eine Zusammenkunft mit dem Grafen Saldanha, und Beide ka⸗ men dahin uͤberein, alle persoͤnliche Mißhelligkeiten bei Seite zu setzen und in Eintracht zu wirken. Die Ankunft der Dampf— bote und der an Bord befindlichen Truppen hatte in den Ge— muͤthern der so lange in Porto's Mauern eingeengten Soldaten eine große Veraͤnderung hervorgebracht und sie neu belebt. Ein talentvoller Mechanikus hat aus den Glocken eines Klosters ei⸗ nen sehr schoͤnen Moͤrser gegossen, und an Metall wird es hin⸗ fuͤhro wohl nicht fehlen, da beschlossen ist, alle Kloͤster in ganz Portugal aufzuheben.“ ( Auf die von dem Seeretair des Wähler-Comité's von West— ⸗ minster an Sir Francis Burdett ergangene Anfrage, ob er den 3 Antrag des Herrn Hume auf Abschaffung der Haus- und Fen— ¶ ster-⸗Steuer unterstuͤtzen werde, hat derselbe mit Ja geantwortet und sich zugleich erkundigt, wann Herr Hume seinen Antrag im Unterhaus zur Sprache bringen werde.
Der Albi on bemerkt: „Gewiß werden viele von denen, welche neulich der Feier in der St. Pauls Kirche beiwohnten, und die jede dem Volk gefaͤllige Veraͤnderung auch fuͤr eine wirkliche Reform zu halten gewohnt sind, durch die Rede, welche der Bischof von Hereford, Bruder des Lord Grey, bei dieser Gelegenheit hielt, mehr uͤberrascht als ergöͤtzt worden seyn. Der ehrwürdige Praͤlat verweilte, ohne sich weiter auf die Politik einzulassen, sehr ernstlich und mit vieler Beredtsamkeit bei der unerfreulichen und unuͤberlegten Neuerungssucht, der es in un— seren Tagen darum zu thun scheine, die Institutionen, aus de— nen so viel Großes und Gutes hervorgegangen, zu erschuͤttern und umzustuͤrzen.“
Der Ober⸗Befehlshaber der Truppen in Jamaika, General⸗ Major Sir Willoughby Cotton, wird taͤglich von Westindien hier zuruͤck erwartet, indem er zur Wiederherstellung seiner Ge— sundheit Urlaub erhalten hat. Seine Familie befindet sich in England; sie hatte ihn gar nicht nach Jamaika begleitet.
In dem Schreiben eines Schotten aus New-Orleans vom 4. April heißt es: „Ich moͤchte wohl meine Tage in West— indien zubringen. Wie gluͤcklich sind hier die Sklaven im Ver— gleich zu Schottlands und Irlands armen Soͤhnen. Sie fuͤrch— ten sich wirklich vor der Freilassung und betrachten James
J M Queen als ihren wahren Schutzpatron. Heute Nacht ist ein ; Schiff aus England hier angekommen, welches die Nachricht mit— ö brachte, daß die Englische Regierung binnen 3 Jahren alle Skla— ven freizumachen gedenkt. Dies hat hier große Sensation erregt, und wenn es wirklich geschieht, so wird es in der Neuen Welt eine Revolution hervorrufen, die fuͤr die Alte Welt von den furchtbarsten Folgen seyn konnte.“ ; Die letzten Nachrichten aus Mexiko melden, daß Don E. ( Gorostiza zum Geschaͤftstraͤger bei den Vereinigten Staaten und Don Mexino Garro zum Gesandten in England ernannt und daß beide Ernennungen vom Senate bestätigt worden. Es war ein Beschluß im Senat durchgegangen, „daß die Ueberreste der erlauchten Generale Augusta de Iturbide und Vincent Guerrero“ nach der Hauptstadt gebracht und im Pantheon aufbewahrt g werden sollten. Die Inaugurirung des Generals Santana zum Praͤsidenten fand am 18. April statt, und er hatte einen Ge— setz⸗ Entwurf zur Errichtung von Elementar-Schulen fuͤr 4 die Bildung der Truppen vorgelegt. Große Beschwer— ; den wurden uber das Benehmen der Geistlichen gefuhrt, -. und da von denselben haͤufig Dispensationen und andere Paͤpst— . liche Dokumente nachgemacht wurden, so hat die Regierung ⸗
1
verordnet, daß nach dem 10. September d. J. keine Paͤpstliche Bullen, Breve's, Dispensationen und dergleichen mehr aner— kannt werden sollen, wenn sie nicht von dem Mexikanischen Ge— schaͤftstraͤger in Rom beglaubigt sind. Der Kongreß von Puebla hatte ein Gesetz erlassen, wodurch der Straßen⸗Raub fuͤr ein Ka⸗ pital⸗Verbrechen erklaͤrt wird. Die Deputirten⸗ Kammer von
. Mexiko hatte Don T. Salgado zum Praͤsidenten und Don Pedrez ö Velez zum Vice⸗-Praͤsidenten des Ober-Tribunals ernannt.
ö Aus Chuquisaca, der Hauptstadt Boliviens, wird gemel— . det, daß durch ein Dekret des dortigen Kongresses vom 3. Okt. v. J. der Platz Cobija oder Puerto Lamar als voͤlliger Freiha⸗
fen bestaͤtigt und die unbeschränkteste Zoll-⸗Freiheit fuͤr denselben festgesetzt worden ist. Das Zoll⸗Amt sollte ungefaͤhr 10 Stunden weiter ins Land hinein nach Calama, auf der Straße nach Chu— quisaca, verlegt und die saͤmmtlichen Einfuhr⸗Zoͤlle auch dort um
- 2 bis 5 pCt. erniedrigt werden.
; Nieder lande.
Aus dem Haag, 19. Juni. Gestern Abend hat Ihre ö Königl. Hoh. die Prinzessin Albrecht von Preußen das Hollaͤndische Theater mit Hoͤchstihrer Gegenwart beehrt, wo ein Gelegen— ] helts⸗Stuͤck zur Erinnerung an die Schlacht von Waterloo gege— ö hen wurde. Unter den im Theater Anwesenden bemerkte man = auch den Obersten de Boer, Adjutanten des Generals Chasse, ! der bei seinem Eintritt von dem zahlreich versammelten Publi⸗—
Aus Middelburg meldet man vom 17ten d. M.: „Nach⸗ dem gestern noch ein Transport unserer Truppen in Vliessingen angekommen ist, sind nun alle unsere Krieger, sowohl von der Marine, als von der Landmacht, in das Vaterland zuruͤckgekehrt, deren Gesammt⸗Zahl, wie wir vernehmen, 4177 Mann betraͤgt,
( worunter 100 Offiziere.“
Ueber den Torfmoor⸗Brand in der Provinz Groͤningen (des⸗ ; sen auch im Artikel In land der heutigen Staats Zeitung ge¶ dacht werden soll) wird von dorther unterm 13. d. M. gemeldet: „Am 11Iten und 12ten d. M. sind die Einwohner von Zeven— hutzen und die Torf⸗Bauern von Leek und anderen Orten von einem schrecklichen Ungluͤck betroffen worden. Durch die lange anhaltende Duͤrre besonders dazu geeignet, war jeder Arbeiter und kleine Besitzer seit geraumer Zeit eifrig damit beschaͤftigt ge⸗ wesen, auf den Veenen das Feld zu brennen, um Buchweizen darin zu säen (welches gewoͤhnlich bis zum laͤngsten Tag ge— 16 schieht), bis am 11ten d. Nachmittags gegen 2 Uhr nach einem heftigen Gewitter ohne Regen sich ein starker Wind erhob, der bald zu .
kum mit dem Rufe: „Es lebe der Koͤnig!“ empfangen wurde. ;
. eit em Sturm anwucht, und uͤberall auf einem Umkreis von . ungefähr vier Stunden zu gleicher Zeit das anwesende Feuer so anfachté, daß durch die dürre Haide und andere brennbare Ge,
genstände in einem Augenblick der ganze Moor mit allem darauf besindlichen neu gegrabenen Torf in hellen lichten Flammen
9 stand, und sofort einz Anzahl Häuser von denselben ergriffen wurden. Alles, twas fluͤchten konnte, fluͤchtete, um einen Fleck aufzusuchen, wo der Brand nicht wuͤthete; Frauen und Kinder wurden auf den Armen fortgetragen; man ließ alles Uebrige zuruͤck, um nur das nackte Lehen zu retten. — Durch den Wind unauf— haltsam weiter getrieben, nahte sich der Brand gegen 5 Uhr zen Dörfern Leek und Tolbert so sehr, daß man fürchtete, die, selben nicht retten zu koͤnnen, und die Einwohner suchten eiligst ihre Sachen in Sicherheit * bringen. Giluͤcklicherweise konnte man von zwei im Felde stehenden Wassermhlen das Wasser dem wodurch es moglich wurde, das Dorf Leek
u schützen. Die gane Nacht uͤber war der Himmel in Gluth,
9 ö. ZJeuer entgegenleiten,
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und durch die Flammen dunkelroth gefaͤrbt, bis ungefaͤhr gegen 4 Uhr Morgens durch die Abnahme des brennbaren Stof⸗ fes und durch einen Regenguß das Feuer einigerma⸗ ßen nachließ, und man Hoffnung. zu schoͤpfen anfing, des⸗
selben Meister werden zu konnen. Gegen 5 Uhr kam der Gouverneur der Provinz an, und leitete in Person alle Vorkehrungen zur Baͤndigung des Elementes. Nachmittags
war die groͤßte Gefahr voruͤber, so daß die zur Huͤlfe herbeige⸗ eilten Leute und Spritzen Abends schon wieder zuruͤckkehren konn— ten. — Der angerichtete Schaden ist noch nicht zu schäͤtzen, kann sich aber leicht auf 100, 00 Gulden belaufen. Ungefähr 76 Haͤu⸗ ser, 5 Schiffe und eine nicht zu berechnende Menge Haufen von Torf sind eine Beute der Flammen geworden. Leider sollen auch, so viel man bis jetzt weiß, zwei Personen in den Flammen um— gekommen seyn, und drei andere sind so beschäͤdigt, daß man an
ihrem Aufkommen zweifelt. Mehr als 2000 Arbeiter besinden sich durch dieses Ungluͤck im Augenblick ohne Obdach und außer Arbeit, und nehmen die Unterstuͤtzung ihrer wohlthaͤtigen Lands— leute dringend in Anspruch.“
J
Bruͤssel, 19. Juni. In der gestrigen Sitzung der Re— präsentanten-Kammer verlas Herr de Foere als Bericht— erstatter der Kommission den (bereits mitgetheilten) Entwurf zu der Adresse an den Konig. Mehrere Mitglieder wollten sogleich zur Berathung schreiten; diesem widersetzte sich aber die Opposi— tion mit dem Bemerken, daß nicht allen Mitgliedern ein gedruck— tes Exemplar des Entwurfes zugegangen sey, und man diesen Zeit lassen muͤsse, denselben zu überlegen. Herr Gendebien be— merkte, daß auch diesenigen Mitglieder, welche ein Exemplar des Entwurfes erhalten haͤtten, an der Aechtheit desselben zu zweiseln berechtigt gewesen waren, da die Blatter gestern Herrn von Meulenaere als Berichterstatter genannt haͤtten, und unter dem Entwurfe Herr de Foere als solcher genannt sey. — Herr de Foere erklaͤrte diese Veraͤnderung dahin, daß Herr von Meulengere, wichtige Beschaftigungen vorschuͤtzend, die Ab— fassung des Adreß⸗Entwurfes abgelehnt habe, und daß die Kom— mission darauf ihn (Herrn de F. zum Berichterstatter ernannt habe. Herr Gendebien meinte, es sey immer gut, zu wissen, daß Herr von Meulenaere sich der Abfassung der Adresse nicht habe unterziehen wollen. Dieser Letztere bestaͤtigte die Erklaͤrung des Herrn de Foere, und versicherte, daß es ihm an Zeit gefehlt habe, den Auftrag der Kommission anzunehmen. Die Berathung wurde auf den folgenden Tag verschoben.
Das Journal d Anvers sagt: „Die Kammer berath— schlagt nun uͤber die Adresse, welche nach langen und nutzlosen Erörterungen so matt und bedeutungslos bleiben wird, wie sie von der Kommission verfaßt worden ist. Eine unabhaͤngige und des Landes wuͤrdige Kammer wuͤrde den Konig von der unnuͤtzen und unpolitischen Aufloͤsung der Kammer, von den in mehreren Staͤdten begangenen Angriffen auf die gesetzliche Freiheit, und von der Nothwendigkeit einer Verwaltung unterhalten, welche auswärts die Wuͤrde des Landes aufrecht zu halten und im In— nern die Parteien zu versoͤhnen vermochte; sie wuͤrde die Auf— merksamkeit des Koͤnigs auf die Pflicht der Regierung lenken, sich bei den naͤchsten Konferenzen durch einen Bevollmaͤchtigten
noͤsse, wie der des Koͤnigs von Holland. So wie die Adresse von der Kommission vorgeschlagen, ist sie nur Sache der Form und der Etikette.“
Die Emancipation enthaͤlt folgendes Schreiben aus Gent vom 17ten d. M. Nachmittags: „Wir sind wiederum von Unordnungen bedroht. Diesen Morgen feierte man in der St. Peterskirche das Leichenbegaͤögniß des Herrn Sauvage. Dieser junge Mann gehoͤrte durch seine Meinungen der Orangistischen Partei an, und war an den von den Todischlaͤgern bei den neu— lichen Unruhen daselbst erhaltenen Wunden gestorben. Eine große Anzahl seiner Freunde legte ihr Bedauern uͤber seinen Verlust dadurch an den Tag, daß sie dem Trauer-Amt bei—
wohnten. Einige von ihnen trugen Halsbinden von Orangen— Farbe. Beim Heraustreten aus der Kirche folgte ihnen die Menge. Sie versammelten sich in einem Garten. Als sie den—
selben verließen, wurden sie von den Straßenbuben mit Steinen empfangen. Nachdem sie hierauf in dos Wirthshaus zur schoͤ— nen Aussicht getreten waren, forderten die Patrioten sie zu gleicher Zahl zu den Waffen heraus. Das Rendezvous war auf halb vier Uhr am rothen Thore bestimmt. Dort bildete sich von Neuem eine Zusammenrottung in der Straße; man mußte die bewaffnete Macht gebrauchen, um dieselbe zu zerstreuen. Es gelang dem Platz-Kommandanten, die Parteien, welche eben handgemein werden wollten, zu trennen. Man fuͤrchtet, die Ruhe moͤchte diesen Abend neuerdings gestoͤrt werden.“
Deutsch land.
Hannover, 21. Juni. (Hannoversche Zeitung.“) Wir freuen uns, aus sicherer Quelle die Nachricht mittheilen zu koͤnnen, daß in dem Augen-Uebel Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prin— zen George von Cumberland neuerlich eine merkliche Besserung eingetreten ist Der Zustand des vor einiger Zeit durch einen ungluͤcklichen Zufall verletzten rechten Auges des Prinzen bietet gegenwaͤrtig begruͤndete Hoffnung zu fortschreitender Wiederher— stellung der geschwaͤchten Sehkraft dar.
Hamburg, 22. Juni. Gestern Nachmittag ist das Königl. Englische Dampfschiff „Comet“, Capitain W. Allen, mit der Fuͤrstin von Lieven nebst Familte am Bord, von London hier angekommen.
Das Kaiserl. Russische Dampfschiff „Hercules“ von 24 Kanonen, mit 190 Mann Besatzung, Capitain Iwanow, ist ge— stern auf der Rhede von Travemuͤnde angekommen.
Der ruͤhmlichst bekannte Naturforscher, Herr Ecklon, der allen Botanikern und Blumisten von seinem vor 5. Jahren hier stattgehabten Aufenthalte im freundlichsten Andenken geblieben seyn wird, ist auf dem Daͤnischen Schiffe „Syden“ nach einer gluͤcklichen Reise von 66 Tagen mit einer reichhaltigen Samm— lung vom Kap der guten Hoffnung wieder hier eingetroffen. Diese Pflanzen⸗Sammlung, welche aus etwa 6000 Species be— steht, hat Herr Ecklon wahrend der letzten vier Jahre und unter dem Beistande seines Freundes, des Herrn Zeyher, in den ver— schiedenen Theilen der Kap⸗Kolonie, im Kaffernlande und anderen daran graͤnzenden Laͤndern gesammelt und mit der lobenswerthe— sten Ausdauer zusammengebracht. Aber nicht allein im Reiche der Vegetabilien haben diese beiden eifrigen Forscher ihre Bemuͤhungen forigesetzt; Herr Ecklon hat vielmehr auch eine bedeutende Samm⸗ lung von zoologischen Gegenstaͤnden mitgebracht, unter denen sich etwa 2090 praͤparirte Haute von vierfuͤßigen Thieren befinden, deren groͤßerer Theil in verschiedenen Laͤndern jenseits der Graͤn⸗ en der Kap⸗Kolonie gesammelt worden. Eine Sammlung von
ogeln besteht aus 150, von Reptilien aus 40 und von Insek—
ten aus ungefaͤhr 2500 Speries, worunter sich manche neue be—
vertreten zu lassen, welcher dieselben Rechte und Praͤrogative ge
finden. Außer diesen Gegenstaͤnden und einigen intet⸗
auch Saamen von vielen seltenen Suͤd-AUfrikanischen p und eine bedeutende Menge Zwiebeln von den schoͤnern der Liligceen in gutem Zustande mitgebracht. Herr Eg denkt, diese reichhaltige Sammlung im hiesigen botanischen ten aufzustellen und zu ordnen. x
Hamburg, 12. m (All g. Zeitung.) Durch den des Gothenburger Hau ses Lorent, dessen Fallissement sich a Millionen Thaler Schwedisch Banko belaufen soll, bij einige hiesige Häuser ansehnliche Summen ein. In 6.
ter⸗Brauerei und eine bedeutende Zucker⸗Fabrik verbund um so mehr bedauert, als eine Menge Familien dadur Brod ko]mmen. Herr Lorent hatte fuͤr ganz Schwe ausschließliche Privilegtum, Porter zu brauen, und aln halter waren verpflichtet, dies Getraͤnt, das auch dem En in der Guͤte nicht nachstand, vorraͤthig zu haben. — naͤchsten Buͤrgerschaft wird ein revidirtes Stempel ⸗ Ges⸗ legt werden, bei dessen Abfassung man es hauptsaͤchlic abgesehen hat, den haͤufigen Umgehungen des Stempi Wechsel ein Ende zu machen, und auch eine strengere g. hinsichtlich des Gebrauchs gestempelter Spiel-Karten einsis auch soll man die Absicht haben, die Blaͤtter geringera tung, deren hier eine Menge erscheint, und die zum ht, theilig auf die Meral der niederen Klassen wirken,! daß man sie ebenfalls der Stempel-Abgabe unterwirst, . so daß nur die bloß literarischen Blaͤtter u
eiben.
Dresden, 19. Juni. In ihrer Sitzung am! M. gelangte die erste Kammer in ihren Berathungen setz Entwurfes uͤber die privilegirten Gerichtsstaͤnde zu hen ten Theil des besonderen Abschnittes dieses Gesetzes, wel F. 56 beginnt und von der Gerichtsbarkeit in Veil Ehesachen handelt. Nach dem einleitenden Paragtayyn Streitigkeiten uͤber Verloͤbnisse lun acht an das zustaͤnmsen, lations-Gericht zu bringen; die Deputation hatte sedog, n Ansicht ausgehend, daß die erste Cognition in Verl eg bei dem ordentlichen Gerichte mit mehr Nutzen und nan terung fuͤr die Interessenten erfolgen koͤnne, als bei un lations-Gerichte, die Fassung dieses §. dahin zu verämm! tragt, daß derartige Streitigkeiten an das ordentliche Gang Beklagten zu bringen seyen. Der Ober⸗Hof⸗Prediger M Ammon ergriff zuerst das Wort und äußerte: es? henh die Eroͤrterung der Frage, ob die Ehe-Sachen, und namen der protestantischen Kirche, von nun an den Gerichten entnommen und ausschlleßend an weltst richtehoͤfe verwiesen werden sollten? Der Ren darauf in seinem ausfuͤhrlichen Vortrage auf allgeml wickelungen uber das Wesen der Ehe und namentlich d lichen Begriff derselben ein, und schloß zuletzt folgende Solle die Ehe unter uns ferner eine christliche seyn und! Augen der Kirche geschlossen werden, so muͤsse er darnn⸗ gen, es moge einer hohen Kammer gefallen, die erm Kirche, der verheißenen Parität gemäß, bei ihrem hi Rechte zu erhalten und sich folglich dasuͤr zu entscheiden; auch bei weltlichen Ehe⸗-Gerichten durch abgeordnete Gesslth ihrer Mitte, wie bisher, uͤberall, wo es noͤthig sey, zu tung des evangelischen Ehe-Prinzips repraͤsentirt wende, gleichen Sinne sprach sich Dr. Großmann aus. Der e Minister von Koöͤnneritz bemerkte: die Regäernang Fiy entfernt, der Kirche alle Einwirkung auf eheliche gelegenheiten entnehmen zu wollen; allein was Shas dungen und Ehe-Differenzen betreffe, so muͤsse sch der Staat ausdruͤcklich vorbehalten, da jene Elm mit Verweisung der Ehe-Sachen an den weltlichen Richtz nichts gemein habe; es handle sich dabei um die Korsth von Thatsachen und die Anwendung der Gesetze auf di dies sey Sache der weltlichen Behörden. Kaͤnnte man n sorgniß hegen, daß durch die in diesem Gesetze enthalten stimmungen die Ehe den Charakter eines hoͤhern geistiz trags verlieren werde, so wuͤrde die Regierung letztere su gewiß unterlassen haben. Se. Königl. Hohest Prinz In nahm darauf das Wort, um die Sache aus ihrem pig und praktischen Gesichtspunkte darzustellen. Eine Ung vor dem Gesetze sey in der Fortdauer der geistlichen Ehen nicht zu finden, da zu letzterem ein jeder Staats buͤrger si flucht nehmen koͤnne, welcher eine Ehe⸗-Differenz entschlen sen wolle. Ein bloß aus Juristen bestehendes Gerich die Ehe immer nur als einen buͤrgerlichen Vertrah hen, und dabei den Grundsatz im Auge halten: non sit injuria. Er halte durchaus dafuͤr, daß m geistliches oder gemischtes Gericht die Heiligkeit do aufrecht erhalte, und daß die geistlichen Gerichte in der M des Volks offenbar verlieren muͤßten, wenn es saͤhe, in Band, was von der Kirche geschlossen, nicht einzig Und durch sie wiederum getrennt werden konne. Schon des 6e nen vor einem geistlichen Gerichte floͤße dem Volke eine Ehrfurcht vor dessen Ausspruͤchen ein. Diese Ehrsutch sachlich sey es, welche eine Vereinigung unter den Parhh eher herbeifuͤhren ließe, als wenn die Sache vor dem! Richter behandelt wuͤrde. Zum Schluß der Diskussn Dr. Großmann als vermittelnden Ausweg vor, es sil tig, eben so wie bei Ehe⸗Streitigkeiten, auch bei Verloͤbniße
bevor die streitenden Parteien vor Gericht treten, die! nung von den Geistlichen versucht, auch Niemand ehet,“ er eine Bescheinigung der versuchten Versoͤhnung beih vor das weltliche Gericht gelassen werden. Dieser Antkag von der Kammer einstimmig angenommen.
Munchen, 18. Juni. Ihre Majestaͤt die regieren nigin wird sich, nach geendigter Badekur zu Kissingen, Mainz begeben und von da zu Wasser die Reise nach den bade Scheveningen machen. ;
Se. Durchl. der Feldmarschall Fuͤrst von Wrede kh Ende dieses Monats von Gastein nach Mondsee begehgh, Ende Juli wieder in Ellingen eintreffen.
Manchen, 47 Juni. (Leipziger Zeitung handlungen in Rhein-Bayern gegen die politisch Ayghh erregen fo viel Aufsehen und Interesse, daß eine dorttz⸗ ö handlung mit amtlicher Bewilligung die durch einen, ö. zu diesem Zwecke aus Muͤnchen dorthin berufenen, 8 aufgenommenen Vortrage in einer ungemein starken Ai Drück befördert und auf dem Subscriptions-Wege . ; breitet. Wir sind der Ueberzeugung, daß an eine Freisp nirgends zu denken, . fast durchgaͤngig auf Strafe erkannt werden wird.
Stuttgart, 16. Junt. (Allgemeine Zeitung)
Verhaftungen mehren ssch bei uns, und gleichzeitig bssnet st
Exemplaren von Mineralien und Petrefakten, hat Herr
wird der Fall dieses Etablissements, mit welchem eine grin
brschlags zum Ausbau des Schlosses und Einrichtung desselben
Isterreichtsche Feldmarschall-Lieutenant und Gouserneur von
t, umfaßt die durch geistige Gemeinschaft miteinander in—
verdanken hat; durch ihr . Pheorie w . ch ihre gemeinsame Schuld und durch ihre
in die Veranlassung und den Zusammenhang derselben. in Folge des Frankfurter Aufruhrs vorgenommenen Unter— ngen und Papter⸗Beschlagnahmen fuͤhrten bereits zu wichti⸗ afschluͤssen, die leider kaum bezweifeln lassen, daß jener al in Frankfurt sowohl als der Zug der Polen aus Frank— nach der Schweiz mit weitverzweigten Conspirationen zu— enhing. Kurz vor dem Ausbrechen des Aufruhrs in Frank— hereisten mehrere Emissaire Wuͤrttemberg, Baden, Hessen ꝛc. von Franksurt entflohene, spaͤter in Wiesbaden verhaftete Neuhof war einer jener Emissaire. Seine Papiere sollen große Liste von Leuten enthalten, auf welche die Revolution⸗
ihlen zu konnen glaubten, ja die sich zum Theil zu aͤhnlichen revolutionnairen Bewegungen, wie n Frankfurt ausgebrochene, verbindlich gemacht haben
Biese Anzeigen, verbunden mit andern Ergebnissen der sscacungen in Frankfurt, Tubingen 6 wöesen, so weit sie enberg betreffen, namentlich auf eine Anzahl von Mili⸗ und zwar Hauptleute, Lieutenants und Unteroffiziere, nen denn auch schon mehrere verhaftet wurden, waͤhrend pe das gleiche Loos bedrohen soll. Auch Tuͤbinger Studen⸗ snd in die Sache verwickelt, und bereits mehrere entflohen, 'n sie durch den fur den Augenblick dort eingetretenen Man— In Gefaͤngnissen beguͤnstigt worden zu seyn scheinen. Es sch ergeben, daß auf vielen Universitaͤten die burschenschaft⸗ Vereine noch fortwährend mit einander in Verbindung en, und daß im letzten Jahre die Tuͤbinger Burschenschaft sogenannte geschaͤftsfuͤhrende war. Die letzten naͤchtlichen sse daselbst scheinen Einzelne zu einer Befreiung der seit frer Zeit dort Verhafteten haben benutzen wollen, wel— Plan indeß scheiterte, noch ehe dessen Ausfuhrung ernstlich ucht wurde. Kaum war das dahin geschickte Militair dort erickt, so wurde eine Anzahl Unteroffiziere verhaftet und sslt nach der Festung Hohenasperg abgefuͤhrt, wohin auch ndern in Stuttgart, Tübingen, Ludwigsburg ꝛc. Verhafte— gchracht wurden. Dies ist das Wesentliche der ziemlich be⸗ bigten Nachrichten, welche in diesem Augenblick das Stadt— fich bilden, und von denen ich Manches noch mit Still— eigen uͤbergehe, da erst das Ende der Untersuchung ergeben „ob wirklich so verbrecherische Attentate, auf welche mehrere igen weisen sollen, beabsichtigt wurden. Auch läßt wohl der chledene Ruf und Charakter der bis jetzt Verhafteten ver— hen, daß die Schuld nicht auf allen gleichmäßig, sondern manchen viel leichter, auf einzelnen andern dagegen viel— sehr schwer haften werde. Am meisten sind die Unterof— e zu beklagen, die wohl kaum wußten, was sie thaten. So erglich uͤberall der Eindruck dieser ganz unerwarteten, hoͤchst benden Entdeckungen war, so erfreulich war es auf der an— Seite, zu hoͤren, daß aus dem Buͤrgerstande auch nicht Mane von irgend einer Bedeutung kompromittirt erscheint, aß sih die Zahl derer, die sich theils verfuͤhrt von Anderen, s aus tieferer Verkehrtheit verbrecherischen Entwuͤrfen hin— n, rein abscheidet von der Masse des getreuen Volks und n besonnenen Freunden freier gesetzlicher Entwickelung, die rauend auf Recht und Verfassung, und auf die Wahrer der⸗— en, jede Conspiration fuͤr eine That halten, bei der sich Ver— hen und Thorheit um den Rang streiten, ja bei der in der hel das Erstere nur eine erzwungene, dem eigenen Herzen meisten Theilnehmer selbst widerstrebende Folge der letzteren Dies ist ungefähr die Ansicht, welche der zwischen den bei— Extremen stehende ruhige Theil des Publikums uͤber Dinge k, die in mehr als Einer Hinsicht tief zu beklagen sind.
Darmstadt, 19. Juni. In Folge der Verwerfung des
Großherzogl. Residenz in der Aten Kammer der Staͤnde, ist ige Mißstimmung dahier bemerkbar geworden. Man fand entlich am Tage nach der Abstimmung Drohbriefe gegen die mmer und insbesondere den Referenten des ersten Ausschus⸗ E. E. Hoffmann, an vielen Orten der Stadt angeklebt. dessen ist die Ruhe hier keinen Augenblick gestoͤrt worden, deso sehr auch das Benehmen des Herrn E. E. Hoffmann e Mitbuͤrger kraͤnken mag, so ist doch bei dem gesetzlichen nne der großen Mehrheit der hiesigen Buͤrger gewiß auch e solche Stoͤrung nicht im mindesten zu befuͤrchten.
In Gießen ist eine, aus dem Provinzial-⸗Commissair, Ge⸗ e-Rath Knorr und dem Universitäts-Amtmann Georgi, zu— mengesetzte Untersuchungs-Kommission gegen die wegen poli— her Anschuldigungen Verhafteten, auch gegen Rektor Dr. idig in Butzbach, in das Leben getreten.
Frankfurt a. M., 20. Juni. Se. Excellenz der K. K.
ainz, Graf von Mensdorf, ist gestern hier eingetroffen.
Oesterreich.
Wien, 14. Juni. (Allgemeine Zeitung.) Es heißt, ö das in Mähren beabsichtigte Lager nicht stattfinden werde, d daß nur einzelne Konzentrirungen in den Stand⸗Quartieren verschiedenen Regimenter vorgenommen werden sollen. Die ise Sr. Majestät des Kaisers nach Prag scheint aber deshalb ht aufgeschoben zu seyn.
Schweiz.
Neuchatel, 15. Juni. Der hiesige Constitutionnel bet: „Des Königs Majestaͤt haben den Abgebrannten von fi die Summe von 4000 Schweizer Franken verabreichen en. Die Haͤlfte dieser Summe soll dazu angewandt werden, Ausfuhrung des auf den Bericht der Herren Junot, Inspek— 6 der Bruͤcken und Chausseen, und Favre, Präsidenten der zu-Kommission in der Stadt Neuchatel, von der Negierung benommenen Plans zum Wiederaufbau der abgebrannten Woh— ngen zu erleichtern.“ Der Constitutionnel Neuchatelois schließt einen Ar⸗ el uͤber den Zustand der politischen Meinungen in Europa in der Schweiz mit folgenden Bemerkungen: „Die ‚cweiz ist in zwei Theile geschieden, die wir als freie schweiz und liberale Schweiz bezeichnen wuͤrden. Die tie Schweiz, die zu Schwytz oder Sarnen ihren Mittelpunkt
gst verbundenen demokratischen und monarchischen Staaten; . Staaten erfreuen sich ausgedehnterer und vollkommnerer vlitischen Freiheiten, als alle andere Staaten der Schweiz und rdanken dieselben nicht einer Theorie von heute, sondern n allmäͤlig fortschreitenden Geist der Jahrhunderte. Die e Schweiz besteht zum größeren Thess' aus Staaten, deren [m. Verfassung sich von vor zwei oder drei Jahren herschreibt
hren Ursprüng irgend einer gewaltsamen Volks⸗Bewegung
sie zusammengehalten. Zwischen diesen beiden
lhen befinden sich' Kantone mitten inne, die noch schwanken,
wir zeigen, daß die
723 steht eine geistige Gemeinschaft zwischen ihnen und der alten
Schweiz, aber, sagen sie sich, die junge Schweiz ist der staͤrkere Azel Sollen wir diese e , t . der vergleichen und der Ruhe der freien Schweiz die Un— ruhe und. Anarchie der liberalen Schweiz gegenuͤberstellen? Sollen wir aus den radikalen Blättern selbsf die Züge zu einem Gemaͤlde von Thurgau, diesem Typus radikaler Staaten, ent— nehmen? Sollen wir, wie es die Geschichte dereinst thun wird, die Thaten und Ereignisse im Kanton Liestal erzaͤhlen? Sollen Schweiz im Begriff ist, sich in so viel Staa— ten zu zerstuͤckeln, als es in derselben verschiedene Lokalitäten, ja vielleicht, als es darin Gemeinden giebt? Die Revolutions-Chefs selbst fangen an, vor ihren Werken zu zittern. Die radikalen Zeitungen sind da, um der Welt zu sagen, was wir verschwei— gen, um Jedem, der es lesen will, zu zeigen, in welchen Zustand der Zerrissenheit, der Erbitterung und Verblendung ihre Theo⸗ rieen die Schweiz gestuͤrzt haben.“
Eben diese Zeitung hatte schon in einer seiner fruͤ— heren Nummern die Meinung ausgesprochen, daß der Auf— trag, womit der Vorort Herrn Rossi nach Paris gesandt, sich auf etwas Anderes, als auf die Polen beziehe, und daß man letztere Angelegenheit dabei nur als Vorwand gebraucht habe. Jetzt fuͤhrt das genannte Blatt zur Begruͤndung seiner Ansicht eine Stelle aus der neuen Züricher Zeitung an, worin es heißt, daß Herr Rossi gewisse Insinuationen gegen die Schweiz bei dem Franzoͤsischen Kabinet widerlegen solle, daß Herr von Broglie den Entwurf zur neuen Bundes Verfassung sehr auf— merksam gepruft und gezeigt habe, wie aufrichtig er es
mit der Schweiz meine, und daß es der Reaction mit ihren Einfluͤsterungen bei diesem Kabinet nicht gelingen werde. Hierzu bemerkt der Constitutionnel, daß der letzte
Theil dieser Stelle etwas unverstaͤnbich sey, und daß, wenn etwa unter Reaction die der alten Verfassung treu gebliebenen Kantone gemeint seyen, hierauf nur zu antworten wäre, daß ihre Sache viel zu gut und gerecht sey, als daß sie um fremden Beistand zu betteln brauchten, und daß es nach dem Obigen viel— mehr scheine, als wollten gerade diejenigen, welche eine solche Verleumdung ausstreuten, unumwunden um eine fremde Inter— vention nachsuchen.
Griechen lhland.
Der Osservatore Triestino vom 13ten enthaͤlt Nach— stehendes: „Schiffer-Nachrichten, die aus Nauplia in 15 und aus Navarin in 11 Tagen hier anlangten, besagen, daß das kleine Griechische Dampfschiff mit dem neu ernannten Admiral Miaulis nach Athen gegangen sey, um den Konig Otto an Bord zu nehmen. — Es scheint noch nicht entschieden, ob Athen oder Korinth die Hauptstadt werden soll.“
,
Berlin, 24. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Al— brecht traf am 14ten d. M. Abends gegen 8 Uhr auf der Reise nach St. Petersburg in Insterburg ein, wo Hoͤchstderselbe im Schlosse bei dem Ober⸗-Landesgerichts-Praͤsidenten Bertrand ab— stieg, und daselbst von diesem, so wie von dem kommandirenden General des ersten Armee-Corps, General-Lieutenant von Natz—
huldreiche Unterstuͤtzun
3 ö.
achtungen des Herrn Foͤrster Schmidt zu Kolumberger Forst— haus bei Schwedt; 10) uͤber die Drehkrankheit der Schafe, vom 36 Wirthschafter Rohlack zu Alt-Rehse; 11) Praͤservativ— Mittel gegen die Lammer-Lähme, — naͤmlich das Heu beim La— gern mit Salz zu bestreuen, vom Herrn Ober⸗Amtmann Säu— berlich zu Geilebock; 12) das Fuͤttern der Pferde mit rohen Kartoffeln nach der Methode des Herrn Amtsrath Menzel zu Parchwitz (von der Koöͤnigl. Regierung zu Potsdam mitgetheilt); 13) Beschreibung einer Kartoffel-⸗Schneide⸗Maschine, mit der ? Individuen in einer Stunde 30 Scheffel Kartoffeln schneiden, mit Vorzeigung des Modells, — von dem Gutsbesitzer Herrn Schwarz zu Muͤnsterwalde; 14) der Anbau des Stauden⸗-Korns in Verbindung mit Hafer in Forsten, zur Ersparung einer Bearbeitung des Ackers, vom K. K. Kameral-Forst-Ingenieur
Herrn Liebich zu Prag; 15) uͤber die Benutzung eines Aschen—⸗ Brenn-Ofens besonderer Construction, vom Gütsbesitzer und Forst-Inspektor Herrn Nowack zu Suchomast in Boͤhmen.
— Aus Halle meldet man unterm 23sten d. M.: „Die
ĩ deren die wissenschaftlichen Institute
unserer Stadt von Selten der hoöͤchsten Staats-Behöoͤrde unaus—⸗
gesetzt sich zu erfreuen haben, ist einer jener Anstalten neuer—
dings in einer ausgezeichneten Weise zu Theil geworden. Das
Königliche Pädagogium, welches dem Gruͤnder des hiesigen
Waisenhauses, A. H. Francke, ebenfalls sein Entstehen verdankt,
und das von jeher, sowohl hinsichtlich eines trefflichen Lehrer-Per—
sonals, als einer namhaften Frequenz von Zöglingen, oft aus den
ersten Familien des In- und Auslands, sich den bedeutendsten Erzie—
hungs⸗Instituten an die Seite stellen konnte, hat durch die Errichtung
von 19 Freistellen eine höoͤchst wuͤnschenswerthe Erweiterung erhal—
ten. Die schon geringe Summe von 106 Rthlr., welche bisher fuͤr Unterricht, Aufsicht, Wohnung, Holz, Licht zc, entrichtet werden mußte, ist nun fuͤr jene Stellen auf 26 Rthlr. ermaͤßigt worden, so daß Vater, welche das Gluͤck haben, eine solche Be— guͤnstigung fuͤr ihre Soͤhne zu erhalten, diese nirgends besser und mit geringerem Kosten⸗Aufwand unterbringen können. Die Ver— theilung der Stellen steht dem Direktorium der Franckischen Stiftungen zu, dessen Leitung das Koͤnigl. Paͤdagogium unter— geben ist, und dem es, namentlich unter dem verewigten Kanzler A. H. Niemeyer, den groͤßten Theil seines auch außer⸗Europaͤischen Rufes verdankt. Der juͤngste Sohn jenes hochgefeierten Mannes, der Doktor und Professor der Theologie, H. A. Niemeyer, wirkt, als derzeitiger Direktor unter dem Beistande des Kondirektor Dr. Schmidt, sowohl speciell fuͤr jene Anstalt, wie fuͤr die uͤbrigen Schul⸗Institute des Waisenhauses ganz in dem väterlichen Geiste fort, und wie es schon von diesem erkannt wurde, daß nur ein zeitgemaͤßes Fortschreiten der gelehrten Anstalten der Stiftungen die hohe Bedeutung, welche sie sich durch ihren Gruͤnder erwor— ben, dauernd sichern koͤnne, so ist auch das gegenwartige Direk⸗ torium unausgesetzt bemuͤht, die Verbesserungen, welche veraͤn— derte Verhaͤltnisse nothwendig oder wuͤnschenswerth machen, in die Schulen der Anstalt aufzunehmen und einzufuüͤhren. Wenn demnach zu erwarten steht, daß die bedeutungsreiche Wirksamkeit der Schul-Institute der Franckischen Stiftungen, unter dem wohlwollenden Schutze der Staats-Behoͤrde und der einsichts— vollen Leitung treuer Beamten, noch lange kräftig fortbestehen werde, verdient es wohl vor Allem einer dankbaren Erwähnung, wie selbst der Hoͤchste das Haus, von „Glaub' und Liebe ge—
mer, den Generalen von Uttenhoven und von Krafft, dem Herrn Regierungs-Präsidenten und einigen andern Personen empfan— gen wurde. Nachdem Se. Koͤnigl. Hoheit sich das Offizier— Torps des 1sten Dragoner-Regimeniz, dessen Chef Höchstdieseiben sind, hatten vorstellen lassen und das Abendessen bei dem Praͤ— sidenten Bertrand eingenommen, zogen Sie sich in Ihre Gemaͤcher zuruck. Am folgenden Morgen musterte der Prinz auf dem Exerzir⸗ platze das in Parade aufgestellte Drag eoner⸗Regiment, unter Anfüh⸗ rung des Commandeurs Obersten v. Tietzen, und begab sich demnaͤchst nach dem Schauspielhause, wo Se. Königl. Hoheit dem ge— sammten Offizier-Corps Ihres Regiments so wile den hoͤchsten Militair- und Civil-⸗Beamten und einigen Magistrats-Mitglie⸗ dern ein déjeuner dinatoire gaben. Nach Aufhebung desselben wurde dem Prinzen das Offizier-Corps des zur jahrlichen Ue— bung versammelten Landwehr-Bataillons durch den Major von Hippel vorgestellt. Um 1 Uhr fuhren Se. Koͤnigl. Hoh. nach Trakehnen, von wo Hoͤchstdieselben erst in der Nacht nach In— sterburg zuruͤckkehrten, um sofort die Reise nach St. Peters—⸗ burg sortzusetzen.
— Die Fruͤhjahrs-Haupt-Versammlung der Koͤniglichen Maͤrkischen oͤkonomischen Gesellschaft zu Potsdam fand am 17ten dieses Monates statt und ward durch einen Vortrag des zeitigen Direktors, Regierungs-Raths Dr. Augustin, über die neuesten Fortschritte und die zur Zeit beachtenswerthesten Gegen— staͤnde der Oekonomie, eroͤffnet. Demnaͤchst trug der Secretair des Vereins den General-Bericht uͤber die Wirksamkeit und die finanziellen Verhaͤltnisse desselben vor; es ergab sich aus demsel— ben, daß auch der im Jahre 1830 gestiftete besondere Fonds zur Errichtung einer Anstalt fuͤr den Unterricht junger Gekonomen im Winter ꝛc. nicht ohne Theilnahme geblieben ist, daß vielmehr uͤber 300 Rthlr. Kapital durch Geschenke eingegangen und in Praͤ— mienscheinen angelegt worden sind. Der Unterricht soll nur dann eroͤffnet werden, wenn derselbe ganz frei ertheilt werden kann. Dazu bedarf es aber noch der ferneren wohlthaäͤtigen und patrio— tischen Beitraͤge. Die außerdem nothwendigen Huͤlfsmittel, z. B. eine gute Bibliothek, eine Modell Sammlung, das Lokal ꝛc. sind bereits vorhanden und neuerlichst noch durch die Schenkung der trefflichen physikalischen Apparate des Geheimen Kriegsraths von Marquardt ansehnlich vermehrt worden. Ferner wurden die Re— sultate der, im Garten des Vereins angestellten Versuche ange— geben, wonach insbesondere der perennirende Spinat (Rumex Patientia) zu empfehlen ist, da derselbe vor allen Gewaͤchsen fruͤh erscheint und sowohl ein treffliches Gemuͤse, als gutes Vieh— futter giebt. Demnaͤchst kamen folgende Abhandlungen zum Vor— trage und zur Berathung: 1) Ueber den empfohlenen Gebrauch der gebrannten Erde, als Stellvertreter des organischen Duͤn— gers, vom Herrn Geheimen Rath und Professor Dr. Hermb— staͤdt zu Berlin; 27) uͤber die klimatischen Einwirkungen als Fruchtbarkeits⸗Maßstab, vom Herrn Oekonomie Rath v. Daum zu Soldin; 3) uͤber die Vermehrung der Milch der milchenden Kuͤhe, vom Herrn Geheimen Rath und Professor Dr. Hermb— stäbt; 4) uͤber die blaue Milch, von Demselben; 5) die An— lage eines zweckmäßig konstruirten großen Kartoffel-Kellers, vom Herrn Amimann Gansauge zu Aschersleben; 6) verschiedene sehr interessante Mittheilungen des Herrn von Bredow auf Wagnitz, uͤber die Kultur des Sonchus macrophællus. W. Sp. (canadensis. Fröl.) als Futter⸗-Pflanze; uͤber einen Raupen⸗Regen und dessen Entstehung, so wie, daß in der Gegend des Herrn Ref. in diesem Jahre keine Maikaͤfer bemerkt worden; 7) uber Anbau und Benutzung der SonnenRose (Ilelianthus annuus), vom Herrn Baron von Kottwitz zu Nimptsch; 8) Berichterstattung uber einige in der Pflanzen-Kultur gesam—
ö welcher von beiden Parteien sie sich bekennen sollen; es be⸗
melte Erfahrungen, von Dem selben; 9) merkwuͤrdige Beob—
gruͤndet“, auch in der neuesten Zeit sichtbar in seinen Schutz ge— nommen hat; denn, wahrend im verslossenen Jahre eine surcht⸗ bare Seuche fast aus allen Thetlen unserer hartbedraäͤngten Stadt sich Opfer abforderte, sind die Franckischen Stiftungen von jenem Uebel gänzlich verschont geblieben, so daß auch nicht ein Erkran— kungsfall daselbst stattgefunden hat. Wie aber neben den Schul— Anstalten auch die ubrigen weitumfassenden Institute des Wai— senhauses, die Buchhandlung, die Apotheke, die Cansteinische Bibel-Anstalt, welche aus ihren Pressen (darunter jetzt eine Schnell-Presse) das Wort Gottes in alle Welt sendet, immer noch kraͤftig fortschaffen und fortbluͤhen, wie ferner immer noch Spenden frommer Gemuͤther oft in reichem Maße zufließen, daran mag und wird sich Jeder erfreuen, dem das Andenken an die verherrlichten Gruͤnder solcher Werke ein heiliges ist.“
— Am 11ten d. M., Nachmittags 2 Uhr, brach auf den unabsehbaren Torfmooren in den Kirchspielen Alstedde, Wessum, Epe ꝛc., Kreises Ahaus (Regierungs⸗-Bezirk Muͤnster), und zwar zuerst auf der im Kirchspiel Alstedde belegenen Torfbahn des Kötters Plate zu Wessum, Feuer aus. Bei dem starken Winde, der großen Trockenheit der Oberflaͤche des Torfmoers, und da nur wenige Menschen gerade zugegen waren, diese auch eben ihren Mittagsschlaf hielten, griff das Feuer so rasch um sich, daß demselben, trotz der kurz darauf herbeigeeilten groͤßern Huͤlfe, kein Einhalt gethan werden konnte und dasselbe sich am 13. Juni schon bis ins angraͤnzende Hollaͤndische hinein ausgebreitet hatte. Indessen war an diesem Tage nur noch auf dem Eper Veen, soweit solches an die Holländische Graͤnze stoͤßt, Gefahr. Zwar sind durch die getroffenen polizeilichen Maßregeln viele auf dem Moore vorhandene trockene Torfhaufen gerettet worden, doch sind im Kreise Ahaus mehr als 100,900 Fuder verbrannt, deren Werth an Ort und Stelle etwa 50,000 Rthlr. betragen mag. Die Ursache der Entstehung des Brandes ist noch nicht ermittelt.
— Im Westhaͤlischen und namentlich im Regierungs— Bezirke Arnsberg sind im vorigen Monate, in Folge der trockenen Witterung, auch in den Waldungen verschiedene, mitunter ziemlich bedeutende, Brand-Beschaͤdigungen vorgekommen. So haben z. B. im Kreise Arnsberg ü, im Kreise Ospe ü, im Kreise Brilon 1, und im Kreise Meschede 3 Waldbrände stattgefunden, ohne daß jedoch die, hauptsaͤchlich wohl in Unvorsichtigkeit beim Tabackrauchen oder in fahrlässiger Behandlung des Feuers beim
mit Gewißheit hatte ermittelt werden können.
Meteorologtsche Beobachtung.
1333. Morgens Nachmitt. Abend Nach einmaliger 25. Juni. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. 1 . 3 . . 8
Luftdruck. 355.6 var. Z33. 0 Par. 333 Par. Quellwarme 7,“ R.
luftwaͤrme 4 10,580 R. 4 18,0 9 R.] 12, 10 R swärme 16,8 R.
1 . 0 7 G )
Thaupunkt 4 S, R 4 7, R - 11,380 N. B3ccawärme I,oο Dun ßfättg. S1 pt. 46 ν6t. ga vCt., nn mne i3, : R. Wetter. ... bedeckt. bedeckt. Negen. Ausdunst. 0, o 8 * Rh. Wind . . . .. SSD. S. S. Piedersch e 0 Rh. Wolkenzug . S. — 1Ab. 9 II. siarker Regen.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. Juni. Niederl. Wirkl. Schuld 47. 58 do. 884. Ausgesetzte Schuld lä. Kanz - Bill. 215. 63 1013. Russ. (v. i833) 1001. (v. 1831 86. Preuss. Prümien- Scheine 853. Oesterr. 913. 38 Span. 461. 5 ⸗ Wien, 19. Juni. 43 do. 86. 35 4. Bank · Actien 1253.
3 do. 76.
53 Net. 953. 8
Rasenbrennen in der Naͤhe der Waldungen zu suchende Ursache,
/ R 83 ü — * . * ; 53 . J . [ ⸗ . 7 * 2 . .