1833 / 184 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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so wurden, Uuttz uber das Einzelne eine Total-Nnsicht zu gewin— nen, fuͤr jeden der Stoffe ein oͤder zwei Referenten gewählt, nach deren jedesmaligem Vortrage die freie Diskussion begann. Das Protokoll fuhrte der Direktor Dr. Niemeyer. Ob und was von den gefaßten Beschluͤssen nunmehr wirklich ins Leben treten soll, haͤngt von der Entscheidung der vorgesetzten Behoͤrden ab.

Die nach Ausweis der Nr. 179 der Staats-Zeitung von den verschiedenen Regierungs-Bezirken der Rhein-Provinz

bis zum Jahre 1831 theils abgetragenen, theils noch zu tilgen,

den Schulden vertheilen sich in folgender Weise:

Es sind uberhaupt ; - ; an Schulden jn ., 39 Bleiben noch zu Regierungs Zinsen liquidirt larhr e hr es * tilgen am Bezirke. worden in den * vlt d ge- 1. Januar 1832. Jakhcin sr zahlt worden. Rthlr. sar. pf. Rthlr. sgr. pf. Rthlr. at. . . ——— Koblenz... i, Sob 232 2.6 5 3*37,za5 is 3 eri ß 3 i k 1,869,067 4 5 L693, 6563 24 7 175,413 910 chen Aab, so 23 7 1,966, 6366 i 8 560,1 Köhn . 1633, 177 17 6 566,625 ia 3 472,852 3 3 Duͤsseldorf ö , , no 2,53, 245 2 51 1,405,935 25 5 m m , mem , Summa .. 4, 164,955 191 9 10,589,844 8 41 3,515,066 25

Nachdem erst in der Racht vom 26sten zum 21sten v. M. die Stadt Prausnitz, Meilen von Breslau, von einer verhee— renden Feuersbrunst heimgesucht worden, hat das nämliche Schick— sal wenige Tage spaäͤter eine andere Schlesische Stadt betroffen. Am 24. Juni, Nachmittags gegen 4 Uhr, brach naͤmlich in der Kreis Stadt Grottkau (Regierungs-Bezirk Oppeln, 7! Meilen von Breslau) ein Feuer aus, welches bei einem heftigen Sturm sich schnell uͤber einen großen Theil derselben verbreitete, und

innen kurzer Zeit 11 Haͤuser, das Rathhaus mit dem Raths— Thurme, so wie die durch ihr Alter und ihre Bauart ausgezeich— nete katholische Pfarr-Kirche in Asche legte. In Gruͤnderg (Regierungs-⸗Bezirk Liegnitz) ist, wie hier nachträglich gemeldet wird, am 10. Wai das Coquerill⸗Eichmannsche Wollspinnerei⸗

Gebaͤude mit 24 Spinn-Maschinen durch Brand zerstoͤrt wor⸗

den. Der Verlust wird auf 80,000 Rthlr. angegeben; indessen waren das Gebaͤude und die Maschinen zum Theil in Achen und Elberfeld, zum Theil in Gotha versichert.

Nachrichten aus Schlesien zufolge, ist die sogenannte Grippe fast uberall gaͤnzlich verschwunden. Auch die Blattern— Ausbruͤche hatten sich in allen Theilen der Provinz vermindert; doch forderte das Uebel noch immer einige Opfer.

Mete orologische Beobachtung.

——

1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger

2. Juli. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. 334,99 Pat. zd, 3 Par. 5336, 2 6 Par Quelwärme 7,5 9 R. Luftwaͤrme. 14,2 R. 16, R. 135, 9 R. PBlußwarme 18, R. Thaupunkt 13,8 9 R. 10,9 9 R. 12,0 9 R. Bodenwärme 15,29 R. Dunstsaͤttg. 95 pCt. 66 pCt. 90 pCt. Nusdünst. , 13 1 Ry. Wet ier... trübe. 6 tribe. WNiederschlas , 201 Rb. Wind ..... W. AW. NO. WMorzens 4 Uhr Regen, Wolkenzug NW. * Nach m. 3 Uu. u. Hu.

Auswärtige Börsen. Amster dai, 28. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 48. 53 do. 893. Ausgesetzte Schuld 12 Kanz - Bill. 22. 683 102. Russ. (. 1828) 1003. (v. 1831 993. Preuss. Prümien-Scheöine 3. Qesterr. 913. 388 Span. 467 53 do. 70.

760

Königliche Schau spiele—. .

Donnerstag, 4. Juli. Im Opernhause; Jessonda, Oper in

3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von L. Spohr. (Herr Rau— scher, Königlich Hannoverscher Hof-Opernsaͤnger: Nadori, als

Gastrolle.) Koͤͤnigstädtisches Theater.

Donnerstag, 4. Juli. Der Maurer, komische Oper in 3 Akten, Musik von Auber. (Herr Uber, vom Stadt -Theater zu Danzig: Baptiste, als Gastrolle.)

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 1. Juli 1833 Zu Lande Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 3 Pf; Roggen 1 Rthlr.

is Sgr. große Gerste 1Rthlr. 4 Sgr. 3Pf.; kleine Gerste 28 Sgr. 9 Pf, auch 25 Sgr.; Hafer 4 Rthlr. 3 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 19 Sgr., auch 2 Rthlr.

und 1 Rthlr. 20 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch

1 Rthlr. 11 Sgr. 53 Pf; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf, auch 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer i Rihlr, auch 27 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 4 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Sonnabend, den 29. Juni 1833. Das Schock Stroh 7 Rthlr. i0 Sr, auch 5 Rthlr. 15 Sgr.; der Centner Heu 1 Rthlr Sar, auch 0 Sar. .

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Neue spte Nachrichten.

Paris, 27. Juni. Gestern wurde die diesshrige Session In die Pairs-Kammer

der beiden Kammern geschlossen. Kami wurde die diesfällige Königliche Verordnung von den Ministern des Krieges, der Justiz und der auswaͤrtigen Angelegenheiten, in die Deputirten⸗Kammer aber von den Ministern des Innern, des Handels, der Finanzen und der Marine gebracht. In die— ser letztern Kammer waren kaum 109 Deputirte zugegen. Nach der Vorlesung des Protokolls der letzten Sitzung gheilte noch der Praͤsident ein Schreiben des Herrn Accarier mit, wodurch dieser, Kraͤnklichkeitshalber, seine Entlassung als Deputirter des Departements der Obern Sasne einreichte. Die Auflösungs— Verordnung wurde in der Deputirten-Kammer von dem Grafen von Argout, in der Pairs-Kammer aber von dem Praͤsidenten, Baron Pasquier, nachdem dieser sie aus den Haͤnden des Mar— schalls Soult empfangen, vorgelesen. Unmittelbar darauf trenn⸗ ten sich beide Versammlungen. ö ;;,

Erst uͤbermorgen werden der Konig und die Königl. Familie nach dem Schlosse Eu abreisen und die Königin sich am 16 ten

k. M. von da nach Bruͤssel begeben.

Der Koͤnig hat der Akademie der Wissenschaften die Mar⸗

mor⸗Buͤste des Baron Cuvier zum Geschenk gemacht.

Herr Dupin hat gestern ben Palast der Deputirten⸗Kam⸗

mer, den er als Praͤsident derselben bewohnte, verlassen und ist

in seine Privat⸗Wohnung zuruͤckgekehrt. J Das Journai de Paris meldet, daß Befehl zur Bil—

Herzoge von Orleans befehligt werden wird. . Der neue Praͤfekt des Seine-Departements, Graf von Ram—

buteau, wurde gestern von dem Minister des Innern, Grafen von Argout, eingefuͤhrt.

Ein bei der hiesigen Spanischen Gesandtschaft angekomme—

ner Courier aus Madrid hat die Nachricht uͤberbracht, daß die

Leistung des Huldigungs-Eides gegen die aͤlteste Infantin am 20sten d. M. in der dortigen St. Hieronymus⸗-Kirche ohne Stoͤ=

dung von funf Lagern in St. Omer, Wattignies, Luneville, Rocroy und Compiégne ertheilt worden, deren letzteres von dem

ten Titulare, die Mayordomos, die Granden, die Wappen / Kn der Herzog von Frias mit dem entbloßten Koͤnigl, Schwe die Infanten, JJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin, , ihm die aͤlteste Infantin Donna Marig Isabella Louisa, von hhr Amme getragen, dann die Capitaine der Koͤnigl. Leibwache, der Oh Kammerherr der Koͤnigin, die Palast⸗Damen, unter ihnen Marquise von Santa-Cruz als Gouvernante der Infantin, Kardinaͤle, Botschafter, dienstthuenden Kammerherren u, 1 Den Beschluß machten die Gardes du Lorps. Die, Kirche n auf Kosten der Krone prachtvoll ausgeschmuͤckt. An dem g gange derselben reichte der Erzbischof von Granada dem Kön

Allgemeine

4

ünd' der Köoͤnigin das Weihwasser; JJ. MM. nahmen hien unter einem neben dem Altare errichteten Baldachin Platz, . 184 junge Infantin verweilte wahrend der Messe mit ihrer R :

vernant? in einem fuͤr sie in Bereitschaft gesetzten Ge 8 und nahm erst nach dem letzten Evangelium ihren Sitz n

der Königin ein. Die Infantinnen Donna Louisa Carlotta! k deren Tochter, so wie die Infantin . Marig 6 e J ͤ 71. . o YM = ; . fanden sich auf einer der Trihunen. Nachdem JJ. MM. . ö Gebet verrichtet, begann die heilige Geistmesse, nach we Amtliche Nachri ch 6 Kronik des Tages. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

der Patriarch das Veni erentor anstimmte, während die g u Gumbinnen ist der bisherige Superintendentur-Ver—

Versammlung auf den Knien lag. Nachdem der aͤlteste Wm Koͤnig die Anwesenden zur Aufmerksamkeit ermahnt, las

ser, Pfarrer Malkwitzz zu Ragnit, zum Superintendenten Diöcese Ragnit ernannt worden.

aͤlteste Secretair des Raths von Kastilien die Eidesformel worauf der Infant Don Francisco de Paula, von dein Wan Könige aufgerufen, sich vor JJ. MM. verbeugte, vor dem triarchen niederknieete und die rechte Hand auf das Krucif . . das Evangelium legend, den Huldigungs-Eid in der vorget . Der Koͤnigl. Schwedische General-Konsul, Le— benen Form leistete, sodann knieete der Infant auch vo lions⸗Rath von Lund blad, nach Dresden.

Könige nieder, legte seine Haͤnde in die Sr. Maj, huldigte s⸗ Königl. Bruder und versprach, den Buchstaben des Eides zu ersi nachdem er von dem König uniarmt worden und demselben, so wi Königin und der Infantin die Haͤnde gekuͤßt, kehrte er auf nen Platz zurück. Dieselbe Ceremonie fand auch bei den gen Infanten statt, worauf der Wappen ⸗Koͤnig alle An we nach der festgestellten Reihefolge aufrief, um den, Huldig Eid in die Hände des von dem Könige dazu delegirten von Medina, Celi zu leisten. Nachdem diese Feierlichkeit digt worden, stimmte der Kardinal Erzbischof von E unter Begleitung der Koͤnlgl. Kapelle das Tedeum an, h der Zug sich in derselben Ordnung, wie er gekommen, entf JJ. MM. speisten in dem Lustschlosse Buen-Retiro und! fen über den Prado, die St. Hieronymus-Straße, die M del Sol und die Placa mayor nach dem Palaste zuruͤck. hiesiges Abendblatt will wissen, es sey ein Courier angekom der Madrid am 21sten Nachmittags verlassen und die Nag te mitgebracht habe, daß man an diesem Tage nicht ohne B nisse vor Unkuhen war; man hatte aufruͤhrerische Proclan nen gefunden, die von den Anhängern des Infanten Don los verbreitet worden waren.

Einige St. Simonianer sind am 2gsten d. wo sie die Lehren ihrer Sekte predigen wollten, von dem gemißhandelt und mit Steinen geworfen worden, so daß die lizei sie in ihren Schutz nehmen mußte. 4

Heute schloß 5proe. Rente hr. compt. 103. 95. sin 104. 5. proc. pr. Cpt. 77. 70. sin Cour. 77. 80. Neap. pr. compt. 91. 65. sin Cour. 91. 75. 5proc. Span 785. 3proc. do. 463. 5proc. Belg. Anl. 933.

Frankfurt a. M., 30. Jun. Oesterr. 5proc. Metall!

Zeitungs⸗Nachrichten.

w 9 d.

mn ß lg nd.

St. Petersburg, 26. Juni. Se. Masestaͤt der Kaiser hen die Graͤfin Natalie von Buxhoewden und die Fraͤulein schelmine von Baranoff, Alexandrine von Schoͤrnwal und elmine Mellin zu Ehren-Fräulein Ihrer Majestaͤt ernannt. Durch Allerhoͤchsten Tages Befehl vom 15ten d. M. sind 18e und 19ten Infanterie-Division neu organisirt worden d sollen fortan als die 14e und 15te Division gelten; Chef ersteren ist der General-Major Schulgin II. und Chef der ren der General-Lieutenant Fuͤrst Gortschakoff II. In diesen Tagen ist hier die Nachricht von dem (im gestri⸗ Blatte der Staats⸗FZeitung erwahnten) Besuche eingegangen, Se. Hoheit der Sultan unserem im Kanale von ö pel vor Anker liegenden Geschwader abgestattet hat. „Dieser M. in Ne Brfall“, bemerken die hiesigen Zeitungen, „ist besonders erkenswerth als erstes Beispiel, daß ein Ottomanischer Be⸗ erscher in eigener Person die Flotte einer fremden Macht be— cht, und als neuer Beweis des unerschuͤtterlichen Vertrauens, s der Sultan zu den befreundeten Gesinnungen Sr. Majestaͤt zKaisers und zu den Streitkräften hegt, die zu seinem Schutz ich dem Beschlusse unseres Durchlauchtigsten Monarchen abge— igt worden sind. Der Sultan hatte zu diesem Besuche den J. Mai (1. Juni) festgesetzt, und fuͤhrte den Vorsatz aus, wie— hohl die regnigte stuͤrmische Witterung den ganzen Tag fort—

2

London, 28. Juni.

38 Cons. auf Are chn. 90. Belg. 9iz. Din. 73.

Russ. 104. Wien, 28. Juni.

218 499. Port. 60.

rung vor sich gegangen ist. Abends beim Abgange des k Der Koͤ⸗ 301 oll. 53 90. Ordnung nach der genannten

Kirche bewegt:

58 Met. 955 48 do. Ss. Loosc zu 10 Fl. igsz. Part- ObLl, rier, dann folgten 2 Hof⸗Alkalden,

1343. Bank- Actien 1247.

war die Hauptstadt auf das Glaͤnzendste erleuchtet. nigl. Zug hatte sich in folgender Ordnun enann Voran 4 Kammer⸗-Huissiers mit dem Hof⸗Fou⸗ ö

toren der Städte, die vom Koͤnige fur den Akt der Eidesleistung ernann—

4proc. 87 n,. Bank⸗Actien 1512. Part.“„Obl. 1663. G.

Redacteur Co tteèl.

die Kammerjunker, die Prokura⸗

Gedruckt bei A. W. Hayn efehlshaber des Geschwaders, —— auf den Schanzen mit

w . 4 r . ö m ᷣ—ᷣ—QiNiiᷣ , ,

Allgemeiner Anzeiger

Bekanntmachungen.

Sdietal⸗- Citation. Es werden von uns hiermit nachbenannte verschol⸗ lene Personen; ,, .

1) Johann Dettlaff aus Sirzellin, ein Sohn des Bauern Johann Dettlaff daselbst, welcher am 27. 107 geboren, von Loebez aus im Jahre 1813 n 3e westpreußische Landwehr⸗ In fan er ie⸗ Regiment eingetreten ist, die Feldzuͤge 1815 bie 1815 mitgemacht hat, und demnaͤchst, um in ein Linien⸗Regiment einzutreten, von Marienburg im Jahre 181 fortmarschirt ist, von wo ab Nach⸗ richten uͤber ihn fehlen. Sein Vermoͤgen betraͤgt in unserm Depositorio 82 Thlr. 3 sgr. und außer⸗ dem ein Aetivum von 114 Thir. 18 sar. 4 pf. auf einem Grundstuck in Striellin ausstehend;

2) Michael Kohnte aus Schwarjau gebürtig, ein Sohn des Kaͤthners Casimir Kohnke von da, welcher am 7. September 1785 geboren, angeb⸗ lich im Jahre 1806 zur Ser gegangen ist, und selndem von sich nicht hat hoͤren lassen;

3) Michael Specht aus Karlikau, ein Sohn des Bauern Michael Specht daselbst, geboren am 2. September 1185, welcher im Jahre ists jum Preußischen Militair ausgehoben ist und seitdem leine Nachricht von sich gegeben hat und dessen Vermoͤgen in 156 Thlr. 3 sgr. 11 pf. besteht;

ch Die Geschmester, Christian Geisler, geboren am

12. April 1751. Marianne Geisler, geboren am 1. Mai 1758, Kinder des zu Rheda verstorbenen Einwohners Christian Geisler, welche sich vor langer Zeit angeblich aus Rheda heimlich ent— fernt haben und von denen erster mit einer Herrschaft als Koch nach Polen gegangen, letztere ihm aber nachgereiset sein sol, und deren in un⸗ serm Depositorio befindliches Vermoͤgen 127 Thlr. 24 sgr. 8 pf. betraͤgt; .

Andreas Hundrieser aus Putzig, ein Sohn des Schuhmachers Martin Hundrieser von hier,

5

ten, wozu ihnen der Herr Justiz⸗Actuarius Beermann und der Privatschreiber Wiere;ynski hierselbst, in Vor— chlag gebracht werden, zu melden, widrigenfalls diesel= ben für todt erklaͤrt werden und ihr Vermoͤzen ihren bekannten naͤchsten Erben ausgehaͤndigt wird.

Putzig, den 12. Juni 1833. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Ver je ichn i ß der g0 Serien der Praͤmien⸗-Scheine, welche in der ersten Verloosung am 4. Juli 1853 herausgekommen sind, mu einer hinzugefügten tabellarischen Uebersicht der in jeder dieser Serien enthaltenen 100 Nummern der Praͤmien⸗Scheine, so wie auch der damit verbun⸗

denen verschiedenen Praͤmien, ist zu haben bei Hertel in Berlin,

Scharrn⸗Straße Nr. 3

ü

Literarische Anzeigen. Mag azröin

für die Literatur des Auslandes.

Verzeichniß der im Monat Juni von dieser Zeit schrift gelieferten Artikel: F rantkrei ch.

Aussprüche Napoleons uͤber verschiedene Gegenstaͤnde der Kunst und der Staats-Verwaltung. Pariser Chronik des Bibliophilen P. L. Jacob. Die Be⸗ ooͤlkerung der Erde, nach Adrian Balbi. Gegen. vaäͤrtiger Standpunkt der Franzoͤsischen Sprache und Literatur. Von Vietor Hugo. Heinrichs 1IV. Ver⸗ sohnung mit der katholischen Partei. Historisches Ge⸗ maälde von A. Balig. Moralische Statigik von Frankreich Bibliographische Mittheilungen in 10 Nummern.

England. Die Eisenbahn zwisden Manchester und Liverpool

welcher in einem Alter von 23 Jahren am 17. April i804 alt ut nach fee ei sich von hier auf die Wanderschast nach P&—smmern begeben und seitdem keine Nachricht von sich gegeben hat, und dessen Vermoͤgen in 25 Thlr. die auf dem

Hause Nr. 125 hier versichert sind, besteht; 6) Nartin Woelk, welcher am 1. November 1777 ju Lensitz geboren, im Jahre 1797 von Danzig aus, mit einem Schiffe als Matrose zur Ser geaangen sein soll und seitdem verschollen ist und dessen Vermögen mit 12 Thlr. 24 sgr. 4 pf.

in unserm Depositorio befindlich ist;

oder deren Erben und Erbnehmern aufgefordert, sich

in termino en 1. April k. J.

; d 2. t. auf der Gerichtsstube hierselbst, entweder perspnlich, oder durch einen gehörig legitimirten Bevollmaͤchtig⸗

ö .

und ihre neuesten Resultate. Die Kunst des Ueber— setzens (Goethe's Faust in Englischer Prosa von Hay⸗ ward. Daniel Defoe. Der Roman nach der Mode. SErsteigung des Verges Peter, Zotte auf der 3us Mauritius. Zur Garlenkunde. (Englischer und Jlaliaͤnischer Stil. Franzdsische Gaͤrten. Edmund Kean. Bienenzucht. Bibliographische Mitthei⸗ lungen in 9 Nummern. ; Holla nd. Erinnerungen aus Japan. Von Heinrich Doeuff. Bibliographische Mittheilungen. dien. nem art. Nordische Literatur 1331 32. Bibliographische Mittheilungen.

Polen. . Geselliges Leben in Warschau. Bibliographische

für

Preußischen Staaten.

Rußland. Siebente berichtigte und vermehrte An Yarli Miloslawskl, oder die Russen im. 1612. von Reichard's Passagier auf der Von M. J. Sage skin. Bilder aus der Tärkei, von jn Deurschland, mm m, ach nen,, Rar. Hẽme. Nonosse je. Oriqinal⸗-Aufsaͤtze unt ,, , ug hun en Ferit der beriühmterun sett, benden dn sschen lt sichti z dir Vat eorte, Fer Keise az. Ha Schriftteler. Bibliog cphische Mittheilungen in 2 11 lr dete Kor ü, und, Nchelnfehit Nummern. . Reisehandbuch für wir,, Min ö eue s . 2 S. Sv ) Thierkaͤmpfe bei den Hindus. Journal⸗Literatur tenen H,,, ,, sauber ge in Bengalen: . 3. K . Morgenlaͤndische Literatur. Unreitig der am jweckmaͤßigsten eingerichten Kommentar über das Yasna, eines der liturgischen icheist Fuhrer auf Reisen, durch sie ken Auflage Bücher der alten Parsen. Ueber das Studium des fuͤr aerkannt! Orienis in Europa. . ; Afrika. Das Vorgebirge der guten Hoffnung. Schauspiele im Junten Aftika's. Nord⸗Amer ik a. ö Amerikanisches Theater. Bibliographische Nach— richten.

üben Stunde erschien auf.

sn Bujukdere.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Bunz Nr. 8, ist so eben eischienen: Dietrich, Dr. A4. Flora des Preu zi

ahinzog, ertoͤnte von den Sege Staats Ir Band, 5s und 6s Hest. zog/

MNMannigfaltiger. J . ö ͤ

Dampfmasch inen zum Krieg iethrauch—=— Die Se. Unentgeldliche Musikalien-Leihansta schosse der alten Bliten. Sonderbarkenen in deren Beringungen gratis ausgegeben werd Sprachgebrauch der Jndo-Briten. Edelmuih eine CL. W. Froͤhlich C Comp Obet⸗-Wallstraße Nr. Elephästen. Nachrichten der Cingalesen über die 13. Jagerstraßen⸗Ecke. erst? Ankunft der Europaͤer in Ceylon. Latein in polen. Hemerkang der Redaction. Zoolggisches. m m ,. Forischritte des gesellschafilichen Lebens zu Sydney G. Fincke, Dorotheenstraße Nr. 12, verkan Horischritte des Ehristenthums in Travoncors. Schaß behaiter des Heilt. Nurnberg 14 Ursprung der Briten. Die Portugit sischen und die ga gr. Hljschu. 20 Thlr. Bibel, deutsc polnischen Juden in London. Gekochte und gebra⸗ Mentalss, 139 Thlr. Thewrdanis, 1519. tene Speisen. Religidses Fest zu Lahore. Engli⸗ Weißkunig, 20 Thlr. Kaisersbera, Nart sche Herrschaften und ihre Diensileute. Ein neues defet. 3 Thlr. Pareifal, fehlen 12 BI. am? Traustspiel von Casimir Delaoigne. Kirchenlieder. sonst schoͤn 25 Thlr. Ehrlichkeit der Äraber. So werden in England die meisten Ehen geschlosssn. Katzenschinder. Lord ier mn , ,. Byron und Miß Marie Chaworlh. Der Neujahrs In Baumgaäͤrtners Buchhandlung zu Leb ta in Reu⸗Hork. Lach- oder Paradies⸗Gas. Eng⸗serschienen und in allen Buchhandlungen zu hah lands Verkehr umsaßt die ganze Welt. Wirkung Diätetik für Landleute des Dampfes. e n. , , 2 oder F. v. Sebold. Simon, der Saäulenheilige. Chi— zesu e g Methode, die Obstbaͤume fortzupflanjen. = guter Rath, zur Erhaltung der Ges Voͤlter mit schwarten Zaͤhnen. Amenikanische Hoͤf. lichkeit. Merkwürdiges Experiment mit einer Kiap— erschlange. z i dein 1. Juli het ein neues Quartal zur Praͤ⸗ numerat on auf diese, drei Mal wöchentlich, in enoge⸗ drucktem klein Folio erscheinende Zeitschrift begonnen. Der Praͤnumergt on⸗Preis betragt 223 Sgr. (1 Thlr) dRerteljaͤhrlich, wofür sie sowohl in Verlin durch dit Expedition der Allgemein. Preuß. Staats- Zeitung, Mohren ; ( ) , in der Monarchie ohne Erhoͤhung bezogen ben, Berlin bei F. Dümmler, Linden 9j z werden kann. BPEyron, Lord, Select warks, vol. IN; auch schmackhaft.

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Mittheilungen

ö

ron, by Thom. Moore. 23 Bozz. 12mo hrafen orioff erschienen und in allen Buchhandlungen zu bekommen:

egleitet von Feldmusik und. Trommelwirbeln. 1. ru das Admirals-Schiff „Eustach's Gedachtniß“ stieg der Sul⸗ nin eine lange, flaggende Gondel, die sich durch die Pracht

empfangen.

kern, Um die Mittagsstunde kamen an unser Admirals-Schiff Eustach's Gedächtniß“ der Seraskier Chosrew und Muschir med Pascha, begleitet von vielen anderen Groß⸗-Offizieren und n angefehensten Offizieren der Sultanischen Leibwache.

Der Vice-Admiral Lasareff, empfing den gebuͤhrenden Ehren. Sie

eigerten sich, die fuͤr die Person ihres Souverains eigens be⸗ mmmte Admirals-Kajuͤte zu betreten, und harrten der Ankunft hr. Hoheit in der Gesellschafts-Kajuͤte.

Nach zwei und einer

der Rhede das Dampsschiff,

Uf welchem der Sultan sich befand, unter Tuͤrkischer Stan— srte. In demselben Augenblicke standen auf unsern Schiffen d Fregatten, deren Vertheilung einen Halbmond bildete, die latrosen auf den Ragen aufgereiht. . ärkischen Flagge auf den Schiffen, verkuͤndete die allgemeine ale unserer Fahrzeuge mit 21 Schuͤssen von jedem, die An— sherung des Sultans. Hierauf salutirten sogleich die Turkischen hchlosser und Batterieen der Ufer des Bosporus, im Angesicht Es war ein masestaͤtischer Anblick. halutation verfuͤgte sich der außerordentliche Botschafter Ruß⸗ nds, General Adjutant Graf Orloff, mit dem Vice Admiral zsareff und dem Muschir Achmed Pascha, auf flaggenden Kut— in, zum Sultan, um ihn zu bewillkommnen shportiren, worauf sie an Bord zuruͤckkehrten. ie hampfschiff an den Fahrzeugen langs der Linie unserer Flotte

Mit der Aufziehung der

Nach der

und ihm zu So wie das

lstangen ein dreifaches „Hurrah!“ Bei Annäherung

Am Steuer-Ruder saß der Ka—

Als Se. Hoheit das Schiff bestiegen, wurden „„ auf der obersten Stufe der Parade⸗Leiter, mit den gehoͤrigen hren-⸗Bezeigungen, von dem General⸗Adjutanten Grafen Orloff, m Befehlshaber des Geschwaders und dem Russischen Gesand⸗ nin Konstantinopel, Wirklichen Staatsrath Butenieff, nebst

erwartenden, Tuͤrti⸗ Sultan in erste Auf⸗

Schiffe Indem der

wandte er seine

erksamkeit dem Bildnisse des Kaisers zu, erkundigte sich nach r hohen Person Sr. Masestaͤt und sprach in herzlichen Wor— n sein Dankgefuͤhl fuͤr seinen Durchlauchtigsten Bundes⸗Genossen s. Bei Besichtigung des Schiffes rühmte der Sultan die hrdnung und die außerordentliche Reinlichkeit, vorzuͤglich aber as gute Aussehen und die Haltung der Soldaten. Er bedauerte r, daß sein Besuch, bei so unguͤnstiger Witterung, mit beson— krer Beschwerde fuͤr das Kommando verknüpft war. 1. auf's Verdeck trat, , ,,. seine . , f. an 9j 9 er Asiatischen Kuͤste, in Schlacht-Ordnung stehenden Russischen

und zur Velhütung bedrohender Krankheuth . 6 . n n, Minute, auf ein verabredetes Schiff⸗ gnal, ein laufendes Bataillen⸗-Feuer eröffneten, das durch takt— 6ßig abgefeuerte Kanonenschuͤsse unterbrochen ward. Die Re— smaͤßigkeit und Schnelligkeit, womit dieses Mandͤver vor sich ng, verdiente das allgemeine Lob der Anwesenden, und der bultan fertigte den Muschir Achmed Pascha ausdruͤcklich ins uger ab, um dem General-Lieütenant Murawieff die voͤllige : friedenheit Sr. Hoheit zu bezeugen. Nachdem der hohe Gast straße Nr. 34) als durch alle Köuizl. Post⸗seben erschienen und in, allen, Buchhandlungen schmals in der Admirals-Kajüte gewesen war, wuͤnschte derselbe eSpeise der Matrosen zu kosten, und fand sie nicht nur gesund, son⸗

Nachdem der Sultan etwa zwei Stun—

Als der

t, und den General-Adjutanten

und den Befehlshaber des Geschwaders wieder— dlentlich seines Wohlwollens versichert hatte, begab er sich, in

Preußische Staats-Zeitung.

833.

——

fruͤherer Ordnung, auf das Dampfschiff. Auf selbigem angekom— men, wurden Se. Hoheit abermals von Salven des Geschwa— ders und der Ufer-Festungen nebst erneuertem Hurrah-Ruhf be— gruͤßt, waͤhrend die Infanterie-Linie am Asiatischen Ufer ein Bataillen-Feuer machte. Noch hatte der Kanonen-Rauch sich nicht . als das ganze Geschwader mit lauter bunten Flag— gen illuminirt war, die erst dann herabgelassen wurden, als das

ampfboot voͤllig aus dem Gesichte schwand. So schloß diese Feierlichkeit, die ohne Zweifel in den Gemuͤthern der Bewohner der Ottomanischen , m,. einen lebhaften und angenehmen Ein— druck, zur zunehmenden Befestigung des Freundschafts-Bundes beider Machte, zuruͤckließ.“

Die Russischen Zeitungen vom 24sten d. M. geben die (in Nr. 189 der Staats-Zeitung enthaltene) Adresse des Finn⸗ laͤndischen Senates an Se. Kaiserl. Masestaͤt während Aller— hoͤchstihres Aufenthalts in Helsingfors mit folgendem Vorworte: „Einige der Empoͤrer, deren Haß gegen Rußland und deren Ohnmacht die Ereignisse der Jahre 1830 und 1831 gleich beur— kundet haben, sind in der Verstocktheit ihrer Herzen ohne die großmuͤthige Verzeihung, die Se. Masestaͤt der Kaiser den Bewohnern des Koͤnigreichs Polen hat angedeihen lassen, zu be— nutzen in , Selbstverbannung, ihren fruͤheren ver— brecherischen Hirngespinsten und unheilvollen Anschlaͤgen zuge— than geblieben. Spaͤter, nachdem sie sich in das Reich geschlichen, haben sie angefangen, Mittel zur Aufregung der Gemüther und zur Erneuerung der Schrecknisse des Buͤrgerkrieges zu erspaͤhen. Die Tollkuͤhnheit ihrer Traͤume hat sich noch weiter gewagt: sie ha— ben einander angelobt, nach dem Leben des Landesvaters zu trachten, uͤber dem die göttliche, Rußland beschirmende Vorsehung waltet und dem die Liebe getreuer, von gleichen Gefuͤhlen, gleichen Grundsaͤtzen beseelter Unterthanen, schuͤtzend zur Seite steht. Die Wachsam— keit der Regierung hat auch den geringsten Resultaten der ver— brecherischen Anschlaͤge jener Handvoll Unwuͤrdiger vorgebeugt. Viele derselben befinden sich bereits in den Haͤnden der Regie— rung. Dem Allmaͤchtigen sey Dank! des Staates Ruhe blieb unerschuͤttert und wird es bleiben. Die Anwesenheit Sr. Kai— serl. Majestaͤt in einigen Graͤnz-Orten aber erheischte die Ergrei— fung besonderer ö auf solche Weise erhielten die Bewohner des Großfuͤrstenthums Finnland davon Kunde; das durch diese Nachricht erregte Gefuͤhl des Abscheues, und ihre treu⸗unterthaäͤnige Ergebenheit fuͤr die geheiligte Person des Monarchen, sprachen sie in dem oben erwähnten Akte aus, wel— chen Se. Majestaͤt in Helsingfors anzunehmen geruhten.“

Während der Abwesenheit des Justiz-Ministers, Geheime Rath Daschkow, welcher auf Allerhoͤchsten Befehl eine Reise antritt, wird der Staats-Secretair, Graf Panin, die Geschaͤfte des Ministers versehen.

Der Konsistorial⸗-Rath Hirschelmann zu Riga ist zum Gene— ral⸗Superintendenten von Esthland und Vice⸗Praͤsidenten des Konsistoriums ernannt worden.

Fuͤr Havre, Rouen und die benachbarten Franzoͤsischen Haͤ— sen ist ein Russisches Konsulat errichtet und der Russische Unter— than Karl Stoffregen zum dortigen Konsul ernannt worden.

Dem Civil-Tribunal zu Kaluga und dem ehemaligen stell— vertretenden Civil-Gouverneur, so wie der Regierung von Astra— chan sind wegen unrichtigen Prozeß⸗Verfahrens und begangener Ungerechtigkeit strenge Verweise ertheilt worden.

Fuͤr die Communication zwischen Riga und dem Auslande tritt von 1. Juli an auch zu Lande eine langst gewuͤnschte Er— leichterung ein. Seit einigen Jahren schon existirte in Riga eine Diligence, die zweimal woͤchentlich, aber nur bis Mitau, fuhr, und daher oft nur sehr spärlich besetzt war. Von Anfang des naͤchsten Monats wird sie bis Tauroggen gehen, dort mit den Preußischen Posten zusammentreffen und nach erfolgtem Pas— sagier⸗Wechsel zuruͤckkehren. Auf diese Weise werden nun Rei— sende aus Preüßen mit der Diligence uͤber Riga und St. Pe— tersburg fuͤr geringe Kosten bis Moskau gelangen köoͤnnen.

Zum Andenken an den glorreichen Feldzug gegen die Perser, und an die vom General-Lieutenant Krassowski im Jahr 1827 vollfuͤhrte Waffenthat zur Rettung des beruͤhmten Armenischen Klosters Etschmiadsin, läßt der jetzt in Ruhestand befindliche Ar— menische Patriarch Ephraim auf des Klosters Kosten nahe bei demselben ein Denkmal errichten, zu welchem am 21sten Mai, als am St. Nikolaus-Tage, der Grund gelegt worden ist.

Fran nr ch.

Paris, 27. Juni. Der Moniteur enthaͤlt in seinem amtlichen Theile die Liste der Wahl⸗-Bezirke fuͤr die Wahlen zu den General⸗Conseils in denjenigen Departements, welche ö. als 30 Kantone haben.

Man spricht von einer Reise, die Herr Thiers nach Eng— land unternehmen werde.

Herr Merimée, Requeten-Meister und Schriftsteller, gegen— wärtig im Ministerium des Innern beschaͤftigt, wird den Posten eines Secretairs bei der Gesandtschaft in Madrid erhalten.

Bei Gelegenheit der Ernennung eines neuen Praͤfekten von Paris bemerken mehrere Blaͤtter, daß die Hauptstadt nur dann werde gut verwaltet werden, wenn sie einen, von den Buͤrgern selbst gewählten Magistrat habe. „Wir werden“, sagt der Cour— rier fran ais in einem Artikel uͤber diesen Gegenstand, „un— ter dem Grafen von Rambuteau nur eine Fortsetzung dessen sehen, was wir unter seinem Vorgaͤnger gesehen haben. Die Praͤfektur des Seine-Departements ist an sich kein so wichtiger Posten, sondern wird dies erst dadurch, daß der Praͤfekt zugleich der erste Maire ist und mit der Administrativ-Gewalt die städ⸗ tische in sich vereinigt. Als Verwalter des Seine -Departe—⸗ ments ist er nur ein gewoͤhnlicher Praͤfekt, aber als Verwal— ter der Stadt ist er mehr, als die meisten Minister, denn er hat uͤber ein Budget von 50 Millionen Fr. zu verfuͤgen. Gerade wegen dieses großen Budgets muͤßte Paris vor allen anderen Staͤdten mit der nach der Juli-Revo— lution eingefuͤhrten Munieipal-Verwaltung beschenkt werden, aber gerade deshalb hat man es davon ausgeschlossen. Paris hat die Juli⸗Revolution gemacht, Grund genug, um es in den

Augen der Regierung verdächtig zu machen; diese zittert bei dem Gedanten an einen wählbaren Pariser Magistrat und glaubt, daß dann die Zeiten der Pariser Kommune in der ersten Re— volution zuruͤckkehren werden.“

Der Courrier de 6 Europe bemerkt-; „Die republikani sche Partei erklart das monarchische Prinzip fuͤr einen Feind der Revolution und bekaͤmpft dasselbe hartnäckig; die parlamentari— schen Formen geringschaͤtzend, stellt sie sich uͤber die Charte und verzichtet auf den Kampf bei den Deputirten⸗-Wahlen, von denen sie keinen Sieg fuͤr sich hoffen darf. Sie giebt sich damit aber nicht fuͤr geschlagen, vielmehr macht sie Anspruch darauf, popu⸗ lair zu seyn. Sie wendet sich daher an das Volk, an dessen Be— duͤrfnisse, Vorurtheile und Leidenschaften, erkennt der neuen Re— gierung kein anderes Recht, als das der Gewalt zu, und sucht sich selbst eine Gewalt zu verschaffen, um den Gewaltthaͤtigkeiten der , . Widerstand zu leisten. Die republitanische Partei will eine Revolution und zwar durch verfassungswidrige Mittel, da sie auf die Deputirten⸗Wahlen und auf die Rednerbuͤhne verzichtet. Bei der jetzigen Ordnung der Dinge laͤßt sich nicht in Abrede stellen, daß sie ein Recht hat, das zu wollen, was sie will, und Alles, was man von ihr verlangen kann, ist, daß sie die Gesetze nicht verletze, oder wenn sie dieselben ver— letzt, daß sie stark genug sey, um sich Verzeihung fuͤr ihre Ver— , zu verschaffen oder sogar einen Anspruch auf Ruhm darauf zu begruͤnden. Auch unter der Restauration gab es Re— publikaner, aber damals wagten sie es nicht, mit ihrem Pro— gramm so offen . Die Charte von 1814 war der Text ihrer Opposition und der Ausgangspunkt aller ihrer revo— lutionnairen Plaäͤne, und vielleicht wuͤrde es nicht schwer seyn, unter der Schauspieler-Truppe, welche die funfzehnjährige Ko— moͤdie aufgefuͤhrt hat, einige Republikaner zu finden. Dieser Umstand kann zwei Gruͤnde haben, entweder fuͤhlten sich die Republikaner unter der Restauration zu schwach und isolirt in der Mitte der monarchisch gesinnten Nation, oder die Legitimi— tät hatte etwas Erhabenes, was sie vernichten zu konnen nicht hoffen durften; denn damals bestand noch nicht das Prinzip der Volks-Souverainetaͤt, welches alle Buͤrger be— rechtigt, ihrem politischen Prinzip den Sieg zu verschaf— fen, und der gesellschaftliche Zustand hatte noch eine festere Grundlage, als die Einsicht des Einzelnen. Jedenfalls hat die republikanische Partei durch die Juli-Revolution große Fort— schritte gemacht, wahrend es sich unter der Restauration wenig— stens scheinbar nur um die Vervollkommnung der Institutionen der verfassungsmaͤßigen Monarchie handelte, ist jetzt von einer ganz neuen Charte nach dem Prinzipe der Revolution, von der Volks- Souverainetaͤt, die Rede; statt, daß es sich damals um Aenderungen in den Wahlen handelte, ist jetzt von einer voll— kommenen gesellschaftlichen Reform, d. h. von einer Umwaͤlzung die Rede. Der Kampf zwischen der richtigen Mitte und der repu— blikanischen Partei kann, im Fall die erstere siegt, nur eine mi— nisterielle Tyrannei, und siegt die letztere, nur eine anarchische Tyrannei zur Folge haben. Hat Frankreich um solcher Resultate willen die Revolution der drei Tage geduldet? Fuͤr die Provinzen wuͤrde die Errichtung der Republik nur zur Knecht— schaft und fuͤr die Hauptstadt nur zur Allmacht fuͤhren, und da die richtige Mitte der Doctrinairs nur ein kurzer Halt— punkt auf dem zur Republik fuͤhrenden Wege ist, so konnen die Departements bei derselben keine Rettung vor der despotischen Tendenz von Paris finden; sie muͤssen daher zur Legitimität zu ruͤckkehren.“

Der Courrier frangçgais meldet: „Einige Blaͤtter haben ungenaue Angaben uͤber den gegenwartigen Stand der Frage wegen der Befestigung von Paris enthalten; wir koͤnnen Fol— gendes als zuverlässige Thatsache mittheilen: „Am 21sten d. M. hat der Kriegs-Minister dem General Bernard den Befehl zu— gehen lassen, die an den Forts Charenton und (Epine begonne nen Arbeiten einzustellen. Die Arbeiter sind hierauf am 22sten saͤmmtlich entlassen worden. Die in dem Budget fuͤr 1833 und in den fruͤheren Budgets fuͤr die Befestigung von Paris bewilligten Fonds, von denen noch ein Theil in diesem Augenblick disponi— bel ist, werden zur Ausbesserung der Feldschanzen auf den Linien von Nogent und Noisy verwendet werden. Die Arbeiten an den Forts sind definitiv aufgegeben. Der Kampf ist also bis zur nächsten Session aufgeschoben, aber selbst die entschiedensten Anhaͤnger des Systems der einzelnen Forts verzweifeln an ihrer Sache, und geben den ganzen Plan, Paris zu befestigen, fuͤr verloren.“ .

In Genf wird in Kurzem eine Zusammenkunft der Haäͤup ter der legitimistischen Partei stattfinden. Der Graf von Bour— mont und seine Soͤhne befinden sich bereits dort, und der Her, og von Noailles und der Marquis von Dreux— Brezé haben Bis⸗ dahin genommen.

Der Redacteur des in Marseille erscheinenden Semaphore, der wegen eines Artikels uͤber den Bergeronschen Prozeß der Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung augeklachl war, ist von dem dortigen Asssisenhofe freigesproͤchen worden.

Groß börltgnien und

Parlaments- Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 26. Juni. (Nachtrag.) Auf den Anteag des Herrn Finch in Betreff der politischen Unionen (siehe das gestrige Blatt der Staats- Zeitung) erwiederte Lord Althorp, daß é nach den sorgfaͤltigsten Erkundigungen, welche er uber jene Associa tionen eingezogen habe, nicht im Stande sey, sich von der Unge setzlichkeit derselben zu uͤberzeugen. „Das ehrenwerthe Mitglied hat“, fuͤgte er hinzu, „sich auf eine vor zwei Jahren erlassene Pro clamation berufen; aber hat es auch die Unstände berncksichtigt, Unter denen jene Proclamation erlassen wurde? Sie war gegen politische Unionen und Associationen gerichtet, welche sich das Recht anmaßten, ihre Mitglieder auf militairische Weise zu organistren, mit dem einge— standenen Zweck, denselben Waffen in die Hande zu geben. ist aber jetzt nicht der Fall; denn durch jene Proclamation vor den Folgen ihres Verfahrens gewarnt, verließen die Unionen den

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eingeschlagenen Weg, und haben ihn seitdem nicht wieder betre—

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