1833 / 171 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der zuruͤckgezogen. So sind nun die Bezirks⸗Orte Darja, Gur⸗ gussowotz, er „Negotin, Drzapalanka, in Serbischer Ge⸗ walt, und die daran angelegt gewesenen Schanzen, die, nach dem Hattischeriff, außer den eigentlichen Festungen, in ganz Serbien zerstoͤrt werden mußten, sind durch Serbier geschleift worden, und damit ist die Regierung im Besitze des 7 nach dem Hatti⸗ scheriff zu Serbien gehörigen Landes. Was der Pascha von Widdin, unter dessen Verwaltung die jetzt durch Serbien besetz⸗ ten Gegenden gehoͤrten, vorzunehmen gedenkt, ist ungewiß; doch ist so viel bekannt, daß er einige Vorbereitungen zu einem An— griffe trifft; aber die Serbische dort konzentrirte Macht ist so be— deutend, daß sie von einem Angriffe nicht nur nichts zu fuͤrchten hat, sondern daß sie denselben, wenn er sonst keine Huͤlfe bekommt, leicht zuruͤckwerfen kann. Wie die Pforte diesen Schritt des Fuͤrsten Milosch, der eigentlich nur, um groͤßerem Unheil vorzubeugen, gemacht werden mußte, aufnehmen wird? Ob sie es versuchen wird, ihn mit Gewalt der Waffen zwingen zu wollen, in seinen bis— herigen Graͤnzen zu bleiben, und sich mit einer der Pforte be— liebigen Loͤsung der Serbischen Angelegenheiten zu begnuͤgen? Ob Rußland, das, in seinen mit der Pforte gemachten Ver— trägen, die Einverleibung der entrissenen Gebiete mit Serbien festgesetzt hatte, zulassen wird, daß man Serbien bekriege? Oder ob beide Maͤchte, wie es am zweckmaͤßigsten waͤre, die durch Serbien besetzten Graͤnzen anerkennen, und die gerechten Erwar— tungen der Serbischen Nation durch Erfuͤllung der uͤbrigen Punkte des Hattischeriffs, namentlich durch baldige Raͤumung der Serbischen Staͤdte von den Tuͤrken und durch Festsetzung aller Abgaben in eine bestimmte Summe, werden erfuͤllen wollen? dies sind Fragen, die sich bald loͤsen muͤssen. Indessen konnen wir nicht unbemerkt lassen, daß die Pforte, wenn sie Serbien be— kriegen wollte, wegen der allgemeinen Unzufriedenheit ihrer um Servien herumliegenden, von christlichen Bewohnern die bei aller Organisation noch immer Gewaltthaͤtigkeiten und Erpressun⸗ gen ausgesetzt sind bevoͤlkerter Laͤnder sich großen Gefahren aussetzen wurde, weil es dem Fuͤrsten Milosch leicht moͤglich waͤre, alle diese christlichen Unterthanen zum Aufstande zu bewe— en, ihre Streitkräfte mit den seinigen zu vereinigen, und sich so der Pforte mit ansehnlicher Macht zu widersetzen. Die Pforte wuͤrde sich dadurch einen neuen mächtigen Gegner auf den Hals ye, der ihr bei ihrer jetzigen Ohnmacht viel zu thun geben wurde.

n land.

Berlin, 20. Juni. Aus Paderborn meldet man unterm 31sten v. M.: „Gestern hielt hier der im Jahre 1824 gegruͤndete, und seitdem nach den hoͤchsten Orts genehmigten Statuten unter dem Kuratorium Sr. Exc. des Herrn Wirklichen Geheimen Raths und Ober-Praͤsidenten der Provinz, Freiherrn von Vincke, be— stehende Verein fuͤr Geschichte und Alterthums-⸗Kunde Westphalens seine erste diesjaͤhrige General-Versammlung. Es hatten sich zahlreiche Mitglieder aus der Nähe und Ferne, im lebendigen Interesse fuͤr die Erforschung vaterlaͤndischer Ge— schichts Quellen und Denkmaͤler unserer Vorzeit, eingefunden, und der Assessor Dr. Wigand von Hoͤxter begruͤßte, auf das Ersuchen des Direktoriums, durch eine Eroͤffnungs⸗Rede die Anwesenden. Er nahm Gelegenheit, nicht nur auf die Wirksamkeit und Thaͤ⸗ tigkeit der vielen jetzt schon uͤber ganz Deutschland verbreiteten Geschichts-Vereine, sondern auch auf ihre große Bedeutsamkeit gerade in der gegenwartigen Zeit aufmerksam zu machen. Er sprach die Ansicht aus, daß Alle, die bisher nach Revolution und Umsturz gestrebt hatten, um ihren Weltverbesserungs-Plaͤnen

Raum zu geben, durch hohle Ideen geblendet, die Gediegenheit

achter, auf historischen Fundamenten ruhender Bildung vernach⸗— laͤssigt, und es verkannt hatten, daß jede zeitgemäße Reform nur im ruhigen besonnenen Wirken, bei ungetruͤbtem wechselseitigen Vertrauen gedeihen und gelingen koͤnne. Wenn gleich jenes fa— natische Bestreben sich laͤngst als verderblich, die selbstgenuͤgsame Weisheit als nichtig, die phantastischen Pläne als unausfuͤhrbar, jede Revolution als unheilbringender Ruͤckschritt gezeigt, so gebe es leider doch noch Manchen, der die Bewegung weiter und weiter zu fuͤhren trachte und von schwindelnden verderblichen Ideen ergriffen sey. Koöͤnne man solche Tendenzen und Bestre— bungen nur einem Mangel an aͤcht wissenschaftlicher Bildung, namentlich an Kenntniß der Geschichte in ihren verschiedenen Verzweigungen zuschreiben, so erscheine es als sehr wichtig, daß gerade jetzt die historischen Vereine, denen es um den Ernst gründlicher und ruhiger Forschung und Pruͤfung zu thun sey, überall an Umfang, Gediegenheit und Wirksamkeit, so wie an Zahl thaͤtiger, wohlgesinnter Maͤnner gewaͤnnen; daß diese gleich⸗ sam einen großen Bund ausmachten. Die Zeit habe somit ̃— naturgemaͤßer Nothwendigkeit gegen ein großes drohen— des Uebel ein Gegenmittel erzeugt, jenen uͤbersprudelnden Kraͤften ein Gegengewicht gegeben. Es sey daher wohl zu wuͤnschen, daß diese Vereine sich mehr und mehr zu einem Ganzen in planmaͤßigem Bestreben und organischer Wirksamkeit siedern, daß sie sowohl in kraͤftigem Zusammenwirken etwas Großes fuͤr die vaterlaͤndische Geschichte unternehmen, als auch bei ihren einzelnen tief in die Quellen gehenden Forschungen es sich zum Ziel setzen mochten, zugleich durch achten historischen Styl, durch treue Wahrheit und quellengemaͤße Behandlung der Geschichte uberhaupt manche seichte und oberflaͤchliche Lehr⸗ und Lese⸗Buͤcher unserer Zeit zu verdraͤngen und durch Beispiel und Lehre auf die Jugend zu wirken, auf welcher die Hoffnungen des Vater⸗ landes ruhten; denn richtige Ansichten von der Zeit und Geschichte, von Verfassung und Recht und ihren ewigen Grundlagen, seyen Be— dingung ihrer Bildung und kuͤnftiger staatsburgerlichen Tugen⸗ den. . sey in dieser Beziehung wichtiger, als das Hin⸗ fuͤhren zu den Quellen. Das Studium der vaterläͤndischen Ge⸗ schichte aus den Quellen der Vorzeit, die überall ihre Reich— ihüuͤmer öffnen, aus den Denkmaͤlern, die stets unsern Schritten begegnen, wuͤrde im Leben nie seinen Reiz verlieren, und nie werde es an Stoff zu so edlen und anziehenden Beschaͤftigungen, als einer fortdauernden Bildungs-Schule, fehlen. Von dieser Bedeutsamkeit und Wichtigkeit der historischen Ver— eine uͤberhaupt wandte sich der Redner zu der Wirk— samkeit des speciellen Vereins fuͤr Westphalen, schilderte das Erfreuliche seiner Bestrebungen, die Anertennung, die ihm viel— fältig gewährt worden sey, und druckte die Wunsche fuͤr seine Befestigung und immer großere Thaͤtigkeit aus. Vorzuͤglich wurde die baldige Herausgabe des Westphaälischen Urkunden⸗-Buches nach so großen Vorarbeiten der gemeinsamen Thaͤtigkeit und dem Ei⸗ fer des Vereins ans Herz gelegt, indem es Haupt⸗-Bestreben seyn müsse, alle unsere Geschichts, Quellen zu TaWge zu foͤrdern und zur vollstaͤndigen Kenntniß zu bringen, damit sie Gemeingut wurden, und auf solches erst ein neu belebtes Verstaͤndniß der Quellen uberhaupt, so wie eine gruͤndlichere Bearbeitung der vaterlaͤndischen Geschichte gebaut werde. Nur in reinem histori— schen Sinn konne besonnenes Streben nach Wahrheit und ächte Vaterlandsliebe gedeihen. Nach dieser Einleitung erstattete

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der Direktor, Herr Dom⸗Kapitular Meyer, seinen General⸗Be⸗ richt uͤber Alles, was seit der letzten Versammlung Wichtiges in den Angelegenheiten des Vereins sich zugetragen, uͤber angeknuͤpfte Verbindungen, Zuschriften anderer Vereine und einzelner Gelehrten, uͤber Erwerbungen und Geschenke fuͤr das Museum. Sodann wurde zu den wissenschaftlichen Vortraͤgen geschritten, zu denen der Krimi⸗ nal⸗Direktor Dr. Gehrken, der Freiherr W. von Haxthausen zu Boͤkendorf, der Dom⸗Kapitular Meyer, der Freiherr von Schor⸗ lemer zu Heringhausen u. A. lehrreiche Beiträge lieferten. Die Resultate der Forschungen des Vereins werden in dem in dessen Namen von Dr. P. Wigand herausgegebenen Archiv abgedruckt, wovon dieser die fertigen Druckbogen des 22sten und 23sten Hef⸗ tes (Bd. VI. H. 2 und 3) bereits der Versammlung vorlegen konnte. Moͤge ein segenbringender Genius uͤber dem Be— streben von Maͤnnern walten, die des Vaterlands Geschichte, und mit ihr, vergangenen und kuͤnftigen Ruhm desselben im Herzen tragen.“

Die Breslauer Zeitungen melden aus Schloß

Trachenberg, daß die Fuͤrstin Mathilde von Hatzfeld, geb.

Graͤfin von Reichenbach-Goschuͤtz, am 13ten d. M. daselbst von einer Tochter gluͤcklich entbunden worden ist.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 ühr. 10 Uhr. Beobachtung.

guftdruck. 3386 Par. 3], 33“ Par, 37, os * Par ueliwrme 7,3 R.

Luftwaͤrme - 11,00 R. 4 18,19 R. - 11,8 0 N. u rm' nern ,, , T,, R Filz, seum in,, R.

18353. 19. Juni.

Dunstsaͤttg S0 pCt. 34 pCt. 58 vCt. Bodenwärme 12,997 R.

w ; 5 99 . Ausdünst. 0, 1638 Rh.

Wolkenzug Niederschlag 0. EGrli ner Börse.

Den 20. Juni 1833. Amtl. Fonds und Geld- Cours Zettel. (Hreusis. Cour.)

gz /.. 41971 196

ie,. r . , Q : m d m mr s

St. · Schuld · Sch. IGrolshz. Bos. do. 4 100 Pr. Engl. Anl. i835 is: Ostpr. Pfandbr. 4 239 Er. Engl. Anl. 22. 5 i033 Pomm. do. 4 105 Pr. Engl. Obl. 30. 4 925 92 Kur- u. Neum. do. 4 103 Prim. Sch. d. Seh. 535 535 Schlesische de., 4 106 Kurm. Obl. m. l. C. 4] 955 Rt. C. d. K- u. NX. 62 Neum. Int. Sch. do. 4 j 9551 IE.-Sch. d. R. u. N. 633 Berl. Stadt- Obl. 4 965 . Königsh. do. 4 NMIoöll. vollw. Duk. 18 Elbing. do. 4 Neue do. 19 Danz. do. in Th. 36 Friedrichsd'or .. 135 133 VWoesthr. Pfandhr. 4 1 98 Dig gone 4 1 5 . HEreusis. Cour. Wechsel- Cours. e, fe, K 250 Fl Kur 1435 1 J i; ../ 250 HF 2 At. 1435 1427 I 300 Mk. Kurz 1514 1507 JI 1505 150 London J 1 LSt 3 Mt. 6 26 6 261 J . 300 Fr. 2 Mt. S0 801 , 150 . 2 Mt. 1103 tn mn, , 150 EI. 2 Mt. 1028 102 k 100 Thl. 2 Mt. 99 n 9831 Leipziß..- . 100 Thl. 8 Lage 1023 Frank irt a. N. WJ. ..... .. 150 FI. 2 Mt. 102 J 190 kbl. 3 Woch. 301 d 600 Fl. Kurz Aus wärti ge Börsen. Ams terdain, 15. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 485. 583 do. 29). Ausgesetzle Schuld

1*. Kanz. Bill. ,. 6s 10t. uss, (-. 183535 1007 (v. 1831) Sz. Preuss. Prämien-Schteine g44. Qesterr. 313. 35 Span. 47. 33 do. 713. llamburg, 18. Juni.

Oesterr. 5 Net. 953. 43 do. S6z. Bunk-Actien 12564. Russ. Engl. 1018. Russ. Holl. (v. 1831) 923. Met., in Hiunb. Cert. 93. Preuss. Prümien-Scheine 107. 43 Freuss. Engl. Poln. 119. Din. 721.

St. Feters burg. 12. Juni. Hamburg 3 Mon. 933. Silber-Kuhe] a0. Kop. 68 Inseript 1262. warschau, 16. Juni. Psandbr. S93. SJz3. Russ. Assign. 183. Wien, 15. Juni. 58 Met. 945. 48 do. Ss. Loose zu 100 FI.

13437. Bank- Actien 121441.

Part. Ohl.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 21. Juni. Im Opernhause: Iphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Gluck. Mad. Schechner⸗-Wagen, vom Koͤnigl. Hof-Theater zu Muͤn— chen: Iphigenia, als erste Gastrolle. Herr Schmidt, vom Her— zogl. Hof-Theater zu Braunschweig: Pylades, als Gastrolle.)

Parquet-Billets zu dieser Oper sind nicht mehr zu haben.

Im Schauspielhause: 1) Le koman d'une heure, comé— die en 1 acte et en prose, par Hoffmann. 2) La seconde représentation de: La Maison du rempart, ou: Une Journée de la fronde, vaudeville historique en 3 actes.

Königstädtisches Theater.

Freitag, 21. Juni. Der Diamant des Geisterkoͤnigs, Zau— berspiel in 2 Akten, von F. Raimund.

Sonnabend, 22. Juni. Zehn Jahre aus dem Leben einer Frau, oder: Boͤse Rathschlaͤge, Melodrama in 6 Abtheilungen von Friedrich Genée.

ö / / / / Neueste Nachrichten.

Paris, 14. Juni. Der Koͤnig ertheilte gestern, nach sei— ner Ankunft aus Neuilly, dem Fuͤrsten Suzzo, Gesandten des Königs von Griechenland, eine Privat-Audienz.

Der Herzog von Orleans ist gestern Abend von seiner Reise nach England und Belgien nach Neuilly zuruͤckgekehrt.

Gleich nach der Eroͤffnung der gestrigen Sitzung der Depu— tirten⸗Kammer ergriff Herr Béranger das Wort, um dar— auf anzutragen, daß die Kammer den Gesetz-Entwurf uͤber die Verantwortlichkeit der Minister noch im Laufe der gegenwartigen Session wieder vornehme, um sich dadurch das Recht zu bewah— ren, ihn in der naͤchsten Session zur Erledigung bringen zu köoͤn⸗ nen. Er erinnerte daran, daß in den letzten Rechnungs⸗A bschluß

ein Artikel Uber die Verantwortlichkeit der Minister in Fr Angelegenheiten eingeschaltet, von der Pairs Kammer abe die Bemerkung eines Ministers, daß dieser Artikel in dem; dachten Gesetze besser Platz finde, verworfen worden sey.

i 4 nothwendiger s jetzt, dieses bereits in d i x . ö . kalen Ber r e, P 1 ö nn ß 1 sch k S f IJ l f 8 . 8 k t f 1j fl g.

des Herrn Béranger, so wie ein zweier des Herrn Paiph:

Al! gemeine

daß man auch das Gesetz uͤber die buͤrgerliche Lage der Of wieder aufnehme, wurden angenommen, und sodann di rathungen uͤber 2 Zusatz . Artikel zu dem Budger Finanz -Ministeriums eroͤffnet. Der erste, von H Pons, wonach der Rest einer Summe von 5 Mil die im Jahre 1831 fuͤr verschiedene Kommunal-⸗Bauten ben worden, im naͤchsten Jahre zu denselben Ausgaben soll va det werden duͤrfen, gab zu einer sehr stuͤrmischen Debatte die mit der Annahme desselben endigte. Der zweite, von Bousquet, wonach alle Pensionen fuͤr T ienstleistung fremden Heeren oder in der Vendée⸗Armee, so wie fuͤr, den ren Zweige der Bourbonen persoͤnlich geleistete Dienste 1. Januar k. J. ab eingezogen werden sollten, wurde ch

171.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. hre Majestaͤt die verwittwete Königin von Bayern

auf die Bemerkung des Handels-Ministers, daß in der 0 im 16ten d. M, Abends von Dresden in Potsdam ange—

hin und haben Sich sofort nach dem Schlosse Sanssouci ben, wo Hoͤchstdieselben in die fuͤr Ste in Bereitschaft ge⸗

Zimmer abgestiegen sind.

alle Pensionen garantirt worden, verworfen. Die Kn beschäftigte sich hierauf mit ihrem eigenen Budget. Die Da die daruͤber stattfand, war von keinem erheblichen Interes wurden folgende Summen bewilligt: Entschaͤdigung fuͤr den ; sidenten und . beiden ,. S2, 000 Fr. Ce Abgereist: . trag der Kommission, die Entschaͤdigungs-Summe süt I wStolberg, nach Leipzig. . Quaͤstor von 6009 Fr. auf 16,000 Fr. zu erh 9 Excellenz der Erb⸗Hofmeister der Kurmark Branden“ durch); Gehaͤlter fuͤr die ubrigen Beamten 183516 „Graf von Koͤnigsmarck, nach Netzband. 60 H, Graf zu den Deputirten-Medaillen 5840 Fr.; Miethe für ; Hotel des Praͤsidenten 22,359 Fr.; Zuschuß zu dem Sohn Veteranen⸗Compagnie 3500 Fr.; fuͤr den Moniteur und zu stigen Druckkosten 145,000 Fr.; Bureau-Kosten und Zeunn Abonnement 13,000 Fr.; Heizungs- und Erleuchtungs,Kn 30,900 Fr.; fuͤr Lohnkutschen 15,0h9 Fr.; fuͤr die Hibhln 12,000 Fr.; zu Illuminationen 36000 Fr.; fuͤr die Vehse der Unter⸗Beamten 7009 Fr.; zur Unterhaltung des Saale n des Mobiliars 33,000 Fr.; zu diversen Ausgaben 7 Das Gesammt-Budget der Kammer betraͤgt hiernach Rhe ; Herr Lherbette verlangte, daß man kuͤnftig einen Buh 6] heftige Rede ihre Folgen gehabt hat, so glauben wir die— jede Sitzung noch am Abend desselben Tages, wo sie satt noch nachtraͤglich im Auszuge mittheilen zu muͤssen: . den, erscheinen lasse; und als die Versammlung diesen n en“, so begann der Redner, „ich wuͤrde ohne Anstand fuͤr verwarf, kuͤndigte Herr Garnirer-Pages an, daß er sch Dewilligung der im Kapitel 7 des Budgets des Kriegs-Mi— behalte, eine besondere Proposition einzubringen, dan; kiums mit 125,069,765 Fr. angesetzten Ausgaben fuͤr den Zeitungs-Schreibern hinfuͤhro ein besserer Platz ] d und Unterhalt der Truppen gestimmt haben, wenn man jetzige angewiesen werde, wo es ihnen, bei der M nicht von dieser Rednerbuͤhne herab die Reihe von willkuͤr— Entfernung von der Rednerbuͤhne, unmoglich sey, ] n und verwegenen Handlungen, welche das Ministerium sein getreuen Bericht uͤber die Sitzungen abzuͤstatten. Em nennt, angeruͤhmt haͤtte. Solchen Maßregeln gegenuͤber der Tagesordnung war jetzt die Fortsetzung der Deban EG äber schwer, sig in den . 9. ,, , . das Budget des Kriegs-Ministertums, wovon ä e zu helten und bei einem die Sicherheit des Landes un den ersten Kapitel (Kosten der Central Verwaltung) bete n f tei der Nation gefaͤhrdenden Plane, wie ihn der der letzten Freitag-Sitzung angenommen worden waren. 96, Möinister in seinem Berichte an den Koͤnig entwickelt und von der Kommission 1 Ersparniß von 52, 55h R e 256. ,, 1 das Kapitel fuͤr die Generalstaͤbhe im Gesammt-Betrar it. Das Ministertum, nicht zufrieden, den oͤffentlichen Ge 15,274,000 Fr., wurde, ungeachtet der General 3 das Juli⸗Volk, so wie die Narlonal Garde desorganisirt zu derselben . m ,, Fuͤr 4 415 , . . wurden 15,935, Fr., fuͤr da ekrutirungs⸗-Wesen th rer braven Armee ißtrauen, de sie = he w, nn, enn, rn , e ee. ebhafte Debatte entspann sich uͤber das 7te Kapitel in ö . des Soldes und Unterhaltes fuͤr die Truppen, das die Ken Kr, zu zerbrechen, fahrt fort y, sion auf 125,069,765 Fr. reducirt hatte. Herr v. Belque nuration, Heftiges Murren. ie le s ; s erklaͤrte, daß er diese Ausgabe unbedingt bewilligen wurde, NMmung!) Rufen Sie mich zur QOrdnung, so lange sie wollen, , nn , ,,,, esetze auf eine wahrhaft ekelhafte Weise geruͤhmt haͤtztr entspr i ; ern Angriffen auf die Minister 6 . sich nee . der Regierung, welche sie daher reorganisiren und folgsamere Marschall Soult zur Zielscheibe, der auch nach Beendigun daten in dieselbe , n, ,,. allen , . nes Vortrages zur Widerlegung des vorigen Redners aun ohne daruber nachzudenken, weil sie noch nicht ⸗. natio⸗ wollte. Die uͤbrigen Minister und mehrere Deputirte fon n, militairischen Geist besitzen, der sich in ,. g in e ,, n, mn m n,, . ne atz . ige 7te Kapitel, so wie die folgen ; ? . ö gingen darauf mit den Amendements der Kommisson kruten in seine Heimath entlassen. Eine auf diese Weise or⸗ Das Wesentlichste dieser Amendements besteht in einer HNisirte 3 . wird zwar h foldgsames ,, Innern tion von 3703, 000 Franken auf das Kapitel fuͤr die Mn, sich aber 6 ußeren Feind , cher agen, Fabriken. Am folgenden Tage sollte die Debatte fortgesetztn unsere n ge, aan mißtraut den alten Soldaten, welche ga eee, dd nnn n ,,, n, , , , Vila a . in Sankt-Malo zu enn . worden, um an die Stelle des aus der Cen , dung einer angeblichen Reserve willen sollen die Seldaten nen Herrn Louis Blaise einen anderen Deputirten zu ilk a 3 , ü . , sie ec ö Die Pairs-Kammer hat ihre Debatte uͤber die Pro muß daher glauben, daß man keine wahre Armee, onder des Barons Mounier wegen einiger in dem Reglemem 665 . , , . , n Kammer vorzunehmenden Aenderungen beendigt. Wie vet F neren , ö e ,, , 4 3. 1, . u n. 6. h. zu 3 85 rdig n, mit Soldaten von 24 Jahren und dreijaͤhriger r, , . n nn, , , enselt besitzt Frankreich keine wahre Armee. Um mit einem schlossen worden, daß hinfuͤhro die Pairs nur im Kostim n chen Heere ins Feld zu ziehen, muͤßte das Kriegs- Ministerium Sitzungen sollen Theil nehmen duͤrfen, und daß die Chu her mehr Geraͤthschaften für die Lazarethe und Munttion an— sc i ittelst geschriebene s sc affen. Alles, was man zu Gunsten einer zahlreichen Reserve sagen nicht mehr . geschriebener Zettel, sondern durch ch bn tann den Mangel des Corps⸗Geistes nicht ersetzen, man wird eine 2 4 * J k * 2 . * Der itz⸗ & z ö B System zu empfehlen, versetzt sich der Kriegs-Minister in Be 9. ö. 39 ö. een ,, Zeit nach der Schlacht bei Waterloo; dieses Beispiel ist sehr *. e n. Verfahren i . 6e . ich ot gewahlt, denn nie war eine Armee aus kraͤstigern und obachtet er 3 ren in die Gazette de France einruͤe im Elementen zusammengesetzt, als die damalige; sie war Valse r nent g segn, 3 ern eg won roy lt ch an alten Soldaten und nicht sie war es, die ihre Pflicht gen den Grafen von Argout gerichtet, wovon jener in in hen den 9e . . e,, letzten Sitzungen der Pairs Kammer) die gegen die Bench Kaiser aus den Augen setzte; die Generale waren es.

ö ; „e Generale waren des Krieges mübe und durch ihre morali— uͤbten Gewaltihaätigkeiten als Unvorsichtigkeiten,, dst j . . 3 Als Re refer, hegeichnet Harne Stimmung nicht mehr im Stande, ihn zu fuͤhren. Im Ge—

, , . . ulstabe gab es viele Verraͤt ie im

Don Francisco Almeida, ehemaliger Portu giesisste ] Her e ö ,, . n ,.

fer der auswärtigen Angelegenheiten, der seit der Einf B verloren, weil durch Verrath wichtige Befehle nicht an den Regentschaft von Terceira in Paris als Agent za urschall Grouchy gelangten und ich behaupte, sie wäre gewon— Donna Maria fungirte, ist jetzt in dieser Eigenschaft in worden, wenn der Marschall BVerthier Chef . Ge⸗ Chevalier Daupias, ehemaligen Portugiesischen Generul⸗ ralstabes gewesen waͤre. (Lange , . e. n . J timmen: „Das ist unglaublich, Ffolche Persontichteiten hat Hor . tee i . , . mit dem Vu an sich noch nie erlaubt.“) Leider hatte derjenige, der diese „le Seng en aus Algier wieder in Toulon , telle versah, im Jahre 1814 im Dienste der Bourbonen die . . scheß proc. bee . compi. 1 BWArmee so viel wie moglich gemißhandelt, mit den Vendéern ihn w, mn, woe, r, do mn. 77. S5. fin ee KRrtraͤge geschlossen und das Denkmal von Quiberon errichtet. ee. Neap. pr. . Ii. Sg, fin cour. 9l. M. Narr Ruf. „Zur Ordnung ' Allerdings kann der Marschali ban 6 t. 6, . , ; Mel woult uns erwiedern, daß er gefaͤhrliche Freunde hatte; aber er Frankfurt a. M., 17, Juni. Oesterr. 5prosů Mche uns nicht von Waterloo, denn damit beweist er nur das A6 *. 4proe. 8777 Sas ? wbroc. 52. Iproc. 3. (, egentheil von dem, was er beweisen will, und erweckt mannig— Actien 1576. 1524. Part, Obl. 137. 137. Leose Ian 6e Erinnerungen. Noch vor sechs Monaten hatten wir eine 133 G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 96. 966. Pen efliche Armee (Viele Stimmen? „Wer hat diese Armee ge 60. gz hafen“), und wir konnten Alles von ihr hoffen, wenn man Muh gehabt hätte, die altgedienten Soldaten nicht zu ent— * * schmerzt mich, daß man solche Reformen vornimmt. w k C Dupin: „Man muß Eisparnisse einzuführen suchen.“) n mag sparen, aber nicht den militairischen Geist

Se. Erlaucht der Graf Joseph zu Stol—

geitungs-Nachrichten.

Ausland. Frankreich.

parts, 14. Juni. Da die von dem Obersten von Brie sse in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer gehal—

Redacteur Cotteæl. ——— r

Gedruckt bei A. B. Hanh

Berlin, Sonnabend den 22sten Juni

vernichten; man schaͤtzt alte Dienste gering und ein na— tionales Leben gewaͤhrt selten Anspruch auf die Gunst der Regierung. Will man Beispiele davon haben? Es giebt Mili— tairs, die in Feindesland durch ihre Bedruͤckungen den Franzoͤsi⸗ schen Namen gebrandmarki haben; ich koͤnnte Manner nennen, die nach der Niederlage kein einziges von den Goldstuͤcken ver— loren haben, die ihnen der Sieg verschafft hatte und die, als geschmackvolle Beschuͤtzer der schoͤnen Kuͤnste, herrliche Gemaͤlde, wahre Meisterstuͤcke, nach Frankreich gebracht, aber dafuͤr auch nicht einen Protzkasten, nicht ein Rad von den Kanonen ihres Armee⸗Corps gereitet haben. (Tumult; man ruft dem Redner zu: „Nennen Sie die Generale, welche Sie anklagen!“) An— dere hingegen sind arm, wie sie ausgezogen, zuruͤckgekehrt, und haben, wie die großen Maͤnner im Plutarch, kaum so viel hinterlassen, um ihre Beerdigungs⸗-Kosten bestreiten zu koͤn— nen. Die Ersteren sind geehrt, maͤchtig und im Be⸗ sitze aller Aemter; den Wittwen der Letztern verweigert man eine sorgenlose Existenz. Diesen Lohn finden Muth und Auf— opferung. Was macht man aus unserer Armee? Man zwingt sie mit dem Gewehre im Arme endlosen Protokollen beizuwoh⸗ nen. Auf diese Weise werden wir uns bei wenig Maͤchten Ach⸗ tung erwerben. Unser Trost ist, daß die Armee den alten ruhm— vollen Erinnerungen treu bleiben und jetzt, wie immer, das Land zu vertheidigen wissen wird. Ich stimme fuͤr die Bewilligung des verlangten Kredits, wenn man endlich dem Systeme der Desorganisirung der Armee entsagt.“ Eine gewaltige Aufre— gung folgte auf diese Rede; der Marschall Soult stand von sei— nem Sitze auf und verlangte das Wort, die Minister Guizot und Barthe und eine Menge von Deputirten drangen aber in ihn, nicht zu antworten, weil auf solche Angriffe Stillschweigen die beste Antwort sey. Der Marschall behielt daher seinen Platz. Dagegen schickte sein Sohn, um die Ehre des Vaters zu retten, noch an demselben Abend an Herrn von Bricqueville eine Herausforderung. In Folge derselben fand heute fruͤh im Boulogner Gehoͤlz ein Zweikampf auf den Degen statt. Der Oberst Bricqueville wurde von dem General Excelmans und dem Deputirten Herrn Caͤsar Bacot, der junge Soult aber von dem Marschall Clausel und dem General Jacqueminot sekundirt. Nach einem aͤußerst hart⸗ naͤckigen, jedoch erfolglosen Kampfe erklaͤrten die Zeugen die Sache fuͤr abgemacht und trennten die Kaͤmpfenden.

Mehrere Blaͤtter stellen ihre Betrachtungen uͤber die Rede des Herrn von Bricqueville an. Das Journal de Paxis sagt, der Mißbrauch beleidigender Persoöͤnlichkeiten sey noch nie so weit getrieben worden, wie in dieser Rebe; man könne andere An⸗ sichten hegen, als der Marschall Soult, aber der Versuch ein ganzes ruhmvolles Leben auf solche 236 an den Pranger zu stel⸗ len, uͤberschreite alle e, . des Schicklichen und lasse sich durch keine , der Rednerbuͤhne entschuldigen. Das Journal des

ébats schweigt ganz uͤber die Sitzung. Der Constitutionnel spricht zwar von der Debatte uͤber das Budget des Kriegs⸗Mi—⸗ nisteriums, uͤbergeht aber die Rede des Herrn von Bricqueville. Der Temps sagt, er wolle sich uͤber Verhaͤltnisse, die uͤber die Graͤnze des parlamentarischen Bereichs hinaus gingen, nicht wei— ter äaͤußern, muͤsse aber bemerken, daß ein Minister, der die Fe⸗ stungs⸗Bauten bei Paris in Entreprise gebe, bevor noch die Kam⸗ mern den Plan dieser Befestigung genehmigt und das Geld dazu bewilligt hatten, diese harte Zurechtweisung vielleicht verdiene. Der Rational lobt Herrn von Bricqueville wegen seines Mu— thes und stimmt ihm bei. Der Courrier frangais findet, daß der Vortrag neben manchen gewagten Behauptungen doch auch unwiderlegbare Wahrhenten enthalte, und fuͤgt hinzu: „Seit der Juli-Revolution ist noch kein so bitterer, schneiden⸗ der und direkter Angriff gegen einen Minister gerichtet wor— den; aber das Mißtrauen des Feldlagers glaubt Geruͤchten, welche die Geschichte nicht ohne Beweise als wahr aufnimmt. Wir tadeln zwar das schlaffe und widerspruchsvolle politische Leben des Marschalls, wir zuͤrnen namentlich auf ihn, weil er die Juli-Revolution von ihrer rechten Bahn abgeleitet und ver— faͤlscht hat; aber wir erkennen an, daß er ein großer Feldherr ist und daß seine Lorbeeren Frankreich angehoͤren.“

Die Quotidienne meldet: „Den letzten Briefen von der Italiaͤnischen Graͤnze zufolge, ist in Piemont Alles ruhig. Nan hat noch einige Studenten festgenommen; im Ganzen ist aber die Anzahl der Verhaftungen von den Schweizerischen Kor— respondenten, welche die meisten auslaͤndischen Blaͤtter mit Nach⸗ richten versehen haben, sehr uͤbertrieben worden.“

Die Spanische Regierung verlangt von der diesseitigen die Entfernung eines in Oran in Besatzung liegenden Bataillons Spanischer Fluͤchtlinge. Der Aufenthalt mehrerer Häupter der Spanischen Revolution in der Regentschaft Algier hat die Auf— merksamkeit des Madrider Kabinets erregt, welches namentlich die Verweisung des Generals Pallarea aus Algier in das Innere von Frankreich verlangt.

Großbrttanten und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 13. Juni. (Nachtrag.) Nachdem Herr Chs. Grant seinen (vorgestern erwaͤhnten) Vortrag uͤber die Ostin⸗ dischen Angelegenheiten durch einige allgemeine Betrachtungen eingeleitet hatte, ließ er sich im Wesentlichen folgendermaßen ver⸗ nehmen:

„In Hinsicht auf die politische Verwaltung Ostindiens, bietet sich naturlich zuerst die Frage dar „„Warum soll eine Veraͤnde⸗ rung stattfinden?““ Auf diese Frage lautet die Antwort dahin, daß— da das Parlament einen Zeitpunkt zur Revision des in Indien ein- gefuͤhrten Regterungs⸗Systems festgesetzt hat, es Recht ist, daß Parla= ment und Regierung die veranderten Umstaͤnde und die , der Ereignisse gemeinschaftlich in Ueberlegung nehmen und Aenderungen eintreten lassen, wenn dieselben fuͤr zwe mai, und nothwendig be⸗ funden werden. Auf die praktische Wirkung des jetzt in Ostindien bestehenden Regierungs-Systems blickend, gebe ich von vorn herein zu, daß Mißbraͤuche vorhanden sind, daß die Last der Besteuerung zuweilen zu drückend ist, und daß die Gerechtigkeit oft nachlaͤssig

ehandhabt wird. Wenn ich aber den Zustand des Ostindischen

olkes unter der n der Compagnie mit dem unter seinen fruheren Regierungen verglelche, so muß ich auch eben so bereit⸗

1833.

willig zugeben, daß es jetzt größere Sicherhelt fuͤr Leben und Eigen

thum genießt, als früher, nit Ausnahme der Regierungs⸗Zeit eines der Mogul -Monarchen, dessen weise Verwaltüng noch jetzt im Volke geyriesen wird. Frckgt man, was die Compagnie füuͤr das Ostindische Volk gethan hat, so liegt eine siegreiche Antwort in dem Umstande, daß die eingeborene Bevölkerung, wenn auch nicht bedeutend vorgeschritten, doch vollstandig beschuͤtzt worden ist. Waͤh⸗ rend der letzten 20 Jahre hat die Ostindische Bevölkerung eine po

litische Existenz erlangt, welche von unserer Regierung völlig aner

kannt worden ist, ein Umstand, der wenige Jahre früher fuüͤr eine Chimaͤre gehalten worden seyn wuͤrde. Die Folge dieser Verbesse— rung ist, daß das Volk jetzt anfaͤngt, den Werth der Gesetze zu fuͤh⸗ len und anzuerkennen. Schon hierdurch wurde es als gerechtfertigt erscheinen, daß die politische Regierung noch laͤngere Zeit in den Handen der Compagnie bleibt; aber es giebt hierfuͤr auch noch an— dere Gruͤnde, welche ich jetzt nicht ausführlicher erdͤrtern will; es sey mir nur erlaubt noch den einen , . daß durch die Sorg⸗ falt ber Compagnie Indien vor den Partel ⸗Aufregungen beschuͤtzt worden ist, welche hier so heftig gewesen sind, und welche dem Vorschreiten des Indischen Volkes hoͤchst verderblich gewesen seyn wurden. Die Regierung ist daher der Meinung, daß es im Ganzen am kluͤgsten seyn durfte, der Compagnie die politische Verwaltung des Landes auch fernerhin zu uͤberlassen. Ich glaube, daß jede andere Verwal— tungs⸗Form denselben Inkonvenienzen unterworfen seyn, und viel⸗ leicht noch bedeutendere Uebel mit sich bringen wurde Welches sind nun aber die Umstaͤnde, die der Wirksamkeit der Compagnie⸗ Verwaltung hinderlich sind? Ein wesentlicher ist die Vereinigung des Handels mit der Regierung. Dies ist ein allgemein zugegebener Grund⸗ satz. Die Vereinigung des Souveragins mit dem Kaufmanne in jenem Lande ist ganz darauf berechnet, dem Charakter der 0 . eine falsche Stellung zu geben. Ein anderer Umstand, der der Wirksamkeit der Ostindischen , Eintrag thut, ist die Einmischung, welche f. oft von England aus stattfindet. Es ist fuͤr das Wohl von In— ien wesentlich nothwendig, daß dessen Verwaltung volles Ver⸗ trauen genießt, und daß, so viel als moͤglich, die Einmischung der hiesigen Behörden sich nur auf besondere und außerordentliche Faͤlle beschraͤnkt. Alles, was die Verwaltung Ostindiens betrifft, muß der dortigen Regierung allein uͤberlassen bleiben. Ich komme nun zu einem andern wichtigen Punkt, naͤmlich zu dem Handel der 8 Die Compagnie hat das Monopol des Handels mit China, und es fragt sich nun, was in die⸗ ser Beziehung zu thun ist. Die oͤffentliche Stimme spricht sich laut fuͤr die Abschaffung dieses Monopols aus, und es giebt außerdem noch andere Grunde, welche mich ver⸗ anlassen, deni Hause die Freigebung des Chinesischen Handels zu empfehlen. Die Heftigkeit, mit welcher das Volk auf die Abschaf⸗ fung des Monopols der Compagnie dringt, ist eine natuͤrliche Folge von der Veraͤnderung, welche fast in der ganzen Handels⸗-Politik unseres Landes stattgefuuden hat. Vor 19 bis 15 Jahren war un⸗ ser ganßer Handel mit allen Theilen der Welt ein Handel der Be⸗ schrünkung. Wohin auch der Speculations⸗-Geist den Britischen Kaufmann trieb, uberall fand er hindernde Beschraͤnkungen auf sei⸗ nem Wege. Aber endlich zerbrach die wachsende Intelligenz der Nation jene Fesseln, und machte einen großen Thesl des Handels fret. Das Beispiel Englands wurde ich allgemein befolgt; aber es konnte nicht lange dauern, daß die Intelligenz, welche hier eine solche Veraͤnderung hervorgebracht hatte, sich auch uͤber andere Laͤnder ausbreitete. Als eine natuͤrliche Folge der eben er— wähnten Veraͤnderung neigt sich der Handel der Compagnie mit China jetzt seinem Ende. Uebrigens ist auch jener Handel in der letzten Zeit weit weniger vortheilhaft fuͤr die Compagnie gewesen, als fruher. Die Compagnie hat, wie bekannt, den ganzen Handel mit Indien aufgegeben, weil er nur mit Verlust fortgesetzt werden konnte; es ist nicht unwahrscheinlich, daß, auch ohne die Einmischung des Parlamentes, mit dem Chinesischen Handel dasselbe geschehen waͤre. Wenn man den Durchschnitt von drei Perioden, jede zu fuͤnf Jahren annimmt, so ergiebt sich, daß am Ende der ersten ein Nutzen von 1,500,906 Pfd. Sterling, am Ende der zweiten ein Nutzen von 850,009 Pfd. Sterling und am Ende der dritten Periode nur noch ein Nutzen von 153,000 Pfd. Sterling uͤbrig blieb. Es ist daher gar nicht ganz unwahrscheinlich, daß,; wenn das Haus das Monopol verlaͤngerte, die Compagnie es frei willig . wurde. Außerdem aber glaube ich, daß unsere be— sonderen Verhaͤltnisse mit den Chinesen eine Erneuerung des Frei⸗ Briefes sehr schwierig machen wuͤrden. Ich gebe zu, daß die Chine— sen ein launisches, despotisches und eigenmaͤchtiges Volk sind; aber eben deshalb empfehle ich die Abschaffung des Monopols an. Es koͤnnen sich Umstaͤnde ereignen, welche eine monopolisirte Compag⸗ nie als das schlimmste Medium zur Fortsetzung unsers Handels— Verkehrs mit einem solchen Volke machen. Obgleich die Compag⸗ nie als Handels-Gesellschaft eine maͤchtige Koͤrperschaft ist, so ist sie doch in Betreff zu Ching durchaus mit keiner politischen Gewalt beklei⸗ det. Die Abschaffung des Monopols der Compagnie wird auch unfehlbar die Abschaffung des Monopols der Hong⸗Kaüfleute nach sich ziehen, woraus dem Handel im Allgemeinen mannigfache Vortheile erwach⸗ sen muͤssen. Man hat hin und wieder die Behauptung aufgestellt, daß, wenn man der Compagnie das Handels-Monopol naͤhme, man England der Gefahr aussetze, den Handel mit Ching ganz und gar ju verlieren. Ich befuͤrchte keine solche Gefahr. Ich gebe zu, daß bei allen unsern Beruͤhrungen mit einem so eigenthuͤmli— chen Volke, wie die Chinesen, die groͤßte Klugheit und Vorsicht beobachtet werden muß; wenn dies aber geschieht, so ist durch die Aufhebung des Monopols kein Nachtheil fur unsere Inter essen in Ching zu befuͤrchten. Uebrigens sind auch Beweise vorhanden, daß die Chinesischen Kaufleute in Canton schon seit laͤngerer Zeit erwarten, daß der Handel einmal der Compagnie entzogen und dem Britischen Publikum gedͤffnet werden durfte“ Der Redner verlas hierauf Auszuͤge aus einer Denkschrift, welche die Hong-Kaufleute in Canton vor zwei Jahren an den Vice-König gerichtet hatten, um ihn, im Fall der Aufldsung der Eompagnie, auf einige Maßregeln zur Sicherheit des Verkehrs aufmerksam zu machen; und eine Antwort des Vice⸗Koͤnigs. „Es ist eine That— sache“, fuhr Herr Grant fort, „die wir nicht aus den Augen ver— lieren durfen, daß das Chinesische Volk, so weit unser Verkehr mit

Compagnie mit China.

demselben uns in den Stand setzt, es zu beurtheilen, selbst die Fortdauer und die Ausdehnung jenes Verkehrs sehn— lichst waͤnscht, obgleich derselbe durch die Gefetze des Rei—

ches verbeten ist. Als Beweis fuͤhre ich den Umstand an, 6 vor einiger Zeit in Canton ein Schiff ausgeruͤstet lourde, um sich zu ,, ne, in wie weit es ausführbar sey, einen Handels- Verkehr mit einigen Küsten⸗Voͤlkern zu erbffnen. ) JZuerst wurden von Seiten der CLokal-Behdͤrden einige Schwierigkeiten in den Weg seset⸗ da die Befehle der Regierung in dieser Hinsicht sehr streng

nd; aber mit wenig Ausdauer, und da man den Vortheil hatte

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Es tst hier von der, guch in der Staats-Zeitung mehrfach erwa Grpedition des „Lord Ambherst“ die Rede. 8 ö ghntem

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