1833 / 188 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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dig zwei Parteien wohl unterscheiden. Erstens die Liberalen, wie Mendelssohn, Friedländer und Salvador. Diese seyen von den christlichen Deisten aller christlichen Parteien wenig unterschieden, und also reif fuͤr das Buͤrgerthum in unserer Mitte, wie sonst die Alexandrinischen und Hellenischen Juden, welchen die Roͤ⸗ mer das Buͤrgerrecht zu Tarsus, Caͤsarea und Alexandria unbedenklich bewilligt haͤtten. Nach einem anderen Maßstabe hingegen seyen die Karaͤer und Rabbaniten, oder Talmudisten zu messen, die noch jetzt an der Spitze der Synagogen und Gerusien stän— den. Gegen diese Altglaͤubige des Büchstabens und der Tradi— tion muͤsse der Staat eine Buͤrgschaft haben, wenn sie gleiche Rechte mit den Christen ansprechen wollten. Dr. Großmann ließ sich darauf in einer ausfuͤhrlichen, den Gegenstand nach allen Seiten hin beleuchtenden, Rede uͤber die Verhaͤltnisse einer den Juden zu gewaährenden Emancipation vernehmen. (Einen Aus⸗ zug daraus behalten wir uns auf morgen vor.) Es kam sodann ur Abstimmung uͤber den Antrag der Deputation, welcher ein stimmig angenommen wurde; der hinzugefuͤgte ebenfalls obenerwähnte Antrag des Dr. Deutrich wurde jedoch mit 21 gegen 10 Stimmen verneint.

Gotha, 4. Juli. Die Hoffnungen, welche wir fuͤr die Wiederherstellung Sr. Koͤniglichen Hoheit des Herzogs Alexan— der von Wuͤrttemberg gehegt haben, sind nicht erfüllt worden. Schon vor einiger Zeit führte die steigende Besorgniß Ihro Hoheit unsere Frau Herzogin mit des regierenden Herzogs Durch— laucht von Koburg wieder hierher zuruck, und seitdem schwan⸗ den die Kraͤfte des Durchlauchtigsten Kranken mehr und mehr. Heute Morgen um sieben Uhr ist Höchstderselbe aus diesem Leben geschieden. Es war eine schmerzvolle Nacht, die Ihro Hoheit unsere Frau Herzogin mit Hoöͤchstihrem Gemahle an dem Krankenbette Ihres Durchlauchtigsten Vaters, welches Hoͤchst— dieselbe seit Ihrer Rückkehr zu uns nur auf wenige Stunden u verlassen pflegten, durchwachten. Es war die letzte Nacht ge— le old Kinder bei einem geliebten, sterbenden Vater. Beim Herannahen der Entscheidung wendete der nunmehr Entschlafene sein Gemuͤth mit Ergebung und mit Fassung dem Allguͤti— gen zu.

Stuttgart, 3. Juli. In der gestrigen Sitzung der Kam- mer der Abgeordneten berichtete der Abgeordnete v. Rum— mel als Referent der staatsrechtlichen Kommission uͤber die Frage: ob, nach der Ernennung des aͤltesten ritterschaftlichen Mitgliedes der Kammer zum Praͤstdenten, die erste Stimme nun dem Ab— geordneten der Stadt Stuttgart zustehe? Die Kammer beschloß diesen Bericht drucken zu lassen ünd auf die Tagesordnung zu setzen. Dasselbe bestimimte sie hinsichtlich eines Berichts des Ab— gebrneten v. Mosthaf uͤber den Austritt des zum Minister er— nannten vormaligen Praͤsidenten der Kammer, v. Weishaar und des zum provisorischen Departements-Chef des Innern er— nannten Ausschuß-⸗Mitgliedes v. Schlayer, aus dem Aus— schusse. Bei dem Uebergang zur i e gg wurde der weitere Bericht der Geschaͤfts-Vertheilungs-Kommission über den Entwurf der an die betreffenden Kommissionen zu bewirkenden Vertheilung der neueren , der ersten Kammer hinsichtlich der im aͤlteren und neuesten Rechenschafts—⸗ Bericht vorkommenden Gegenstaͤnde berathen und nach einigen Bemerkungen die Vertheilung genehmigt. Unter den darauf entwickelten Motionen befanden sich vornehmlich: die des Ab— geordneten Pfleiderer auf verfassungsmäßige Verabschiedung des Elementar-Aufwandes, auf Veroͤffentlichung der Staats— Rechnungen ꝛc., welche an die Finanz-Kommission verwiesen wurde; ferner eine Motion des Abgeordneten Raidt, die Ka— lender als das passendste Mittel . Volksbildung zu benutzen, welche an die Kommisston fuͤr Schul- und Unterrichtswesen ab— gegeben wurde; eine Motion des Abgeordneten Lederer auf , der Wirthschafts-Abgaben und Aufhebung der Accise, die der Finanz⸗Kommission zuertheilt wurde; eine Motion des Freiherrn v. Welden, die Regierung um Vorlegung eines Wahl⸗Gesetzes zu bitten, unter Angabe besonderer Bestimmungen desselben, hinsichtlich deren nach kurzer Debatte beschlossen wurde, diesen Antrag an keine Kommission zu verweisen, da schon fruͤ— her die genannte Bitte von der Kammer an die Regierung ge— stellt worden. Sodann brachte der Dekan Muͤnch seine bei dem letzten Landtag entwickelte Motive, die Regierung um eine Re— vision des Armenwesens zu bitten, mit kurzen Bemerkungen zu derselben, wieder ein. Es wurde beschlossen, dieselbe an die Kom— mission fuͤr innere Verwaltung zu uͤberweisen. Der Abgeordnete Menzel entwickelte eine Motion: die Regierung um Einbrin— gung eines Gesetzes gegen den Nachdruck zu bitten. Die— ser Antrag wurde der Justiz⸗Gesetzgebungs-Kommission uͤberge— ben. Eine wahrend der Sitzung eingekommene Beschwerde des Rechts⸗-Konsulenten Fraas in Weinsberg uͤber die dort kuͤrzlich vorgefallene Abgeordneten-Wahl wurde an die Legitimations— Kommission verwiesen.

Frankfurt a. M., 3. Juli. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Kurfuͤrstin von Hessen reiste gestern hier durch. Allerhoͤchst⸗ dieselben begeben sich zu Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Wil— helm von en, nach Schwalbach.

Der hiesige Schoͤff, Syndikus und Appellationsgerichts— Praͤsident, Herr Dr. Buchner (geb. 1756), hat in diesen Tagen abgedankt, und wird nach ruͤhmlich und ehrenvoll in langjährigem Dienst der Vaterstadt vollbraͤchter Laufbahn (er ist seit 41 Jah⸗ ren Syndikus) seine uͤbrigen Lebenstage in Ruhe beschließen. Naͤchsten Montag wird, ihn zu ersetzen, ein neuer Senator ge— wahlt werden. (Der Rath zählt zwei Schoͤffen, die älter an Jahren sind, als Herr Büchner, und einen, der gleich bejahrt ist: Schoͤff Hofmann, geb. 1751, Schoͤff Mezler, geb. 1755 und Schoͤff Vogt, geb. 1756.)

Zu Ehren des hier anwesenden K. K. Oesterreichischen Bot— schafters am Londoner Hofe, Fuͤrsten Esterhazy, hatte 2 Ba⸗ ron A. von Rothschild gestern ein Festmahl auf seiner Villa vor dem Bockenheimer Thore veranstaltet.

Zu Langenbrucken bei Darmstadt hatten sich am vorigen Sonntage mehrere Abgeordnete der Kammern von Darmstadt, Karlsruhe und Stuttgart versammelt, angeblich um sich über Deutsche Han del erh en sᷣ zu besprechen.

Italien.

Turin, 25. Juni. Se. Hoheit der Prinz Konstantin Pe— ter von Oldenburg ist von hier nach Deutschland abgereist.

Der Kriegs-⸗Minister hat an die neu ausgehobenen Truppen einen Tages⸗Befehl erlassen, worin er sie wegen des Eifers belobt, mit welchem sie unter die Fahnen geeilt sind.

Die Piemontesische Zeitung enthaͤlt Folgendes:; „Nach⸗ dem wir die von den Kriegs⸗-Gerichten gegen mehrere Personen wegen Theilnahme an der Verschwoͤrung zum Umsturze des Staa—⸗ tes und ganz Italiens gefaͤllten Urtheile initgetheilt 3. glau⸗ ben wir uns verpflichtet, hinzuzufügen, daß diese Ungluͤcklichen, welche zur Todesstrafe . worden sind, nicht nur bereit waren, bffentlich ihre Schuld zu gestehen, wodurch sie die Ge⸗

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rechtigkeit ihrer Verurtheilung anerkannten, sondern daß sie auch

christliche Reue zeigten.“

Der in Genua wegen Theilnahme an derselben Verschwoͤ— rung verhaftete Arzt Ruffini hat sich in dem dortigen Gefaͤng—⸗ niß mit einem Stuͤck Eisenblech, das er von der inneren Beklei⸗ dung der Kerkerthuͤr losgerissen hatte, eine Wunde am Halse beigebracht, in deren Folge er starb.

Rom, 22. Juni. EAllgemeine Zeitung.“ Am 18ten d. M. traf Se. Hoheit der Herzog von Leuchtenberg hier ein, aus der Mark Ankona kommend, wo er bei seiner nun eingetre— tenen Volljaͤhrigkeit seine weitlaͤufigen und schoͤnen Guͤter in Augenschein genommen hat. Der Herzog bezeugte dem bisheri— gen Administrator derselben, dem Grafen Re, seine vollkommenste Zufriedenheit mit dessen vieljähriger treuer Verwaltung. Man ruͤhmt allgemein das kluge und umsichtige Benehmen, das der junge Fuͤrst wahrend dieser Reise beobachtet hat. In einem Lande, welches an sein Haus durch so viele Erinnerungen ge— knuͤpft ist, und nun sich in so mannigfacher Aufregung be—

findet, verdient dies doppelte Anerkennung. Der Herzog hat in Begleitung des Königlich Bayerischen Geschaͤftstraͤ⸗ gers, Grafen Spaur, dem Papste einen Besuch, abge—

stattet, und wurde von demselben mit der äußersten Freund— lichkeit und Guͤte empfangen. Er wird so lange hier verweilen, bis die Feierlichkeiten der beiden Festtage des heiligen Johannes und des heiligen Petrus, welche hier mit großer Pracht begangen werden, vorüber sind; dann wird er die Reise nach Neapel fortsetzen, wo sich dessen erlauchte Mutter und Schwestern befinden. Der Infant Don Carlos ist immer noch nicht in Civita⸗Vecchia eingetroffen. Aus Florenz schreibt man von vielen Festen, die daselbst zum Empfange des neuvermahlten Fuͤrstlichen Ehepaars stattfanden. Der Großherzog hat durch reiche Spenden an die Armen des Landes, durch Ausstattung vieler unbemittelten Madchen, und durch Begnadigung vieler Verurtheilten das frohe Ereigniß bezeichnet. Die gesammte Ve— vöoͤlkerung Toskana's nimmt an dem Glücke ihres geliebten Fuͤr— sten so warmen und herzlichen Antheil, daß seiner weisen Re— gierung dadurch das schoͤnste Zeugniß gegeben wird. Eine solche volle Anerkennung ist in der setzigen Zeit ein doppelt rühmliches Zeugniß fuͤr den Herrscher wie für sein Volk. Horaz Ver— net ist von seiner nach Algier und Bona unternommenen Reise bereits nach Toulon zuruͤckgekommen. Derselbe wird kuͤnftige Woche hier erwartet.

Spanien.

Madrid, 20. Juni. (Ueber England.“ Die Deputirten der Städte und Provinzen versammelten sich gestern Morgen, 74 an der Zahl, in der Wohnung des Marschalls Castanos, Prä— sidenten von Kastilien, von wo sie in einer Prozession zu Wagen nach dem Palaste sich verfügten. Hier hielt der König eine kurze Anrede an sie, in der er ihnen erklärte, der einzige Zweck ihrer Zusammenberufung sey der, seiner Tochter, der Prinzessin von Asturien, den Eid der Treue und Huldigung zu leisten. Nach— dem er sich zuruͤckgezogen, theilte der Praͤsident ihnen mit, es werde die Feierlichkeit, den Befehlen des Königs zufolge, am anderen Tage in der Kirche San Geronimo statthaben.

Unter den Feierlichkeiten dieses Tages war in dem Progamm auch angefuͤhrt, daß einer der Hoͤfe des Palastes zuerst mit Gas erleuchtet werden sollte. Eine Gesellschaft von Englaͤndern hatte die Besorgung unternommen, und der Versuch fiel zur allgemei— nen Zufriedenheit aus.

Griechenland.

Italiänische Blätter melden aus Ankona vom 19. Juni: „Ein vorgestern aus Korfu angekommenes Jonisches Dandels schiff hat Briefe mit der Nachricht mitgebracht, daß die Stadt Arta in Epirus von einer blutigen Katastrophe heimge— sucht worden ist. In der Nacht des 25. Mai kam ein Haufe von etwa tausend Bewaffneten von den benachbarten Bergen herab, uͤberraschte die in tiefem Schlafe liegenden Einwohner und verbreitete Raub, Mord und Brand durch die Stadt. Viele der reichsten und angesehensten Burger mußten ihr Leben durch große Geldsummen erkaufen und einige, die nicht zahlen konnten, wurden getödtet oder als Geiseln fortgeschleppt. Einige Häuser wurden den Flammen Preis gegeben. Selbst der Russische und Eng— lische Konsul wurden nicht geachtet, und mußten viel Geld zah— len, um ihr Leben zu retten. Der Russische Konsul gab z. B. 1260 Thaler. Nur das Franzoͤsische Konsulat blieb unangetastet und gewährte vielen Personen von verschiedenen Nationen eine Zuflucht. Die Behoͤrden und die wenigen Truppen der Gar— nison retteten sich in das Fort. Drei Tage dauerte diese Ver— heerung, worauf der Raͤuberhaufen, der aus Türken und Grie— chischen Soldaten von dem irregulären Corps bestanden haben soll, in die Berge zuruͤckzog.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-Hork, 10. Juni. Der Praͤsident General Jackson ist auf einer Reise durch die öͤstlichen Staaten von Nord-Ame— rika begriffen und wird uͤbermorgen in hiesiger Stadt erwartet. Der Gemeinde⸗Rath hat bereits die nöthigen Anordnungen zum gebuͤhrenden Empfange des Regierungs-Chefs getroffen.

Durch die letzten Ueberschwemmungen im Staat Virgi— nien wurde großer Schaden angerichtet; man schaͤtzt denselben auf 1 Million Dollars.

Die Cholera herrscht wieder mit großer Heftigkeit in New— Orleans, Wheeling, Maysville, St. Louis und anderen Staa— ten bis an den Mississippi.

In land.

Berlin, 7. Juli. Laut Nachrichten aus dem Regierungs— Bezirk Stettin ist daselbst die Grippe ganzlich verschwunden, dagegen sind noch hie und da Erkrankungen an den Menschen— Blattern vorgekommen. In den Hafen zu Swinemünde liefen im verflossenen Monate, bei einem Wasserstande von 18!

bis 20 Fuß, 89 beladene und 23 geballastete Schiffe ein und;

Si beladene und 23 geballastete Schiffe gingen von da in See. Unter den eingegangenen befanden sich 53 und unter den ausge— gangenen 60 beladene Schiffe unter Preußischer Flagge, 11 mit Getraide und 33 mit Holz nach dem Auslande befrachtet. Die Importe Stettins sind im Monat Juni unbedeutender gewesen als in dem gleichnamigen Monate des verflossenen Jahres. Die Haupt-Artikel bestanden in 34,432 Etnr. Wein, 7566 Etnr. Zucker, 1400) Ctnr. Asche, 2343 Etnr. Farbeholz und 2590 Etnr. Reis. Die vorzuͤglichsten Export-Artikel waren 20,78 Kubik— Fuß eichenes Schiffsbau- und Nutzholz, 6 Ring Staͤbe, 1729 Stück Balken, 924 Lasten Bohlen uno Bretter, 12,937 Ctnr. roher Zink, 8528 Scheffel Weizen und 11,126 Scheffel Roggen.

In die Haͤfen des Regierungs-Bezirks Stralsund i. im vorigen Monate 90 Schiffe eingelaufen und 95 aus den— elben ausgelaufen. Mit letzteren wurden unter Anderem ver—

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sandt: 1120 Wispel , . 1159 Wispel Roggen, 1251 Win Gerste, 420 Wispel Malz, 12,703 Quart Spiritus und 29 dungen Brennholz.

Bei dem Brand⸗Ungluͤcke, das am 24. v. M. die Kn stadt Grottkau in Schlesien betroffen, ist blos die Nor und ein Theil der oͤstlichen Seite der Stadt nebst der evang schen Kirche und Schule verschont geblieben; dagegen ist ganze andere, großere und besser gebaute Haͤlfte des Ortes wie die Neisser Vorstadt in Asche gelegt worden. Der big

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung.

Spitze hinauf massiv gemauerte Thurm der Katholischen PfJ⸗ kirche hat zwar den verheerenden Flammen widerstanden, doch das Kirchendach niedergebrannt und die Orgel bedeutend ben

digt; auch die Gewoͤlbe der Seitenschiffe sind an zwei Stz eee mr m. i mm mme, mmm er durchbrochen. Von den Familien, die ihr Obdach verloren ——

Abgereist: Der Wirkl. Geheime Ober-Finanz-Rath und

eine große Menge in Scheunen, Stallungen, Schuppen Ueber die am 4ten v. M. in Thorn stattgehabte zum Gluck stand das Faß auf dem Boden des Hauses, soJ Der Justiz-Kommissarius Eb meier in Halle ist zugleich wurde das Ungluͤck gewiß viel großer gewesen seyn. Außen , , . Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

sind jedoch bereits außer Gefahr. reien erig

die erledigte Pfarre in Bremen (Kreis Soest) dem bishe— chen) geboren, und es starben 8h3 Individuen, wovon 40) . -

Enten und Ehren-Domherrn Eskens, der bisherige Kaplan fanden sich Drillinge, von denen die Frau eines Fabrik⸗n . .

zu Koͤnigsberg ist dem Predigt-Amts-Kandidaten Frie⸗— vorigen Jahre Zwillinge zur Welt gebracht, die aber spih Nervensfieber, welches früher in Achen grassirte, hat ] Feral Direktor der Steuern, Kuhlmeyer, nach Karlsbad.

Dachkammern ein Unterkommen suchen muͤssen, die meisten g Amtliche Nachrichten. ver-Explosion erfährt man nachtraͤglich, daß es etwa ein Cem nur das Dach dieses letztern in die Höhe gesprengt wn Notarius im Bezirke des Koͤniglichen Ober ⸗Landesgerichts Anstifter selbst fanden ein Mann und ein Kind dabei den . u Arnsberg ist die durch die Pensionirung des Pfarrers Iin Bezirke der Königlichen Regierung zu Achen wu Vikar Saem er verliehen worden; lichen und 401 weiblichen Geschlechts. Der Zuwachs der hren⸗ ; Ain Baptist Engelmann zu Neuß zum Pfarrer in ters im Marianen-Institut (einer Gebär⸗Anstalt fuͤr arme . ĩ Eduard Grawert die erledigte Pfarrstelle an der starben. Die Drillinge, sammtlich weiblichen Geschlechts,) ganzlich aufgehoͤrt.

haben sich in die nahegelegenen Doͤrfer zerstreut. nacht . ; Kronik des Tages.

Pulver war, der von dem Anstifter derselben angezuͤndet wu g Waͤre die Explosion in einer der unteren Stockwerke erfolz, Naumburg ernannt worden. und 20 Personen wurden mehr oder weniger verwundet, .

Firledigte Pfarre zu Freienohl dem bisherigen Vikar Hense, im Monat Mal d. J. gö6 Kinder (551 Knaben und 46 1.

Koͤln ist an die Stelle des verstorbenen Pfarrers, Land—⸗ völkerung betrug sonach 163 Seelen. Unter den Geborne

surg ernannt worden; nerinnen zu Achen) entbunden wurde. Dieselbe Frau hath l I .

gelischen Kirche zu Bischofsburg verliehen worden. dagegen, den letzten Nachrichten zufolge, noch am Leben;.

Meteorologische Beobachtung.

1833 Morgens Nachmitt. Abends J Nach einma ü ö. ;

b. Juli. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beo bachtun 3 ei t un 9g ? . N a ch 11 ch ten. , ö 333 ö 355,9 er ,. ger Bre enen J,! A u s l 9 nd iuftwaͤrme. 12, 9 R. 19,0 9 R 5, J ; Thaupunkt' iö6, e o R. 9, R. 12,2 9 R. warme 1 Frankreich. Hunstslttz. S6 pCt. ö. pCt. 86. . Bodenwarme lh paris, 1. Juli. Im Schoße des Minister⸗-Rathes soll die Frage ö ö . trübe. luedunst. H, n Niert worden seyn, Lb man die Aufstellung der Siatue Napoleons Rolten zu ö 2 6. Hiederschlaa 9. die Saͤule des Vendome-Platzes unter angemessenen Feier—

ö. w w zeiten vornehme, oder ob es besser sey, solches ganz in der

slle zu thun. Fuͤr diese letztere Ansicht haben sich, so sagt die Herren Guizot, von Argout und von Rigny ausge— chen. Eine Entscheidung in der Sache duͤrfte erst nach der kkkehr des Koͤnigs erfolgen. Der Deputirte Herr Ganneron erklaͤrt zur Widerlegung ber ihn von den Zeitungen verbreiteten Geruͤchte in einem hteiben an die Redaction des Temps, daß er nie nach der zwuͤrde gestrebt und er dieselbe, wenn man sie ihm anbieten fa ausschlagen wuͤrde. De Tribune meldet: „Vor einigen Tagen beurlaubte ein pair und eifriger Royalist bei dem Koͤnige und aͤußerte, a ich nach Ham begeben wolle, um seinen Landsmann Pey— net zu besuchen, indem er hn nf tet „„Nicht daß ich sein Königliche Schau spiele. 1echmen gegen mich in den etzten Jahren der Restauration Montag, 8. Juli. Im Schauspielhause: Preciosa, S zu loben hatte; , . ist mein alter Kamerad und ich bin spiel mit Gesang und Tanz, in 4 Abtheilungen, von h als solchem diesen Beweis von Freundschaft schuldig. Wolff; Musik von C. M. v. Weber. (Dile. Thieme, Konig unterbrach, ihn hier mit der Bemerkung: „„Ich Großherzog! Hof,Theater zu Strelitz: Preclosa, als Gastsh noch nicht ihnen Allen die Freihfit, geben, aber ich beschäf, Dichstag, H. Jüli, Im Schauspieshause: Gebrüder zM mich damit und hoffe, daß es bald geschehen wird; Sie Charakter⸗Geinälde in 5. Abtheilungen, vom Pr. C. Toͤpfer nen es ihnen einstweilen immer ankuͤndigen?“ . KönigstAdtisches Theater Der Temps erzählt: „Ein beruͤhmter General beim Ge⸗ Montag, 8. Juli. Fra Diavolo, oder: Das Wirth besen, der vor beinahe einem Jahre von dem Foͤnige uͤber zu Terracina, komische Oper in 3 Akten, von Scribe; Festungswerte befragt wurde, mit denen man schon damals von Auber. Idee hatte, Paris zu umgeben, antwortete: „„Das ist 2 2 , g gut und schoͤn, aber Sie werden Ihren Plan nicht in Aus— eue st e N a ch richten. kung bringen koͤnnen, denn die Pariser Einwohnerschaft wird es Paris, 1. Jult. Im heutigen Blatte des Moni' it wollen.“

Die Sache scheint jetzt im Ernste dahin gedie— liest man eine Königl. Verordnung, wodurch, dem Gesehe zu seyn, denn nicht nur die Einwohner der Hauptstadt, 10ten v. M. gemäß, der Tilgungs-Fonds im Betrage

dern auch die umliegenden Dorfer wollen keine Forts.“

4,6 is, itz; Fr. auf die verschiedenen Renten- Gattungen, Zwischen dem Mnister, der Auswärtigen Angelegenhei— Verhaltnisse zum Kapitals-Vetrage, gleichmäßig in fo und, dem Sardinischen Botschafter sollen, mehreren Blät— Weife vertheilt wird: auf die sprocent. Rente zz, zs, zwfolge, lebhafte. er htter un gen stattgefunden haben, mit guf die rprocent. ib, 51 Fr., auf die 4procenf. Sal, iin man einen Artikel des Journal des Debats in. Verbin⸗ unb auf Hie Zprocent. 11,5, jt Fi. Die id, js, 50 z „bringen wills worin dieses Blatt, Sie stren gen Maß regem, ruüͤckgekaufter Renten, die, nach Abzug der gaͤnzlich z she die Sardinische Regierung zur Unterdruͤckung der dort nullirenden 32 Millionen, noch uͤbrig bleiben, werden asp deckten Militair⸗Verschwoͤrung getroffen hat, in ziemlich her— theilt: auf die 5procent. Nente kommen 13, 1851, i99 Fr., an dt een tadelte. J

4procent. 101, 345 Fr. auf die 4procent. 338,960 Fr. Un Der Pré chr seur de ö rn meldet, daß drei Genuesische die gprocent. 4,788,126 Fr. elleute, der Marquis v. Balbi de Provera, Pallavicini und

Die Gazette de France enthält Folgendes: „Ein 6e

Caretto, wegen Verdachts der Theilnahme an der letzten ben aus Lissabon vom 17. Juni, das wir auf außer ordem rschwoöͤrung verhaftet und unter starker Bedeckung nach der Wege erhalten, meldet, daß Sir Jones, Schiffs- Eapin Kelle von Alessandrig gebracht worden seyen. ö Englischen Diensten, zum Oberbefehlshaber des Portugits Die Franzoͤsische Akademie hat Herrn von Bonnechose, Geschwaders ernannt worden ist. Derselbe hat die Floh nig. Bibliothekar in St. Cloud und Verfasser einer vor f7Jten in Augenschein genommen und ohne Zweifel die nl hun Jahren mit Beifall aufgefuͤhrten Tragoͤdie „Rose— Vorkehrungen getroffen, um den Capitain Napier, falls nden, den diesjaͤhrigen poetischen Preis zuerkannt. Die Auf— es wagen sollte, sich im Tajo zu zeigen, gehoͤrig zu emmpfa be war die Beschreibung von Bailly's Tod. .

Der Schiffs-Capitain Sartorius, der im Kommam Die Obersten der Regimenter der hiesigen Garnison sind Geschwaders Dom Pedro's durch Herrn Napier ersetzt n crichtigt worden, daß wegen der gegenwaͤrtigen großen Hitze ist, ist auf einem kleinen Englischen Fahrzeuge in Bret Musterungen im Hofe der Tuilerieen bis auf Weiteres ein— konmen, wahrscheinlich um seine Anspruͤche auf das Pu stelt werden wuͤrden. 3 . sische Schiff „Magnanimo“, das er im vorigen Jahre , Man spricht von einem großen Gastmahle, das die Gegner Blokade von Lissahon aufgebracht, geltend zu machen. Regierung am 14ten d. M zum Andenken der Einnahme

Die hiesige Garnison ist durch das Sie Linien-Infm Vastille in den sogenannten „Vendanges de Bourgogne“, unter Regiment, das bisher in Saint-Cloud lag, verstärkt wohl Vorsitze des Generals Lafayette, geben wollen. Der Verein

Heute schloß proc. Rente pr. eo mpt. 163. 70. lin r Aufklarung des Volkes hat eine oͤffentliche Sitzung auf den 164. 25. 3proc. pr. compt. 77. 10. sin cour. 77. 45. zen d. M. angesetzt, und will kuͤnftig den Jahrestag des 14ten Neap. pr. cout. 91. 15. iu cuur. 91. 75. 5proc. Span. ich eine Vertheilung von Preisen unter diejenigen Arbeiter 75!. (ohne den fälligen Coupon also 752. 78 rn, die den Bemuͤhungen des Vereins um ihre Ausbildung do. 489. 5proc. Belg. Anl. gâ. meisten entsprochen haben. .

Frankfurt a. M., 4. Juli. Oesterr. 5proc. Metall Ein öffentlicher Garten in einer, der hiesigen Vorstaͤdte war g6. proc. 871. S7. 21proc. 539. 1Iproc. 23]. Br. Ein Abend der Schauplatz unruhiger Auftritte, zu denen das Actien 1517. 1515. Part.‘ Obl. —. Br. Loose zu li singen republikanischer Lieder durch 2 300 junge Leute An⸗ 1933. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832. g0 e. g0 n.. Poln. gab. Bald erschien indeß ein Polizei⸗Commissair mit einem 593. Br.

Auĩs wärtige Börsen. . Amsterdam., 2. Juli. .

Niederl. wirkl. Schuld 483. 53 do. 903. Ausgesetzte 8

134 Kanz-Bill. 2213. 68 1023. Kuss. (v. 1828) 1665. (v. I83

Preuss. Prümien-Scheine s3zz. Gesterr. 92. 33 Span. 455. 53 do

London, 2 Juli. 33 Cons. auf Ahrechn. 90. Bras. 68. Belz. 913. Din. 3. 21 8 48. Griech. 39. St. Petersburg, 29. Juni.

Hamburg 3 Mon, 934. 13. Silber-Rußbel 3 0! Kun. 63 Assign. 127].

Wien, 2. Juli.

43 do. S6 19. Bank-

58 Net. 351, Actien 1231. ohne (in

vom 1 Semestern.

arken Detaschement Linien-Truppen und ließ den Garten raäͤu— ö en. Es fanden bei dieser Gelegenheit einige Verhaftungen Redacteur Cottæl. Att. Die polizeilichen Haussuchungen bei Personen die fuͤr epublikaner gelten, dauern fort; namentlich gelten sie den Mit⸗ Gedruckt bei A. W. Hansssiedern der Gesellschaft der Rechte des Menschen. Noch gestern

Berlin, Dienstag den gti Juli

begab sich ein Polizei⸗Commissair in ein Haus der Straße St. Denis, wo, wie man vermuthete, eine Versammlung jenes Vereins stattfinden sollte; er hielt eine genaue Haussu— chung, ließ sich die Papiere des Wirthes und der zwoͤlf bei ihm befindlichen Personen vorzeigen und deren Taschen durch seine ihn begleitenden Agenten durchsuchen, welche sehr zahlreich wa— ren und von einer vor dem Hause agufgestellten Compagnie In⸗ fanterie unterstuͤtzts wurden. Die Anwesenden mußten hierauf auseinander gehen.

Aus Marseille schreibt man unterm 25sten v. M.: „Vo— rigen Sonntag, Abends um 9 Uhr, zog ein mit Stoͤcken bewaff— neter Volkshaufe mit großem Tumulte und unter dem Rufe: „Es lebe Heinrich V.!“ durch die Straßen. Als an einer Ecke ein irdenes Geschirr auf die Ruhestoͤrer geworfen wurde, griffen sie das Haus eines Liqueur-Haͤndlers, den sie fuͤr den Thaͤter hielten, an und zerschlugen alle Fensterscheiben, worauf sie ihren Zug unter dem Rufe: „Nieder mit den Republikanern! Es lebe Heinrich V.““ fortsetzten. Um Mitternacht wurden einige junge Leute, die sich im Bassin des Hafens baden wollten und die Marseillaise sangen, von mehreren Legitimisten beschimpft, welche ihnen drohten, sie mit ihren Rudern todtzuschlagen und dabei fortwaͤhrend den Ruf wiederholten: „Nieder mit den Liberalen! Heinrich V. lebe!“ In Angouléme ist es am 22sten d. ebenfalls zu einem Konflikte zwischen den Anhaͤngern der vori— gen Dynastie und den Republikanern gekommen. Ein Baͤn— kelsaͤnger gab die Veranlassung dazu, indem er republi— kanische Lieder auf oͤffentlicher Straße vortrug, in denen unehr— erbietige Aeußerungen gegen den aͤlteren Zweig der Bourbonen vorkamen. Die Legitimisten unterbrachen ihn durch Pfeifen und Zischen; dies wollte die andere Partei nicht leiden und so kam es zu einem Kampfe, in welchem die Legitimisten den Kuͤrzern zogen; mehrere der Letzteren wurden verhaftet.

Im Journal de Rouen liest man: „Man versichert uns, daß am 22. Juni gegen tdb Uhr Morgens in mehreren Doͤrfern des Bezirks Havre Erdstoͤße verspuͤrt worden sind. Ein solches Ereigniß steht mit der geologischen Struktur unseres Landes so sehr im Widerspruch, daß wir es nicht glauben wollten, aber Personen, die an Ort und Stelle waren, haben theils im Bett, theils stehend eine deutliche oseillirende Bewegung wahrgenom— men, welche mehrere an die Mauern gelehnte Gegenstaͤnde um⸗ warf. Die Doͤrfer, in denen man das Erdbeben, welches nur einige Sekunden dauerte, verspuͤrte, waren Gonfreville-Caillot, Angerville⸗Bailleul, St. Maclou, Limpiville und mehrere andere in dem Bezirke von Havre. Das Wetter war dabei schoͤn und die e vollkommen heiter.“

Aus Straßburg wird unterm 25sten v. M. gemeldet: „Der Rhone⸗Kanal von Muͤhlhausen Kas hierher ist nunmehr eroͤffnet; gestern kam auf demselben das erste, mit Waaren aus den suͤdlichen Departements beladene Schiff hier an, welches am igten von Muͤhlhausen abgefahren war. Mit dem Fahr—

zeuge, das im vorigen Jahre aus derselben Stadt hier an—

kam und festlich empfangen wurde, sollte ein bloßer Versuch ge— macht werden, ob der Kanal auch schiffbar sey.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 1. Juli. (Nachtrag. In der Debatte uͤber die zweite Resolution in Betreff der Bank, äußerte sich Herr Baring dahin, daß, seiner Ansicht nach, die Papier-Valuta nicht eher auf einer sicheren Basis ruhen werde, als bis man die Noten der Bank von England zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht habe. Aus diesem Hrn werde er den jetzt vorliegenden Be— schluß unterstuͤtzen. Er sey uͤberzeugt, daß das Land nicht den ganzen Vortheil einer Papier-Circulation genießen koͤnne, wenn nicht einige Sicherheit gegen die bestaͤndigen Schwankungen in den Preisen und gegen sonstige Schwierigkeiten, denen man so oft ausgesetzt gewesen sey, vorhanden waͤre; ein bedeutender Schritt auf diesem Wege sey die den Land-Banken zu ertheilende Befugniß, die Noten der Bank von England als voll— staͤndige Zahlung anbieten zu duͤrfen. Die Bank-Moten sollten nicht etwa zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel an die Stelle von bgarem Gelde gemacht, sondern es solle nur eine Einloͤsungs— Stufe abgeschafft werden. Die Land-Banken wuͤrden statt Gold Noten der Bank von England geben, aber fuͤr diese Noten werde man an jedem Orte Gold erhalten koͤnnen. Die Ban— quiers der City von London leisteten nie anders Zahlung, als mittelst Banknoten, die der Empfaͤnger in der Bank sogleich ge— gen Gold umtauschen koͤnne. Das sey keine Weigerung von Baarzahlungen zu nennen. Durch den vorgeschlagenen Plan wuͤrde der Papier-Valuta des Landes eine vermehrte Sicherheit gegeben die Sicherheit der Bank von England und die auf den Kredit derselben gegruͤndete Gewißheit, fuͤr die No— ten stets Gold erhalten zu koͤnnen, wenn auch vielleicht nur an einem Orte. Der große Zweck der Maßregel sey, gegen die traurigen Folgen eines panischen Schreckens sicher zu stellen, und da er glaube, daß derselbe durch die vorgeschlagene Maßregel er— reicht werde, so duͤrfe die Regierung auf seine Unterstuͤtzung zaͤh— len. Sir Robert Peel ließ sich im Wesentlichen folgender— maßen vernehmen:

„Es steht fest, daß ein Ueberfluß an kleinen Noten zu uͤbertrie⸗ benen Speculationen aufmuntert, und daß die Ausgabe von Ein—⸗ und 3Zwei⸗Pfund⸗Noten die Gold⸗Ausfuhr beguͤnstigt, so daß, wenn eine Krisis, ein panischer Schrecken eintritt, man sogleich die Aus⸗ zahlung aller Depositen in Gold verlangt, weil man der Papier⸗ Valuta mißtraut. Aber mein ehrenwerther Freund hat Unrecht, wenn er behauptet, daß die Papier-Valutg jetzt dieselbe sey, wie früher. Ein- und 3Zwei⸗Pfund⸗Noten duͤrfen jetzt nicht ausgegeben werden, und es ist daher eine gleichmäßigere Verbreitung der Gold⸗ Valuta gesichert, waͤhrend das vorhandene Pgpier ebenfalls auf Ver⸗ langen gleich in Gold umgesetzt wird. Es ist daher jetzt auch keine Krisis, wie die im Jahre 1825, zu befuͤrchten. Mein ehrenwerther Freund sagt, es sey hoͤchst wuͤnschenswerth, das Land gegen die Wir⸗ kungen einer politischen Aufregung zu schüͤtzen. Darin pflichte ich ihm vollkommen bei, und ich raͤume die Vortheile ein, welche dem Lande aus einem unumschränkten Vertrauen in die Bank von Eng⸗ land entspringen wuͤrden. Ist es aber moglich, dies Vertrauen durch

1833.

tine Parlaments⸗Akte anzubefehlen? (Hoͤrt! Mein ehrenwerther Freund hat von dem Vertrauen gesprochen, welches die Anweisungen der Bankiers auf die Bank von England genbssen. Sehr richtig Aber woher entsteht dieses Verrrauen Eben weil sich keine Parla ments Akte darein mischt. Bie Burke gesagt hat: Bas Vertrauen der Handelswelt giebt den Anwelsungen der Banquers checks einen Werth an der Börse, weil sie keinen in Westminster -⸗Hall haben. (Hört!) Alles haͤngt dabes vom Vertrauen der Handels west ab, und wenn mein chrenwerther Freund ein Gesetz durch braͤchte, um das Publikum zu zwingen, söolchen Anweisungen Ver trauen zu schenken, so würde das Resultat seiner Absicht gerade entgegenlaufen. Deshalb scheint mir auch die vorgeschlagene Ein mischung in die Angelegenheiten der Land⸗Banken sehr unzweck mäßig. Ich wuͤrde vorschlagen, den Land-Banken die Ausgabe von in Gold verwandelbaren Noten zu gestatten, und sie selbst dafur sorgen lassen, was für Art von Depositen sie annehmen wollen; nür mußten sie das Recht haben, eine vorherige Kuͤndigung ihrer Noten verlangen zu koͤnnen. Dies wuͤrde weit zweckmäßiger

seyn, als sie zur Zahlung in Bank⸗Papier zu zwingen. Wie leicht

kann auch überdies der vorliegende Pan umgangen werden. Da es keine Bank⸗Noten unter 5 Pfund giebt, so brauchen nur die Kredi— toren der Land⸗Banken so viel Anweisungen, als es ihnen gefallt, von 4 Pfd. 19 Sh zu ziehen, um dadurch eine Zahlung in Gold zu erzwingen. Dazu wird man natuͤrlich unter gewöhnlichen Um⸗ staͤnden nicht schreiten; aber in gewohnlichen Umstaͤnden ist auch keine Gefahr vorhanden. Der edle Lord gegenüber scheint die Mittel, welche sich zur Umgehung seines Planes darbieten, nicht gehörig überlegt zu haben. Der edle Lord hat heute Abend zu meinem groͤßten Erstaunen vor⸗ geschlagen, daß die 5Pfund⸗Noten der Land⸗Banken auf Verlangen in Gold ausgezahlt werden sollen; dies ist eine sehr wesentliche ünd wichtige Vernderung. Die Wirkung derselben wird seyn auf das Fernhalten der 5sPfund⸗Noten von der Circulation gewisserma— ßen eine legislative Praͤmie zu setzen. (Hoͤrt, hört!! Der ganze Plan sey urspruͤnglich darauf angelegt, die Land⸗Banken zu veran⸗ lassen, kein Gold in ihren Koffern liegen zu lassen, sondern sich we⸗ gen der Mittel, allen Forderungen zu begegnen, auf die Bank von England zu verlassen. Was wuͤrden aber die Land⸗ Banken sagen, wenn die Besitzer der 3Pfund-Noten sich zur ahl in Gold herbeldraͤngten, wie es in einer Krisis unfehlbar der Fall seyn wuͤrde. Der edle Lord hat zwar gesagt, daß Niemand zwei 5Pfund Noten zugleich präsentiren dürfe, weil das Gold fuͤr 10 Pfund verlangen hieße. Wie aber, wenn der Besitzer mehrerer 3Pfünd⸗Noten sich immer in Zwischenraͤumen von einer halben Stunde meldet, oder wenn z B. ein Besitzer von 35 3 Pfund⸗Noten dieselben von verschiedenen Personen einzeln vorzeigen laßt? Was würde der edle Lord dazu sagen, oder wie will er dies vermeiden? (Hoͤrt, hoͤrt! Der edle Lord schlaäͤgt ferner vor, daß die Bank von England nur verpflichtet seyn soll, ihre Noten an dem Ort einzuldsen, wo sie dieselben ausgegeben hat; das heißt, daß die in London ausgegeben Noten nur in London, und die von den Toöͤchter⸗Banken ausgegebenen Noten nur von jenen Instituten eingeldst zu werden brauchten Wer sichert uns aber dafür, daß die Bank von England die Tochter⸗Banker beibehaͤlt? (Hört!) Der edle Lord raͤumt ein, daß es der Zwe

seines Planes ist, die auf Actien gegruͤndeten Banken zu veranlas—⸗ sen, sich der Noten der Bank von England zu bedienen; wenn da⸗ her die Bank jene Aetien-Gesellschaften dahin bringen kann, ihr 2 oder 3 Procent fuͤr den Gebrauch ihrer Noten zu bezahlen, ist es dann wohl wahrscheinlich, daß sie die Toͤchter⸗Banken beibehalten wird? Die Folge der Abschaffung wuͤrde aber die seyn, daß die Noten der Bank von England nur in London zahlbar waͤren und dann kann man sich darauf verlassen, daß das Gold, wenn die Bank auch noch so zahlungs— faͤhig ist, Agio stehen wird. Angenommen, eine Person in der Pro⸗ vinz wolle nach dem Kontinente reisen, so kann sie nicht darauf warten, bis sie ihre Noten nach London geschickt, und das Gold zu ruͤckerhalten hat, sondern sie muß Agio zahlen, um baares Geld zu erhalten. Auch ist es nicht unwichtig, zu erörtern, welchen Ein— fluß die Bestimmung, Bank⸗Noten zu einem gesetzlichen Zahlungs— mittel zu machen, auf die Faͤlschungs⸗Frage haben würde. Es waͤre doch hart, wenn man die Leute zwingen wollte, Noten anzunehmen, die 200 Meilen von dem Orte, wo sie ausgegeben worden sind, eir

kuliren, und von deren Aechtheit sie sich keine Ueberzeugung ver schaffen koͤnnen. (Hoͤrt Mein ehrenwerther Freund, das Mitglied fuͤr Whitehaven, trug vor zwei Monaten auf die Niedersetzung eines Ausschusses an, der eingestaͤndlich eine Entwerthung der Va luta herbeiführen sollte. Der edle Lord widersetzte sich der Ernen nung des Ausschusses und ließ eine Erklarung annehmen, daß keine Veraͤnderung in der Valuta eintreten solle. Einige Tage darauf trug der edle Lord selbst auf Niedersetzung zweier Ausschuͤsse an, die den Zustand des Handels und des Ackerbaues pruͤfen sollen. Diese Ausschuͤsse haben ihre Untersuchungen auch auf den gegenwartigen Zustand des Geld-Umlaufs gerichtet und es ist kaum schicklich, daß der edle Lord eine große Veraͤnderung in der Grundlage der Va

luta vorschlaͤgt, ohne den Bericht der Ausschuͤsse abzuwar ten. (Hoͤrt) Nichts hat mich in meinem ganzen Leben mehr

uͤberrascht, als der Vorschlag des edlen Lords, die Noten der Bank von England zu einem gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen Der edle Lord und seine Freunde haben immer den Grundsatz auf gestellt und vertheidigt. „Ihr moͤgt so viel Papier ausgeben, als Ihr wollt, vorausgesetzt, das Ihr dasselbe auf Verlangen mit Gold einlost.“ Einer besonderen Art von Papier aber einen Vorzug vor allen anderen Arten geben, ist die merkwuͤrdigste Art, dem Publi kum Vertrauen zu der Papier⸗Valuta einzuff ßen, auf die man wohl jemals gefallen ist. Das System, welches Adam Smith vor 59 bis 60 Jahren als das bestmoglichste empfahl, besteht jetzt im Lande, und dieses System zu aͤndern ist der Zweck des uns vor liegenden Beschlusses. Ich halte es daher fuͤr meine Pflicht, mich demselben zu widersetzen.“

Herr P. Thom son sagte, er haͤtte gewuͤnscht, daß der sehr

ehrenwerthe Baronet (Sir R. Peel) den Unterschied zwischen einem politischen und einem kommerziellen panischen Schrecken nicht aus den Augen verloren haͤtte. Fast alle Argumente des sehr ehrenwerthen Baronet faͤnden nur auf politische Krisen An wendung. Nun muͤsse er (Herr P. Th.) aber behaupten, daß Niemand im Stande waͤre, einen Plan anzugeben, der Schutz gegen die gelegentlichen Wirkungen politischer Besorgnisse ge waͤhre. Wenn man wolle, daß die Banken so viel Gold voꝛrͤ

thig halten sollten, um in Zeiten einer politischen Krisis allen Gold⸗Forderungen genuͤgen zu koͤnnen, so heiße das mit anderen Worten, allen Zettel-Banken ein Ende machen; denn wenn kein Vortheil damit verknuͤpft ware, so wuͤrde sich Niemand veranlaßt finden, eine Bank zu errichten. Er sehe in der Maßregel nichts, was darauf berechnet sey, die Land⸗Banken zu veranlassen, went

ger Gold vorraͤthig zu halten, als sie jetzt hätten; denn sie wuͤr—

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