1833 / 158 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

„Der Haager Hof glaubt in dieser Beziehung eine abweichende Meinung nahren zu müssen. Er schreibt den zu jener Zeit von den fuͤnf Maͤchten eingeschlagenen Weg ihrer moralischen Ueberzeugung zu, daß Holland die Felndseligkeiten nicht wieder beginnen würde, Deine Ueberzengung, welche durch die Ereignisse gerechtfertigt wor= den ist und seinek Lichtung für das Völker Recht, welches nicht zugiebt, daß man von einem unabhangigen Staat etwas mit Ge⸗ walt verlangt.“ . ,

Es ist ohne Zweifel versoͤhnender und friedlicher, wenn man sich durch gegenseitlge Einwilligung zu verstaͤndigen sucht, als wenn man erklart, daß die Verletzing des Paffenstiifstandes als ein Akt der Feindseligkeit gegen. die beiden Mächte betrachtet werden solle; aber von dem Augenblick an, wo diese Rlternative in einer officiel len Note aufgestelt wird, sucht die Niederlaͤndische Regierung ver⸗ gebeng we der unterschied liegt.“

„Der Note vom 23. April zufolge, waͤre der letzte Vorschlag des unterzeichneten in Betreff der Einftellung der Feindsclig eiten? noch weit i. den Einwendungen unterworfen, als der frühere Es iht mndessen aus dem Schreiben des Grafen Grey vom 11. Noybr.

hervor, daß der Borschlag des Unterzeichneten den Umstanden urn, dem angemessen war, was die beiden Mächte selbst verlangt hatten. In jenem Schreiben wurde die Uebergabe der Citadelle vo Antwerpen und der davon abhaͤngigen Forts allein als vorlaäͤufige Bedingung zu fernerweitigen Unterhandlungen aufgestellt, und es ist darin von keinem andern Pfande der Sicherheit die Rede, als von dem, welches durch die Noten der Franzdͤsischen und Groß⸗ britanischen Gesandtschaften im Haag vom 79. Oktober verlangt wurde, und das sich e ,. auf jene uebergabe be⸗ zog. Haͤtte das Pfand, welches damals fuͤr zureichend erachtet wurde, etwa seine Wirksamkeit verloren, seit es in die Haͤnde der Belgier übergegangen ist? Die Note vom 22 April agt, daß es sich nicht daruͤm handele, dem Koͤnige das abstrakte Recht, ie Feindseligkeiten wieder zu beginnen, zu bestreiten. Dieser Aus⸗ druck scheint aber das Recht des Friedens und des Krieges, das jeder unabhangige Staat, und zwar durchaus gesondert von einer bloßen Abstractioön, besitzt, zu einer eitlen Theorie ohne Anwendung und ohne Wirklichkeit zu reduciren.“ ö „Was die Anerkennung der Neutralitaͤt Belgiens betrifft, so ge⸗

hoͤrt sie ihrer Natur nach zu dem Definitiv⸗Traktat, und wurde in

einer vorlaͤufigen Convention, neben der Bestimmung in Ketreff der Einstellung der Feindseligkeiten, eine uͤberflüͤssige Rolle spiesen.“ „Die zwischen Lillo und Liefkenshock und den Theilen von Limburg und Luxemburg, dite dem Koͤnige verbleiben sollen und noch von Belgischen Truppen besetzt sind, gezogene Parallele wiederlegt sich durch sich selbst. Eben so verhaͤlt es sich mit der Unvertraͤglichteit, welche zwischen einer Gebiets⸗Garantie und elnem militairischen Arrangement auf einem besonderen Punkt bestehen soll, welcher letzterer keinesweges dazu bestimmt ist, die Positionen einer der Par⸗

teien zu schwaͤchen, sondern nur um Kollisionen zwischen den resp.

Truppen zu verhindern.“ . ͤ

„Die Besetzung der beinahe ganzen Provinz Limburg durch Belgische Truppen macht es gugenscheinlich, wie unumgaͤnglich noth⸗ wendig es ist, die freien Verbindungen fuͤr Mastricht festzusetzen, waͤhrend derselbe Umstand die Handels⸗Verbindungen uͤber Mast⸗ richt den Belgiern gleichguͤltig machen muß, da ihnen dieselben auf so vielen andern Punkten ober⸗ und unter halb der Festung offen stehen, und da bei dem jetzigen Zustand der Dinge die unvermeid⸗ lichen Foͤrmlichkeiten beim Passiren einer Festung, diesem Wege fuͤr jetzt jeden Werth nehmen.“ ae, ie ;

„In seiner Note vom 16. April nahm der 1 erste von den in der Note vom 2. April aufgestellten Alternativen an, und bediente sich bei Abfassung des Cten Artikels der von Ih⸗ ren Excellenzen selbst gebrauchten Ausdrücke. Dann aber irgend etwas berühren, was sich auf den Desinitiv- Traktat bezogen hätte, wurde nur, statt die ünterhandlung zu beschleunigen, den Abschluß

der Praͤliminar⸗Convention ohne (Grund verwickelt haben. Der im

aag befolgte Weg scheint also der regelmäßige gewesen zu seyn. 2 . Kabinet wuͤnscht . e, ,. 6

schnellsten Abschluß des Desinitiv-Traktates mit den Hofen von

Oesterreich, Frankreich, Großbritanien, Preußen und Rußland, und , eichnete ist zu der Erklaͤrung ermächtigt, datz die zu die⸗ sem zwecke nothwendigen Eröffnungen, mit Einbegriff der Zahlen, welche sich auf die Unterhandlung beziehen, von der Niederl andi⸗ schen Reglerung beigebracht werden sollen, sobald die füͤnf Maͤchte versammelt seyn werden.“

„Die Würde der Niederlaͤndischen Negierung erlaubt ihr nicht, auf die Bemerkung zu antworten, daß daz über den letzten Theil der Note vom 2. April beobgchtete Stillschweigen nur zu großen Anlaß zu der Befuͤrchtung gaͤbe, daß sie noch jmmer jeden wirkli⸗ chen und direkten Schritt zu vermeiden wunsche, der zur Beendi=

ung der Zwistigkeiten mit Belgien fuhren konnte. Gestuͤtzt auf ihre . und Handlungen, uͤberlaͤßt sie mit Ruhe den fremden Maͤchten die Bestimmung, welchen Grad von Vertrauen sie ihr zu

schenken fuͤr gut finden“

„Durch das Borstehende glaubt der Unterzeichnete die auf die Note vom 22. April erforderliche Antwort ertheilt zu haben.“

„Zu dem praktischen Theil der unterhandlung uͤbergehend, hat er die Ehre, vorzuschlagen, die Artikel 3 und 4 in einen einzigen

usammenzufassen, and zwar auf folgende Weise: „„So lange die ki ern free e, hien und n ght durch einen Desi⸗ nitiv⸗ Traktat regulirt i, verpflichtet sich Se. Niederlaͤndische Majestaͤt, die Feindseligkeiten mit Belgien nicht wieder zu beginnen, und die Schifffahrt auf der Schelde vollkommen frei zu lassen““

„Der Unterzeichnete schmeichelt sich, daß man es nach den vor⸗ liegenden Eröffnungen leicht finden wird, sich jetzt über die Praͤli—⸗ minar⸗Convention zu verstaͤndigen, und er ergreiß, diese Gelegen⸗ heit u. s. w. ö (gez.) S. De del.“ „Sr. Ercellenz dem Herrn S. Dedel u. s. w. .

„London, den 17. Mai.

„Die unterzeichneten, der außerordentliche Botschafter Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Franzosen und der erste Staats-Secretair fur die re n, Angelegenheiten Sy. Großbritanischen Maje⸗ stät, zeigen Sr. Excellen; dem Herrn Dedel, n, , Sr. Majestäͤt des Koͤnigs der Niederlande, Großherzogs von 1 den Empfang der Note an, welche er ihnen unterm 16ten d. M. die Ehre erzeigt hat, an sie zu richten, und beeilen sich, ihm ihre Freude daruͤber auszudrücken, daß jene Note Erklaͤrungen der Niederlaͤndi⸗ schen Regierung enthalt, welche endlich Hoffnung geben, zum Ab⸗ schluß einer Präliminar⸗Convention zu gelangen.“

„Die Mnterzeichneten, von dieser Hofnung geleitet, gehen nicht auf den ersten Theil der Note vom 16. Mai . Dies würde nur Anlaß zu einer Kontroverse geben, welche nutzlos waͤre, da sie kei⸗ nen direkten Einfluß uf das Resultat der Unterhandlungen dußern, und eine Erörterung uͤber Thatsachen erneuern wurde, welche man fortan der Vergessenheit uͤberliefern muß.“

„Aus diesem Grunde beschraͤnken sich die unterzeichneten fuͤr heute darauf, Sr. Excellenz dem Herrn Dedel einen Conventions⸗ Entwurf zu Käbersenden, den sie nach seinen letzten Vorschlaͤgen ent⸗ worfen haben, und zu dessen Annahme sie sich bereit erklaͤren.““

„Die Unterzeichneten ergreifen diese Gelegenheit u. s. w.

(Gez. ) Talle . Palm er sto n.“

Se. K. H. der Prinz Friedrich Heinri Prinzen vJn Oranien, hat sich nach Helvgeisluis begeben, um ch, dem Vernehmen nach, auf einem Königl. geh ig einzu⸗ schiffen, das eine Reise nach dem Mittelländischen Meer antritt. Der zweite Sohn und die Prinzessin Tochter Sr. Königl. Ho⸗ heit sind nach Tilburg in das Hauptquartier abgegangen.

Am Z31sten v. M sind in Breda wieder . Belgische Ueberlaͤufer eingebracht worden, von denen 8 im Capiaumont⸗ schen Corps gedient und saͤmmtlich zu Dendermonde CTermonde) in Garnison gestanden haben. , , .

Im Amsterdamer Handelsb lad wird der von der Allge—

melnen Zeitung gegebenen Nachricht, daß der Graf von Lucchỹsi⸗

dritter Sohn des

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Palll im Haag mit der Graͤfin Du Cayla in näherer Verbin⸗ dung gestanden habe, auf das Entschiedenste widersprochen.

Belgien.

Bruͤssel, 3. Juni. Der Moniteur zeigt heute an, daß der Koͤnig am kuͤnftigen Freitag, den JTten d. M., die Kammern in Person eröffnen werde. ö

Der Koͤnig wird sich, wie es heißt, nach der Entbindung der Koͤnigin auf drei oder vier Wochen nach Antwerpen begeben.

er Herzog von Orleans wird heute hier erwartet,

In den hiesigen Journalen findet man verschiedene Statstiken der neuen Kammer, welche indessen, je nach den verschie⸗ denen Parteien, deren Organe sich aussprechen, in Bezug auf die Staͤrke der Minister in dieser neuen Versammlung von einan⸗ der abweichen. Als ein wichtiger Moment der Wahlen wird allgemein der Umstand herausgehoben, daß die beiden einfluß— reichsten Minister, Lebeau und Goblet, von ihren fruͤheren Waͤh⸗ lern zuruͤckgestoßen, und in Bruͤssel nur nach einem doppelten Skrutinium gewählt worden sind. Von den 24 nicht wieder gewahlten Mitgliedern gehörten 11 der Opposition und 10 der ministeriellen Seite an. Zwei Deputirte, die Herren von Huart und Dumortier, sind doppelt gewaͤhlt. .

Von den 200 Deputirten, welche den National-Kongreß bil⸗ deten, befinden sich noch 55 in der neu erwaͤhlten Repraͤsentan⸗ ten⸗ Kammer.

Man schreibt aus Brugge vom 31. Mai: „Es scheint, daß die freie Schifffahrt auf der Schelde morgen beginnen wird; ein Belgisches Fahrzeug, welches gestern von Marseille in Ostende angekommen war, und dort bleiben sollte, im Fall die Schifffahrt noch gehemmt wäre, hat seinen Weg nach Antwerpen fortgesetzt.“

Der Antwerpener Platz Kommandant, Oßerst Guerette, und der Major de (Eau, sind gestern von dem oberen Militair-Ge⸗ richtshof in Bruͤssel persoͤnlich uͤber die Vorfaͤlle in Antwerpen vernommen worden.

Schweden urd Norwegen.

Stockholm, 30. Mai. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kron— prinz wird nach Beendigung des Lustlagers auf Ladugaäͤrsgärde (einer großen Ebene bei Stockholm), die am Sten Juli eintreten durfte, eine Reise nach mehreren Schwedischen Provinzen und deinnaͤchst auch nach Norwegen unternehmen.

Die Bevollmächtigten der Armee, die kuͤrzlich hier versam— melt gewesen, sind uͤbereingekommen, das Bildniß ihres Wort— fuͤhrers, Grafen Brahe, in Lebensgroͤße malen und demnaͤchst im Saale der Pensions-Kassen-Direction des Heeres aufstellen u lassen. Die Kosten dieses Gemaͤldes sollen aus freiwilligen

eitraͤgen aller Offiziere der Armee bestritten werden. Der Kriegsrath und General-Intendant d' Orchimont und der in wissenschaftlicher Hinsicht ungemein geschätzte Vorsteher der Marieberger Artillerie⸗ Schule, Major Isandre, sind mit Tode abgegangen. ,

Dänemark.

Kopenhagen, 1. Juni. Verwichenen Donnerstag, um 10 Uhr Abends, langte Seine Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl Frederik Christian mit dem Kriegs-Schooner „Delphin“, von Aarhuus kommend, auf der hiesigen Rhede an. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Wilhelmine befand sich gerade im Thea— ter, und begab sich nach Empfang der Nachricht von der An— kunft ihres Gemahls nach der Zoll-Bude. Der Prinz kam um dine . ans Land und fuhr mit seiner Gemahlin nach Amaltenburg. t l Seine Rꝛznigl. Heheit der Prinz Frederik Ferdinand nebst Gemahlin, der Prinzessin Karoline, hatte die Absicht, sich auf dem Dampfboote „Mercurius“ nach Aarhuus uͤbersetzen zu lassen. Nachdem bas Boot mit den Hohen Herrschaften sich 2

Meilen von Callundborg entfernt hatte, ereignete sich das Un— gluͤck, daß eine der Trelbstangen in Stuͤcken sprang; das Schiff

mußte nach Callundborg zuruͤck ehren, und Se, Koͤnigl. Hoheit hat nunmehr die Reise uͤber Corsßer und Nyborg durch Fyen nach Aarhuus angetreten.

Polen.

Warschau, 4. Juni. Wahrend der Abwesenheit des Ge— nerals Grafen Witt von Warschau ist der General⸗Adjutant und General⸗Lieutenant Pankratjeff I, Mitglied des Administrations⸗ Nathes, zu dessen Stellvertreter, als Militair-Gouverneur von Warschau und General-Gouverneur der Wojewodschaft Maso⸗ vien, ernannt worden.

Der General-Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers, Fuͤrst Adam von Wuͤrttemberg, ist in hiesiger Hauptstadt angelangt.

Vorgestern sind folgende Milltairs von der ehemaligen Pol— nischen Armee hier eingetroffen: der General der Infanterie, Graf Isidor Krasinski, der Brigade-General Mrozinskt, der

ivisions⸗General Eduard Zoltowski, der Oberst Ludwig Bogu—⸗ awki und der Oberst Valentin Zawadzki.

Auf den letzten Warschauer Markten zahlte man fuͤr den Korzez Roggen 111 14 Fl., Weizen 16— 22 Fl, Gerste 9 12 Fl. und Hafer 65 8 Fl.

Deutschland.

Dresden, 4. Juni. In der Sitzung der ersten Kam— mer am 31. v. M. wurde die Berathung uͤber den die privile⸗ girten Gerichtsstaͤnde betreffenden Gesetz-Entwurf fortgesetzt und demnaͤchst zur Diskussion aͤber die einzelnen Paragraphen ge⸗— schritten. Zu §. 10, den Gerichtsstand der Studirenden betref— fend, hatte die Deputation ihr Gutachten dahin abgegeben, daß

die jetzige Einrichtung der akademischen Gerichtsbarkeit in Anse⸗

hung der n , we, vor der Hand noch beibehalten werde, wogegen es bei den uͤbrigen Studirenden auf den Akade⸗ mieen zu Freiberg, Tharand und Dresden (ruͤcksichtlich derer auf ersterer Akademie war ohnehin im Gesetz⸗Entwurfe eine Ausnahme gemacht worden) bei der Regel, daß der allgemeine Gerichtsstand, der des Aufenthalts-Ortes, bei ihnen eintrete, ver⸗ bleiben sollte. Se. Königliche Hoheit Prinz Johann aͤu— ßerte, daß bei jeder der drei Akademieen zu Dresden, Frei⸗ berg und Tharand eine andere Einrichtung in Hinsicht des Gerichtsstandes bestehe, und man dieses bunte Ge— misch um so eher durch gänzliche Aufhebung der Exemtion beseitigen könne, als die an allen drei Orten eintretenden ordent⸗ lichen Gerichte sehr wohl n . seyen. Der Staats⸗Minister von Koͤnneritz und Hr. Schumann fuͤhrten an, daß kein

Grund vorzuliegen scheine, warum die Zöglinge der uͤbrigen

Akademieen anders als die in Leipzig behandelt werden sollten,

ferner, daß in dem eximirten Gerichtsstande kein Vorzug fuͤr

die Studirenden liegen solle, sondern, daß der Grund davon le⸗ diglich theils in den Verhaͤltnissen der Studirenden, welche noch keine buͤrgerliche Stellung hatten, theils in der Nothwendigkeit liege, die Digciplin und Justiz in einer Behörde, und . so weit als möglich in derjenigen zu vereinigen, welche die Studien leite,

endlich, daß eine prompte Rechtspflege gegen Studirende selb nstantinopel, woran übrigens wohl der Mangel

nes Gericht zu erfordern scheine, da sie außerdem, n ln 6 7. Schuld seyn g gn: e ren He. * unter ihren uͤbrigen Verhaͤltnissen, groͤßtentheils bei dem s Gelegenheit, gehabt, zu bemerken, daß man den Grie— ihrer Aeltern oder des Geburts- Orts zu belangen seyn nn 'rücksichtlich ihtes har eller im Auslande mitunter Nachdem sich die Mitglieder der Deputation bemüht, Unrecht thut. Man muß die Buͤrger und Bauern nicht die ihnen 5 Gruͤnde zu widerlegen, fand se den Paltkaren und Piraten verwechseln. So lange wir Königl. Hoheit, Prinz Johann, veranlaßt, einen Va snd, hat man nech von keinem, an einem Bayern veruͤbten ju thun, um beide Parteien zu vereinigen. Dieser ging! hstahle gehort. Das Volk ist im Ganzen sehr religiss und daß mindestens die Studirenden der medizinisch⸗ chin 6. Im Handel ist nichts abzudingen. Gleich den Herrn— Akademie zu Dresden, bei welcher die Rücksichten, wie muß man den Griechen die geforderte Summe kEntwe— e Freiburg und Tharand, nicht eintraͤten, dem orn. Kreuzer und Pfennig bezahlen, oder unverrichteter

ö. . auch 9 9 der Berg ⸗] 6e fortgehen.

misten zu Freiberg dem gewöhnlichen Gerichte zugewiesn end bei diesem Boden, der des Jahres zweimal erndten den mochten. Nach dieser Ansicht sey die Fassung des ] müssen sie reich werden, wenn Gin erh des Besitzes Entwurfs in der Hauptsache beizubehalten. Dieser R tehrt, hinlaͤngliche und bessere Werkzeüge und Geraͤih⸗ wurde mit 23 Stimmen gegen 9 angenommen, und son fen eingeführt sind. Daß auch in militairischer Hinsich ganze Paragraph einstimmig genehmigt. hiesem Volke sich Alles machen lasse, dafuͤr hat das

Jena, 3. Juni. Die Zahl der hier Studirenden e Corps regulairer Truppen einen ehrenvollen Beweis ge— gegenwärtig 522, nachdem 118 neu aufgenommen n . Bei unserer Ankunft hatten diese armen Leute seit 3 worden sind. Die Inscription fuͤr dieses Halbjahr ist ni Meten keinen Sold mehr erhalten, sie hatten kein Bett, kaum sten geschlossen worden und soll auch für künftige Halt bödach, waren meistens barfuß, und in solcher Lage hielt begraͤnzt werden, daß vier Wochen nach dem Anfange . bch der gioßte Theil derselben treu bei seiner Fahne aus lesungen Niemand mehr aufgenommen wird. Zum Gen verrichtete seinen Dienst sehr willig und unverbrossen. Pfingst⸗Feiertage hatten mehrere Studirende Reisepäse schlimmste Theil des Velkes waren die jetzt gänzlich aufze— die jedoch nur auf acht Tage ertheilt wurden, und nach dieser Zeit an das Universitaͤts⸗Amt zuruͤckgegeben werden n

Kassel, 2. Juni. Se. Hoheit der Kurprinz⸗M hat dem Regierungs-Präasidenten von Hanstein und dem o von Lepel zu Hanau das Commandeur, Kreuz erster Kᷣ Haus⸗Ordens vom goldenen Loͤwen verliehen.

Karlsruhe, 1. Juni. In der heutigen Som

en Tuͤrkischen Pferden und mit sehr reich gestickten Saͤtteln

hen. Er lieferte dem Koͤnige nicht nur die von ihm eroberte bis zu unserer Ankunft in Besitz behaltene Festung Karitene, weiten Kammer erklärte der Praͤsident, daß gestern den em auch noch 200 Pferde aus, die uns sehr zu sfatten kom— . der von beiden Kammern angenommene Art. ) Hadgi-Christos hatte beim Einzuge des Koͤnigs seine hulaite Kavallerie zum Theil zu Pferde, mitunter auf Ka— sen laͤngs des Weges aufgestellt; die brauchbaren Pferde den fuͤr die Griechische Kavallerte in Beschlag genommen die Truppe, meist aus Gesindel bestehend, zerstreut! Kalergi in bildschoͤner junger Mann, der immer einen auffallend und Kehl, und zwischen Konstanz und Kehl oder den ] gestickten Anzug und einen reichen Damascener Sabel an waͤrts liegenden Haupt⸗Zollstaͤtten und Laudenbach. er Kuppel trägt. Er ist in Petersburg, zum Theil auch rathung daruͤber ward sogleich eröffnet und das a] PFlien erzogen worden, hat ganz das feine Benehmen eines setz einstimmig angenommen. Der Praͤsident zi wäers aus der höheren Gesellschaft und spricht Franzoͤsisch auf der Kammer die Mitglieder mehrerer Kommissn in geborner Pariser. Die Tuͤrken haben ihm einstmals die Als die Reihe an diejenige kam, die uͤber die von n n abgeschnitten, welchen Mangel er durch einen eigenen, rung hinsichtlich des Preß⸗Gesetzes gemachten Eröfst szeschmackvollen Kopsputz bedeckt. Er soll uͤbrigens in der berichten hat, trägt Merk auf eine Verstaͤrkung von! der Anarchie einer der schlimmsten und grausamsten Pali— dern an. Schaaff widersetzte sich diesem Antrage, unn „Chefs gewesen seyn. Die Franzoöͤsischen Truppen, welche bach erklaͤrte sich bloß fuͤr eine Rerstärkung von? 3 Mil Hoch hier vorgefunden, und über welche Se. Majestaͤt der Die Kammer entschied sich aber fuͤr den Vorschlag des VOtio Heerschau gehalten hat, befriedigten unsere Er war— neten Merk, so daß jetzt diese Kommission aus den I N keinesweges. Auch fehlt es ihnen an Subordination und ten Duttlinger, Foͤhrenbach, Buhl, Mert, Welker, Baan n, weehalb sie von den Griechen, zumal seit dem bluti— stein, v. Rotteck und Bekk besteht. Die Sitzung vm u liritte in Argos, gehaßt sind. Dagegen werden unsere sich hierauf in eine geheime. Frischen Soldaten, die uͤbrigens exemplarische NMannszucht

, in allen Garnisonen von den Einwohnern in‘ den om burg v. d. Höhe, 1. Juni. Die Aschasl ,. e ger e . hlt ** bie Entweichung des r.) bnd auf orm Latz dür deß sänth tragen, und

Z„etänmh] Erlöser aus langer Noth und herbem Ungemach betrach—

] ö j ; 6 ö a n, 2 . 8 n, . rern, ,,,, wie sich denn uͤberhaupt ganz Griechenlahr in diesem Augen g 7, w gello aufrichtig nach Ruhe sehnt, und ., der König Otto zuruͤck. Bei dieser scheinbaren Ruhe, mit welcher herzen für sich geiwonnen hat. Ich kann mit Wahrheit durch H'rablgsen. an ainem (Sele augrsthrt wrd, dcr der Aufenthalt hier ml wirlich zinenchat sah en ier ,, 8 33 e i , 2 . bei . besser gefunden, . es in Mun⸗ . ö. ; schilderte, und ann versichern, daß es in Bayern manche Luxemburg, 1. Juni. Am 28sten v. M. sind 6 Garnisonsstadt giebt, welcher ich . unbedingt n. gischen Douanen-Veamten, welche im Fort Beurben findet jetzt hier so ziemlich Alles zu kaufen, was man gehalten wurden, in Freiheit gesetzt worden. Eine nig hat. Noch sind die Wohnungen das, was man Eskorte brachte sie bis an die Gräͤnze des Rayong w wenigsten gut findet und verhaͤltnißmaͤßig am theuer⸗ Wege nach Arlon. zahlen muß. Essen kann man in mehreren Speifehaͤu— sehr gut, meistens nach der Karte, und dle Speisen sind Franzoͤsische Art bereitet. Ich lege Ihnen einen solchen sse⸗Zettel hier bei. (Derselbe enthaͤlt 24 verschiedene Gerichte fuͤnferlei Dessert, zu ir, die ungefähr den hiesigen kommen.) Die Briechischen Weine münden mir nicht be— rs, ubrigens ist namentlich im Anfange dem Ausländer igkeit im Essen und Trinken vorzuͤglich anzurathen. Dle schaftlichen Verhaͤltnisse bilden sich immer mehr aus, und haben schon mehrere sehr häbsche Feste und Balle gehabt. erstg, dem Konig Otto zu Ehren, ward in einer ehe— Ben Moschee gegeben, die sehr elegant eingerichtet war;

setzes uͤber Herabsetzung des Salzpreises, Aufheb ang br gangs Zölle und Erhohung einiger Eingangs—⸗Zöͤlle ihtttthh von Höchstdemselben huldvoll aufgenommen worden sey. M Goll berichtete hierauf uͤber den Gesetz⸗Entwurf hinsch Transit-Zollfreiheit der Straße zwischen Zollhaus ann

Schweiz.

Durch Kreis-Schreiben hat der Vorort den Stam eine Note des Koͤnigl. Preußischen Gesandten, Herrn n mitgetheilt, worin dieser erklaͤrt, daß in Folge der Ankum bedeutenden Anzahl Polnischer Fluͤchtlinge in der Sch Koͤnigl. Graͤnz⸗-Behoͤrden in Uebereinstimmung mit d der uͤbrigen Deutschen Staaten angewiesen seyen, alle! welche selbst mit gehörigen Pässen aus der Schweiß so lange diese Umstäßnde obwalten, auf der ersten Gil tion, wo sie ihre Paͤsse vorzulegen haben, zu einem

den Nachweise ihrer persoͤnlichen Verhaͤltnisse und . König eroͤffnete die Polongise mit der Gemahlin kes ihrer Reise aufzufordern, und im Falle sie die! Ministers Trikupis, ihm folgte der Englische Ad⸗

sten nicht im Stande sind, sie sofort uͤber die Grän mit der Gräfin Armannsperg. Dieser Ball, so wie ein zuweisen. Dieser Anzeige folgt eine ernstliche Warn er bei Armannsperg, war besonders interessant und nicht etwa unbefugten Individuen Schweizer-Paͤsse et end durch den Reichthum und die große Verschiedenheit den. „Was endlich heißt es am Schluß die Rostums. In der nächsten Umgegend von Nauplia steht stattgefundene foͤrmliche Irrüption eines zum Theil e außer einigen Mauer-Ueberresten keine Alterthünter. Ich Corps Polen aus den Franzoͤsischen Depots in den K Hte bis jetzt acht Stunden von hier die gemauerte Hoͤhle, betrifft, so scheint dieses ein Ereigniß zu seyn, wel é man das Grab des Agamemnon nennt, sie dient dermalen der ÜUmstaͤnde, unter denen es sich zeigte, und der Tens 50 Griechischen Familien zur Behausung. In mei— Folgen, die es fuͤr die Schweiz nach Innen und paͤteren Mittheilungen hoffe ich Ihnen indessen Mehreres haben koͤnnte, die ernsteste Erwaͤgung von der ganss Her Hinsicht nach eigener Anschauung mittheilen zu kön— nossenschaft verdient.“ Die direkte Communication mit Triest wirb vom Monat an reg lmaͤßig monatlich einmal, spaͤter aber zwei- und

Portugal. mal eroͤffnet werden; am 6. Juni soll, dem Vernehmen

Lissabon, 17. Mai. In Vianna de Min

ü das Dampsschiff wieder von hier nach Triest abgehen und Englischer Schooner mit neuen Rimessen fuͤr Dom Miguel d Ihnen wieder Nachrichten von mir mitbringen.“ nehmen nach, aus 50, 00 Pfd. Sterl. in Barren i Briese aus Nauplla vom 5. April bringen die Nachricht, Gelde bestehend, angelangt. Der mit diesen Rimess ne beträchtliche Zahl Smyrnaer aus Asien nach Grlechen— mene Agent, der als ein Baron Edan bezeichnet n inwandern und auf dem Isthmus von Korinth eine neue bringt außerdem 8000 Pfd. Sterl. in Wechseln, ist * „Neu⸗Smyrna“, mit Genehmigung der Regentschaft, eingetroffen und wird sich, wie es heißt, nach Bran en werden. Der weise Praͤsident der Hohen Regent— wo Dom Miguel fortwaͤhrend residirt. Die aus dau

Jewinnt von Tag zu Tage mehr die Herzen aller wohl— der in London und Paris negoctirten Anleihe herruͤhn ten Griechen, und so laßt sich nur ef er, ie ge,

bereits hier I er h. Gelder sollen sich zusammen BVereinigte Staaten vom La Plata.

19h, 6bg PfB. belaufen. Sowohl bei der royal e 8 Als in Porto ist, den letzten Nachrichten von dort zusg Täugnos An res, 28, März. Eine ganz gus Kavallerie b P st, t chrich nde Expedition ist im Denn, gegen i guerre zu 35

Neues vorgefallen. ö gef 6 diese Truppen hestehen aus Kontingents von Len ver— Griechenland. ( Jen Provinzen der Republik und werden saͤmmtlich unter (Schluß der gestrigen Mittheilung aus der Munchen r des Generals Quiroga stehen. Die Abthei— . ti chen g elt ?n 39 166 uenos⸗Ayres wird vom General Rosas befehligt. „An Handwerkern fehlt es sehr; Tischler, M [ g. sind eine schreckliche Geißel fuͤr das Land; sie sind Schlosser namentlich haben fast gar keine Werkseuge = Guteberitten und geruͤstet, und haben einen weiren Land⸗ schlechte Arbeit; ste machen aber, wenn sie etwas hn Prey 9 Buenos, Ayres, nach den Anden zu, in Besit. Duvriers⸗ Compagnie sehen, Alles mit auffallender geh R 9 an Luiz ist fast ganz von ihnen verheert worden, und Anstenligkeit nach. Arbelten in Golb, und lle ; ch far fer hien in die Stagten am La Plata ein, trei⸗ zesen ders anf Safs , sah cz nie ichn ls de, hae dle nder, Käühberrir n. mn Hoi fie a. und Silber⸗Arbeiter liefern gute und sch 1 Fetben. D f gel verfolgen und, wo möglich, vollig agegen wird durchaus nichtz verfertigei, was zum! * e Negterung von Huenos,Ayres befindet sich in häuslichen Gebrauche dient. Sogar die unschlitt⸗ Ke

Die Bauern sind ein sehr fleißiges ruhiges

mund entwaffneten Palikaren, deren Chefs sich nun saͤmmt- dem Koͤnige unterworfen haben und hier in Nauplia befin⸗

Kolokotroni war schon beim Einzuge des Koͤnigs mit einer lich brillanten Suite von Haͤuptlingen, die Alle auf wunder-

Schabracken, welche sie noch von den Tuͤrken erbeutet haben,

Her Geldnoth. Im vorigen Jahre hat sie 2 Millionen Dol,

Zeitungs-⸗Blatt besitzt.

werden.

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lars mehr ausgegeben, als eingenommen. Sie halt

haͤltnißmaͤßig weit bedeutenderen Mili tair⸗Stab, 4 n , Regierung, und sie befuͤrchtet eine Revolution, wenn sie es ver⸗ suchen wonte, sich des Schwarms von vollbesoldeten und durch⸗ aus unndthigen Offizieren zu entledigen, weil sie sich nicht stark genug fuͤhlt, den Komplotten verzweifelter und in ihren Hoffnungen getaäͤuschter Leute zu widerstehen. Die hier in Garnison stehenden Truppen haben jetzt ruͤckstaͤndigen Sold von 5 Monaten zu fordern, und die Offiziere fan⸗ gen an zu murren. Die Civil-Beamten werden“ alle or— dentlich besoldet. Uebrigens fuͤrchtet man sch hier nicht vor gewaltsamen politischen Umwälzungen, well das Volt der Revolutionen uͤberdrüfsig und im Allgemeinen der Ansicht ist, daß selbst eine schlechte Regierung lieber zu ertragen sey, ehe man sich durch einen plötzlichen Versuch,“ die Regierung zu verandern, den Schrecken eines Bürgerkrieges ausfetz:. Es le,

ben in Buenos-A Ayres viele Menschen in der aͤußersten Armuth,

und einige Staats-Beamten haben sich daher vorzuͤglich gegen

die Besetzung von Aemtern mit Ausländern erhohen, wodurch

den Eingeborenen Verdienst und Unterhalt entzogen merde. Auch haben sich die oͤffentlichen Blaͤtter n mit . . stand beschaͤftigt; der Herausgeber des Lucero, Senor Pedro de Angelis, vertheidigte die Fremden und wurde von den ande— ren Zeitungen deshalb hart mitgenommen, ein feiler Italtäni⸗ scher Abenteurer genannt und dergleichen mehr. Er machte gegen einen seiner Gegner, den Unter-Secretair im auswaͤrtigen Amte, Senor Manuel Iriyoyen, eine Diffamations⸗Klage an⸗ haͤngig, ließ sich aber einschüchtern, da man! alles Mögliche auf⸗ bot, um das Publikum gegen ihn zu erbittern, und nahm seine Klage wieder zuruͤck. Von der Angelegenheit in Betreff der Falklands/ In eln verlautet jetzt fast gar nichts; man wartet jedoch ängstlich auf desfallsige Nachrichten aus England. Die hier lebenden Nord- Amerikaner freuen sich darüter, daß sie so gut aus dem Spiel gekommen sind, und daß sich der Haß der Einwohner von ihnen auf die Englische Nation gewandt hat. Der Handel liegt sehr danieder. Vor Kurzem wurde eine ansehnliche Baar— Sendung von Bue— nos Ayres nach Chili, Brasilien und dem Vorgebirge der guten Hoffnung gemacht, um daselbst Wetzen und Mehl ein— zukaufen, denn die diesjährige Ernte ist gaͤnzlich fehlgeschlagen, weil den ganzen Winter und Frühling uͤber regnigte Witterung war. Mehl wird jetzt das Barrel mit 140 Papier-Dollars be zahlt. Der letzte Sommer war hier sehr heiß; das Thermome⸗ ter zeigte im Schatten oft auf 90 Grad Fahrenheit und dar— uͤber. Zu Montevideo besorgt man einen nochmaligen Revo⸗ lutions⸗ Ausbruch, weil mehrere von den ausgewanderten Offizie⸗ ren der Orientalischen Republik, darunter auch der General ka— valleja, vor Kurzem Buenos-Ayres verlassen haben, um ihr Gluͤck noch einmal gegen die Regierung von Don Fructuoso Rigeira, jetzigen Praͤsidenten der Orientalischen Republik, zu versuchen. Der Letztere hat sich von Montevideo entfernt, um den Ober-Befehl uͤber die Armee in den Bezirken des Landes zu uͤbernehmen und sich zum Empfang seiner Gegner vorzube⸗ reiten, Lavalleja soll angeblich von einer maͤchtigen Partei in Brasilien unterstuͤtzt werden, und seine politischen Grundsaͤtze stimmen mit denen der jetzigen Regierung von Buenos⸗Ayres uberein. Sonach scheint der Ausbruch eines Bürgerkrieges in der Orientalischen Republik am Uruguay ziemlich gewiß zu seyn.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New York, 1. Mai. Die hiesige Legislatur hat ein Amendement zu der Verfassung des Staats New⸗York ange—⸗ nommen, welchem zufolge der Mayor von Nem York inskuͤnf— tige von den Bürgern der hiesigen Stadt gewaͤhlt werden soll.

In der hiesigen Evening-Post liest man: „Nach allen Orten, wohin unsere Landsleute ihre Ansiedelungen ausdehnen, nehmen sie auch die Presse mit. Keine Gemeinde in den Ein— oͤden des Vesten, wenn sie sich auch eben erst niedergelassen hat, haͤlt sich fär ordentlich eingerichtet, bis sie ihr wöchentliches ; Selbst die kleine Kolonie von Schwar— zen in Liberia war unter der Ober-Aussicht von Amerikanern kaum geordnet, als auch schon der Liberia Herald erschien. Im CTharleston Courier wird eines merkwuͤrdigen Beispiels die— ser Art gedacht. In der Gold-Region von Georgien, die sich noch vor Kurzem im Besitz der Indianer befand, war vor einem Jahr auf dem Fleck, wo jetzt das Dorf Auraria liegt, noch kein Mensch anzutreffen. Gegen Anfang Juni ließ Herr William Dean daselbst eine Huͤtte aufschlagen. Bald wurde ein Gast⸗ haus fuͤr diejenigen angelegt, welche nach dieser Gegend kamen, um Gold zu suchen. Um diesen Kern herum sammelte sich in kurzer Zeit eine aus allen Klassen und Ständen bestehende Bevölkerung. Herr Calhoun besuchte im vorigen November seine Minen in dortiger Gegend und machte den Vorschlag, die kleine Stadt, welche so rasch emporwuchs, Auraria zu benennen, was denn auch geschah. Sie liegt auf dem Bergrücken, der die Wasser⸗ scheide zwischen den Flüssen Chesatee und Etoah macht, in der Grafschaft Lumpkin, dem eigentlichen Cherokesen⸗ Gebiet. Dem Tharleston Courier zufolge, zaͤhlt Auraria jetzt schon 100 Wohn— Gebaͤude, 18 oder 39 Magazine, 12 ober 15 Amts, Wohnungen und 4 bis 5 Wirthshauser. Die Vevoͤlkerung der Stadt wird auf 1900 und die der Grafschaft auf 10,9006 Seelen geschaͤtzt, und sie nimmt fortwährend mit fast unglaublicher Schnelligkeit

zu. Ein neues Wochen⸗-Blatt, der Western Herald betitelt,

ist so eben in Aurarla erschienen. Die Minen hinsichtlich de ren Besitz jedoch noch einige Streitigkeiten obwalten, . . ßerst ergiebig seyn, und es sind auch mehrere Goldwäschen ange— e r n, weil die Gewaͤsser fast alle Goldsand mit sich

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Berlin, 8. Juni. Nachdem Allerhoͤchsten Orts die Er— richtung einer lr n n nr von ich 2 Magdeburg, Höxter, Koͤln nach Koblenz beschlossen und eine besondere Kom- mission mit der oberen Leitung dieser Angelegenheit beauftragt wurde, ist die Linte zwischen Berlin und Magdeburg nunmehr dergestalt vollendet, daß schon seit einiger Zest zwischen beiden Staͤdten auf die sem Wege korrespondirt wor den sst, um die bei den Te— legraphen angestellten Beamten in dem Gebrauche derselben zu uͤben. Die Zahl der einzelnen Stationen bis Magdebhrg be— laͤuft sich auf 16, im Ganzen aber werden eiwa' 60 Statlo— nen angelegt werden. Der Major O'Etzel vom großen General⸗ stabe ist naͤmlich jetzt damit beauftragt, zwischen Magdeburg und Koblenz die zur Ausstellung der Telegraßhen geeigneisten Punkte J ermitteln, und in dem Maße, als diese gefunden worden, oll sofort mit der Anlage der Telegraphen vorgeschritten Zur Bedienung derselben wird auf jeder Sta— tion ein Ober- und ein Unter-Telegraphist, und auf solchen Stgtionen, guf welchen Depeschen abgegeben werden, noch ein Bote angestellt, die Bereifung und Beaufsichtigung

von je 10 bis 12 Stationen aber einem Inspektor übertragen, und das Ganze unter Leitung eines Direktors gestellt. Sarmt— liche bei diesem neuen Staats-Institute anzustellende Beemt⸗— sollen uͤbrigens, der Allerhoͤchsten Intention gemäß, aus der Zahl der versorgungsberechtigten Militairs gewahlt werden. Was di Construction der Telegraphen selbst betrifft, so ist dieselbe nach dem Vorbilde der Walsonschen sechsarmigen Semephoren-Tele— graphen, wegen der wesentlichen Vorzuͤge, welche deren verviel—

sachte Combinationen gewähren, ausgefuhrt worden.

In der Versammlung des hiesigen wissenschaftlichen Kunst-Vereins am Zten d. M. erfreute sich die Gesellschaft an den, von dem Kunsthaͤndler Ludwig Förster aus Wien ein— gesendeten neuesten Heften des bei ihm erscheinenden Prachtwer— kes: „Lithographirte Kopien von Original-Handzeichnungen he ruͤhmter alter Meister der Italiänischen und Deutschen Schule aus der Sammlung Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Karl von Oesterreich.“ Da diese letzten Hefte ganz besonbers reich an Handzeichnungen von Albrecht Dürer und Raphnael sind, su gab dies Veranlassung 34 einer naͤheren Vergleichung der beiden einander befreundeten großen Zestgenossen. Bon A. Dürer lagen die Zeichnungen zu dem Triumphzuge Maximilians, mehrere aus dem Leden der Maria u. a. vor, von Raphael: der h. Stepha— nus, die Fornarina, Petri Fischzug, ferner ein höchst interessan— tes Blatt, der erste Entwurf zur Transfigurallon mit noch un⸗ bekleideten Figuren, und eine Sepia Zeichnung: Alexander, von Liebesgöͤttern zu Roxelane gefuͤhrt, allgemein als das ksstlichfte Kleinod der ganzen Sammlung anerkannt. Die gewissenhafte Treue und Kunstfertigkeit, mit welcher die Herren Pilizotti, Schwemminger, Krammer, Eichholzer, Eybl u. A. die Blatter lithographirt haben, laͤßt nichts zu wunschen uͤbrig. Nach— traͤglich haben wir aus der vorletzten Versammlung noch den Eingang eines Kunst-Berichtes von E. Foͤrster, korrespondiren— den Mitgliedes des wissenschaftlichen Kunst-Vereins, aus Pisa zu erwaͤhnen, welcher, im Auftrage Sr. Königl. Heheit des Kronprinzen von Bayern, mit der Zeichnung der berühmtesten Fresko-Malereien Italiaͤnischer Meister des 14ten, 15ten und I6ten Jahrhunderts beschaäͤftigt ist.

Am ten d. M. beging der Konsistorial⸗Rath Dr. J. A. Matthias zu Magdeburg seine funfzigjaͤhrige Amts⸗-Jubel⸗ Feier. Am 6. Juni 1783 von dem verewigten Roöͤtger als Leh— rer des Paͤdagogiums zum Kloster Unserer Lieben Frauen einge⸗ fuͤhrt, kehrte er im Jahre 1792 als Dom-Vikarius an die Schule zuruͤck, an der er selbst einen Theil seiner Jugendbil— dung empfangen hatte, und wirkte hier als Lehrer bis 1814 sort, wo er das Rektorat des Dom-⸗Gymnasiums erhielt; 1816 wurde ihm zu diesem Amte noch die Wurde eines Konsistorial- und Schul⸗Raths und mit ihr die Ober-Aufsicht uͤber die Symnasien der Provinz Sachsen uͤbertragen, in welcher Eigenschasft er erst ganz kuͤrzlich bei der Lin Nr. 154 der St. Z. erwähnten) Konferenz der Gymnasial-Direktoren jener Provinz zu Halle den Vorsitz fuͤhrte. Geraͤuschlos sollte so war es sein bestimmt ausge— sprochener Wunsch die Feier seines Ehrentages seyn. Doch mußte er sich eine Ausnahme gefallen lassen. Der Herr Ge—

heime Staats-Minister von Klewiz, in dem die Schule sich eines.

ehemaligen Zöglings erfreut, erschien nämlich in Allechöchstem Auftrage, um dem Jubilar, als ein Zeichen Koöͤntglicher Huld und Anerkennung, die Schleife zum Rothen Adler-Orden Zter Klasse, der ihm bereits vor mehreren Jahren verliehen worben, zugleich aber auch ein Gluͤckwuͤnschungs-Schreißen des Miünsste— riums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten und ein anderes des Konsistoriums und des Provinzial-Schul— Kollegiums zu uͤberreichen. Das Amts-Blatt der Königl. Regierung zu Hots— dam und der Stadt Berlin enthält in seiner neue ten Num— mer das, nach erfolgter Allerhoͤchster Genehmigung von dem Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Merl inal Angese— genheiten unterm 25. Februar d. J. bestätig e Gründgesez der zu Klein-Glienicke bestehenden Versorgungs⸗Anstalt für die ver— waisten Soͤhne der Buͤrger, Grundbesitzer und Gewerhtreiben— den, der Elementar-Lehrer, so wie der niederen Staats- und Kommunal-Beamten in der Provinz Brandenburg. . Nachrichten aus dem Regierungs-Bezirk Köslin zu— folge, stehen die Winter⸗Saaten, insbesondere der Roggen, als Folge der vorjaäͤhrigen Naͤsse und des nicht gehörig gereiften Saatkornes, so wie der in diesem Fruͤhjahre vorherrschend gewe— senen Kaͤlte und nachherigen Trockenheit, in mehreren Gegenden schlecht, und viele Aecker, auf denen der Noggen ganz zurückge— blieben ist, haben umgepfluͤgt und von Neuen best ist werden muͤssen. Dagegen läßt eine aäͤußerst guͤnstin: Blüthenzeit der Fruchtbaͤume eine reichliche Obst-Ernte hoff . In den 3 aͤfen des gedachten Regierungs-Bezirks langten im verslossenen Monate 37 Schiffe und 74 Bote an, und 34 Schiffe und 60 Boͤte verließen dieselben; eben so kamen auf der Rhevze bei Leba 2 Schiffe an. Die Haupt⸗Ausfuhr-Artikel nach dem Auslande bestanden in 5767 Klaftern Brennholz und in grauer Leinwand. Der Lachssang hat sich, namentlich am Leber Strande, im Monat Mai ziemlich ergiebig erwiesen. Die na'uͤrlichen und die modificirten Menschen⸗Blattern haben sich im Ganzen sehr ver— mindert und bestehen in geringerem Grode nur noch in den Städten Stolp, Schlawe, Rummelsburg, Kör in und Kolberg und in einigen ländlichen Ortschaften. Eßen so hat auch die Grippe, wodurch mitunter Stoͤrungen und Stockangen in den wirthschaftlichen Verhaͤltnissen erzeugt wurden, bedeutend nach— gelassen. In Bezug auf die in der Nr. 147 dieser Zeitung ent— haltene Meldung, daß, während man in Koblenz am 19gten v. an. einen anhaltenden Hoͤhen-Rauch bemerkt habe, ein solcher um diese Zeit in Westphalen noch nicht beobachtet worden sey, schreiht man uns aus Rheine an der Ems unterm 1. Juni: „Schon

am 19ten, 11Iten und 12. Mai hatten wir hier den ersten Haar⸗

Rauch. Nachdem derselbe vom 13ten bis zum 18ten nach elas— sen, stellte er sich an diesem letztern Tage Nachmittags um )?) Uhr wieder in einer solchen Masse ein und wehte bis in die Nacht hinein so stark, daß die Sonne um 6 Uhr 19 Min, be einer Hoͤhe von 16 Grad uͤber dem Hortzont als eine dunkelrothe Scheibe erschien, und um 6 Uhr 20 Min., bei einer Höhe von 13 Graden gaͤnzlich verschwand, während sonst, beim' starksten Haar⸗Rauche, die Sonne nicht fruher einer bläßrochen Scheibe gleicht, als bis sie sich bis auf 8 Grad über den Horizont ge— senkt hat. Am 19. Mai von 2 Uhr Nachmittags bis in bie Nacht hinein, wehete ein konstanter Nord- Nord, We stwind, nach dem Geschwindigkeitsmesser mit einer 1 5fachen Ge— schwindigkeit, und kann daher angenommen werden, daß Fer

aarRauch in jeder Stunde 4 5 Stunden gegen Süd- Sur;

st sortgetragen wurde, wenn die Richtung und Stärke des Windes aller Orten dieselbe blieb.“

Der verstorbene Pfarrer Blasius Garzczynskt zu Ko— nary, im Kreise Kroͤben des Regierungs-Bezirks Posen, hat der dortigen Kirche ein Legat von 660 Rthlr. vermacht.

Die in der Nummer 124 dieser Zeitung erwahnten Ge—

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