. 1. ö
6 ; 1 ö — 1 ö 33 . 8 z * . ö J . * ; ö 5 7 ö 4 646 3 . . . z . 14 . ]
an m,, , n, m, 2 . e e, , men, mg, nen, en. ae, mm, m. ö
Irland wirklich mit Sir Hussey Vyvyan deshalb Unterhandlun gen anknuͤpften, und geneigt waren, ihn zu diesem Posten zu ernennen. Letzterer wird uͤbrigens in den ersten Tagen des kuͤnf— tigen Monats in Dublin zuruͤckerwartet.“
Heute wurde die Times von dem Schatzkammer⸗Gericht 5 einer an Herrn Cobbett zu zahlenden Geldbuße von 100 Pfd. verurtheilt, weil sie eine Stelle aus einer Leeds-Zeitung in ihr Blatt aufgenommen hatte, worin Herr Cobbett ein Bankerot— tirer, desfen Angelegenheiten noch nicht regulirt seyen, genannt wurde.
Ueber die Portugiesischen Angelegenheiten (vergl. Portugal) enthalten der Globe und die Times folgende Nachrichten: „Das Dampfboot „African“, welches am 17. Juni von Lissa— bon und am 2tsten von Porto absegelte, ist vorgestern in Fal— mouth angekommen. Dom Pedro's Flotte, aus dem „Dom Pe— dro“, einem Zweidecker, 2 Fregatten, 2 Korvetten und einer Kriegs-Brigg nebst 5 Dampfbͤten und 2 Briggs bestehend, ging am 2isten von Porto unter Segel, waͤhrend eine ziemlich starke Macht zur Vertheidigung dieser Stadt dort zuruͤckblieb. An Bord der Dampfboͤte befanden sich 3500 M. Landungs⸗Truppen. Durch widri⸗ ges Wetter waren die Schiffe einige Tage am Auslaufen verhindert worden. Das Britische Schiff „Leveret“ segelte ebenfalls von Porto ab, um die Bewegung des Pedroistischen Geschwaders zu beobachten. Der General Solignac hat sich am Bord des „African“ eingeschifft, um nach England abzugehen, erhielt aber bei der Fahrt auf dem Duero eine starke Kontusion von einer Kanonenkugel aus den Miguelistischen Batterieen, so daß er sich genoͤ⸗ thigt sah, wieder nach Porto zuruͤckzukehren. Die Bestimmung von Dom Pedro's Flotte war nicht bekannt; doch glaubte man, daß sie nach Aveiro, etwa 30 Meilen suͤdlich von Porto, segeln solle, wo sie von den Guerilla's, die sich in der dortigen Gegend zu Gunsten Donna Maria's gebildet haben sollen, unterstuͤtzt zu werden hoffte. Den Befehl uͤber die Landungs-Truppen fuͤhrt der Herzog von Terceira (Graf von Villaflor); ihn be— gleitet der Herzog von Fayal (Palmella); die Flotte be— fehligt der Capitain Napier, da der Vice⸗Admiral Sarto⸗ rius resignirt hat. Unter dem Herzog von Terceira steht als zweiter Befehlshaber der General Brito, und auch der tapfere Brigade-General Schwalbach begleitet die Expedition. Im Fall eine Landung gelänge, soll sofort eine Regentschaft fuͤr die Königin errichtet werden, bestehend aus dem Herzog von Fayal, als Praͤsidenten, und dem Herzoge von Terceira und Eapitain Napier, als Raͤthen.“
Niederlande.
Aus dem Haag, 27. Juni. Herr Falck, unser ehemali— ger Botschafter in London, wird binnen Kurzem von seiner Reise nach Italien hier zuruͤckerwartet.
Rus Bergen op Zoom wird geschrieben, daß der Gesund— heits-Zustand des Generals Chasseé nicht der erfreulichste zu seyn scheine, da man den greisen Helden seit seiner dortigen Ankunft noch sehr wenig außer seinem Hause gesehen hat.
Auf der Rhede von Vliessingen lag vorgestern ein Daͤ— nisches Kauffahrteischiff vor Anker, das mit den Waffen der aus der Franzosischen Gefangenschaft zuruͤckgekehrten Truppen be— frachtet war. 1
Auf derselben Nhede waren mehrere Englische Kutter mit wohlhabenden Englischen Familien angekommen, welche die Schelde hinau fsegeln, um die Ufer dieses Stromes (den vorjaͤhrigen Kriegs⸗ Schauplatz) und die Antwerpener Citadelle zu besuchen.
An der Amsterdamer Boͤrse wurden heute zum ersten— male Geschaͤfte in Spanischen 4proc. Vales gemacht, deren Zin⸗ sen sowohl dort als in Antwerpen sollen erhoben werden koͤnnen. In Antwerpen wurden sie gestern zu 55 verkauft, und in Am⸗ Ferdam heute zu 58; in Madrid waren diese äproc. Vales je— boch, laut; der letzten Cours⸗Notirung (vom 17. Juni), zu 40 pCt. zu haben.
Belgien.
Bruͤssel, 28. Juni. In der gestrigen Sitzung der Re⸗ präsentanten⸗Kammer kam Herr Gendebien um einen achttägigen Urlaub ein, der ihm bewilligt wurde. Demnaͤchst beschaͤftigte sich die Versammlung mit dem dem Kriegs⸗Minister suͤr die ersten neun Monate des laufenden Jahres zu bewilligen⸗ ben Kredit, weicher nach kurzer Debatte im Betrage von 55 Millionen fuͤr das ganze Jahr zugestanden wurde.
Der Koͤnig hat auf el Adresse der Repraͤsentanten⸗Kam⸗
er de Antwort ertheilt:
. ,,. Ich danke Ihnen fuͤr die Gesinnungen, wel⸗ che Sie Mir eben im Namen der Repraͤsentanten⸗Kammer ausge⸗ Drückt haben. — Mit Vergnügen Cehe Ich, daß die Kammern die Wichtigkeit neulicher Ereignisse, Früchte der biedern Mitwirkung der befäeundeten Maͤchte und der offenen Politik Meiner Regierung, so wie Ich wuͤrdigen. So wie Sie, Meine Herren, ward auch Ich burch die Unsrdnüngen betruͤbt, welche mitten in der allgemeinen Ruhe des Landes unläͤngst, an einlgen Orten die Ordnung gesthrt haben; mit Recht hegen Sie die Uebderzeugung, daß Meine. Jegie⸗ rung üngesaͤumt kräftige Maßregeln ergriffen hat, um die Kieder⸗ holüng von Ausschweifungen zu verhindern, welche sie nicht ver⸗ hersehen konnte. — Diese Ausschweifungen verdanken, so wie Sie anerkennen, ihren Urfprung gehassigen Provocgtionen und den Plaͤ— nen derjenigen, welche Verwirrung und Anarchie auf das Vaterland herabrüfen. — Ich lege hohen Werth auf die Achtung die Sie Mir fuͤr die verfassungsmaͤßigen Rechte des Königsthums ausdrücken; Meine Regierung wird sortfahren, im Interesse des Landes von al⸗ len Befugnissen, die ihr durch die Verfassung anheimgefallen, Ge⸗ hrauch zu machen, ohne je die Rechte oder die üngbhaͤngigkelt. der anderrn' Gewalten zu verletzen. — Durch diese gluͤckliche Ueberein⸗ stimmuüng werden wir zu unserm gemeinschaftlichen Ziele, die Ver⸗ bindung der Ordnung mit der Freiheit, die Sicherung und Ent⸗ wickelung der National⸗Wohlfahrt 1. .
In Brügge ist an die Stelle des gusgeschiedenen Herrn Herwhn der Kandidat der Opposition, Herr Julien, mit 330 Stimmen unter 550 zum Mitgliede der Repraͤsentanten⸗Kammer erwählt worden. 3 ;
Die hiesigen Blätter enthalten noch einige Details uͤber das Duell zwischen den Herren Gendebien und Rogier. Es geht daraus hervor, daß die beiden Herren sich schon einmal, unmittelbar nach der Sitzung vom 2Asten d. M., mit ihren Zeugen vors Thor begeben hatten und eben im Begriff waren, sich zu duelliren, als Herr Devaux herbeie ilte und darauf be— stand, sich an Herrn Nogier s Stelle zu schlagen. Herr Gende⸗ bien lehnte dies mit Ruͤcksicht auf den Gesundheits⸗Zustand des Herrn Devaur auf das Bestimmteste ab, und sah sich endlich zu der Erklarung veranlaßt, daß er zwar, wenn Herr Devaux Durdheus darauf bestende, auf sich schießen lassen wolle, aber den Schüß auf keinen Fall erwiedern wurde. Nach dieser Erklärung stand Herr Devaur von seinem Vorsatze ab. Durch die Dazwi— schenkunft des Herrn Devaux wurde uͤbrigens das Duell an jenem Tage verhindert, und fand, wie bereits gemeldet, erst zwei Tage
darauf statt.
, rr e. ö
. 758
Deutschland.
Altona, 30. Juni. Seit vorgestern Abend sind wir so gluͤcklich, Se. Majestät unsern Konig nebst der Prinzessin Wil— helmine und Ihrem Gemahl, dem Prinzen Frederik Karl Christian KK. HH., in unserer Stadt zu besitzen. Unter Bedeckung der reitenden Buͤrger-Garde und der hier garnisonirenden Dragoner⸗— Compagnie und dem Jubel eines zahllosen freudetrunkenen Volks begaben sich die Allerhoͤchsten Reisenden im langsamen Zuge nach dem zu Ihrer Aufnahme eingerichteten Hotel Rainville, wo⸗ selbst nebst den Behoͤrden der Stadt eine große Anzahl von Be— amten aus der Stadt und der Umgegend, und Standes-Per— sonen vom Civil und Militair zu Hoͤchstihrem Empfange ver— sammelt waren. Gestern Morgen haben Se. Majestaͤt sich mit Ihrer gewohnten rastlosen Thaͤtigkeit schon von fruͤh 7 Uhr an, begleitet von dem Herrn Ober-Praͤsidenten Grafen von Bluͤcher— Altona, dem Besuche der hiesigen oͤffentlichen Anstalten, des Waisenhauses, des Krankenhauses, der Reventlowschen Stiftung, des Gymnasiums, des Invalidenhauses, des Rathhauses, des Zuchthauses ꝛc. gewidmet und uͤberall sich mit der groͤßten Ge— nauigkeit uͤber den Zustand dieser Institute unterrichtet. Se. Majestaͤt besuchten auch die Suppen-Anstalt und geruhten von der Suppe zu kosten, mit deren Bereitung Sie Ihre Aller— hoͤchste Zufriedenheit bezeigten.
Um Mittag geruhten Se. Masjestaͤt, die Cour der Herren Deputirten der freien Hansestadt Hamburg, des in Hamburg residirenden diplomatischen Corps, des hiesigen Stadt⸗Magistrates, der Geistlichkeit, der Kollegien der Stadt und mehrerer hiesiger und benachbarter Standespersonen anzunehmen und Abends nebst dem Prinzen und der Prinzessin KK. HH. das hiesige Schau— spiel mit Ihrer Gegenwart zu beehren und demnaäͤchst einem in dem hiesigen Museum veranstalteten glaͤnzenden Ball, an wel— chem auch der in Hamburg anwesende Herr Graf von Diepholz (Herzog von Cambridge) Theil nahmen, beizuwohnen und meh— rere Stunden daselbst zu verweilen.
Kassel, 29. Juni. In der gestrigen Sitzung der Staͤnde— Versammlung berichtete der Abgeordnete Dirks, Seitens des Legitimations-Ausschusses, uͤber die Frage: ob die Nachweisung uͤber die Erfuͤllung der Bestimmung des §. 63 der Verfassungs— Urkunde, daß der Vertreter einer standesherrlichen Stimme, wenn derselbe kein Mitglied der standesherrlichen Familie ist, beguͤtert seyn muß, fuͤr den von dem Herrn Fuͤrsten von Isen— burg-Birstein bevollmächtigten Forstmeister von Lepel als genuͤ—⸗ gend anzusehen sey. Der Ausschuß erklaͤrte sich entgegengesetzter Meinung. Der Landtags-Commissair machte darauf be— merklich, daß unter „beguͤtert“ keine bestimmte Art des Eigen— thums verstanden, daß auch sogar bewegliches Eigenthum darun—⸗ ter begriffen werde, daß der Steuersatz keinen sichern Maßstab fuͤr den Guͤter-Umfang gebe, und daß die Praͤcedenzen in der Staͤnde⸗Versammlung von 18 die Frage zu Gunsten der vor— liegenden Legitimation entschieden hatten. Der Abgeordnete König trat dem Ausschusse bei und hob hervor, wie die Verfassungs-Urkunde selbst eine Stufenfolge des Cen— sus der Gutsbesitzer nach der Verschiedenheit der Staͤnde zum Grunde gelegt, von 2 Rthlrn. monatlicher Grundsteuer in den Land-Gemeinden, bis zu 300 Acker Landes bei den Rit— terguts⸗-Besitzern und dem Besitz einer Standes⸗-Herrschaft bei den Standesherrn; die Prinzen seyen bei dem gesammten Landes-In— teresse persoͤnlich betheiligt. Die Inconvenienzen der Grundsteuer— Anlage koͤnnten nur in Betracht kommen, um ihnen gesetzlich abzuhelfen; die standesherrliche Landstandschaft und Stellvertre— tung in unserer nicht rein repraͤsentativen, sondern gemischten Verfassung sey ein doppeltes Vorrecht, welches nach Rechts⸗Grund⸗ saͤtzen niemals beguͤnstigend, eher beschraͤnkend zu beurtheilen sey. Der Landtags⸗-Commissair wollte gegen die Bemerkung des vo— rigen Redners, als sey die Hessische Verfassung eine gemischte, — welche er mißverstanden zu haben schien — sich erheben; eine Menge Stimmen berichtigten jedoch den Irthum, indem Herr Koͤnig gesagt habe: sie sey keine rein repräsentative Verfassung. Nach mehreren Bemerkungen anderer Mitglieder uͤber das in Rede stehende Verhaͤltniß des Grund⸗Eigenthums in Bezug auf die Wahl der Standesherrn, erinnerte der Landtags-Commissair, daß die Staͤnde⸗Versammlung nicht berufen sey, allgemeine Prin— zipien fellzustellen; das koͤnne nur auf dem Wege gesetz— gebender Mitwirkung mit der Staats⸗Regierung geschehen. Herr Dirks vertheidigte den Antrag des Ausschusses, und machte mit Hinweisüng auf den §. 73 bemerklich, daß bei dem Vertre— ter eines Standesherrn, da er Instructionen empfangen koͤnne, die Garantie persoͤnlicher Betheiligung am Landes-Interesse um so erforderlicher sey. Der Präsident stellte sodann, auf den Antrag des Herrn Henkel, die Frage: ob Hr. v. Lepel nach 5. 63 als in Kurhessen beguͤtert anzusehen sey? Diese Frage wurde bei der Abstimmung verneint, und somit die Nichtzu— lassung des Hrn. v. Lepel ausgesprochen. — Der Vice-Präsi— dent berichtete fuͤr den Rechtspflege⸗Ausschuß uͤber den Antrag des Herrn Henkel, die Dauer der landständischen Functionen e reff nr Der Ausschuß theilte die Frage und trug bei dem ersten Theil darauf an, die Staats-Negierung um Vor— legung eines Gesetz- Entwurfs zur festen Bestimmung uͤber die einschlaͤgigen constitutionnellen Einrichtungen zu ersuchen. Die Aussetzung der Discussion auf die naͤchste Sitzung und des Drucks des Berichts, so wie des Antrags des Herrn Henkel wurde be— schlossen. Der Präsident verlas sodann ein Schreiben des Bibliothekars Dr. Bernhardi, worin derselbe unter den gegen— waͤrtigen Umstanden auf die Landstandschaft Verzicht leistet. Es ward beschlossen, die Staats-Regierung um Anordnung einer neuen Wahl zu ersuchen. Schließlich begruͤndete Herr von Buttlar seinen Antrag, die Staats-Regierung zu ersuchen, noͤ— hien Falls die Erborgung von Kapitalien zur Abldͤsung der Grundlasten zu foͤrdern. Es ward beschlossen, diesen Antrag in Erwägung zu ziehen und an den Rechtspflege⸗Ausschuß zu ver— weisen. ö
Braunschweig, 30. Juni. Heute wurde, nach feierli— chem Gottesdienste in der Dom⸗-Kirche, unsere Stände⸗Versamm⸗ lung in dem Audienz-⸗Saale des Bevernschen Schlosses von Sr. Durchlaucht dem Herzoge mit folgender Rede eroͤffnet: 8.
„Ich kann des Zweckes, der Sie hier vor Mir versammelt, nicht gedenken, ohne Ihnen den lebhaften Wunsch auszudruͤcken, daß die Stunde, mit welcher nunmehr ein neuer folgenreicher Landtag be⸗
innt, auch noch für spaͤt kommende Zeiten in stets gesegnetem An⸗ bil bleiben moge. — Die Zeit ist freilich voruͤber, deren Aufgabe es war, die alte Verfassung zu ergaͤnzen, neue Staats- Einrichtun- gen zu treffen, die den erwelterten Beduͤrfnissen der heutigen Tage entspraͤchen — die erneuerte Verfassung steht da, das letzte Werk der nach altem Brauche zum letztenmale versammelt gewesenen Stande; aber dasselbe in . zu bringen, uns selbst und unfern Zeitgenossen darzuthun, daß es Gewinn war, als wir das Alte aufgaben und das Neue erwaͤhlten, das ist ein Theil des wich= tigen Beruss, der Ihrer harrt. — Ich werde Ihnen waͤhrend der Dauer Ihrer Versammlungen mehrere der wichtigen Gesetz⸗ Entwürfe vorlegen lassen, Und auch hier wird sich Ihrem Eifer und Ihren Einsichten ein weites und reiches Feld erdͤffnen. —
wee me nel r mmm ne re e n, mn,
Ganz besonders will Ich, als der beziehungsreichsten von allen Abloͤsungs⸗Ordnung erwähnen, welcher 16. großer Theil 9. treuen Üünterthanen schon lange erwartungsvoll entgegensieht, der sorgfaͤltigsten Pruͤfung ist es vorbehalten, Verhaͤltnisse gluͤckk
zu lösen, die, seit einer Reihe von Jahrhunderten entstanden i ausgebildet, mit vielen der wichtigsten offentlichen und Privat⸗Intz
essen auf das Genaueste verbunden sind. — Mit nicht minderer merksamkeit habe Ich lange schon die kommerziellen Verhaͤltnisse Landes beachtet, und es ist Mein lebhafter Wunsch, sie zu beföͤrde so weit es durch Stagts⸗-Einrichtungen geschehen kann. Ich hw daß die Schritte, die Ich in Gemeinschaft mit andern Staaten than, nicht erfolglos hleiben werden, und wenn es offenbar ist, die naͤchsten und mannigfaltigsten Beziehungen des Handels und Industrie des Herzogthums zu einem nahe befreundeten Nachbarla sich wenden, so hoffe Ich zugleich, daß auch hierdurch immer nah Vereinbarungen wichtige und gegenseitige Vortheile werden erre werden konnen. — Ich erklaͤre nunmehr die Versammlung Staͤnde fuͤr eroͤffnet. Möoͤge des Vaterlandes Wohl, Mein imm waͤhrendes Ziel, durch ihre Thaͤtigkeit befoͤrdert werden. Daß nicht anders zu erreichen ist, als im eintraͤchtigen Zusammenmwir aller Kraͤfte, lehrt die Erfahrung ferner und naher Zeiten; Ih redlichen Bemuͤhen werden ihre Ermunterungen wie ihre Warn gen unverloren seyn.“ Leipzig, 1. Juli. Die hiesige Zeitung enthaͤlt en Artikel zur dringenden Empfehlung des Anlegens von Eisent nen durch Deutschland, als deren Central⸗Punkt Leipzig bez net wird. Der Europaͤische Binnenhandel, heißt es in dig Artikel, wuͤrde in solchem Falle fuͤr Deutschland gesichert blei
Karlsruhe, 27. Juni. In der gestrigen Sitzung! ersten Kammer wurde, der Tagesordnung gemaͤß, uͤber die Zoll-Privilegien betreffenden Gesetz-Entwurf disku Im Allgemeinen wurde bemerkt, daß die zweite Kammer, im sie am Schlusse des vorigen Landtags uͤber diesen Gegensgn auf eigene Hand hin unmittelbar an das hohe Staats⸗-Min rium eine Adresse uͤberreichte, sich ein ungeeignetes, unge ches Verfahren erlaubt und dadurch die Rechte der Kamm kraͤnkt habe. Man warf demnach die Frage auf, wie di und aͤhnlichem jetzt und fuͤr die Zukunft vorgebeugt werden st Dem Antrag des Geheimenraths v. Ruͤdt zufolge wurde, Ausnahme von 4 Stimmen, beschlossen, eine Verwahrung hierm ins Protokoll niederzulegen. Hinsichts der einzelnen Artikel ents sich bei Art. 3 des von der zweiten Kammer mitgetheilten Entnw eine lange, obgleich sonst friedliche Debatte uͤber die Natur Gesetze, uͤber die Natur der Privilegien, sowie daruͤber, ob Privilegien zugleich Zoll-Gesetze, ob Zoll-Gesetze Finanz— setze seyen. Endlich stellte der Geheime Rath von Ruͤdt Antrag, die Dauer eines solchen Privilegiums, statt nach Fassung der zweiten Kammer an den Schluß des dritten 8 tags zu knuͤpfen, wiederum dem Regierungs-Entwurf ga auf 6 Jahre uͤberhaupt zu beschraͤnken. Bei der Abstimm ergab sich dafuͤr und dawider eine Gleichheit der Stimmen 9 gegen g, worauf der Praͤsident fuͤr den Vorschlag schied. Das ganze Gesetz wurde darauf nach einer fernn durch den Freiherrn von Goöͤler beantragten Modification, 11 gegen 7 Stimmen angenommen.
Frankfurt a. M., 37. Juni. Die Ober-⸗Po st⸗Am Zeitung enthalt folgende Privat-Mittheilung aus Warsch vom 19. Juni: „Ein Polnischer Fluͤchtling hat an seine wohnende Gattin einen Brief geschrieben, welcher manchen? schluß uͤber das Benehmen der nach der Schweiz gefluͤchtu Polen ertheilt. Die Empfaͤngerin hat erlaubt, ngchftehend Auszug oͤffentlich mittheilen zu durfen: „„Paris, den 3. m — — Im Monat Maͤrz erwarteten wir verschiedene neue! eignisse, welche unsere Lage verbessern sollten. Aber schon Monat Januar bemerkten wir hier eine seltsame Aufregung mehreren Depots unserer Landsleute. Wir konnten nicht ande vermuthen, als daß Emissaire der hiesigen Umsturz-Partei Unsrigen gegen ihr wahres Intexesse verblenden und zu falsc feindlichen Schritten gegen die Franzoͤsische Regierung verle wollten. Wir wußten, daß eine heimliche Korrespondenz zwist den Depots und Paris bestand, und daß dieselbe kein Geheim fuͤr das Ministerium sey. Die Folgen dieser Aufregung erschn ten uns um so mehr, als sie uns jeden tollkuͤhnen Plan vot setzen ließen. Es wurde daher Alles angewendet, um die bekannten heftigsten Schreier zu besaͤnftigen. Leider aber wo alle desfallsigen Bemuhungen vergebens. Die durch Bosheit! wilden Empoͤrungsgeist erhitzten Gemuͤther, denen wir schon ser Ungluͤck vor zwei Jahren einzig ünd allein zu verda hatten, fingen an, oͤffentlich gegen die Regierung än das zoͤsische Volk zu protestiren. Wir bemuͤhten uns, diesemn bellischen Geist durch mehrfache Vorschläge beim Ministn entgegen zu wirken. Dieselben erwiesen sich aber so lange unzug lich, als jene Wahnsinnigen nicht eingesperrt oder aus in verwiesen wurden, zu welchem aber wir in unserer Lage nicht tragen wollten. Unser Unterhalt wurde uns um die Haͤlste mindert. Hieruͤber scheinbar entruͤstet, brachen am Abend ersten Osterrages ohne Wissen der Regierung 500 der Unsth nach der Schweiz auf. Da diese aber aus mehreren Depot verbunden hatten, so zeigte sich eben darin ein foͤrmliches K plott. Die vermeintliche Unzufriedenheit mit der Regie war nur der Vorwand, oder vielmehr falsche Nachrichten eine in Deutschland bald ausbrechende Revolution waren wahre Ursache dieser heimlichen Flucht aus einem Lande, dem großen Dank schuldig sind. Einige Tausend sind von uns zuruͤckgeblieben; aber jene Thoren haben nicht allein sich und das groͤßte Uebel, sondern auch allen Polen einen unberecht ren Schaden zugefuͤgt. Denn jetzt sagt man hier oͤffentlich fast allgemein, daß die Polen eitle Abentheurer sind, die mit lem unzufrieden, stets unruhig, nur Zaͤnkerei und Auf 57 sut Auf diese Weise sind wir aller unserer Freunde und Besch beraubt, und haben die gute Meinung verloren, die wir se genossen. Jetzt hält man uns fuͤr die undankbarsten Men die durch keine Wohlthaten befriedigt werden, oder besser ge fuͤr oͤffentliche unverbesserliche Ruhestoͤrer. Es ist uns verhh uns aus Frankreich zu entfernen. Es ist dieses auch unmo⸗ weil kein Volk weder einen Pelen aufnehmen, noch ihm Durchreise durch sein Land gestatten will. Unsere Auswande aus Frankreich hat deshalb aufgehoͤrt, und nur nach Algier uns noch der Weg offen. Das sind die Fruͤchte von dem un antwortlichen Betragen derjenigen der Unsrigen, die überal ihrem Kopf durch die Mauer rennen wollen und einen uner chen Geschmack an blutigen Tumulten haben. Der Ober st⸗Lieutet Oborski ist der Anfuͤhrer derjenigen, welche in die Schweiz gegän sind. Die Verzweifelten erkennen jetzt ganz den mit ihnen spielten Betrug. Die Schweiz hat ihnen nur einen zweimo lichen Aufenthalt gewährt, und es mangelt ihnen fast das R wendigste. Wo werden sie dann einen Zufluchtsort erhgl da sich ihnen Frankreich wie jeder andere Staat verschli Uebrigens ist es schon im voraus verboten, in Frankreich pe sche Fluͤchtlinge weiter hinein zu lassen. Man weist sie ohne Umstaͤnde von der Graäͤnze zuruck. Nach diesen Ereignisses sede Hoffnung fuͤr uns Fluͤchtlinge eine Albernheit gewoth
w
k
Helne koͤnnen vielleicht noch ihr Gluͤck machen, die meisten
von uns werden im Elende sterben, indem wir uns nur a koͤnnen, daß wir, wie immer, so auch jetzt, die alleinigen Ur— a unseres Elends gewesen sind. Nie, sogar nicht nach der vlution von 1794, waren wir in der oͤffentlichen Meinung sopa's so herabgekommen, wie jetzt. Wir haben einen fuͤrch— schen Fall erlebt, und unsere Irrwege und Taͤuschungen wer— nun vom Schicksal hart gestraft.“
n verflossener Nacht ist in Homburg vor der Hoͤhe aber— ein, wegen des Verdachts der Theilnahme an politischen hindungen in enger Haft gewesenes Individuum, der Kor— [Kempf aus Meisenheim, nach gewaltsamer Zernichtung der mnen Befestigungen an den Fenstern seines Gefaͤngnisses, ent- ngen. Derselbe wird mit Steckbriefen verfolgt.
Spanien.
Madrid, 18. Juni. Am 13ten d. M. wurden in der hhnung des Praͤsidenten des Raths von Castilien die Voll— hhten der Deputirten gepruͤft, welche von den Sitz und imme in den Cortes habenden Staͤdten und 9rtschaften er— nt worden sind, um der aͤltesten Infantin Donna Maria bella Louise den Huldigungs⸗-Eid zu leisten.
Da der Kardinal-Erzbischof von Toledo durch Krankheit sbhalten ist, den Huldigungs-Eid der Cortes entgegen zu neh— so hat der Konig statt desselben den Patriarch von Indien t beauftragt.
Die heutige Hof⸗-Zeitung enthaͤlt in einer außerordent— en Beilage eine Beschreibung des Ceremoniels, welches uͤber— gen bei der Leistung des Huldigungs-Eides stattfinden soll. hen begiebt sich der Koͤnig mit der Koͤnigl. Familie nach lustschlosse Buen-Retiro und kehrt uͤbermorgen zu einer zu bestimmenden Stunde nach der Hauptstadt zuruͤck. Auch hen Provinzen werden am 20sten Feierlichkeiten stattfinden; all werden die Truppen große Parade halten, Morgens, tags und Abends Ehren-Salven geloͤst werden, und die zpen doppelten Sold erhalten.
Durch ein Koͤnigl. Dekret vom 13ten d. M. sind alle Ge—⸗ Anhaͤufungen der Staats-Beamten aufgehoben worden.
Portugal.
Lissabon, 17. Juni. Die hiesige Hof-Zeitung brachte hrem officiellen Theil seit dem 13ten d. M. keine Nachrich⸗ von der Armee; sie meldete nur, daß Dom Miguel und seine western, die Infantinnen, sich sehr wohl befaͤnden, daß der ig am 12ten 8. M. von Coimbra wieder zur Armee abge— en und am Morgen des 13ten im Hauptquartier zu St. nede da Infesta angelangt sey. Unter den nicht amt— Nachrichten meldet sie aus Coimbra vom 10ten i: „In einem Schreiben aus Villa Nova da Gaia sten d. M. heißt es, daß unsere Armee fortwaͤh— verstaͤrkt wird, und daß nach und nach 66000 Re— en aus den Militair-Depots in den Provinzen bei derselben reffen sollen. In der Nacht vom dten wurden uͤber 100 nben von den Batterieen zu Gaia in die Stadt Porto und FKloster Serra geworfen, wovon eine an letzterem Ort sieben len tͤdtete. Der Correiro do Porto enthaͤlt ein an— ichvon einem Franzoͤsischen Major, Luis de Marcelly, der Pio desertirt und in Coimbra angekommen ist, herruͤhren— Shreiben vom g. Juni, worin der Zustand Porto's im zünstigsten Lichte erscheint. — Die Times enthalt folgendes Schreiben aus Lissabon 17. Juni: „Dom Miguels Flotte liegt noch immer im p. Sie besteht aus 2 Linienschiffen von 74 Kanonen, einer hatte von 50 und einer von 44 Kanonen, 3 großen Korvet— und 2 Briggs. Ein Englaͤnder, dessen Namen ich nicht er— en konnte, der aber zu der Partei Beresford und Campbell zt, soll den Ober⸗-Besehl uͤber dieselbe erhalten. Diese Schiffe den wohl nicht mehr lange im Hafen bleiben, und wenn sie bemannt waͤren, wuͤrde ich die Lage Dom Pedro's fuͤr kri— halten, aber die Mannschaft besteht aus zusammengelesenen sen, die nichts weniger als gern in See gehen. Die Heftig— der Cholera aͤndert sich fast taglich; bald steigt sie, bald t sie ab; aber im Ganzen ist sie besonders verheerend un— den niederen Staͤnden in einigen Stadtvierteln, die Ich ihre schlechte Lebensweise und ihr snenwohnen der Krankheit am meisten ausgesetzt sind. Setubal soll die Epidemie auch sehr heftig grassiren. Don los befindet sich noch in Coimbra, wo er, wie es heißt, den sbgang der am 20sten in Madrid stattfindenden Cortes-Ver— umlung abwarten will. Der „Donegal“ und der „Stag“ den mit noch anderen Englischen Fahrzeugen heute hier er— . So viel ist gewiß, daß wir uns setzt einer Krisis nahe nden.
porto, 21. Juni. Die Chronica constitucional ent— folgendes Dekret oder, wie es darin genannt wird, Carta sa des Herzogs von Braganza:
„Baron Joao Baptipsta SolignaFe, Marschall, Major-gänéral Armee! — Freund, Ich, der Herzog von Braganza, Regent im in der Königin, sende Ihnen Grüß als Einem, den ich sehr st. Die Vorstellung in Erwagung ziehend, welche Sie mir ha⸗ michen lassen, um mich zu bitten, Sie von dem Amte eines sia— Knral des Befreiungs⸗Heeres, zu dem Sie durch ein Dekret 3 Janu4r d. J. ernannt worden sind, und der Gewalt zu ent⸗ hn welche die Carla regis von demselben Tage Ihnen uͤbertraͤgt, dn Ihre Gründe mir genuͤgend erscheinen, so Halte ich fuͤr gut, im amen der Königin, von den Pflichten cines slajorganéral
sfreiungs-Heere zu entheben, in welcher Stellung Sie stets deise i Eisers und Ihres Interesse fuͤr die große Sache der tugiesischen Restauration gegeben, und den wichtigen Posten, der en gnvertraut war, ehrenvoll ausgefuͤllt haben; welches ich Ih— ju Ihrer Kunde und Nachachtung mittheile.
Gegeben im Palaste zu Porto, den 13 Juni 1833.
Dom Pedro, Herzog von Braganza.“ 9 Marschall Solignac hat hierauf folgende Proclamation assen: „An das Befreiungs⸗Heer.
Verhaͤltnisse und Geschäfte von der hoͤchsten Wichtigkeit nö⸗ zn mich, von der Ausübung der Gewalt eines slajar- général Urmee abzutreten, und fofort nach Frankreich abzugehen In⸗ ich mich von den Offizieren und Soldaten, welche das wackere lteiungs⸗- Heer bilden, trenne, nehme ich die angenehme Erinne—
— mit an den thäͤtigen Beistand, welchen Alle mir mit der Kraft
set haben, wie sie Mannern, die für die Ftechte ihres legitimen
zubergins und die Sache ihres Vaterlandes kämpfen, eigen ißt.
werde siets der guten Mannszucht, des Eifers und der Tapfer— eingedenk seyn, welche ich stets bei dieser Armee bemerkt habe, welcher wiedervereint zu werden ich mich gluͤcklich schaͤtäzen würde;
dawoöhin ich auch gehen mag, ich kann den getreuen Portuglesen
n die, Versicherüng geben, daß ein solches Heer der Sache, bi vertheidigt, gern, 0 . , , Der Marschall der Armee, Baron Solig nac.“ eh auf folgt ein Dekret, welches den General⸗Major, Grafen aldanha, zum Chef des Generalstabes, und den Brigade⸗
gedraͤngtes Zu⸗
759
General Valdez zum General⸗Adsutanten der Armee er Ersterer ist also jetzt als Ober⸗Befehlshaber unter Dom . zu betrachten. Als Ursache des Austritts des General Solignac wird allgemein angegeben, daß ein anderer Plan zu dem bevor— stehenden Feldzuge dem seinigen vorgezogen worden sey. Gan besonders hatte er sich der jetzt unternommenen Expedition a, Lissabon widersetzt, wodurch ein Theil des Heeres unabhaͤngig von ihm] in Thaͤtigkeit ist, wahrend er unthaͤtig in Porto bleibt. Man spricht sich hier tadelnd daruͤber aus, daß man nicht einen entscheidenden offenen Angriff einer solchen Zersplitterung der Streitkraͤfte vorgezogen habe.
— In der Times liest man folgende Privat— Mittheilun gen g a vom 13. bis 16. Juni:
Porto, 13. Juni. Gestern Abend wurden 6h9) Mat om ersten Franzoͤsischen Infanterie Regiment und ein Cr en n Portugiesischen Infanterie⸗Regiments eingeschifft; andererseits lan⸗ deten 50 Soldaten und Offiziere; der Feind behinderte diese Ope⸗ rationen fast gar nicht. Der Matschall Solignac wird naͤchstens nach Frankreich zuruͤckkehren. Er sandte seine En tlassung ein, weil er mit der militairischen Operation, welche jetzt in Folge eines im Kriegs- Rath gefaßten Beschlusses unternommen wird, durchaus nicht einverstanden war. Da er die Verantwortlichkeit dafuͤr nicht übernehmen wollte und sich durch diese Expedition genö⸗ thigt sah, unthaͤtig in Porto zu bleiben, während ein Theil der Armee unter Anfuͤhrung eines anderen Generals in's Feld zieht, so blieb ihm nichts Anderes übrig, als zu resigniren. Diesenm Ereigniß wird hier weiter keine Wichtigkeit beigelegt. Uebri⸗ gens ist die jetzt beginnende Operat on nue von polltischer Beschaf⸗ fenheit, denn bei so unbedeutenden Streitkraͤften kann nian sie wohl nicht eine militairische nennen. Ihr Zweck ist, auszumitteln, ob die suͤdllchen Provinzen, namentlich diejenigen im Süden des Tajo, ge⸗ neigt waͤren, sich zu Gunsten der jungen Köoͤnigin und der Verfäs— sung zu erhehen. Es war eine Unternehmung gegen Lissabon vor— geschlagen worden, die sowohl militgirticher als politischer Natur seyn sollte; aber die Minister verwarfen dies Projekt eben fo wie einen ent⸗ scheidenden Angriff auf den Feind in der Umgegend; Porto wird daher noch langer im Belggerungs-Zustande verbleiben. Der Oberst Duver— gier will hier bleiben, und der Kaiser, der Marquis von Palmella und die Ober⸗Generale haben ihm sehr schmeichel hafte Komplimente
emacht. Er wird das Kommando der aus dem 1sten und 2ten eichten Infanterie Regiment der Koͤnigin bestehen den Brigade, de— ren Mannschaften saͤmmtlich Franzosen und Belgier sind, üͤberneh— men. Der Admiral Carlos de Ponja wuͤnscht so bald als möglich mit dem Miguelistischen Geschwader zusammenzutreffen.“
„14 Juni. Die Einschiffung der Truppen dauerte gestern Abend
noch fort, und es kamen auch wieder 23 Soldaten und 4 Offiziere ans Land, unter Letzteren der General Freire. Der Marschall So⸗ lignae wird in dem Dampfboot „African“ heimkehren, und Sal— danha ward heute Morgen zum Ehef des Generalstabes ernannt. Dem Vernehmen nach, beabsichtigen die Miguelisten, das Feuern aus ihren Geschuͤtzen auf die Stadt einzustellen, wenn sie nicht von dieser Seite dazu herausgefordert werden. Heute haben sie nur auf das Kloster Serra geschosfen, das vermoge selner Festigkeit das Feuer immer aushalten kann. Es heißt, daß sick ihre Muntion, die ihnen zu gebrechen anfaͤngt, nicht umsonst verschwen⸗ den wollen, da sie doch durch das Bombardement keinen Aufstand der Einwohner von Porto zu ihren Gunsten zu bewirken bermbgen. Gestern Abend wurden mehrere Engländer, ehemalige Offiziere in Dom Pedro's Armee, verhaftet, und obgleich sie, da sie nicht mehr in seinen Diensten stehen, wieder als Britische Unter— thanen betrachtet werden muͤssen, wenigstens von der Regierung von Porto, wurden sie doch auf die unbeglaubigte Privat⸗-Aussage eines einzigen Individuums ins Gefaͤngniß geworfen, ohne daß man den Großbritanischen Konsul vorher davon benachrichtigte.“ 415. Juni. Bei dem Kastell von Foz wurden gestern Abend 3 = 600 Mann und eine Druckerpresse für die Expedition einge⸗ schifft. Die gestern verhafteten Englaͤnder sind heute wieder in Freiheit gesetzt worden.“
„16. Juni. Die Herzoge von Palmella und Terceira haben sich nebst den andern Chefs der Expedition und den nöch uͤbrigen Trup⸗ pen gestern Abend eingeschifft.“
renn . Konstantinopel, 8. Juni. Ueber den Ruͤckzug Ibra— him's meldet der Moniteur Ottoman Folgendes: „Emin Se⸗ hid Efendi, Direktor des Kriegs-Materials, der mit einer beson⸗ dern Mission nach Kiutahia beauftragt worden, zeigt in seinen letzten Depeschen an, daß Ibrahim Pascha, Statthalter von Dschedda und General-Pächter von Adana, nachdem er alle un— ter seinen Befehlen stehende Truppen gesammelt, sie der Reihe nach den Ruͤckzug hat antreten lassen, und daß er selbst mit den letzten Bataillonen am 24. Ma: von Kiutahia abgezogen ist, in— dem er seinen Marsch in die Statthalterschaft nahm, die ihm als Pacht anvertraut worden. Die Berichte Ibrahim Pascha's stimmen mit denen Emin Sehid Efendi's uͤberein, welcher Letz⸗ tere, nachdem er seinen Auftrag ausgerichtet, nach Konstantinoͤ⸗ pel zuruͤckgekehrt ist und seine Functionen wieder begonnen hat.“
In Folge des von Ibrahüm Pascha begonnenen Ruͤckzuges hat der Sultan mehrere Ernennungen in den geraͤumten Klein— Asiatischen Provinzen vorgenommen, um die Verwaltung dersel— ben sogleich wieder zu reorganisiren. Die neu ernannten Be— anten, meistens Mussellims, haben Befehl erhalten, sich sobald als möglich in ihre Sandschaks zu begeben. Die ihnen ertheil— ten Instructionen schreiben ihnen ausdrücklich vor, sich unver— zuͤglich mit der Wohlfahrt der Einwohner zu beschaͤftigen und der Regierung anzuzeigen, welche Verbesserungen sie in den ih— rer Leitung anvertrauten Gegend fuͤr zweckmaͤßig hielten.
Der Groß-⸗Wesir befindet sich seit einiger Zeit unwohl, und der Sultan hat sich mit großer Theilnahme mehrmals nach sei— nem Gesundheits-Zustande erkundigen, auch ihm eine reich mit Brillanten besetzte Tabatiere überreichen laffen. „Diese Zeichen des Großherrlichen Wohlwollens“, sagt der Moniteur Btro— man, „wurden von dem Groß-Wesir mit der lebhaftesten Er— kenntlichkeit aufgenommen und haben viel zu seiner Besserung beigetragen. ;
Der vorige Groß⸗Wesir, Mehmed Reschid Pascha, der vorige Kaimakam Achmet Chulussi Pascha und der ehemalige Feldmar— schall Hussein Pascha hatten, als sie diese hohen Posten beklei— deten, die damit verbundenen Orden empfangen. Als sie außer Thaͤtigkeit gesetzt wurden, gingen * damit zugleich des Rechts verlustig, diese Orden zu tragen. Der Sultan aber hat jetzt in Betracht ihrer langen Dienste einem Jeden dieser Wesire ein in Brillanten gefaßtes Ehrenzeichen durch seinen Kriegsrath Fewzi Paschag uͤberreichen lassen. q ö
Der Statthalter der Insel Cypern, Mehmed-A1ga, hat seine Entlassung eingereicht, weil er wegen geschwächten Gesundheits— Zustandes das Klima dieser Insel nicht ertragen konnte. Der Sultan hat den Kapidschi-Baschi, Elhatz⸗Mehmed-Aga, der schon fruͤher einmal die Insel Eypern verwaltete und sich da— mals die allgemeine Liebe der Einwohner gewann, an dessen Stelle ernannt. —
Der Oberst Arsilan Bey, der schon einmal wegen Mißhel— ligkeiten, die zwischen ihm und seinen Soldaten entstanden wa— ren, an die Spitze eines anderen Regiments versetzt worden war, ist jetzt, weil die Offiziere und Soldaten dieses Regiments
wieder uͤber sein heftiges Benehmen klagten, ganz aus dem Dienst entlassen worden.
Hafis Bey, Oberst der Mineurs, hat eine Abhandlung uͤber den Bau der Minen und Bruͤcken geschrieben, die den Beifall des Sultans gefunden hat und von der Großherrlichen Presse gedruckt worden ist, um unter die Ofsiziere des Mineur-Torps vertheilt zu werden.
Konstantinopel, 10. Juni. (Oesterreichischer Be—
obach ter.) Am 1sten d. M. begab sich der Sultan an Bord des Großherrlichen Dampfbootes nach Bujukdere, um uͤber die daselbst vor Anker liegende Russische Flotte Musterung zu hal⸗ ten. Der Kanonendonner saͤnnntlicher Kriegsschiffe begruͤßte ihn bei seiner Ankunft und der erl. Nussische Botschafter Graf Orloff sowohl, als der Vice-Admiral Lazareff fuhren ihm entge gen, um Se. Hoheit auf dem Dampfboote zu bewillkommnen und sich seine Befehle zu erbitten. Am Bord des Admiralschif— fes angelangt, druͤckte Sultan Mahmud sein Bedauern aus, die Gesandten der andern großen Hoͤfe nicht daselbst anzutreffen, und sandte den Fuͤrsten von Samos, Stephan Vogorides, an sie ab, um ihnen den Wunsch zu bezeigen, sie bei der naͤchsten Heerschau, die im Russischen Lager stattfinden sollte, zu sehen. Ueberhgupt war der Großherr sehr herablassend und freundlich und gab zu wiederholten Malen sein Wohlgefallen an der Schoͤn— heit und dem trefflichen Zustande der Nussischen Schiffe zu er— kennen. Bei der Abfahrt Sr. Hoheit wurden abermals, nicht allein von der Flotte, sondern auch von allen umliegenden Bat— terieen, allgemeine Salven gelost und saͤmmtliche Schiffe flagg⸗ ten, so lange das Großherrliche Dampfschiff im Gesichte war, was einen herrlichen Anblick gewährte. Am 5ten d. M. traf der Artillerie- General und Muschir Halil Pascha auf einer Tuͤrkischen Fregatte aus Alexandrien hier ein. Er hatte bald darauf seine Audienz beim Großherrn und mehrere Unterredungen mit den Ottomanischen Ministern.
Am 8ten d. M. kam (wie bereits gemeldet) Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Bayern, Hoͤchstwelcher unter dem Namen eines Grafen von Werdenfels am Bord des Neapolita— nischen Dampfschiffes „Francesco J.“ die Reise nach Griechen⸗ land und der Tuͤrkei unternommen hat, in dieser Hauptstadt an und stieg sammt seinem Gefolge im Oesterreichischen Gesandt— schafts-Hotel ab, wo Alles zu dessen Empfang in Bereitschaft war. An dieses Gefolge hatten sich auch der Neapolitanische Fuͤrst von Butera, der K. K. Kämmerer Freiherr von Orczy und Marchese Strozzi angeschlossen. Se. Koͤnigl. Hoheit ge— denkt, sich einige Wochen in Konstantinopel aufzuhalten und uͤber Smyrna nach Neapel zuruͤckzukehren.
Der Ruͤckzug des Aegyptischen Heeres geht in geregeltem Gange von statten. Ibrahim Pascha war am 5. Juni zu Ak⸗-Schehr (30 Stunden von Kiutahia) angelangt; am 11ten sollte er sein Hauptquartier zu Konieh (27 Stunden von Ak⸗Schehr) aufschla— gen. Wegen der Beschwernisse der Straßen ist der Marsch der Aegyptier langsam, indem sie taglich kaum mehr als vier Stun— den Weges mit dem schweren Kriegs-Geraͤth zuruͤckzulegen ver⸗ mogen. Diese Nachrichten sind durch den Kaiserl. Russischen Adjutanten, Freiherrn von Lieven, bestaͤtigt, welcher von dem Grafen Hrloff nach Klein-Asien geschickt worden war, um Zeuge des Ruͤckzuges der Aegyptier zu seyn. — Unter diesen Umstanden trifft die Kaiserl. Russische Seemacht alle Anstalten, um ihren Ruͤckzug ebenfalls antreten zu koͤnnen. Die Zufuhren von Odessa und Sebastopol sind laͤngst eingestellt worden und mehreres Ge— raͤthe wurde bereits aus dem Bosporus nach den Russischen Haͤ—
fen zuruͤckgeschickt. Der Abzug der gesammten Flotte wird statt— finden, sobald die Nachricht eintreffen wird, daß die Aegyptier die Scheide-Linie des Taurus erreicht haben. Allen Berechnun— gen zufolge, wird dies gegen die Mitte des Juli der Fall seyn.
Jil n d.
Berlin, 3. Juli. Am 21sten v. M. beging der Komman— dant des hiesigen Invalidenhauses, General-Major von Putt kammer, im 8osten Lebensjahre, aber noch voll ruͤstiger Kraft, die Erinnerungsfeier 60jaͤhriger Dienstzeit als Offizier. Im IJ. 1773 von dem Koͤnige Friedrich 11. dem damaligen Regiment Garde zugetheilt, diente er seitdem unausgesetzt in der Armee unter drei Monarchen. Schon Tages zuvor hatten des Koͤnigs Majestaͤt geruht, dem treuen Diener Ailerhoöͤchstihre Theilnahme persoͤnlich huldreichst zu bezeigen und demselben durch Se. Koͤ nigl. Hoheit den Prinzen Wilhelm eine Allerhoͤchste Kabinets Ordre sammt den Insignien des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub und dem Sterne einhaͤndigen lassen. Un— ter den theilnehmenden Freunden und Bekannten des Herrn Ge— nerals, die sich am Morgen des 21sten in der Wohnung dessel— ben versammelten, um ihm ihre Gluͤckwuͤnsche darzubringen, be— fand sich, außer den Offizieren und Beamten des Hauses, auch eine Deputation des Magistrats der Stadt Potsdam — welche Residenz der General 63 Jahre lang, wovon 16 Jahre als Komman— dant derselben, bewohnt, — und uͤberreichte dem Gefeierten mit herzlichen Worten das Ehrenbuͤrger-Diplom. Auch die Frei— maurer-Loge Minerva in Potsdam ließ durch eine Deputation ein Gratulations-Schreiben uͤberreichen. Eine besondere Ueber—
raschung gewaͤhrte die Ausschmuͤckung einer Waffen-Halle in der Wohnung des Herrn Generals, geziert durch die Buͤsten der drei letzten Koͤnige Preußens, uͤber denen der Adler schweb ce und zwischen welchen zwei Gemaͤlde aufgestellt waren, welche 7. Soͤhne dem Vater zur Erinnerung an fruͤhere Zeiten darbrach⸗ ten. Am Eingange zu dieser Waffen-Halle begruͤßte den Ge feierten ein Grenadier von der fruͤheren Compagnie desselben in der Montur des Zten Bataillons Garde von 1773 so wie einer der Veteranen des Invaliden⸗Hauses. Auch mehrere wohlgelungene Gedichte erinnerten an die Vergangenheit und an
die Gegenwart, welcher der heitere Greis sich noch res e erfreuen moͤge. Abends hatten die . . 1 der Wohnung des Herrn Generals belegenen Fenster erleuchter und dadurch ihre Theilnahme an dem sestlichen Tage verkůn digt — In der unlangst zu Halle stattgehabten Zusammenkunft der Gymnasial-Direktoren der Provinz Sachsen kamen folgende 11 Gegenstaͤnde zur Berathung: 1) Ueber den Zweck der Gymm⸗ nasien, mit Ruͤcksicht auf das sich kundgebende Veduͤr fniß Nic studirender; 2) Umfang der Mathematik auf Gymnaslen, so wie der schriftlichen Aufgaben dafuͤr und ihre Ausdehnung; 9) Be⸗ handlung und Zweck des Unterrichts im Deutschen; 4) uber den Neligions⸗ Unterricht; 5) Interpretation und Eyklüs der Klassiker; 6) uͤber den geschichtlichen Kursus, mit Berucksichti⸗ gung der Frage,; in welcher Klasse am angemessensten die va— terlaͤndische Geschichte gelehrt werden koͤnne; 7) Censuren und Sitten Klassen; 8) über die Bildung der Schul-Amts-Kandida— ten; 9) Mittel, die burschenschaftlichen Umteiebe auf Gymnasien zu verhuͤten oder zu unterdrücken; 10) uͤber Programme, und 1) uͤber Abiturienten⸗Pruͤfungen. — Da zu einer Besprechung
uͤber diese verschiedenen Gegenstaͤnde nur 3 Tage, und an diesen nur die Stunden von 9g bis 1 Uhr verwendet werden konnten,
4 — ' —