf der Asp, gesungen von Herrn Fischer und Schweizar. Und: Der Gott und die Baschere, Oper mit Ballet und Pantomime, in 2 Abtheilungen; Musik von Auber. (Dlle. Lenz Ninka. Here Hammermeister; Olifur. Mad. Taglioni: Zoloés. Dlle. Guüillerméain: Fatms.)
Im Schauspielhause: 1) Toujours, ou: L'avenir d'un sils, vaudeville en 2 actes. har Serihe. 2) Le jeune homme à marier, ou: Le choix d'une femme. vaudeville en 1 acte, par Scribe.
In Charlottenburg: Mulier taceat in ecelesia, oder: Die kluge Koͤnigin, historische Tragi-Komoͤdie in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Der Jurist und der Bauer, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Rautenstrauch.
Montag, 20. Mat. Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Cromwell Protektor, ein dramatisches Gemälde aus der Revolutions Zeit Englands in 5 Aufzügen, von E. Raupach. (Folge zu den Royaltsten.)
Köntastädtisches Theater. Sonnabend, 18. Mat. Haß allen Frauen, Lustspiel in 1 Akt, von Castelli. Hierauf: Graf Schelleè, Posse in 3 Akten,
von L. Angely. Sonntag, 19. Mat. Der raͤthselhafte Unbekannte, oder:
Die Brautnacht auf dem Leuchtthurme zu Eddystone, Drama in
3 Abtheilungen, nebst einem Vorspiele. Nach einer Erzaͤhlung von Johann Langer, frei gedichtet von Anton Fusch r.
Montag, 20. Mai. Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten, nach Zschokke's Erzählung, von J. v. Ploͤtz. Hierauf: Scenisch-musikalische Abend, Unterhaltung (im Kostum.) 1) Ouverture aus der Oper: „Die diebische Elster / von Rossini. 2) Arte des Podesta, aus derselben Oper, gesun⸗ gen von Hrn. Fischer. 3) Romanze aus dem „Turnier zu Krenstein“, vom Kapellmeister Glaͤser, gesungen von Hrn. Hoh⸗ miller. 4) Ouverture aus der „Stumme von Porlici“, 'von Auber. 5) Große Scene, Arie und Duett, aus: „Der Kreun— ritter in Aegypten“, von Meyerbeer, gesungen von Dlle. 9 nel und Hrn. Holzmiller.
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 15. Mai 1833.
Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 12 Sgr. 5 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 3. Sgr, auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große Gersie 5 Sgr , auch 235 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 23 Sgr. 9 Pi, auch 22 Sgr. 56 P.; 58 . 8 Pf., auch 20 Sgr. Eingegangen sind 268 Wispe ; effel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. J Sgr. 6 Pf Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr, auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafen 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 11 Pf. Eingegangen sind 354 Wüspel.
Mittwoch, den 15. Mat isss.
Das Schock Stroh 7 Rthlr. 25 Sgr., auch 5 Rthlr. 20 Sgr.;
der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. Branntwein⸗Preise vom 8 bis 14. Mai 1833.
Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pCt. Richter; Korn⸗-Branntwein 19 Rthlr Kartoffel Branntwein 15 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 14 Rthlr. 15 Sgr.
Kartoffel⸗Preise om 9. bis 15. Mai sss.
Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf, auch 7 Sgr.
cx Neueste Nachrichten.
Paris, 11. Mai. Der heutige Moniteur meldet im nicht offiziellen Theil. „Eine von dem General Bugeaud von Blaye abge fertigte telegraphische Depesche zeigt an, daß die Her— gin von Berry gestern früh um 3 Ühr von einer Tochter ent⸗
unden worden ist. Das Befinden der Herzogin, so wie das ihres Kindes, ist befriedigend.“ Die Gazette de France
X
, . ö 7 w
ö
i,,
Etats der Wohlthaͤtigkeits-Bureaus.
glebt diese Nachricht als Rand⸗Note, ohne alle weitere Ben kung; die Quotidienne erklaͤrt diefelbe fuͤr eine Unwahrh
In der Pairs⸗-Kammer werden noch immer die thungen aber das Exmittirungs-Gesetz fortgesetzt. Das g Gesetz besteht aus einigen 60 Artitein.
Die Deputirten-Kamm er genehmigte gestern im so ren Verlaufe ihrer Berathungen uͤber das Municipal Gese⸗ 9gten Artikel, der Tages zuvor noch einmal an die Komm verwiesen worden war, und wonach die in den vier letzten
ragraphen des Sten Artikels (siehe das gestrige Blatt der Sn
Zeitung) enthaltenen Bestimmungen auf diejenigen Besc keine Anwendung finden sollen, die kraft einer Koͤniglichen ordnung oder eines Gesetzes gefaßt worden sind. Die nach genden Artikel gaben zu keiner erheblichen Debatte Anlaß. Na hendes ist der wesentliche Inhalt derselben.ů „Das Municipal ( ist befugt, gegen den auf seine Gemeinde ausgeschriebenen An an den direkten Steuern zu protestiren. Es giebt sein V uͤber alle Gegenstaͤnde von oͤrtlichem Interesse, auch wenn dem gegenwartigen Gesetze nicht speciell aufgefuͤhrt sin Eben so hat es sich, auf desfallsiges Ansuchen der hoͤheren horde, uͤber alle Dinge von oͤrtlichem oder allgemeinerem R zu äußern; doch ist es ihm verboten, irgend eine Meinung Gegenstaͤnde, die seinen Befugnissen fremd sind, abzugeben, eine Protestatlon, eine Adresse oder eine Proclamatlon abi oder zu veröffentlichen. Der Maire legt der hoheren Vg eine dreisache Kandidaten-Liste, Behufs der Ernennung der
glieder des Wohlthaͤtigkeits-⸗Buregus und der Kommissi Verwaltung der Spitaͤler und Armenhaͤuser vor. Dle en Entlassung dieser Beamten kann nur durch eine Koͤniglich⸗
ordnung versuͤgt werden. Die Rechnungslegung des Mun Kassen⸗Beamten über Ausgabe und Einnahme wird unt behalt der definitiven Reguülirung von dem Munieipal / gepruͤft und fesgestellt; dasselbe ist der Fall mit den ) Das Municipal berathschlagt uͤber die Jahres. Rechnung, die der uͤber Einnahme und Ausgabe der Kommune abzulegn Der Maire selbst darf bet diesen Berathschlagungen nit gegen seyn; doch muß er gehört werden, sobald er ez
langt. Der gefaßte Beschluß wird sofort direkt von
Vorsitzenden des Manicipal-Conseils dem Praͤfekten
dem Unter-Praͤfekten zugefertigt. Die Sitzungen der
nicipal⸗Consetls sind geheim. (Der Vorschlag der Kn sion, wonach alljährlich eine oͤffentliche Sitzung gehalten den sollte, wurde verworfen. Die Abstimmung erfolgt
telst Kugelwahl, sobald drei. Mitglieder des Conseils solch ⸗ fi Paris, 11. Mai. heral-Inspektor der
langen. Der Maire hat unter Aufsicht des Praͤfekten Vollziehung der gefaßten Beschluͤsse Sorge zu tragen liegt ihm die Bekanntmachung und Ausfuhrung der Geseh wie der Reglements und Verfuͤgungen der Regierung ob. von dem Maire gefaßten Beschlüsse werden sofort dem Pise oder Unter⸗Praͤfekcen zugeschickt, und treten erst in Kraft, in dem sie die Bestätigung des einen oder des e sey denn, daß Gefahr im Verzuge ware. Der Maire * eine dreifache Kandidaten-⸗Liste zur Ernennung der Stayt zei Lommissaire und der Thor⸗-Accis⸗Beamten an, und legt gehörigen Orts vor.“ — Diese letztere Bestimmung, N Anfang des 2lsten Artikels bildet, war die letzte, die in Sitzung angenommen wurde. Am folgenden Tage soll Becathung fortgesetzt werden.
Der Koͤnig hat den Bischof von Saint-Flour, Gualy, zum Erzbischof von Alby ernannt.
Der Finanz⸗Minister hat in Gesellschaft erklaͤrt, das sterium werde sein Moͤglichstes thun, um die Session der mern zwischen dem 15. und 29. Junt schließen zu konnen.
Die Regierung hat durch den Telegraphen die Nat aus Lyon erhalten, daß die dortigen Repéblifaner das auf gen anberaumt gewesene Banquet aufgegeben haben, und der Précurseur diesen Beschluß seiner Partei in seinem vom 10en bekannt gemacht hat.
Der Moniteur giebt eine Namens Liste derjenigen Kö deren zu der gegenwärtigen Kunst-Ausstellung gelieferte Arth, einer desondern Auszeichnung würdig befunden worden sind Kuͤnstlern ist eine ehrenvolle Erwähnung ertheilt, 25 anden Medaille driiter, 41 die Medaille zweiter und 4 die Ma erster Klasse zuerkannt worden. 108 Kuͤnstlern sind ent ihre Arbeiten fuͤr Rechnung der Civil-Läiste abgekauft oder Bestellungen bei ihnen gemacht worden.
Herr Andrieux, immerwaͤhrender Secretair der Fran is z
Hern
1000 bis 1200 Geschuͤtze, wovon die Haͤlfte en,
2
e 2
Berlin, Sonntag den 19ten
rer , m ,, wem, m. n e n ss ern nn, m me mn, em,, rn, .
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Der bei dem Land- und Stadgericht zu Glogau und den er-Gerichten des Glogauschen Kreises angestellte Justiz Kom⸗ ir, Karl Ernst Eduard Moritz Sartig, ist zugleich Notar im Bezirke des Ober- Landesgerichts zu Glogau unt worden.
—
Dem hiesigen Kaufmann Friedrich Accum ist auf eine Radschmiere, so weit sie als neu und eigen⸗ thuͤmlich zu erachten, agultig Fuͤnf nach einander fol⸗ gende Jahre, vom g. Mai 18353, dem Ausfertigungs⸗ Tage, an gerechnet, und im ganzen Umfange des Preu⸗ ßischen Staats,
eilt worden.
ein Patent
Zeitungs ⸗Rachrichten. Ausland.
Frankreich.
Der König und die Königin haben dem n Gefaͤngniss-, Herrn Lucas, der so eben Inspections-Reise durch die Departements angetreten hat, 1 von 2000 Fr. fuͤr die huͤlfsbeduͤrftigen Gefangenen egeben.
anderen erhal Dem Plane des Kriegs-Ministers Marschalls Soult gemaͤß,
funfzehn Punkte um Paris befestigt werden, und folgende en erhalten: 1) das Fort Philippe, zwischen Montmartre und y; 2) das Fort Chartres, zwischen St. Denis und der Ka— 33) das Fort Orleans, zwischen Pantin und Aubervilliers; ie Redoute St. Chaumont, auf den Anhoͤhen von St. Chau— , welche die Ebene von Belleville beherrschen; 5) das Fort des pöret, zwischen Menilmontant und Belleville; 6) das Fort de n, zwischen Bagnolet und Charonne, die Ebene von Mon— beherrschend; J das Fort Charenton, welches das Gehoͤlz Vincennes, Alfort und die Marne beherrscht; 8) das Fort ale, bei Jory, die Ebene und die Seine beherrschend; 9) das der Sternwarte zwischen Groß, und Klein“ Chan⸗ „ 10), das Fort Montrouge; 11) das Fort Vauvres; das Fort des Javelles zwischen Issy und Vaugirard; bie Redoute von Auteuil; 14) die Redoute von Passy, das Boulogner Gehoͤlz beherrscht, und 15) das Fort Clichy. Diese funfzehn Forts sollen aus Mauerwerk auf⸗ rt, mit Bastionen versehen und die Walle kasemattirt werden, um Schutze fuͤr die Besatzung, wie zur Aufbewahrung der Lebens- lund der Munition zu dienen. Jedes Fort soll mit einem Vorwall Erde umgeben und dieser mit Feld-Geschuͤtz besetzt werden; Besetzung von 300 Mann wird zur Bewachung hinreichen, Vertheidigung 1609 Mann, die eine regelmäßige Belage⸗ darin aushalten und in bombenfesten Räumen unter— acht werden koͤnnen. In saͤmmtlichen 15 Forts koͤn⸗ in den Kase— werden. Die ganzen Kosten sind auf
aufgestellt veranschlagt, wovon 25,510, 000 Fr. fuͤr
Millionen Fr.
Akademie, Professor der Literatur am Collège de France Erbauung der Ferts, 2,400,900 Fr. fuͤr den Ankauf des
stern fruͤh im Jästen Lebensjahr.
Auch gestern hat der Cassationshof noch nicht sein l in dem Prezesse des National und des Charivari gefüllt dasselbe auf heute vertagt.
Der Asstsenhof von Angers hat außer dem Redacten Quotidienne auch den des Revenant, Herrn v. Calvimont, Diffamation des Unter-Praͤfekten von Sgrs zu einmona Haft und 1560 Fe. Gelostrafe verurtheist.
Der R dacteur des neuen Blattes we zen eines Actkels, betitelt. „le pauvre diahle indust der Aufreizung zum Umsturze der Regierung angeklagt.
Die in Besangon zuruͤckgebliebenen Polnischen Fluch
sollen in verschiedene Städte vertheilt werden, einige den werden in Caen erwartet.
„le Republicain
— Heute schloß 5proe. Rente pr. compt. 102. 6r Cour. 193 —. 3proc. pr. Compt. 77. 90, fn con s hproc. Neap. pr. 2ompt. 92. 50. sin our. 92. 60. Hproc
perp. Jr. Zproc. do. 44. 5proc. Belg. Anl. S8. hproc. Nln
Frankfurt a. M., 14. Mat. Oesterr. proc. Metall.
Qi ne. 4proc. Sd . 84 , proc. 503. Br. Iproc. 22. G.
Actien 1473 1671. Part. Obl. 1355. 136. Loose zu ll
. 6. Holl. 5proc. Obl. v. 1837 S6 4. 65. Poln. . 58.
Redaeteur Co tte
ehemaliges Mitglied des Rathes der Fuͤnshundert, starb hi erforderlichen Terrains, 2, (96, 000 Fr.
fuͤr die Befestigung Stadtmauer, 2 Millionen zur Befestigung des Mont Vale und 3 Millionen zur Beendigung der Festungswerke von St. is. Die Stadtmauer sell uͤßerall auf die Höhe von 6 Me— gebracht und mit zwei Reihen von Schießscharten versehen en; zum Schutz der Mauer aber sollen 65 Thuͤrme ober ionen aufgefuͤhrt und mit 325 Kanonen besetzt werden. e Befestigung der Mauer ist bereits auf der Strecke von Denis bis Nogent an der Marne beendigt, wo 15 solcher ionen errichtet sind. Die fuͤr die Forts gewahlten Punkte aͤußerst auͤnstig und man schmeichelt sich, daß sie eintreten⸗ Falls die Beschießung der Hauptstadt fast unmoglich machen ben. ; Der National spricht sich heute uͤber seinen Bruch mit ribune in folgender Weise aus: „Die Tribune verweist auf ihre Artikel zu Gunsten der Centralisation und wir wer— nicht ermangeln, dieselben wieder zu lesen, so oft wir uns berzeugen wuͤnschen, durch welche Sophistereien man, nach— man dem Prin ipe der Volksherrschast gehuldigt, dazu ver⸗ werden kann, fuͤr die Centralisation und die Vernichtung lokalen Unabhaͤngigkeit zu sprechen. Eine Zeitung, die, wie Tribune, in der republikanischen Zukunft des Landes nichts die unbeschraͤnkte Herrschaft einer Partei erblickt, die einer in folgt, und auch ihrerfeits Gewalt braucht, wie man gegen Hewalt gebraucht hat, kann uns nichts Unangenehmes erwei— . sie einige Unzufriedenheit gegen uns durchblik— Einem Befehle des Großsiegelbewahrers gemaͤß, wurden vor— in die Mobtlien in dem hiesigen Hotel des verstorbenen zogs von Dalberg gerichtlich versiegelt. Mehrere Blaͤtter fin- s wahrscheinlich, daß die Familie des Herzogs alle wich— apiere bei Zeiten bei Seite geschafft haben werde. Als der
der Versiegelung beauftragte Friedensrichter, von einem Beam⸗
des Ministeriums der auswaͤrtigen Angelegenheiten begleitet,
—— 2
Gedruckt bei A. W. Hayk⸗
richter den Eintritt in dag
m 6 we ,,.
*. n erschien, wollte ihm der Portier, da er ihn nicht ö en Eintritt verweigern, unh der Richter wollte eben Truppen ; en, um mit Gewalt einzudringen, als der Bevollmaͤchtigte
ie Dalberg erschien ünd erklärte, er werde dum Frie/
Hotel nicht versagen, zu einer
1
gezahlt worden.
britanseng lag,
Anlegung der Siegel sey indessen durchaus kein Grund vorhan— den, da die Tochter des Herzogs, als dessen einzige Erbin, ihm gerichtliche Vollmacht zur Empfangnahme der Erbschaft er— theilt habe. Der Friedensrichter zeigte hierauf ein Schreiben des Koͤniglichen Proturators beim Tribunal erster Instanz vor, worin dieser ihn auffordert, die Papiere des Herzogs, als eines ehemaligen diplomatischen Agenten der Franzssischen Regierung, zu verstegeln, mit dem Bemerken, daß das Inventarium darüber nur in Gegenwart zweier Beamten des auswaͤrtigen Ministe⸗ riums aufgenommen werden könne, wesche ermächtigt sehen, Al— les, was ihnen als nuͤtzlich fuͤr die Regierung erscheine, wegzu⸗ nehmen und ün Archiv des Ministeriums niederzulegen. Hier⸗ auf ließ der Bevollmaͤchtigte der Erbin, obgleich er gegen den In— halt des Schreibens protestirte, die Anlegung der Siegel zu; dieses Geschaͤft wurde erst gestern früh beendigt.
Die Oppositions⸗Blaͤtter hatten behauptet, die 500,000 Fr., welche der König bei dem Ausbruch der Cholera in Paris fuͤr die Unterstuͤtzung der Armen bestimmt hatte, seyen gar nicht aus— hlt Die France nouvelle erwiedert hierauf: Diese ganze Summe ist gewissenhaft fuͤr ihren menschenfreund— sichen Zweck verwendet worden, und wenn es noch der Beweise hieruͤber bedurfte, so wurden die Vertheilungen, die damals in den Bureau's des Handels-Ministers stattfanden, hinlaͤngliches Zeugniß dafuͤr ablegen. Außer diesen 500,900 Fr. hat die Ci— vil Liste nahe an Sö, 00 Fr. beim Ausbruch der Seuche in die Stadt-Kasse gezahlt, und es ist bekannt, daß der Kronschatz noch eine Menge von Unterstuͤtzungen an einzelne Individuen verab— reicht hat. Auch werden gegenwaͤrtig elne Menge von Cholera— Waisen auf Kosten des Königs und der Koͤnigin erzogen.“
Die Gazette me dicale versichert, daß bereüs? ber vierte Theil der Bevölkerung der Hauptstadt die Grippe gehabt hat und glaubt ohne UorKrtreibung behaupten zu koͤnnen, daß hier gegenwartig uͤber 50, 00 Menschen an dieser Krankheit leiden. Indessen ist dieselbe so leicht und von so kurzer Dauer, daß die . Klassen nicht noͤthig haben, in den Hospitaͤlern Pflege zu suchen.
Der Moniteur erklaͤrt die Nachricht des Marseiller Sc⸗ maphore, daß, einem angeblichen Beschlusse des Kriegs⸗Ministers zufolge, die Franzoͤsische Gesetzgebung aufhoͤren solle, auf die in der Regentschaft Algier lebenden Franzosen und anderen Euro— päer Anwendung zu finden, fuͤr ungegruͤndet; denn da die Fran—⸗ zoͤsische Gesetzgebung in Algier noch gar nicht bestehe und nur auf. speziellen Verfügungen der Regierung beruhe, so sey ein Beschluß, wie der oben angegebene, unmoͤglich.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 10. Mai. (Nachtrag. Herr Hume sagte, daß die Orientalischen Angelegenheiten ihm in' diesem̃ Augenblicke eben so wichtig, wo nicht wichtiger schienen, als die Angelegenheiten in Westen. Die Politik, welche Großbritanien in Bezug auf die Tuͤrkei befolgt habe, sey schwer zu verstehen, und verrathe anscheinend einen Mangel an Umsicht, den man sich nicht erklaͤ— ren koͤnne, Das Haus habe sich gegen nichts so sehr zu schuͤtzen gesucht, als gegen einen Krieg in Europa und gegen das Ueber⸗ gewicht Rußlands im Osten, welches dasselbe jetzt durch die Feh—⸗ ler der Britischen Regierung erlangt habe. Er lenke die Auf⸗ merksamkeit des Hauses auf diesen Gegenstand, weil ihm all— jährlich, wenn er Einwendungen gegen die bedeutenden Statis- nen im Mittellaͤndischen Meere mache, dieselben als nothwendig zur Beschuͤtzung Britischer Interessen in jener Gegend geschildert wurden. Er wuͤnsche nun vornehmlich zu erfahren, warum in der Stunde der Noth, wo eine Britische Macht von Nutzen gewesen seyn duͤrfte, die Tuͤrkische Hauptstadt unbeschuͤtzt geblie⸗ ben sey? Warum sich kein Englischer Gesandter daselbst befun⸗ den habe? und warum keine Flotte in den Dardanellen gewesen sey, die den Vorstellungen, welche er zu machen fuͤr noͤthig be— funden haͤtte, Nachdruck haͤtte geben koͤnnen? Wahrend Eng— land oͤffentlich versichere, daß es sich gemeinschaftlich mit Frank— reich bemuͤhe, den Frieden in Europa aufrecht zu erhalten, sey es doch seltsam, daß man es dem Franzoͤsischen Gesandten allein uͤberlassen habe, in Konstantinopel aufzutreten. Der edle Lord sey fuͤr die Folgen verantwortlich, welche aus Ereignissen hervorgehen muͤßten, die vor wenigen Jahren Europa ohne Zweifel in einen Krieg verwickelt haben wurde, er meine — das Erscheinen einer Russischen Flotte und einer Russischen Armee vor Konstantino⸗ pel. Er wuͤnsche von dem edlen Lord zu erfahren, ob England gegenwartig einen Gesandten in Konstantinopel besitze, oder nicht? Aus einem ihm vorliegenden Nachweise entnehme er, daß in den ä Jahren vor 13830 die Diplomatie in der Tuͤrkei jahrlich 3 bis 0h, C00 Pfd. St, gekostet habe. Diese Ausgabe sey als durch— aus nothwendig fuͤr die Beschuͤtzung unserer Interessen geschil⸗ dert worden; jetzt aber, wo Konstantinopel in Gefahr geschwebt habe, in die Hande der siegreichen Aegyptier zu fallen, sey kein Britischer Diplomat in Konstantinopel gewesen, um die Vorstellungen der Franzoͤsischen Gesandtschaft zu unterstuͤtzen. Er wiederhole seine Frage, wer jetzt Gesandter des Engli— schen Hofes bei der Pforte sey? und wenn es einen solchen gaͤbe, warum sich derselbe nicht auf seinem Posten befinde? Um dem edlen Lord Gelegenheit zu geben, sich daruͤber auszusprechen, trage er darauf an, daß dem Hause ein Verzeichniß aller seit dem Jahre 1827 bei der Gesandtschaft in Konstantinopel ange⸗ stellten Personen vorgelegt werde. — Lord Palmerston erwie⸗ derte: „Ich habe gegen die Vorlegung des verlangten Verzeich— nisses nichts einzuwenden; ich kann aber dem ehrenwerthen Mitgliede schon jetzt sagen, daß Sir Rob. Gordon, der im Jahre 1827 Botschafter in Konstantinopel war, im Anfang des vorigen Jahres nach England zuruͤcktehrte; daß Sir Stratford Canning, der ihm auf jenem Posten folgen sollte, eine wichtige Mission erhielt, deren schleunige Erledigung im Interesse Groß— und daß Ford Ponsonby an seiner Stelle nach
an , re, . r 6
Konstantinopel gesandt worden ist, wo er sich jetzt befindet, und schon fruͤher eingetroffen seyn wuͤrde, wenn sich nicht der Aleberfahrt einige Schwlerigteiten in den Weg gelegt hätten. Waͤhrend jener ganzen Zeit ist aber ein Gesandtschafts⸗ Secretair in Konstantinopel gewesen, der mit großer Klugheit und Um— sicht gehandelt hat, und dessen Verfahren von der Regierung durchaus gebilligt worden ist. Ich kann nicht umhin, zu bemer— ken, daß ich mich in diesem Augenblick in einer fuͤr ein Mitglied des Kabinets hoͤchst seltsamen Lage befinde; denn nachdem mir das ehrenwerthe Mitglted fuͤr Esser den Vorwurf gemacht hat, daß ich mich zu sehr in die Angelegenheiten anderer Staaten ein⸗ mische, sehe ich mich jetzt dem Tadel des ehren werthen Mitgliedes fuͤr Middlesex ausgesetzt, der der Meinung ist, daß ich mich in die Tuͤrkischen Angelegenheiten zu wenig eingemischt habe. Es ist allerdings ein kleiner Unterschied zwischen den beiden gegen mich vorgebrachten Anklagen. Die Regierung wird von der einen Seite getadelt, daß sie sich in Angelegenheiten vor ihrer eigenen Thuͤr, bei welchen die Sicherheit des Reiches betheiligt war, eingemischt, und dies auf der andern Seite bei Angelegen— heiten unterlassen habe, die sich am anderen Ende von Europa zutragen, und die, so wichtig sie auch seyn mögen, uns doch nicht so nahe beruͤhren, als die Hollaͤndischen Angelegenheiten. Das ehrenwerthe Mitglied hat gefragt, wo sich unser Gesandter, und wo sich unsere Flotte befunden habe? Ich will die Frage beantworten. Unser Gesandter war auf dem Wege (Gelaͤchter); aber der Legations-Secretair war auf seinem Posten. Wenn das ehrenwerthe Mitglied mich fraͤgt, wo unsere Flotte war, so waͤre ich geneigt, ihn zu fragen, wo sie seyn wuͤrde, wenn sein An— trag, die See⸗Trüppen um 7000 Mann zu vermindern, durch⸗ gegangen wäre? Ich wuͤßte nicht, wie ünsere Flotte, so redu⸗ eirt, irgend einen Plan entweder der Gewalt oder der Einmi⸗ schung hätte ausfuͤhren koͤnnen. Ich kann dem Hause die Ver⸗ sicherung geben, daß die Regierung den Ereignissen in Asien, oder vielmehr im Osten von Europa, ihre ganze Aufmerksamkeit geschenkt hat, und es wird sich später zeigen, daß sie es nicht an Schritten hat fehlen lassen, um die Gefahren, mit denen ene Ereignisse drohten, abzuwenden. Wenn die Zeit ge— kommen seyn wird, wo die Minister sich ohne Rückhalt über die Orientalischen Angelegenheiten aussprechen konnen, dann wird das Haus ihnen das Zeugniß nicht versagen koͤnnen, daß sie ihre Pflicht gegen das Land in ihrem ganzen Umfange erfuͤllt haben.“ Herr A. Baring sagte, daß, obgleich es widersprechend klingen moͤge, er doch be⸗ haupten muͤsse, daß die Regierung sich an einem Orte zu viel, an dem andern zu wenig eingemischt habe. Es sey zwar kein Grund zu vermuthen, daß der edie Lord seine Pflicht in Bezug auf die Tuͤrkei verletzt habe, aber wenn so wichtige Ereignisse bevorstaͤnden, wie man sie schon seit einiger Zeit im Osten be— fuͤrchtet habe — wenn Rußland seine Flotte und seine Armee nach Konstantinopel sende — und wenn Frankreich dem Sultan vorschreibe, was er thun solle — dann ssey es nicht genuͤgend, dem Hause zu sagen, daß einer unserer Botschafter sich auf dem Wege nach Konstantinopel, und ein anderer sich auf dem Wege von dorther befinde. (Hoͤrt, hort! und Gelächter.) Die Fortschritte und das wahrscheinliche Refultat der Aegypti⸗ schen Invasion waͤren seit Monaten bekannt und vorausgesehen gewesen; und bis jetzt sey noch nicht auf genuͤgende Weise erklärt worden, warum England keinen Gesandten in Konstantinopel gehabt habe. — Lord Palmer ston entgegnete schließlich; „Lord Ponsonby wurde einen Monat in Neapel aufgehalten, weil die Fregatte, welche ihn nach Konstantinopel bringen sollte, widriger Winde halber nicht in die Bucht von Neapel einlaufen konnte.“ — Herr Hume nahm seinen Antrag zuruͤck, bemerkte aber, daß die Erklärung des edlen Lords keinesweges genuͤgend gewesen sey.
London, 11. Mai. Dem Morning-Herald zufolge, ist das erledigte Amt eines Unter⸗Staats-Secrétairs für Irland dem aͤlteren Herrn Abercrombie angeboten worden, der jedoch die Stelle abgelehnt haben sell.
Columbien, Mexiko, Chili, Buenos-Ayres und Guatimala sind in diesem Augenblick fuͤr Anleihen in England 17, 197, 696 Pfund Sterl. an Kapital und 4,597, 090 Pfd. Sterl. fuͤr ruck, staͤndige Interessen schuldig. Der Preis, zu welchem alle diese Anleihen kontrahirt wurden, ist verschieden, im Durchschnitt aber 8ꝛ pCt., so daß fuͤr 17,497,000 Pfd. Sterl. in Bons 13,000,009 Pfd. Sterl. Geld gegeben worden ist. Der gegen⸗ waͤrtige Durchschnittspreis dieser Bons ist 22 pCt., sie wurden daher beim Verkauf nur 3,380,000 Pfd. Sterl. liefern, und sich dadurch ein Verlust von 10,900,000 Pfd. Sterl., oder mit den ruͤckstaͤndigen Interessen ein Total⸗Verlust von 146 — 15 Mistlonen Pfund, ergeben.
Getraide⸗Durchschnittspreise in vergangener Woche.
chentl. Sechswoͤchentl. o3 Shiü. 5 P. 3 Shill. 3. 86 10 ⸗— . 5 ⸗ 17 ⸗ 6 — . 31 ö ö 9 ⸗ 36 k 29 31 . 4 22 .
Zoll. 33 Shill. 8 P. 8 ⸗— 10 ⸗
22 9 ⸗—
Weizen . afer Roggen Bohnen Erbsen
Nieder lande.
Aus dem Haag, 12. Mai. Die Staats / Courant findet sich ki der Berichtigung veranlaßt, daß der auf der Land straße bei Leyden gefundene verwilderte Mensch, dessen Schicksal angeblich viele Aehnlichkeit mit dem von Kaspar Hauser haben sollte, ein armer Geisteskranker sey, der durch eigenes Verschul—⸗ den in den beklagenswerthen Zustand gerathen, in welchem er gefunden worden.
Vorgestern Abends
ereignete sich im hiesigen Holländischen Theater der Unfall, daß
kurz vor Beendigung des Schan spie le