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entscheidend befunden. Um diesen ersten Theil meines Vortra ts zu⸗
, bemerke ich, daß, wenn bei der Buͤrgschaft
erfuͤllen, wird vorhanden seyn, sobald Ordnung, Ruhe und Wohl-
fahrt unter der Regierung eines jungen, des Beifalls der Nation wahr- haft wuͤrdigen Fuͤrsten zuruͤckkehren.“ Nachdem der Minister eine kurze
Pause gemächt, um sich zu erholen, fuhr er dann fort. „Mag ,, u Gunsten Griechenlands in Uebereinstimmung mit England und Rußland zu
Frankreich Recht oder Unrecht daran gethan haben,
interveniren, so macht es uns jedenfalls die Ehre zur Pflicht, an der Buͤrgschaft fuͤr die in Rede stehende Anleihe Theil zu nehmen.
Die Gegner des Gesetz- Entwurfes sagen, Frankreich habe bereits sehr viel fuͤr Griechenland gethan und über 37 Millionen dafür
ausgegeben, also viel mehr, als England und Rußland; diese Mehr— Ausgabe hatten die beiden anderen Maͤchte beruͤcksichtigen und aus diesem Grunde den Antheil der Buͤrgschaft an der Anleihe fuͤr Frank= reich kleiner machen sollen. Jene Summe von 37 Millionen, besteht in Ausgaben, von denen einige im ausschließlichen Interesse Gric⸗ chenlands, andere auf Anlgß der Ereignisse in Griechenland, aber im alleinigen Interesse Frankreichs gemacht worden sind; die letzteren wurden jedenfalls bei den wichtigen Ereignissen in Morea und auf den Inseln des Archipelͤgus gemacht worden seyn, auch wenn Frankreich bei dem Griechischen Freiheits Kampfe haͤtte neutral bleiben, ja sogar, wenn es zur Unterjochung des Landes haͤtte beitragen wollen. Die im gusschließlichen Interesse Griechenlands gemachten Ausgaben sind die Summen, die in den Jahren 1828, 82g und 1836 zur Verfuͤgung unferes General⸗ Ronsuls in Alexandrien gestellt durden, um Griechische Famillen, bie in Folge der Invasion der Aegyptier in Moreg in Sklaverei ge⸗ rathen waren, loszukaufen. Diese Summen belaufen sich nebst anderen zu Unterstuͤtzungen verwendeten, auf 5 Millionen. Aber auch die Russische Regierung hat die Griechen, unterstützt, und außerdem auf 142 Millionen von der Kriegs⸗Contribution der Tuͤrkei verzichtet, um die Annahme des Protokolls vom 22. Maͤrz durch⸗ zusetzen. Die Englische Regierung hat gar keine Üünterstüͤtzun⸗ gen hergegeben, aber aus dem Grunde, weil Englische Privatleute nahe an 40 Millionen für die Griechen unterzeichnet hatten, und diese Summe nicht zurückerhalten werden. Die zweite Gattung der Ausgaben, namlich die nur im Interesse Frankreichs gemachten, betragen 17 Millionen. Dies sind die durch die unter⸗ haltung unserer Geschwader im Mittellaͤndischen Meere veranlaßten Ausgaben, welche fuͤr die Beschuͤßung unseres Handels nothwendig waren. Auch hierin hat Frankreich in Bezug auf die Anzahl der Schiffe nicht mehr gethan, als England und Rußland, und also sind auch diese Ausgaben allen drei Staaten gemein. — Ich werfe nun noch einen fluͤchtigen Blick auf die Politik, welche Frankreich seit zehn Jahren in Bezug auf die Griechischen Angelegenheiten befolgt hat. Der Griechische Aufstand folgte im Jahr 1831 auf die Revö⸗ lutionen in Spanien, Neapel und Piemont; die drei Europaͤischen Halbinseln standen in Flammen; zwischen Rußland und der Tuͤrkei fanden uͤber die Vollziehung des Bucharester Traktats lange Ünter— handlungen und Streitigkeiten sigtt, und der Krieg schien dem Aus— bruche nahe. Die Franzöͤsische Diplomatie verabsaͤumte nichts, um ihren Einfluß geltend zu machen, aber wir hatten damals das be⸗ klagenswerthe Ministerium. Im Jahre 1826 versuchte der Kaiser Alckander die Differenzen zwischen der Turkei und den insurgirten Griechen auf guͤtlichem Wege auszugleichen; der Pforte ward ein Ultimatum zugesandt, und durch den Vertrag vom 6. Juli ward zwischen den drei Mächten ein der Pforte vorzuschlagen⸗ des Uebereinkommen festgestellt, welches auf folgende Grund⸗ lagen, beruhen sollte. der Sultan sollte die Ober- Herr⸗ lichkeit über die Griechen behalten und ihm von diesen ein jaͤhrlicher, ein 6 alle Mal zu bestimmender Tribut bezahlt werden; die Griechen sollten von, , , ,., Behörden regiert werden, die Pforte indessen an deren Ernennung einen be⸗ stimmten Antheil nehmen. Die Griechen sollten ferner gegen eine den Türken zu zahlende Entschaͤdigung in den Besitz des auf dem Griechischen Kontinente und anf en Inseln liegenden Tuͤrkischen Eigenthums treten. Die Ereignisse nahmen inzwischen einen reißend schnellen Gang; die vereinigten Flaggen von Frankreich, England und Rußland bekämpften bei Navarin die Türkisch⸗Aegyptische Flotte. Der Kaiser Alexander starb, der Kaiser Nikolaus bestieg den Thron, die Turkei ward angegriffen, Frankreich und England leg⸗ ten dem Angriffe Rußlands zur See Schwierigkeiten in den Weg und wir besetzten Moreg, d. h. den suͤblichen Theil des Tuͤrkischen Reiches, als ein Gegenwicht gegen die Besetzung der nördlichen Provinzen der Tuͤrkei durch die Russen. Sollten wir unter den jetzigen wichtigen umstaͤnden, wo eine Rssische Flotte im Bosporüs ankert, ein? Rufsische Armee an der Asigtischen Küste gelandet und eine zweite in die Fürstenthümer ein⸗ gerückt ist, jetzt, wo die Dardanellen Schlbösser jeden Augenblick von den Russen besetzt werden koͤnnen, sollten wir unter solchen Umstaͤn⸗ den unser Werk unvollendet lassen? Ich gehöre nicht zu denen, welche glauben, die Tuͤrkische Herrschaft in Europa habe ihre End—⸗ schaft erreicht und das Ottomannische Reich werde chestens zusammen stürzen. Dennoch kann niemand leugnen, daß es seinem Falle mit reißender Schnelle entgegen geht. Welche rn g. hat Frankreich unter diesen Umstaͤnden zu befolgen? Diese, das Ottomanische Reich so lange aufrecht zu erhalten, als die Vorsehung es uns ge⸗ statten wird. Ich weiß, daß viele diesen Fall gern beschleuni⸗ gen möchten und dieses große Ereigniß kaum erwarten können, well sie Aussicht uf Vergrößerung für Frankreich darin schen, Diese Ungeduld theile ich aber nicht, wenn gleich es außer Zweifel sst, daß, falls dieses Ereigniß in unsern Tagen eintreten und die Nachbarstaagten der Tuͤrkei sich auf Kosten derselben vergrößern soll⸗ ten, die entfernter liegenden Staaten ebenfalls ein Recht auf Ent⸗ schcblg un haben und Frankreich dann gewiß nicht leer ausgehen würde. An diese großen Veraͤnderungen, die zum Vortheil und Ruhm der kuͤnftigen Geschlechter dienen koͤnnen, duͤrfen wir aber gegenwaͤrtig nur mit Klugheit und Mäßigung denken. Es handelt sich hier nicht um einige BHebiets-Veraͤn derungen, sondern um eine umfassende große Umgestaltung von Europa. Diese ist bereits seit zwei Jahrhunderten nöͤthig, aber eine solche Umgestaltung, ö ne ane Störung bes Europaͤischen Gleichgewichts, kann nicht das Werk eines Tages seyn. Der Westphaͤlische Friede trat erst nach , i. em Kriege ein und der Wiener Kongreß beendigte die langen e ge der Revolution und des Kaiserthums. Bei dergleichen großen Veränderungen sind die an das zu theilende Land graͤnzenden Staaten stets in fm Vortheil; die entfernter liegenden können nur andetweltige Gebiets- Entschaͤdigungen verlan⸗ gen, welche oft. untibersteiglich- Schwierigkeiten darbieten; denn Territorigl⸗Veränderungen sind immer mit Hindernissen verknüpft. Es ist also für üns von Wichtigkeit, das Ottomanische Reich so lange wie möglich zu erhalten; dies muß nach meiner Ansicht die wahre Politik Frankreichs sehn, und wenn jenes Reich fallen soll, so ist es besser, daß es sich in unabhängige Staaten aufloͤse, als daß es in Provinzen zerfalle, die das. Gebiet unferer Nebenbuhler vergrößern. Griechenland ist, fuͤr diesen Zweck dußerst günstig gelegen; es ist eine im Entstehen begriffene Scemacht, die an uns durch die Bunde der Dankbarkeit geknüpft wird. Sollen wir g6 also ohne Gzund im Stiche lassen und das Werk mehrjähriger Arbeit, Beharrlichkeit und Geschicklichkeit an einem Tage zerstoͤren? ein, m. H., das werden Sie nicht wollen; denn es würde keine Ersparniß, sondern ein großer politischer Fehl er seyn, wir wurden dadurch erklaren, daß . ich von der Drtentalischen Angelegenheit zurückfich: und bez deß großen Erelg= nissen, welche jeden Augenblick das Tuͤrkische Neich zersißren oder erneuern können, gar keine Rolle mehr spielen wolle“ — Ungeach⸗ tet diefer Vertrag volle 1 Stunden dauerte, so widmete nichtz destoweniger die gesammte , fi ga demselben die ungetheil⸗ teste An fmer l sam eit und nirgend gab sich irgend ein Zeichen der
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Die Gazette de France giebt heute in einer außerordent⸗
r die e ei Griechische Anleihe Gefahr vorhanden ist, diefe unter einer monar— lichen Beilage den von ihr vorgestern versprochenen Pian zu
Hischen Regierung viel geringer seyn wird, als unter jeder andern Staatsform. Man kann Griechenland nicht die Absicht beimessen, seine Verpflichtungen zu verletzen, und die Möglichkeit, dieselben zu
einer neuen Organisation der Provinzen und Städte, wie ke seit . Jahren von den Roͤyalisten in Vorschlag gebracht worden.
Der Temps meldet: „Eines der hedeutendsten Mitglieder der katholischen Partei in Belgien, Herr v. Merode, befindet sich gegenwaͤrtig in Paris und hat den Ministern seine Aufwar— tung gemacht; er scheint dem Kabinette nicht verhehlt zu haben,
Koͤnig Leopold kann sich weder auf die Geistlichkeit, noch auf die großen Familien des Landes stuͤtzen, deren Religion von der seintgen verschieden ist; er sieht sich daher ge⸗ noͤthigt, sich an die Mittelklasse anzuschließen, die in Belgien noch nicht den Einfluß erlangt hat, den sie in Frankreich besitzt. Die Nachrichten des Herrn v. Merode haben das Kabinett der Tuilerieen beunruhigt, und dieses wird um so mehr auf eine baldige Loͤsung der Belgisch-Hollandischen Frage dringen.“
Zur Wiederlegung der Behauptung des Ministers des In⸗ nern, daß die hiesige periodische Presse taglich an Einfluß auf die Departements verliere, bemerkt der Temps, daß saͤmmt— liche hiesige Zeitungs-Redactionen, die im Jahre 1839 nur 43,271 Zeitungen nach den Departements gefandt haͤtten, jetzt deren 6,4466 sendeten; im vorigen Jahre sey allerdings der Absatz noch staͤrker gewesen, er habe naͤmlich 48, 456 Exemplare betragen. Das genannte Blatt läßt eine vollstän⸗ dige Liste der Anzahl der Exemplare folgen, welche jedes der hiesigen Blatter gegenwartig in den Departements absetzt; danach wuͤrde die Gazette de France 6943, die Quotidienne 4055, der Renovateur 852 und das Echo 1501, der Moniteur göb, die France nouvelle S866, der Nouvelliste 1178, das Journal des Deébats 6167, der Temps 4105, der Constitutionnel 9514, das Journal du Commerce §0t, der Messager 732, der Cour— rler frangais 39638, der National 2724, die Tribune 706, der Figaro 215, der Corsaire 302, das Charivari 815 absetzen.
Der Gazette de France zufolge, waren die Originalien der Briefe, in denen Herr von Brissac, Frau von Hautefort und Madame Hansler, die Kammerfrau der Herzogin von Berry, den Ihrigen die gluͤckliche Entbindung der Prinzessin angezeigt haben, von der Regierung zurückbehalten und den Personen, fur welche dieselben bestimmt gewesen, nur Abschriften davon zuge⸗ sandt werden. Die Original-Briefe sollen naͤmlich den' auf die Entbindung der Prinzessin bezüglichen Aktenstuͤcken beige⸗ legt werden.
Die gestrige Nummer der Quotidienne ist wegen eines in ihr enthaltenen Schreibens des Grafen von Kergorlay an den Praͤsidenten des Minister⸗Naths, welches sich auf die Entbindung der Herzogin von Berry bezog, in Beschlag genommen worden.
Der Redacteur des Marseiller Semaphore ist wegen Auf— reizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung von dem dortigen Assisenhofe in contumaciam verurtheist worden.
In diesem Sommer sollen drei große Uebungs-Lager in St. Omer, Rocroy und Vateguy, und außerdem ein Kavallerte⸗Lager bei Luneville errichtet werden.
Briefen aus Rom zufolge hat der bekannte Banquier Ou— vrard die Villa Mattei, ehemaliges Besttzthum der Prinzen Farnese, angekauft. —
Die Gesellschaft des hiesigen Theatre frangais soll aufge— loͤst und neu organisirt werden. ;
Aus Tunis wird vom 1sten d. M. geschrieben: „Die acht Tage seit Ueberreichung des Sardinischen Ultimatums sind vor— uͤber und noch hat sich in dem Stande der Dinge hier nichts geandert. Der Bey ist durch die Drohungen Sardiniens nicht eingeschuͤchtert, sondern nur noch mehr gereizt worden, und die Lage der Europäer wird immer bedenklicher. Am 20. April hatten sich aus dem Grabe eines vor 200 Jahren gestorbenen heiligen Derwisches drei, Kanonenschuͤssen ahmiche Detonationen vernehmen lassen, welche Erscheinung von dem aberglaͤubigen Volke theils auf Beendigung des Krieges, theils auf Ausrottung der Christen gedeutet wurde. Am 21 sten ruͤckten 15 — 1800 Mann bewaffneter Araber, aus dem Innern des Landes kommend, in Tunis ein, und erlaubten sich mehrere Excesse; unter Anderem schossen sie mit scharfgeladenen Flinten und Pistolen nach den Thuͤren und Fenstern mehrerer von Europäern bewohnten Häuser, so wie des Griechischen Kaffeehauses, auch nach der auf dem Franzoͤsischen Konsulat wehenden dreifarbigen Flagge, und zwar mit solcher Genauigkeit, daß sie nur den blauen und den weißen Streifen trafen, den rothen hingegen unversehrt ließen, weil roth die Farbe der Fahne des Propheten ist. Am folgenden Tage begaben sich meh—⸗ rere Konsuln, unter ihnen der Franzoͤsische, nach dem Bardo, dem Sitze des Bey 's, und erlangten von diesem die Entlassung von vier bis fuͤnf Hauptern dieser Truppen, das Versprechen, daß die aus dem Innern kommenden Araber kuͤnftig nicht mehr durch die Stadt marschiren sollten, und ein Piquet von Gardisten des Bey's (Ambas), welches, so lange dieser Streit zwischen Sar— dinten und dem Bey dauert, auf dem großen Platze des Fran, kischen Stadtviertels stehen und verhindern soll, daß irgend ei— nem Europäer eine Beleidigung zugefügt werde.“
Großbritanien und Irland.
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daß seine Partei dem protestantischen Könige nicht hold - sey.
Majoritaͤt des Irlaͤndischen Volkes nicht der bestehenden . angehoͤre, walt aufrecht erhalten werde;
sie eine Magregel einbrächten, die nut die geringste W lichkeit der Annahme von Selten des hen n mn .
sollte, so wuͤrde sie auf keine Weise der Ansicht entspret⸗
welche er und seine Bruͤder von der Art und Weise haͤtten die Sonntags, Feler beobachtet werden muͤsse. Das Voll n alsdann daraus Vortheil ziehen, und sagen: „Dies ist die] sicht der Bischoͤfe, weiter brauchen auch wir nicht zu gehen / Unterhaus. Sitzung vom 20. Mal. Auf den trag des Sir John Wrettesley wurde ein neues Wahl
schreiben fur die Grafschaft Stafford erlassen, um an die &
des Herrn Littleton, welcher das Amt eines Staats cretairs fuͤr Irland angenommen habe, ein neues ] laments⸗ Mitglied zu erwaͤhlen. — Der Marquis von Chan erwahnte eines außerhalb des Hauses verbreiteten Geruch daß es nicht die Absicht der Minister sey, mit der Bill in
zug auf die Westindischen Angelegenheiten in dieser Ses
weitervorzuschreiten, (Hört! Er hoffe doch nicht, daß die
nister auf diese Weise sich des Gegenstandes zu entley
suchen wurden? — Lord Althorp sagte, er konne nicht greifen, woher eine solche Muthmaßung entstanden! Er freue sich indessen, daß man ihm eine Gelegenheit hes habe, zu versichern, daß die Minister entschlossen waͤren,
Frage mit aller nur moͤglichen Eile zu foͤrdern. — Als nun Althorp, der Tagesordnung das Haus in einen Ausschuß uͤber die Bill wegen der Nen der Irlaͤndischen Kirche verwandeln solle, trat Herr Ells⸗ mit dem Amendement hervor, daß nach dem Ableben der sesz
gemäß, darauf antrug, da
Pfruͤndner alle Einnahmen der Irlaͤndischen Kirche zu n ken von allgemeinem Nutzen verwendet werden. solllen. z gruͤndete diesen Antrag auf die Behauptung, daß die in und daß dieselbe nur durch militairiche 9 einem solchen unnatursich⸗ Zustand der Dinge muͤsse ein Ende gemacht werden. er
als viel zu weit gehend widersetzte, und welches demnaͤchs ii durch 124 Stimmen gegen 16 verworfen wurde. Dat ht nahm darauf in dem Ausschuß mehrere Klaufeln der Bil n einigen Veraͤnderungen an, und verschob die weitere Berihi auf den folgenden Tag. — Bei der dritten Lesung der in Betreff der Polizei in der Hauptstadt, schlug Herr pa als Amendement vor, daß innerhalb fuͤnf Meilen don ny Bar die Baͤrenhetzen und Hahnenkaͤmpfe verboten seyn si welches mit 26 Stimmen gegen 16 angenommen wurde.
London, 21. Mai. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Contre⸗Admiral Sir Richard Hussey den militairischen Orden verliehen.
Herr E. J. Littleton ist an die Stelle des Sir John! Hobhouse zum Secretair fur Irland ernannt. Veigl. pe ments⸗Verhandlungen.) Letzterer wird nicht, wie es hieß, Gesandter nach Madrid gehen, sondern sich ganz und gar dem offentlichen Leben zuruͤckziehen.
Zu dem großen Balle, welchen Ihre Majestaͤten am ; tag Abend gaben, waren an 700 Personen vom hohen und deren Adel eingeladen. Die saͤmmtlichen Staats Zimmer St. James⸗Palastes waren bet dieser Gelegenheit geöffnet. Thren- und Ballsaal waren zum Tanz eingerichtet. Am 6 des Ballsaals befand sich eine erhöhte Plartform, auf w fuͤr Ihre Majestaͤten, für die tglieder der Köoͤniglichen s lie, fuͤr die Herzoge von Orleans und Braunschweig un die Gemahlinnen der fremden Gesandten karmoisin rothe damns und mit Gold verzierte Sitze angebracht waren. Die Geselschaft sammelte sich gegen 10 uhr, und um halb 11 Uhr, as Majestaͤten anlangten, begann der Ball. Der Herzog von! leans tanzte zuerst mit der Miß de Roos. Ihre Maßestzt Koͤnigin walzte mit den Herzogen von Orleans und Bn schweig. Es wurden abwechselnd Gallopaden, Quadrillen, sureks und Walzer getanzt, Um 1 Uhr setzte man sich zur R die Königlichen Herrschaften mit den beiden hohen Gaͤste Tercle⸗Zimmer der Königin, die uͤbrige Gesellschaft in dem ßen Speisesaal. Nach dem Essen begann der Ball von Re und dauerte bis gegen 3 Uhr.
Am Sonnabend kehrten Ihre Majestaͤten, nachdem König vorher noch dem Grafen Grey und dem Kriegs, E ,, Ellice Audienz ertheilt hatte, wieder nach VW zuruͤck.
Sir Robert Peel wird am 8. und 15. Juni in seiner nung in Prioy⸗-Gardens zwei große politische Diners g Der Baronet befindet sich jetzt in Staffordshire, wird aber sten Donnerstag hierher zuruͤckkehren, um mit seiner Fu dem großen Fest beizuwohnen, welches Ihre Masestaͤte Freitag zu Ehren des Geburtstags der Prinzessin Victorin anstalten wollen.
Die Versammlung der politischen Union in Birming zu der Herr Thomas Attwood aufgefordert hatte, fand g statt, und es wurden in derselben drei Petitionen an den und die beiden Parlaments-Haͤuser angenommen, worin Benehmen der Minister in jeder Hinsicht als verwerflich stellt wird. Die Bittsteller erklaͤren darin, daß sie sich! die Minister und die Reform in ihren Hoffnungen gat sähen, und daß aus allen bisherigen Maßregeln des M riums nichts Gutes, sondern nur Unheil hervorgegangen Hr. Th. Attwood machte in der Rede, die er in der Versamp hielt, Mittheilungen uͤber eine Korrespondenz, welche die M fruͤher mit den Birminghamer Agitatoren unterhalten haben s er habe, sagte er, damals, als er der beste Freund der Lordt Althorp und John Russell gewesen, den Ministern gesagt, sie sich verhaßt machen und sehr bald ihre Plätze verlierin den, wenn sie nicht Maßregeln zum Wohl des Landes annhh Darauf haͤtten sie erwiedert, daß er im Unterhause (ben sagten ihm, wenn die Reform⸗Bill durchginge, wuͤrde er Parlaments-Mitglied gewahlt werden) vor Allem einer Um chung der Ursachen des Elendes der Nation begegnen werd) daß man dem Volke werde Gerechtigkeit widerfahren 6 sie haͤtten den Wunsch hinzugefuͤgt, er moͤchte ste best damit sie gemeinschaftlich e ie: koͤnnten, wat jenem Zweck zu thun sey; als er aber die grausamen Maf gesehen, welche die Minister in Bezug auf Irland eingtt haͤtten, habe er gefuuͤhlt, daß es ihm zur Schande gan wuͤrde, solche Maͤnner zu besuchen, und er habe seitbem in der einen derselben besucht. Herr O Connell war ebensaht der Versammlung anwesend und hielt eine Rede, worin Menge versicherte, daß die Reform-Bill nicht von Lord oder Lord Althorp, sondern von der großen Birminghameh sammlung durchgehracht worden sey,
Courter liest man: „Wir haben uns eine s enthalten, die ar n und widersprechenden Gerichte j len, welche in Betreff der Erledigung der Belgisch⸗Hollin
Frage im Umlauf waren. Wir indessei. ect. n
mn, nicht bezweifelt.
ng von Holland in einen unbestimmten Waffenstillstand fi gen, Schelde⸗Schifffahrt gewilligt hat, welche wäh⸗ der Unterhandlungen uͤber einen definitiven Triedens⸗Tral⸗ inschen den beiden Laͤndern fortbestehen soll. Die Unterzeich⸗ hefer Präͤliminar⸗Convention erleidet jedoch noch einen augen⸗ ichen Aufschub, weil Großbritanien und Frankreich die Zustim⸗ bez Königs Wilhelm nicht allein als König von Holland, son⸗ ö sals Großherzog von Luxemburg zu erhalten wuͤnschen. In a ehen wird heute der Hollaͤndischen Regierung eine sesung durch Herrn Dedel gemacht werden; und wir freuen versichern zu koͤnnen, daß man den Empfang einer zufrie⸗ lenden Antwort, welche in 10 bis 14 Tagen hier eintref⸗ Unter diesen Umständen laßt sich Gewißheit vorgussehen, daß England und Frankreich das ngo auf, Hollaͤndische Schiffe unverzuͤglich aufheben, und ni jetzt in Frankreich befindlichen Hollaͤndischen Gefangenen fe Vaterland zuruͤckkehren werden.“ . kus Lissab on wird gemeldet, daß Dom Miguel den Ad— Parker aufgefordert habe, e befehlen, daß es keinem Por⸗ señ mehr gestattet werde, sich auf Englischen Fahrzeugen örto zu begeben. Der Admiral soll dieser Aufforderung, r die Auswanderung vieler constitutionnell gesinnter Perso— nach Porto Anlaß gegeben hatte, Folge geleistet haben. Die hier angekommenen Lissaboner Zeitungen gehen bis Maj. Die Cholera richtet große Verheerungen in Lissa⸗ n, und faͤngt an, sich uͤber das ganze Land auszubreiten. hie milltairischen Operationen schweigen die Lissaboner Zei⸗
Der Alb ton enthält Nachrichten aus Porto bis zum 16. Ré. Danach hat die Spanische Regierung allen mit Dom bro in Verbindung stehenden Schiffen anbesohlen, die Bucht Vigo sogleich zu verlassen. Das Geschwader des Admirals borlus, auf dem wieder eine kleine Meuterei ausgebrochen
ĩ 106d j bald unterdruͤckt wurde, lag bei den Bayonna⸗ Rippon unterstuͤtzte das Amendement, dem sich Lord At die jedoch lag y
i, um Lebensmittel einzunehmen, ward aber jeden Augen— in Porto zuruͤck erwartet. Dom Pedro hat am Iten Dekret erlassen, wodurch ein permanenter Kriegs⸗Rath hednet wird, um uͤber das Verbrechen der Desertion und einem Marsch auch uͤber alle Vergehen gegen die Digsciplin, die Sicherheit der Einwohner und gegen die oͤffentliche ung zu richten. Aus letzterem Punkt will man auf ei— baldigen Aufbruch der constitutionnellen Armee von Porto
rßen.
Kn Sun zufolge, waͤre von Porto die Nachricht einge— en, daß zu Dom Pedro ein Miguelistisches Kavallerie⸗Re⸗ t heruͤbergekommen sey, wozu dasselbe durch die in der ee Dom Miguels herrschenden Krankheiten und durch die tragenden Strapazen veranlaßt worden sey; etwas Offiziel⸗ dußte man jedoch hieruͤber nicht. Den letzten authentischen richten aus Porto zufolge soll der Marschall Sollgnac im riff stehen, zu Anfang Juni's mit 10,000 Mann aus Porto suriscken; mehr wolle er nicht zu der Expedition nehmen, um Porto, als den Stutzpunkt der Haupt⸗Armee, unnöthiger se zu gefaͤhrden und zu entbloͤßen. Die Streitkräfte Dom hies werden jetzt auf 26, 900 Mann geschaͤtzt; davon sollen h iur 16— 18,000 kampffähig seyn, und diese, meint man, den es mit einer Armee von 10,000 Mann augserlesener pen nicht aufnehmen koͤnnen. Im verflossenen Monat sol— h mehrmals gute Gelegenheiten zu Ausfällen dargeboten, Marschall sie aber verschmaäht haben, um feine Streitkräfte, denen er Porto verlassen wollte, nicht zu schwaͤchen.
Es sind New-⸗Yorker Zeitungen bis zum 25. April hier fgengen, welche aber wenig Nachrichten von allgemeinem nsse mitbringen. Die Stadt Cumberland ist am 14. April heine Feuersbrunst beinahe gaͤnzlich in Asche gelegt wor— der dadurch angerichtete Schaden wird auf 262,060 Dol—
geschaͤtzt. Niederlande.
Rotterdam, 22. Mai. In der hiesigen Zeitung liest „Es heißt hier, daß gestern im Haag durch den Telegra⸗ die Nachricht eingegangen sey, daß in Gent, Bruͤssel und tren Belgischen Staädten fast gleichzeitig ein Aufruhr gegen bestehende Ordnung der Dinge ausgebrochen wäre.“ ( Das serdamsche Handelsblad bezweifelt die Richtigkeit dieser hricht, besonders insofern auch gesagt werde, daß in Ant, den ebenfalls Unruhen ausgebrochen seyen.)
Briefe aus dem Haag vom heutigen Tage geben sortwaͤh— die besten Hoffnungen in Bezug auf eine baldige Erledi— g der Belgischen Frage.
Belgien.
Bruͤssel, 22. Mai. An die Stelle des auf Urlaub nach is gereisten Generals Evain, hat der General Goblet interi⸗ isch das Portefeuille des Kriegs-Ministeriums übernommen. Die Union enthält Folgendes: „Nach demjenigen, was nserer Kenntniß gelangt ist, zeigte sich der Koͤnig von Holland dr That geneigt, wegen eines unbestimmten Waffenstillstan⸗ äbereinzukommen (vergl. London), statt eines nur bis zum Uugust dauernden, wie er an faͤnglich vorgeschlagen hatte. n dieser neue Vorschlag soll noch von Bedingungen begleitet die ihn wenig annehmbar machten. Nichisdestoweniger die Englische Diplomatie es als einen großen Vortheil anse⸗
das Haager Kabinet zu solchen Eröffnungen gebracht zu n, geneigt seyn, sich in ein provisorisches Arrangement assen. Der Independant meldet, daß der Sohn Louis Buona⸗ s am 15ten d. M. mit dem Englischen Dampfschiffe in nde eingetroffen, und unter dem Namen eines Grafen nn mit einem Schweizerischen Passe durch ässel gereist sey. Den neuesten Nachrichten aus Gent zufolge, ist die Ruhe lbst gänzlich wiederhergestellt; auch sind keine ferneren Miß⸗ dlungen der Journalisten vorgekommen. General Magnan e sich, trotz feines merkwuͤrdigen Briefes (s. Nr. 145 der ats, Zeitung), veranlaßt gefunden, den Redakloren der Oran— schen Vlätier seinen Schutz angedeihen zu lassen.
er Redacteur des in Bruͤssel erscheinenden Knont, der . Offizieren in seiner Wohnung uͤberfallen und gemiß⸗ i worden ist, hat seine Klage bei den Gerichten ange—
Der Lynx erhielt auch einen Besuch von
zweien Offizie⸗
. mit zackigen Peitschen versehen waren, Und nach 2 ien en, Herauggeber fragten, und als sie ihn nicht fan⸗ ? erf e lflich en Drohungen fuͤr den Fall ausstießen, daß n sbrführe, gigen den König und sein Haus zu schreiben, 9 mit Ti, . muͤßten sie auch am folgen⸗
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Tage das Blut Antwerpen, . gleichfalls dergleichen rden Gewg g
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605 ruͤcktreiben; wir sind in gehöriger Verfassung, und selbst dann,
wenn man, was wir fuͤr unmöglich halten, in Masse kame, um uns anzufallen, so wuͤrde unser Blut nicht allein fließen. — Auffallend ist, daß der Moniteur noch kein Wort uͤber diesen anarchischen Zustand sagt.
Der Monitęur zeigt an, daß, dem neuen Nord⸗Amerika⸗ nischen Tarif gemaͤß, vom 1. Januar kuͤnftigen Jahres an, ge⸗ bleichte Leinewand und Tischzeug zollfrei in die Vereinigten Staaten eingefuͤhrt werden darf.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 17. Mat. Das Königl. Berg⸗Kollegium hat der Regierung die Einfuͤhtung einer neuen Eifen⸗Schmiede— Irdnung und damit die wichtige Aenderung vorgeschlagen, den Zoll und andere Ausfuhr Abgaben von Stangen ⸗Eisen ganz aufzuheben. Diese Abgaben, welche vom Schiffpfund 1 Rdr. 5 ßl. 1 St betragen, bringen jahrlich etwa hö, C0 Rdr. und duͤrften leicht durch andere Auflagen zu ersetzen seyn, waͤhrend sie gegenwaͤrtig das Geschäft der Eisenhammer⸗Besitzer ungemein erschweren. k Der Ober⸗Kammerherr der Königin, Graf E. Piper, ist mit Tode abgegangen.
Der Bildhauer, Professor Bystroͤm, hat vor seiner kurzlich Nn. Abreise nach Rom den Nordstern Orden in Brillanten erhalten.
Dänemark.
Kopenhagen, 18. Mai. (Hamburger Korrespon— dent.) Die lange beabsichtigte Reife Sr. Majestaͤt des Koͤnigs ist nunmehr bestimmt. Am 8. Juni werden Höchstdieselben von hier abgehen, die Städte Kioöͤge, Wordingborg; Nykjoͤbing, Ma⸗ ribo, Naktskow, Schleswig, Rendshurg, Neumuͤnster, Segeberg, Oldesloe, im Herzogthume Lauenburg Ratzeburg, Moͤlln, Buͤ⸗ chen und Lauenburg, Altona und Kiel besuchen ünd am 8. Juli wieder in Kopenhagen eintreffen. Sowohl auf der Hin⸗/ als Ruͤckreise wird der Konig einige Tage bei seinem Schwie— gervater, dem Landgrafen Karl, auf Louisenlund verweilen.
Deutschland.
Ludwigslust, 22. Mai. Heute Mittag ist Se. Hoheit der Herzog Carl August Christian, dritter Sohn Sr. Köoͤnigl. Hoheit des Großherzogs, zur tiefsten Betruͤbniß des Allerhoͤchsten Dres und des ganzen Landes, plötzlich mit Tode abgegangen.
er verewigte Prinz war am 2. Juli 1782 geboren.
Munchen, 20. Mai. Se. Majestaͤt der Koͤnig werden, ö. man vernimmt, noch in diesem Monate nach Italien ab— reisen.
Nach einer Königl. Ministerial⸗Entschließung vom 25. April sind alle Inlaͤnder, welche außer den zunaäͤchst um die Hauptstadt liegenden GerichtsBezirken wohnen, und nach Munchen reisen, gehalten, durch gehörige Autorisation oder durch genügende Bürg— schaft uͤber ihre Person und uͤber den Zweck der Reise und ih⸗ res Aufenthalts in Muͤnchen sich zu legltimiren. Vom 25. Mai an wird gegen alle, dieser Anorönung zuwiderhandelnden Rei— senden unnachsichtlich verfahren werden. (Die Verpflichtung fuͤr Inländer, zur Reise nach München sich mit einem Passe zu versehen, bestand schon fruͤher, war aber im Jahre 1825 bei der Thronbesteigung Sr. Masjestaͤt des Königs Ludwig wieder auf— gehoben worden.)
Durch eine Königl. Allerhoöͤchste Entschließung ist angeord⸗ net worden, daß bei jedem Leeum, Gymnastum und Lateinischen Schule des Koͤnigreichs ein eigener Königl. Regierungs-Com⸗ missair aufgestellt werden soll, dessen Pflicht ist, fuͤr Zucht, Ord⸗ nung und Sittlichkeit der Studirenden und Schüler zu wachen, und welchem daher die ausgedehntesten Vollmachten in Betreff alles dessen ertheilt sind, was die Disciplin, die Ordnung und Sittlichkeit der Studirenden betrifft, daher auch die Entlassun— gen und Ausweisungen in die gemeinsame Kompetenz des Regie—⸗ rungs⸗Commissairs und der Rektorate übergehen. Für die Stu— direnden der Lyceen, so wie fuͤr die Schuler der Gymnasien und Lateinischen Schulen, die der polytechnischen und Gewerb— Schulen, sollen bestimmte Abzeichen eingefuͤhrt werden. Als Regierungs⸗Commissair der Stubien-Anstalten zu Augsburg wurde der Koͤnigl. Regierungs-Rath und Stadt ⸗Commissair, Frhr. v. Perglas, ernannt.
Wurzburg, 20. Mai. In der hlesigen Zeitung liest man: Bei der Abfahrt des Schiffers Gottfried Lenk von hier, welcher diesen Morgen um g Uhr mit seinem Schiffe Germania, in Folge des un⸗ laͤngst zwischen dem Handelsstante der Main Ufer Siädte und dem der Stadt Koͤln abgeschlossenen Beurthfahrts⸗-Vertrags, seine Reise nach Koln antrat, fanden verschiedene Feierlichkeiten un— ter dem Zustroͤmen einer Menge Menschen aus allen Ständen statt. So wie das Schiff zur Abfahrt bereit war, hielt der erste Buͤrgermeister eine Rede über die Bedeutung dieser Feier, worauf Se. Exc. der General⸗Commissair Graf v. Rechberg dem Schiffer Lenk mit einer Anrede die auf Anordnung des Stadt⸗Magistrats gefertigte, mit dem Koͤniglichen Wappen und den Insignien der Stadt Wurzburg geschmückte, Nattongl⸗Fiagge uͤberreschte. — Soßald die Flagge aufgehißt war, begruͤßte ste der Kanonendonner auf dem Schiffe, der von einer nahen Batterie (genannt der große Kavalier) er— wiedert wurde. — In diesem Augenblicke erschien an letzterem Orte unvermuthet das ganze Musik Corps des 2ten Königl. Ar— tillerie⸗ Regiments, und fuͤbhrte herrsiche Musiksiücke auf. In den Donner der Kanonen und das Spielen der Musik mischte sich der Jubel der so zahlreich Anwesenden. — Nachdem das Musik⸗ Corps einige Strophen des bekannten Volksliedes: „Heil Dir im Siegeskranz!“ gespiest hatte, brachte der Ge⸗ neral⸗ Commissair ein dreimaliges Lebehoch für unseren Al— lergnaͤdigsten König, welchem die Toaste auf das Wohl Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin und des Königl. Hauses folgten, unter Kanonendonner und allgemeinem Jubel aus. — Man erkennt es mit dem tiefsten Dankgefühle, wie wesentlich durch die, allen Regierungen vorleuchtende, Sorge unseres Auergnaäͤdigsten Königs, die bestehenden Zoll- Einigungen und Handels-Vertraͤge entstan, den sind, welche einer gänzlichen Verschmezung aller Handels, Verhästnisse in dem bei weitem groͤßten Theile von Deutschland zur Grundlage dienen werden; deshalb erscheint ung die hier auf der „Germania“ wehende Bayerische National-Flagge als ein wahres Symbol unserer Hoffnungen und Erwartungen. Bei dem bestehenden Wasserstand konnte die „Germania“ die ihr zugefuͤhrte bedeutende Guͤterladung nicht allein aufnehmen, weswegen ihr noch einige Schiffe beigesellt werden mußten. So segelte also eine Flottille unter dem herzlichsten Jubel, unter Ka—⸗ nonendonner und Musikschall, den Main hinab, um ihre, mei— stens aus Landes⸗Erzeugnissen bestehende Ladung dem uns be— freundeten Koln e, das uns eine Gegensendung von überseeischen Produkten machen wird. Fortan wird Bayerns
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Flagge neben der Englischen und Amerikanischen und denen al—
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begruͤßend, wehen, wahrend unsere Landes- Erzeugnisse dadurch in möͤglichst direkte Beruͤhrung mit jenen Landern und Handels— platzen kommen, die sie bedürfen, und uns andere Gegenstaͤnde dafür anbieten. — Auf der „Germania“ suhren der Herr Gene— ral ⸗ Commissair, die Herren Direktoren, Se. Durchlaucht der Ge⸗ neral⸗Masor Fuͤrst von Taxis, der Königl. Stadt-Commissair, mehrere Mitglieder des Magistrats und der Gemeinde, Bevoll— mächtigten, die Handels-Vorstande und noch mehrere andere Personen den Strom hinab, bis Zell. Die Flottille wurde von allen Seiten bei ihrer Abfahrt begrüßt, und dem (Schiffer ein herzliches Lebewohl zugerufen, bis sie dem Auge entschwunden war.
Stuttgart, 29. Mai. Nachdem Se, Königl. Majestät durch Hoͤchstes Restript vom 1stien d. M. bie Stände des Kö—
nigreichs auf den 20sten d. M. in die hiesige Haupt- und Re— siden stadt wieder einberufen hatten, erfolgte heute die Eröffnung des Landtages, Die Feierlichkeit begann, wie gewohnlich, Vor— mittags um 10 Uhr mit einem Gortesdlenste in der Stifts-Kirche, wo von dem ersten Prediger an zeyselben, Praälaten von Haas, die Landtags⸗Predigt abgehalten ie Nach Beendigung des Gottesdienstes versammelten sich die Mitglieder beider Kammern im Ständehause im Saale der Kammern der, AFgeordneten, wo sich sofort, auf erhaltene Benachrichtigung, do die Versamm— lung Platz genommen, der provisorische Chefebes Departements des Innern, Stagtsrath von Schlayer, welcher von Sr. Koͤ— nigl. Majestaͤt zu Vornahme des Aktes der Eroffnüng des Land⸗ tags als Koͤnigl. Commissair bevollmaͤchtigt worden war, beglei— tet von dem Ober-Regierungsrath von Roth und empfangen von einer staͤndischen Deputation, einfand. Zunaͤchst fand nun die Beei⸗ digung der erstmals eintretenden Mitglieder der Versammlung statt, welche nach feierlicher Verlesung der Worte des Stande Eides zuerst von ihren Stellen aus den Schwur leisteten, und sodann auf namentlichen Aufruf vor dem K. Throne in die Rechte des K. Kommissairs die Bekraͤftigung der übernommenen Pflichten niederlegten. Nachdem der Beeidigungs⸗Akt voruͤber war, sprach der provisorische Chef des Departements des Innern, Staats— Rath v. Schlayer, die hiernach folgende Königl. Thron-Rede:
„Durchlauchtigste, Durchlauchtige, Hochgeborne, Hochwohlęr⸗ borne, Hochwuͤrdige, Hochzuverehrende Herren! Der Verfassungs— Urkunde gemäß, häben Se. Majestaͤt der Koͤnig Ihre getreuen Stande wieder zu einem ordentlichen Landtage berufen. — Die Gegenstaͤnde, womit, Höͤchstihrer Absicht zufolge, dieser Landtag zu Befoͤrderung des allgemeinen Wohls und zur Vervollkommnung unserer Gesetze und Einrichtungen sich beschaͤftigen soll, sind Ihnen großentheils schon aus den Entwürfen bekannt, welche der vörigen Staͤnde-Ver⸗ sammlung vorgelegt oder angekuͤndigt waren. — Außerdem haben Seine Königllche Majestaͤt verschiedene weitere Arbeiten, na— mentlich in Beziehung auf das Gesetz uͤber das e Buͤrger- und Beisitz⸗Recht, die Gewerbe⸗Ordnung, die Forst-Poli⸗ zei⸗Gesetze und die Gesetze über den Straßenbau angeordnet. — Ein gemessener, von stoͤrenden Einmischungen freier Gang Ihrer Be— rathungen und gegenseitiges Vertrauen zwischen Regierung und Standen werden uns einer befriedigenden Loͤsung der vorliegenden Aufgaben entgegenfuͤhren. — Die Nahe des Ablaufs der dermaligen Etats-Periode wird Sie von selbst die Noͤthwendigkeit erkennen las⸗ sen, die Bearbeitung des Finanz ⸗Gesetzes fuͤr die drei folgen⸗ den Jahre, welches Ihnen in Verbindung mit damit zusam⸗ menhaͤngenden anderwaͤrtigen Gesetzes⸗ Entwürfen unverweilt wird vorgelegt werden, zunaͤchst zum Gegenstand Ihrer Thaͤ⸗ tigkeit zu machen. — Der Geist, in welchem 'die Ihrer Berathung zu unterstellenden Entwuͤrfe abgefaßt sind, ßuͤrgt Ihnen fuͤr die Bereitwilligkeit, womit die Regierung Seiner Ma⸗ jestaͤt des Koͤnigs Ihre Einsichten und Erfahrungen benutzen, und Verbesserungs⸗Vorschlaͤge, die von Ihnen ausgehen, einer nur durch den Gesichtspunkt des allgemeinen Staatswohls geleiteten Würdigung un— terwerfen wird. — In einer Zeit, wie die unserlge, muß es der Regierung erstes Augenmerk seyn, unter Mitwirkung' der Stände und aller gutgesinnten Burger die verfassungsmaͤßigen Einrichtungen zu wah— ren, und das Heiligthum der buͤrgerlicken Ordnung zu' schützen — Möoͤgen Ihre Verhandlungen von vorurtheilsloser Erwaͤgung, umsichti⸗ ger Pruͤfung und wahrer Hingebung an das ö5ffentlicke Wohl geleitet seyn, moͤge aus denselben das Vertrauen hervorleuchten, auf das Se. Königl. Maj. durch siebzehn Jahre einer Hochstihrem Volke mit herzlicher Liebe und treuer Sorge gewimeten Regierung ein Recht erworben haben, dann duͤrfen wir uns der Hofüntng üͤberlas⸗ sen, daß der gegenwaͤrtige Landtag, in Befestigung der Ruhe nnd Ordnung und in Befoͤrderung der wahren Interessen der Gesell— schaft, einen ausgezeichneten Beitrag zur Vermehrung der heilsamen Fruͤchte liefern werde, deren unsere Verfaffung schon so manche ge⸗ tragen hat.“
Der Präͤsident der Kammer der Standesherren, Fuͤrst von Hohenlohe⸗COehringen, erwiederte hierauf im Namen der Stande Versammlung Worte des Dankes gegen Seine Königl. Mej. fuͤr die Eroͤffnung des Landtags mit der Versicherung der Ge— sinnungen tiefster Ehrfurcht und treuester Ergebenheit, womit der Akt sich schloß und die Sitzung aufgehoben war.
Karlsruhe, 21. Mai. Auf dem Wege nach dem Staͤn— behause wurde der Großherzog gestern von der auf den Stra— ßen versammelten Volksmenge durch ein allgemeines Lebehoch begruͤßt, das auch bei dessen Eintritt in den Stände-Saal, so wie als derselbe den Saal verlleß, erschallte. Dasselbe war der Fall, als die Großherzogin mit den Prinzen und Prinzessinnen auf der Tribune erschienen.
Karlsruhe, 21. Mai. Die Kammer hielt heute ihre erste Sitzung. Nachdem S. H. der Herr Peaͤsident Markgraf Wil⸗ helm dieselbe mit einer kurzen Anrede eröffnet, worin er gus— druͤckte, wie schmeichelhaft und ehrenvoll es für ihn sey, sich zum sechsten Male an der Spitze dieser hochansehnlichen Versammlung zu sehen, und wie er hoffe, daß das Wirken der Stande von ungetheilter Liebe zu Fuͤrst und Vaterland beseelt, vom Geiste der Mäßigung durch drungen zum wahren Nutzen und Frommen des Landes gereichen werde, und nachdem S. D. der Vice⸗Pfastdent Fuͤrst von Fuͤrsten berg dieses mit einer Gegenrede erwiedert, worin dieselben Gesinnun⸗ gen ausgedrüuͤckt waren, erstattete Herr Geh. Rath v. Theobald nach der Tagesordnung den Kommissions-Berscht uͤber die Pꝛruͤ⸗ fung der Wahl Akten der neu eintretenden Mitglieder! Nach ei⸗ ner kurzen Beanstandung der Wahl des Abg' der Univer stiaͤt Heidelberg von Seiten des Prof. Zell, da jener. von 25 blos 13 Stimmen, also nicht ganz 1 Stimme uͤber die Hälfte erhalten hatte, wurden saͤmmtliche neue Wahlen fur gültig erklärt, und hlerauf die beiden Abg. des grundherrlichen Adels oder der Mur, so wie geh. Hofrath Rau, in den Sitzungs⸗Saal eingefuͤhrt. Man nahm so⸗ dann die Wahl der stäͤndigen Secretaire vor, die auf Herrn Prof. Zell und den Freiherrn v. Göler fiel. An der Tages ord⸗ nung war ferner die Wahl der Petitions, Kommmäfston, sie traf den Herrn Praälaten Haͤffel, die Herren Geh. Näthe Kirn und v. Berg. Endlich wurde noch auf dieselbe Weise zur Entwer⸗ fung der Dank-Adresse an Se. Königl. Hoheit den Großherzog, als Antwort auf die Thron⸗Rede, eine Kommisston, bestehend aus Se. Durchl. dem Herrn Fuͤrsten v. Fuͤrstenberg, den Herren Geh. Raͤ⸗ then v. Falkenstein und v. Ruͤdt, dem Herrn Praͤlaten Huͤffel
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und dem Herrn Seh. Defrag Rau, niedergesetzt. Sirchen me erstwer rafeCor er (Geis cin, =. . . Kö * 61 26 e, . in ee, 33 . ⸗
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