1833 / 192 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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aus Porto vom 27. Juni, den das genannte Blatt von einer sehr angesehenen Militair⸗Person erhalten haben will:

. „Die Expedition, welche vor einigen Tagen unsere Kuͤsten ver⸗ ließ, hatte zuerst die lebhaftesten Hofnungen rege gemacht, Ein Jeder glaubte, daß man einen unmittelbaren nrg ifß auf Lissabon beabsichtige, und daß die Besetzung der Haupistadt sofort dem Streit ein Ende machen werde. Fünf bis fechstausend Mann der belen auslaändischen und Natsonal-Truppen sollten, wie man ver⸗ ahm, eingeschifft werden, wahrend stark auf die Stimmung und Mitwirkung vieler Einwohner Lissabons gerechnet ward. Seitdem es aber mit Bestimmtheit heißt, daß der Angriff auf Lissabon auf⸗ Fegeben, und statt dessen eine Landung an der Kuͤste von Algarvien beschlossen ist (vergl. den Art. London), befuͤrchten Sachkenner die sch limmsten Resultate. Weit entfernt, einen entscheidenden Schlag zu thun, wird die große Expeditlon, wie man behauptet, nicht einmal eine Diversin bewirken. Sie kann Dom Miguel weder bewegen, von seinem Heere vor Porto, noch selbst von der Besatzung von Lissa—⸗ bon Truppen zu detaschiren, weil, wie die Minister Dom Pedro's hr wohl wissen, in den Provinzen Algarvien und Alentejo 14,0) Mann Miguclistischer Truppen stehen, diejenigen in der Festung Elras mitbegriffen. Zwar sind sie nicht vollkommen diseiplinirt, doch moͤchten ihre Anzahl und ihr Enthusiasmus mehr als hin reicksen, jene beiden Provinzen gegen den Feind zu vertheidigen und die 2350 Mann, aus denen die Expedition besteht, in eine derzwei⸗ fel te Lage zu versetzen. Außerdem ist es hier Keinem unbekannt, daß die Cholera sehr heftig an Bord gewuͤthet und viele Offiziere und ch bevor das Geschwader in See gegan⸗ gen war. Diese ungluͤcklichen Thatsachen sind nur zu wahr und aben leider die fruͤheren frohen Erwartungen in aͤngstliche Be⸗ sorgnisse umgewandelt.“

Brafilien.

Rio Janeiro, 15. April. Wir sind hier in steter Erwartung der Ereignisse in Minas, wo ein Aufruͤhr in Ouro Preto stattfand, an dessen Spitze sich das Militair befindet. Unter dem Vorwande Dom Pedro l. zuruͤckzurufen, und an— geblich auch zum Schutze des Kaisers Dom Pedro JI. und der Constitution, scheint der wahre Zweck dieser Partei die Republik zu seyn, zu der ein Mitglied der Negentschaft leider sich zu neigen scheint. Bis jetzt haben sich alle ubrigen Municipalitaͤten der Regierung treu . jedoch ist der Praͤsident der i vinz verjagt worden, und haben die Aufruͤhrer einen neuen Praͤ— sidenten eingesetzt. Die National-Garden der Provinz sind uͤber⸗ all unter den Waffen; hoffentlich endet es dennoch friedlich. Hier sind die Kammern zur Beseitigung der Uebelstaͤnde, welche das Kupfergeld hervorbringt, versammelt; und durch sie behaͤlt die Regierung auch einige Kraft, so lange namlich die Legalitaͤt noch etwas gilt. Wir sind seit 6 Wochen ohne neuere Nach— richten von Europa, da das Februar-Paket bisher noch fehlt.

Inland.

Berlin, 11. Juli. Nachdem Se. Majestaͤt der Koͤnig der Stadt, Lissa im Großherzogthum Posen die revidirte Staͤdte⸗ Ordnung zu verleihen geruht, und in Folge dessen die dortigen Stadtverordneten die neuen Magistrats-Mitglieder gewahlt hat—⸗ ten, fand am 7ten d. M. die feierliche Einfuͤhrung und Ver— pflichtung dieser Letzteren statt. Zu diesem Ende versammelten sich gegen 9 Uhr Morgens die Magistrats-Beamten, die Stadt— verordneten und die ganze Buͤrgerschaft in dem großen Rath—⸗ ö,. woselbst das zu diesem Feste von einem aus

issa gebuͤrtigen jungen Kuͤnstler eigends gefertigte sehr ähn— liche Bildniß Seiner Majestäͤt aufgestellt war, und empfin— gen hier den Koͤniglichen Commissair, Regierungs-Rath von Minutoli, den Grundherrn, Fuͤrsten Ordinat von Sulkowski Durchlaucht, so wie die zu dieser Feierlichkeit einge⸗ ladenen Militair-, Civil- und geistlichen Behörden. Von hier aus setzte sich der Zug nach der katholischen Parochial-Kirche in Bewegung, an deren Eingange eine Ehrenpforte errichtet war. Nachdem die Angekommenen ihre Plaͤtze eingenommen, las der Propst Kasubsky eine Messe unter Musikt⸗-Auffuhrung; dann hielt der Kaplan und Religions-Lehrer Tyc eine auf die Feier bezuͤg⸗ liche Rede mit Gebet fuͤr den Koͤnig, und hiernaͤchst wurde der Ambrosianische Lobgesang angestimmt. Nach Beendigung der kirchlichen Feier begab die Versammlung sich in demselben Zuge nach dem Rathhause zuruͤck. Hier eroͤffnete der Koͤnigl. Com— missair den feierlichen Inauguragtions⸗-Akt mit einer Rede, worin er die Wichtigkeit und hohe Bedeutung dieses Festes hervor— hob; sodann verpflichtete er die neugewählten Magistrats-Mit— glieder und händigte ihnen ihre Bestallungen aus. Nachdem der Buͤrgermeister Thielmann und der Praͤses der Stadtverordneten ih⸗ ren Dank fuͤr das der Stadt verliehene Geschenk ausgedruͤckt, uͤ·ber⸗ reichte Ersterer dem Koͤnigl. Commissair das Diplom als Ehren— buͤrger der Stadt, und da der Ober-Praͤsident, Herr Flottwell, behindert worden war, an der Feier persoͤnlich Theil zu nehmen, so wuede Herr von Minutoli zugleich ersucht, im Namen der Stadt auch ihm das Ehren-Buͤrgerrecht zuzustellen. Der Herr uͤrst von Sulkowski schloß den Einfuͤhrungs⸗-Akt mit einer, der ier angemessenen Anrede an die Magistrats-Mitglieder. Zu Mittag versammelten sich viele Buͤrger zu einem Festmahle, das der Herr Fuͤrst von Sulkowski, der Koͤnigl. Commissair und die ersten Behörden mit ihrer Gegenwart beehrten, und nach dessen Aufhebung ein zahlreich besuchter Ball und eine all— gemeine Erleuchtung der Stadt den Beschluß des festlichen Ta— ges machten. ; .

Die General-Landschafts-Direction zu Posen bringt, dem im vergangenen Jahre auf den Antrag der zum Kredit— Verein des Großherzogthums Posen verbundenen Gutsbesitzer gesaßten Beschlusse gemaͤß, in der dortigen Zeitung die nach— stehende Uebersicht von dem gegenwartigen Zustande ihrer Fonds zur offentlichen Kenntniß; .

Zufolge 8. 23 der Kredit⸗-Ordnung vom 15. Dezember 1821 ist das System mit dem Weihnachts⸗Termin 1827 dergestalt geschlossen, daß von da ab keine neuen Theilnehmer zugelassen werden. Nur denjenigen Gutsbesitzern, welche vor Ablauf dieses Termins aus— drüͤchlich beigetreten sind, denen aber das nachgesuchte Pfandbriefs—⸗ Darlehn wegen nicht sofort zu beseitigender Hypotheken-AUnstaͤnde nicht hat bewilligt werden konnen, ist gemaͤß , , , . mung annoch die nachtraͤgliche Aufnahme landschaftlicher Darlehne, nach gehobenem Sind unter der n,, gestattet, daß sie das Tilgungs⸗-Procent von Weihnachten 1827 ab, nebst saͤmmtlichen davon zu berechnenden Zinsen, nachzahlen. Das bis jetzt bewil⸗ ligte Pfandbriefs-Kapital betraͤgt die Summe von 11,869, 900 Rthlr. Hiervon ist durch die planmäßige Tilgung der Berrag von 8itö,⸗I59 Rthlr. bereits abgeldst, der in Pfand⸗ riefen, welche dem öffentlichen Verkehr fuͤr immer entzogen sind, in dem Tilgungs⸗ Fonds aufbewahrt wird. Der eigenthuͤmliche Fonds des Vereins besitzt, außer dem angekauften Landschaftz⸗ Hause, die Summe, von oz, 1235 Rthlr., theils bagr, theils in Pfandbriefen; die Zinsen dieses Kapitals, mit Einschluß des von den Pfandbriefs-Schuldnern jahrlich eingehenden 4 Administra—⸗ tions Procents, gewähren, nach Abzug der Verwaltungs-Kosten, einen bedeutenden Ueberschuß, welcher jaͤhrlich dem Kapitals Be⸗ trage dieses Fonds zuwaͤchst. Die von den Pfandbriefs⸗Schuldnern einzuzahlenden ink gehen groöͤßtentheils regelmäßig ein und

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wegen Beitreibung der, in den letzten Jahren ausgebllebenen, im Verhaͤltniß 96 dem Kapital nur geringen Reste, ist das Nbthige, den Vorschriften der Kredit- Ordnung gemaͤß, mit dem besten Erfolge deranlaßt. Diese Ausfälle bei der Zinsen⸗ Einnahme werden aber, bis zu ihrer Einziehung, durch die Ueberschuͤsse des eigenthüͤmlichen Fonds hinlaͤnglich gedeckt, so daß die laufenden Pfandbriefs-Zinsen an die Praͤsentanten der faͤlligen Loupons jederzeit prompt bezahlt werden. Der niedrige Cours un⸗ serer Pfandbriefe bei ihrem ersten Erscheinen im Jahre 1823 hob sich zwar allmaͤlig, indeß war derselbe bei dem Schluß des Sy⸗ stems, zu Weihnachten 1527, noch so unguͤnstig, daß uns sofort 264 706 Rthlr., und im Johannis-Termin 1828 sogar 791,900 Rthlr. gekündigt wurden Nachdem es uns aber gelungen war, diese bei⸗ den Kündigungen zu beseitigen, und die gekuͤndigten Pfandbriefe an den Verfalltagen durch baare Zahlungen , . stieg der Cours derselben in dem Jahre 1833 uber den Nennwerth. Die politischen Ereignisse des Jahres 1836, welche eine allgemeine Stockung des Geld⸗Verkehrs zur Folge hatten, wirkten indeß von Neuem nach— theilig auf den Cours, so daß uns seitdem in jedem Termine be— deutende Summen gekuͤndigt wurden, welche, mit Einschluß der fruͤ⸗ heren, zusammen den Betrag von 1877075 Rthlr erreichten. Al⸗ lein auch diese spaͤteren Kündigungen sind saͤmmtlich durch baare, an den jedesmaligen Verfalltagen geleistete Zahlungen realisirt, ohne daß wir in den letzten Jahren fremder Huüͤlfe oder Aufnahme von Darlehnen bedurften, indem unfere baaren Geldmittel nicht allein zu diesen Zahlungen, sondern auch zur vollstaͤndigen Berichtigung fruͤher aufgenommener Darlehne ausreichten. Jetzt hat der Eours unserer Pfandbriefe sich abermals uͤber den Nennwerth erhoben, und da unser AktivVermdgen durch den Tilgungs⸗Fonds und durch die Ueberschuͤsse des eigenthümlichen Fonds sich mit jedem Jahre vermehrt, die Summe des im Umlauf bestndlichen Pfandbriefs-Kapitals aber durch die planmaͤßige Tilgung in einer stets steigenden Progression vermindert wird, so laͤßt sich nicht ohne Grund erwarten, daß das bisherige Schwanken des Eourses in Kurzem gufhdren, ein bedeuten⸗ des Weichen desselben aber gar nicht mehr stattfinden wird. In⸗ wiefern diese unsere Erwartung in Erfuͤllung gehen durfte, wird die Zeit lehren; wir behalten uns aber jedenfalls vor, die Interessenten von den Resultaten, welche die Verwaltung unserer Fonds in dem naͤchsten Fahre gewaͤhren wird, zu seiner Zeit in Kenntniß zu setzen. Posen, den 2. Juli 1833.

Am 2ten d. M. starb zu Breslau im 6osten Lebens— . der Kanonikus und ehemalige Dom-Prediger, Dr. Daniel Kruͤger.

In Patschkau bei Neiße fand am 28sten v. M. ein Natur-Ereigniß statt, das in der dortigen Gegend zu den Sel— , . gehoͤrt. Eine sogenannte Windhose zerstörte namlich wahrend drei Minuten den groͤßten Theil der Ober-Vorstadt und richtete eine Verwuͤstung an, deren Anblick um so trauri— ger ist, als die Verungluͤckten bloß einen Anspruch auf das all— gemeine Mitleid haben, ohne, wie bei einem Feuer- und Hagel— schaden, zur Forderung einer Aushuͤlfe berechtigt zu seyn. „Der Anblick dieses schrecklichen Phaͤnomens“, so schreibt man von dort, „welches Nachmittags um 6 Uhr mit einem heftigen Ge— witter, das ungewoͤhnlich rasch voruͤberzog, seinen Anfang nahm, war gꝗrausenhaft. Waͤhrend eines gewaltigen Platzregens, spielte der Orkan mit ganzen Strohdaͤchern, Giebeln, Bäumen und anderen Gegenstaͤnden; sogar Linden von 2 Klaftern im Umfang wurden gebrochen. 17 Besitzungen und unter ihnen bedeutende Gehoͤfte bieten, sammt den Wohnhaͤusern, deren Waͤnde zum Theil einstuͤrzten, einen Anblick dar, als ob sie von einem Erd— beben heimgesucht worden waren. 2 Menschen wurden bedeu— tend beschaͤdigt.“ Dasselbe Gewitter richtete einige Stunden fruͤher auch in Rosenberg in Ober⸗-Schlesien erheblichen Scha— den an. Um die vierte Stunde bildeten sich hier in OSD. Wolken von so eigenthuͤmlicher Gestalt und Farben⸗Mischung, daß sich ein schweres Ungewitter voraussehen ließ. Bald kuͤn— digte ein anhaltender Donner das drohende Nahen desselben an. Ein furchtbarer Sturm fuͤhrte mit Blitzesschnelle die schwarzen tief zur Erde herabhaͤngenden Wolken naher, und aus diesen entluden sich alsbald Eisstuͤcke von so ungewoͤhnlicher Groͤße, wie die aͤltesten Bewohner der Gegend sie noch nicht gesehen hatten; die meisten Stuͤcke wogen 10 bis 12 Loth und darüber“). Auf den Feldern, in den Gaͤrten und Waldungen, hat das Gewitter in einem Striche von der Breite einer Deutschen Viertelmeile bedeutende Verheerungen angerichtet; namentlich sind die Graͤflich von Geßlerschen Majorats-Guͤter Lomnitz und Schoffschuͤtz, das Rosenberger Kaͤmmerei-Gut Wyssoka, die Ko— lonieen Walsbek und Rosenhain, das zu Schoͤnwald gehoͤrige Vorwerk Eichgrund, und Schoͤnwald selbst, mit Verschonung der gegen Mitternacht liegenden Feldmark, hart mitgenommen wor— den. Bei einem Gewitter, das sich am ten d. M. uͤber Plaskau bei Wohlau entlud, schlug der Blitz in einen Pferde-Stall; die darin befindlichen vier Pferde wurden erschlagen; der Knecht, der gerade mit dem Anschirren derselben beschaͤftigt war, fiel betäubt zu Boden, blieb aber am Leben. Das durch das Zuͤnden des Blitzes entstandene Feuer nahm so schnell uͤberhand, daß der Stall sammt dem Wohngebaͤude ab— brannte. Dasselbe Gewitter zuͤndete durch den Blitz in Koͤ— nigsdorf bei Guhrau eine Scheune an, mit der zugleich eini— ges Vieh verbrannte. In Bischoffswalde bei Neisse schlug der Blitz in das Haus eines Bauerguts-Besitzers ein, wodurch das ganze Gehoͤft ein Raub der Flammen wurde. Gluͤcklicher— weise sind keine Menschen dabei umgekommen; auch das Vieh und das Mobiliar wurden gerettet. An demselben Tage wurde in Panckau bei Luͤben ein Schafstall sammt einer daneben ste⸗ henden Scheune durch das Feuer des Himmels eingeaͤschert; in— dessen gelang es, die Schafe zu resten.

Am 1iten v. M. wurde in Barmen der Grundstein zu einem neuen Armenhause der dortigen evangelisch-reformir— ten Gemeinde gelegt. Durch Wohlthaͤtigkeits-Anstalten aller Art zeichnet sich fortwährend die Stadt Elberfeld auf das ruͤhmlichste aus; unter den verschiedenen, daselbst gebildeten Ver— einen verdient einer besonderen Erwähnung der Frauen-Verein, der außer der Leitung einer Strick- und Naͤhschule, welche von 90 Kindern besucht wird, im Laufe des verflossenen Jahres 985 unbemittelte Woöͤchnerinnen genaͤhrt, gepflegt und mit reichen Gaben an Bekleidungsstuͤcken aller Art unterstuͤtzt hat.

Die Koͤlnische Zeitung meldet als eine eigenthuͤm— liche Erscheinung fuͤr einen so heißen Sommer wie den jetzigen, daß zu Koblenz am äten d. M. Morgens um 5 Uhr das Thermometer 19 unter Null stand.

) Bei einem Hagelschlage, der am 18. Mai d. J. die Kirch⸗ spiele Elberfeld und Kronenberg betraf, wurden am folgenden Tage noch Hagelstuͤcke von 16 bis 24 Loth schwer gefunden.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 6. Juli..

Niederl. wirkl. Schuld 49. 53 do. 914. à R. Ausgesetzte Schuld 11. Kanz -Bill. 231, 41 83 Amort. Syndie. 867. Kuss. (v. 1828) 1906. (v. 1331) 914. Preuss. Prämien- Scheine —. Oesierr. 92. 33 Span. 453. 53 do. 69.

. London, 5 Juli.

38 Cons. auf Abrechn. 90. Belg. gz. à J. Holl. 213 48. 2 .

Russ. 104.

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St. Petersburg, 5. Juli. Humburg 3 Mon. 9. 3. Silber: siubes bh. Kop. Warschau, 7. Juli. Pfandbr. 905. Bank-Certisik., ok. 90z3. Part.-Obl. 356. 3s Wien, 6. Juli. 58 Net. 9523. 43 do. 86. Loose zu 100 FI. 1943. Bank- Actien

Berliner Börse. Den 11. Juli 1833.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtl. Fonds. und Gesd Gours Zettel. XI. Pri . Oc 1

(Pre ssi(. Co

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192.

Si. Sch ni · Sci. x 7 V/ / d roscn pos. do. ĩ Nx: s Pr. Engl. Anl. 18. 5 104 983pr. Pblandbr. 4 q r Pr. Engl. Anl. 22. 5 iod Panim. do. 4 1051 39 . En4uͥl. 30. 4 925 923 . u. 3 4 4 106 rüm. Sch. d. Seeh. 5145 51 Schlesische o. 4 107 h 5 Kurm Hhi. nm M I 6 i , e s , , Amtliche Nachrichten. Neum. Int. Ses. do. 4 1 955 Z. - Sch. d. K. u. N. 64 ; Berl. Sia - bi. 4 9 Ss! Kronik des Tages. Hi ir ö 4 . , 6. ö . Se. Majestaͤt der Köͤnig haben dem Kaiserlich Nesterreichi⸗ Paus do. jn Th. * 35 IFriedrichsd'or .. 14 n Bber Lieutenant im 4ten Uhlanen⸗Regiment Kaiser Franz), Wesipr. Pfandbr. 41 885 IDisconio-.. 4 HNfen Herrmann von Orttenburg, den St. Johanniter

·· en zu verleihen geruht.

We ch Cours. Se. Majestaͤt der König haben dem Seconde-Lieutenant im 352 . Kuͤrassier⸗-Negiment, Otto Bernhard von Pressentin, , , D r nnr, M zestatten geruht, den Namen und das Wappen des adeligen ö 250 EI. s2 Mt. I Hichts von Rautter seinem Namen und Wappen beizufuͤgen ,, 300 Mk. Kurz 151 1 h in Zukunft von Pressentin genannt von Rautter JJ n und schreiben zu duͤrfen. kJ 1481861. 3 Mt. ᷣ— . 801 . ö, 150 4 2 . 103 K, 150 EI. 2 Mt. 1603 ; . 41 J 190 . 2 Mt. 991 3 el t un g 8 3. N 49 ch ri ch t en. 1 100 Ih 8 Lage —1 Frahkfart 6. . VSöZgrJ..... 150 6 2 iz. . ioꝛ Ausland. J 100 RhJl. 3 Woch. ö oh rs. Kurn 2 Rußland.

Der Hamburger Korrespondent enthaͤlt nachstehendes reiben aus St. Petersburg vom 3. Juli: „Es wuͤrde fr fallen, eine Schilderung des schmerzlichen Eindrucks zu berfen, der auf die Bevoͤlkerung unserer Hauptstadt durch Adresse hervorgebracht wurde, welche Sr. Majestaͤt dem

tete orologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmis 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtu

Luftdruck. 334, Par. 333,8? Par. 33,9 6 Par. Duellwärme J,

1833. 10. Juli.

aͤrme. 14,09 R. 18,0 R. 12,6 0 R. er bei Ihrer letzten Anwesenheit in Finnland uͤberreicht n, 1236 * 1g, 2 ö. 23 init ne; * war, und die spaͤter durch die hiesigen Zeitungen ver— Qunstsaͤttz. 92 pCt. 54 pCt. S9 pCt. PBodenwärme fentlicht wurde. Man bestuͤrmte sich gegenseitig mit Fragen J,, heiter. halbheiter. Iasdunst. .“ r die näheren Umstaͤnde, die sie e er gn, hatten, und Wind, . NM w. N. N. : . keiner Gelegenheit sprach sich die Liebe des Volkes zu seinem Wollen zug . NW. Riederschlag a enarchen inniger und herzlicher aus, als waͤhrend der Tage ; x x er allgemeinen Bestuͤrzung. Der gerechte Abscheu, den das

3 oᷣnigliche Schauspiele. Hhwuͤrdige Vorhaben einer gegen das Leben unseres Monarchen Freitag, 12. Juli. Im Opernhause: Oberon, Könh schwornen Rotte hier erregte, wird gewiß auch im Auslande

Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abtheilungen, mit Bi nn, von C. M. v. Weber. (Herr Rauscher: Huon, als rolle. Mad. Schechner-Waagen ist durch Unpaͤßlichkeit behi in dieser Oper die Partie der Rezia zu singen. Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten ges 1 Rthlr. 10 Sgr. Sonnabend, 13. Juli. Im Schauspielhause: Das] chen von Marienburg, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von] ter. (Dlle. Thieme: Chatinka, als letzte Gastrolle.) Sonntag, 14. Juli. Im Opernhause; Don Juan, in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. (Dlle. riette Carl: Donna Anna, als Gastrolle.)

eilt werden, und somit halten wir es fuͤr unsere Pflicht, allen thmaßungen und Folgerungen, die sich dort an diese Nach knuͤpfen duͤrften, durch die Mittheilung dessen, was man über bis jetzt erfahren konnte, im Voraus zu begegnen. Der den Jakobinischen Klubs inspirirte und geleitete Meuchel— wa-Bund besteht aus Polnischen Fluͤchtlingen, von denen es hr gelungen war, unter falschen Namen und mit falschen die Russischen Graͤnzen zu uͤberschreiten, in der gewissen nussetzung, daß es ihnen leicht werden duͤrfte, das beab— gte Verbrechen bei der Reise des Monarchen in Erfuͤllung bringen. Die Regierung, welche aber bereits davon unter tet war, hat ihre Maßregeln so gut getroffen, daß die Sei— . der Propaganda, noch bevor sie die Umgegend von Riga In Charlottenburg: Ueble Laune, Lustspiel in 3 Abthekicht hatten, in sicheren Verwahrsam gebracht worden waren. gen, von Kotzebue; neu bearbeitet von FJ. L. Schmidt. Cin behauptet allgemein, daß bereits sehr wichtige Eingeständ— auf: Der schwarze Mann, Posse in 2 Abtheilungen, von G gemacht worden seyen, die das ganze Hollen Gewebe einer J Menschenrechten, Philanthropie ꝛc. selbstgefaͤllig faselnden Königstädtisches Theater. rtei in ein . Licht en ih fte . ö ir 9) ö. be⸗

. 9 9a k w, ̃ u vernehmen, wie die Franzoͤsischen revolutionnai⸗ ö. e g. . . e 3h da 2. 9. , , Cihter⸗ die jedes von ihren , nnen veruͤbte Vr dri hen nn, henne, w beabsichtig te Verbrechen zu beschöͤnigen wissen, die of— Sonnabend, 13. Juli. Das Liebes-Protokoll, Lustsuh le ,. ,

. 26 ö. , , . ,, . i , . Attentat in den en nh des . in Florenz, Lustspiel in 2 Akten, von Fri chen Rier!eanlsl del e sehen lea den dahse ne dl, ̃ snnten fanatisirten Partei schließen lasse. Nicht minder aber bt es unbestreitbare Thatsache, daß kein Russe auch nur mindesten Antheil an diesen verbrecherischen Umtrieben hatte. ch hat unser Monarch, der sich der Liebe und Verehrung zes Volkes auf das Festinnigste uͤberzeugt halten darf, im rauen auf die Treue seiner Russen, in seiner Lebensweise ht das Mindeste verandert, und nach wie vor zeigt er

Neueste Nachrichten.

Paris, 5. Juli. Der König ist gestern Abend umz in Begleitung der Prinzessin Adelaide und der vier juͤn

Prinzen, wieder in Neuilly eingetroffen. Se. Maj. waren ] *r. 3 . wa. 3 1 Uhr aus Eu ö hatten sich drei ohne 9. ö . y, 9 den in Beauvais aufgehalten, um die Behörden dieser Sn en Lr. ich, bei jeder. Selegenhe .

; en Kindern umringt sieht. In demselben Augenblicke,

empfangen und die National-Garde zu mustern.

Der Herzog von Broglie hat in Neuilly eine Sa Wohnung gemiethet und wollte dieselbe heute beziehen. Marschall Soult reist morgen nach den Baͤdern von Montd

Der General-Lieutenant Baron Aymard hat das Komm der 7Jten Militair-Division erhalten, das bisher der G Lieutenant Baron Delort hatte.

Es heißt, daß der General Guilleminot sich entschied weigert habe, den Vorsitz im Schoße der Kommission ö e l, die sich mit den Algierischen Angelegenheiten bef gen soll.

Der Kommandant des festen Schlosses Ham, Obersf tenant Delpire, widerspricht dem von der „Tribune“ verhm und von mehreren andern oͤffentlichen Blaͤttern wiederhoh' ruͤchte, daß Herr von Peyronnet an periodischer Geistes tung leide; der ehemalige Minister befinde sich zwar nlhl kommen wohl, doch habe seine Unpaͤßlichkeit mit dem ihm dichteten Uebel nicht das mindeste gemein.

Das Linienschiff „die Stadt Marseille“ ist vorgestern! von Toulon nach der Levante abgesegelt.

Heute schloß 5proc. Rente pr. Cοmpt. 104. 20. sin 104. 50. 3proc. pr. compt. 77. 506. sin chur. 77. 65. Neap. pr. coοompft. 91. 96. sin Cour. 92. 20. proc. Span. 75. Zproc. do. 46. 5proc. Belg. Anl. 95.

heine Anzahl Polnischer Emigranten sich gegen das Leben Monarchen verschwoͤren konnte, hat derselbe einige Vierzig er Landsleute begnadigt und ihnen die Ruͤckkehr in ihre Hei— fh gestattet. Waͤhrend sich auslaͤndische Publicisten uͤber moglichen Folgen der großmuͤthigen und uneigennuͤtzigen hurvention im Isten noch immer ereifern, lebt man hier der fen Ueberzeugung, daß unsere Truppen, sobald sich die Pforte seder Gefahr gesichert sehen wird, in die vaterlaͤndischen änzen zuruͤckkehren durften. Ein neuer Beleg fuͤr die herrsch— chtige, ehrgeizige Politik unserer Regierung!“

Frankreich.

Paris, 5. Juli. Der Herzog von Orleans musterte gestern s dem Marsfelde einen Theil der hiesigen Garnison.

Graf Sebastiani wuͤrde, einigen Blaͤttern zufolge, nachdem waͤhrend der Abwesenheit des Marschalls Soult das Kriegs— sinisterium interimistisch geleitet, das Portefeuille der Marine ernehmen, und der Admiral von Rigny zum Ober⸗Befehlsha—⸗ r der Seemacht in der Levante ernannt werden.

Der Moniteur meldet die Ernennung des Grafen von zietrichstein zum Kaiserl. Oesterreichischen Gesandten in Bruͤs⸗ „mit dem Bemerken, daß derselbe sich noch im Laufe dieses nats auf seinen Posten begeben werde, wie das Bruͤsseler Frankfurt n. M., 3. Juli. Hesterr. zproc. Metal bin betete die offßzielll Anzeige dron zrhalteß habe.

J ł ) : g Die Herren Viktor Hugo“ und Alexander Dumas stehen gh cz. 4proc. 874. 873. 2Iproc. 53. 1proc. 23. . Begriff, die Direction eines der besten Theater der Haupt-

Actien i523 1523. Part. Obl Br. Loose zu ib hot nn 281 . 5 9 7 3 erne men.

, . Holl. proc. Obl. v. 1832. gl e. gin. Poln 6ᷣ heißt, 3. Herr Viennet zum Praͤfekten des Departe— *. Br. Ents der Rhone-Muͤndungen statt des Herrn Thomas, der

ht genug Energie gegen die politischen Parteien zeigt, ernannt . 8 j

ie heftige Rede, die der Oberst Bricqueville gegen den

schluß der letzten Session der Kammern bei der Debatte uͤber

Redacteur Cotteæl. Gedruckt bei A. W. Haß

Berlin, Sonnabend den 13ten Juli

. . 2 4 * * die Befestigung von Paris gegen den Marschall Soult hielt, ist früher zugedacht habe, nicht zurückhalten werde.

in einer großen Menge von Exemplaren in den Departements verbreitet worden. In Verdun ist ein Buchhaͤndler, der diese Rede verkaufte, gerichtlich belangt worden. Einige Blatter fin⸗ den dies ungerecht, weil der Abdruck einer Parlaments⸗Rede nicht als ein Preß⸗Vergehen betrachtet werden könne.

Der Englische Admiral Othway, der sich seit einigen Mo— naten in Paris befand, ist gestern von hier abgereist, um uͤber Straßburg, wo er die Stuͤckgießerei besichtigen will, nach Eng⸗ land zuruͤckzukehren.

ie große oͤffentliche inn des Instituts zur Aufnahme des Herrn Tissot wird am J. August, die zur Fufnahme des Herrn Thiers aber erst im November stattsinden.

Das Journal de Stgtistigue universelle enthaͤlt uͤber das Wachsthum der Bevoͤlkerung und der Einkuͤnfte Frank— reichs folgende Angaben: Im Jahre 1754 zahlte Frankreich, nach Mirabeau dem Vater, 18, 996. 107 Einwohner, im Jahre 18230 uͤber 30 Millionen und nach der amtlichen Zahlung vom Jahre 1832 bereits 32,560,934. Die Gesammt-⸗Einkuͤnfte der Einwohner betrugen im Jahre 1698 1,920, 090,000 Fr., im Jahre 1780 4, 011, 0090, 000 Fr., im Jahre 1790 4655 Millio⸗

nen Fr.. im Jahre 1860 5402 Millionen, im Jahre 1810 6270 Millionen, im Jahre 18200 7362 Millionen

im Jahre 183 858h0 Millionen. Die Gesammt-Einkuͤnfte der Einwohner werden, nach Abzug der Steuern und Zoͤlle, auf 660) Millionen abgeschätzt. Die Staats -Einkuͤnfte haben sich im sechzehnten Jahrhundert von 7,750,009 Fr. auf 62, 156,006 Fr., im siebenzehnten Jahrhundert von 37,539,559 Fr., auf welche Summe Heinrich JV. sie reducirt hatte, auf 125 Millio—⸗ nen, im achtzehnten Jahrhundert von 24ßz Millionen auf 513 Millionen, im neunzehnten von 589 Millionen (welche Summe sie unter dem Konsulat und bei 108 Departements erreichten) auf 1,030, iß3,529 Fr. (unter Karl X. im Jahre 1829), und im Jahre 183 (unter dem Périerschen Ministerium) auf 1160 Millionen belaufen. Im Jahre 1730 betrug die Einnahme je— des Individuums durchschnittlich 107 Fr. 98 Es, im Jahre 1830 269 Fr. 61 C.

Die Oppositions-Blaͤtter enthalten eine Adresse der Einwoh— ner von Moulins an die Pariser, in Bezug auf den Plan, die Hauptstadt durch einzelne Forts zu befestigen. Diese Adresse, welche 87 Namens -⸗Unterschriften trägt, und worin jener Plan eine Verschwoͤrung genannt wird, schließt mit folgenden Wor— ten: „Wir halten es fuͤr nothwendig, Euch unseren Beistand anzubieten und Euch laut zu versichern, daß noͤthigenfalls die Provinz der unterdruͤckten Hue . zu Huͤlfe eilen wurde.“

Von allen Mitgliedern des letzten Ministeriums Karls X. ist der Baron von Haussez, Marine⸗Minister unter der Polignac— schen Verwaltung, derjenige, den die politischen Leidenschaften am meisten verschont haben und dessen Talenten man am meisten Gerechtigkeit hat widerfahren lassen. Seit der Juli-Revolution in England lebend, hat er unter dem Titel: „England im Jahre 1833“, so eben eine Schilderung der Sitten, des politischen r standes, der Regierung und des Handels dieses Landes heraus— gegeben.

Dem Journal de Paris zufolge, wird unverzuͤglich nach den westlichen Departements der Befehl ertheilt werden, die in Folge der Entwaffnung der Bewohner dieser Gegenden in Be— schlag genommenen Jagd-Gewehre, die sich in den Zeughaͤusern gesammelt befinden, ihren Eigenthümern zuruͤckzugeben.

Eine Deputation der Provinzialstaͤnde von Antwerpen hat bei dem Kriegs-Ministerium um Erstattung der Kosten nachge— sucht, die den Gemeinden der Provinz aus den den Franzoͤsischen Truppen im Jahre 1832 geleisteten Lieferungen erwachsen sind. Der Minister hat ihnen geantwortet, daß er aus den Fonds sei— nes Departements nichts zahlen koͤnne, daß aber die Franzoͤsische Regierung fuͤr jene Lieferungen unverzüglich Entschaͤdigung lei— sten werde.

Die Herren Chilhaud de la Rigaudie und Ollivier, Raͤthe am Cassationshofe, haben ihren Abschied nachgesucht.

Mehrere hier angekommene Belgische Offiziere sollen beaus— tragt seyn, Rekruten fuͤr Belgische Dienste anzuwerben.

Großbritanien und

Parlaments-Verhgndlungen. Unterhaus. Siz— zung vom j. Juli. (Nachtrag.) Zur Unterstuͤtzung seines lgestern erwahnten) Antrages, in Bezug auf die Londoner Uni— versitaͤt, bemerkte Herr Tooke, daß ei immer der eifrige Ver theidiger einer wohlfeilen Administration, einer wohlfeilen Ju— stiz und einer wohlfeilen Kirchen-Verwaltung gewesen sey; ganz besonders aber liege ihm der wohlfeile Unterricht am Herzen; denn ohne diesen könne Niemand die Segnungen jener Guͤter gehörig wuͤrdigen. Die Regierung habe fruͤher beabsichtigt, dem in Rede stehenden verdienstvollen Institute einen Freibrief zu ertheilen; aus irgend einem Grunde aber, den man niemals in Erfahrung gebracht, sey dieses Vorhaben aufgegeben worden. Dem Verneh— men nach, haͤtten die Kanzler der Universitaͤten Oxford und Eambridge einige Feindseligkeit in dieser . an den Tag gelegt; ob aber dies an der Verweigerung des erwähnten Vortheils Schuld gewesen sey, wolle er nicht behaupten. Er muͤsse bekennen, daß er die Gruͤnde, auf denen ein solcher Widerstand beruhe, durchaus nicht begreife; besonders da eine weit spaͤter errichtete Anstalt, das Kings-College, einen Freibrief erhalten habe. Wenn auch zuge— geben werden muͤsse, daß dieses Kollegium, da es nicht eigent— lich eine Universitaͤt sey, durch seinen Freibrief nicht in den Stand gesetzt werde, Grade der Rechts-Gelahrtheit oder der Theo— logie zu heil: so sehe er doch durchaus keinen vernuͤnftigen Grund ein, warum solche Monopole, wie die der Universitaäͤten von Oxford und Cambridge, zum augenscheinlichen Nachtheil großer Massen der Gesellschaft, welche von denselben ausgeschlossen waͤren, fortdauern sollen. Der Freibrief, welchen die Londoner Universitaäͤt nachsuche, solle nicht das Recht, Grade zu ertheilen, verleihen, oder auf irgend eine Weise die Gerechtsame der Üniversitaͤten Oxford und Cambridge beeintraͤchtigen; und er hoffe daher, daß die Krone mit einer Gunst, welche sie der Londoner Universitaͤt schon

Ir lian d.

Er stelle den Antrag? „Daß Sr. Masjest at eie unterthänige Adresse uͤberreich werde, um Hoͤchstdieselben zu ersuchen, der Londoner Universitaͤt einen Koͤniglichen Incorporations- Freibrief zu bewilligen, und zwar mit solchen Ermaͤchtigungen und Privilegien, als Se. Ma sestät zur Verbreitung des Unterrichts unter alle Klassen der Un— terthanen fuͤr am zweckmaͤßigsten erachten werden.“ Herr J. Romilly unterstuͤtzte den Antrag. Die Londoner Universitaͤt, sagte er, habe alle Bedingungen erfuͤllt, welche auf ein Recht, Belohnungen fuͤr literarische und wissenschaftliche Bestrebungen zu ertheilen, Anspruch gaͤben; und sie wuͤrde dieses Recht laäͤngst zu großem Vortheil fuͤr das Publikum ausgeuͤbt haben, wenn nicht die Universitaͤten Oxford und Cambridge einen so kleinlichen Widerstand geleistet hatten. Unter anderen Einwendungen gegen das von jenen Universitaͤten ausgeuͤbte Monopol genuͤge es, den Umstand anzufuͤhren, daß es die protestantischen Dissenters und die Katholiken von aller Theilnahme an ihren Vortheilen aus— schließe, indem die Ehren und Privilegien nur an Mitglieder der bestehenden Kirche verliehen wurden. Lord Althorp sagte, daß er durch den Antrag des ehrenwerthen Mitgliedes in einige Ver— legenheit gesetzt werde, aus der ihn hoffentlich die Zuruͤcknahme des Antrages befreien wuͤrde. Die Regierung sey mit dem in Rede stehenden Gegenstand eifrig beschäftigt, und die einzige Schwie— rigkeit bestehe nur noch in Feststellung der Bedingungen des Freibriefes. (Hort! Wenn nun das ehrenwerthe Mitglied auf seinen Antrag bestehe, so wuͤrde die Frage wegen der Bedingun⸗ gen dadurch nicht veraͤndert werden, so daß die ganze Sache also um nichts gefoͤrdert wuͤrde. Er (Lord A.) sey mit Einer von den Gruͤndern der Londoner Universitaͤt, und fuͤr ihr Ge— deihen sehr besorgt, so daß er, wenn das ehrenwerthe Mitglied auf Abstimmung bestehe, es nicht werde uͤber sich gewinnen koͤn— nen, gegen den Vorschlag zu stimmen. Er hoffe indeß, das ehren— werthe Mitglied werde nach dieser Erklärung seinen Antrag zu— ruͤcknehmen. Sir Rob. Inglis bemerkte, daß der Wider— stand der Universitaͤten Oxford und Cambridge urspruͤnglich seinen Grund in der Meinung gehabt habe, daß die Londoner Univer— sität eine von jenen Speculationen der Actien-Gesellschaften ge— wesen wäre, welche im Jahre 1825 wie Pilze aus der Erde hervorgeschossen seyen. Man duͤrfe auch nicht vergessen, daß letzt— genanntes Institut als Grundsatz aufgestellt habe, sich mit reli— giösem Unterricht innerhalb der Anstalt nicht beschaͤftigen zu wollen. Nun habe aber eine 6000 jährige Erfahrung bewiesen, daß Wis— senschaft, als solche, unabhangig von Moral und Religion allerdings eine Macht, aber nur eine Macht, Boͤses zu thun, sey, wenn dieselbe nicht auf das geschriebene Wort Gottes ge— gruͤndet waͤre. Im Monat Mai 1825 habe Lord Brougham eine Bill eingebracht, wodurch der Londoner Universitaͤt ein Freibrief be⸗ willigt werden sollte, aber dieselbe nach einer Abstimmung zuruͤckge— nommen. Bei jener Gelegenheit habe der gelehrt Lord ausdruͤcklich erklärt, daß die Gruͤnder der Londoner Universitäͤt nicht auf das Recht Anspruch machten, Grade oder andere Ehren zu verleihen, wo— durch den Privilegien der beiden Universitäten Eintrag gethan wuͤrde; und obgleich Se. Herrlichkeit spaäter noch fuͤnf Jahre im Unterhause gesessen, sey er doch nie wieder auf diesen Ge— genstand zuruͤckgekommen. Herr Stanley war der Meinung, daß die Frage wegen des Unterrichts besonders der gewerbtrei— benden Klassen nicht bald und nicht eifrig genug die Aufmerk samkeit des Parlaments und der Minister auf sich ziehen koͤnne. Herr Strutt setzte mit großem Eifer die Vortheile eines allgemein verbreiteten offentlichen Unterrichtes auseinander, und gab sein Erstaunen zu erkennen, daß eine auf die oͤf— fentliche Meinung gegruͤndete Regierung, deren Mitglieder so oft die Nothwendigkeit des oͤffentlichen Unterrichts zur gehö rigen Leitung des öffentlichen Geistes dargethan haͤtten, diesen Gegenstand nicht fruͤher aufgenommen habe. Es sey keineswe— ges seine Absicht, die jetzt bestehenden Universitäͤten herab usez en; aber es verdiene doch wohl Ueberlegung, ob die , n , Macht, Grade zu verleihen, Corporationen uͤberlassen blei— ben sollte, welche alle nicht der bestehenden Kirche angehoöͤrende Personen ausschloͤssen. Herr Tooke sagte, er sey uͤber den von ihm einzuschlagenden Weg keinen Augenblick zweifelhaft Er liebe ein offenes Verfahren, und werde es deshalb zur Abstim— mung kommen lassen. Wenn sein Vorschlag angenommen wuͤrde, so lege das den Ministern kein Hinderniß in den Weg, da ihnen die Ausfuhrung des Planes immer uͤberlassen bleibe. Als aber sogar Herr Hume auftrat, um die Zuruck nahme des Antrages zu empfehlen, indem das gegebene Wort des Ministers, dem Gegenstande unverzüglich seine Aufmerksam keit zu schenten, seinem ehrenwerthen Freunde genuͤgen muͤsse, ließ sich Hert Tooke endlich bewegen, den Antrag zuruͤckzuneh men. Am Schlusse der Sitzung erstattete noch Hr. V. Smith den Bericht über die Resolutionen in Betreff des Freibriefes der Bank, welcher genehmigt, und die Erlaubniß zur Einbrin gung einer darauf gegruͤndeten Bill ertheilt wurde.

London, 5. Juli. Der Fuͤrst von Reuß⸗Lobenstein ist von hier wieder nach dem Kontinent zuruͤckgekehrt und hat kurz vor seiner Abreise bedeutende Ankäufe von Pferden gemacht? die nach Hamburg eingeschifft und von dort unter der Aufsich Englischer Stallmeister nach Lobenstein gebracht werden sollen.

Der Globe sagt: „Es freut uns, zu hören, daß der Be richt uͤber die Einkuͤnfte des heute endigenden Vierteljahres, so weit er bis jetzt fertig ist, in Vergleich gegen das entsprechende Quartal des letzten Jahres sehr guͤnstig lautet. Wir haben Grund, zu glauben, daß bis zu Ende der vorigen Woche ein Ueberschuß von mehr als 300,000 Pfund vorhanden war, ob— gleich die Herabsetzung der Baumwollen- und Seifen⸗Zoͤlle jetzt in Kraft getreten ist, und ohne die anderen Reduͤctionen in den Ausgaben, die den Ueberschuß nothwendiger Weise noch ver— mehren muͤssen, mit in Anschlag zu bringen.“

Mit Hinsicht auf den Ausfall in den von der Londoner Dock, Compagnie halbjährlich vertheilten Dividenden heißt es in der Times: „Dies ist ein ÜUmstand, auf den die Regierung vor— zuͤglich ihre Aufmerksamkeit richten sollte. Alle Nachdenkende

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