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Krone zu rathen, und die Angelegenheiten des Landes zu leiten, wir den Weg nicht verlassen werden, den wir bisher verfolgt haben, und die Grundsaͤtze nicht aufgeben werden, von denen wir uns bis jetzt haben leiten lassen.“ (Lauter Beifall.) Sir G. Staunton entwickelte hierauf seine, dem Hause vorgelegten, Beschluͤsse in Bezug auf den Handel mit China; er sprach aber so leise, daß die Berichterstatter von seiner Rede, obgleich die⸗ selbe uͤber eine Stunde dauerte, keinen einzigen zusammenhaͤn— genden Satz auszeichnen konnten. Bevor er noch seinen Vor, trag zu Ende gebracht hatte, trug ein Mitglied auf Zaͤhlung des Hauses an, und da es sich ergab, daß nicht 40 Mitglieder an— wesend waren, so vertagte sich das Haus.
London, 5. Juni. Gestern haben die Pferbe-Rennen zu Ascot begonnen. Die Koͤnigl. Familie langte um 1 Uhr an. Der Koͤnig befand sich mit der Koͤnigin, dem Herzoge von Braunschweig und der Herzogin von Buceleuch in der ersten Kutsche; in der zweiten folgte der Prinz von Cambridge. Die Hohen Herrschaften sahen dem Schauspiel bis um halb 6 Uhr von . Ein et n g, gor aus zu und kehrten dann nach Wind— sor zuruͤck.
6 Wi ner r⸗ Zeitung meldet: „Mit tiefem Bedauern mässen wir anzeigen, daß der Prinz Georg von Cumberland, der am vorigen Montag sein funfzehntes Jahr erreichte, seit Kur— zem sein Gesicht gänzlich verloren hat. Bieser traurige Umstand wird es hinlänglich erklären, weshalb Se. Koͤnigliche Hoheit in der letzten Zeit gar nicht oͤffentlich erschien und an den von Ih ö. Majestaͤten veranstalteten großen Festlichkeiten nicht Theil nahm.“
Nach der vorgestrigen Oberhaus-Sitzung kamen sogleich
theilung an Se. Majestaͤt nach Windsor ab. Der gestrige Ka— binets⸗ Rath, dem saͤmmtliche Minister beiwohnten, dauerte an vier Stunden. Man glaubt, daß heute der Premier-Minister und der Lord-Kanzler dem Könige in Windsor ihre Aufwar— iung machen werden, um die Befehle Sr. Masestaͤt hinsichtlich zer auf die Adresse des Lords zu ertheilenden Antwort und hin⸗ sichtlich anderer damit in Verbindung stehender Angelegenheiten entgegenzunehmen. Es geht das Geruͤcht, daß auch der Herzog von Wellington in Windsor zugegen seyn werde; ob in Folge ö. einer vom Koͤnige an ihn ergangenen Einladung, weiß man nicht. 3 Lord Ingestrie hat sich von der Wahl in der Grafschaft . e zuruͤckgezogen; die Radikalen sollen daruͤber sehr be— truͤbt seyn
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der General Santana bei der Praͤsidenten-⸗Wahl 16 Stimmen ; davongetragen; Chihuahua stimmte fuͤr den General Bravo und -. Guanajuato fuͤr Herrn J. Rincon. Der General Santana hatte seinen Landsitz noch nicht verlassen. General Montezuma war zum General des Distrikts und Staats Mexiko ernannt worden. ;
Nieder lande.
Aus dem Haag, s. Juni. Der Oberst Omphall, Adju⸗ tant Sr. Majestaͤt des Königs, wird sich in der Eigenschaft ei⸗ nes Königl. Kommissartus mit dem Dampfboote nach St. Omer begeben, um einige Anordnungen hinsichtlich der nach ihrem Vaterlande zuruͤckkehrenden Hollaͤndischen Kriegs-Gefangenen zu tressen. ; z Die Korvette „Nehalennia“ ist es, an deren Bord sich der
junge Prinz Friedrich Heinrich begeben hat, um mit derselben einen Kreuzzug durch die hohe See zu machen.
In dem Berichte, den der Praͤsident der Niederlaͤndischen Handels⸗Gesellschaft, Herr Schimmelpenninck, in der am Zten d. gehaltenen Versammlung abstattete, druͤckt er zunächst seine Freude daruber aus, daß die vermehrte Nachfrage nach Kolonial⸗Waaren, so⸗ wohl vom In- als vom Auslande, Gelegenheit gegeben habe, mit he⸗ deutenden Vorraͤthen aufzuräumen. Dit vorgelegte Bilanz ergab, daß nach Abzug der Zinsen von 1,957,500 Fl. an die Actionaire noch ein Gewinn von 1,978,590 Fl. übrig blieb. Davon sollen 982,897
Fl. zur Herstellung des urspruͤnglichen Kapitals dienen, welches durch die 23,500 Actien repraͤsentirt wird, und 995,693 Fl. sol⸗ len dem Koͤnige als Abschlag auf die von ihm vorgeschossenen Zinszahlungen , werden. Der Handel der Gesell⸗ schaft mit den Ostindischen Besitzungen, bemerkte Herr Schim— melpenninck, sey bis zu dem Augenblick thätig und ununterbro— chen gewesen, wo die Maßregeln der Regierungen Frankreichs und Englands ihm Hindernisse in den Weg gelegt hätten. In Java, wo die Bevoͤlkerung fortfahre, die Vortheile einer dauern⸗ den Ruhe zu genießen, habt sich der Einfluß der höheren Preise
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* . fuͤr die Produkte der Insel vortheilhaft fuͤhlen lassen, und sey * ' den Fortschritten der Kultur zu Hülfe gekommen. Fuͤr die Nie 6. ö derländischen Fabriken eroͤffne sich ein immer groͤßerer Markt in 26 ö. Ostindien, indem bei zunehmender Civilisation eine bedeutendere 83 Consumtion sich kund gegeben, und den Niederländischen Fabriken an⸗ 14 ö sehnliche Auftrage aus jenem Welttheile zuwege gebracht habe. Die 8 . im Jahre 1832 durch die Gesellschaft expedirten Fabrik-Gegen⸗ * . staͤnde beliefen sich auf 1,280,009 Fl., der Werth der durch die
; Gesellschaft im Jahre 1832 in Niederländische Hafen eingefuͤhr⸗ ten Waaren ergäbe eine Summe von 7,200, 090 Fl. Die Direc—
4 tion sey dem Systeme treu geblieben, welches sie von dem Augen⸗ . blick an, wo die Ruhe in Europa gestoͤrt worden sey, angenom⸗
men habe; sie habe einerseits fortgefahren, die disponiblen Kapi⸗ talien der Geseslischaft anzuhalten, und andererseits die Ausfuhren
auf das durchaus Nothwendige beschränkt. Der Schluß des Vortra⸗
ges lautete folgendermaßen: „Wie beruhigend auch meine Mitthei⸗
lungen im Allgemeinen fur Sie seyn werden, so muͤssen Sie doch mit
mir die lebhafteste Freude daruber empfinden, daß einem Zu—
stande der Dinge ein Ende gemacht werden soll, welcher eben
so nachtheillg fur unser Vaterland, als betruͤbend fuͤr Europa
war, und Ihre Wuͤnsche werden sich ohne Zweifel mit den mei⸗
nigen dahin vereinigen, daß die Anstrengungen unserer Regie—
rung, um die noch bestehende Schwöerigkest zu ebenen, mit einem vollkommenen Erfolg gekrönt werden, und uns bald einen dauerhasten Frieden — das so wuͤnschenswerthe Ziel fur alle Zweige unsers National. Wohlstandes — verschaffen mögen. —
Die Direction wird indessen bei dem System beharren, welches sie bis jetzt mit einem so glücklichen Resultate befolgt hat, und wird
zu beohachten, um so viel als möglich die ihrer Sorgsalt anver— trauten Interessen zu beschützen, während sie andererseits nicht ermüden wird, unsere Industrie in ihren Beziehungen mit Ost— indien zu ermuntern, zu leiten, und in Thaͤtigkeit zu erhalten, um uns der Hoffnung Überlgssen zu köhnen, Laß sis in ein igen Jahren im Stande seyn wird, alle Bedärfnisse unserer Kölb, nieen zu befriedigen = Auf diesem Wege wird die * den doppelten Zweck erreichen, die Mittel der Gesellschaft unver⸗ letzt zu erhalten, und auf eine wirksame Weise dazu beitragen, unsetem Vaterlan de alle die Vortheile zu verschaffen, auf die es vermoͤge seiner gluͤcklichen geographischen Lage und seiner uͤbrigen
mehrere Kabinets-Minister zusammen und fertigten eine Mit-
Nachrichten aus Vera-⸗Cruz vom 27. April zufolge, hatte
es sich angelegen seyn lassen, einerseits den Gang der Ereignisse
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vortheilhaften Verhaͤltnisse unter dem wohlthaͤtigen Einfluß einer weisen und vaͤterlichen Regierung Anspruch machen kann.“ Der Staats-Minister Baron Six van Oterleek ist am Zten
d. M. in Utrecht mit Tode abgegangen.
Selgie n. Bruͤssel, 6. Juni. Gestern war zur Feier der Ankunft des Herzogs von Orleans ein großes Diner in Laeken, zu dem die Gesandten Englands und Frankreichs eingeladen waren.
Die Koͤnigin der Fransosen wird mit mehreren Mitgliedern ihrer Familie am Zten k. M. in Bruͤssel eintreffen, und unge— faͤhr vier Wochen in Belgien verweilen. ?
Dem Vernehmen nach, beschaͤftigt man sich im Kriegs-Mi— nisterium mit dem Plane, die Armee um 40,060 Mann zu re— duciren.
Das in Valenciennes erscheinende Echo de la Frontidre enthaͤlt Folgendes: „Es scheint gewiß, daß die Franzoͤsische Nord— Armee drei Lager bilden wird; eins bei St. Omer“ fuͤr die 1ste Infanterie-Division und für vier Batterieen; das zweite bei Watignies fuͤr die Ate Infanterie-Division und eine gleiche An— zahl Batterien; das dritte bei Rocroi fuͤr die Zte Infanterie— Division und auch fur vier Batterieen.“
Die Niederläandischen Gefangenen in Frankreich werden, wie man aus Duͤnkirchen meldet, am 7ten, Sten und 9ten d. daselbst nach Holland eingeschifft werden. Es sind ihrer zusammen 4897 Mann. )
In der neuen Repraͤsentanten⸗Kammer befinden sich 9g Ad— vokaten, 15 Eigenthüuͤmer oder Rentiers ohne bestimmtes Ge— werbe, 15 Fabrikanten, 10 Adelige, 3 Geistliche und 50 besol— dete Beamte.
Gestern ward die freie Schelde-Schifffahrt durch das von Brasilien kommende Belgische Schiff „Octavie“ eroͤffnet. Dieses Schiff wurde nicht begleitet und kein Hinderniß stellte sich seiner Fahrt entgegen. Der Admiral Gobius zu Vliessingen liz selbst den Capitain wissen, daß er den Fluß hinauffahren könnte, allein
unter weißer Flagge; wenn er seine Belgische Flagge zeigte,
wuͤrde man ihm zweifelsohne Schwierigkeiten machen, und ihm sogar die Voruͤberfahrt verwehrt werden. Erst auf unserm Ge— biet, am Fort la Croix, zog der Capitain die Belgische Flagge auf. — Wahrscheinlich wird es sich mit der Schifffahrt auf der Maas eben so verhalten. n .
An der hiesigen Fonds-Voörse hat heute ein Spekulant seine Zahlungen mit einem Deficit von 150, 90) Gulden eingestellt.
Polen.
War schau, 7. Junt. Se. Majestaͤt der Kaiser haben un—
term 2. April an den Minister des Innern des Kaiserreichs fol—
gende Verordnung hinsichtlich der Gefangenen der ehemaligen Polnischen Armee erlassen: „Als Ich durch Mein Manifest vom 20. Oktober 1831 allen Einwohnern des Königreichs Polen, die sich durch die Intriguen der Aufruͤhrer und durch den Drang der Umstaͤnde zur Theilnahme an dem Aufstande hatten hinrei— ßen lassen, eine allergnädigste Amnestie bewilligte, schloß Ich von dieser Wohlthat die höheren Offiziere der ehemaligen Polnischen Armee nicht aus. Ohne Ruͤcksicht auf das volle Gewicht ihrer Verschuldung, die um so größer war, als sie die Heiligkeit des auf sie gesetzten Vertrauens geschaͤndet und die ihnen an— vertraute Gewalt gegen die rechtmäßige Regierung gebraucht hat—⸗ ten, wurde ihnen gleiche Huld, wie den minder Schuldigen, zu Theil. Ihre ganze Strafe beschraͤnkte sich darauf, daß sie in das Innere von Rußland abgefuͤhrt wurden. Jetzt, da mit dem göttlichen Beistand und durch die ausdauernden Bestrebungen der Regierung die fruͤhere Wohlfahrt im Koͤnigreich Polen immer sichtbarer wieder hervortritt und dieses Land sich von Neuem des inneren Gluͤcks zu erfreuen anfängt, welches vor der Revolution unter allen Standen herrschte, glaube Ich, daß diesen Personen, so wie uberhaupt allen kriegsgefangenen Generalen, Ofsizieren aller Grade und Militair-Beamten der ehemaligen Polni— schen Armee, die bisher in Rußland , . wurden, mit Ausnahme derer, welche in der Kaiserlich Russischen Armee Dienste genommen haben, die Ruͤckkehr in ihr Vaterland gestat— tet werden kann. Ich bin vollkommen uͤberzeugt, daß sie, sobald sie an den Segnungen Theil nehmen, unter denen ihr von den Revolutions⸗Greueln erloͤstes Vaterland von Neuem emporbluͤht, die Guͤte und Großmuch der Regierung in ihrer ganzen Macht fuͤhlen und sich, ein Jeder in seinem Kreise, bemuͤhen werden, sich als wahrhast nuͤtzliche Mitglieder der menschlichen Gesell— schaft, als unerschuͤtterlich in ihrer Treue und Anhaͤnglichkeit an den Thron zu erweisen, und daß sie bei strenger Unterwürfigkeit unter die rechtmäßige Gewalt beharren werden. Deshalb trage Ich Ihnen auf: 1) Durch die Orts-Civil-Gouver— neure allen Generalen, den Offizieren aller Grade der ehe— maligen Polnischen Armee und den Personen aus ande— ren Staͤnden, die nach der Einnahme von Warschau aus dem Koöͤnigreich Polen entsernt wurden, so wie den nicht in Russische Dlenste genommenen Polnischen Kriegs-Gefangenen, diese aller— gnaͤdigste Amnestie und die Erlaubniß zur Ruͤckkehr in ihr Va— terland zu verkuͤndigen. 2) Ausgenommen sind: a) der Divi— sions⸗General Krukowiecki von der ehemaligen Polnischen Armee und der Brigade⸗General Fuͤrst Michael Radziwill, dle sich erkuͤhn⸗ ten, den Ober-Befehl uͤber die Insurgenten-Armee zu uͤbernehmen und dieselbe gegen die Kaiserlich Russischen Truppen zu fuͤhren; diese sollen bis auf weitere Verfugung an ihren jetzigen Aufenthalts— orten verbleiben; h) 15 Offiziere und Individuen niedrigeren Ranges von denen Einige vor Gericht stehen oder in Untersuchung befindli sind, Andere wegen Vergehen, die sie waͤhrend ihres Aufenthalts in Rußland veruͤbten, durch, Abfuͤhrung nach entfernten Gegen— den bestraft wurden; diese Leute, hinsichtlich deren nach beendig— tem gerichtlichen Verfahren oder nach beendigter Untersuchung eine besondere Verordnung erfolgen wird, sollen in ihrer jetzigen Lage verbleiben. 3) Unverzüglich die noͤthigen Anstalten zur Ruͤckkehr dieser Personen in das Königreich Polen zu treffen, die dazu erforderlichen Ausgaben auf Rechnung der Fonds des Königreichs Polen aus dem Schatz des Kaiserreichs zu nehmen und diese Veranstaltungen Mir zur Bestätigung vorzulegen. 4) Den Statthalter des Königreichs Polen von der bevorstehenden Ruͤckkehr der erwähnten Personen nach dem Koͤnigreich Polen zu benachrichtigen, damit derselbe seinerseits zu diesem Zweck die zteig Cn Fer g men treffen kann. Der Fuͤrst Adam von Wuͤrttemberg, General-Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers, ist von hler nach Deutschland abgereist. Das außerordentliche Rechnungs-Comité, welches zur Be— richtigung der, aus der Revolutions-Zeit herruͤhrenden, Nechnun— gen eingesetzt wurde, ist jetzt der Ober-Rechnungs-Kammer ein— verleibt worden. ö — — Am 2. d. hielt der hiesige Wohlthäatigkeits-Verein eine oͤffentliche Sitzung und waͤhlte den Grafen Johann Lubienski zu seinem Praͤsidenten. 2
Deutsch land. . Kassel, 8. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm
taͤts⸗Verwandten nach Aufgabe der akademischen Gericht.
Pr. Schumann, beantragte hierzu den Zusak, daß o
wle bisher vor die Aemter verwiesen wurden. Das Am
von Preußen (Bruder Sr. Majestäͤt des Koͤnigs) ist nehs der regierenden Koͤnigin am 26sten v. M., zur Feier mahlin und Kindern gestern von Berlin hier i germ ff hen Ankunft des Koͤnigs Otto, hier , , , In der gestrigen zweiten vorbereitenden Sitzung der Zayerische Blatter schreihen: „Wie man sagt, sollen die
staͤnde wurden zu Mitgliedern, des Legitimations. us schuss Gesetzgebungs⸗Ausschuͤsse der beiden Staͤnde⸗ Kammern wahlt: die Herren Dedolph (Vice-Praäsident), von Baum hach uns einberufen werden, um die Gutachten uͤber die der Dirks, König, Schwarzenberg und Wippeimaan. Nach , Stände, Versammlung vorgelegten Gesetzbücher zu , ,. nn ,, , .
emaͤßheit des 5.3 der Ge ts⸗Ordnung abermals geprss Karlsruhe, 5. Juni. In der heutigen Sitzung der er— deren in solcher Zahl in Ordnung befunden, daß nach 5. n, i das Sekretariat die . den in ger gleichmäßiger Anerkennung derselben von Seiten der bten Vorberathung niedergesetzten Kommissionen. Diese tags⸗-Kommission, welcher die Urkunden noch denselben w M eine zur Begutachtung der provisorischen Verordnung diesem Ende uͤbergeben wurden, und nach der noch zu erss ä Bildung von Vereinen ꝛc., bestehend aus den Herren den Wahl des Landtags-Secretairs, der feierlichen Cf, smen Rath von Berg, Freiherrn von Goͤler und Hofge— Staäͤnde-Versammlung kein Hinderniß mehr im Wege „Rath Grafen von Hennin; 2) eine zur Pruͤfung der in durfte. . . sner Sitzung gemachten Mittheilung uͤber die Preß-Ange— Dres den, 6. Juni. In der Sitzung der ersten git, gebildet aus den Herren Geheimen Rath von Ruͤdt, mer am 3Zten d. M. kam eine Petition des akademssaen ] n von Rübt d. J, Sr. Durchl dem Fürsten von Für— der Universitaͤt Leipzig, das Fortbestehen der Jucisdickion Ig, Prälaten Huͤffell und Geheimen Rath Kirn. — Herr sinirersitst betreffend, zut Mittheilung, Di. Seer ich in äääth Wincer legtè sodann der hohen Karamer die Verbrd, hinsichtlich derselben, daß er als Mitglied des Dircktersnm; wen fa. Maͤrz d. J. uͤber die Verbreitung schwaͤrmerischer Inhalt dieser Petttion genau gepruͤft und daraus enn n, die sich den Staatsgesetzen nicht fuͤgen wollen, zur Unter— habe, daß der Rechtsgrund, den die Universitäc för di— dn und Genehmigung vor. Er motivirte dieselbe ganz kurz und haltung ihres pr wilegirten Gerichtsstandes aufstelle, der i, mmer beschlbß, sie vorberathend in Erwägung zu ziehen. — owehl ihre Real, als Personal-Jurlsdiction eine Paten än serner, Namens der Budget ⸗Kommission, Geh' Hofrath Gerichtsbarkeit sey, und daß man ihr diese nur auf dem ] den Bericht uͤber den Gesetz-Entwurf, die e ff, des Gesetzes und des Vergleichs nehmen koͤnne. Er halte n zend, erstattet, und die Kammer in die summarische Be— daß diese Petition bei der Berathung uber das vorlegen ö über denselben eingewilligt hatte, so wurde dieser Ent ä mit, berücksichtigt werde, Die Kammer beschloß dnl ä der von der zweiten Kammer recipirten Fassung gleichꝙ Vorstellung auf die Tagesordnung zu bringen, sie vorzuss ohne allen Anstand angenommen. — Es verwandelte sich dann daruͤber zu bestimmen. Man ging darauf zur Fort die Sitzung in eine geheime, wo unter Anderem einstim— der Vergthung über den Gesetz, Entwurf wegen der pril eeschlossen wurde, der don der zweiten Kammer bestimm, Gerichtsstände uͤber und gelangte in der Diskussion sibn Diäten Verminderung fuͤr die erste Kammer keine Folge nunmehr zu der Frage uͤber die Gerichtsbarkeit der llners chen, sondern vielmehr das die Diaͤten der Landstaͤnde re— Leipzig auf Beranlassung des den Professoren zufhunbä ade Allerhöchste Reskript in seiner fortwaͤhren den Guͤl⸗ privilegirten Gerichtsstandes. Hier wurde nun zebra Ir anzuerkennen, dagegen freiwillig und ohne Bezug oben erwähnte Petition des akademischen Senats vprgelhn,] den Beschluß der andern Kammer verzichtend einzu—; hee Den träich bemerkte, daß der Inhalt aus zwei verclg en, daß die Daten der Mirglieber der? etsten Kammer Gegenst anden bestehe, indem theils von der kademshn ö Bie Dauer dieses Landtags um 1 Fl. verringert werden. richtsbarkeit die Rede sey, theils von der Beräckm za der heutigen Sitzung der zweiten Kammer wurde der welche fuͤr die Jurisdictions-Verwandten der Atademte n Ldacte Sander beeidigt, nachdem vorher die Entscheidung fassung des Lokal⸗Statuts zu Leipzig in Anspruch zu neh Hof ⸗Gerichts, wonach Sander ganz frei gesprochen ist, ver⸗ Letzterer Gegenstand stehe nicht in Beziehung auf das vorn worden. — Der Finanz-Minister setzte die Kammer in Gesetz und es komme darguf an, ob er ganz außer Bei iniß, daß die Regierung sich veranlaßt gesehen habe, die bleiben solle, oder ob ihn Dr. Klien zu deim sein igen ni er fär dle ersten sfechs Monte dieses Budgets Jahres aus/ er dann an die dritte Deputation gelangen mil se. hr. ben. — Der Abgeordnete v. Itz stein behauptete, daß die erwiederte, daß die Angelegenheit wegen des Lokal, Sten rung, da die Stande gerade ahwesend seien, diefen die er—⸗ einer genauen Verbindung mit der Frage über die Juri iche Vorlage desselben hatte machen sollen. — Mehrere stehe. Letztere umfasse nicht bloß die atademischen Lehr Nazer traten dieser Ansicht bei. Der Finanz⸗Minister da⸗ dern auch viele Andere und gewähre diesen mancherlei suchte zu zeigen, daß die Regierung hierzu nach der Ver— Immunitaͤten. Mit dem Falle des Einen werde auch des berechtigt fey, sobald einer“ der darin bezeichneten Falle gefaͤhrdet, und mit der Aufhebung der Jurlssicti enn sst. auch der ganze Grundstein des Verhaͤltnisses der Universl! Stadt Leipzig und deren Behoͤrden verloren. Deshalbn cire er jetzt seine fruͤheren Antraͤge dahin, daß die aklghn Gerichtsbarkeit wenigstens so lange unangetastet Hleibe, h! Lokal-Statut zu Leipzig Allerhoͤchste Bestaͤtigung erlang Nach einer mehrfachen Diskussion über diesen Gegenstanz, z sonders durch verschiedene Entgegnungen zwischen Pr. Kin! dem Staats⸗Minister von Könneritz veranlaßt wurdc, cn Königl. Hoheit Prinz Johann vor, daß man die Regse um die Untersuchung der von der Universitaäͤt angeführten grunde in der Schrift bitten, in das Gesetz aber blos die aufnehmen moge: „die Jurisdiction der Universität Leipzin bis auf Weiteres unveraͤndert.“ Dr. Klien ließ darauf Amendement den Vorzug gebend, das seinige fallen. A Minister von Koͤnneritz erklaͤrte jedoch, daß sich die Rasp weder den einen noch den anderen Zusatz im Gesetze it lassen koͤnne. Sie werde und duͤrfe sich das Recht nicht it lassen, in Verwaltungs-⸗Angelegenheiten der Staats⸗Anstat zugreifen und jeder Zusatz werde sie hierin beschränken. Du stehe allerdings den Ständen das Recht zu, im Einverstzn mit der Regierung daruͤber zu beschließen, wohin die Un
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— Wien, 4. Junt. Der Freiherr Boguslaw Hellmuth Malbahn, Koͤnigl. Preußischer Kammerherr, außerordentli— hesandter und bevollmaͤchtigter Minister am hiesigen Hofe, fern fruͤh hierselbst mit Tode abgegangen. Noch nicht voͤllig nem Ansalle der Grippe wieder hergestellt, die ihn bei sei⸗ mehrjährigen Leberleiden sehr angegriffen hatte, bekam er E Nacht vom Sonnabend zum Sonntag einen Ruͤckfall, b furchtbar schnell bildete sich eine Leber-Entzuͤndung aus, lle ärztliche Huͤlfe scheiterte, und ein hinzugetretener Brand Eingeweiden gestern Morgen um 57 Ühr dem Leben des ein geachteten Staatsmannes ein Ende machte.
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Eurin, 30. Mai. Der Köoͤnig wohnte heute auf dem sfelde den Uebungen der Brigaden von Savoyen und Ca— ei.
Der Herzog von Laval⸗Montmoreney ist von Rom hier an— men.
Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt nachstehenden Bericht Havoyen vom 29. Mai. „Was ich Ihnen neulich nur in unbestimmten Umrissen uͤber die revolutionairen Bewe⸗ n in Savoyen und Piemont schrieb, ist nun bestimmter getreten. Es hat wirklich ein guter Stern uͤber Karl Al— Und seiner Regierung gewaltet, wiewohl der Ursprung und en, oder bei gefundenen Bedenken bis auf Weiteres aut Purzeln dieser Verschwöͤrung älter sind, denn sein Koͤnig⸗ dei der Abstimmung wurde darauf der von Sr. Köniz Schon vor drei Jahren zeigten sich bei dem Anmarsche Prinz Johann vorgeschlagene Zusatz von 20 Stimmen ge Niegbntesischen Verwiesenen von Frankreich her nach Sa— abgelehnt; dagegen die vom Präͤsidenten gestellte Frag‘ manche Einverstaͤndnisse des Franzoͤsischen und Italienischen eine Ermächtigung der Regierung, die Ausfuͤhrung diz ments, besonders der Marseiller Giovane Italia, im der akademischen Jurisdictions-Verwandten zu fassendes l besonders in der Armee, die noch viele Napoleonische schlusses nach Befinden bis auf Weiteres auch te enthält, und in dem hier zu Land so zahlreichen Advo— in die Schrift aufgenommen werden? von 235 Esskende. Damals wurde diese Herüͤber- und Hinäber-Wir— gegen G6 bejaht. Man ging nunmehr zur Ba Kurch die Aufmerksamkeit der Regierung nur unterbrochen, über die Frage uͤber, ob die Professoten in Ga abgebrochen. Schon am Ende 1831 wurde ein Kom— des Deputations-Gutachtens bei Aufhebung der ak, entdeckt, die Regierung glaubte aber, es genuͤge, die Gerichtsbarkeit an die Lokal-Gerichte, oder in Gemäß igen aus der Armee zu entfernen; diese Nachsicht half Gesetz Entwurfs an das Amt zu verweisen seyn warden. icht und wurde vielmehr fur Schwache ausgelegt. Viele v. Schoͤnbueg bemerkte, daß es nothwendig sey, zuodn ten, Unteroffiziere und Feldwebel gingen auf dem nächsten wissen, in wie weit die Staats-Beaniten an die Aemter nach Frankreich hinuͤber oder wandten sich über Genf oder werden sollten, indem man die Professoren muthmaßlch Re nach Ferney. Durch die im sfuͤdöstlichen Frankreich an— wie die etwa gleichzuachtenden Staatsdiener zu stelen enen Polen wurde spaäͤter die Aufregung noch lebhafter, seyn durfte. Die Kammer erklaͤrte sich mit dieser Ber nn auch von Paris aus tuͤchtig an dem Feuer geschürt einverstanden, und ging sofort zur Berathung Aber das Und doch kam der Regierung gerade von daher die Ent— der Staatsdiener über, ruͤcksichtlich welcher der Gesetz s der Verschwöͤrung mit einer Menge genauer Angaben. alle von hoͤhern und mittlern Staats, und Kirchen⸗Behürzg Harte nichts Geringeres zum Zweck, als Umsturz der Re— stellten Staatsdiener unter die Aemter und Königl. Just iar , Einführung der Repüblik, Verjagung des Adels und
will. Das Gutachten der Deputation läßt sedoch solchts nn B iichteit. Durch zahlreiche Verhaftungen im Milltair m Civil, und durch die dabei gefundenen wichtigen Pa⸗
in den drei ersten Klassen der Hof-Rangordnung sit ( , Staats-Beamten den Fall seyn. Hr. Deutrich syn in nicht nur die Häupter und Fuhrer der ganzen Ün— ng heraus, sondern auch der Umstand, daß an einem
dahin aus, daß, wenn nicht die Exemtionen gan; unnöt ; w häuft werden sollten, nur die Mitgiieder der . um . Sontage nach der Messe die Empörung zugieich im vinzial⸗Behoͤrden, mit Einschluß der nicht kellegtalen,“ ande ausbrechen solle, in Turin, wie an der' Lombardi— Aemter zu verweisen seyn dürften. Der Königl. Ken d. Franzosischen Gränze. Die Unteroftzlere von vier lied entern waren einverstanden, und zahlreiche Verzweigun⸗ Sachen und die sich darauf beziehenden Rech s- Aagele tte das Komplott in allen Theilen der Armee. Die Brief⸗ n sellten im ganzen Lande, in demselben Augenblicke, fur sre . angehalten, und dadurch bis zur Vollendung des Schumann dei der Abstimmung mlt 2 Ste nnen nn eg. die Nachbar- Staaten ohne Kenntniß von dem angenommen. 16 erden, was vorgehe; nur die Einverstandenen in die⸗ Manchen, 5. Juni, Zu Nürnberg und Hörzbnn,.—=. wärden durch Feüer-Zeichen auf den Bergen Mach, am 2ten und Zten Juni die Nachricht von der ga iche ij un BGellngen der Unternehmung erhalten, um gleich⸗ besteigung Sr. Maj. des Koͤnigs Otto durch Gottes die zustéhen. Als das Komplott entdeckt war, wurde sogleich
wa. e, H. 6 egs⸗Gericht in C sed⸗ . Gastmähler von Seiten der Civil⸗ und Militair-Stellen = hambery niedergesetzt. Vor acht Tagen 3 . ⸗ te es ben Feldwebel Canale vom 1sten pie er offt?!
begangen. 3 ent und d ffini Ba hie s ige Zeitung enchäit einen ausführlichen en Unteroffizier Tamburellt desselben Regiments hiesige Zeitung enth f Robe. An Tamburrll wurde auch das Urtheil vollstreckt,
uber die Speisung von 8h65 Armen, welche auf ef
gewiesen werden sollten und sey es ganz unbedenklich, he Regierung in der Schrift anheimgestellt werde, die angh Rechtsgruͤnde zu eroͤrtern, und sodann den gesaßten R uber die Verweisung der akademischen Jurisdictions-Vern an einen andern Richter entweder sofort zur Ausführung
ment des Hr. Deutrich wurde nebst diesem Zusatz in
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denn er wurde am 22sten gehaͤngt. Canale aber versprach wich⸗ tige Entdeckungen zu machen, machte sie auch , 3. 6 Konig verwandelte daher seine Todesstrase in zwanzig Jahre Galeeren. In Folge dieser Entzeckungen sind neue ,, , gen in Chambery vorgenommen worden. Sogleich wurden zwoͤlf Offiziere und Unteroffiziere verhaftet; auch der General Gůillie de la Roche, und selbst der Adjutant des Gouverneurs wurden verhaftet und in das Fort Echillon gebracht. Auch mehrere Einwohner des Frankreich nahe liegenden Staͤdtchens Annecy sind eingezogen worden; die Aerzte Potier und Lachenal, so wie der Ad voa Rabin, haben die Stadt in aller Eise verlassen und sind mit Zuruͤcklassung der Ihrigen nach Frankreich geflohen.
Rom, 30. Mai. Am 2östen d. M. ftuͤh kam Se. Koͤ— nigl. Hoheit der Prinz von Salerno mit seiner Gemahlin und Tochter und an demselben Nachmittage Se. Katserl. Hoheit der Großherzog von Toskana unter dem Namen eines Grafen von Pitiliand hier an. Der Letztere stattete am folgenden Tage, von dem Kaiserlich Oesterreichischen Boischafter, Grafen v. Lütz ow begleitet, Sr. Heiligkeit einen Besuch im Vatikan ab und setzte, nachdem er die hiesigen Sehenswürdigkelten schnell im Augen— schein genommen, am 27sten seine Reise nach Neapel fort, wo— hin ihm der Prinz von Salerno mit Familte folgte. Vor ih⸗ rer Abreise besuchten die Prinzen und Prinzessinnen auch das hiesige Ursulinerinnen-Kloster, in welchem sich ihre Cousine, die Prin e sn Maria Antonie von Bourbon, befindet.
uch J. K. H. die Herzogin von Leuchtenberg und der Erbprinz von Hohenzollern-Hechingen nebst Gemahlin, die vor einigen Tagen hier angekommen, sind, nachdem sie dem Papste einen Besuch abgestättet, nebsitt dem Prinzen Konstantin von Ol— denburg nach Neapel abgereist.
Neapel, 27. Mai. Nachdem der Fuͤrst Corsini am 23sten d. M. Sr. Majestaͤt dem Könige sein Beglaubigungs⸗Schreiben als außerordentlicher Gesandter des Großherzogs von Toskana uͤberreicht, hielt er vorgestern in oͤffentlicher Audienz beim Könige und bei der Koͤnigin Mutter um die Hand der Prinzessin Marie Antonie fuͤr seinen Souverain an und haͤndigte, nachdem JJ. M M. in den Antrag gewilltgt und die Prinzessin denselben an⸗ . der Letzteren das Bildniß ihres kaͤnftigen Ge— mahls ein.
Neapel, 25. Mai. (Allgemeine Zeitung. Wer Neapel seit einigen Jahren nicht gesehen, findet wiederkehrend eine bedeutende Veraͤnderung. Gleich der erste Anblick sagt dies, die Stadt ist heller, freundlicher geworden; es wird viel gebaut, die Toledostraße ist verschöͤnert, und das rege, unerschopfliche Le⸗ ben, das durch Markt und Gassen wogt, hat, ich mochte sagen, einen freieren Zug. Dies ist der ersté Eindruck; verweilt man langer, beobachtet man das Volk, und hoͤrt auf die Anklänge der Gesellschaft, so wird er gerechtfertigt. Auch wird es gar nicht schwer, den innern Grund der aͤußern Erscheinung zu erkennen. In diesem Lande geht Alles von Einem Punkte aus — vom Koͤnige. Vor drei Jahren erschien hier nur Ein Blatt, ein offizielles, jetzt zaͤhlt man ge— gen funfzehn belletristische und wissenschaftliche Zeitschriften. Wir sehen in Deutschland mit Vornehmheit herab auf die unwiffen— den Suͤdlaͤnder, und jeden Tag erschetnen hier bedeutende Werke, uͤber die wir in Unwissenheit sind. Kein Staat Italiens ist so literarisch thätig, als Neapel, und uͤberhaupt so thätig. Die In— dustrie regt sich, so viel sie unter den Umstaͤnden kann; kommer— zielle Associationen von großer Bedeutung treten zusammen, zu gleicher Zeit nuͤtzliche Verbesserungen, als im Straßenbau, Post⸗ wesen, Weinbau u. s. w. anregend und todte Kapitalien in Cir⸗ culation bringend. Man staunt und traut seinen Augen kaum. Naͤher entwickelnd in die Details einzugehen, dazu gehoͤrt laäͤn⸗ gere Erfahrung, pruͤfende Beobachtung. Das Ganze in seiner gestaltenden Lebendigkeit, gehört sicher zu den allerwichtigsten, folgereichsten Begebenheiten. — Von sogenannten eigentli— chen Begebenheiten bemerke ich die heute erfolgte feierliche Werbung des Prinzen Corsini um die Hand der Prinzessin Marie Antonie fuͤr den Großherzog von Toskana. Der Koͤntg geht heute Nacht nach Gaeta, wo er seinen aus Wien zuruͤck⸗ kehrenden Oheim, den Prinzen Leopold, empfangen wird. Es heißt, dieser Prinz werde nun wieder gaͤnzlich in Neapel blei⸗ ben. Der Großherzog von Toekang wird gleichfalls in einigen Tagen erwartet. — Interessant ist der Krieg mit Tunis, der eher beendigt als angefangen war. Das hiesige Journal ent— halt daruber einen weitlaͤuftigen Artikel Cwovon wir das We— sentliche in Nr. 159 der St. 3. mitgetheilt haben). Man sieht baraus, es giebt mit den Barbaresken nur Eine Art von Unter— handlung: direkter Zwang. Hoffentlich wird dies die letzte Afri⸗ kanische, so ost gezuͤchtigte und so leicht zu zuͤchtigende Unver— schaͤmtheit gewesen seyn, und endlich die Zeit eintreten, wo, ge— reinigt von Raub-⸗Gesindel aller Aut, es sey Griechisch, Tuͤrkisch oder Maurisch, der Laͤnder verbinbende Kaufmann ruhig das schoͤne Mittelmeer durchziehen kann.“
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Das Journal de Smyrne meldet unterm 5. Mai: „Briefen aus Kiutaya vom 7sten v. M. zufolge befand sich Ibrahim ⸗Pascha noch immer daselbst und schien keine Anordnun— gen zu treffen, dlesen Ort zu verlassen. Die am 10. April be— gonnene ruckgaͤngige Bewegung hatte er einstellen lassan, aber eben so wenig schien er zum Vorrücken geneigt. Er schien auf neue Instructionen von Alexandrien zü warten. — Das Linien, schiff „Marengo“ und die Fregatte „Erminie“, die zu dem Fran⸗ zoͤsischen Geschwader des Costtre-Abmtfal Hugon gehoren, sind vor einigen Tagen hier angekommen. Die anderen Schiffe sind unterweges und werden ehestens erwartet. Ein von Syra kom⸗ mender Griechischer Capitain sagt aus, er habe das Englische Geschwader, uͤber 20 Segel stark, im Archipel gesehen. Einige Schiffe desselben sollen schon in Vurla angekommen seyn.
Von der Serischen Granze, 26. Mai (Allge— meine Zeitung.) Die Bosnser r in Serbien , und haben auf die hinterlistigste Weise eine bedeutende Zahl un⸗ bewaffneter Landleute gemordet. Hiermit ist das Signal zum förmlichen Kriege zwischen Bosnien und Serbien gegeben, und in diesem Augenblicke ruft Fuͤrst Milosch das allgemeine Aufge— bot zu den Waffen, um sein Land zu vertheidigen. Man därf in Kurzem auf blutige und wichtige Ereignisse gefaßt seyn, die selbst auf Europa zuruͤckwirken können. Die Bosnier handeln naͤmlich unter dem Einflusse Mehmed AlFus, und seine Agenten sind
es, die diese unwissen den Leute glauben machen, daß bei einem limsturze
der Regierung in Konstantinopel ihnen große Vortheile erwachsen und viele Bevorrechtigungen eingeräumt werden wurden. Sie glauben nun, daß es in ihrem Interesse liege, die Serbier zu schwächen, oder wenigstens den Fürsten Milosch, der der Pforte ergeben bleibt, zu vertreiben. Deshalb erlaubten sie sich schon laͤnger jegliche Unbill gegen die angraͤnzenden Serbischen Ort—
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schaften und suchten sie zum Kampfe zu reizen. Bis jetzt hat Milosch Alles vermieden, was zu Extremen hätte führen kön— nen; nun ist er abeß gezwungen, seinen Landsleuten Genug— thuung zu verschaffen und sie gegen fernere Plünderungen und Mordthaten zu schuͤtzen. Geschieht es alsdann, daß der Kampf sich in die Linge zieht, so wird die Pforte einschreiten, und ba— bei duͤrfte Mehmed Ali nicht gleichguͤltig bleiben, wenn er sei— nen Einfluß und Anhang in den Tuͤrkisch-Européischen Provin— 9. nicht verlieren will. Wird hingegen der Streit schnell ent— chieden und der Sieg bleibt den Serbiern, so warde ebenfalls Mehmed Ali sich in Bewegung setzen, um seine Freunde zu ret⸗ ten, und dann wäre es wieder an der Pforte, den Serbiern nachdruͤcklich beizustehen. Dabei könnte entlich der Fall eintze— ten, daß eine oder die andere christlich! Europaäische Macht sich durch solche Aufregungen gefährdet glaubte und ihren ein Ende zu machen suchte. Aber dann wurde es wieder nicht an eifer— suͤchtigen Bemerkungen fehlen, wie man beren in Konstantinopel
so viele hoͤrte; auch möchten ähnliche Spannungen dadurch bewirkt werden, — Fuͤrst Milosch ist setzt bemüht, ein Truppeä⸗ Corps von 10,000 Mann zu sammesn, um der Invaston der Bosnier zu begegnen. 9
Jn land.
Berlin, 11. Juni. In die Haͤfen des Regierunas Bezirks Stralsund sind im Laufe des vorigen Monats 3! Schiffe ein- und 37 aus denselben ausgelaufen. Mit letzteren wurden seen arts haupt— saͤchlich ausgefuhrt: 1357 Wispel Weizen, 5ß4 Wiepel Roggen, 1470 Wiepel Gerste, 402 Wispel Mal, 63,435 Quart Spiritus, 3657 Tonnen Heringe und 260 Tonnen Salz. — In den meisten Gegenden des Regierungs-Bezirks klagt man über greße Daͤrre, da die am 5. 13. 17. 185. 19. und 20. vorigen Monats an ver schiedenen Orten stattgehabten Gewitter nür strichweise Regen mit sich gefuͤhrt haben. Der hoͤchste Stand des Thermomesers war am 18sen, wo dasselbe zu Greifswald 23 Grad zeigte, was 9 ar huhn, nach dem gewohnlichen dortigen Klima, 5ußerst elten ist.
— Nachrichten aus Danzig zufolge hat der dortige Musik— Direktor Klaß die historisch-musikalische Akademie, die er am 2ten d. M. im Hochmeister⸗Remter des Schlosses zu Marienburg geben wollte, und worin er seinen Zuhorern einen Jerusalemiti— schen Tempel-Gesang in der Original-Sprache, vom Könige David gedichtet und komponirt, verhieß (vergl. Nr. 141 der Staats⸗-Z.), vorlaufig bis zum Herbste dies's Jahres ausgesetzt. Bei dem an jenem Tage in dem großen Remter des Schlosses stattgehabten Musik-Feste war der vierte Theil des Saales fuͤr das Orchester, der uͤbrige Raum aber fuͤr das Auditorium ein— gerichtet. Auf 32 Baͤnken mit 25 Sitzen fanden 800 Personen Platz; auf den steinernen Baͤnken an den Wänden des Saales waren 100 Platze abgetheilt und in den Gaͤngen war für Ste— hende ein Raum fuͤr wenigstens 200 Personen vorhanden. Die Zahl der zu dem Feste herbeigestroͤmten Fremen mag aber wohl uber 3600 betragen haben; es befanden sich darunter sogar einige aus Kurland. In den Mittagstunden waren vor dem Gesthose zum Hochmeister unter freiem Himmel lange Toseln für die Gaͤste gedeckt, und in dem Saale der Freimaurer-Loge fand ein Mittagsmahl von 1090 Couverts statt. Die meisten Fremden verließen bereits an demselben Abend oder in der Nacht wieder Marienburg, da sie kein Unterkommen finden konnten.
— Herr Kalkbrenner wird am naͤchsten Sonnabend (15ten d. M. im Konzert⸗Saale des Schauspielhauses ein großes Konzert zum Besten der Armen der hiesigen Hauptstadt, die zugleich seine Vaterstadt ist, geben. Herr Kapelluieister Schnei— der hat sich bereit erklart, die Leitung des Konzertes zu ücerneh— men, und Dlle. Gruͤnbaum so wie Herr Ganz I. werzen bet demselben mitwirken. Billets zu 1 Rihlr. sind bet der Haupt- Armen-Kasse, im Deutschen Thurm am Gendarmen; Maret, bei dem Kastellan Herrn Adler im Schausplelhause, bei dem Kaufmann Herrn Rosenberg, Schloß Pletz Nr. 7, bei dem Juwelier 6 Kruͤger unter den Linden Nr. 51, 55 uns am Tage der Auffuͤhrung an der Kasse zu haben.
Mete orologische Beobachtung.
1833. Morgens Nach mitt. Abends Nach einmaliger 10 Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung
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Eu druck 338 34 par. 337.9 * Par. 33 / 6 (* Par Quell me 7. N Luftwaͤrme 4 12,990 R. 4 19,5 0 R. -E 14,2 0 II.
Thauyunkt 6 i ih. 9 R 8, 0 5 lun warme 15,5 R. Dunstsaͤttg. 58 pCt. 49 pCt. 65 y Ct. Bodenwäarme 12.90 R. Wetter. .. halbheiter. bewoͤlkt. 4 Bind. .... WB. W. , KBolkenzug — B.. — 1Miedersthlag 0. , Den 11. Juni 1833. Amtl. Fonds. und Geld- Cours- Zettel. (re. Cor. . If. Hricf. Cl. , 3 St. Scsius d - Sch. 497 1964 Ero sssi⸗ 4 . 7 Er. Engl. Anl. 18.5 — 1051 4 sStpr. Pfandtir. Pr. Eng. Anl. 22. 5 1044 1053 Pom r. Engl. Obl. 5). 4 921 91 Kur- u un P bräm. Seh. d Seh. — 545 635 Schl 2 KRurm. 9bl. m. I. C. 4 955 — IRk3t. C. d. K- mn NVeum. Int Scli. do. 4 1 95 ? E. Sch. d. X. u. Berl. Stadt - Obl,. 4 9666 96 — = dönigsh. do. 4 — ö floll. voll uk Elbing. do. 4 — Q — ven. . DHanz. do. in Th. — 36 — JFriedrichsior, Weathr. Pfandhr. 4 98 — Jlbiscantg ... — . , D,. . Wechsel- Cours. , d , 260 1 Kur- 1 2660 F 2 ut Hamburg 36 ö . . . 2 4 4 2 ä k. X il z 60 sd i 300 M 2 M. ann,, ,. 1 L8t. 3 Mi. 1 i) 300 Er. 2 Mi 0 ,,,, 150 EI. 2 Ii. J 150 FI. 2 Mt 6 w 100 TI. 2 Mt. n,, 100 ThI. 8 14 ke w. M. , 150 PFI. 2 Mt. betershurg J 100 RbIl. 3 Waeh. 2 600 FI. Kurz
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