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de Verlust zu ersetzen. Unter diesen Umstaͤnden muͤsse er nun des BVerlustes, gedenken, welchen viele Westindische Eigenthuͤmer durch die beabsichtigte Veraͤnderung ausgesetzt wuͤrben. Sey es wodl billig, daß sie und sie allein den Verlust tragen muͤßten, der aus der Vernichtung einer Art von Eigenthum entspringe, dessen Gesetz lichkeit er jetzt nicht eroͤrtern, sondern nur bemerken welle, Daß es wiederholentlich von dem Parlamente anerkannt worden Ey. Es sey außerordentlich schwierig, bei dem gegenwartigen Zästande des Westindischen Eigenthumes einen sichern Maßstaß ür dessen Werth anzulegen. Er wisse z. B., daß eine Besitzung, welch jetzt jahrlich 1400 Pfd. Sterl. einbringe, fuͤr eine Summ⸗ voh ä bis 600) Pfd. Sterl. hypothekarisch verpfändet sey. Vor einigen Jahren haͤtte die Schulden, Summe 16, 60 Pfo Sterl. betragen, welche aber durch Zahlungen aus den Revenuen der Besitzung bis zu dem obenerwaͤhnten Betrag vermindert vorden sey. Das Haus wuͤrde ihm kaum Glauben schen— fen, wenn er versichere, daß dieselbe Besitzung fuͤr eine Sunne verkauft worden sey, welche aus den künften eines Jahres haͤtte gedeckt werden koͤnnen. Er gabe zu, de die Unsiwherheit des Westindischen Eigenthums eine größe WBirlang auf den austauschbaren Werth desselben her vorgebhacht habe. Nach moͤglichst genauen Zasammenstellungen durfte sich ber jetzige Werth des jährlich auf den Westindischen Kolonseenn prodaäcirten Zuckers, Kaffee's Sterling belaufen. Die Minister schluͤgen nun vor, den W st⸗ . ine Anleihe von dem zehnjaͤhrigen Er— trag ihrer Produkte, mit anderen Worten alfo, elne Anleihe kon t5 Millionen Pfund Sterling vorzuschießen. Das Parlament würde zu entscheiden haben, auf welche se und unter welchen Bedingungen diese Auleihe Lande zuruͤckzuzahlen waͤre. . keinen Fall dem Pflanzer zur Last fallen, da sonst die ihm fur das Stlaven-Eigenthum zugedachte Entschädigung wegfallen wurde; entweder mußten die Zinsen durch die Arbeiten der
Ein⸗
Wei⸗ dem
Neger oder aus den Einnahmen Englands gedeckt werden; fuͤr
einen oder den andern Weg muͤsse sich das Parlament enischei— den. Einige Mitglieder dürften vielleicht der Meinung seyn, datz man ben Negern von ihrem Verdienst nichts nehmen solle, so lange sie noch Sklaven wären. Diese Ansicht koͤnne er nicht theilen. Er glaube vielmehr, daß, wenn man ihnen jetzt einen Theil ihres Lohnes abziehe, um ihre spaͤtere Freiheit dadurch zu erkau⸗ fen, sie an Ordnung und Sparsamkeit gewoͤhnen, und zu ihrer moralischen Verbesserung beitragen wurde. Herr Stanley wies nun noch auf die Nothwendigteit hin, der Regierung bei Aus— fuͤhrung des vorliegenden Planes eine vermehrte Gewalt in Be⸗ zug auf die Kolonieen zu verleihen, um von den Lokal-Legisla— türen nicht behindert werden zu koͤnnen, und um Schulen und Bildungs-Anstalten auf den Kolonieen anlegen zu dürfen, denn wenn man Freiheit geben wolle, so muͤsse man auch die Auf— klaͤtung befoͤrdern, sonst laufe man Gefahr, daß der Neger ganz in den Zustand der Wildheit zuruͤckkehre. — „Ich kenne“, so schloß Herr Stanley, „die fast unuͤbersteiglichen Schwierig— keiten, welche sich der Durchfuͤhrung unsers Planes in den Weg stellen. Ich kenne die Nachtheile, unter denen ich denselben in der gegenwärtigen eigenthümlichen Krisis vorbringe; und doch lege ich die Vorschlaͤge der Regierung in der zuversichtlichen Hoff⸗ nung vor, daß in ihnen der Keim liegt, welcher bald zu einer vollkommenen Frucht reifen wird, die, wenn sie durch die schuͤtzen de Sorgfalt kluͤgerer und einsichtsvollerer Männer, als ich selbst bin, gepflegt wird, dem Lande, den Kolonieen und allen Untertha— nen Sr. Majestaͤt die Befriedigung verschaffen muß, daß alle Greuel der Sklaverei ihrem Ende entgegen gehen; und dies in keiner fernen Zeit, durch keine unsichere Operation, sondern durch ein umsichtiges Verfahren, welches darauf berechnet ist, jeben Makel, der bas Ant⸗ litz der Freiheit entstellt, auf unseren Gesetzen und Institutionen auf ewige Zeiten zu verwischen. (Lauter Beifall.) Es giebt viele Maͤnner, welche zuerst diese gewaltige Frage angeregt, aber die Zeit nicht erlebt haben, um den Triumph zu schauen. Sie strebten zu ihrer Zeit kraͤftig und eifrig, um das zu erlangen, was wir jetzt der Erfuͤllung nahe sehen; sie freuten sich, den Grund gelegt zu haben, und waren überzeugt, daß derselbe stark genug seyn wurde, um das Gebaͤude zu tragen, an dessen Er— richtung wir jetzt Hand anlegen. Ich kann indessen nicht ohne das Gefuͤhl der innigsten und herzlichsten Freude des Umstandes gedenken, daß ein Mann, der begeistertste und gewissenhafteste von allen denen, welche für diese große und ruhmvolle Sache gearbeitet haben, daß — Wilberforce Callge— meiner Beifall) noch lebt, um Zeuge des großen Triumphes zu seyn, auf den er alle Kraͤfte seines Lebens verwendete, und daß er nun, wie der Prophet, ausrufen kann: „„Herr, jetzt lass'
Deinen Diener in Frieden dahin fahren!““ (Großer Beifall.)
Ich hoffe, das Haus wird durch die gnaͤdige Vorsehung Gottes so geleitet werden, daß England jetzt der Welt zum zweitenmale das edle und ruhmvolle Beispiel giebt, wie eine handel— treibende Nation die Handels-Vortheile fuͤr leicht in der Waangschale erklaͤrt, wenn sie gegen die Vorschriften der Menschlichkeit, der Gerechtigkeit und der Religion gehalten wer⸗ den. — Ich bin zu sehr von der Wichtigkeit des dem Hause vorgelegten Planes durchdrungen, als daß ich auf eine uͤbereilte Enischeidung dringen sollte. Wenn irgend ein Mitglied jetzt, wo der Plan der Regierung die gehörige Oeffentlichkeit erhalten hat, darauf antragen sollte, daß Zeit zur Ueberlegung desselben gegeben werde, so werde ich mich einem solchen Vorschlage nicht widersetzen.“ (Beifall.) — Lord Howick sagte, daß das Haus einsehen muͤsse, wie schmerzlich es ihm in seiner Lage sey, daß ihm die Pflicht gebiete, sich gegen den von seinem sehr ehrenwerthen Freunde vorgelegten Plan aus sprechen zu muͤssen. Von dem Ausgang der vorliegenden Frage hinge nicht allein die Ehre des Landes, sondern das Gluͤck von Millionen ab. Der Redner ging nun näher auf Widerlegung des Planes ein, und wies auf eine Menge von Schwierigkeiten hin, die die Ausfuͤhrung desselben beinahe unmöglich machen wuͤrden, und suchte zu beweisen, daß die Sklaven durch die Vorschlaͤge der Regierung in eine fast noch schlimmere Lage, als ihre jetzige, versetzt werden wuͤr— den. Lord Howick beschraͤnkte sich indessen fuͤr jetzt darauf, auf die Maͤngel des Planes hinzuweisen, ohne einen Gegen ⸗ Antrag vorzuschlagen; er deutete aber an, daß er zur gehörigen Zeit in Vorschlag bringen werde, daß u einer bestimmten, möglichst nahen Zeit die Sklave— rei ganzlich abgeschafft werden solle. — Sir Robert Peel hielt es fuͤr wuͤnschenswerth, daß man sich uber den Tag verstandige, wo das Haus sich wieder mit dem vorlie—= genden Gegenstand beschäftigen solle. Er, fuͤr seine Person, halte die Frage fuͤr zu wichtig, als daß er sich fuͤr jetzt nicht je= der Bemerkung enthalten zu muͤssen glaube. — Lord Alth orp stimmte dieser Ansicht bei, und schlug vor, daß das Haus die Debatte am Donnerstag den 30sten 5. M. wieder aufnehmen solle — Herrn Burton schien dieser Termin zu kurz; jeden— falls aber wuͤnschte er, ehe man sich uͤber einen Zeitpunkt zur Wiederaufnahme der Debatte verstaͤndigte, zu wissen, ob die in
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dem Plane der Regierung erwahnte Geldsumme von den Negern oder von England bezahlt werden solle? — Lord Althorp er— wiederte, daß die Regierung bei Verlegung ihres Planes durch— aus keine bindende Verpflichtungen verlange. Sie uͤberlasse die Details ganzlich dem Gutachten des Hauses, und werde nur
den Haupt⸗-⸗Grundsatz der Maßregel vertheidigen. Die Ver— schlebung der Debatte his zum Ihsten d. M. wurde hierauf ge— nehmigt, und das Haus vertagte sich um Rauf 1 Uhr.
Der Fürst von Leiningen begab sich
London, i. Mai. e vo ; . Majestaͤten einen Besuch ab—
gestern nach Windsor, um Ihren zun atten.
Eine Deputation der Kirchspiele St. Andrew, Holborn und St. Georg machte gestern dem Lord Althorp im Schatz ⸗ Amte ihre Aufwartung und üherceichte demselben die in einer oͤffent— lichen Bersumminng dieser Kirchspiele angenommenen Beschlůͤsse gegen bie Haus- und , Fenster Steuer. Nach einer zen Un— terccding zog sich die Deputation zurück und gab die Hoffnung zu eikennen, daß sie noch einige nähere Aufschlüͤsse uͤber diese Angelegenheit erhalten werde.
Dr. Lushington hat an Herrn John Solomons, als Erwie⸗⸗ derung auf dessen Anfrage, weohalb er an 30. April gegen Sir
, 2 , , ,, Key's Antrag gestimmt, folgendes Sch reiben gerichtet: 1 9e 51 J ö
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und Rum s auf 1,500, 060 Pfund
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Die Zinsen duͤrften aber auf
setzung,
„Mein theurer Herr! Ich habe so ehen Ihren Brief empfan⸗ gen, worin Sie von mir eine Erklaͤrung uͤber das Votum fordern, welches ich in Bezug auf Sir John Key's Antrag wegen der Haus- und Fenster-Steuer abgegeben habe; und ich erwiedere Ihnen, daß ich vollkommen im Stande zu seyn glaube, jenes am Dlenstage ab—= gegebene Votum zu vertheidigen, in der fessen Ueberzeugung, daß ich unter den Schwierigkeiten, womit die Fragen jenes Abends, in Folge der eingetretenen außerordentlichen Verhäͤltnisse, umgeben waren, so gehandelt habe, wie es fuͤr das Interesse meiner Könsti⸗ tuenten und der Nation uberhaupt am besten war. Erlauben Sie nir, mit wenig Worten zu sagen, wie die Sachen standen. Am Donnerstage besuchte ich die Versammlung in der Krön und Rn— ker - Tavern, und gewiß hatte ich für die Abschaff ang gestimmt, wenn der Antrag an jenem Abende vorgekommen ware, in der
Ueberzeugung, daß der durch diese Abschaͤffung verursachte Aus all auf eine andere Art gedeckt werden koͤunte. Herabsetzung der Malj⸗Steuer vorgeschlagen.
Am Freitag wurde die Ich war auf mei⸗ zem Platze und stiminte in beiden Stationen gegen die Herab—
und das aus mehreren Gründen, häuptsaͤchlich aber, weil dieser Antrag, wenn er durchging, die Abschaffung der Haus⸗ und Fenster⸗Steuer erschweren müßte. Der Antrag wurde ange⸗ nommen. Am Montag kuͤndigte Lord Althorp sein Amendement än, und von dem Augenblick an, wo ich dies horte, sah ich vorher, was fuͤr Schwierigkeiten dadurch veranlaßt werden konnten. Ich zog die ganze Angelegenheit aufs ernstlichste in Erwägung. Am Dien“ stag wurde der Antrag gestellt und das Amendement vorgeschlagen, indem Lord Althorp erklaͤrte, daß er nicht laͤnger im Amte bleiben würde, wenn dasselbe duechfiele. Niemand, der das Unterhaus kennt, konnte zweieln, daß, waͤre der Antrag durchgegangen, dreier— lei erfolgt seyn muͤßte: 1 Die Abdankung wenigstens eines großen Theils der Minister; 2) die Abschaffung der ganzen Malz⸗Steuer, oder doch eines bedeutenden Theils derselben; 3) die Auferle⸗ gung einer Eigenthums⸗- und Vermoͤgens-Steuer. Dies halte ich äber fuͤr drel Uebel: 1) die Abdankung der Minister, nicht nur weil ich sie als die Besten füͤr das Land betrachte, sondern auch weil ich keine kenne, auf die das Land, wenn ste ihre Nachfolger wurden, Vertrauen setzen möchte; Y) die Abschaffung der Malz⸗ Steuer, weil ich glaube, daß die Gutsbesitzer großen Vorthell daͤ— von gezogen haͤtten, meine Konstituenten aber, wie ich im unter— hause sagte, verhaͤltnißmaͤßig sehr geringen; 3) die Auferlegung ei⸗
ner Eigenthums- und Verndgens⸗Steuer hielt ich unter den jetzigen Umstaͤnden für ein großes Uebel, weil sie ohne bie Beschraͤnkungen und Vorbehalte haͤtte in Ausführung gebracht werden muͤssen, die es allein verhindern koͤnnen, daß einẽ solche Auflage nicht die druͤk⸗ sendste Last werde. Naturlich wäre durchaus eine lange Ueber— legung erforderlich gewesen, um diese Steuer so 7 modificiten, daß sie gerecht und gleichmäßig und so wenig als mög ich inquisitorisch ge⸗ worden waͤre. Und hier muß ich benierken, daß ich vorigen Maͤrz mit Herrn Robinson und gegen die Regierung fuͤr die Bildung ei⸗ nes Ausschusses stimmte, der die Annahme einer Vermdgens⸗Steuer anstatt solcher Taxen, die sehr druͤckend fuͤr das Volk sind, in Er⸗ wägung ziehen sollte. Was blieb mir nün am Dienstag Abend fuͤr eine Wahl? Was konnte ich thun, als mich zwischen zwei Uebeln entscheiden, indem ich entweder zugab, daß die jetzige Haus- und Fenster⸗Steuer, mit einer Modificlrung in Bezug auf die Laden, fortdaure, oder indem ich fuͤr die gaͤnzliche Abschaffung stimmte und es auf die Gefahr der drei oben erwaͤhnten Folgen , . Auf die Gefahr hin, darf ich nicht einmal sagen, denn die Abdankung der Mi⸗ nister war fuͤr den Fall, daß der Antrag durchging, ganz gewiß; und selbst wenn die belden andern Folgen zweifelhaft gewesen waͤren, so ging doch immer die Haͤlfte der Malz⸗Steuer verloren, und es entstand ein Ausfall von beinahe 5 Millionen Pfund. Was aber wäre bei einem Minister-Wechsel unter solchen Verhäͤltnissen aus dem offentlichen Kredit geworden? Und was wuͤrde aus den Tower⸗Be⸗ zirken geworden seyn, wenn zu dem jetzigen Daniederliegen des Han⸗ dels noch jene Folgen, oder auch nur die Haͤlfte, oder selbst nur ein Theil davon, hinzugekommen waren? Man sfelle nur einen Ver gleich an. Wurden die Waͤhler die Abschaffung der Haus- und Fenster-Steuer und anstatt dieser die Einführung irgend einer Art von Vermdgens⸗-Steuer vorziehen, wenn die anderen Steuern blieben, wie sie sind? Unter so schwierigen Ruͤcksichten wählte ich den Weg, welchen ich, meinem Gewissen nach, als den ersprießlichsten für meine Kommittenten und fuͤr das Land an⸗ sah; ich wußte und erklaͤrte, daß ich bei Manchen, wenigstens fur den Augenblick, um meine Popularitaͤt kommen wuͤrde; aber ich hoffe, daß ich niemals so niedrig denken werde, daß ich ihre Inter essen fuͤr den Schimmer jener Populgritaͤt, die nur als Lohn des Mutes und der Treue von Werth ist, aufopfern koͤnnte. Ich bin weitlaͤufiger geworden, als ich beabsichtigte, aber es liegt mir sehr am Herzen, mir Ihre gute Nieinung zu erhalten und Sie in Stand zu setzen, uͤber die wirklichen Schwierigkeiten, welche sich am Dienstag Abend darboten, ein Urtheil zu fallen.“ . Sobald sich nach dem vorgestrigen Tumult ergab, daß der Poligei⸗Beamte Cully ermordet sey, wurde der Stagts-Sechetalr faͤr das Innere davon benachrichtigt, und nach Verlauf einer Stunde ward eine Proclamation bekannt gemacht, welche dem— senigen, der den Mörder einbrachte, eine Belohnung von 100 Pfund verhieß. Obgleich man nun bis jetzt seiner noch nicht habhaft geworden, so zweifelt man doch nicht daran, daß er er— griffen werben wird, da sich zwei Konstabler seine Person genau gemerkt haben. Als Herr Eully den Stich erhalten hatte, lief er noch ungefähr 30 Schritt und sank dann mit einem Schrei zusammen. Bei Untersuchung der Wunde fand sich, daß der Dolch 7 Zoll tief eingedrungen war. Der Polizei-Intendant Herr Baker ist gur mit genauer Noth mit dem Leben davon⸗ gekommen. Ein Mann, der eine Fahne trug, die am Ende mit einer Spitze versehen war, drang auf ihn ein, wurde aber von einem Konstabler zu Boden geworfen; doch der Konstabler stüͤrzte auch verwundet nieder, und sein Gegner ergriff die Flucht. Heute fruͤh wurden die saͤmmtlichen weggenommenen Fahnen von der Polizei auf Befehl der Regierung in das Ministerium des Innern gebracht. Mehrere Poltzei-⸗Beamten sind eifrigst damit beschäftigt, die Anstifter der aufrührerischen Zusammenrottung und namentlich das Individuum, welches die Aufforde—
rung zu derselben unterzeichnete, zu entdecken. Die Times er— klaͤrt sich indirekt mit den von der Regierung zur Verhinderung
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ten in England beigetragen habe;
dieses Auflauss getroffenen Maßregeln einverstanden, und hinzu: „Erfreulich ist es jedoch, zu sehen, daß die Versan lung, so verbrecherisch auch ihre Absicht seyn mochte, in ] sehung ihres Charakters, ihrer Verhaͤltnisse und ihrer BVesna heile im höchsten Grade verächtlich war, abgesehen von ih Faͤhigkeit zu Raub und Verheerung, und darin wurde sie le uͤberwaͤltigt.“ .
Die Aufregung wegen der Westindischen Angelegenheit;
sich seit vorgestern sehr vermindert, und es gewinnt der Glu
Grund, daß sich die einander entgegenstehenden Parteien irgend eine Weise vergleichen wuͤrden.
Die Times theilt folgenden Auszug aus dem Hang briefe eines Englischen Kaufmanns in Ealals mit und mpfi ihn der Beachtung aller Gegner des freien Handels: Ich hn daß in diesem Fruͤhjahre seit der Ersffgung der Häfen schon die Halfte mehr Waaren von hier nach England versendet n den sind, als in irgend einem anderen Jahre in demselben 3g raum. Seit dem 5. Januar beläuft sich die verpackte Quin taͤt auf mehr als das Doppelte der Jahre 1831 und 1832. Franzoͤsische Haudelshaͤufer, ohne Ausnahme, haben ihre raͤthe vermehrt. Der Schleichhandel wird zwar noch immer bedeutendem Umfange betrieben, aber doch lange nicht se, wie früheren Jahren. Die Einsuhr aus England hat sehr zn nommen, und die Einfuhr von Contrebande soll der in srhen Jahren gleichkomm. n. Gut unterrichtete Persomen schůͤtzen Einfuhr von Britischer Baumizollen-Contrebange nach Fräntn während des Jahres 1832 auf 1,500 060 Pfuns. Vie wi der einen Million Pfund direkter und indirekter Seiden ⸗ Mn führ ven Frankreich nach England das Gegengewicht halten allein fast alle Englische Einfuhr jeglicher Art aus Jalil bezahlt machen, und doch moͤchten Unsere Gegner des stgß Händels gern dem Volke einreben, daß wir Alles in Gahh h zahlen.“
Der zu Hamhurg befindliche Agent von Lloyb's meet, seit dem letzten Posttage daselbst 17 Grönland fahrer at hn deen und Hull zu der Summe von mehr ats 60 00h Psun versichert worden, und daß leider jetzt sehr viele Aufttãgt s Versicherung von Schiffen aus London in Hamburg einginjn „Dies beweis“, sagt die Times, „daß Marit: e⸗Versicherun und selbst fuͤr Britische Schiffe, die sonst nie anders, as England geschahen, jetzt im Auslande bewerkstelligt werten, n das ohne Zweifel wegen unserer drückenden Stempel⸗Abgabe /
Das Königlich chirurgische Kollegium in Ezinburg' hm dem Parlament darum nachgesucht, das Apoiheker— Hesch n Jahre 1815 abzuändern, wonach es allen Personen, die nichtn der Apotheker-Innung dazu Erlaubniß haben, verboten ist, in England und Wales als Apotheker zu etabliren.
vereinigten Königreich auf gleiche Weise, wie die von der! doner Apotheker⸗Innung Patenzirten, zu betreiben. In einer ihre tition begleiten den Dentschrift fuhren sie an, daß der auf ihrem &. gium vorgeschriebene Lehr-Kursus hinreichend fey, um Personen allgemeinen medizinischen Praxis vorzubereiten, ja, daß er hy foͤrbere, als der von der Apotheker⸗Innung vorgeschriebene; vor dem Jahre 1815 diejenigen, welche das Diplom des K giums besaßen, in ihrer allgemeinen medizinischen Praxis einer bedeutenden öffentlichen Goͤnnerschaft zu erfreüen gᷣ hatten; daß die von der Apotheker-Innung geforderte fünft Lehrzeit eine füͤr die medizinische Bildung höchst nachthi
Vorschrift sey, und daß jenes Gesetz einem Monopol fuͤr die
gemeine medizinische Praxis in England und Wales zu Gun der Licentiaten der Apotheker-Innüng gleichkemme. Hierge hat nun die Apotheker Innung ihrerseits eine Denksch an Lord Melbourne eingereicht, worin sie zu beden giebt, daß das Gesetz von 1815 durch den damaligen Zust der medizinischen Bilbung in England hervorgerufen worden dieses Gesetz und die von der Innung eingerichtete Prüͤsun Kommission zur Vervollkommnung der mnedtzinischen Wissenst daß die Bestimmung ind Gesetze, wodurch eine fünfjährige Lehrzeit vorgeschrieben we nicht von der Innung vorgeschlagen, sondern von dem Oberh aufgenommen worden, und daß sowohl in moralischer als wiss schaftlicher Hinsicht eine Vorbildung in einer gewissen R von Lehrjahren nothwendig sey; daß die Examinatoren fur besondere medizinische Schule Vorliebe hatten; daß der von! Schottischen Kollegien nachgesuchte Zweck kein anderer sey, für ihre Licentlaten in England ein ausgedehnteres Pri gium zu erhalten, als deren Diplom ihnen in Schott verleihe, da es die Inhaber nicht berechtige, in ganz Schott zu praktisiren, und da auch kein Licentiat der Apotheker nung sich ohne ein Schottisches Diplom in Schottland etab duͤrfe; daß zahlreiche Fälle vorgekommen seyen, wo Grabh und Mitglieder Schottischer Universitaͤten und Kollegien als faͤhig von der Apotheker- Innung zuruͤckgewiesen worden,! wenn nun die nachgesuchte Veränderung durchginge, so bit diese sofort praktistren koͤnnen, und das Publikum würde
mehr, wie bisher, im Stande seyn, die unfähigen von den higen Praktikanten zu unterscheiden. Die Times meint, Vergleichung, welche das Edinburger chirurgische Kollegium
schen seinen Lehr-Kursus und dein ber Apotheker-Innung stelle, sey falsch, indem in England der Praktikant nicht nur! von der Innung geforderten medizinischen Kursus durch chen, sondern sich auch der Prufung vor dem Londoner cht
gischen Kollegium unterziehen müsse, so daß also der Eng!
Student zwei, der Schottische nur ein Examen bestehe.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 15. Mai. Die Koͤnigliche Fan wird sich am naͤchsten Freitage nach dem Loo begeben, wo sth Se. Majestaͤt der Koͤnig nur acht Tage verweilen wollen, Begleitung Sr. Maj. werden sich der Kabinets, Direktor h mann und der Secretair Boas befinden.
Der Referendair beim Mintsterium der auswärtigen J legenheiten, Herr Mazel, ist mit Depeschen fuͤr Herrn R nach London abgegangen.
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Bruͤssel, 16. Mai. Der Independant enthaͤlt Ich des: Wir erfahren, daß eine große Anzahl junger Leutz viele Offiziere der Garnison dem Könige auf dem Wegen Ninove entgegengehen, und durch einen feierlichen Enpfe wissermaßen gegen die Sr. Majestat in Gent von Seiten Orangisten zu Theil gewordene Aufnahme protestiren wollen
In dein selben Blatte liest man: „Der Messageh Gand beklagt sich sehr uͤber die Drohungen, welche von ö zieren der Armee gegen seine Redacteure ausgestoßen worden ; Wenn Schriftstesler einen so auffallenden Mißbrauch mit
Die n Die h steller wollen, daß es Personen, die von ihnen oder von irgh einer anderen autorisirten oͤffentlichen Koͤrperschaft dazu Erln niß erhalten haben, freistehen soll, ihr Geschäft in dem gan
geber treiben, wie konnen sie sich wundern, daß Ossitiiere . mißbrauchen?“ ñ . , . . aus Gent zufolge, befuͤrchtete man daselbst elntuhen. . . Die Emancipation versichert, daß sich außer dem Lord Durham und dem Belgischen WMinister der auswärtigen Ange⸗ zönhelten auch Herr van de Weyer incognito in Ostende beim shaige befinde, und daß die Reise dorthin einen rein diploma⸗ chen Zweck habe.
Pol!—en.
Warschau, 17. Mai. Der Fuͤrst Statthalter hat unterm zten d. M. folgende Bekanntmachung erlassen: „Im dritten ‚sitikel der Verordnung vom 1. Mai 1832 hinsichtlich der Auf— zung der ehemaligen Polnischen Atmee heißt es: daß die Offi⸗ lere dieser Armee, so wie die Beamten derselben und die Beam⸗ n der ehemaligen Polnischen Regierunge⸗Kemmission des Krie— e, die an dem Außfstande Theil nahmen, Zeugnissa uͤber ihre ntlassung aus dem Dienste erhalten, jedoch so ange, bis ihnen sese ausgeserrigt sind, unter der Gerichtsbarkeit des General⸗ 1bes der aktiven Armee verbleiben und den Schutz der Russi— chen Militair⸗Gesetze genießen, in Ue Hzertretungs Fällen aher uch nach denselben bestraft werden sollten. Da in die⸗
Augenblicke viele der oben bezeichneten Offiziere unh heamten bereits von der Kommission, welche in Warschau kdergesetzt ist, um dieselben zu klassifiziren und ihnen nctstützungen zu gewähren, Zeughisse über ihre Entlassung er, Ilten haben, so wird hiermit, um moͤglichen Mißverstaͤndnissen ztzubeugen, zur allgemeinen Kenntniß gehracht, damit sich alle lüwohner des Königreichs Polen, infolbeit es einen Jeden an— jeht, danach richten mogen: daß die Offiziere der ehemaligen Palnischen Armee und bse dazu gehörigen Beamten, welche mit Feugnissen über ihre Entlassi ug aus dem Dienst versehen sind, wie auch die Militairs niederen Ranges von derselben Armee, belche vom Militair⸗Dienst befreit sind, von jetzt an unter die Imts-Gewalt der Civil-Behsrden gehören und in Uebertretungs⸗ illen nach den Civil-Gesetzen gerichtet werden sollen, mit allei— ker Ant nahme derjenigen Verbrechen, fuͤr welche sie in Folge Verordnung Sr. Kaiserl. Majestaͤt vom 29. April d. J. vor E Kriegs⸗-Gerichte zu stellen sind.“ ̃ 5
Die Einfuhr von Hopfen aus dem Auslande in das Koͤ⸗ greich Polen ist bis zum 1. Oktober d. J. unter Entrichtung rselben Zoll-cöebühren, wie solche bei der Einfuhr deffelben nach ußland erhoben werden, gestattet worden.
Deutsch land.
Munchen, 15. Mai. Vergangenen Montag haben Se. ajestaͤt der Koͤnig, in Begleitung Ihrer Königl. Hoheit der winzessin Mathilde und einer Hohen Gesellschaft, das Mittags—⸗ kahl auf einer Anhöhe in der Gegend der Menterschwaige ein⸗ ommen.
Ihre Königl. Hoheit die Frau Herzogin von Leuchtenberg findet sich, den neuesten Nachrichten zufolge, mit ihrer Familie erwuͤnschtesten Wohlseyn zu Florenz, wo dieselben vor deim 6 der Mineral-Bader noch einige Wochen verweilen
Se. Durchlaucht der Herr Feldmarschall Fuͤrst von Wrede an Montag Abend wieder in Ellingen ein.
Man sagt, der Banquter Karl von Rothschild in Frankfurt N. sey im Begriff, sich in Muͤnchen ansaͤssig zu machen; er Lhereits ein großes Palais gekauft haben.
Karlsruhe, 15. Mai. Die hiesige Zeitung theilt aus mn Hamburger Korrespondenten ein Schreiben det Fuͤhrers uus Besangon entwichenen Polen, Obersten Antonini, an Hof⸗ Gerichts, Assessor S. in Rastadt mit, und fuͤgt die merkung hinzu: Hof-Gerichts-Assessor Sanber in Rastadt wegen dieser Sache in Untersuchung geno]mmen worden. ber diese Sache schreibt man aus Rastadt: „Die vorige sche ist bei dem Hof⸗GerichtsAssessor Sander durch den dt Direktor Schaaf Nachts 1 Uhr eine Durchsuchung seiner mitlichen Papiere vorgenommen worden. So' vlel man er⸗ rt, hatte diese Visitatlon jedoch keinen weitern Erfolg. Es t ubrigens das Geruͤcht, daß ihm der Urlaub zur Beiwoh— g der Stände⸗Versammlung verweigert worden sey,/“n Babische Blätter berichten; „Mit Vergnuͤgen hat man ahren, daß das Großherzogliche Ministersum “des Innern es aufrichtig angelegen seyhn laßt, den kirchlichen Zustand der geliten dieses Landes der seitgemäßen Anforderungen der sserdenkenden und dem allgemein gefuͤhlten Beduͤefnisse ent⸗ echend zu verbessern. Demzufolge hat dasselbe dem Israeli⸗ en Ober⸗Rath aufgegeben, eine vollständige Darstellung einzu⸗ chen uͤber die Art, in welcher die Israeltten des Großherzog⸗ ms den Unterricht in der Religion und der Hebraͤischen rache empfangen. Der Großherzogliche Ober) Rath scheint Wichtigkeit dieser Aufgabe in ihrem ganzen Umfange erkannt haben, indem er nicht nur seine gusshartigen Mitglieder ei zu Rathe zog, sondern auch, was hisher noch nie ge— hen ist, die besferen israelitischen Schusnänäer dieses Lan⸗ aufforderte, ihre Ansicht uͤber den erwahnten Gegenstand die genannte israelitische Kirchen-Behoͤrde einzureichen. Der bille und die auf vieljäͤhrige Erfahrung gegruͤndete Sach⸗ nmwiß dieser Paͤdagogen berechtigt zu der Hoffnung einer ge— fenen Beantwortung des fraglichen Gegenstandes, so wie h zu der Erwartung. daß der Großherzogliche Ober⸗Rath die zeiten sammtlicher Berathenen zur ünparteiischen Würdigung Org herzon lichen Ministeriums des Innern gelangen lassen 2 In die sem Falle durfte aus der richtigen Loͤsung jener gabe mehr Heil fuͤr das israelitische Schul, und Kirchen— n ersprießen, als von der Berufung einer ptoponirten Sy⸗ . ö. wuͤrde 4. er Prof. der Philosophie an der iniversität Freiburg 6 Schneller, ist am Schlagfluß gestorben. . Stuttgart, 14. Mai. Hiesige Blatter berichten: * acht Tasen sind hier mehrere Verhaftungen und . ö gen vorgefallen, die der Verbreitung uncensirter Flug⸗ 3 zu gelten schtinen. Zuerst murden Briefträger Rohm 4 en, verhaftet; nach diesen der Lithograph Franz .. spater Lithograph Schertel. Vor einigen Tagen inen der Kandidat Elsner eingezogen. Sie sitzen alle im , gu Rohm s Knecht, der nach einigen Ta⸗ dien a e ihr . wurde. Os die Sache, wegen der Bt, wetß gefanglich eingezogen worden, zusammen⸗ . man noch nicht. So vel scheint gewiß, daß Roͤhm einem Knecht in Untersuchung ist, weil zur ein ei. 6. iften, die nach mehrer Gear ; ,, von hte hrern Gegenden versendet wor— aufgegeben worhen sehrn. Vei Cloner such natüͤrlich den Grund in in o halte feiner urch : nstede mit Veschsn n re in den hate seiner kuͤrzlich in in große l M ib gten Schrift über den letzten Land— n er vor einigen Wochen einberusenen
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385 beurlaubten Soldaten wird jetzt wieder entlassen. Da außeror— dentliche Umstaͤnde diefe Einberufung nöthi) gemacht hatten, so wird, wie wir berichtet werden, das diessährige Mandsver und die dabei gewöhnliche Einberufung von Beurlaubten wegfallen, wodurch dann die Kosten der letzten Einberufung hinlaͤnglich er— setzt werden.“ 2
Weimar 18. Mai. In der hiesigen Zeitung liest man: „Die Sammlung von Veitraͤgen zur Errichtung? eines oͤffentlichen Denkmals für den Herzog Bernhard von Wennnar hat einen gluͤcklichen Fortgang gesponmnen. Abfr noch reicht eine solche Summe, wie fie bis jetzt durch die chrenzeerihtn !? hungen der Unternehmer zusammnen gebracht worden jr tem nicht aus, Um einem Helden, einem der eifrigsten Verfee des protestantischen Glaubens, wie Bernhard war, ein wärdige Monument unserer Erinnerung und Dankbarkeit zů stisten. also kann, saunme nicht, seinen eigenen Namen zu ehren und eine Unternehmüns zu befördern, deren Ausfuhrung unfserem Lande ganz Deutschland, zum Schmucke dienen wirb. “ ; ,
Die Vorsicht ünd Strenge, welch auf der Universität Jen schon sonst bei der Immatriculation gesetzlich war, ̃is hurch neue Vorschriften geschaͤrft worden; eine nothwendige Folge der Er— eignisse innerhalb und außerhalb. Die akademischen Disciplinar⸗ Gesetze verlangten zwar immer, daß die Immatrétculation nur demjenigen ertheist werden solle, welcher aus seinen fruͤhern Ver⸗ haltnissen ein genuͤgendes Sitten⸗Zeugniß beibringen kann; aber zu dieser Beißringüng durfte eine Zeit von vier Wochen verstat— tet merden. Dies ist dahin abgeändert, daß jeder, welcher sich zur Aufnehme meldet, ohne mit einem genügenden Sitte n⸗Zeug⸗ nisse ausgeruͤstet zu seyn, die Universttäts, Stadt sofort wieder verlassen muß. Eben so war zwar die Aufnahme Relegirter von andern Universitäͤten unbedingt verboten, allein uber die Auf⸗ nahme Konsiliirter. hatte der akademische Senat in jedem einzel—⸗ nen Falle zu entscheiden. Auch dies ist geändert. Es wird den Konsiliirten und uberhaupt Allen, wesche von andern Universitaͤ— ten in irgend einer Form weggewiesen worden sind, die Aufnahme in keinem Falle und unter keiner Bebingung mehr gestattet.
Aus Neustadt an der Orla schrrübt die hüefige Zei— tung: „Auch hier, wie wohl überall im Großherzogthume und in den Nachbar-Staaten, offenbart sich die größte Freude uͤůher das Zustandekommen des zu Berlin abgeschloffenen Zoll⸗ und Handels-Verbandes. Man muß unter den bisherigen un naturlichen Verhaͤlnissen mit gelitten haben, um den Dank ganz zu fuͤhlen, welchen wir unserer Regierung und allen bei dem großen Werke thaͤtig gewesenen Regierungen schuldig sind. — Daneben konnen wir uns noch manches andern, wenn auch minder bedeutenden, doch faͤr unsere Stadt und zum Theil für die Um— gegend wohlthätigen Werkes erfreuen, z. B. der Fortsetzung einer Kunststraße nach Kahla uͤber Lichtenau und Hummelshain, der Verschoͤnerung unserer uͤbrigen Chausseen durch Baum?; An—⸗ pflanzungen, zu denen gewiß Boden und Klima sehr geeignet sind⸗ der gruͤndlichen Verbessernng unsers Hospitals, welche die Frau Großherzogin Kaiserl. Hoheit angeregt und durch die reichlich sten Unterstuͤtzungen gefoͤrdert hat. .
Hannover, 18. Mai. Es ist bekanntlich vor einiger Zeit von dem in London bestehenden „Verein zur Unterstuͤtzung ver— armter Auslaͤnder, der sich jetzt der Hohen Protectisn Ihrer Majestaͤt der Königin erfreut, ein Aufruf an die Deutschen Frauen zur Einsendung von Hand-⸗Arbeiten ergangen, die zum Besten jenes Vereines in Lonßon verkauft werden sollen. In der hiesigen Residenz ist diefer Aufruf von Ihrer Königl. Höh. der Herzogin von Cambridge unterstüͤtzt worden, und in Folge desselben ist hier eine so große Menge geschmackvoller Hand⸗Arbei⸗ ten eingegangen, daß dieselben, da sie Behufs der Versendung nach England iaxirt werden mussen, auf 1000 Rthlr. geschätzt worden sind. Eine Ausstellung dieser Arbeiten, die zum? Vesten der hiesigen Armen stattfand, hat 100 Rihlr. eingebracht. Ihre Koͤnigl. Hoh. die Herzogin von Cambridge stattet durch die hie⸗ sige Zeitung allen Beilragenden ihren herzlichen Dank ab.
O esterreich.
Wien, 11. Mai. Dieser Tage ist der neue Kurfuͤrstlich Hessische Gesandte an unserm Hofe, Geh. Legationsrath von Steuber, hier eingetroffen. Der Koͤniglich Franzoͤsische Bot⸗ schafter Graf St. Aulaire wird noch immer erwartet; der Kaiserl. Russische Gesandte am Württembergischen Hofe, Baron von Meyendorf, geht heute mit seiner Familie nach Stuttgart ab, und in der näͤͤchsten Woche wird sich der K. K. Praͤsidial⸗ Gesandte am Bundestage, Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen, nach Frankfurt zuruͤckverfuͤgen, um dort wieder die Leitung der Ge— schaͤfte zu ubernehmen. üÜnser Botschafter in Paris, Graf Ap pohy, wird in einigen Wochen auf Besuch, wozu er bereits einen Urlaub erhalten hat, hier erwartet. Vorgestern ruͤckte das Hu— saren Regiment „VPalatinus von Ungarn“ hier ein, um das his⸗ her zum Garnison⸗Dienst hier gewesene Regiment „Konig von Wuͤrttemberg Husaren“ abzulosen.
(Allgemeine Zeitung) Herr
Tre st, 7. Mal. Brown Capitain des Griechischen Dampfschiffs „Hermes“, steht im Be⸗ griffe, mit demselben und neun Reisenden nach Korfu und Nau plia wieder abzugehen, ohne weiter auf die Ankunft des Haupt⸗ manns Trentini zu warten. Dieser habe so große Sorge we— gen des Dampfschiffs, das zweimal der Reparatur bedurfte empfunden, daß er es in Korfu verlassen. Herr Brown bedauert alle Familcen, die aus Griechenland Nachricht erwartet haben; denn genannter Herr Hauptwiann hahe die ganze Korrefpondenz, von den Vliefen an die Koͤnigliche Familte an, bis herab ain die letzten Privat⸗Personen, in seinem Verwahr gehabt und be—
Bis heute ist in Triest noch keine Nachricht eingegan,
halten. gen, was ans ihm geworden, oder wo er mit dem Schiff ? 4, n,. e w, , e ein Schiffe, auf dem er die Neise sortsetzen wollte, hingerathen seh. — lieber den Admiral Miaulis hefragt, erzählte Herr Brown daß er den⸗ selben auf seinem Landsitze bei Nauplia zuruͤckgelassen habe, w er seinen Garten und sein Feld baue, und sowohl von Sr. Daj. dem Könige Otto, als auch von den Gliadern der R gentschaft ers Vesuche erhalte. Sein dritter Sohn, Antons istJ als Ordonnanz-Offizier Sr. Maj. des Koͤnigs Otto in Vlenst ge⸗ treten.
S ch weiz. „ü Bern, 13. Mai. Die Sitzung des großen Raths vom 9. Mai war ausschließlich der Polensache gewidmet. Nach sehr lebhasten Erörterungen wurde beschlossen: 1) den Regierungs— Rath zu beauftragen, den Vorort einzuladen, die se Angelegen⸗ heit als eine gemeineidgensssische zu behandeln, und gegen die fruhere Auslegung dieser Behörde zu protestiren; 2) der Regie— rungs⸗Rath solle sich an die Französische Regierung wenden, ünd wegen der Ruͤckkehr ber Polen nach Frankreich unterhandeln; 3) bis das Ergebniß der sowohl beim Vorort als der Franzoösi⸗ schen Regierung gethanen Schritte bekasmt seyn wird, sollen je—
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dem gefluͤchteten Polen täglich Batzen verabsolgt werden (wel— ches ungefaͤhr 9500 Fr. monatlich ausmacht); 4) die Polen selbst werden aufgefordert, gegen die Franzoͤsische Regierung und den Gesandten in Bern das Begehren autzusprechen, daß Ruͤckkehr nach Frankreich ihnen bewilligt werden möge.
Im Repraͤsentanten⸗ Rath von Genf hat Herr Fa;zy— Pasteur den Antrag gestellt, den Wahl⸗-Census auf 7 Genfer Gul⸗ den () (ungefähr 20 Batzen) dirckter Abgaben herabzusetzen.
M und Wallachei.
25 * D alit 0 I db 916 11
taine⸗Austalten gegen die Tuͤrkei; Regu
Fastsetzung ber Rechte zwischen und
mern und Bar sind eben so viele schöne Bewerse
Staatslebens in vorher h albbarbarischen Ge
ral⸗Versammlung bedauert, daß sie sich bei den zahlee
ten, die ihr vorgelegen, noch nicht mit den Gerth te,
ten habe besassen konnen; erklaͤrt jedoch, daß sie fur
ine stehende Prüfungs- und Berathungs . Kommi
habe, so wie ein Aehnliches zur Pruͤfung der kirchlich—
genheiten und in Bezug auf die Leitung der 280;
Kassen geschehen sey, Und schließt mit dem Wunsch, fuͤr die
haltung eines zum Heile des Landes so wohlthaͤti gen Lebens. 6 .
Konstantinopel, 25. April. (Allgemein ung.) Da Ibrahim Pascha noch immer quf Abtretung des Distriktes von Adana beharrt, so ist die Ausaleichung des J te Streits noch immer nicht erfolgt. Die Pforte it
aufs Aeußerste kommen zu lassen, giebt sich indessen den An⸗— schein, als schwanke sie noch immer in dem Entschlusse, welcher der Europäischen Machte sie sich in die Arthe werfen solle, oh sie sich gleich entschieden zu Rußland hinneigt. Das neueste durch Hrn. von Reussin im Namen Frankreichs gemachte An— erbieten: „Mehmed Ali durch Blekabe des Hafens von Alex an⸗ drien zur Annahme der letzten Zugestäaͤndnisse der Pforte zwin⸗ gen zu wollen, wenn Rußlands Landraacht ihren Marsch gegen die Hauptstadt einstelle und dieser Staat sich verbinde, seine saͤmnmtlichen Streitkräfte sogleich nach der Raͤ imung Natoliens durch die Aegyptier aus deim Tuͤrkischen Gebieze zuruͤckzuziehen“, wurde von dem Reis-Efendi mit anscheinend dan kba er Aner⸗ kennung halb und halb angenommen, während derselbe doch zu gleicher Zeit Herrn von Butenieff ersuchte, die Ankunft der Russischen Hulfs⸗Armee moͤglichst zu beschleuntgen. Wirklich ist auch eine dritte Russische Schiffs ⸗Dwiston am I3sten hier ange langt. Sie besteht aus 1 Linienschiff, Fregatten und mehreren Transportschiffen, mit 5009 Mann Land-Trüppen am Bord; sie warf in der Bai von Bujukdere Anker und die mitgebrachten Truppen haben sich neben den fruͤher angekommenen auf den Anhöhen der Asiatischen Kuüͤste, Bujukdere gegenuber, gelagert — Aus diesem Allem laͤßt sich ziemlich deutlich schließen, daß der Sultan, weit entfernt, weitere Zugestaͤndnisse machen zu wollen, nur Zeit zu gewinnen sucht, um gestuͤtzt auf das Unterbessen auf dem Landwege zu erwartende Russische Armee⸗Corps, dem Aegyp⸗ tischen Pascha so viel als moͤglich an den bereits gemachten Zu⸗ gestaͤndnissen abzumarkten. — Im Archipel saminelt sich eine Franzöͤsische Flotte, und wie man seit einigen Tagen versichert, wird auch eine Englische Flotte daselbst zusammengezogen werden.
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*. Berlin, 21, Mai. Neben mehreren, theils schon vollen⸗ deten, theils noch fortschreitenden, nur⸗ nicht bloß fuͤr Lander— Aufnahme, sondern auch' fuͤr die vervolle i , , . lufnahme, s mauch fuͤr die vervollkommnete Kenntniß der Erd⸗Gestalt wichtigen Unternehmungen, hat das Kaiserlich R js⸗ sische Gouvernement beschlossen, der noch in vielen Theilen man gelhaften Hydrographie der Ostsee durch eine Chronometer / Expe⸗ dition eine festere Basis zu verschaffen. Die nördlichen Küsten des Finnischen Meerbusens sind bereits nist den großen Struwe⸗ schen, Schubertschen und Tennerschen Dreieck⸗Reihen verbunden. Der General Lieutenant von Schubert, dem dle oberste Leitung aller, von Offizieren des Generalstabes ausgeführten Vermessun⸗ gen anvertraut ist, wird in den letzten Tagen dieses Monats von Kronstadt, mit einer großen Zahl von Chlonometern (astronomi⸗ schen Laͤngen⸗Uhren) versehen, in einem Kaiserlichen Dampfboot ab⸗ segeln, um den Laͤngen⸗Unterschied vieler dazu ausgewählten Punkte an den Preußischen, Daͤnischen und Schw edischen Kuͤsten zu bestimmen. Die Umschiffung der Ostsee wird wahrschein lich i. Laufe des Sommers dreünal wiederholt werden. Da die Expe⸗ dition an jedem Punkte nur wenige Stunden verweilen soll 96 sind die Nachbar⸗Staaten ersucht worden, an ihren Kuͤsten r en ; gen Veranstaltungen zu treffen, welche eine sa elfe Vergleichung der von Kronstadt übertragenen Zeit mit der Zeit der zu ö g, menden Orte moͤglich macht. Ein solches Uncernehm n ist unse rem Staate um so willkommener gewesen, als Her Kön ia liche Generalstab bereits thaͤtigst beschäͤftigt ist, die Kuͤsten des d Ez nigreichs Preußen durch trigonomettesch Opcrgtit nen *r, . an die von dem Geheimen Vegierungs / ath Bessel ;
Verbindung der Königsberger Sternwarte mir der Dr ed ö des General von Tenner anschließen) genau ; der an sassen. Hiesiger Seits ist nichts gespart den Unme'nellen schen des Kaiserlich Russtschen Generasstahes entgegen
men. Des Koͤnigs Majestaͤt hahen zu diesem Zweck e, . Vorsitze Sp. Excellenz des Herrn General Cen cc nan ig & ö. Chefs des Generalstabes der Armee, ein Kon missn Re ned, geruht. Die Beobachter und die zur Siitbestinm g n n, lichen Instrumente sind bereits an der Ri fe ang. n, an Punkten, die es zur Aufstellung der Mittas⸗ Har ,. 9. HMrüödel Uhren noͤthig machten, durch thött? *, e lend Koͤniglichen Ministeriums des Innern, kleine Haufe ie, gs. ) den sind. Der Köoͤnigl. Astronom, Professer Encke, eit ee a. tig geschäftigt, Lie Beobachtungen selbsff einzclrn, n ,n n, zie. Nussische Chronomerer, Erpedition zu bästinrim n den . sind: Balga, Danzig, welches bereits durch die Offiziere des Hoͤniglich Preußischen Generalstabes mit dem geuchtthur! e Hela trigonometrtsch verbunden ist, Swinemunbe und J Da der Königl. Dänische Etats⸗Rath Schiunacher zu aleid . Veranstaltung getroffen hat, auf der I sel Moe , . nale geben zu lassen, die zu Arkona (auf der Insel Ru c e bar seyn werden, so gewinnt man dadurch eie sie es ge . me
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