1 w
8
ö
ar
me,, , .
Allgemeine
Berlin, Montag en 1sten Juli
.
Amtliche Nachrichten. . 6688.
. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Rittmeister a. D., So— ö ö 6, zum Landrath des Kreises Waldbroel, im Regierungs— . srke Köln, zu ernennen geruht.
Se. Hoheit der General der Infanterie und kommandirende eral des Garde⸗Corps, Herzog Karl von Mecklenburg—
relitz, ist von hier nach Neu⸗-Strelitz abgereist.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung
u Magdeburg ist der Huͤlfsprediger und Rektor Zabel mmern zum evangelischen Prediger in Nienhagen, Didces sningen, der Kandidat des Predigt-Amts Heinrich Lud— gBerendes zum evangelischen Prediger in Klietz und arlibbe, Dices Sandau, und der Kandidat Karl Frie— sch Eduard Boͤtticher zum evangelischen Prediger in Luͤf— hen und Hemstedt ernannt worden.
Angekommen: Der General-Masjor, General-Adsjutant Majestaͤt des Koͤnigs und Commandeur der 2ten Garde— dwehr-Brigade, Graf von Nostiz, aus Schlesien.
. . . . ö 3e it ungs-Nachrichten.
. kö Ausland.
ö K Rußland.
4 J St. Petersburg, 22. Juni. Am 17ten d. M., um 4
3 MNachmittags, sind Ihre Majestaͤt die Kaiserin von Peter—
. AAauf dem Lustschlosse zu Jelagin eingetroffen, woselbst auch
. Ee Stunden spaäͤter (um 1 Uhr Nachts) Se. Koͤnigl. Ho—⸗ der Prinz Albrecht von Preußen aus Berlin gluͤcklich an—
ommen ist. ö . . Durch einen Tages-Befehl Sr. Majestaͤt des Kaisers vom
en d. M. wird der General-Lieutenant Kisseleff J. zum Be⸗ 3 un Nachdem die einzelnen Artikel desselben fast ohne Weiteres an—
V Phbhaber des Cten Infanterie-Corps ernannt, mit Beibehaltung . . . her jetzigen Functionen und seines Titels als General⸗AUdjutant JJ Kaisers.
Während des Aufenthaltes Sr. Majestaͤt des Kaisers in lsing fors hatten die Deputationen des Senates von Finn— d, der Kaufmannschaft und des Buͤrgerstandes von Helsing—
erreichen:
„Sire! Im Augenblicke der allgemeinen Freude, welche die wesenheit Ewr. Kaiserl. Majestät unter Ihren getreuen Un— thanen in Finnland erweckt, hat sich ein duͤsteres Geruͤcht sichtlich schaͤndlicher Anschlaͤge gegen Ewr. Majestaͤt geheiligte
erson verbreitet, deren Erhaltung und Wohlfahrt der bestaͤn⸗ l . ᷣ nale, mit Ausnahme des National, sind guͤnstig fuͤr diese Maß—
he Gegenstand der feurigsten Wuͤnsche aller Ihrer Voͤlker ist.“)
2
Schlichten und von Redlichkeit erfuͤllten Gemuͤthern fällt es hwer, an diesen Grad der Verkehrtheit, die der menschlichen ͤ lich genothigt sehen duͤrfte, von ihrem jetzigen, sich zum Geiste
i ur zur Schande gereicht, zu glauben, und schwerer noch, den J 161 fen Abscheu auszudruͤcken, den schon der bloße Argwohn eines
schen Frevels ihnen einfloͤßt. Wenn aber bei der mindesten
efahr, die einem angebeteten Vater zu drohen scheint, Seine nder, aus innerem Antriebe, sich Um Ihn drangen, um in
inen Schoß ihren Schmerz, ihre Besorgnisse und Hoffnun⸗
n auszuschuͤtten, so schmeicheln wir uns, Sire, daß Ew— aiserliche Majestat gleichfalls uns erlauben werden, Sie ddieser Gelegenheit der Liebe und unverletzlichen Treue hrer Finnischen Unterthanen zu versichern, denen Allen
ie, Sire, so viele Wohlthaten erwiesen haben, ß sie cht nur durch Bande der Pflicht, sondern auch durch Bande E Erkenntlichkeit an Sie geknuͤpft sind. Wir sind uͤberzeugt, ß die göttliche Vorsehung, die in ihrer ewigen Guͤte uns einen srsten reich an so vielen und so erhabenen Tugenden zum
mNrrscher verliehen hat, auch uͤber Seine Tage wachen wird, nd daß Ew. Kaiserl. Majestät aus dem fuͤr das kuͤnftige Glauͤck r Menschheit entscheidenden Kampfe gegen das boͤse Prinzip,
ches gegenwartig der bürgerlichen Gesellschaft zum Verderben
Reicht, so wie gegen dessen verkehrte Bekenner, siegreich her— gehen werden. — Kraft, Geist und Ruhm umleuchten Ewr. Naxstaͤt Thron, Liebe und Ergebenheit des Volkes sind seine RKRundpfeiler. Was vermag gegen diese Vormauern das Auf—
hnen einiger Unsinnigen, die ein Gegenstand des Abscheues und
r Verachtung einer unzähligen Mehrheit aus allen Völkern anonyn ) u Herr Arago veranlaßt gefunden hat, die Richtigkeit seiner in jenem ersten Schreiben aufagestellten Behauptungen in einem
r Erde sind. Was uns, Sire, in dieser Zeit der Verwirrun— n beruhigt, ist, daß die Weisheit Ewr. Kaiserl. Majestat sie
ald zu dämpfen wissen wird. Genehmigen Sie, Sire, diese
nterthanige Huldigung, die wir Ewr. Majestät, sowohl in un—
rem, als im Namen unserer Mitbuͤrger darzubringen die Ehre aben, in denen dieselben Gefuͤhle des Eifers, der Treue und
Sgebenheit leben, mit denen wir sind, Sire, Ewr. Kaiserlichen
Najestaͤt unterwürfigste und gehorsamste Diener und Unter— anen.
(Unterz.) Alexander Thesleff. Mellin. Hjärne. Erwast. Klinkowstroͤm. Klick. Sack— län. Kothen. Fabritius. Hising. Walheim. Finkenberg. Jäͤgerhorn. Winter.
Am 4. Juni wurde in der kleinen Stadt Ladeinoje Pole nweit Petrosawodsk ein von dem Petersburger Kaufmann Saphronoff zum Andenken an Peter den Großen gestiftetes Mo—
ment eingeweiht. Es erhebt sich auf dem Platz, wo einst der Pallast stand, welchen Kaiser Peter bewohnte, wenn er nach
. 9 Dies bezieht sich darauf, daß eine Anzahl aus Frankreich nrückgekehrter Polnischer Revolutionnairs ein Komplott gegen die erson Sr. Kaiserl. Majestat geschmiedet hatten.
die Ehre, Sr. Katserl. Majestaͤt nachstehende Adresse zu
Ladeinoje Pole kam, um die dortigen Werfte in Augenschein zu nehmen. Dieses Denkmal besteht in einem 25 Fuß hohen Obe— list aus Gußeisen. Die Spitze desselben ziert eine Kügel, auf der sich ein Adler wiegt, beide aus vergoldeter Bronze und letz⸗ terer nach der Zeichnung, die man auf den unter Peter dem Großen gepraͤgten Rubeln sieht. Auf der einen Seite des Obe— lisken befindet sich das vergoldete Brustbild Peter's J. und an eben dieser Seite am Piedestal eine einfache Inschrift in golde— nen Lettern. Das Ganze ist von einer Einfassung von 12 Pfei— lern aus Gußeisen umgeben, die mit Kndͤpfen geschmuͤckt und durch Ketten untereinander verbunhen sind.
Zwischen St. Petersburg und Hrenburg ist eine Brief— Post errichtet, die woͤchentlich einmal uber Moskau, Wladimir, Nischnei⸗Nowgorod, Kasan und Simbirsk hin und her geht.
Im Monat Mai scheiterte das von Rotterdam kommende Daͤnische Schiff „Mathilda“ im Weißen Meere unweit Archan— gel, indem es zwischen das Eis gerathen war; die Mannschaft sedoch wurde gerettet.
Aus Bucharest wird gemeldet, daß daselbst in der Nacht vom 28. zum 29. Mai eine heftige Feuersbrunst stattgefunden und 45 Haͤuser in Asche gelegt hat.
Frankhen ch.
Paris, 23. Juni. Der Koͤnig hat der hiesigen geographi— schen Gesellschaft einen Beitrag von 600 Fr. uͤbersandt; eine gleiche Summe ließen Se. Majestaͤt auch im vorigen Jahre diesem nuͤtzlichen Justitute zukommen.
Die Annahme des Gesetz-Entwurfes wegen der Glaͤubiger und Pensionairs der alten Civil-Liste erfolgte in der vorgestri— gen Sitzung der Pairs-Kammer mit 0e gegen 8 Stimmen. Fuͤnf Gesetz-Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse gingen mit 92 gegen 2 Stimmen durch. Am Schlusse der Sitzung wurden noch einige Bittschriften-Berichte abgestattet. — Gestern be⸗ richtete Herr Cousin in dieser Kammer uͤber den Gesetz-Ent— wurf wegen des Elementar⸗-Unterrichts und stimmte fuͤr die An— nahme der von der anderen Kammer darin vorgenommenen Aen— derungen. — Nachdem der Praͤsident der Versammlung den Tod des Grafen von Tournon angezeigt, begann die Debatte uͤber den Gesetz-Entwurf wegen der Vollendung der in der Haupt— stadt und in der Provinz unternommenen oͤffentlichen Bauten.
genommen worden, ging der ganze Gesetz⸗Entwurf mit 965 gegen
S8 Stimmen durch. Hierauf sollte die Diskussion uͤber den Ge—
setz'Entwurf in Betreff des Elementar⸗-Unterrichts begonnen wer—
den. Da diese Materie indessen von der Kammer bereits bei
der ersten Diskussion in allen ihren Theilen besprochen worden, so wurden alle von der Deputirten⸗Kammer hinzugefuͤgte Amen⸗ dements ohne Debatte und hierauf der ganze Gesetz-Entwurf mit 86 gegen 11 Stimmen angenommen. Montag wird die Kammer sich mit dem Ausgabe-Budgz afrigen.
Auch heute noch beschaftigen sich die Blatter mit dem Thema der Aufloͤsung der Deputirten-Kammer und den beiden Artikeln des Journal des Dabats uͤber dieselbe. Alle Oppositions-Jour—
regel gestimmt. Nach der Ansicht des genannten Blattes aber
wuͤrden die Wahlen so ausfallen, daß die Regierung sich schwer—⸗
der Restauration hinneigenden Systeme abzugehen.
Die Gazette meldet: „Einige ministerielle Deputirte, die den ede he welche die Regierung getroffen hat, um sie bei ihrer Ruͤckkehr in die Departements gegen Spottmusiken zu schuͤtzen, nicht recht trauen, haben den klugen Entschluß gefaßt, Reisen in's Ausland zu unternehmen. So wird z. B. der Oberst Garraube nach Piemont reisen. Diejenigen Deputirten, die sich durch ihre zu große Nachgiebigkeit gegen das Ministerium bei ihren Kommittenten komprottirt haben, sind uͤber den vom Jour— nal des Dabats verrathenen Plan der Aufloͤsung der Deputirten— Kammer aͤußerst aufgebracht. Der Praͤsident derselben, Herr Dupin, theilt diesen Unwillen und soll sich in Privat-Zirkeln heftig daruͤber ausgesprochen haben. Seine Freunde sind aber unzufrieden daruͤber, daß seine Opposition sich nur auf die Pri⸗ vat-⸗Kreise der Salons beschraͤnkt. Dupin, sagte neulich einer berselben, spricht sehr frei, wenn er schweigen, und ist stumm,
wenn er reden solle.“
Es wurde vor Kurzem eines Schreibens erwähnt, das Herr Arago in den National hat einruͤcken lassen und worin er dar— zuthun sucht, daß Paris von sammtlichen Forts, deren Anlegung das Ministerium auf den benachbarten Hohen beabsichtigt, werde beschossen werden koͤnnen. Die von diesem Gelehrten darin an— gestellten Berechnungen wurden einige Tage spater von einem anonymen Artillerie⸗Offizier im Moniteur bekämpft, wodurch sich
zweiten, welches der heutige National, der Temps und der CTourrier frangais enthalten, aufs Neue zu beweisen und die
dagegen erhobenen Einwendungen zu widerlegen. Am Schlusse
theilt Herr Arago eine Bittschrift vieler Einwohner des hiesi— gen zwoͤlften Bezirks an die Deputirten⸗Kammer mit, worin es heißt: „Meine Herren Deputirten! Die unterzeichneten Ein—
wohner des zwoͤlften Bezirks glauben eine heilige Pflicht zu er—
fuͤllen, indem sie die lebhaften Besorgnisse, welche der von der Regierung eingestandene Plan, die Hauptstadt mit einer Menge von CLitadellen w umgehen, in ihnen erweckt hat, zu Ihrer Kennt— niß bringen. Wenn die Ausfuhrung dieses Vorhabens nur den Nachtheil hatte, daß eine Menge von Privat-Grundstuͤcken an Werth verloͤren, so wuͤrden sie geschwiegen haben, denn die Privat- Interessen muͤssen dem Gemeinwohle des Landes stets nachstehen; aber in dem gegenwaͤrtigen Falle muß man absichtlich blind seyn wollen, um die Richtigkeit folgender wichtiger Betrachtungen nicht einzusehen. Die beabsichtigten funfzehn Citadellen werden ein sicheres Mittel
„) unseren hiesigen Lesern hat dieser Artikel noch im gestrigen Blatte der Staats-Jeitung unter den neuesten Nachrichten gegeben werden koͤnnen.
— — — — m — — — —— —— — — — —
— — —
seyn, die Einwohner von Paris er Verbindung mit der Um gegend der Stadt zu berauben und sie vollig auszuhungern, wo— zu nicht mehr als zwei bis drei Regimenter erforderlich seyn wur den. Die 7 bis 800 Mann Koͤnigl. Garden, die im Juli itz-⸗) in Paris standen, wurden, wenn sie in die funfze
mit denen man uns bedroht, vertheilt gewesen wären,
den Verordnungen Karls X. unterworfen haben.
dellen gefaͤhrden also die Freiheit und geben die Pariser,
den und Fuͤßen gebunden, der Willkuͤr der Regierung
Ist aber die Regierung selbst sicher, daß sie von der Be
dieser Forts nie etwas zu befuͤrchten haben werde und hat sich der Factionsgeist noch nie bei einer Armee gezeigt? Haben denn die Minister das Beispiel der Praͤtorianer ganz vergessen und wissen sie nicht, daß die schwachen Truppen-Abtheilüngen, die der General Mallet im Jahre 1812 zum Komplotte verleitete, vielleicht eine Revolution in der Hauptstadt bewirkt haben würden, wenn sie im Besitz dieser drohenden funfzehn Eitadellen gewesen waren? Niemand hegt mehr Vertrauen zu dem Muthe der Armee, der Aufopferung der National-⸗-Garden und dem Patriotismus des Volkes, als die Unterzeichneten; auch sind sie ohne Besorgniß uͤber den Ausgang eines etwaigen Kampfes; aber dennoch den— ken sie mit Entsetzen daran, welchen Nutzen der Feind von den beabsichtigten Citadellen ziehen koͤnnte, wenn Keiegs-Unglück ihn nochmals in die Hauptstadt fuͤhren sollte. Die Unterzeichneten bitten Sie daher, meine Herren Deputirten, einen Plan zu ver— werfen, dessen beklagenswerthe Folgen nicht geleugnet werden konnen, uͤber den die ganze Pariser Einwohnerschaft Besorgnisse äußert und zu dessen Vertheidigung ehrenwerthe Burger nur in der unerklaͤrlichsten Verblendung ihren Namen haben hergeben koͤnnen.“ (Folgen die Unterschriften.)
General Delort, einer der Adjutanten des Königs und Com— mandeur der Militair-Division in Lyon, hatte sich beim Groß— siegelbewahrer fuͤr eine dritte Person um ein Anstellungs-Gesuch verwandt und Versprechungen erhalten, die später nicht erfüllt wurden. Als das gewuͤnschte Amt an einen Anderen vergeben war, soll der General seinem Unwillen hieruͤber in einem Schrei— ben an Herrn Barthe Luft gemacht haben, dessen heftiger Ton eine Antwort des Letzteren veranlaßte, welche der General De— lort mit einigen Rand Bemerkungen versehen zurücksandte. Da alle Aussoͤhnungs-Versuche fruchtlos blieben, so fand der Gene— ral sich bewogen, seine Entlassung als Commandeur der 19ten Militair⸗Division einzureichen, seine Stelle als Adjutant des Kö⸗— nigs aber beizubehalten. Als er jedoch Behufs der Dienstlei⸗— stung als solcher sich in Neuilly einfand, soll man ihm zu ver⸗ stehen gegeben haben, man habe seine Abdankung für einen Aus— tritt aus dem aktiven Dienste uberhaupt gehalten. 836
Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat neuerdings zur Befoͤrderung des Elementar-Unterrichts unter verschiedene Akademieen die Summe von 48,640 Fr. vertheilt.
Mit Genehmigung der Regierung hat ein Frauen-Verein, an dessen Spitze die Herzoginnen Decazes und von Massa, die Marquise Dolomieu, die Graͤfinnen Mollien, Ste. Aulaire, Reille u. a. m. stehen, eine Anstalt fuͤr arme taubstumme Maͤd— chen errichtet, welche, nachdem sie aus der Koͤnigl. Taubstummen— Anstalt entlassen worden, kein Unterkommen in der buͤrgerlichen Gesellschaft finden koͤnnen. Die Marquise von Montcalm, Schwester des verstorbenen Herzogs von Richelieu, hat dieser Anstalt eine Schenkung von 10,9000 Fr. gemacht.
Der Constitutionnel zeigt an, daß er in der Zwischen— zeit bis zur nächsten Session der Kammer eine industrielle, eine kommerzielle und eine wissenschaftliche Chronik in seinem Feuille— ton geben werde. Die Gazette de France wird hierdurch zu der Bemerkung veranlaßt, der Constitutionnel scheine seine Stel— lung als politisches Journal ganz aufgeben zu wollen.
Vidocg, der bekannte ehemalige Chef der hiesigen Polizei, hat in der Naͤhe der Polizei-Praͤfektur ein Bureau errichtet, wo er gegen eine bestimmte Verguͤtigung sichere Auskunft uͤber die Zahlungsfahigkeit der hiesigen Kaufleute zu geben verspricht. Als er gestern vor dem Zuchtpolizei-Gerichte bei einem Prozesse wegen Betruges erschien, nannte er sich Handels⸗-Agent.
Der Städt-Rath von Sartene auf Korsitg hat zu der Er— richtung eines Denkmals fuͤr Naposeon 1000 Fr. gezeichnet.
Herr Vitet, Inspektor der offentlichen Denkmäler, befinder sich in diesem Augenblicke in Perigueur, um die dort vorhande— nen Ruinen eines röᷣmischen Amphithegters und andere in der Umgegend befindliche Ueberreste altroͤmischer und mittelalterlicher Denkmaͤler zu besichtigen.
Heute war hier das Geruͤcht von einem in Turin ausge— brochenen Aufstande, jedoch ohne nähere Angaben verbreitet. (Die in Turin erscheinende Piemontesische Zeitung enthält in ih— rem neuesten Blatte vom 18ten d. M. nichts, was zur Bestaͤti gung jenes Geruͤchts dienen konnte.)
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Silz zung vom 21. Jun i. Im Ausschusse wurden die Verhand lungen uͤber die Bill wegen der weltlichen Besitzthuͤmer der Ir— laͤndischen Kirche fortgesetzt. Ein Amendement des Lord Oxmsàn— town, in Bezug auf die Abschätzung der den Bischsfen gehoͤrigen Laͤndereien wurde gegen den Willen des Herrn Stanley und des General-Anwalts mit 85 Stimmen gegen 49 angenom— men. Zu einer langen Debatte gab die 142ste Klausel Anlaß, welche feststellt, daß das aus Verkauf von Kirchen-Guüͤrern ent— springende Geld zu solchen Zwecken verwendet werden solle, als von dem Parlamente fur passend erachtet wurden. Herr Stan— ley nahm diese Klausel gewissermaßen zuruck, wenigstens modificirte er dieselbe, unter dem lauten Unwillen der Irlandisch— katholischen Opposition, dahin, daß dieses Geld vorzugsweise zu kirchlichen Zwecken verwendet werden solle. Er motivirte diese Veränderung dadurch, daß der in der Klausel urspruͤnglich auf— gestellte Grundsatz von vielen Seiten angefochten würde und am Ende Schuld seyn konnte, daß die ganze Maßregel scheiterte, welches er durch diese versshnende Modification zu verhindern gedenke, ohne daß die Verwaltung deshalb den eigentlichen Grund—