Gold-⸗Baluta in Circulation ließ, eine noch viel aͤrgere Verwirrung, die endlich in den Jahren 1825 und 1826 durch die Banquerotte von mehr als 1035 Banken zum Vorschein kam, was aber— mals viele tausend . an den Bettelstab gebracht hat. Aller dieser traurigen Erfahrungen ungeachtet, hat sich der besagte, sehr ehrenwerthe Robert Peel nicht zuruͤckhalten laͤssen, im Jahre 1825 eine nene Bill einzubringen, wodurch nicht etwa die Gold⸗Veluta wieder aufgehoben, sondern alle, Einpfund⸗Noten, im ,, mit der Bill von 1822, prohibirt wurden. Nach allem diesen ist nun die Verwirrung und das Elend im Lande so groß und allgemein, daß kein menschliches Wesen im Stande ist, den Weg anzugeben, auf welchem dieses Königreich seinem gegenwaͤrti⸗ gen Zustande voller Schwierigkeiten und ke rl entrissen werden kann. In Betracht dieser Kalamitaͤten und der auch fär die Si⸗ Gerheit des Thrones zu befuͤrchtenden Gefahr, welches Alles dem Mangel an Kenntnissen von Seiten des sehr ehrenwerthen Sir Ro⸗ bert Pee] zugeschrieben werden muß, haͤlt sich nun das Haus, mit Vorbehalt der etwa kuͤnftig noch zu nehmenden Maßregeln, fuͤr ver= pflichtet, Sr. Majestaͤt eine loyale und unterthänige Adresse zu uͤberreichen, in welcher Hoͤchstdieselben ersucht werden sollen, den sehr ehrenwerthen Sir Robert Peel aus dem Königlichen Geheimen Rath zu verabschieden.“ .
Als Herr Cobbett mit der Vorlesung seines Beschlusses zu
Ende war, fragte ihn der Sprecher, ob das eine Rede oder eine Resolution gewesen sey? Als Rede konne er es, da es ein geschriebenes Dokument sey, nicht annehmen; aber eben so we— ug sey es eine Resolution. Herr Cobbett erklaͤrte es fuͤr eine Resolution. Diese Auslegung wollte der Sprecher nicht gelten lassen, da es ganz ungebraͤuchlich sey, Privat-Ansichten uͤber eine oͤffentliche Frage in das Protokoll des Hauses en, e, Der⸗ gleichen Privat⸗Ansichten seyen eher fuͤr Pamphlete, als fuͤr das Protokoll des Hauses geeignet. Herr Cobbett erwiederte, es sey ihm ganz gleichguͤltig, ob seine Resolution in das Protokoll aufgenommen wuͤrde oder nicht. Das Publikum wuͤrde daruͤber am besten entscheiden. Er habe den Antrag gestellt, weil er der Meinung sey, daß irgend Jemand fuͤr ein gro— ßes oͤfffentliches Unrecht verantwortlich seyn, d. h. bestraft werden muͤsse, und so muͤsse Sir Robert Peel fuͤr das Unheil, welches er durch seine Bill uͤber den Geld⸗Umlauf ange⸗ stiftet habe, bestraft werden. Wenn das Volk gekraͤnkt worden sey, so blicke es naturlich wegen der Genugthuung auf seine so⸗ genannten Repraͤsentanten; wenn das Haus dem Volke diese Genugthuung verweigere, so koͤnne es sich leicht ereignen, daß es sich ein eigenes Haus erwaͤhle, welches ihm die Genugthuung nicht vorenthalten werde. Er werde vielleicht mit seinem Antrage in der Minoritaͤt bleiben; aber dann werde er sich damit troͤsten, daß drei Minister, Lord Althorp, Sir James Graham und Herr Ellice, sich mit in dieser Minorität befinden wuͤeden, wenn nicht Gewissenhaftigkeit, Achtung der Welt und gewohnliche Rechtlich— keit als ein bloßes Possenspiel angesehen werden mochten. Lord Althorp habe zwanzigmal in diesem Hause gesagt, daß man es der Bill des Sir Robert Peel verdanke, daß eine in entwertheter Papier-Valuta abgeschlossene Anleihe in Gold bezahlt werden muͤsse. Sir J. Graham habe oft genug behauptet, daß der Nation durch die Ruͤckkehr zu Baar⸗Zahlungen eine Steuer von uͤber 30 pCt. auf— erlegt worden sey; und Herr Ellice habe seinen Widerstand ge— gen die Bill so weit getrleben, daß er eine Reducirung der Va— luta in Antrag gebracht habe. Die se Herren muͤßten daher ei—⸗ ner Resolutton beitreten, die nur ihre eigenen Gesinnungen wie—⸗ derhole. Herr Stanley habe neulich gesagt, daß der gedruͤckte Zustand des Eigenthums lediglich der allzugroßen Production zu⸗ zuschreiben sey. Er (Herr Cobbett) haͤtte wirklich geglaubt, daß die größte aller Abgeschmacktheiten mit dem Lord Liverpool be— graben ware. Ueber⸗Production! Das sey ein Widerspruch in dem Worte; das sey die schoöͤne politische Oekonomie, die Folge der Ricardo Lektüren, wodurch man dem Volke weiß machen möchte, daß, je mehr Fleisch und Brod ihm zu Gehote steht, je schlimmer es daran sey. Er moͤchte wohl sehen, wie der sehr ehrenwerthe Secretatr diese veraltete Abgeschmackheit den huͤb⸗ schen Madchen erklaͤrte, mit denen er und der sehr ehrenwerthe Secretair vor einigen Jahren in Preston so vertraut gewesen wären (Gelaͤchter), und die den schlechten Geschmack gehabt haͤt⸗ ten, ihn (Herrn Cobbett) dem sehr ehrenwerthen Herrn vorzu⸗ gziehen, und diesem in der That etwas uͤhel mitzuspielen. Diese niedlichen Nymphen wurde der sehr ehrenwerthe Herr jetzt als Familienmuͤtter, und zu dieser Zeit gerade beim Theetrinken fin⸗ den, den sie aber, leider! ohne Zucker genießen muͤßten. Er moͤchte wohl die Antwort mit anhören, welche der ehrenwerthe Herr erhalten wurde, wenn er ihnen auseinander⸗ setzte, daß der Zucker so theuer sey, weil in Westindien zu viel gebaut wurde. (Hört, hort! und Gelaͤchter. . — Als im Ver— lauf dieses Vortrages Sir J. Graham ins Haus trat und sich gerade dem Redner gegenuͤber auf der Ministerbank niederließ, hielt Herr Cöbbett ploͤtzlich inne, und sagte, auf den ersten Lord der Admiralitaͤt deutend: „Ah, nun werde ich doch wenigstens Eine Stimme fuͤr mich haben. Der sehr ehrenwerthe Baronet hat offen gestanden, daß er die Bill vom Jahre 1819 nur un terstaͤtzt habe, weil er getaͤuscht worden sey. Wie kann er sich daher weigern, mich bei der Revolution zu unter— stätzen, welche ich vorschlage.“ (Die olli Ver wechse⸗ lung des Wortes Revolution mit Resolution erregte schallen— des Gelächter) Nachdem Herr Cobbett unter mancherlei Unterbrechungen seinen Vortrag zu Ende gebracht hatte, und seine Resolution von seinem Kollegen aus Oldham, Herrn Fiel⸗ den, unterstuͤtzt worden war, erhob sich Sir Robert Peel unter lautem Beifall von allen Seiten des Hauses, und sagte, daß er aus Achtung für das Haus den Antrag so behandeln wolle, als ob er von einem Mitgliede von großem Gewicht und Einfluß gestellt worden ware, das im Ernste glaubte, eine oͤffent— liche Pflicht zu erfuͤllen (Beifall); aber er bekenne, daß er sein Erstaunen uber den Antrag insofern nicht unterdruͤcken koͤnne, als derselbe von Jemanden komme, der noch vor einigen Aben— den gesagt habe, daß er (Sir R.) im Vergleich mit Anderen, welche an demselben Verfahren Theil genommen haͤtten, schuldlos wie ein Engel sey. (Beifall und , . Ob es aber passend sey, ihn auf vague Anschuldigungen hin und wegen That—⸗ fachen, uͤber die eine ö von Jahren hingegangen waͤren, aus dem Geheimen⸗Rathe zu entlassen, das misse er allerdings dem Ermessen des Hauses anheimstellen. Sir Nobert ließ sich nun nicht allein auf Widerlegung der gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen ein, sondern griff seinerseits Herrn 5 an. Er warf ihm die aufrũhrerische , , Schriften und Reden vor, und behauptete, daß der i antrag nur gemacht worden sey, um ihn (Sir Robert) dem Hasse des Volkes preis ugeben, und öffentliche Verwirrung herbeizufuͤhren, aus igt err Cobbett und seine Partei Nutzen zu ziehen gedachten. Die Rede des Sir Robert Peel wurde mit leßhaftem Beifall aufgenommen, der sich am Schlusse derselben bis zum Enthusiasmus steigerte, und mehrere Minuten lang anhielt. Herr Cob bett erhob sich, um zu antworten, wurde aber mit anhaltendem Geschrei der Mißbilligung von allen Seiten des Hauses empfangen. Der Auftritt wurde so stuͤrmisch, wie man es felten in den Volks ⸗Versammlungen erlebt. Die krei—⸗
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schenden Toͤne des Unwillens, welche jedes Wort des Herrn Cobbett begleiteten, ließen eine geraume Zeit hindurch durch—⸗ aus nichts von seinem Vortrage vernehmen. Endlich glaubte man zu verstehen, daß die so eben vernommene Rede voller verleumderischer Behauptungen sey. Wenn sich uͤbri— gens die Ordnung nicht herstelle, so werde er auf Verta— gung antragen. Er glaube allerdings, daß es dem Hause verdrießlich sey, ihm Gehoͤr zu schenken; aber noch weit verdrießlicher sey es doch gewesen, daß es sein Votum uber die Malz⸗Steuer wieder verschluckt habe; und wenn das Haus nicht anhoͤren wolle, was er auf die Rede des sehr ehren— werthen Baronets zu erwiedern habe, so wuͤrde es der Welt in einem Lichte erscheinen, das er nicht beschreiben mochte. Der sehr ehrenwerthe Baronet habe sich nicht vertheidigt; neun Zehn—̊ theile seiner Rede waͤren Auszuͤge aus seinen (Herr C's.) Schrif— ten gewesen, und der Rest habe aus gemeinen Schimpfreden be— standen. „Ordnung!“ „Sprecher!“ Stuͤrmische Unterbrechung.) Der Sprech er erhob sich, und sagte, das ehrenwerthe Mitglied habe sich eines Ausdrucks bedient, den kein Gentleman (Hort, hort!) in diesem Hause gebrauchen dürfe, und das Haus habe daher das Recht, eine Entschuldigung zu erwarten. — Herr Cob bett erklärte sich sehr bereit, das Haus um Entschuldigung zu bitten. Der sehr ehrenwerthe Baronet, fuͤgte er hinzu, habe ihm vorgeworfen, daß er aus der oͤffentlichen Verwirrung Vortheil ziehen wolle. Er muͤsse darauf erwiedern, daß, wenn der edle Lord gegenuͤber nur die Seifen⸗, die Malz⸗- und Hopfen⸗ Steuer und die Haus- und Fenster-Abgabe abschaffen wolle, keine oͤffentliche Verwirrung zu befuͤrchten sey. Indessen wolle er doch immer noch lieber, daß das Land in Verwirrung gerie⸗ the, als daß das Volk, wie in den letzten Tagen, niedergehauen und mit Fuͤßen getreten werde. (Hort) Ehe man zur Abstim⸗ mung schritt, entfernte sich Sir Robert Peel aus dem Hause, und ward beim Fortgehen mit lautem Beifall begleitet. Die Ab— stimmung ergab folgendes Resultat:
Fuͤr Herrn Cobbetts Antrag... 4 Stimmen. Gegen denselben ,
Majoritaͤt 294 Stimmen.
Lord Althorp erhob sich darauf und sagte: „Ich kenne zwar fuͤr den Weg, welchen ich jetzt dem Hause vorschlagen will, kein vorgaͤngiges Beispiel; aber so viel ich mich erinnere, ist auch niemals innerhalb dieser Mauern ein persoͤnlicher Angriff der Art, und auf solche Gruͤnde gestuͤtzt, gemacht worden. Ich halte es daher auch fuͤr uͤberfluͤssig, mich weitlaͤufiger darüber auszulas— sen, und bin uͤberzeugt, daß jebes ehrenwerthe Mitglied meinem Vorschlage: daß die Notizen uͤber die so eben beendigte Debatte aus dem Protokolle des Hauses gestrichen werden, beitreten wird.“ (Stürmischer und lange anhaltender Beifall. Herr Cobbett be— merkte, daß, wenn dieser Antrag durchginge, es ihn gar nicht wundern solle, wenn man den Mitgliedern des Hauses das Aussprechen ihrer Meinungen verbiete, und das Publikum von den Ver— handlungen des Parlaments ausschließe. Nichts destoweniger wurde der Antrag des Lord Althorp mit 295 gegen 4 Stimmen genehmigt. — An der Tagesordnung war hierauf die zweite Lesung uͤber die von Sir A. Agnew eingebrachte Bill wegen besserer Beobachtung der Sonntags⸗Feier. Der Vortrag, welchen Sir A. Agnew zu Gunsten seiner Bill hielt, konnte wegen der undeutlichen Sprache des Redners von den Berichterstattern nicht vernommen werden. Hr. Pan mtre unterstuͤtzte den Grundsatz der Sill und gab die Hoffnung zu erkennen, daß das Haus die selbe werde in den Ausschuß gelangen lassen, um etwanige passende Verände⸗ rungen damit vorzunehmen. Man habe gegen die Bill einge— wendet, daß es nicht recht sey, lange bestandene Gebraͤuche ploͤtz⸗ lich abzuschaffen. Das koͤnne in Bezug auf einige Dinge wahr seyn; aber wären die Gebräuche, welche die Bill abzuschaffen beabsichtige, der Art, daß man sie sortbestehen lassen duͤrfe? Muͤsse man nicht lleber seine Gewohnheiten dem Willen Gottes unterordnen, als sich bemuͤhen, den Willen Gottes seinen Ge— wohnheiten nachzusetzen? Der Gedanke, die Leute zu zwingen, religiös zu seyn, sey den Abfassern der Bill nicht in den Sinn gekommen; sie wollten nur denen, die Religion besaͤßen, Gele— genheit geben, sich derselben zu widmen. — Herr Poul— ter sagte, die Bill wurde nichts mehr und nichts we— niger bewirken, als alle Klassen der Gesellschaft gemeinen Angebern preiszugeben. Es sey z. B. jetzt sehr gebräuchlich, daß Leute am Sonntag zwischen den beiden Predigten auf kurze Zeit in ein Lese-Kabinet gingen, um die Zeitungen zu lesen. Was koͤnne unschuldiger seyn? Und doch lege die Bill jedem Eigenthuͤmer eines Lese-Kabinettes, der dasselbe am Sonntage oͤffne, eine Strafe von 50 Pfd. Sterl. auf. Eben so setze die Bill eine Strafe von 10 Pfo. Sterl. fuͤr Jeden fest, der am Sonntage ein Pferd miethe oder vermtethe. Die Bill beruhe auf dem irrigen Grundsatze, daß das urspruͤngliche Gesetz der Juden in Bezug auf den Sabbath von den Christen be— folgt werden solle. Er wuͤnsche die Gemuͤther und die Sitten des Volkes verbessert zu sehen; aber er könne nicht dafuͤr stimmen, daß man es laͤstigen Strafen un— terwerfe. Herr Roebuck war der Meinung, daß man die Bill schon ihrer Einleitung halber verwerfen muͤsse, weil das Haus darin erklaren solle, daß Gott uns befohlen habe, den Sonntag zu heiligen; eine Behauptung, in welche viele ge— wissenhafte Leute nicht wurden einstimmen konnen. Er billige es sehr, daß man der großen Masse der Bevoͤlkörung einen Tag der Ruhe und der Erholung sichern wolle; aber die Üneinigkeit, wel⸗ che durch die Bill im Lande hervorgerufen werden wurde, koͤnne er nicht gutheißen. Wer die Bill aufmerksam gelesen habe, koͤnne unmoglich fuͤr dieselbe stimmen. Es werde darin unter Anderm festgesetzt, daß Niemand seinen Nachbarn fragen duͤrfe, was es Neues gaͤbe, oder in Ruhe eine Zeitung lesen durfe, ohne sich einer Strafe von 5 Sh. bis 5 Pfd. Sterl. auszusetzen. Aller gesellschaftliche Verkehr wuͤrde durch die Bill am Sonntage untersagt. Sie verbiete sogar, daß man sich, um aufs Land zu kommen, eines Pferdes oder Wagens bedienen duͤrfe. Wie viele Leute gaͤbe es nun aber, die die ganze Woche uͤber dumpfige und un— sesunz Luft einathmen muͤßten, und die ihrer Gesundheit hal—
er zu Fuß das Land nicht erreichen koͤnnten? Diese wären ver— dammt, ihr ganzes Leben hindurch Londons ungesunde Luft ein— zuathmen. Das sey Barbarei, aber keine Religion; dadurch werde man die Leute nicht religioͤs, sondern nur unzufrieden ma— chen. Gott verlange keine so unnuͤtze und abgeschmackte Opfer. — Lord Althorp sagte, er glaube nicht, daß irgend Jemand in diesem Hause gegen den Grundsatz der Bill etwas einzuwen⸗ den haͤtte; aber die Details waͤren, seines Erachtens, so außer— ordentlicher Beschaffenheit, daß er es fuͤr passend halte, sich schon der zweiten Lesung zu widersetzen. Die Bill koͤnne in der That nicht geaͤndert werden, sondern sie konne hoͤchstens An⸗ laß zur Einbringung einer ganz neuen Maßregel geben. Er, fuͤr seine Person, wuͤrde jede Maßregel der Art unterstuͤtzen, welche auf Schutz, aber nicht auf Zwang berechnet sey. (Lau⸗ ter Beifall. Dies sey aber eine unerhoͤrte und hoͤchst unpoliti⸗
staͤten wieder
noch immer fort. Die Zeugen⸗Aussagen sind sehr widerspt
Hausfrau das Geraͤusch draußen hoͤrte, richtete sie sich“—
6 , .
sche Straf⸗Bill, die das Publikum weder wuͤnsche, no n zum erstenmal, und zwar sogleich in der schweren habe. Er wuͤnsche eine Maßregel, die den Leuten Eh. i. Cr oc auf dem nt, Theater auftrat, war gios zu seyn, aber sie nicht dazu zwinge. (Beifall) Eg vn n Erfolg entschieden, und er machte Epoche in der Buͤhnen— sich weder mit der Nestgion, noch' mit der Maral' n Seine berühmtesten Rollen waren Shhlock und Othello, mit Liner gesunden Politik, den langgewohnten Erhänlf denen er die Leidenschaften der Rache und Eifersucht des Volkes Hindernisse in den Weg zu legen. (Dil ihrer furchtbarsten Große darzustellen wußte, obgleich seine Herr A. Jehnstone erklaͤrte, daß er mit dem Grmn esschen Mittel eigentlich sehr gering waren, denn er hatte und mit vielen Details der Bill vollkommen üͤbereinsn ) keine Statur und eine nur schwache, aber aͤußerst biegsa— Der Widerstand gegen die Maßregel und die Ungeduld, Stimme. Zum letzten Mal trat er als „Oihello“ auf, ünd das Haus an den Tag lege, rühre von denjenigen Mig ö; war zugleich das erste Mal, wo er mit seinem Sohn zu— her, welche der protestantischen Religion abgeneigt waͤren. men spielte, welcher Letztere den,„Jago“ gab; aber der Vater nein) Das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Dublin habe in unte seine Rolle nicht beendigen; mitten im Stuͤck sank er Versammlung von Handwerkern erklart, daß die Sonntage m Sohn bei den Worten „Othello's Wesen ist dahin“ ent— in finsterm Ernst hingebracht werden mußten, weil derseß] istet in die Arme und mußte hinweggetragen werden. Menschen krank und elend mache (Gelaͤchter), und daß er ü. ä Feen Len Inscin Vahle Mas, Anttgug und St. Th'— und Weise. wie der Sonntag gewohnlich in Englend as sind Nachrichten bis zur Mitte Aprils hier eingegangen. wuͤrde, im hoͤchsten Grade billige; so wie er auch in seinen e Inseln befanden sich in ruhigem und gesundem Zustande, nen Lande mit Vergnuͤgen gesehen habe, daß die Leute in ch dar eine etwas zu trockene Witterung vorherrschens. Die Ball spielten und sich auf andere Weise die Zeit vert Hsanzer harrten mit aͤngstlicher Besorgniß auf den Ausgang Berhandlungen uͤber die Sklaven-Maßregel in England. n Barbadoes waren Truppen⸗Verstaͤrkungen angekommen, und an erwartete dergleichen noch auf verschiedenen anderen Antil— n, weil es den Behoͤrden an der noͤthigen Kraft fuͤr kritische söomente fehlte Man glaubte, daß die Englische Regierung sse Vorsichts-Maßregeln deshalb treffe, weil sie uͤberzeugt sey, z ihre Plaͤne den Sklaven-Eigenthuͤmern nicht genuͤgen, und ß auf einen Emancipations-Versuch, wenn er nicht von einer ligen Entschaͤdigung begleitet waͤre, augenblicklich Unruhen nö Aufstände folgen wuͤrden.
Nachrichten aus Kalkutta bis zum 20. Januar zufolge, it sich das Handelshaus Mackintosh u. Comp., welches vor kurzem fallirte, die Erlaubniß auszuwirken gewußt, seine Glaͤu⸗ iger im Verlauf von 2 Jahren zu befriedigen und ihnen hh pro= ntize Zinsen zu zahlen.
Niederlande.
Aus dem Haag, 16. Mai. Die gestern nach London gegangene Antwort unserer Regierung soll, wie das Han— eisblad versichert, sehr friedlicher Natur seyn.
Gestern starb hier der ehemalige Praͤsident des Assisenhofes hn Bruͤssel (zur Zeit als daselbst der de Petter sche Prozeß rhandelt wurde), Herr Meynaerts, der seit dem Ausbruche r Belgischen Revolution hier lebte und sich der allgemeinsten Ichtung erfreute.
(Beifall. Die Abstimmung ergab folgendes Refultat: .. Stimmen. * 9
Fuͤr die zweite Lesung Gegen dieselbe
Majoritaͤt gegen dle Bill.. Das Haus vertagte sich um 3 auf 3 Uhr.
London, 17. Mai. Am Montag veranstalteten Ihn sestaͤten zu Ehren des Herzogs von Braunschweig und an stag zu Ehren des Herzogs von Orleans eine Lustpartie im sor⸗Park; Letzterer traf am Dienstag Nachmittags in R. ein, als der Herzog von Braunschweig eben wieder nach zuruͤckkehrte. Am Mittwoch gaben Ihre Majestaäͤten in g ein großes Diner, zu dem eine große Anzahl der angesesn Personen, unter Anderen auch Graf Grey und Lord Pusm= eingeladen waren. Gestern Nachmittags langten Ihn im St. James -Palast an, nachdn Herzog von Orleans schon am Morgen nach der zuruͤckgekehrt war. Se. Koͤnigl. Hoheit wird, dem Ven nach, vor seiner Ruͤckkehr nach Frankreich, eine Reise in m Englische Grafschaften unternehmen, die sich jedoch nich auf die Manufaktur, Bezirke erstrecken soll. Der Kin gestern, gleich nach seiner Ankunft in der Stadt, ein ; des Bath-⸗Ordens und ernannte den Contre-Admiral Sir Hussey zum Ritter desselben. Gestern, als am Himm tage, war Lever bei Se. Masjestaͤt. Dann ertheilte den einigen hohen Personen Audienz und hielt darauf einen men Rath in Angelegenheiten der Insel Jersey. . G e lg ie n.
Der Globe sagt, es gehe das Geruͤcht, daß sich E;. Bruͤssel, 16. Mai. Nachdem der Koͤnig am 13ten d. M. Hobhouse als Englischer Botschafter nach Madrid begeben stende verlassen, und seine Ruͤckreise ber Ypern, Menin und Der Albion spöoͤttelt uͤber diese Meldung, und meint, Courtrai angetreten hatte, traf er gestern Abend um 9g Uhr koͤnne sich freilich denken, daß Sir John sehr genels wieder in Bruͤssel ein. Die Gesellschaft der großen Harmonie mochte, den Schauplatz zu verlassen, auf dem ihm so uͤhs fkachte Sr. Majestaͤt noch an demselben Abend eine Serenade. gespielt worden, und einmal zu versuchen, eb es ihmm Der Polttique meldet, daß die Hollander eine Stunde Diplomatie besser gelingen werte. hn Mastricht fuͤnf Personen, namlich den Herrn Jaminet, Ex—
Durch das Ableben des Sir G. Hampson ist im Deputirten, Herrn Nypels, Richter zu Tongern, Herrn Ruys, litäts, Amte eine mit 1500 Pfund jährlichem Gehalt verä] Huübstitut bei demselken Trißinnal, Herrn Mierstraz, Greffier, Sinekure erledigt. d Herrn Vanderstraeten, Douanen-Inspektor, verhaftet und
Die Aueschuͤsse zur Untersuchung des Zustandes der (ch der Festung abgefuͤhrt haben. bau⸗, Handels- und Schifffahrts-Interessen haben iht M J
PDeutsrchlandh.
nunmehr begonnen. z ö Der vom Unterhause ernannte Ausschuß zur Erz Dresden, 17. Mat. In den Sitzungen der zweiten ämmer am 13ten und 14ten d. M. wurden die Berathungen
Zweckmaͤßigkeit einer vorzunehmenden Verbesserung in den lttät des Hauses hat am Montage seinen Bericht abe ber den Gesetz Entwurf, die gemischten Ehen und die religiöse worin der Bau eines neuen Unterhauses und der Son tsiehung der Kinder betreffend, fortgesetzt. Bei Gelegenheit bessere Luͤstung des jetzigen Hauses anempfohlen wirbh. Paragraph 18 dieses Gesetzes, welcher die Bestimmung ent— Zu Falmouth ist eine Brigg von Vigo angelangt,“ ii, daß Streitigkeiten, die uͤber die religisse Erziehung der Kin— sen Ort am 2ten d, verlassen hat, gerade als der Admit *r von Aeltern verschiedenen Glaubens-Bekenntnisses entstehen, torius mit seiner Flotte wieder bei den Bayona⸗-Inseln vl in der ordentlichen weltlichen Gerichts-Obrigkeit zu entscheiden ging, um daselbst die Uebersendung des an 22,0600 Po hen, nahm der Abgeordnete v. Thielau Anlaß, einen fruͤher n ihm angeregten, jedoch bis hierher ausgesetzten Gegenstand
22 hieder aufzunehmen. Er vermisse, sagte er, in diesem Gesetze
genden rüͤckstaͤndigen Soldes von Dom Pedro zu erwarigß
Schatz des Letzteren soll aber gänzlich erschoͤpft und kein ne Bestimmung uͤber die Scheidung einer gemischten Ehe, und enn die Kammer geneigt ware, einen Zusatz deshalb zu machen,
z sicht gur Wiederfuͤllung desselben vorhanden seyn. Vn ö duͤrfte er wohl vor Paragraph 18 einzuschalten seyn. Die
Kastell von Foz lag zwar noch eine große Menge von mit Borräthen, aber sie konnten, wegen ber strengen Bb ; isher geltenden Grundsaͤtze aͤber Ehescheidungen gehoͤrten zu en drückendsten Verhältnissen, namentlich wenn der protestanti—
Seiten der Migueltsten, nicht gelandet werden. Die Franzoͤsische Fregatte „Atalante“, von 58 Ku che Theil die Ehescheidungs⸗-Klage vor dem katholischen Konsisto—⸗ o anbringen muͤsse. Doch es entstehe vor allen Dingen
an deren Bord sich der Contre⸗Admiral Baron Mackth sie Frage, ob die Kammer einen derartigen Zusatz auf—
det, ist am 1äten d. zu dem vereinigten Geschwader it Herr Urquhart, der so eben von seinen Reisen im . wolle; ware dies der Fall, so würde er das Nähere dar—
6 Stimmen.
gesteßen. zuruͤckgekehrt ist, wird nächstens seine gemachten Beobech Über entwickeln. Der Abgeordnete v. Mayer bezweifelte die unter dem Titel „die Turkei und ihre Huͤlfsquellen“ im Rompetenz der Kammer in dieser Hinsicht. Die Verfassungs— herausgeben; man verspricht sich daraus viele Aufschlis Urtunde sage ausdruͤcklich, daß Gesetz-Vorschläge nicht von den die jetzigen Verhäͤltnisse des Osmanischen Neichs. Blaͤnden ausgehen durften; man habe daher hier weiter nichts Das Verhoͤr in Bezug auf die Ermordung des Hihun, als den vorgelegten Gesetz Entwurf, wie er ist, zu pruͤ— Beamten Cully bei dem Volks⸗Auflauf in Cold⸗Bath⸗Fielb n, nicht aber ganz neue Gegenstände darin aufzunehmen. Es duͤrde dies vielmehr Gegenstand einer staͤndischen Petition wer— en muͤssen. Der Abgeordnete v. Thielau entgegnete, daß ihm er Gegenstand fuͤr eine staͤndische Petition nicht geeignet schiene, aß er auch den aus der Verfassungs-Urkunde hergenommenen jweifel nicht theilen koͤnne. Es handele sich hier um Abaͤnde—
welches wohl daher zu rühren scheint, daß die Zeugen ig fall von verschiedenen Standpunkten aus sahen. So ha ein Herr Courteney, daß die Polizei ihren Angriff ch Nuͤcksicht auch gegen Weiber und Kinder gerichtet hab Oberst de Roos aber versichert gerade das Gegenthel mag die Verschiedenheit von Zeit und Ort zur Abweich Zeugen-Aussagen von einander beitragen. Bas Publiku tet mit großer Spannung auf den Ausspruch der Ju.
An zwei Orten bei Drogheda und Limerick in Ith wieder militairische Execution wegen Zehnten-Verweigen gewandt werden muͤssen.
In der vorigen Woche uͤberfiel ein bewaffneter Tn Haus in der Nachbarschaft von Thurles in Irland; soh
ber Gesetz⸗Entwurf habe aber gerade die druͤckendsten Paragra— n dieses Mandats stehen lassen. Der Staats-Minister 4 aterielles und formelles Recht enthalte, daß aber seit Eintritt der Ninisterial⸗Behörden Behufs der Gesetzgebung Beides habe ge—
eten von Thielau in dem Gesetz-Entwurfe wegen Aufhebung er privilegirten Gerichtsstaͤnde hinlaͤnglich entsprochen worden, nd die Kammer werde daher kuͤnftig, wenn dieser Gesetz-Ent— burf aus der ersten Kammer zu ihr gelangt sey, uͤber die Zweck— äͤßigkeit desselben berathen koͤnnen. Der Abgeordnete Etsen— uck gab der obigen Beinerkung des Abgeordneten von Mayer zollkemmen Recht. Der 5§. 85. der Verfassungs-Urkunde sage, zaß Gesetz⸗Entwuͤrfe nur vom Koͤnige an die Staͤnde, nicht von zen Staͤnden an den Konig gebracht werden koͤnnten; die Staͤnde oͤnnten aber auf neue Gesetze, oder Abaͤnderung, Aufhebung Höestehender antragen. Der Antrag des Abgeordneten von Thie— au koͤnne daher Auch nur darauf gerichtet seyn, eine Petition ervorzurufen. Der Abgeordnete von Thielau erwiederte, es nne den Ständen unmöglich versagt seyn, das, was sie ver igen in das Gesetz aufzunehmen, und von einem fruheren Ge— 56 welches stuͤckwelse in Wegfall kommen solle, auch noch ein * de ee. wegzulassen. In das Gesetz wegen Aufhe— 7 er privilegirten Gerichtsstaͤnde gehoͤre dieser Gegenstand auch werde dort gerade der Grundsatz aufgestellt, der nach
wurde in demselben Augenblick von einem Schuß in die getroffen, so daß sie auf der Stelle todt blieb. An der Boͤrse wollte man heute wissen, daß Hert ter zum Setretair fuͤr Irland ernannt worden sey.. Vorgestern hatte der Dr. Billing eine musikalischt veranstaltet, in der sich Paganini, Felix Mendelssohn und in einem von dem Ersteren komponirten Trio fuͤr Violin tarre und Violoncell hoͤren ließen. Die fuͤr die Gulhh schriebene Stimme wurde von Felix Mendelssohn auf de noforte ausgefuͤhrt, und die hiesigen Zeitungen rihn eniale Behandlung dieses Instruments von Seiten des f chen Tonkuͤnstlers, so wie die Praͤcision und den Ausdruck, hf ganini in diesem Ensemble den Mitspielenden sich angeschmin rend man bisher immer behauptet habe, er verstehe nur allein ji Der hberuͤhmte Schauspieler Kean, den die hiesigen schon mehrmals todt gesagt hatten, da er seit langer gaͤnzlicher Entkraͤftung litt, ist nun vorgestern fruͤh wirs Tode abgegangen. Er war bis zu seinem Ende bei vo
ung eines bestehensen Gesetzes, namlich des Mandats von 1827. düller bemerkte, daß das Mandat von 1827 zugleich
kennt und dem Ressort eines Jeden zugewiesen werden muͤsstn; s waͤre daher namentlich den Wuͤnschen des geehrten Abgeord-
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merkte darauf: in dem vorliegenden Gesetze sey nicht der Platz fuͤr diesen Gegenstand, so sehr die Wichtigkeit desselben anerkannt werden muͤsse. Es sey nicht zu bezweifeln, daß in der Bestim— mung des Mandats von 1827 uͤber Scheidungen gemischter Ehen etwas Illusorisches liege. Man habe die Idee vorwalten lassen, daß in allen Fällen, wo die protestantischen Behoͤrden auf Ehe— scheidung erkennen die katholischen auf lebenslaͤngliche Sonderung von Tisch und Bett erkennen würden. Demzufolge habe man den anderweiten Grundsatz aufgestellt, daß eine solche lebensläng— liche Sonderung von Tisch und Bett fuͤr den protestantischen Theil den Effekt der Ehescheidung haben und ihm die Berechti— gung geben solle, sich anderweitig zu verheirathen. Allerdings stelle auch das Oesterreichtsche Gesetzbuch fur die lebenslaͤngliche Trennung von Tisch und Bett alle die Grunde auf, welche die protestantische Gesetzgehung fuͤr gänzliche Scheidung annehme. Allein in der Saͤchsischen katholischen Kirche werde lediglich we— gen Ehebruchs auf lebenslaͤngllche Sonderung ven Tisch und Bett erkannt, nicht aber wegen lebenslaͤnglicher Zuchthaus-Strafe,
bisher wöchentlich nur
böoͤslicher Verlassung, Nachstellung nach hein Leben. In allen
an dieser Meinung der katholischen Behoͤrde sestgehalten, wodurch denn allerdings eine große Prägravation fuͤr die Protestanten hervorgegangen sey. Dies Mandat sey aber augenscheinlich von jener milderen Ansicht, wie sie die Oesterreichischen Gesetze auf— stellen, ausgegangen. Die Sache sey eber von solcher Umfaͤng—⸗ lichkeit, daß sie sich wohl nicht zu einer bloßen An— empfehlung in der standischen Schrift, sondern eher zu ei— ner Petition eigne. — Bei der Abstimmung erklaͤrten sich 37 Stimmen dagegen, einen besondern Paragraphen uͤber den beregten Gegenstand in das vorliegende Gesetz aufzu— nehmen. Der Vice-Praäsident Dr. Haase uͤbergab darauf zu Paragraph 18 folgendes Amendement: „Wer einen in gemisch— ter Ehe lebenden Ehegatten durch Versprechungen, Drshungen oder Herabwuͤrdigung der einen Konfession zum Abschluß einer Uebereinkunft mit dem anderen Ehegatten uͤber die ihren Kin— dern zu gebende Erziehung in einer anderen Konfession verleitet, wird von seiner kompetenten Obrigkeit das erste Mal mit funf— zig Rthlr. Geldbuße, und im Wiederholungsfalle noch harter, ein Geistlicher aber, der sich dessen schuldig macht, mit Dienstent— setzung bestraft.“ Dies Amendement ward einstimmig angenom— men. Es erfolgte darauf die Abstimmung uber das ganze Ge— setz, wobei sich 4 Stimmen fuͤr, 20 gegen die Annahme er— klaͤrten.
Dresden, 20. Mai. Das Ministerlum des Innern hat nachstehende Bekanntmachung erlassen:
„Da, eingegangenen Nachrichten zufolge, die Kaiserl. Königl. Oesterreichische Reglerung sich durch die von Polnischen Fluͤchtlin— gen, die seither in Gallizien geduldet worden, neuerdings gemachten Insurreections-Versuche bewogen gefunden hat, die Wegwessung aller sener Fluͤchtlinge aus der genannten Provinz zu verfugen, so ist zu besogen, daß dergleichen Individuen in die westlichen Staaten und namentlich auch in das Königreich Sachsen sich zu wenden suchen werden. — Um dies zu verhindern, sind alle Polizei⸗Behoͤrden an⸗ gewiesen worden, keinen, gleichviel woher kommenden, Polen, der nicht durch Kgiserl. Russische oder Koͤnigl. Preußische Paͤsse zur kuͤnftigen Zuruckreise in diese Staaten legitimirt und der Wieder—⸗ aufnaßme in dieselhen versichert ist, den Eintritt in das Koͤnigreich Sachsen zu gestaͤtten, daher die an der Geänze anlangenden von dieser zuruͤckweisen, die diesseitz derselben betroffenen aber anhalten und auf der Straße, auf welcher sie ins Land gekommen sind, auf die naͤchste auslaͤndische Station zuruͤcktransportiren zu laffen.
Dresden, den 15. Mai 1333.
Ministerium des Innern.
Stuttgart, 16. Mai. Dem von der Stadt Stuttgart zum Abgeordneten gewählten Professer Uhland zu Tuͤbingen ist der Urlaub zum Eintritt in die Scande-Versammlung verweigert worden.
88 , G
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14. Mai.
Schaffhausen,
gefallen zu seyn. satzung beginnen.
anf
chen Ruͤcksichten gegen Baden, jedoch unter den den Umstaänden außerordentliche Einberufung des großen Rathes auf den 13ten d. zur Folge.
Spanien. Madrid, 7. Mai. Der Konig ertheilte am 2Aten d. M.
dem Außerordentlichen Großhritanischen Botschafter, Sir Strat—
sford⸗Lanning, eine Privat⸗ Audienz. Am 76sten v. M. vertheilten Se.
gen Konservatoriums der Musik, und Declamation Preise.
Familien noch immer in dieser Hauptstadt.
ligkeit eingerissen werden solle, ließ der König dem Besitzer des selben sofort den Antrag machen, dasselbe der Regierung zu ver— kaufen, welche an der Stelle ein neues Gebäude aufführen und dasselbe einem wissenschaftlichen Zwecke widmen wolle. Da in— desfen der Besitzer sein Grundstück nicht verzußern wollte, so ist mit seiner Einwilligung auf Königl. Besehl von Geiten des Ministers des Innern angeordnet worden, daß an der Fagade des neuen Hauses die Marmor-Buͤste des großen Dichters aufge— stellt, und darunter eine passende Inschrift mit vergoldeten Buch— staben angebracht werde, damit wenigstens die Erinnerung an seine Wohnunz nicht verloren gehe. Der Bildhauer Agreda, Direktor der hiesigen Akademie der Kuͤnste, ist mit der Anferti— gung der Buͤste beauftragt und der dazu noͤthige Fonds be— reits angewiesen.
nete, ist in Havanna gestorben.
einer Meinung wegfallen muͤsse, und man sey zins g. wieder
wußtseyn und starb sehr ruhig. Sein Talent hat er, we chrere Gesetze nachzuschlagen, um zu erfahren, was uͤber einen
nicht in so ausgezeichnetem Grade, auf seinen Sohn!
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Gegenstand Rechten sey. Der Abgeordnete Eisenstuck be—
— — Madrid, 7. Mai. Dem
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diesen zuletzt genannten Fallen erlange also der protestantische Klaͤger keine Scheibung, und auch die hoheren Gerichte, welche nicht bloß aus katholischen Beisitzern beständen, hatten bisher
feindliche Kavallerie
garten
s⸗Rath aus freundnachbarli⸗
angemessenen Restrictionen, die Bewilligung ertheilt, hatte die
8. v. M. vertheilten Mas stät der Koͤnig in dem Theater des Koͤnigl. Palastes die den Zöglingen des hlesi⸗ zuerkannten
Brie fen aus Lissabon vom 1sten d. M. zufolge, befanden sich die Infanten Don Carlos und Don Sebastian mit ihren
Auf die Nachricht, daß das in der hiesigen Straße Calle de
liegenden Aranjuez, sondern nach dem Pardo begeben, dessen Lage viel trockener ist; in letzterem Lusischlosse sind bereits eine Menge von Arbeitern mit Instandsetzung der Zimmer beschaͤf— tigt. welche bei Gelegenheit der Leistung des Huldigungs-Eides gegen die aͤlteste Infantin stattfinden sollen, fortgesetzt. Von Seiten der Regierung wie der Stadt wird nichts verabsaͤumt, um das Fest so glaͤnzend und prachtvoil wie möglich zu machen. Hieronymus-Kirche, in welcher die Huldigung vor sich gehen wird, soll mit karmoisinrothem, mit goldenen Frangen besetzten Sammet ausge— schmuͤckt werden. — Der Minister des Innern hat alle Post Behoͤr⸗ den in den Provinzen durch ein Rundschreiben aufgefordert, ihm uͤber den Zustand der S ist mit Beförderung des inneren Handels und Verkehrs durch Verbesserung der Lan schaͤftigt.
sralr pnvir fällt, stalt vervielfältigt
Hier werden die Vorbereitungen zu den Festlichkeiten,
Die St.
traßen genauen Bericht zu erstatten; er
Wasser⸗ Communication eifrig he⸗ Dost⸗BVerbindung mit Frankreich soll derge⸗ erden, daß die Pariser Zeitungen, statt wie zweimal, kuͤnftig taͤglich ankommen wuͤrden.
Auch die
Rnl and.
Berlin, 22. Mai. Nachdem am 18ten d. M. die Pots⸗ damer Garnison zu den diesjährigen Fruͤhjahrs-Uebungen in Berlin eingeruͤckt und am 19ten Ruheiag gehalten, fand am 20sten auf dem Platze vor dem Opernhause vor Seiner Ma— jestaͤt dem Koͤnige eine große Parade, sowohl dieser als der Truppen der hiesigen Garnison, statt. Die saͤmmtlichen Prinzes— sinnen des Koͤniglichen Hauses sahen dem schoͤnen militairischen Schauspiele, das von dem herrlichsten Wetter beguͤnstigt wurde und zu dem sich eine große Menge von Zuschauern eingefunden hatte, aus den Fenstern des Palais Sr. Maj. des Koͤnigs zu, in dessen Nähe Se. Maj. sich, nachdem Allerhoͤchstdieselben die
Linien entlang geritten, aufstellten und die Truppen an sich vor— bei defiliren ließen. — Gestern wurde ein Corps Manoͤ—
ver nach folgender Disposition ausgefuͤhrt: „Der Feind ist im Anmarsch auf Berlin. Das diesseitige Corps beabsichtigt, ihm auf der Straße von Marienfelde entgegenzugehen, als die Meldung eintrifft, daß die feindlichen Hauptkraͤfte sich bei Britz konzentrirt haben. Die feindliche Avant-Garde ruͤckt von Britz in der Direction auf den Kreuzberg vor. Allmaͤlig entwickelt der Feind überlegene Kavallerie; nachdem diese aber geworfen, stellt er seine Infanterie zwischen Tempelhof und der Beitzer Haide auf und erneuert von hier aus seinen Angriff jedoch ohne Erfolg; er sieht sich genoͤthigt, sich ganz zuruͤckzu— ziehen, bereitet aber einen nochmaligen Angriff, parallel mit dem Wege von Britz nach Berlin, vor.“ — Nach dieser allgemeinen Idee wurde gestern das Mandͤver, bei welchem der Feind durch die Lehr-Eskadron markirt war, ausgefuͤhrt. Nach Beendigung desselben ließen Se. Majestaͤt der Koͤnig noch die Kavallerie im Trabe vorbei marschiren. — Heute ist Ruhetag, und mor— gen und uͤbermorgen soll ein Manoͤver nach folgender General-Idee ausgefuͤhrt werden: „Ein feind liches Corps kantonirt auf dem rechten Havel- Ufer und hat die Uebergaͤnge uüͤber den Fluß besetzt. Ein dies— seitiges um den Feind
Tal Helo
Corps ist uͤber Berlin in Anmarsch, in seinen Kantonements anzugreifen, und beabsichtigt, die Havel bei der offenen Stadt Spandau zu passiren. Von dem Her— annahen des diesseitizen Corps unterrichtet, hat der Feind eiligst eine starke Kavallerie⸗Abtheilung, durch Infanterie unter— stußt, uber die Havel vorgeschoben, um das Pategu von Char— lortenburg zu halten und Zeit zum Zusammenziehen seiner Streit— kräfte aus den entfernteren Kantonirungen zu gewinnen. Zur leich—⸗ teren Verbindung mit dem rechten Havel-User ist eine Ponton— Bruͤcke bei Pichelswerder geschlagen. Erster Tag: Die ist auf dem Platezn von Charletten— und der Saum des Grunewaldes durch Infanterie besetzt. Das diesseitige Corps, durch den Thier—
im Anruͤcken, hat seine Kavallerte vorgenommen sucht mit derselben die feindliche Kavallerie
burg vorgerückt
und
9h60 tt. das Dieser
wird genommen und der Feind sieht sich genoͤthigt, eilig Uebergang bei Spandau, den er anfänglich nech hielt, z lassen und seinen Ruͤckzug gegen Seeburg und G Glienicke, von wo aus er seine Verstärkungen erwartet treten. Beide Corps bivouakiren in den nun eingenom Stellungen. Zweiter Tag: Das diesseitige Corps sucht die Tages zuvor errungenen Vortheile zu verfolzen und ruͤckt auf das Plateau gegen Seeburg und Groß-Glienicke vor. Der Feind hat aber unterdessen seine Verstärkungen herangezogen, geht zur Offensive uber und zwingt das diesseitige Corps zum Raͤckzuge uͤber die Havel.“ — Fuͤr dieses Fels-Mansver sind die Truppen in folgender Weise eingetheilt: Das diesseitige Corps besteht aus 20 Bataillonen, 12 Schwadbronen, 12 Fuß⸗ und 8 reitenden Geschützen; das feindliche Corps aus 14 Ba taillonen, 12 Schwadronen, 17 Fuß- und 4 reitenden Ge— schuͤtzen. Am Abend des ersten Tages sollen aher 6 Bataillone des diesseitigen Corps, nämlich das Kaiser Alexander-Grenadier— Regiment, zum feindlichen Corps hinüber gezogen werden. — Nach beendigtem Manbver kehren die Truppen sofort in ihre resp. Garnisonen zuruͤk.
— Von des Koͤnigs Majestät sind den Eichsfeldschen Krei—
Francos unter Nr. 20 belegene Haus, welches der unsterbliche
sen die Gebäude des aufgehobenen Franziskaner⸗Klosters 1
Miguel de Cervantes Saavedra einst bewohnte, wegen Baufäl—
Der General⸗Major de Michelenan y Mendinueta, der sich in dem Spanischen Befreiungs-Kriege in mehreren Schlachten und Treffen gegen den Franzoͤsischen Marschall Suchet auszeich⸗
Worbis Allergnaͤdigst geschenkt worden, um darin eine Land ⸗ Ar men⸗ und. Kreanken⸗-Anstalt fuͤr das Eichsfeld zu errichten — Der Regierungs-Bezirk Erfurt hat sich im Laufe des verflossenen Jahres ganz vorzüglich durch Besoͤrderung der Obst⸗ und Wald⸗Baumzucht sowohl auf gemeinheitlichem Grund und Boden, als auf Privat- Eigenthum ausgezeichnet. Im Ganzen sind 70,831 wilde Obstbaum⸗Staämme gepflanzt, 13,398 derglei⸗ chen veredelt, 34,0060 gutgemachte Obstbaume verpflanzt und 428.429 Nutz und Brennholz⸗Staäͤmme einschließlich der Naulbeer⸗Bäume gepflanzt, außerdem sind aber noch viele Morgen Landes mit Holz- Saamen besaet worden. — Der Bau der Chausseen und die Verbesserung der Communications-Wege beleben den innern Verkehr; die den Hennebergschen Kreis in doppelter Richtung durchschneidenden Kunststraßen sind vollendet; auf dem Ober; Eichsselde wird eine neue Kunststraße von Dingelstedt nach Du— derstadt im Hanndͤverschen gebaut und dadurch ein bis dahin dem Frachtfuhrwerk verschlossen gewesener Landesstrich mit dem Nor— den Deutschlands in eine neue Verbindung gebracht. — Vie Gewehr Fabriken in Suhl und Umgegend befinden sich in einem
athe der Aerzte gemaͤß, wird der Koͤnig sich diesen Sommer nicht nach dem etwas feucht
gedeihlichen Zustande und werden von der Königl. Forst-Verwal— tung durch billige Lieferung des erforderlichen Feuerungs⸗Mate⸗
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