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um die Ersparniß einer Million zu Gunsten des Volkes handle, auf Abschaffung der Haus- und Fenster-Steuer an, ohne sich dadurch auf ein anderes Terrain zu . denn eben so un— gerecht wie jene Consumtions-Steuern seyen diese direkten Ab— gaben, weil es partielle und kostspielige Taxen waͤren. (Hort, hört!) Der Redner kam nun auf die Herabsetzung der Ge— halte zu sprechen und meinte, daß Pitt und Lord Sidmouth nur darum eine Erhohung derselben vorgeschlagen haͤtten, weil der Geldwerth danials so gesunken gewesen, daß die Beam⸗ ten bei den fruͤheren Gehalten nicht mehr hatten bestehen koͤnnen. „Seit 1820 aber“, fuhr er fort, „habe ich stets behauptet, daß, da wir zu den Zahlungen in baarem Gelde zu— rückgekehrt sind und also das Metall wieder in seinen fruͤheren Werth eingesetzt haben, auch die Besoldungen der Staate d enfr wieder auf den fruͤheren Fuß herabgesetzt werden muͤßten. (Hort!) Es mag eine unangenehme srothwendigkeit seyn, einen solchen Beschluß zu fassen; aber wie es fuͤr die Nothwendigkeit kein Gesetz giebt, so auch keine Graͤnzen. Zieht man aber bei der Besteuerung des Landes die Ver nderung des Geldwerthes in Betracht, so hat das Land jetzt um ein Drittheil mehr Lasten zu tragen, als im Jahre 1820. Wenn z. B. die Abgaben in Ge— traide entrichtet werden sollten, so wurden ein Drittheil Quarters mehr erforderlich seyn, als im Jahre 1820. 6 Ich wuͤn— sche daher die Accise von allen Consumtions?- Artikeln aufgeho⸗ ben, ich wuͤnsche die Zoͤlle von allen rohen Stoffen abgeschafft, weil diese Zoͤlle direkte Beschraͤnkungen des Gewerbfleißes sind: ich wuͤnsche alle Monopole, namentlich das Korn⸗Monopol, getilgt zu sehen, weil ich uͤberzeugt bin, daß das Land seine Lasten weit leichter wuͤrde tragen konnen, wenn diese heilsamen Veraͤnderun⸗ gen vorgenommen wuͤrden. Endlich muß das Parlament uͤber sedes Gehalt, uͤber jede Pension ein wachsames Auge haben und keinen Heller von den Staats-Geldern verausgaben lassen, wenn nicht dem Staate Dienste dafuͤr geleistet werden. Ich behaupte gegen meinen ehrenwerthen Freund, daß alle Sinekuren aufgege⸗ ben werden muͤssen; ich behaupte auch, daß das jetzige Parlament ein Recht hat, die Pensionen zuruͤckzunehmen welche von einem fruͤheren Parlament bewilligt wurden. (Großer Beifall.) Sollte ich oder sollte irgend ein Parlaments-Mitglied sich berufen glauben, Wittwen und Waisen das ihrige zu rauben und ihre Betten wegen Nichtzahlung der direkten Steuern verkaufen zu lassen, damit der Ertrag dieser Steuern, ja, ich mochte sagen dieser Pfaͤndung, zu Pensionen und Sinekuren fuͤr Reiche und Wohl— habende verwendet werde? (Anhaltender Beifall.) Ich protestire gegen eine solche Doktrin, die eben so ungereimt als ungerecht ist. Die Zeit schreitet schnell vorwaͤrts, und es muß sogleich eine Untersuchung der Verhaͤltnisse, unter welchen eine jede Pension und Sinekure bewilligt worden, vorgenommen werden. (Bei⸗ fall. Ich wuͤrde kein treuer Haushalter des Volks seyn, wenn ich mich durch irgend einen Beweggrund abhalten ließe, eine solche Untersuchung anzustellen. Ich kuͤmmere mich nicht um den Rang der Betheiligten; je höher sie stehen, um desto strenger muß die Untersuchung seyn; je mehr Mittel ihnen u Gebote stehen, um desto weniger darf auf ihre Klagen und Beschwerden Ruͤcksicht genommen werden. Das Haus wird sich wahrlich großer Verantwortlichkeit aussetzen, wenn es diese Session verstreichen laͤßt, ohne diesen Gegenstans zu untersuchen. Hoffentlich wird es in der naͤchsten Session mehr Achtung vor den Rechten des Volkes zeigen und sich weder durch falsches
Zartgefuͤhl noch durch Ruͤcksichten fuͤr hochgestellte Indivi⸗ duen bewegen lassen, zu ungehoͤrigen Bewilligungen fruͤherer Parlamente seine Zustimmung zu geben. (Hört!) Lord
Althorp druckte seine Verwünderung uͤber die Behauptung des vorigen Redners aus, daß in den Ausgaben keine andere Reduction stattgefunden hatte, als die durch Verminderung der Schuldenlast erlangte, und wies nach, daß die Ausgabe ⸗ Etats sich jetzt auf 18,950,900 Pfund beliefen, waͤhrend sie im Jahre 18206 noch 22,087,000 Pfund betragen hatten; im Jahre 1820 seyen von dem Hause 19,600,773 Pfund und in diesem Jahre nur 14,623,219 Pfund Subsidien gefordert worden. (Hört!) „Das Mitglied fuͤr Middlesex“, sagte Lord Althorp serner, „hat sich heute wieder eines Arguments in Be⸗ zug auf die Verminderung der Steuern bedient, welches ich schon bei mehreren fruͤheren Gelegenheiten aus seinem Munde vernommen habe. Mein ehrenwerther Freund sagt, daß, wenn nach Aufhebung von Steuern doch die Einkuͤnfte diesel⸗ ben bleiben, die auf dem Volk druͤckenden Lasten nicht beseitigt sehen, indem es immer noch, nur auf anderem Wege, dieselbe Steuer⸗-Quote bezahle. Nun laͤßt sich aber kaum ein groͤßerer Irrthum denken, denn, sobald gewisse Steuern aufgehoben wer— den, wird das Volk dadurch in den Stand gesetzt, eine groͤßere Quantitat anderer besteuerter Artikel zu verbrauchen. (Hört!) Was die Pensionen anbetrifft, so handelt die jetzige Regierung in dieser Sache wahrlich ohne Interesse. Diese Pensionen werden nicht von Freunden der Regierung bezogen, mit einem Wort sie sind keine Gabe des jetzigen Ministeriums. Im Gegentheil, sie wer— den an Personen ausgezahlt, die in politischer Hinsicht Gegner der Regierung sind. (Hort, hoͤrt!) Obgleich ich ganz damit uͤberein⸗ stimme, daß Penstonen nicht oͤhne hinreichenden Grund bewilligt werden muͤssen, und daß Sinekuren inskuͤnftige gar nicht mehr gestattet werden sollten, so will ich doch nicht sagen, daß es zu rechtfertigen wäre, wenn man Personen, denen von ehemaligen kompetenten Behoͤrden eine Pensien bewilligt worden, von der vielleicht ihr Lebens- Unterhalt abhaͤngt, diese unterstuͤtzung jetzt nehmen wollte. So dachte ich stets, ehe ich in's Ministerium eintrat, und so denke ich noch jetzt als Mitglied desselben.“ — Herr Baring widersetzte sich dem Antrage hauptsaͤchlich aus dem Grunde, weil derselbe nichts als eine zu keinem bestimmten Resultare fuͤhrende Erklarung enthalte, Wenn man ihm irgend einen Theil in der offentlichen Ausgabe zeige, der mit Sicher— heit beschränkt werden koͤnne, so werde er eine jede solche Er⸗ sparniß gerne unterstuͤtzen. Sir Robert Peel sprach sich aus gleichem Grunde gegen den Vorschlag aus. Er gaͤbe zu, sagte er, daß die Zeit der Sinerüren voruͤber waͤre, und daß diesel— ben nach dem Ableben der jetzigen Besitzer abgeschaft werden mußten; dieselben fruͤher antasten, hieße erworbene Rechte beein⸗ trächtigen, wodurch ein gefaͤhrlicher Grundsatz aufgestellt werden wurde. Die Abstimmung ergab folgendes Resultat:
Fuͤr Herrn Ruthvens Antrag . . . 90 Stimmen. Gegen denselben . Gt ö
9 z ö — r. rn G Q - m- e e e , Majoritaͤt gegen die Minister J Stimmen. Nach Verhandeing einiger Gegenstände von oͤrtlichem Interesse vertagte sich das Haus um 2 Uhr.
London, 17. Juli, Lord Holland hatte gestern eine lange Unterredung mit deim Grafen Grey im Schgtz Amte.
Die Times bemerkt uͤber die gestrige Abstimmung im Un⸗ terhause (vergl. Parlaments-Verhandlungen) hinsichtlich des Vorschlages über die Sinekuren: „Herr Nuthven wunderte sich gewiß mehr als sonst irgend Jemand uͤber die Annahme seines
Antrages; denn obgleich derselbe als ein abstrakter Vorschlag
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von keinem unabhangigen Mitgliede angefochten werden konnte, so ist doch die Annahme desselben, da die Regierung sich wider⸗ setzte und es zur Abstimmung trieb, nur der Nachlaͤfsigkeit der Minister zuzuschreiben. Das Haus bestand nur aus 171 Mit— gliedern, also aus wenig mehr als einem Viertel der ganzen Anzahl, und der Beschluß ward mit g0 gegen 81 Stimmen an⸗ genommen. Dies ist, um das Gelindeste zu sagen, eine sehr luͤderliche Art, die Geschaͤfte zu betreiben. Ein fo sorgloses Ver— fahren, nach so haufigen Warnungen, muß dem Charakter und dem Ansehen der Regierung Schaden thun.“
Vorgestern wurde vor dem Themsen-Polizei-Amt von dem Magistrats-Beamten Herrn Ballantyne uͤber das pflichtwidrige Benehmen von z Polizei⸗Beamten Klage gefuͤhrt, die einen be— trunkenen Schiffer verhaftet, eine Nacht über im Wachthause behalten, ohne davon Anzeige zu machen, und ihn am andern Morgen in bewußtlosem Zustande nach seiner Wohnung geschafft hatten, wo er kurz darauf, angeblich an erhaltenen Verletzungen, gestorben war. In Folge dieser Klage wurde auf gestern eine Todtenbeschauer-Jury zusammenberufen und eine Menge von Zeugen vernommen, unter deren Aussagen namentlich die eines gewissen Rubey besonders beruͤcksichtigt wurde, der gerade wegen Theilnahme an einem Auflauf in dem Wachthause in Haft be— findlich gewesen war, als die Polizei jenen Schiffer dorthin brachte. Er behauptete, man haͤtte den Verstorbenen an den Fuͤßen hineingeschleppt und seinen Kopf an der Erde nachschlei⸗ fen lassen. Ihm widersprach der Polizei-⸗Beamte Harrison, der auch im Wachthause anwesend war, als die sechs anderen mit dem Verhafteten ankamen; es haͤtte ihn Einer, sagte er, auf dem Ruͤcken hineingetragen. Dieser Aussage wollten die Ge— schwornen aber keinen Glauben schenken, weil Harrison in einer anderen Aussage, in Bezug auf die Zeit der Freilassung des Charles Rubey, auf einem Widerspruch betroffen wurde; er. gab naͤmlich halb 3 Uhr an, wahrend im Wachthuche 6 Uhr Mor— gens stand. Ein Geschworener bemerkte in dieser Beziehung, daß, wenn er als ehrlicher Englaͤnder sprechen solle und alle Üm— staͤnde dieser Sache in Betracht ziehe, er geradezu sagen muͤsse, daß es ihm schiene, als sey die Polizei hier ganz schaͤndlich ver— fahren. Der Todtenbeschauer (Corner) antwortete hierauf, daß er nie in seinem Leben eine Jury sich so ungehoͤrig und auffallend habe betragen sehen, wie die Geschworenen wahrend des ganzen Laufes dieser Untersuchung sich benommen haͤtten. „Und ich muß Ihnen sagen“, erwiederte ein Geschworener, „daß Sie, als Todtenbeschauer, in dieser Sache hoͤchst partei⸗ lich gehandelt und die Fragen nach Ihrem Sinn gestellt haben.“ (Beifall von Seiten der Geschworenen.) Man hielt es zuletzt wegen des sich erhebenden Zwiespalts fuͤr das Beste, die Sitzung auf heute zu vertagen, nachdem die Untersuchungen bereits 13 Stunden gedauert hatten, wahrend welcher die groͤßte Aufregung in der Versammlung heirschte; indeß hosft man doch, daß die Sache heute ruhig beendigt werden wird.
Niederlande.
Aus dem Haag, 18. Juli. Se. Maj. der Koͤnig und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich werden Freitag oder Sonnabend in hiesiger Residenz zuruͤck erwartet. Vorgestern ist Se. Maj. in Tilburg angekommen, wo zu Ihrem Empfange große Anstalten getroffen waren.
Einen in der zweiten Kammer der Generalstaaten in der letzten Session abgestatteten Berichte zufolge waren die drei in— laͤndischen Universitaäͤten Leyden, Utrecht und Groͤningen im Jahre 1830 von 1444 Studirenden besucht, wovon 68 auf Leyden, 76 auf Utrecht und 284 auf Groningen kamen.
Heute wurde durch den Staats⸗Minister, Baron van Pal— lands van Keppel, der mit der allgemeinen Leitung der Ange— legenheiten der reformirten Kirche beauftragt ist, die achtzehnte Versammlung der allgemeinen Synode der Niederlaͤndischen refor⸗ mirten Kirche geschlossen.
Belgien.
Bruͤssel, 18. Juli. Die hiesigen Blatter melden, daß die Belgische Regierung den von den Hollaͤndischen und Belgischen Kommissarien verabredeten Entwurf hinsichtlich der Verbindung Mastrichts mit Holland verworfen habe, indem sie sich zuvorderst uͤberzeugen wolle, ob die Schifffahrt auf der Maas auch wirklich bis zur Muͤndung des Flusses frei sey, und zu diesem Zweck ein Fahrzeug ausrüsten lasse.
Der Großbritanische Gesandte am Koͤnigl. Preußischen Hofe, Lord Minto, ist auf seiner Reise von Berlin nach London durch Luͤttich gekommen.
H v lin
Warschau, 19. Juli. Der Staatsrath Kudeajewski, er— ster Secretair der Russischen Gesandtschaft am Oesterreichischen Hofe, ist von Wien hier eingetroffen.
Aus allen Wojewodschafts,Staͤdten des Koͤnigreichs Polen gehen Nachrichten uͤber die glaͤnzende Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers ein. In Lublin wurde dieser Tag durch eine Festlichkeit eigenthuͤmlicher Art begangen. In einem Walde, eine Viertelmeile von der Stadt, war ein Theater errich—⸗ tet worden, in welchem zuerst eine allegorische Vorstellung und dann die Oper „Czaromysl“ gegeben wurde; nach Beendigung des Schauspiels ward ein Feuerwerk abgebrannt; der ganze Wald war mit Lampen erleuchtet, und ein Ball in einem eben— falls eigends dazu erbauten Saale machte den Beschluß des Festes.
Deutschland.
Hannover, 20. Juli. Seine Majestaͤt der Koͤnig haben gnaͤdigst geruhet, dem General-Feldzeugmeister von der Decken in Anerkenntniß seiner langjährigen treuen Dienste die Grafen— würde in der Art huldreichst zu verleihen, daß solche nach sei— nem Ableben auf seinen aͤltesten eheleiblichen maͤnnlichen Erben uͤbergehen und auch weiterhin auf den jedesmaligen Erstgebor— . ö. fernern eheleiblichen mannlichen Descendenz ver— erben soll.
Dresden, 17. Juli. In der gestrigen Sitzung der zwei— ten Kammer wurde der Antrag des Abgeordneten Dr. Wie- sand, daß jede Gemeinde durch ein Gesetz fuͤr solidarisch ver— bindlich erklaͤrt werde, den Schaben zu ersetzen, welcher einzelnen Mitgliedern der Gemeinde durch tumultuarische Auftritte verur— sacht worden, berathen. Die dritte Deputation hatte ihr Gut— achten uͤber diesen Gegenstand dahin abgegeben, daß derselbe, da dessen Voraussetzungen weder im Privat⸗Rechte, noch im oͤffent⸗ sichen Rechte begruͤndet, der Antrag selbst aber ohne eine gaͤnz⸗ liche Aenderung der uͤber Tumult und Aufruhr bestehenden va— terlaͤndischen Gesetzgebung und der gegenwärtigen Gemeinde⸗Ver⸗ fassung, so wie endlich in der vorgeschlagenen Art an sich, nicht auszuführen sey, zur ständischen Bevorwortung nicht geeignet seyn mochte. Nachdem sich der Vice⸗Praͤsident Br. Hgasse fuͤr ee Ansicht der Deputation erklärt, nahm Pr. Wie fan d selbst das Wort, und aͤußerte: Wenn er sich veranlaßt gesehen habe, den in Rede stehenden
Antrag zu stellen, so habe ihn dazu theils der Umstand hen daß dieser Gegenstand bereits bei dem im Jahre 1831
habten Landtage zwar
worden war, theils die Thatsache,
zur Sprache gebracht, jedoch nicht
daß in anderen Staatn
denselben gesetzlichen Bestimmungen zum Besten des 6
wohles verfahren werde, theils
solches auch in Sachsen von
tung der Ruhe, der Ordnung und dieser Antrag von ihm gestellt word jedoch mehrfach das Verlangen
Seit der Zeit, daß und Kriminal⸗Gesetzbuch ausg
endlich die Ueberzeugun wohlthaͤtigen Folgen fuͤr di der Sicherheit seyn
nach einem allgemeinen
esprochen. Den diesfallsigen
rungen der Regierung zufolge, duͤrfe man auch der Vorl
cher Gesetzbuͤcher, da seit mehreren beiten vorhanden, entgegensehen, wo nicht in der in einer der naͤchsten Staͤn de⸗Versammlungen. von der Deputation ausgesprochene Maj
sicht theile er die
daß ei dieser jetzigen Lage der zu der bald zu erwartenden Vorlegun
sen Gegenstand bis
Jahren dazu bereits d naͤchste In diesen
Dinge es rathsam erschein
Kriminal-⸗-Gesetzbuches, welchem auch diese Angelegenhej
fremd bleiben könne,
auf sich beruhen zu lassen,
und dur
dermalige einzelne gesetzliche Bestimmung dem System de
zen nicht vorzugreifen.
und Meinungen keinesweges den Grundsatß auf, daß dem
Dagegen koͤnne dem Deputations-Bericht aufgestellten
wer sich mit uͤbrigen Behaun einverstehen. Derselbe stell Einzelnen, als Staats⸗Bistg
Verbindlichkeit zur Aufrechthaltung der oͤffentlichen Nůn
Ordnung im Staate weiter nicht obliege, als
nichts gegen die gesetzliche
sey. Dieser Satz stehe oder allgemeinen, und des po
schen Gesetzgebung und mit de
Widerspruch, daß er sich fast als unheilbringend zu bezeich
so weit, daß
. iche Ordnung unternehmen dürft, aber zur eigenen Thaͤtigkeit h mit den Grundsaͤtzen des
ierin weder befugt noch ve philos sitiven Rechts, mit der v r Verfassungs Urkunde in s versucht fuͤhlen moͤchte, nen. Nachdem sich der 6
darauf noch in weitere Details ausfuͤhrlich verbreitet, wurd dem Vice⸗Praͤsidenten Hr. Haase mit der Bemerkung unter daß die Sache, da sich der Petent dem Deputations / Cn
angeschlossen, wohl für erledigt anzusehen sey.
erklärte sich darauf mit dei
Hauptfrage einverstanden, daß
vorwortung als nicht geeign auf die zweite Frage, legung von Militair oder du
haltung oder Wiederherstellung der
ob nämlich eine
Die zu n. Deputations- Gutachten der Antrag zur staͤndist et zu betrachten sey. Inz Gemeinde die dun dergleichen zur An Ordnung angewender
rch andere
tel entstandenen Kosten solidarisch zu tragen verbunden scy die Deputation dafuͤr gehalten, daß dem zweiten Antrage in
keine Folge zu geben, vielmeh Kriminal⸗Gesetzbuchs u erwarten sey. s bei, und ging
sem Gutachten ebenfal
r die Verlegung eines vollstzn Die Kammer lin
ren Bericht der dritten Deputation uͤber den Antrag des!
ordneten Sachße um Aufhebung des §. 19.
der die Selbstrache uͤber. Weimar, 20. Juli. haben Höͤchstihren Reffen, Sachsen Cerstgebornen Soh Bernhard), unter
die Zahl der
des Mandgh
Des Großherzogs Koͤnigl. h
den Prinzen Wilhelm Kan n Sr. Hoheit des Herzog Ritter erster Klasse Hoch
Haus, Ordens vom Weihen Falken am 15ten d. M. aufgenn
Muͤnchen, 16. Juli.
Muͤnchen fuͤr das Griechische Corps 460
Die saͤmmtliche Mannschaft
haͤufig ausbrechenden Blattern, neu geimpft.
hat die Werbung mit gutem
Da endlich die Bayeris
che Monarc
Bis zum 13ten d. M. mp Mann angenp wird, wegen
Erfolg begonnen.
tige Institut der Hagel⸗Versicherungs⸗Anstalt vollstaͤndig er
hat, „so werden sich (Worte
des Allerhoͤchsten Neskripts) si
liche Koͤnigl. Kreis-Regierungen von selbst berufen fuͤhlen,
Versuch auswaͤrtiger
Societaten ( vorzůͤglich
Bezug auf Bayern ernstlich zuruͤckwzuweisen, den Eintritt rischer Staats-Angehoͤrigen in auswaͤrtige Verbindungen
zuzulassen, und fuͤr den Fall gemessener Strenge nicht nu sondern auch gegen die con geeignet einzuschreiten.“ Wurzburg, 18. Juli.
entdeckter Contraventionen nil
gegen die ungutorisirten Ann
travenirenden Staats; Angehl
Se. Majestaͤt unser Allergl
ster Konig trafen gestern Nachmittags gegen halb 4 Uhr in
wuͤnschtesten Wohlseyn hier ein. Empfangs-Feierlichkeiten verbeten
Se. Majestaͤt hatten st und setzten heute Mun
die Reise uber Kissingen nach Bruͤckenau fort. — Gesten
fen ferner hier ein: Se. Du
rchlaucht der Staats⸗Minister
von Oettingen-Wallerstein, Se. Excellenz der Minister F
von Giese und der Aber⸗Studien⸗Rath, Freiherr von Mo
aus Muͤnchen, mit Gefolge, schen Hofe ab und setzten he
Stuttgart, 19. Juli.
am 13ten d., Mittags 121
laucht dem Fuͤrsten Georg vo
in Lowenstein ein. Karlsruhe, 18. Juli.
stiegen im Gasthause zum d ut ihre Neise weiter fort. Se. Majestaͤt der Koͤnig Ihr, zum Besuche bei Sr. d n Loͤwenstein⸗ Wertheim Freing
Der zweiten Kammer!
in ihrer Sitzung am 14ten d. M. durch den Generali Kian von Schaffer ein Gesetz Entwurf vorgelegt, wonach dat
der conscriptionsfaͤhigen jungen Leute t 2 Der 4Albgeordnete Sander berichtete scdam die Motion des Abgeordneten Merk, die
setzt wird.
auf 5 Fuß 2 Zoll
Voraussetzungen
Formen des persoͤnlichen Untersuchungs-Arrests betreffend.
gelangte hierauf der Abgeordneten Aschbach zur daß die Kammer
Kommissions⸗ Bericht uͤber die Motich
Diskussion. Derselbe ging
in Bezug auf die Ministeriak, Neftin durch den Abgeordneten, welche dinisterial⸗Reskript
Staats-Diener sind, unter
drohung mit unangenehmen Folgen aufgegeben wird, ihre
putirten Eid mit NRuͤcksicht auf ihr ihre verfassungsmaͤßigen Rechte
wahren moͤge.
nister von Bökh nahm darauf das Wort und äußerte
einem ausfuͤhrlichen Vortrage uͤber — anllen daß das betreffende Ministerial⸗ Neskript eine
bemerkte, wie er vor
diesen Gegenstand Dingen dem widersm Erlaͤll
des Abgeordneten⸗Eides enthalte und eine Beschraͤnkung der
Gedanken-Aeußerung von
sam dem Gesetz, Beobachtun
zu berathen.
Staatsdiener habe außer der
Seiten der Abgeordneten qu) Beamten⸗Stande mit sich fuͤhre.
Treue dem Großherzog,
g und Aufrechthaltung der C Verfassung schwöoͤre der Abgeordnete. fe g ch ? Diener⸗Eide Etwas liegen, was mit diesem Abgeordnete unvereinbarlich sey? Der A ; der Staͤnde-Versammlung nur des Wohl und Bestes, ohne Ruͤcksicht au eine Klasse von Staatsbuͤrger
Wie koͤnne aber in
anzen Landes allgem
Beruf wie in der Stande Versammlung, so daß also auch in!
Beziehung zʒwischen seinen beide
rseitigen Pflichten nichts ung
.
sodann zu einem
der in den Ln Auch 4* Nile
hie nunmehr das so
der Gothaer
en Dienst-Eid zu modif Der Fina)
bgeordnete schwoͤre aber wein
irgend einen Stand n nach seiner inneren Ueberzen Wer möchte nun behaupten, daß der Staa der zum Rathen berufen sey, eine andere Pflicht habe! Stande Ger semmtil in den nam
liege Der Staatsdiener habe aber allerdings auch noch andere hten, die nur aus seiner Stellung zur Regierung hervorgin⸗ die er jedoch sehr gut mit denen eines Abgeordneten vereinigen Es seyen dies mehr Pflichten des Anstandes, die er in seinen erungen in Beziehung auf die Handlungen der Regierung obachten habe. Uebrigens sey es ein großer Irrthum, wenn glaube, der Abgeordneten-Eid entbinde von irgend einem n Eid. Wenn die Regierung die Staatsdiener anf diesen and aufmerksam mache, so sey sie durchaus nicht außerhalb hraͤnzen ihrer Rechte getreten. Glaube die Kommisston, se freie Gedanken⸗Aeußerung durch dieses Reskript den Ab neten aus den Staatsdiener⸗-Stand beschraͤnkt worden, so hne er, daß das Recht der freien Gedanken⸗Aeußerung kein cht der Abgeordneten sey, sondern dies Necht haͤtten auch ztaatsdiener, wie alle Staatsbuͤrger überhaupt. Daraus folge nicht, daß sie dies Recht ohne alle Ruͤcksicht ausuͤben durften. e es aber der Regierung nicht zustehen, von den Staats n, ihren Organen, zü fordern, daß sie in ihren Aeuße⸗ Alles vermeiden, was dem Ansehen und der Wuͤrde segierung schaden konnte, um nicht dem Publikum srgerliche Schauspiel einer desorganisirten Regierung zu — . Was nun den Antrag der Kommission betreffe, das spt fuͤr wirkungslos zu erklären, so muͤsse ler bemerken, daß jruͤnde, worauf sie dieselben stuͤtze, an und fuͤr sich unzu— seyen, indem er nicht wisse, wo die Kompetenz der Kammer ben steheg ein Reskript der Regierung fur wirkungslos lüren, und wenn dem auch so waͤre, wo die Macht der ler liege, dieser Wirkungslosigkeit irgend eine Folge zu — Der Redner ging sodann auf den zweiten Theil des issions-Berichts uͤber, der von dem Recht der Regierung, ö zu geben oder zu verweigern, spricht, und bemerkte, daß chaus nirgends eine Bestaͤtigung des von ihr aufgestellten z, daß die Regierung kein Recht habe, Urlaub zu geben, den vermoͤge. Er aͤußerte hieruͤber unter Anderein: Was sommission zur rechtlichen Begruͤndung ihrer Ansicht spreche ebenfalls nicht gegen das Recht der Regierung. age in ihrem Bericht: nach §. 37 der Verfassung uͤnd nach
der Wahl-Ordnung leide es keinen Zweifel, daß alle
pödiener ohne Ausnahme waͤhlbar seyen, und somit das echt fuͤr den ganzen Staatsdiener ⸗Stand als die bezeichnete che ausgesprochen sey. Dies bestreite Niemand; daraus iber nicht, daß ein Staatsdiener die auf ihn gefallene Ab⸗ eten-Wahl annehmen muͤsse, noch weniger aber, daß er ndtag besuchen konne mit Verletzung seiner ubrigen Pflich⸗ h. der Staats diener⸗Pflichten, nach denen er seinen Po⸗ cht verlassen darf ohne Genehmigung und Einwilligung Dienstherrn. Zu den Rechten der Regierung gehoͤre das „Recht, das der Großherzog ohne irgend eine Mitwirkung mmer ausuüͤbe. Zu dem Aemter⸗Recht gehoͤre das Recht der muͤber die Beamten, und zu diesem das Recht, ihnen Ur—⸗ geben oder zu verweigern; und wo die Verfassung die⸗ cht nicht heschraͤnke, da sey es unbeschraͤnkt. Die Regie⸗ verde es, wie bisher, so auch kuͤnftig, unbeschraͤnkt ausuͤben, ziehung auf die Abgeordneten aber gewiß ihre verfassungs⸗ Stellung nie verkennen; sie werde keinen Staats⸗Diener, n Abgeordneten gewählt wuͤrde, den Urlaub zur Staͤnde— mlung verweigern, wenn nicht dringende Gruͤnde das zil rechtfertigten. Wegen moͤglicher Mißbraͤuche konne iht jedes gute Recht opfern. Es gebe dagegen andere „welche die Verfassung hinlaͤnglich be eichne. Die Kam he das Mittel der Beschwerde, der orstellung und der e, und darauf muͤsse er sie verweisen, wenn je in einem en Fall ein Mißbrauch von Seiten der Regierung ruͤck⸗ der Urlaubs-Ertheilung eintreten sollte. Dem Antrage mmission muͤsse er durchaus widersprechen; er sey, wie he Verwahrungen, nichts anderes als ein papierenes Boll⸗ sinter das man sich verstecken, aber bei einem Angriff nicht koͤnne. Es scheine fast, als ob der diesjaͤhrige Landtag dlag der Verwahrungen seyn solle; er bitte die Kammer ieses System nicht zu ergreifen, denn es fuͤhre zu nichts.
Oest erreich. tiest, 13. Juli. Die Nord. Amerikanischen Fregatten States“ und „Constellation“ von 55 und 46 Kanonen n Messina hier eingelaufen. Schweiz.
rich, 15. Juli. Man spricht von bevorstehender Lossa⸗
es Bezirks Pfaͤffikon und des Waͤggi-Thals von Ausser⸗ und ihrer Wiedervereinigung mit Alt⸗ Schwyz. Auch
acht sollen am 10ten d. M. einige Buͤrger (man sagt s Ansuchen gestellt haben, Bezirks⸗Landsgemeinden auf 8 anzusetzen, um sich wieder an das alte Land anzu—
sel, 16. Juli. Die hiesige Zeitung enthaͤlt Fol— „Unsere Gegner haben nie aufgehort, zu behaupten: nur s Sarner, Staͤnde seyen dem Bund wirklich abgeneigt, sich die obersten Behörden von Tessin und Waadt, das n Appenzell und Zug eben so kräftig dagegen ausge⸗ haben. In Glarus und Graubuͤndten warten die mei— inden nur auf die Gelegenheit, sich im gleichen Sinne ken. Aargau und Schaffhausen haben? den Beschluß usgeschoben. Freiburg will das Volk nicht einmal fra— ltzern und Solothurn, wo man das Helvetische Pro— bwesenden erstuͤrmen wollte, erlitt es Bie schmaͤhlichste e, und in den Kantonen Vern und Zuͤrich wurde es r gehen. Wo ist denn das Volk, das den neuen Bund lig verlangt? Wir suchen es seit zwei Jahren vergebens eifel, well es abwesend ist.“ ⸗ ;
ginn te n.
ö. . Juli. Die Akademie San⸗Lucg hat den Kar— tembrini Pironi⸗Gonzaga zu ihrem Ehren⸗Mitgliede er⸗
s Diario di Roma meldet nach ei ; i ̃ einem Privatschreiben eee rt vom 25. Juni: „Ein aus Goletta i z . Nachricht mitgebracht, daß in Tunis ein Auf⸗ 69 rochen ist, in welchem der Bey von einem ihm in it ung folgenden abgesetzt, nach Einigen sogar ermordet 11. Blätter melden aus Ankona * n 1. der General Cubières ngekommen; einige Personen versichern, daß er ehen Revue uͤber die 1600 Mann des ztzsten R . Fiankreich zuruͤckkehren und durch einen Divisions⸗ 11 V wird, welchem man das Kommando über bin Ihn geben wird. Die Gemahlin des Generals hat . e gehabt, St. Heiligkeit auf einem Spaziergange
. 3
vom 5. Juni: mit seiner Familie
839
( , 9 Pup tlichen , erer elt m, sie sehr guͤtig auf und uͤberreichte ißt * auserlesenen . . ö
nnr e i. Konstantinopel, 26. Juni. (Allgemei i Es stand uns wieder eine politische Katust 3d re ner vernhe das Vertrauen, welches der Divan jetzt den Russischen Repraͤ⸗ sentanten zeigt, abgewendet ward. Die' Englische Escadre unter dem Admiral Malcolm war vor den Dardanellen angekommen und wollte in das Marmora.? Meer einlaufen. Der nyrit den Ober⸗Befehl der Schloͤsser der Dardanellen beauftragte Pascha machte dagegen Einsprache, und schickte sich an, mit Gewalt das Einlaufen in die Meerenge zu verhindern. Er machte zugleich hierher die noͤthige Anzeige und erhielt zur Antwort, die Ein— fahrt nicht zu gestatten, und jedes willkuͤrliche Verfahten streng zuruͤckzuweisen. Der Pascha gab von seinen Instructio— nen Tem Admiral Malcolm *Kenntniß, der gleichzeitig von Lord Ponsonby uͤber die Lage der Dinge linter. richtet und aufgefordert worden war, mit großer Vorsicht zu Werke zu gehen. Run stand Malcolm von seinem Ansinnen ab und ging hart unter den Schloͤssern vor Anker, Er burfte da nur so lange verweilen, bis die Russische Land- und Seemacht abgegangen ist. Man weiß bereits, daß Ibrahims Avant-Garde den Taurus am 17ten d. M. passirt hat, und glaubt, daß die
ganze Aegyptische Armee bis zum 29sten oder 30sten den voͤlli— gen Ruͤckzug vollbracht haben wird, worauf auch die Russischen Truppen sich zuruͤckziehen werden, was in der ersten Haͤlfte des kuͤnftigen Monats geschehen durfte. — Man sieht taglich ein
NRemplacement fuͤr den Herrn von Varennes entgegen; sobald sein Nachfolger eingetroffen, duͤrfte der Admiral Roussin einen
Urlaub nachsuchen. — Auf“ den Werften werden zwei neue Li— nienschiffe gebaut, die naͤchstens vom Stapel laufen werden. Ad- miral Hugon ist mit seinem Geschwader hei Smyrna stationirt wohin spaͤter wahrscheinlich auch Admiral Malcolm sich begeben wird, dessen Flotte in zwei Linienschiffen, Fregatten, 6 Briggs und mehreren Kuttern bestehen soll. . 36.
Grtechenland.
Der Osservatore Triestino meldet aus Patras vom 4. Juni: „Nach dem Besuche, den Koͤnig Otto mit den Mit— gliedern der Regentschaft in Athen gemacht hat und von welchem er in den letzten Tagen des Mai nach Nauplia zuruͤckgekehrt ist, scheint Athen zur Hauptstadt von Griechenland bestimmt worden zu seyn. Die Regierung wird eine egelmaäͤßige Dampfboot⸗ Fahrt von Korinth uͤber Patras nach Triest und von Korinth uͤber Patras nach den Jonischen Inseln und Brindisi einrichten und hat zu diesem Behufe bereits mit einem hiesigen Englischen Hause wegen Lieferung der Steinkohlen einen Kontrakt abge⸗ schlossen. Die Depeschen der Regierung konnen von Nauplia aus zu Lande in sechs Stunden an Bord dieser Dampfschiffe be⸗ foͤrdert werden. Unterm J. Juni wird aus Rumelien geschrieben, daß, wahrend Imin⸗Pascha, der Wesir von Rumelien, auf Zei⸗ tuni marschirte, um die Insurgenten Tafil-Busi und Abdul-Wei— Cochas, die im Solde des Pascha's von Aegypten stehen sollen, anzugreifen, diese, zu rechter Zeit davon in Kenntniß gesetzt, ihre Stellung bei Nachtzeit verließen, sich auf entlegenen Wegen nach Arta begaben und dort die bekannten Verwuͤstungen anrichteten. Die Rebellen unter den Befehlen jener beiden Fuͤhrer belaufen sich auf 4 bis 5000 Mann. Die Griechische Regierung hat ei— nige Geschuͤtze nach den Päͤssen von Macrinoro gesandt, um sie vom Eindringen in Griechenland abzuhalten; zu deiselben Zwecke sind einige Bayerische und regelmaͤ ßige Griechische Truppen an verschiede⸗ nen Punkten der noͤrdlichen Graͤnze aufgestellt. Die beiden genannten Haͤuptlinge, die mit Zuruͤcklassung einer Garnison Arta verlassen und sich nach Prevesa gewandt hatten, haben sich, da es ihnen nicht gelang, letztere Stadt zu nehmen, mit allen ihren Trup— pen nach Pesta, einer vier Stunden von Arta gelegenen festen Stellung, zuruͤckgezogen. Der Wesir hat noch nicht gewagt, sie dort anzugreifen, da die Zahl der Rebellen sich sehr vermehrt hat und die von ihm erwarteten Verstaͤrkungen noch nicht zu ihm gestoßen sind.“
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Berlin, 23. Juli. Se, Koͤnigl. Hoheit der P rinz Au— M. Abends um 5 Uhr in Magdeburg
gust ist am 19gten d. eingetroffen und im Gasthofe zur Stadt London abgestiegen. Elber⸗
feld hielt am 19ten d. M. eine General⸗Versammlung, an der, außer der Direction und dem Directorial⸗Rath, Se. Ex⸗ cellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober; Praͤsident Frei— herr von Vincke, der Beigeordnete Herr Karl Feldhoff, als Nepraͤsentant des Ober Buͤrgermeisters von Elberfeld, und I36 Actignaire der Compagnie, welche zusammen 893 Actien ver— traten, Theil nahmen. Der Direktor, Herr P. Winkelmann, hielt bei dieser Gelegenheit folgenden Vortrag an die General⸗ Versammlung: ; . „Meine Herren! Wir hatten zuletzt die Ehre, Ihnen durch an die Direktorial iaths Versammlüng vom 31. rn, , . ber Compagnie en, und würden unsere fortgesetz ten Mittheilungen m so lange zurückgehalten haben, ware nicht' aus den . ir ichen 6 kanntmachung vom Monat Februar angefuhrten Gruͤnden die Noth— wendigkeit hervorgetreten, den diesjährigen Buͤcher⸗Abschluß, und somit auch die Genecral⸗Verfammlung um einige Mongte zu ver— schieben, eine Maßnahme, zu der wir nach Berathung mit dem Di— rertorl g Nathe übergingen, und wobei wir uns von' dem Wunsche leiten ließen, Ihnen heute eine um fo genauere Uebersicht uber den Stand des Geschaͤfts vorlegen zu koͤnnen. Sorgfalt in Erfuͤllung des uns in der vorigen lung ertheilten Auftrags zu einer möglichst baldigen und guͤnstigen Aufwindung der Geschaͤfte hatte sich bisher keincr Gunst ber Zeit⸗ Ereignisse zu erfreuen Unglücksfälle, Krieg und Mißgeschick man⸗ cherlei Art haben vielmehr nicht aufgehört, unabwendbare, bekla⸗ genswerthe Resultate herbeizuführen, * und manche wohlbegruͤndete frühere Hoffnung leider zerstort! Wir sind dadurch in den nicht ge— nug zu vedauernden, hierbei eine, pr ult. Mai abgeschlossene, also einen Zeitraum von M er legen, mr . /— ) ÄUthlr oder den Nominalwerth der Actien au 31 pCt. herabstellt, wobei Sie gefaͤligs bemerken wollen, daß a ,. ö 13 p ö Reserve begriffen sind, welche die fuͤr raͤthlich gehalten haben, um den fortlaufenden, wenn auch sich
— Die Rheinisch-Westindische Compagnie zu
unseren Vortrag Aug. v. J. uͤber Bericht zu erstat⸗
zu werden; der e kam möͤglichst gesichert darzustellen. Bei der Schaäͤtzung der Waa—
e a , ,, . . Compagnie
n unvermeidlich gewesen, und ünter gew éer⸗ waͤgung 6. Umstaͤnde, nach Berathung mit be n ,, festgesetzt worden. = Die Ihnen hier vorliegende Bilanz ist, wie Sie sehen, statutgemaͤß von Direction und Direktorial⸗Rath unter⸗ geich net; nach S. 42 Fhnen eine anderweitige untersuchung dersel⸗ ben jedoch frei estellt, worauf wir uns erlauben, Sie aufmerksam zu machen. Es ist bekannt, von welchen, jeden geschaͤftlichen Verkehr laͤhm enden Kriegs- Er, ignissen der Staat von Mer io, wose dst sich
sind ansehnliche Ab⸗
schon seit laͤngerer Zeit das Haupt⸗Interesse der Compagnie vereinigt findet, während des ganzen vergangenen Jahres die Schaubuͤhne war, und es begreift sich leicht, daß zen. anhaltende Stockung der Geschaͤfte auf die Ergehnisse unserẽer dosigen Etablissements nicht ohne nachthaligen Ein suß war Durch die Anwesenheit unferes als Special Bevollmächtigten hin? ausgesandten Suhdirektors Herrn C. 6 Becher, gerade in jener
hochbewegten und gefahrvollen Zeit, mußte jenen Etablissements der Compagnie, in der gewandten, durch Lünen vici f. n Wen zr Erfahrung und innige Vertrautheit mit allen Verhaͤltnisfen des Geschaͤfts unterstuͤtĩz ten Thaͤtigkeit desse ben, ein erhöhter, sehr bern⸗ higender Schutz erwachsen, Und wir haben nur aufrichtig zu be— dauern, daß durch jene ungluͤcklichen politischen unruhen und daraus hervorgegangenen unguünstigen Umstaͤnde die Compagnie nicht alle die Vortheile von dieser Mission eingearndtet hat, auf die zu hoffen sie ur spruͤnglich berechtigt war, Nach einer mühe und gefahrvollen Ress⸗ ist Herr Becher vor einigen Wochen zuräckgekommen und wir be⸗ dauern, daß eine Unpaäͤßlichkeit denselden verhindert hat, heute in unserer Mitte zu erscheinen. Vor seiner Abreise von Veracruz be— werkstelligte derselbe noch die oe n,. erschienene Aufhebung des Etablissements daselbst, so daß von allen fruͤheren Niederlassungen und Agenturen diejenige in der Hauptstadt Mexiko nur noch als die . besteht, bei welcher ebenfalls solche dkonomische Einschran kun gen stattgefunden haben, wie sie dem berminderten Geschaͤfts Umfange angemessen sind, und in allen brigen Theilen der Verwaltun nach Maß⸗ gabe der Fortschreltung der Liquidation jede mogliche Anwendung sinden So wie die vorliegende Auseinandersetzung des Gewinn- und Ver= lust⸗Conto's Ihnen, geehrte Herren, zeigt, hat ein großer Theil des dies maligen Ausfalls in unvorherzusehenden schweren Versusten an der West⸗Kuͤste von Suͤd⸗-Amerika seinen Grund, namentlich in den Jllissements mehrerer, fruͤher als ganz solide anerkannten, dem Druck widtiger Konjunkturen unterlegenen Handlungshdufer! — Bedauernd konnen wir bei dieser Gelegenheit nur hinzüfuͤgen, daß die Aufwindung der Interessen an genannter Kuͤste im Allgemeinen sehr langsam förtschreitet. Das Zusammentreffen so vieler Wider- waͤrtigkelten ist denn auch Schuld, daß bis jetzt mit Austheilungen von Geldern der Anfang noch nicht hat gemacht werden konnen, indem saͤmmtliche seit der vorigen Bilanz eingegangene Fonds erst eben hingereicht haben, die laufenden Verbinslücht sun, der Com⸗ pagnie zu beseitigen. Um nun aber in jener Beziehung dem Wun⸗ sche eines großen Theils der Herren Betheiligten zu entsprechen, schlagen wir Ihnen vor, anstatt der fruͤher beliebten Austheilung der fluͤssig werdenden Fonds in Raten von 159 pCt., schon damit anzufangen, sobald sich 5 pt. gesammelt haben werden, und in naͤmlicher Weise fortzufahren, wenn nicht guͤnstige Umstaͤnde hö here Dividenden in maͤßig kurzen Zeit- Abschnitten zulaͤssig machen. Oeffentliche Bekanntmachungen auf gewohntem Wege werden Ste dann seiner Zeit von den Erhebungs« Terminen und den dabei zu beobachtenden Formalitaͤten in Kenntniß setzen. Nach allen vor? stehenden Erlaͤuterungen wird es diejenigen Herren Theilhaber, wel che sich fuͤr den Plan zur Errichtung einer neuen Gesellschaft zum ausschließlichen Verkehr mit Mexiko interessirt haben, nicht! über? raschen, wenn wir in dieser Beziehung Guͤnstiges nicht berichten konnen, und mit Bedauern die gewonnene Ueberzeugung aussprechen muͤssen, daß, so viel Aufmunterndes sich auch noch' immer fuͤr das Gelingen des Unternehmens anführen läßt, die mehr und mehr sich haͤufen den Schwierigkeiten nicht leicht zu beseitigen seyn werden. Ungewiß uͤber den definitiven Beitritt derjenigen Theilhaber, welche sich, vor laͤngerer Zeit bedingungsweise mit ungefahr 13550 Stuͤck Actien für den Plan erklaͤrt haben, und bei dem abermals gesunke⸗ nen Real-Werth derselben, koͤnnen wir die, Zweifel an einer hinrei⸗ chenden Vereinigung von Kqpital nicht unterdrücken, abgesehen da⸗ von, daß ein großes Hinderniß in dem jedenfalls nur nach und nach in unbestimmter Zeit erfolgenden Eingange der Fonds zum Betriebe des neuen Geschaͤfts sich herausstellen wurde! Wir halten es fuͤr sinsere Pflicht, Ihnen diese unfere personliche Ansicht offen darzu legen, sollte sich indessen dennoch der Wunsch einer ferneren Ver= folgung des Plans an den Tag legen, so wuͤrden wir es fuͤr geeig let halten, daß sich unter den anwesenden dafur stimmenden Theil= habern ein Ausschuß bilde, mit welchem kuͤnftige geeig⸗ nete Maßregeln diesfalls getroffen werden koͤnnten. Von der uns in der vorigen General- Versammlung ertheilten Befuq= niß, nach umstaͤnden noch eine Summe von 50,000 Rthlrn in, neuen Ankaͤufen fuͤr Mexiko zu verwenden, haben wir aus den Ihnen bereits in unserem Berichte vom 3. August angegebenen Gründen keinen Gebrauch gemacht. Wir berichten Ihnen schließ⸗ lich, daß unser Kollege, Herr P Winkelmann, durch Geschaͤfts⸗ Verhaͤltnisse, welche ihm nicht laͤnger erlauben, sich der Mitleitung der Geschaͤfte der Compagnie zu widmen, veranlaßt, heute aus un“ serm Kolleglum austreten wich. Des Herrn Subdirektors C. G Becher's Kontrakt mit der Compagnie laͤuft gegen Ende kunft! gen Monats ab. Bei den immer mehr sich mindernden Geschaͤften halten die Verwaltungs-Kollegien es nicht fuͤr erforderlich, jene Stelle aufs Neue zu besetzen, sondern beabsichtigen dieselben, solche mit der des Rechnungsfuͤhrers in einer Person zu vereinigen“ **)
Nach Beendigung dieses Vortrages verlas der Vorsitzende ein Schreiben des Kränklichkeits halber abwesenden Herrn Sub— direktors Becher, wodurch dieser von der Gesellschaft Abschied nimmt, da derselbe im Begriff steht, Elberfeld gaͤnzlich zu ver— lassen. Am Schlusse der Sitzüng wurde zur Wahl eines neuen Direktors an die Stelle des ausscheidenden Herrn P. Winkel— mann geschritten; dieselbe fiel mit großer Stimmen⸗Mehrheit auf Hrn. W. Simons-Köhler. Nachdem dem austretenden Direktol der Dant der Gesellschaft votirt worden, beschloß die Versamm— lung noch, auf den Antrag des Vorsitzenden, eine Deputation an den Subdirektor Becher abzufertigen, um demselken die Gefuͤhle der General, Versammlung und die Hoffnung seiner . Wiederherstellung auszubruͤcken, verbunden mit Wunsche, daß er derselben auch in Andenken erhalten moͤge.
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Am 2lsten d. M. starb hierselbst Lebensjahre der Geheime
baldigen 1. dem herzlichen der Ferne ein freundliches
nach zuruͤckgelegtem 74aste hi gele sten Hofrath und Dr. der Medizin, Jer e—
; CꝘ— 2 2 2 . Jakob Wolff. Geboren zu Harzgerode im Anhalt Bernburgischen am 3. Februar 1759, wurde ihm der erste
wissenschaftliche Unterricht in Berlin zu Theil. gab er sich nach Würzburg, wo , , die zum Studium der lichen Vorkenntnisse einsammelte. Im Jahre 17356 bezog er die Universitat Goͤttingen und nachdem er sich hier vier Jahre lang dem medizinischen Studium gewidmet, wurde er am 17. Maͤrʒ 1730 zum Doktor er Medizin und Chirurgie promovirt. Eine wissenschaftliche Reise, die er unmittelbar darauf nach England antrat, trug nicht wenig dazu bei, seine Kenntnisse in dem Fache, dem er sich gewidmet, zu erweitern. Nach einem sechsmongt?“ lichen Aufenthalte daselbst kehrte er nach dem Kontinente zuruͤck Da er sich Berlin zum kuͤnftigen Wohnsitze gewählt, so machte
Spaͤterhin be er wahrend. eines dreijährigen Arznei Wissenschaften erforder⸗