1833 / 172 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 22. Juni. Zehn Jahre aus dem Leben einer Frau, oder: Boͤse Rathschlaͤge, Melodrama in 6 Abtheilungen von Friedrich Gene.

Sonntag,, 23. Juni. Zum erstenmale: Das große Aben⸗ teuer, Posse in 1 Akt, nach Seribe, von Th. Hell. Hierauf: Das Abenteuer in der Neujahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten. Dann folgt: Die Nasenharmonika. Zum Beschluß: Der Ecken⸗ steher Nante im Verhoͤr.

Markt⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 20. Juni 12835. Zu Lande; Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf große Gerste 26 Sgr. 3 Pf; kleine Gerste 26 Sgr. 3 Pf., auch 23 Sgr. 9 Pf.; Hafer 4 Rthlr, auch 26 Sgr. 3 Pf. Einge⸗ gangen sind 163 Wispel 12 Scheffel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 1Rthlr. 23 Sgr. 6. Pf. und i Rthlr, 13 Sgr.. Roggen J Rthir. 15 Str, auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.; Hafer 25 Sgr, auch 22 Sgr 6 pf. Eingegangen sind 10657 Wispel 10 Scheffel. Mittwoch, den 19. Juni 18353. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr; der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. Branntwein ⸗Preise vom 12. bis 18. Juni 1833. ; Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54d pCt. oder 40 pCt. Richter; Korn⸗Branntwein 20 Rthlr,, auch 18 Rthlr. 15 Sgr; Kartoffel⸗Branntwein 15 Rthlr, auch 14 Rthlr. 15 Sgr Kartoffel⸗Preise vom 13. bis 19. Juni 1833. Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf, auch 7 Sgr. 6 Pf.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats-Zeitung, S. 707, Sp. , Z. 2, statt „Anklag“ lies „Anklang“.

Neueste Nachrichten.

Paris, 15. Junt. Der Konig, die Koͤnigin und die ge— sammte Koͤnigliche Familie kamen gestern zur Stadt, speisten in den Tuilerieen und kehrten demnaͤchst nach Neuilly zuruck.

In der vorgestrigen Audienz des Fuͤrsten Suzzo uͤberreichte derselbe dem Koͤnige sein Kreditiv als außerordentlicher Gesand—⸗ ter und bevollmaͤchtigter Minister des Koͤnigs von Griechenland.

Nachrichten aus Madrid vom 7ten 8d. M. zufolge, welche die hiesigen Abendblaͤtter mittheilen, war die Gemahlin des In— fanten Don Franz de Paula am 5ten von einer Infantin gluͤck— lich entbunden worden. Der Infant Don Sebastian war aus Portugal nach Madrid zuruͤckgekehrt.

Lord Granville wird in einigen Tagen aus London hier zu— ruͤckerwartet.

Zu Anfang der gestrigen Sitzung der Deputirten-Kam— mer äußerte sich im Saale eine ungewohnliche Bewegung; zahlreiche Gruppen bildeten sich am Fuße der Rednerbuͤhne und man schien sich sehr eifrig uͤber das in das Budget des Kriegs— Ministeriums eingeschaltete, von der Budgets-Kommission aber gestrichene Kapitel in Betreff der Befestigung der Hauptstadt zu unterhalten. Der Marschall Lobau, der die Tages zuvor ab— gebrochene Debatte uͤber jenes Budget fortsetzte, benutzte diese Gelegenheit, um die Angriffe, die sich an diesem Tage Herr von Bricqueville gegen den Kriegs-Minister erlaubt, zuruͤck⸗ zuweisen, wobei er zugleich ausdruͤcklich verlangte, daß die

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von diesem Deputirten gehaltene Rede in das Protokoll der Sitzung nicht mit aufgenommen werde. Herr Sal— verte widersetzte sich diesem Antrage. Er sey uͤberzeugt, aͤußerte er, daß Herr von Bricqueville keine von seinen Aeuße⸗— rungen zuruͤcknehmen werde; andererseits sey der Vorschlag des Herrn Lobau eben so sehr der Rede-Freiheit, als dem Kammer⸗— Reglement zuwider. Kaum hatte Herr Salverte seinen Vor— trag beendet, als Herr von Bricqueville in den Saal trat, Der Marschall Soult war noch abwesend. Herr Martin vom Nord— Departement sprach sich ganz in dem Sinne des Marschalls Lo⸗ bau aus. Zwar, fuͤgte er hinzu, gestatte ihm das Reglement der Kammer nicht, den Antrag des Marschalls zu unterstuͤtzen; da— gegen aber verlange er, daß dessen Rede ausfuͤhrlich in das Pro— tokoll eingeruͤckt werde und daß die Kammer, um dem Kriegs-Mini— ster die noͤthige Genugthuung zu gewaͤhren, die Angriffe des Hrn. von Bricqueville laut mißbillige. Letzterer wollte jetzt noch selbst zu seiner Vertheidiguug auftreten, der Prästdent kam ihm indessen mit der Erklaͤrung zuvor, er sey uͤberzeugt, daß Herr von Bricque— ville selbst nicht die Absicht gehabt habe, den Marschall Soult, dessen Leben eines der ruhmwuͤrdigsten in Frankreich sey, persön⸗ lich anzugreifen. Herr von BriFequeville fand sich hierdurch und durch das Zureden der in seiner Naͤhe sitzenden Deputirten ver— anlaßt, seinen Platz zu behalten, und der obige Antrag des Herrn Martin ging ohne Widerspruch durch. Im ferneren Verlaufe der Berathungen uͤber das Budget des Kriegs-Ministeriums er— litt das 14te Kapitel (Ingenieur-Material 12 Mill.) nach dem Vorschlage der Kommission eine Reduction von 80 0090 Fr. Jetzt kam das 15te Kapitel an die Reihe, worin vorläufig 2 Mell. Fr. fuͤr die Befestigung der Hauptstaͤdt verlangt werden. Die Kommission hatte, wie bereits oben erwahnt, auf die Streichung dieses Kapitels angetragen, indem der beregte Gegenstand nach dem Beschlusse der Kammer in einem be— sonderen Gesetze Platz finden solle. Herr Larabit gab seine Verwunderung daruber zu erkennen, daß, ungeachtet dieses Beschlusses, und obgleich zu den Festungswerken noch kein Sou bewilligt worden, die Arbeiten an denselben nichtsdestowe— niger schon begonnen hätten. Er wolle nicht hoffen, fuͤgte er hinzu, daß man das 14te Kapitel auf das 15te uͤbertragen werde. Der Koͤnigliche Commissair, Herr Martineau, erwiederte, daß die Regierung nicht gesonnen sey, ohne ein besonderes Ge— setz irgend einen Fonds zur Befestigung der Hauptstadt anzu— weisen. Als es hierauf zur Abstimmung kam, wurde das obige 15te Kapitel fast einmuͤthig verworfen. Außer den Mini— stern stimmten etwa nur 4 oder 5 Deputirte fuͤr die Annahme desselben. Unmittelbar darauf trat der Kriegs-Minister in den Saal. Die uͤbrigen Kapitel gaben zu keiner weiteren Debatte Anlaß und wurden mit den von der Kommission beantragten Ersparnissen angenommen, wonach das ganze Budget des Kriegs— Ministeriums sich jetzt auf 220,371, 247 Fr. stellt. Fuͤr die Pulver⸗ und Salpeter⸗Fabrication wurden uͤberdies 3 475,595 Fr. bewilligt. Nachdem der Handels-Minister verschiedene Gesetz-Ent— wuͤrfe von örtlichem Interesse vorgelegt, sollte nunmehr der Total-Betrag des ganzen Ausgabe-Budgets konstatirt und dar— uͤber mittelst Kugelwahl abgestimmt werden. Zuvor berath— schlagte indessen noch die Versammlung uͤber 2 Zusatz-Artikel, wonach 1) die Deputirten, die zugleich Beamte sind, mit Aus— nahme der Minister, waͤhrend der Dauer der Session kein Ge— halt beziehen und 2) die Minister kein anderes Einkommen, als

mit jenen Bauten schon jetzt vorzuschreiten, ohne daß no

777.

Ptenßische Staats-Zeitung.

Berlin, Sonntag den 23stn Juni

die Festungsbauten von dem Kriegs-Minister in Entreprise

geben worden, noch ehe die Kammer Fonds dafuͤr bemfs habe. Der Handels, Minister erwiederte, die Re

rung konne, ohne ihre Pflichten zu verletzen, auf die M

zur Vertheidigung der Hauptstadt nicht verzichten. Der oy sitions⸗Partei genuͤgte diese Antwort nicht; vielmehr machte

dem Minister bemerklich, daß von einer Verzichtleistung

gar keine Rede sey; die Kammer habe bloß eine Ver tagn beschlossen und nach einem solchen Beschlusse sey es unschigh 3

6 172.

1833.

Sou dazu bewilligt worden. Nach einer sehr vas sihrltc batte, die durchaus zu keinem Resultate fuͤhrte (und auf die

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das mit ihrem Minister-Posten verbundene Gehalt beziehen

sollten. Beide Anträge wurden verworfen.

Das Ausgabe⸗

Budget beträgt jetzt 9814983,4738 Fr., wozu noch 307 Millio⸗

nen zu den oͤffentlichen Bauten kommen. Eben sollte die Ab— stimmung daruͤber beginnen, als noch Herr Laurence das Wort verlangte und sich ausdruͤcklich daruber beschwerte, daß

morgen noch einmal zuruͤckkommen werden), wurde zur Tagesordn geschritten und das Ausgabe-⸗Budget mit 237 gegen ga G men angenommen. Am Schlusse der Sitzung eroͤffnet⸗ Kammer noch die Debatte uͤber den Gesetz- Entwurf wegen Elementar- Unterrichts. Nach der Annahme des lsten wurde die Fortsetzung der Berathung auf den folgenden verlegt, wo man sich zugleich mit der Proposition der Hßu von Schonen und Debelleyme in Bezug auf die Glaͤubiger die Pensionairs der ehemaligen Civil⸗-Liste beschäͤstigen wolln

In Bezug auf das gestern fruͤh zwischen dem Sohne Marschalls Soult und dem Obersten von Bricqueville sin

habte Duell haben die Sekundanten heute den nachstehen Bericht in die oͤffentlichen Blaͤtter einruͤcken lassen: „Da die Mh

ten Angriffe des Herrn von Bricqueville gegen den Kriegt,

nister es dem Marquis von Dalmatien als unerlaͤßlich hatun

scheinen lassen, Satisfaction deshalb zu verlangen, so fand 1 Morgen im Boulogner Gehoͤlz ein Duell zwischen beiden Gem statt, die den Degen zur Waffe gewahlt hatten und Kampf begannen, der uͤber 10 Minuten dauerte. Herr Dalmatien, der bei einer Bewegung einen Fehltritt machte, ruͤcklings zu Boden. Sofort reichte Herr von Briequenlle die Hand und half ihm wieder auf. Der Kampf begann h auf von Neuem. Diesmal verwickelte sich der Degen det hr von Bricqueville nach mehreren Gaͤngen in den seines Gegnn und entfiel ihm. Herr von Dalmatlen hob denselben auf n gab ihn seinem Gegner zuruͤck. Nach einer kurzen Ri die ein so lebhafter Kampf noͤthig machte, begm zh Kampf zum drittenmale; beide Gegner stuͤrzten sich auf un, und es kam bald dahin, daß sie handgemein wurden. In ser Lage warfen die Zeugen sich zwischen sie, und erklaͤrnm, n sie als Ehrenmaͤnner die Fortsetzung eines so hartnaͤckigen Git nicht zugeben konnten. Die beiden Kaͤmpfenden unternn sich dieser Entscheidung und trennten sich, nachdem sie sich! seitig Beweise der Achtung gegeben.

(Gez.) Der Marschall Clauzel. Jacquem

C. Bacot. Excelmans.“

Heute schloß 5proc. Rente pr. Compt. 104. cour. 104 25. 3proc. pr. compt. 78. 15. fin cour. J 5proc. Neap. pr. compt. 91. 80. sin cour. 92. Span. perp. 79. Zproc. do. 473. 5proc. Belg. Anl. 96

Frankfurt a. M., 18. Juni. Oesterr. 5proc. Metall R 963. 4proc. 874. 87145. 21proc. 523. 1Iproc. 23. G. M Actien 1523. 1521. Part.Obl. 137. 1363. Loose zu lll . Holl. 5proc. Obl. v. 1832 90. 90. Poln. l 597 G.

Redaeteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hay

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Bekanntmachungen. Obrigkeitliche Vorladung.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preuß Auf ehrerbietigsten Antrag des Canzleiraths Müller

zu Schwerin, qua Procuratoris Serenissimi, werden r alle diejenigen, welche an des Allerdurchlauchtigsten zen Ausgabe genuͤgt worden.

ischen St

der revidirten auch die alte, und zugleich eine vergleichende den Schriftsgelehrten, Claude Lorrein Annunein Darstellung beider zu besitzen, ist in der gegenwaͤrti⸗ und die Einschiffung der Königin von Seba. Demnaͤchst sind darin

aten.

Hogarth part 3 Wawverley Portraits No. J. ]

Da die verehelichte Ohle, Marie geborne Siebert, gegen ihren Ehemann, den sich im Jahre 1822 von hier entfernten Bereiter Carl Heinrich Ohle, welcher angeblich in Diensten des Herrn Generals von Tauenzien gestanden und wegen anderweiten Unter- kommens nach Warschau gehen wollen, wegen boͤslicher Verlassung auf Ehescheidung bei uns angetragen hat, so fordern wir denselben auf, sich binnen 6 Monaten, und spaͤtestens in dem auf den 22. Juli 1833, Vormittags um 10 uhr, in der Gerichtsstube des Stadtgerichts, im dritten Stockwerke, vor dem Herrn Justiz⸗-Rath Maercker, in Person oder durch einen Bevollmaͤchtigten, wozu ihm die Herren Justiz-Kommissarien Stech und Land— Gerichts-Rath Bauer vorgeschlagen werden, zu mel— den, und seine Gerechtsame wahrzunehmen, widrigen— fallz die böͤsliche Verlassung fur zugestanden geachtet, die Ehe getrennt und er fuͤr den schuldigen Theil er— klaͤrt werden wird.

Berlin, den 4. Januar 1833.

Civil-Deputation des Königl. Stadt— gerichts hiesiger Residenzien.

Cdfet gl GCithti on.

Auf den Antrag ihrer Verwandten werden nachfol⸗

gende Personen als:

1) der am 3. Februar 1769 zu Herrnprotsch geborne, im Jahr 1500 als Schiffersknecht weggegangene und seitdem nicht zurückgekehrte Carl Gottlieb Barnowsky,

2) der am 2. August 1778 zu Polnisch Neudorf ge⸗ borne, im Jahre 1799 als Uhrmachergeselle von Breslau ausgewanderte Johann Gottfried Bursian, welcher seit dem Jahre 1813, zu welcher Zeit er sich hinter Roskau befunden haben soll, keine Nach⸗ richt von sich gegeben hat, und

3) der am 4. Maͤrz 6s zu Meleschwitz geborne Brau⸗ knecht Franz Koschlick, welcher sich vor er wa 40 Jahren von seinem Geburtsorte entfernt, und seit dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben hat

so wie deren etwanige Erben und Erdnehmer hierdurch aufgefordert, bis zu oder spaͤtestens in dem auf den 5. Juli 1833, Vormittags um 10 Uhr, anberaumten Termine in dem Geschaͤftslveale des un— fer cichneten Gerichts vor dem Herrn Referendar von Gellhorn entweder persoͤnlich ober schriftlich sich zu melden, widrigenfalls dieselben für todt erklärt, und

den gesetzlichen Erben ihr Vermoͤgen verabfolgt wer⸗

den wird. Bie au, den 26. October 1832.

Königl. Landgericht.

Landsherrn Koͤnigliche Hoheit aus Handlungen des Stadtgerichts zu Roͤbel aus der Zeit, waͤhrend welcher der weiland Advocat Voß daselbst das Stabtrichter⸗Amt bekleidet hat und aus den Handlungen des letzteren als dortigen Steuer⸗Einnehmers Entschadigungs⸗ oder andere Ansyruͤche machen zu koͤnnen vermeinen, pe—w remtorie hiermit geladen: am 10. September d. J, Morgens 10 Uhr, auf hiesiger Großherzoglicher Justij⸗-Canzlei zu erscheinen, und solche ihre Anspruͤche sub praejudicio pro omni der Auferlegung eines ewi— gen Stilischweigens speciell und bestimmt anzumelden. Gegeben Güstrow, den 18ten Mai 1833 U Großherzoglich Mecklenburgische zur Justiz-Canzlei

Allerhoͤchstverordnete Direktor, Vicẽ⸗Direktor

und Raͤthe. . W. v. Meding.

(L. S.) G. Brandt.

In Schoͤneberg in der Trainir-Anstalt stehen 22 Vollblut ⸗Pferde und 10 Halbblut⸗Pferde zum Verkauf; die Pedegrees der Vollblut-Pferde, unter denen viele von der allerbesten Abstammung sind, koͤnnen von den Kaufliebhabern dort eingesehen werden. Besonders aber muß auf den Vollblut-Hengst Halston, geboren 1825 vom Banker u. d. Olivetta (Engl. Gen. Gest.⸗

licht allein die unterm 14. Juli 1832 Allerhoͤchsten verley historical Illustr. No. 1 2.

Orts genehmigte Zusammenstellung der nachtraͤglichen Bestimmungen, durch welche die alte Stadte-Ordaung seit ihrer Bekanntmachung ergaͤnzt und erlaͤutert wor— den, sondern auch die reglementmaͤßigen und anderen Verfuͤgungen enthalten, durch welche die Zweifel der Behdrden über die Auslegung und Anwendung des Gesetzes in einzelnen Faͤllen heseitigt worden. Somit wird also Allen, die an der Kommunal-Verwaltung ein Interesse haben oder nehmen, ein vollsiaͤndiger Unterricht in die Haͤnde gegeben.

Durch alle Buchhandlungen ist die folgende gemein— nuͤtzige Volksschrift zu erhalten, in Berlin durch C. F. Amelang Brüͤderstraße 11:

Gesundheit und Krankheit. Sin diaͤtetisch-medieinisches Handbuch fuͤr alle Staͤnde, von De. G. Fr. Most.

Zweite, stark vermehrte und verb. Ausgabe. gr. Svo Hannover. 1 Telr. 10 sar.

Zur Empfehlung dieses bereits viel verbreiteten Werks bedarf es nur des Abdrucks der nachstehenden Recension in „Hecker's Annalen der gesammten

Buch Vol. III. pag. 233) aufmerksam gemacht wer⸗ den, indem derselbe sich durch seine Leistungen auf's Hoͤchste ausgezeichnet hat, besonders in einer Weise, wie es dem Beduͤrfniß auf dem Continent vorzuͤglich zu entsprechen scheint, da er sich so lange auf der Bahn erhielt, und in vielen Rennen auf lange Di— stanee mit schwerem Gewicht siegte. Derselbe lief von seinem 2ten bis Jten Jahre 44 Mal, worunter er 22 Mal Sieger blieb. ö G. Licht wald.

Literarische Anzeigen.

Bei A. W. Hayn, Zimmerstraße Nr. 29, ist so eben erschienen und daselbst, so wie in allen Buch— handlungen zu haben: .

Die glteundrevidirte

Preußische Staͤdte-Ordnung,

mit alle, Aͤber dieselben bis ins Jahr 18432 erlasse nen, ergaͤnzenden und erlaͤuternden Bestim mungen; nebst einer Zusammenstellung beider Staͤdte⸗Ordnungen nach ihren Abweichungen von Paragraph ju Paragraph. Bon J. D. F. Rumpf, Koͤnigl. Preuß. Nofrathe. Fünfte vermehrte Ausgabe. geh, Preis 1 Thlr. Dem vielseitig ausgesprochenen Wunsche des Publi⸗ kums in einem und demselben Werke neben der alten

Heilkunde,“ welche woͤrtlich lautet: „Man sieht es dem vorliegenden Werke an, daß der Verfasser desselben keine andere Absicht hatte als nützlich zu werden, und das ist ihm gewiß gelungen. Wenig Worte, aber viel Sachen, kurz, deutlich, eindringlich vorgetragen, Herausheben des Wichti⸗— gen, uͤberall Vermeiden des dem Nichtarzte Un— nuͤtzen oder gar Schaͤdlichen, was man in so vielen populair⸗medieinischen Schriften sindet fast im⸗

mer Vermeiden des Unverstaͤndlichen das sind Vorzuͤge, welche das Buch einem Jeden empfehlen mussen.“

Eduard Brandenburg's Buchhandlung in Berlin, ist jetzt aus der Ober-Wallstraße, nach der Markgrafen Straße Nr. 44, (dem deutschen Thurme

gegenuber) verlegt. - In derselben Handlung erscheint die

Juristische Zeitung fuͤr die Koͤnigl. Preutzischen

Staaten. Der Jahrgang, bestehend aus 80 Bo— . 3 kostet bei allen respekt. Post⸗Aemtern 4 Thlr.

Bei A. Asher Linden No. 20, monatliche Fortset-

ces No. 1 5. Hoods Comic. Annuel Illustr. No. l Tomblesons Themse No. 5. Rhein No. 17. 1. K. Penny Magazin No. 14, Portraits No. 15. Cyclop. No. 5. Byron Gallery part 6. sernnt ausgeseichnet schoͤns Englische Taschenbuch Iu Annuel Tour, welches Anfangs dieses Jahres zun sten Male erschien und in groß Format 15 ), kostet hat, in gemoͤhnlichen So Format für 1 Es enthält eine Reise an der Loire und die K darin sind ausgezeichnet schoͤn.

In der Bu sch!er schen Verlags-Buchhandlum Elberfeld ist erschienen und bei F. Dum ml Berlin, Linden Nr. 19, vorraͤthig:

Die zweite Auflage der Brandenburgisch-Preuß. Geschitt

Fuͤr Lehrer an Land- und Stadischulen, fuͤr die R jugend aller Religion?⸗-Verwandten und auch fi terlandsfreunde, bearbeitet von Fr. Vormh gr. Svo. 18 Bogen. 20 sar. In allen Amteblaͤttern des Preußischen 6 wurde dieses Werkchen besonders empsohlen.

Die von dem Seminar⸗Direktor Vorm ban Petershagen im Regierungs- Bezirk Minden M gegebene

Brandenburgisch-Preußische Geschit Elberfeld 1831. Bu schler sche Verlag?⸗Buchhish Pr. 20 sar. wollen wir hierdurch empfehlen, um⸗ schen, daß diese zu einem Lehrbuche für alle s tar, und Volts⸗Schuilehrer sehr geeignete Sc alle Schul⸗Bihliotheken unsers Verwaltung angeschafft werde, weshalb wir alle Orts thy staͤnde ermaͤchtigen, die geringen Kosten daflt h irgend einigem Bestande versehenen Ortz⸗Echt zu ubernehmen.

Potsdam, den 25. Maͤrz 1832.

Königliche Regierung, Abtheilung fuͤr die Kirchenverwaltung u. das Schl

Im Auftrage des Koͤnigl. Ministerii der ein , Unterrichts und Medizinal-Afngelegenheiten 9 wir auf das von dem Rektor Vorm baum zupa hagen herausgegebene Lehrbuch der Brandensh . Preußischen Geschichte, von welchem bald eilen Auflage erscheinen wird, hierdurch aufer f gh, empfehlen dasselbe den Schulvorstaͤnden und ö. so wie allen Freunden der vaterländischen Gesch

Coblenz, den 8. September 1832.

zung National Gallery part 5 enthaͤlt! 1. Van Dyck

Staͤdte⸗Ordnung auch die neue, und umgekehrt, neben

Gevorlein, 1. Leon da Vinci, Christus disputirt mit

Gallery os i

le, den Kontrakt

Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellun

inen aber bei den Königlichen Post Aemtern zu machen sind, ünd daß der Preis für den ganzen Umfang der Monarchie auf 2 Rthlr

e' das Blatt am Vorabende seines Datums durch die Stadtpost frei ins Haus gesendet wird. kiten, die Bestellungen bis spaͤtestens den 39sten d. M. an uns gelangen zu lassen, indem Blattes eine Unterbrechung erleidet und nicht saͤmmtliche Nummern vom Anfange des Quartals an nachgeliefert werden Können

Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, daß die mit dem 11. Juli d. F. eintretende Veraͤnderung in der Abfertigung der Schnell-Post nach Preußen und Rußland merstag, statt, wie bisher, um 2 Uhr Nachmittags, hinfuͤhro erst um 6 Uhr Abends von hier abgeht, es der Redaction' moͤglich macht, die an dlesen be

Um jedo

subesßrdern, so daß unsere Interessenten auf jenem ganzen Course das Blatt kuͤnftig noch bedeutend früher als bisher erhalten werden

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Der Justiz⸗Kommissarius Schmidt zu Tangermuͤnde ist gleicher Eigenschaft an das Land- und Stadtgericht zu See— ssen in der Altmark versetzt worden.

Ubg ere ist: Der Fuͤrst zu Lynar, nach Drehna.

Zeitung s⸗Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 15. Juni. Die Koͤnigl. Familie wird in den ersten zen des kommenden Monats das Schloß in St. Cloud bezie⸗ und die Koͤnigin zwischen dem 15. und 20. Juli mit den nzessinnen Marie und Clementine nach Bruͤssel reisen.

us der Debatte uͤber die um die Hauptstadt anzulegenden uungswerke, welche Herr Laurence in der gestrigen Sitzung der wuüirten⸗Kammer vor der Abstimmung uͤber das Einnahme⸗-Bud⸗ erneuerte, holen wir noch Folgendes nach. Herr Laurence ann mit der Bemerkung, es gehe aus den Aeußerungen Königl. Kommissartus hervor, daß die Regierung aus kei— andern Fonds, als aus demjenigen, der fuͤr diesen besonderen k bewilligt werden mochte, Summen zu der Befestigung Paris hergeben koͤnne und werde; ein solcher besonderer ds sey aber eben von der Kammer, wenigstens vorlaͤufig, eigert worden; wie komme es also, daß man durch ntliche Anschlag-Zettel schon jetzt in ganz Paris die Ar— en und Lieferungen fuͤr den Bau von fuͤnf Forts als Entre— F ausbieten lasse? Man muͤsse sich um so mehr uͤber dieses fahren der Regierung wundern, als es noch sehr ungewiß sey, die Kammer uberhaupt das System der einzelnen Forts billi— und ob dleselbe im Laufe der gegenwärtigen Session noch

legenheit finden werde, sich daruͤber auszusprechen? Der Zu— ag sey bereits fuͤr vier Forts erfolgt, und zwar 2, 4, f, ja ar 7 pCt. hoher, als der urspruͤngliche Satz der Regierung zesen, und nur bei einem einzigen Fort sey unter diesem

ße zugeschlagen worden. Es zeige von einer großen Gering— tzung der Vorrechte der Kammer, wenn das Ministerium dergleichen Dinge erlaube, ohne dieselbe befragt zu haben. r Thiers erwiederte hierauf: „In Abwesenheit des Kriegs— isters will ich an seiner Stelle die Ansichten der Regierung r die vorliegende wichtige Frage entwickeln. Die Regierung es fuͤr ihre Pflicht, auf der Nothwendigkeit zu bestehen, Hauptstadt Frankreichs in einen festen, militairischen nkt zu verwandeln, von welcher Art auch das System seyn s, das dabei befolgt werden soll. Die Regierung will bei er Sache durchaus nichts der Pruͤfung der Kammer entzie⸗ sie wird derselben vielmehr das ihr am angemessensten er— nende System vorlegen und eine regelmäßige Diskussion dar— r herbeifuͤhren. Die Frage aber, welches System das beste wird von den Maͤnnern von Fach richtiger geloͤst werden, ven einer gesetzgebenden Versammlung. Die Kammer selbst schen lange den Wunsch geäußert, daß die Armee herabge⸗ werden mochte, damit die Abgaben vermindert werden koͤnn— geschieht dies aber, so ist es unumgaͤnglich noͤthig, diese Art Luͤcke durch Festungswerke zu ergaͤnzen. Unter diesen Umstaͤn⸗ hat es der Kriegs Minister amn Ziele seiner ruhmvollen Laufbahn seine Pflicht gehalten, der Kammer ein vollstaͤndiges, auf eine

erve in Friedens-Zeiten gegruͤndetes Vertheidigungs⸗System

ulegen. Er hat dies in einem Berichte an den Konig ge— und die Befestigung von Paris ist ein Glied dieses allge— zen Systems, dessen Theile in der genauesten Verbindung einander stehen. Wir haͤtten schon zu Anfang der heuti— Sitzung gewünscht, daß diese Frage von Ihnen eroͤrtert den waͤre; um indessen die Debatte nicht zu verlaäͤngern, ha⸗ wir in die Vertagung der Sache gewilligt; zugleich muß ich bemerken, daß es die Absicht der Regierung ist, von den der Kammer bereits bewilligten Fonds Gebrauch zu machen. enfalls wird man einsehen, daß unter den Mauern

Paris Arbeiten noͤthig sind und dazu sollen die é verwendet werden. Die Regierung kann, ich wie⸗ lle es, die Befestigung der Hauptstadt, die mit der

eidigung von ganz Frankreich und mit der Reduction der nee genau im Zusammenhange steht, nicht aufgeben, wohl in die Vertagung der Diskussion auf kurze Zeit willigen.“ Oberst Lam machte Herrn Laurence bemerklich, daß die der Militair-⸗Behoͤrde mit einigen Bau⸗Unternehmern abge⸗ ssenen Kontrakte nicht für ein' bestünmtes System von Fe— göwerken, fuͤr Forts und dergleichen, sondern nur fuͤr be— mte Mauer- oder Erd-⸗Arbeiten und zwar nach dem Kubik— abgeschlossen worden seyen, so daß die Regierung statt eines s, eben so gut eine Kaserne, ja selbst eine Kathedrale wuͤrde

en können. Ohnehin waͤren jene Kontrakte mindestens auf

nz höchstens auf ih Jahre abgeschlossen und es stehe dahe r

egierung vollkommen frei, wenn sie nach , . Jahren die gedachten Arbeiten nicht fortsetzen lassen ohne Enischädigung der Unternehmer

vangig m machen. Kenn be Mehring? un vorlsegenhen

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Falle die Kontrakte zu hoheren als den urspruͤnglich angesetzten Preisen abgeschlossen habe, so komme heren, e n 6 rungs⸗Kontrakten vor. Diese Erklarung genuͤgte indessen Herrn Laurence keinesweges; er berief sich . darauf, daß in den erwahnten Anschlag-Zetteln das von der Kammer noch nicht ge— nehmigte System der einzelnen Forts als feststehend vorausgesetzt und sogar die Stelle, wo die fünf Forts gebaut werden sollten, genau bezeichnet werde, so daß, wenn die Kammer späterhin senes System verwerfen sollte, das von dem Ministerium bereits darauf verwendete Geld rein verloren seyn und die Ausgabe nur auf ungesetzliche Weise wuͤrde gedeckt werden konnen. Herr Thiers würde hierdurch veranlaßt, seine obige Erklarung fast mit denselben Worten zu wiederholen, und hinzuzufuͤgen, daß das Ministerium einstweilen die Ueberschuͤsse, die von dem diesjährigen Budget ohne Zweifel uͤbrig bleiben wuͤrden, zu den Festungs⸗Arbeiten verwenden wolle. Dessenungeachtet nahm Herr Arago die Frage ganz so, wie sie von Herrn Laurence gestellt worden, wieder auf; er bemerkte, daß der Handels-Minister die⸗ selbe nur ungenuͤgend geloͤst habe, und verlangte die moöͤglichst baldige Eröffnung der eigentlichen Debatte uͤber diesen Gegen— stand, damit die Ansichten fuͤr und wider die einzelnen Forts sich vollstaͤndig aussprechen koͤnnten. Als der General Demargay hervorhob, wie unpopulair das System der einzelnen Forts sey, die man allgemein als neue, fuͤr die Unterjochung von Paris be— stimmte, Bastillen betrachte, entgegnete der Minister, es sey fast ein kindischer Verdacht, der Regierung dergleichen Plane zuzumuthen; die Mehrzahl der beabsichtigten Forts werde uber Kanonenschußweite von der Hauptstadt entfernt liegen, und die auf den Anhoͤhen von Montmartre und Belleville zu er— bauenden Forts, die beiden einzigen Paris dominirenden Punkte, wuͤrden nach der Stadtseite zu offen bleiben, damit von dort aus keine Kanonen gegen die Stadt gerichtet werden koͤnnten. Uebri— gens koͤnne keine Regierung sich durch Forts und Bastillen ge— gen ein aufruͤhrerisches Volk schuͤtzen. Das Ministerium werde in dieser Sache von dem einzigen Wunsche geleltet, dem Lande nuͤtzlich * seyn, und stuͤtze 6 dabei auf die Autorität zweier großer Maͤnner, Vauban 's und Napoleon's, die Beide die Befe⸗ stigung von Paris fuͤr nothwendig gehalten hatten. Als hier— auf mehrere Redner, worunter die Herren Arago, Jou sselrn und v. Trach, das Wort verlangten, bemerkte der Praͤsident, daß es unnoͤthig seyn wuͤrde, diese Debatte noch laͤnger fortzu— setzen, da dieselbe durch eine bloße Frage des Herrn Laurence veranlaßt worden und also gar nicht zur Abstimmung zu brin— gen sey, nachdem die Kammer bereits zu Anfang der Sitzung den verlangten Kredit von 2 Millionen verworfen habe.

Der Tourrier frangais will wissen, der Marschall Soult habe nach dem vorgestrigen Angriffe des Herrn von Bricqueville seinen Abschied verlangt, sich indessen durch seine Kollegen und den Koͤnig bewegen lassen, zu bleiben. Hierauf sey verabredet worden, ihm durch die Rede des Marschalls Lo⸗ bau eine Art von Genugthuung zu verschaffen, da er erklaͤrt habe, keinen Fuß wieder in die Kammer setzen zu wollen, bevor er nicht von der Masoritaäͤt ein Zeichen des Beifalls erhalten. Nach der Rede des Marschalls Lobau haͤtten saͤmmtliche Minister den Sitzungs-Saal verlassen, um den Marschall Soult zu holen, der hierauf in den Saal eingetreten sey, ohne das gehoffte Zeichen des Beifalls zu empfangen. Das Journal des Débats enthalt einen apologetischen Arti— kel zu Gunsten des Marschalls Soult, worin es bemerkt, der gestrige Tag sey fur denselben ein gluͤcklicher gewesen, denn er habe die Erfahrung gemacht, daß sein Sohn seines Namens wuͤrdig sey, und in der Deputirten-Kammer seyen ihm als Con— seils- Praͤsidenten und Veteranen der Armee Beweise des Ver— trauens und der Achtung zu Theil geworden.

Dem Constitutionnel zufolge, wird die Deputirten⸗Kam⸗ mer nächsten Mittwoch oder Donnerstag ihre Arbeiten beendigen und die Pairs⸗Kammer sich beeilen, das Budget mit dem Amen⸗ dement der Wahl Kammer, wonach die dem Konkordate zuwider errichteten Bisthuͤmer allmaäͤlig wieder eingehen sollen, so sehr dieses Amendement auch don Ansichten der Mehrzahl der Pairs widerstrebt, anzunehmen, weil es unmoͤglich seyn wuͤrde, die Deputirten laͤnger in Paris zuruͤckzuhalten.

Um den ministertellen Deputirien bei ihrer Ruͤckkehr in die Mitte ihrer Kommittenten die Unannehmlichkeit der Spottmu— siken zu ersparen, hat der Großsiegelbewahrer an die Gerichte und der Kriegs-Minister an die Präfekten und Militair-Chefs Rundschreiben gerichtet, worin sie die genannten Behoͤrden an— weisen, jeden Versuch einer Spottmusik als den Beginn eines Volks-Auflaufs zu betrachten und sofort nach den gesetzlichen Aufforderungen zum Auseinandergehen Gewalt gegen die zu je— nem Zweck versammelten Personen zu “gebrauchen.

Eine außerordentliche Menge von Neugierigen war gestern auf dem Stadthause zugegen, als die Befestigungs⸗Arbeiten dort den mindestfordernden Unternehmern zugeschlagen wurden. Ein Journal erzaͤhlt, ein ebenfalls anwesender Deputirter habe ge⸗ außert: „Sie verkaufen das Baͤrenfell, noch ehe sie den Baͤren erlegt haben.“

Der Assisenhof in Nantes hat ohne Mitwirkung der Jury Herrn von Puysieux wegen seiner Theilnahme an den Unruhen in der Vendée in contumaciam zum Tode verurtheilt und seine Guͤter unter Sequester gestellt.

Der Koͤnigl. Gerichtshof von Montpelller hat die Unter—⸗ suchung uͤber die am 2ten d. M. dort vorgefallenen Unruhen hegonnen

gen auf diese Zeitung nebst Praͤnumeration hier am Orte bei der Redaction (Mohren-Straße Nr. 34), in dem

reuß. Cour, viertel jährlich festagesetzt ist, wofür den hiesigen Abon⸗

ch die erforderliche Starke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu können, muͤssen sonst die Interessenten es sich selbst zuzuschreibe

n haben, wenn die Zusendung

wonach diese Post am Sonntag und den Tagen Apends erscheinende Staats⸗Zeitung noch

Großbritan lein und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 14. Juni. Im Ausschusse wurden die Berathun—⸗ gen Über die Vorschlaͤge der Regierung in Bezug auf die Ir⸗ laͤndischen Zehnten fortgesetzt. Herr O Connell sagte, daß er die Meinung seines ehrenwerthen Kollegen, des Mügliedes für Dublin, in Bezug auf die vorliegende Maßregel nicht thelle. Er begruͤße dieselbe vielmehr freudig als ein Zeichen der Geneigt⸗ heit von Seiten der Regierung, einem Zustande der Dinge in Irland ein Ende zu machen, der fast einen Buͤrgerkrieg zuwege gebracht habe. Er besitze uber diesen Gegenstand Dokumente, die den edlen Lord und die ehrenwerthen Mitglieder gegenuu·ber in Schrecken setzen wuͤrden; aber er wolle jetzt nicht auf hof⸗ sentlich verschwundene Gefahren zuruͤckkommen, sondern seinen Blick lieber auf einer freudigeren und gluͤcklicheren Zukunft wei— len lassen. Er weiche vielleicht von dem edlen Lord in Bezug auf die Einführung einer sogenannten Land- Taxe ab, insofern er den Namen Erb-Zins oder Kron-Steuer vorzoͤge; indeß sey dies ein Punkt von untergeordneter Wich⸗ tigkeit, uͤber den man sich leicht verstaͤndigen werde. In drei Wochen, sagte Herr O Connell, oder spaͤtestens in einem Monate wurde in Irland unvermeidlich ein foͤrmlicher Buͤrger⸗ krieg ausgebrochen seyn, wenn nicht die Regierung eine Maß⸗ regel, wie die vorliegende, eingebracht und dadurch die gewalt⸗ same Eintreibung der ruͤckstaͤndigen Zehnten verhindert haͤtte. Er machte uͤbrigens darauf aufmerksam, daß es auch Laien⸗Zehnten in Irland gäbe und wuͤnschte, daß diese in dem Plane der Re⸗ gierung mit einbegriffen werden moͤchten, weil sonst das Werk nur halb geschehen sey. Schließlich wuͤnschte er dem neuen Se⸗ cretair fuͤr Irland (Herrn Littleton) Gluͤck dazu, daß er sein Amt unter so guͤnstigen Auspicien antraͤte. Lord Althorp erwie⸗ derte, daß er die von dem ehrenwerthen und gelehrten Mitgliede angedeutete Verbesserung in Ueberlegung nehmen werde, sich fuͤr jetzt aber auf keine Weise zur Annahme derselben verstehen könne. Er freue sich ubrigens, zu vernehmen, daß der Plan der Regie⸗ rung von den Irlaͤndischen Mitgliedern ziemlich allgemein mit Beifall aufgenommen werde. Frieden und Ruhe in Irland wie⸗ derherzustellen, sey das eifrige Bestreben der Regierung; er hoffe aber auch, daß die Geistlichkeit ihrerseits dazu thätig mitwirken werde. Herr F. O Connor sagte, daß die Vorschlaͤge der Regierung keine Zufriedenheit in Irland erregen wuͤrden, wenn man nicht die Andeutung des ehrenwerthen Mitgliedes fuͤr Dublin befolge. Er fuͤhle jetzt, wie recht er gethan habe, dem Volke zu rathen, keine Zehnten zu bezahlen; denn ohne diese Weigerung wuͤrde auch die jetzt zugestandene kleine Erleichterung nicht stattgefunden haben. So wie aber der Plan jetzt beschaffen sey, wuͤrde er den Erwartungen des Volkes nicht entsprechen, Erwartungen, die sich auf Verspre⸗ chungen der Minister gruͤndeten. Diese Versprechungen seyen noch nicht erfuͤllt worden; man habe zwar die Bill uͤber die zeitlichen Angelegenheiten der Irlaͤndischen Kirche durchge—

bracht; aber die Regierung fuͤrchte sich, dieselbe dem anderen

Hause vorzulegen. Herr Gisbourne meinte, es sey klar, daß die Regierung durch ihren Plan bloß die Zehnten von den Schultern derer, welche sie eigentlich bezahlen muͤßten, auf die der Land⸗ Eigenthuͤmer waͤlzen wolle, oder wo nicht, diese doch wenigstens an die Stelle der Geistlichen zu Einsammlern der Zehnten machen wolle. Dle Maßregel der Regierung sey nur ein elendes Paliativ; denn die wesentliche Klage des Irlaͤndischen Volkes bestehe darin, daß es uͤberhaupt Geld zur Unterstuͤtzung einer Kirche geben muͤsse, der die uͤberwiegende Mehrzahl der Einwohner nicht angehoͤre; und dieser Klage werde durch die vorliegende Maßregel auch nicht im geringsten abgeholfen. Die Minister wußten sehr gut, daß in 6 fast durchgaͤngig die Meinung herrsche, die bestehende

irche koͤnne und muͤsse nicht aufrecht erhalten werden. Warum spraͤchen sie dies nicht kuͤhn aus? Man er— zähle sich vom Dr. Johnson, daß, als er schon ein be— ruͤhmter Mann geworden war, er immer in Gegenwart seines Lehrers auch fuͤr die falschen Ansichten desselben die groͤßte Ehrerbietung bezeigt, und auf Befragen uͤber den Grund dieser Seltsamkeit erwiedert habe, daß er sich immer des Gefuͤhls nicht erwehren konne, sein Lehrer habe noch immer die Gewalt uͤber ihn, die er uͤber den Knaben Johnson gehabt habe. Er (Herr G.) glaube, daß die Minister dasselbe Gefuͤhl den Tories gegenuͤber befiele. Sie haͤtten sich so lange unter der Herrschaft ihrer Gegner befunden, daß sie noch jetzt eine große Ehrerbietung vor Tory⸗Meinungen nicht verleugnen könn ten. (Beifall.) mmer, wenn sie eine große Maßregel vor, schluͤgen, stellten sie sich unwillkuͤrlich zuerst die Frage? „Was werden die Tories dazu sagen?“ (Hört! und Gelaͤchter. ) Er sey weit davon entfernt, eine Kollision zwischen den beiden Zweigen der Legislatur zu wuͤnschen; aber man möge thun, was man wolle, so werde dieselbe nicht zu vermeiden seyn. Er hoffe, daß dieses Haus im eintretenden Fall sich mit Mäßigung und Festigkeit benehmen wuͤrde. Er habe behaupten horten, daß die vorliegende Maßregel dazu dienen wuͤrde, die Irlaͤndische Kirche zu befestigen; das moͤge ein guter Grund fuͤr Protestan⸗ ten seyn, fuͤr Katholiken sey es ein schlechter. Herr Shaw sagte, die Minister mochten aus dem eben Gehoͤrten die Lehre nehmen, daß die Bill uͤber die zeitlichen Angelegenheiten der Irlaͤndischen Kirche von vielen Mitgliedern nur deshalb vertheidigt würde, weil sie in derselben ein Mittel zum Umsturz jener Kirch arhlickten. Nach einer langeren Debatt wurde dir Antrag dus

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