1833 / 148 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

n , 28 = w Kw

bes gegenwaͤrtiges Zustandes von Griechenland dar. Es sind je⸗ doch außerdem mehrere Schreiben eingegangen, worin einerseits die Schwierigkeiten, mit denen die neue Regentschaft zu kaͤm— pfen hat, so wie deren Verwickelungen und Ünannehmlichkeiten geschildert werden, die aber auch andererseits, eben weil sie nichts verschweigen und doch die Ueberzeugung gewaͤhren, daß sich bie neue Ordnung der Dinge immer mehr befestige, großere Beru⸗ higung und mehr Vertrauen, als die anderen Mitcheilungen ein— floͤßen, die nur das Erfreuliche berühren. Die Allgemeine Zeitung a aus diesen Briefen einen Auszug, welchen wir un seren Lesern ebenfalls mittheilen werden.

Inland.

Berlin, 28. Mai. Die im heute ausgegebenen ten Stuͤcke der Gesetz⸗ Sammlung enthaltene Allerhoͤchste Kabinets⸗ Ordre, betreffend das Verbot des Besuchs fremder Universitaͤten, lautet also:

„Die verbrecherischen Vorgaͤnge zu Frankfurt a. M. ha— ben außer Zweifel gesetzt, daß eine ruhestoͤrende Faction auf die Unerfahrenheit der studirenden Jugend verderblich einwirkt und sie als Werkzeuge strafbarer Plane zu mißbrauchen mit Erfolg bemuͤht ist. In Betracht der unverkennbaren Ursache dieser Erscheinung und da bei den wohlgeordneten Einrichtun- gen Meiner Landes⸗-Universitaͤten ein Beduͤrfniß zur Benutzung fremder Lehr-Anstalten nicht vorhanden ist, finde Ich Mich bewogen, Meine Verordnung vom 13. April 1815, durch welche Ich das fruͤher bestandene Verbot des Besuchs fremder Universitaͤten aufgehoben habe, fuͤr saͤmmtliche Provinzen Mei— ner Monarchie so lange zu suspendiren, bis die Deutsche Bundes⸗Versammlung sich über eine Maßregel vereinigt haben wird, das gemeinsame Vaterland vor den Gefahren eines Zu— standes sicher zu stellen, der ein solches Attentat moͤglich ge— macht und den Regierungen die besondere Verpflichtung auf— erlegt hat, die studirende Jugend, in ihrem und der Familien eigenem Interesse, vor aller, ihre ganze Zukunft gefährdenden Theilnahme an solchen Verbrechen, gewissenhaft sicher zu stellen. Welcher Inlaͤnder, Meinem Verbot entgegen, auf einer frem— den Universitaͤt studirt, hat, ohne Ruͤcksicht auf die Dauer seiner dortigen Studten, allen Anspruch auf ein oͤffentliches

612

Die Breslauer Zeitung meldet aus Schmiede⸗

berg, vom 20. Mai: „Gestern Nachmittag schlug der Blitz in das Haus des Weinschaͤnkers Kirchschlaͤger in den Graͤnzbauden ein. Er fuhr in den Kuhstall uͤber den Kuͤhen hin und erschlug die erste, dritte, fuͤnfte und siebente Kuh, dagegen ließ er die . vierte und sechste Kuh, welche in einigen Wochen kalben ollen, unversehrt. Aus dem Kuhstall fuhr der Blitz zum Fen— ster hinaus, laͤngs dem Hause in die Hoͤhe und uͤber das Dach hin, dann auf der Seite nach dem Weinschaͤnker Huͤbner zu, am Hause herunter und in die Kirchschlaͤgersche Wohnstube, wo er die verehelichte Kirchschlaͤger traf, an deren rechtem Fuße er herauf lief, ihre goldene Halskette zerriß, in einen Kleiderschrank fuhr und sich verlor ohne gezuͤndet zu haben. Die verehelichte Kirchschläger ist nur leicht verletzt worden und befindet sich außer Lebensgefahr.“

Berichtigung. Im Allgemeinen Anzeiger des gestrigen Blattes der Staats, Zeitung, S. 608, Sp. 2, Zeile 6 von unten, ist, statt , von Meckrel“, „von Merckel“ zu lesen.

Berliner B ö rg e.

Den 28 Mai i633. Amtl. Fonds- und Geld. Cours - Jettel. (Prensis. Cour.) . I, Brief. Celd.

.

Dr

Grolshz. Pos. do.

St. Schuld - Sch

1004 992

Pr. Engl. Anl. 18. 994 Er. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Ohl. 30. Präm. Sch. d. Sch. Kurm. Ohl. m I. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Obl.

Königsh. do.

Istpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur. u. Num. do. Schlesische do.. Rles t. C. d. K. u. X.

L. Sch. d. K. u. N.

Holl. Sos M. Da.

1105

Amt, wohin auch die medizinische Praxis gezaͤhlt werden soll,

Nene d6. Friadrichsd'or .. Disconto,

Elbing. do. Danxz. do. in Th Westpr. Pfandhr.

Wechs

0

ö. . Freu sss. Cour. Cours.

Amsterdam 250 EFI. Kurz dito 2 Mt. . Kurz

Q 11441 14335 1503

150 156

In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗-Ka wickelte zuvoͤrderst Herr Laffitte seine rope tie mn

Vortheile darzuthun, welche aus der Annahme

genommen hatte, hervorgehen wuͤrden. der zur Bekaͤmpfung der Proposition auftrat, meinte, h muͤsse, da sie von ihrem Urheber mehrere Veraͤnderungen / ren habe und also eine andere geworden sey, nochmals den reaus zur Pruͤfung überwiesen werden. Da diefer Antwh Nedners mit großer Stimmen-Mehrheit verworfen wurd; die Kammer seinem Vortrage, worin er sodann die Prop bekämpfte, keine Aufmerksamkeit schenken wollte, so bing denselben ab und kehrte auf seinen Platz zuruͤck

auf die Versammlung beschloß, jene Proposition in“ gung zu ziehen. Nachdem das Verlangen des

der alten Civil-Liste zu bewilligenden Kredits zu entwickeln ruͤckgewiesen worden, und nachdem der Handels Min mehrere Gesetz Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse vorgelegt nohm die Kammer die Berathungen uͤber den Gesetz /n wegen der Griechischen Anleihe wieder auf. Der Graf d borde vertheidigte den Entwurf, indem er die e bern aussprach, daß Griechenland in 3 bis 4 Jahren sich in esn guͤnstigen Lage befinden werde, daß jede Beforgniß wegen zahlung der Anleihe verschwinden muͤsse. Das Land bess

anregen mer. der Kampf Griechenlands gegen die Tuͤrkei in Frankreich

Brie. Geld.

seinem Boden und in dem Gewerbfleiße, den man bei dem] und aufmuntern muͤsse, unberechenbare Rug Herr Joly erinnerte an die lebhafte Theilnahme, n

habe und räumte ein, daß dieselbe auf den zwischen 9

Maͤchten abgeschlossenen Vertrag nicht ohne Einfluß gi

seyn koͤnne; die Berathung uͤber den vorliegenden Gign scheine ihm aber sehr verworren und der wahre Gesichtspuntt,⸗ welchem derselbe betrachtet werden muͤsse, noch nicht aufg worden zu seyn; man verwechsele naͤmlich die lnabhẽnj Griechenlands mit dem Interesse der dort gegruͤndeten

Monarchie; die Befestigung der letzteren sey der alleinige

der in Rede stehenden Anleihe. Die Berechnungen det sters der auswärtigen Angelegenheiten uͤber die Einkuͤnst neuen Griechischen Staates fand der Redner unzuverlis bemerkte, die Haupt-Bedingung fuͤr das Gluͤck des Lana

auf die Austrocknung der Suͤmpfe und suchte die mannigft dieses Vorschlages, in dessen Redaction er einige d nd, en, Der Graf Jauk

Allgemeine

Preußische Staats⸗Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 30 sten Mai

von Schonen, seinen Antrag wegen eines fuͤr die Glia 1

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestät haben den Ober / Landesgerichts / Asses⸗ Korb zum Justiz-Rath bei dem Stadtgerichte in Breslau ernennen geruht.

Der Notariats⸗ Kandidat Alexander Pauls ist zum No—⸗ ß im Friedensgerichts-Bezirke Gladbach im Landgerichts— tte Duͤsseldorf, mit Anweisung seines Wohnortes in Muͤn— „Gladbach, ernannt worden.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

ju Koblenz ist der evangelische Pfarr-Amts-Kandidat, sedrich Schonebohm, zum Pfarrer in Ebersgoͤns, Krei— Wetzlar, und der evangelische Pfarrer Castendyk zum Pfar⸗ in -berdiebach, Kreises St. Goar, ernannt worden;

ju Liegnitz ist der zeitherige Diakonus Kober zu Rei— bach in der Ober-Lausitz zum Ober-Pfarrer an der dortigen gelischen Kirche befoͤrdert und an dessen Stelle der Kandi— der Theologie, Marsch, als Diakonus bestaͤtigt.

Bei der am 2östen d. M fortgesetzten und am 25sten ejusd.

ndigten Ziehung der 5ten Klasse 67ster Königl. Klassen-Loiterie

21

etwas gewagte 6. die auf bloßen Annahmen und Vermuthun— gen beruht; diese Zuversicht ist namentüch bei einem Minister der äuswaͤrtigen Angelegenheiten auffallend, der mehr, als jeder Andere, auf der Hut seyn muß, damit er sich in seinen Hoffnungen nicht verrechne. Ich komme im Laufe meines Vortrages mch auf die

drei Behauptungen des Herrn Ministers zuruͤck. Sie erinnern sich, daß der Gesetz⸗Entwurf uber die Verbuͤrgung der Griechischen An= leihe Ihnen in den ersten Tagen des Januar vorgele nt wurde; erst jetzt, in der zweiten Haͤlfte des Mai, beginnen die Berathungen daruber. In der Zwischenzeit ist eines jener großen Ereignisse ein⸗ getreten, welche oft die Gestalt der Welt veraͤndern; auf diefes nimmt aber der Minister gar keine Ruͤcksicht; er findet vielmehr darin sogar neue Gruͤnde fuͤr die Annahme des Entwurfes. Ich fuͤr mein Theil wuͤrde schon vor der Krisis im Orient den Vorschlag des Ministers verworfen haben, um wie viel mehr denn jetzt; die An⸗ nahme dez n n g ware in meinen Augen schon vor der Ankunft der Russen bei Konstantinopel elne beinahe unglaubliche Willfaͤhrigkeit, eine uͤbertriebene Gutmuthigkeit gewesen; unter den jetzigen Umstaͤnden wurde sie dber mehr als Schwache seyn. Die neueren Ereigniss im Orient sino so wichtig, ., sie alle ubrigen Fragen fuͤr den Augenblick in den Hintergrund stellen. Dennoch will ich vorlaͤufi; hiervon abstrabtren und annehmen, daß die po⸗ litische Lage Curopa's seit der Vorlegung des Gesetz- Entwurfs keine Veraͤnderung erfahren habe. Nachdem ich die Sache aus ihren verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet, bin ich uͤber⸗ zeugt, daß wir in dem Vertrage uͤber die Verbuͤrgung der Anleihe die von dem Ministerium und der Kommission gebofften Vortheile nicht nur nicht finden werden, sondern daß auch unser

1833.

ven nach vollbrachtem Tagewerke aus Belgien, wie damals aus

Griechenland nach Frankreich zurückkehren würden. Ueberall ist

es Frankreich, welches ahlt, ohne damit einen Schuldner zu erwer= ben, welches handelt, ohne etwas zu Ende zu bringen, und es scheint, daß wir uns fuͤr unsere Opfer und Anstrengungen entschadigt glau⸗ ben sollen, wenn die anderen Regierungen anerkennen, daß wir ihr , . Werkzeug gewesen sind. Was 1829 und 1831 geschehen st, erneuert sich heute. Ist es Schwache oder Mangel an Aufmerk« samkeit von Seiten unseres Kabinets, daß es in den Art. 14 des Vertrages vom 7. Mai folgende Klausel hat einruͤcken lassen: „Nach der Ankunft der Bayerischsn Truppen werden die der Allia ni sich zurückziehen und das Griechische Gebiet gaͤnzlich raͤumen. In diesem einzigen Artikel sind zwei für uns verletzende Bestim⸗ mungen enthalten: erstlich werden die Franzbsischen Truppen Truppen der Allianz genannt und zweitens wird der Befehl zum Abmarsche erthrilt. Der Berichterstatter hat behauptet, die Benennung „Truppen der Allianz“ sey vor der Ratifieation gedn⸗ dert worden; dies ist aber nicht der Fall. Erst am 30. Juni v. J., im Augenblick der Auswechselung der Ratifiegtionen, bemerkte unser Kabinet die gefährliche Auslegung, welche jener Benennung gege— ben werden konnte, und begnuͤgte sich, statt die Abaͤnderung der= selben zu verlangen, damit, dem Protokolle eine Erklärung, worin es seine Rechte verwahrt, anhaͤngen zu lassen. Die Beleidiguna, die Verletzung unserer Rechte stehen im Texte des Vertrages, die Verbesserung des Ausdrucks aber nur im Anhange. Dasselbe gilt von dem Vorbehalte, den das Ministerium in Bezug auf die Kosten der beiden Eppeditionen nach Belgien gemacht hat; auch dieser steht nur in einem Anhange. Nicht weniger unguͤnstig stellt sich fuͤr uns die Rechnung, wenn wir die Folgen der Anleihe betrachten

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2 Mt. 2 J . ) 231 offenbares Interesse uns gebietet, die in dem Art. 12 jenes Traktates enthaltenen Stipulationen über die Anleihe zu verwerfen und gegen England zieht, wie die Kommission selbst zugegeben hat, Nutzen von die Griechische Regierung, zu ihrem eigenen wie zu unserem Besten, derselben, denn eine alte, fast ganz in den Haͤnden der Englischen

in finanzieller Hinsicht uns eine vollkommene Unabhängigkeit zu be⸗ Kapitalisten befindliche Anleibe, gewinnt dadurch neues Leben; eben

daß die von den fremden Maͤchten dort gegruͤndete Rej den Beifall der ganzen Nation habe, ein Umstand, als zweifelhaft erscheine. Das Ministerium moͤge auch g teresse der Steuerpflichtigen bedenken und nicht leichtsmig

fuͤr immer verwirkt. Denjenigen Landeskindern, welche bei der Bekanntmachung Meines Befehls auf einer fremden Uni— versitaͤt bereits studtren, soll solches waͤhrend des laufenden Se⸗ mesters gestattet seyn, nach dessen Vollendung sie jedoch bei

1 Haupt⸗Gewinn von 10,000 Rihlr. auf Nr. 74,692 nach ichenbach bei Parisen; 1 Gewinn von 2000 Rthlr. auf Nr. 9 in Berlin bei Mestag; 20 Gewinne zu 1000 Rthlr. fielen

Nr. 3710. 4507. 7518. gaIl4. 11,598. 19, 890. 20,290.

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schen⸗- und Provinzial ⸗Blaͤtter werden mehrere gehaltvolle Auf⸗

unter sogar ohne die nothduͤrftigste Bekleidung.

Vermeidung der angedrohten Strafe unverzuͤglich zuruͤckkehren muͤssen. In Ansehung der Universfitaͤten zu Erlangen, Heidel⸗ berg und Wuͤrzburg soll, da die Theilnahme einzelner Studen—⸗ ten derselben an dem frevelhaften Anschlage auf Frankfurt be— reits ermittelt ist, das Verbot unbedingt in Kraft treten, zum Besuche der uͤbrigen fremden Universitaͤten aber besondere Er— laubniß zu ertheilen, dem Minister der Unterrichts-Angelegen— heiten fuͤr jetzt und bis zu weiterer Bestimmung nachgelassen seyn. Das Staats⸗Ministerium hat diesen Befehl durch die Gesetz⸗ Sammlung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, auch eder Minister und Verwaltungs-Chef in seinem Ressort fuͤr die Aussuͤhrung pflichtmaͤßig Sorge zu tragen. Berlin, den 20. Mai 1833. Friedrich Wilhelm.

An das Staats Ministerlum.“

Aus Achen meldet man unterm 23. Mai: „Die hie— sige Gesellschaft zur Aufsuchung eines Salz⸗Lagers in der Umge⸗ gend unserer Stadt gewinnt immer mehr Interesse. Den Be— theiligten wird es angenehm seyn, zu erfahren, daß Se. Maje— staͤt unser Allergnaͤdigster Konig, alle nuͤtzliche Unternehmungen huldreichst foͤrdernd, dem Actten-Vereine Allerhoͤchstselbst beige⸗ treten sind. In dem Juni⸗Hefte der hier erscheinenden Rheini—

saͤtze uͤber diesen Gegenstand erscheinen.“ In Koblenz bemerkte man am 19ten d. M. den gan⸗ n Tag uͤber einen anhaltenden Hoͤhen⸗Rauch, verbunden mit einem aäͤußerst feinen durchsichtigen Nebel. Diese Erscheinung ruͤhrt, nach einer gewohnlichen Erklaͤrung, von den Moorbraͤn— den im Hollaͤndischen und Westphaͤlischen her; indessen beob— achtete man in diesem Jahre in Westphalen noch keinen Hoͤhen— Rauch.

Dem musikliebenden Publikum wird es von Interesse seyn, zu vernehmen, daß der als Virtuos auf dem Fortepiano und als Komponist gleich ausgezeichnete Herr Kalkbrenner sich seit gestern wieder in Berlin befindet, und hier wahrscheinlich einige Konzerte geben wird. Auf seiner letzten Reise hat sich der Kuͤnstler in Frankfurt a. M., Weimar, Leipzig, Dessau und Dresden mit demselben glaͤnzenden Erfolge, wie in fruͤheren Jahren, hoͤren lassen. .

Die Academy of. Natural sciences zu Philadelphia hat den Professor Goldfuß in Bonn zu ihrem Mitgliede er⸗ nannt. Auch wird in Nord⸗Amerika eine Uebersetzung von des⸗ sen großem Werke: „Ueber die Versteinerungen“, in Englischer Sprache erscheinen.

Ueber die am 20sten d. M. zu Tost in Ober⸗Schlesien ausgebrochene verheerende Feuersbrunst, deren in wenigen Wor⸗ ten bereits in Nr. 144 der St. 3. erwaͤhnt worden, geht uns jetzt nachträglich folgende umstaͤndlichere Mittheilung von dort u: „Am 260sten fruͤh zwischen 1 und 2 Uhr brach in hiesiger Stadt 84 aus und griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß bin⸗ nen vier Stunden beinahe die ganze Stadt in Asche lag. Es sind uberhaupt abgebrannt 1094 Haͤuser und 15 Scheunen; 19 Häuser mußten abgedeckt werden, um dem Feuer Einhalt zu thun. Nur ein geringer Theil der Stadt ist von dieser wuͤthen⸗ den Feuersbrunst verschont geblieben und zwar: 1) die Kirche, das Pfarr- und das Schulhaus, 2) das Posthaus, 3) die Ge— baude des Gastwirths Graͤtzer, 4) ungefaͤhr 10 Buͤrger-Posses⸗ sionen und 5) das herrschaftliche Gerichts haus. Das am Schloß⸗ berge gelegene Wohnhaus des Herrn Grafen von Gaschin, die saͤᷣmmtlichen Vorwerks-Gebaͤude, die Besitzung des Gastwirths Traube und die Schloß⸗Gemeinde, so wie die Gemeinde Oratsche sind gluͤcklicherweise von den Flammen nicht erreicht worden. Durch diese schreckliche Feuersbrunst sind 177 Familien ohne Obdach und der groͤßte Theil auch ohne Nahrungsmittel, mit⸗

Viele davon haben sich in die nahe gelegenen Dorfer begeben und der groͤßte Theil liegt auf freiem Felde, Auf welche Weise das Feuer ent⸗ standen, ist bis jetzt noch nicht zu ermitteln gewesen.“

e. , n, . Vorsteherin des Wittwenhauses der Herrnhuter⸗Kolonte Niesky, im Rothenburger Kreise des Reg.

demgemaͤß fuͤr die Annahme der drei ersten Titel mit einigen un—

Orts-Pfarrer oder Prediger (den die Deputirten⸗ Kammer von

A ugsbursg Breslau

100 Röl.

Peters hurg 600 PFI.

Warschau

Auswärtige Bors en. Amsterdam, 23. Mai. Niederl. wirkl. Schuld 464 53 40. 853. Ausgesetzie Schuld 4. Kanz-Bill. 20r3. 68 1013. Russ. (v. 1838) 993. (v. 1834) 883. Preuss. Pramien-Sclieine gd. Qesterr. 93. 33 Span 443. 58 do. 673.

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 29. Mai. Im Schauspielhause: Cromwell Pro—⸗ tektor, ein dramatisches Gemaͤlde aus der Revoluttons-Zeit Eng— lands in 5 Abtheilungen, von E. Raupach. (Anfang halb? Uhr) In der Garnison-Kirche, mit Allerhöͤchster Genehmigung, Nachmittags um halb 5 Uhr: Konzert, zum Besten der Orchester— Wittwen - Kasse, unter guͤtiger Mitwirkung der geehrten Mitglie— der der Sing-Akademie und der ganzen Königl. Kapelle, in wel— chem ein Theil aus dem Magnificat von Bernhard Klein und zwei Kirchen⸗Compositionen von Otto Nicolai eine Weihnachts— Duverture fuͤr großes Orchester, Orgel und Chor und ein Te Deum laudamus ausgefuͤhrt werden. . Die Solis haben die Damen Olle. Lentz, Boͤtticher und Mad. Tuͤrrschmidt, so wie die Herren Holzmiller, Fischer und Ischiesche und die Ausfuͤhrung der Orgel⸗Parcie Dlle. Spandau guͤtigst uͤbernommen, welche zum Ausgang eine Fuge von J. S. Bach auf der Orgel vortragen wird. Es haben sich demnach mehrere hundert der ausgezeichnetsten Kuͤnstler und Dilettanten unserer Stadt zu dieser Auffuͤhrung vereinigt. Billets fuͤr 10 Sgr. und Texte fuͤr 2 Sgr. sind zu haben beim Kastellan des Koͤniglichen Schauspielhauses, Herrn Adler, bei Herrn Rosenberg, Schloßplatz Nr. 7, bei Herrn Duͤntz, Koͤnigsstraße Nr. 55, beim Kastellan der Sing-Akademie, Herrn Martin, und beim Herrn Kantor Bauer, Neue Friedrichsstraße Nr. 46. An den Kirch— thuͤren findet kein Billet⸗Verkauf statt.

Köͤntgstädtisches Theater. Mittwoch, 29. Mai. Die Unbekannte, romantische Oper in 2 Akten; Musik von Bellint. (Dlle. Bruckner, vom K. K. Hof ⸗Opern Theater zu Wien: Isoletta, als drittes Debuͤt. Dlle. Haͤhnel und Herr Fischer werden vor ihrer Urlaubs-Reise hierin zum vorletzten Male auftreten.) Der Anfang dieser Vorstellung ist um 7 Uhr.

r · / W Neueste Nachrichten.

Paris, 22. Mai. Der Koͤnig kam gestern nach der Stadt und arbeitete mit mehreren Ministern, unter denen sich auch der Graf Sebastiani befand. Gegen Abend kehrten Se. Maj. nach Neuilly zuruͤck.

Die gestrige Sitzung der Pairs-Kammer eroͤffnete Herr Cousin mit seinem Berichte uber den Gesetz-Entwurf wegen des Elementar⸗Unterrichts. Er erklaͤrte, daß nachdem die betref— fende Kommission sowohl den urspruͤnglichen Entwurf der Re— gierung, als die von der Deputirten⸗Kammer darin vorgenom— menen Aenderungen auf das reiflichste erwogen, sie dem Grund— gedanken des Gesetzes ihren ungetheilten Beifall schenke und

wesentlichen Aenderungen in der Redaction stimme, dagegen aber in 6 auf den 4. Titel den Vorschlag mache, zu den daselbst aufgeführten Comité's zur Beaufsichtigung des Schulmesens den

diesen Comité's ausgeschlossen hatte) zuzuziehen. Die Vorlesung dieses Berichtes dauerte volle 14 Stunden. Nach Beendigung desselben wurde die Berathung uͤber die Organisation der Gene⸗ ral⸗ und Bezirks⸗onseils wieder aufgenommen; die Debatte, die sich daruͤber erhob, war von keinem erheblichen Interesse, und es wurden saͤmmtliche noch uͤbrige Artikel des Gesetzes angenom— men, so daß die Kammer nur noch uͤber die neuen Tabellen der Wahl⸗Bezirke, welche der Minister in seinen Bureaus entwerfen laßt, und die noch nicht ganz beendigt sind, zu berathen und dann uͤber das ganze Gesetz abzustimmen haben wird. Die Ver—

Bez. Liegnitz, verwittwete Risler, geb. Sternberg, hat in ihrem 2 , . im Gesammint Berrage von ho Rthlrn.,

fur verschiedene Herrnhuter⸗Anstalten ausgesetzt.

sammlung ging hierauf ohne Anberaumung des näͤchsten Siz⸗ zungstages auseinander. ̃

Millionen fuͤr die Befestigung eines fremden Prinzen ing Lande verlangen, welches seine Unabhaͤngigkeit der Thein Frankreichs verdanke. Das Schlimmste aber sey, daß die zoͤsische Regierung sich nicht nur fuͤr die Anleihe, sondem fuͤr die Festigkeit des neuen Thrones gegen den Prinzen verbuͤrgt habe, wie aus dem Texte des Traktats hervo Schließlich stimmte der Redner gegen den Gesetz⸗ Entwurf. Jay erwiederte, daß die Ruhe und Ordnung, welche in chenland seit der Ankunst des Koͤnigs Otto herrschten, di hauptungen des Herrn Joly am besten widerlegten, und ha Kammer, sich gegen Griechenland nicht minder großmuͤthig zus als die Restauration. Hierauf ward von allen Sestn Schluß der Debatte verlangt und derselbe, ungeachtet du genrede des Herrn Réalier-Dumas, mit großer Stim Mehrheit angenommen. Als der Oberst Paixhans ze nerbühne bestieg, um als Berichterstatter die Berathung j menzufassen, erhob man sich von allen Seiten gegen dies / Verlangerung der Diskussion, so daß der Oberst sich enst auf das Wort zu verzichten. Nachdem sowohl ein Amend des Herrn Coutuxter, des Inhalts: „Die Dis kussion die Buͤrgschaft fuͤr die Griechische Anleihe soll bis zur Ba gung der Unterhandlungen uͤber die Orientalische ngelegu vertagt werden“, als ein zweiter von Herrn Merüilhou n schlagener Zusatz-Artikel, welcher also lautete: „Die Ve lichung der Buͤrgschaft fuͤr die Anleihe soll jedoch erst stattft nachdem die Russische Armee das Tuͤrkische Gebiet geraͤum ben und in die durch den Vertrag von Adrianopel festges Graͤnzen zuruͤckgekehrt seyn wird“, mit großer Masorltit worfen worden, wurde der in einem Artikel bestehende G Entwurf mit 176 gegen 140, also mit einer Masoritaͤt vn Stimmen angenommen.

Herr Odilon-Barrot ist gestern mit seinem Oheim, den neral Borelly, nach Bordeaux abgereist, dessen Sohn dort Hochzeit mit einer Tochter des Deputirten, Marquis v. feiern wird. Herr Barrot wird erst in etwa vierzehn hierher zuruͤckkehren. 6.

Der Architekt Labarre, Mitglied des Instituts, ist vor in Vitry gestorben. .

Aus Toulon schreibt man vom 16ten d.. „Das Du schiff „Castor“, welches Algier am 11ten d. M. verlassen ist gestern hier angekommen. Die von demselben mitgebtt Briefe lassen einen Aufstand in dieser Kolonie befuͤrchten, welchem die Suspension der Franzöͤsischen Gesetze die Hp Veranlassung geben wuͤrde. Unter den dortigen Europls Kolonisten giebt sich eine große Aufregung kund. Auch die vette „la Perle“ ist von Oran, das sie am 1sten d. M. va hier eingelaufen; am Bord derselben besindet sich der En Boyer, der bisherige Gouverneur von Oran. Die Last-Kn „la Meuse“ ladet im hiesigen Arsenal Blockhauser ein, n fuͤr die Garnison dieser Stadt bestimmt sind. Die Ausgth der Linienschiffe „Nestor“ und „la Ville de Marseille“, s der Korvette „Victorieuse“ und der Brigg „Dupetit⸗That wird fortgesetzt.;⸗

Die hiesigen Agenten Dom Miguels sind jetzt dam! schäftigt, von einem Theile der Anleihe Soldaten von der maligen Koͤnigl. Garde, so wie Ingenteurs und Artilleristf seine Armee anzuwerben.

Der Redacteur des in Bordeaux erscheinenden Jour la Guyenne ist von dem dortigen Assisenhofe wegen Aufrt zu Haß und Verachtung gegen die Regierung in contumn⸗ zu 4jaͤhrigem Gefaͤngniß und einer Geldstrafe von 100 verurtheilt worden.

Heute schloß proc. Rente pr. compt. 163. ll cour. 193. 45. Zproc. pr. compt. 79. 10. fin cour. . proc. Neap. pr. Compt. 93. 35. fin Cour. 93. 40. proc. 6 perp. 763. Zproc. do. 45. Hproc. Belg. Anl. S9 3. Spro. In

Frankfurt a. M., 25. Mai. Desterr. 5proc. Metall. 94 Iz. 4proc. S5 n. S5 . 2zproc. 503. 1proc. 2253. G. Ilctien 1491. 1452. Part- Gbi. 1377. 1354. Coose zu ss 1909. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 873. 871. Poln. 59. 583.

. Redacteur Gee, Gedruckt bei A. W. Hayn

s64. Lö, 526. 59„2g3. lä. 53 tg, 6 68. i169. 4,798, geltend gemacht hat, ist, daß der auswaͤrtige Kredit unseres Kabinets

durch die Verweigerung unserer Sanetion fuüͤr eine Klausel eines

Vertrages beeinträchtigt werden könnte. Obgleich das Ministerium e n ; x r Verbüärgung der Anleihe nicht im Vertrage stande, dieselbe jetzt bei

uns in Antrag bringen würden? Gewiß nicht. Nun wohl! Die

O69. 8,795. 87,798. 90,23 und g2, 359 in Berlin 2mal bei vin, bei Baller, bei J. L. Meyer und bei Seeger, nach eslau bei Lowenstein und bei Schreiber, Bunzlau 2mal bei pun, Coln bei Huißgen, Duͤsseldorf bei Spatz, Glogau bei ysohn, Landshut bei Juͤttner, Liegnitz bei Leitgebel, Loͤwen“ g bei Keyl, Magdeburg 2mal bei Roch, Memel bei Kauff— n, Neisse bei Jaͤkel und nach Sagan bei Wiesenthal; 31 winne zu 500 Rtihlr. auf Nr. 3189. 135, g46. 18,304. 26,506. 0s. 30,114. 33,080. 33,298. 38, 241. 41, 831. 42, 350. 42,547. 588. 45,494. 47, S6tz. 48, 665. 52, 475. 52,528. 53, 024. 53, 0659. . 56,751. 57,997. 58,136. 73, 354. 74, 384. 78, 200. 87,512. ga. S9, 634 und 92,054 in Berlin 2mal bei Baller, Burg, bei Gronau und bei Joachim, nach Achen 2mal levy, Breslau bei H. Holschau sen., 2mal bei J. Jschau jun.äR, bei Leubuscher und 2mal bei Schreiber, h bei Reimbold, Danzig 2mal bei Rotzoll, Elberfeld Benoit, Frankenstein bei Friedländer, Glogau bei Levy n, Halle bei Lehmann, Hirschberg bei Raupbach, Juͤter⸗ 6 bei Gestewitz, Magdeburg bei Brauns und bei Roch, Insfeld bei Schuͤnemann, Merseburg bei Kieselbach, Muͤnster kohn, Naumburg bet Kayser, Neisse bei Jäkel, Salzwedel Pflughaupt und nach Waldenburg bei Schuͤtzenhofer; 34

hinne zu 200 Rihlr. auf Nr. 1379. 2384. 3489. 9834.

25. 11,783. 12,224. 14,389. 20, 495. 21,214. 28, 022. 31,073. V5. 36,766. 37, 354. 41, 192. 142,739. 18 814. 9, 177. 5a, 111. 968. 68,400. 71,313. 71,978. 72, 397. 72,579. 74,448. 76, 380. 1894. 82,599. 87,279. 87,391. 90,462 und 93, 835.

Berlin, den 29. Mat 1833. Königl. Preußische General-Lotterie-Direettion.

Zeitungs ⸗Nachrichten. Mun sl gn d

Rußland. Odbessa, 10. Mai. Der General-Gouverneur von Neu⸗ ßland und Bessarabien, Graf Woronzoff, ist gestern wieder

r eingetroffen. Vorgestern langte der Tuͤrkische Brigade-General Namick

ascha von St. Petersburg hier an und schiffte sich gestern ch Konstantinopel ein.

Fran eet ch

Paris, 22. Mat. Folgendes ist der wesentliche Inhalt Rede, mit welcher der Baron Bignon in der vorgestrigen

itzung der Deputirten⸗Kammer den Vortrag des Herzogs von

roglie beantwortete; . . „Meine Herren, wie Sie, so bin auch ich der klaren Auseinander⸗

hung der Ereignisse, in Bezug auf Griechenland, die der Minister

auswärtigen Angelegenheiten Ihnen in der letzten Sitzung ge— ben, mit lebhaftem Interesse gqfolgt. Ich raͤume alle von dem rrn Minister angefuͤhrten Thaͤtsachen ohne Weiteres ein, da ich

inen Grund. habe, eine derfelben zu bestreiten; indessen muß ich merken, daß diese an sich allerdings sehr interessanten Details die zsung der uns vorliegenden Frage, wie mir scheint, nicht sehr

im Be⸗ Frage im

fördert haben. Nachdem inn, seines Vortrages die äanstigsten Lichte gezeigt,

enden Versicherungen Über unsere ch habe in seinem *

mir nicht genügend dargethan zu haben scheint,

der Herr Minister uns finanzielle Seite der hat derselbe mit

mit eben so befriedi⸗ volitisch⸗

Lage

däͤter zurückzuzahlen.

m Orient und üb Ini en Cr nelg ö

vürde. Di 24 drei i, 96 alen, und es ist sehr ungewi auf Seiten des Herrn . seyn wurde.

wahren. Einer der Hauptgründe, die man zu Gunsten der Anleihe so hat Rußland Vortheil dabei, denn Griechenland wird ,

in einem eonstitutionnellen Stagte aus Achtung für das Grundgesetz uber manche Gegenstaͤnde nur bedingungsweise Versprechungen machen kann, die erst durch die Genehmigung der Kammern desinitiv werden, so raͤume ich doch ein, daß diese , . nur aus höchst wichtigen Gruͤnden verweigert werden darf, z. B. wenn in der Zeit zwischen der Unterzeichnung eines Vertrages und den parlamentarischen Be⸗ rathungen daruͤber Ereignisse eingetreten sind, welche die Stellung der Staaten gegeneinander verdᷣndern, so daß ein Kabinet manchmal selbst die Verwerfung einer Bestimmung wuͤnschen muß, die es vor einem Jahre unbedenklich genehmigt haben würde. z gerade hier der Fall, und unter solchen Umständen kann die Weige⸗ rung stattfinden, ohne das Zartgefüͤhl der Regierung im mindesten zu verletzen. Ware mir die Rechtlich keit des personlichen Charakters des Herrn Ministers nicht so wohl bekannt, so waͤre ich ver⸗ sucht, zu glauben, daß die Vorlegung des Gesetz Entwurfs über die Griechische Anleihe nur eine auswärtige Demonstra⸗ tion sey, die den Zweck hatte, gewissen Mächten eine Art von Genugthuung zu gewähren und daß unser Kabinet auf die An⸗ nahme desselben keinen großen Werth lege. Ich habe mich aber uͤberzeugt, daß dem nicht so ist und daß der Minister die Annahme des Gesetz⸗ Entwurfs aufrichtig wuͤnscht. Meine heutige Opposition ist ͤbrigens nur die Fortsetzung derienigen, die ich seit lange gegen eine nach meiner Ansicht falsche Richtung unserer Minister der aus waͤrtigen Angelegenheiten erhoben habe. Ich babe diese Richtung im Jahre 1839 gemißbilligt, wie ich sie jetzt mißbillige. Ich bin gewiß kein Gegner der Griechischen Sache; schon im Jahre isz2z2, noch vor dem Kongresse von Verona, habe ich dieselbe mit Warme erfaßt, bin aber nie der Ansicht gewesen, daß das Interesse Grie— chenlands in London und St. h, eben so wie in Paris ver⸗ standen werden muͤsse: im Gegentheile glaube ich, daß dieses

. ͤ geschlossen; ortrage vornehmlich drei Punkte a , die ; unaͤchst hat seine zuverstcht auf den künftigen Wohlstand Griechenlands aus ssprochen und es als eiwas Zuveriaͤffiges hin gestellt, daß dasselbe en. Willen und die Mittel haben werde, uns unfere Vorschuͤsse Ferner hat er das Vertrauen ausgesprochen, Die unter af ngen über die Wiederberstellung des Friedens en Ruͤckzug der Russischen Truppen einen

haben wuͤrden; drittens hat er versichert, daß, änder Jüf der Ereignisse cine Rimgestaltung in Europa bervor= aner sollte, Fran kresch seinen Antheil in Anspruch zu nehmen enselben in der Güte oder mit Gewalt zu erlangen wissen lautenden Behauptungen könnte man m ganz . Sinne, gegenuͤber „ob die Wahrscheinlichkeit

Jedenfalls ist es eine

Interesse von dem Frankreichs niemalz getrennt werden darf; wo ist aber das Interesse Frankreichs in dem Vertrage vom 7 Mai / wahrgenommen? Haͤtten nicht die von uns gezahlten Summen von dem Antheil der Anleihe, den wir verburgen sollen, in Abzug ge— bracht werden müssen? Obgleich der Herr Minister über ünsere Theilnahmet an den Ereignissen in Griechenland wichtige Details mitgetheilt hat, so kann ich doch an einige Umstaͤnde erinnern, de⸗ ren er nicht erwähnt hat. Um Gründe gegen den Gesetz⸗Entwurf aufzuführen, brauchte ich nur zu wiederholen, was ich in den Jah—

ren 1828 und 1829 bei Gelegenheit eines fuͤr den Schatz eben so laͤstigen Vertrages der Regierung sagte. Damals so wenig wie jetzt

war es von meiner Seite Feindseligkeit gegen das Ministerium; denn

der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten im Jahre 1829 ein trefflicher,

war ein Ehrenmann, den wir alle hochschaͤtzen, von den edelsten Gesinnungen beseelter Franzose, der Graf von la Ferronnays,. Seine politische Handlungsweise war Anfangs seines Charakters würdig er trat mit Festig keit gegen England auf, und die Expedition nach Griechenland fand gegen den Willen dieser Macht statt. Diese Festigkeit war aber nicht von Dauer, sondern horte in dem Augenblicke auf, wo sie am nöthigsten war. Unsere Truppen befanden sich in Morea; Ibrahim und seine Araber wichen vor unseren Truppen zuruck und schifften sich ein. Dies war aber nicht unser einziger Zweck; Griechenland erwartete von unserer Armee noch eine andere Wohlthat. Es ward naͤmlich damals Über die Graͤnze unterhandelt, welche die Sicherheit des neuen Griechi— schen Staates erheische; in unserer Hand lag es, ihm diese Graͤnze zu verschaffen sie konnte im Nu mit der Degenspitze gezogen werden; vierzehntausend Mann standen da und warteten ungeduldig auf den Befehl, ihr Werk zu vollenden. Aber andere Rüäcksichten traten hemmend dazwischen; haͤtte man damals Frankreich gewähren lassen, so wuͤrde dieses die Frage entschieden und Griechenland uns die IGraͤnze verdankt haben, von welcher seine Existenz abhaͤngt. Eng— land wollte dies nicht zugeben; es verlangte die Zuruͤckberufung un⸗ serer Truppen, und unser Kabinet gab willig nach. Die Ezpedi⸗ tion hatte also nur einen halben Erfolg und ließ eine Angelegen⸗ heit, die in einigen Mongten, ia vielleicht in einigen Wochen hatte zu Stande gebracht werden können, unvollendet. Wir waren da⸗ mals aͤußerst unwillig daruͤber, und ich konnte nicht umhin, die Ex⸗ pedition als eine unter dem Einflusse der Russischen Politik un⸗ ternommene und unter dem Einflusse der Englischen beendigte zu bezeichnen. Zur Belohnung fuͤr unsere Willfaͤhrigkeit beeilte die Englische Regierung sich, bei der Erdffnung des Parlaments die er⸗ freuliche Nachricht von der Zurückberufung der Franzdͤsischen Trup= pen gus Morea zu verkuͤnden. Die Folge war, daß Griechenland die Grange, die wir ihm schon 1828 hatten verschaffen konnen, erst 1832 erlangte und zwar nicht von uns allein; wir spielten im Ge—= gentheil bel den uͤber diesen Gegenstand . unterhandlun⸗ gen nur die zweite und der Englische Botschafter die Hauptrolle. Ueberhaupt ist zwischen den Jahren 1829 und 1831 leider eine nur zu große Analogie bemerkbar. ih Jahre 1831 erklaͤrte die Londo⸗ ner Konferenz, wie 1829 der König von England, daß unsere Trup⸗

Dies ist aber

Stand gesetzt, die schuldigen zwölf Millionen an die Turkei zu len und . kann dann einen Theil ihrer Schuld an ug abtragen. Ich frage die Minister, ob sie, wenn die Klausel von der

Minister thun Unrecht, wenn sie sich durch den Traktat gebunden glauben;

noch groͤßeres Unrecht wuͤrden aber wir hieran thün, denn wir ha⸗ ben die Sache nur nach den gegenwartig obwaltenden Verhaͤltnissen zu betrachten. Man sagt, England und Rußland haͤtten ihren Theil der Garantie fuͤr die Anleihe übernommen, Frankreich koͤnne nicht zuruͤckbleiben, ohne die Allianz mit diesen beiden Maͤchten aufzuld⸗ sen. Ich erwiedere, daß sie es uns nicht wurden verdenken koͤnnen, wenn wir einem uns offenbar nachtheiligen Vertrage die Bestätigung

verweigerten; namentlich müßte in finanziellen Sachen einer jeden der drei Maͤchte ganz freie Hand gelassen werden. Alle von mir bisher ge⸗ gen den Gesetz⸗ Entwurf vorgebrachten Grunde wurden auch vor der Lan⸗

dung der Russen bei Konstantinopel von großem Gewicht gewesen seyn;

welch ungeheures Gewicht erlangen dieselben aber jetzt, nachdem je⸗ nes große Ereigniß eingetreten ist. Nie wurde ich es fuͤr moglich gehal⸗ ten haben, daß man äus Letzterem Grunde für die Annahme des Gesetz⸗-Entwurfs schöpfen könnte. Der Zweck der Gruͤndung des Königreiches Griechenland ist, dem Ministerium zufolge, Rußland am Vorruͤcken gegen Konstantinopel zu hindern, und dennoch stehen die Russen in Folge unvorhergesehener Ereignisse bei Konstantino⸗ pel. Naturwidrige Vertrage konnen niemals nützliche Folgen ha⸗ ben, und wenn man sie dennoch fortbestehen lassen will, so mache man sie wenigstens unschaͤdlich, benutze sie aber nicht, um dem Stagte neue Lasten aufzulegen Ich kann an dieser Stelle nicht umhin, einige Bemerkungen über die Orlentalische Angelegenheit zu machen. Nur eine Macht hat in dieser eine wuͤrdigs Rolle gespielt und diese Macht ist Ruß—= land; Frankreich hat die traurige Ehre gehabt, einen Willen zeigen zu wollen und sich dabei ungeschickt und ohnmächtig zu benehmen. Seit acht bis zebn Monaten hatte unser Ministerium die Ruͤstungen des Paschas von Aegypten zu seiner Exvedition mit aller Muße be⸗= trachten konnen und dennoch langte ünser Botschafter, der schon vorher in Konstantinopel hätte seyn müssen, um das Vertrauen des Di⸗ vans zu gewinnen und mit Mehmed Ali Verbindungen anzuknüpfen, erst dort an, als Ibrahims Herannahen Schrecken verbreitete und die Russi⸗ sche Flagge unter den Mauern des Serails wehte Unser Botschafter kennt das Terrain nicht, auf welchem er geben soll, und hat weder be— stimmte Ansichten über das Ottomanische Kabinet, noch über die Plaͤne Mehmed Ali's Um die Verlangerung des gefaͤhrlichen Auf⸗ enthalts der Russen im Bosporus zu verhindern, verlangt er etwas, was er nicht durchsetzen kann, und geht Verpflichtungen ein, deren Erfüllung er nicht verbürgen kann. So kommt es, dgß er in 24 Stunden seine Stellung und seine Regierung kompromittirt. Ibn klage ich nicht an; er hat als ein Mann von Entschlossenheit und Energie gehandelt, und mehr konnte man von ihm nicht verlangen; denn Erfahrung und Kenntniß des Orts und der Verhaͤlt— nisse mangelten ihm; die Fehler, die er begangen hat, fallen lediglich auf das Ministerium zurück. Waäͤre ein tüchtiger, erfahrener Botschafter drei Monate fruher in Konstantin opel gewesen, so würde vielleicht unsere Vermittelung bei dem Pascha von Aegypten Erfolg gehabt haben und der Russischen Intervention vorgebeugt worden seyn. Jetzt hat sich die Politik Rußlands der Sache bemächtigt, und ich tadele sie nicht darüm, denn sie hat gethan, was sie in ihrem Interesse thun mußte, sie hat erklart „daß die dem Sultan auf sein ausdrückliches Verlangen zur Hulft gesandten Truppen und Schiffe so lange in ihrer Stellung bleiben würden, bis Ibrahim Klein-Asien geraͤumt haben, uͤber den Taurus zurück gegangen seyn und der Pascha von Aegypten die von der Pforte gestellten Bedingungen angenommen haben würde.“ Ruß. land wird also, was auch eintreten mag, seine Truppen ers dann zurückziehen, wenn es den Frieden wiederhergesfellt und seine Intervention also die ,,. Wirkung erreicht han. Welches Kabinet hat in dieser Angelegenheit am kluͤgsten gehandelt? Offenbar das Russisch“ Nachdem der Redner von diefen all ge⸗ meineren politischen Betrachtungen zu dem speziellen Gegenstande der Berathung zurückgekehrt war und darzuthun versucht hatte, wie sehr es im Interesse Frankreichs liege, an der Garantie fur die Anleihe nicht Tbeil zu nehmen, um freies Feld für die Zukunft zu bebalten, schloß er in folgender Weise. „Ich bin west entfernt, der Sache der Menschlichkeit und Civilisation untren zu werden, Dienste, die einer so schbnen Sache n, n. werden, bleiben felten unbelohnt; aber wir müssen uns vollkommene Freiheit und unab= 7 keit zu bewahren suchen, damit wir, wenn wir es für nützlich halten, unsere Wohlthaten , und zur rechten Zeit spenden önnen; am 6 Orte un zu rechten Zeit angebracht, werden sie um so nützlicher für uns und fuͤr die Anderen seyn. Kei⸗ ner von uns verlangt, daß wir den Griechen unseren Schutz entzie—= ben sollen; aber wir wollen, daß dieser Schutz ibnen durch unfer eigene Hand, nicht durch die der anderen Machte, daß er zu einer Zeit, wo es uns, nicht aber Anderen am gelegensten ist, verliehen werde Zu lange schon haben wir fur Europa Geld hergegeben, es i end=