— . ö 22 wb
w
* J
n , .
w
.
kord at „Kantone der zugleich noch einer der Vororte ist, das Volk und die dasselbe repraͤsentiren sollende Regierung in einer Haupt⸗Frage des offentlichen Lebens nicht mehr Eines Sinnes geblieben. Sey nun dies Ergebniß durch was immer fuͤr Einwirkungen herbei— gefuhrt, die Thatsache steht da, und wahrscheinlich ein ziemliches Gefolge von naͤhern und fernern Konsequenzen hinter ihr; denn als erstes Folge⸗Ergebniß steht nicht minder fest, daß das Volk, und wie man bereits weiß, nicht das Luzernische allein, nach wie vor der großen politischen Umgestaltung, fuͤr Einwirkungen em— pfaͤnglich geblieben, die von einer andern Tendenz, als der seiner , Regierung ausgehen. In hoͤherer Beziehung ergiebt sich daraus sowohl, als aus allem Uebrigen, was in Rin ihn auf das neue Bundeswesen in der Schweiz vorgeht, eine Erfahrung, die uͤbrigens dem aufmerksamen Beobachter des Ganges der Dinge schon lange genug bestaͤtigt ist: die Erfahrung naͤmlich, daß im Gesammtwesen der Schweiz vor Allem Partei-Zwecke und Rechthabereien nicht gedeihen, weil einerseits sich nie ge— nug Kantons⸗Gewalten dafuͤr hergeben, und andererseits die mehr oder weniger in die Klemme gerathenen Kantons-Tendenzen, wie das so eben vorgekommene Beispiel Luzerns beweist, unter den Bevoͤlkerungen anderer Kantone Verkuͤndete finden, wodurch die Kraft der betreffenden Kantons-Gewalten gelaͤhmt wird. In zweiter Linie und hoͤherer Beziehung ergiebt sich endlich die Wahrheit: daß bei ernsterem, durch eigentlichen Partei⸗ Unfug herbeigefuͤhrtem Zerwuͤrfniß unter den . die Gesammt—⸗ heit so gelahmt wird, daß in ihr weder Schlimmes noch Gutes, ja vielleicht nicht einmal Nothwendiges, durchzusetzen ist. Die Nutz-Anwendung dieser Erkenntniß wird demnach fruͤher oder spaͤter gemacht werden muͤssen, und besteht in dem Schlusse: daß in Folge einer aufrichtig bezielten, und in gleicher Tendenz be— werkstelligten Ausgleichung der Verhaͤltnisse, die dem bestehenden Zerwuͤrfnisse groͤßtentheils zum Grunde, vielleicht auch theilweise
zum Vorwande dienen, wohl zu einem neuen, alle vernünftigen
Wuͤnsche mehr oder weniger befriedigenden Bunde zu gelangen seyn mochte; daß aber durch einen groͤßtentheils verkruͤppelten, nur theilweise angenommenen Bund, ewig nie eine solche Aus⸗ gleichung zu erzwecken, und also eben so wenig ein haltbarer Bund zu erlangen seyn wird. Somit hat das anspruchslose Buͤnden durch seinen Vorschlag, den zu beherzigen am Ende wohl die Gewalt der Dinge zwingen wird, es wieder am besten mit dem Gesammt⸗Vaterlande gemeint.“
alm n
Neapel, 12. Juli. Am Bord der am 8ten d. aus Tunis hier angekommenen Tunesischen Kriegs-Brigg „der Hirsch“ be⸗ findet sich der Oberst Selim Aga, den der Bey von Tunis, der mit unserer Regierung abgeschlossenen Convention zufolge, mit dem Auftrage hierher gesandt hat, dem Koͤnige ein Schreiben seines Gebieters zu uͤberreichen und die muͤndliche Versicherung hin u f gen daß die aufrichtige Freundschaft des Beys gegen den Koͤnig ungeschwaͤcht fortdauere. Der Gesandte befindet sich in der Quarantaine⸗Anstalt von Posilippo.
Das Bad in Torre dell' Anunziata am Vesuv ist in diesem Sommer von einigen Fremden besucht.
Portugal.
Pariser Blätter vom 21. Juli enthalten Folgendes: „Wir haben uͤber Madrid Nachrichten aus Lissabon und Algar— bien erhalten, der Gouverneur der letzteren Provinz, Graf Mo— lellos, hatte am 5ten' d. M. sein Hauptquartier in Carvao, und benachrichtigte die Regierung, daß er den Feind unmittelbar nach der Ankunft der erwarteten Verstaͤrkungen angreifen werde. Zwischen den Vorposten beider Heere hatöe bereits ein Schar— muͤtzel stattgefunden, in welchem die Truppen Dom Miguels 18 Gefangene machten, unter denen sich der Oberst-Lieutenant de Mello, Adjutant des Grafen Villaflor, befand. Mehrere
Franzosen von dem Heere Dom Pedro's waren zu den ö.
giesen uͤbergegangen. Ein Infanterie und ein davallerie⸗ giment sind in Eilmaͤrschen von Coimbra zu der Armee in garbien abgegangen, und eine Infanterie⸗Brigade von 2000 Mann, welcher Tausende von Guerillas folgten, zog durch die Provinz Alemtejo eben dahin, von wo man bald entscheidenden Nachrichten entgegen sehen darf.“
Türen t.
Der Oesterreichische Beobachter vom 23. Juli mel— det: „Durch außerordentliche Gelegenheit sind offizielle Nachrich— ten aus Konstantinopel vom 10. Juli hier angelangt. Sie enthalten die bestimmte Anzeige von dem vollzogenen Uebergange der Aegyptischen Armee uͤber den Taurus und von der hierauf erfolgten Einschiffung des Kaiserl. Russischen Huͤlfs-Corps, wel— ches am besagten 1 Morgens mit einem leichten Suͤdwinde die Rhede von Bujutdere verließ, um in das schwarze Meer zu— ruͤckzukehren. Die Englische Escadre unter Admiral Malcolm hatte bereits am 2. Juli von den Dardanellen weg nach Samos sich gewendet.“ 1
W allachei.
Krajowa, 10. Juli. So eben erhalten wir die Nachricht, daß Jassy, die Hauptstadt des Fuͤrstenthums Moldau, von einer furchtbaren Feuersbrunst heimgesucht worden ist. Nach den vorläͤu⸗ figen Berichten sollen gegen 800 Haäuser, und namentlich das K. K. Oesterreichische Konsulats-⸗Gebaͤude, in Asche gelegt wor— den seyn; das Archiv ist jedoch gluͤcklich gerettet worden.
Inland.
Berlin, 28. Juli. Zur Unterstuͤtzung der Abgebrann— ten von Lübingh än fen im Regierungs⸗Bezirk Muͤnster), welche Stadt am 10. Oktober v. l! von einer Feuersbrunst heimgesucht wurde, die in wenigen Stunden 135 Haͤuser, außer den Nebengebäuden, einaͤscherte und 145 Familien nicht bloß ihres Obdachs, sondern ihrer ganzen beweglichen Habe beraubte, haben Se. Majestaͤt der Konig, Behufs der von den Verun— gluͤckten aus eigenen Mitteln nicht zu bewirkenden Wiederher⸗ stellung der Gebäude und n n der Mobilien, eine allgemeine Kirchen- und Haus-Kollekte zu bewilligen geruht. ö .. Zur Erleichterung des Geld-Verkehrs unter der Magde⸗ burger Kaufmannschaft hat die hiesige Koͤnigliche Hauptbank be— schlossen, 160,009 Rthlr. in Banko-Scheinen durch das dortige Banko⸗Direktorium in Circulation setzen zu n. und es ist diesem Antrage von Seiten des Herrn Finanz ⸗d inisters Excel⸗ lenz mit der Maßgabe gewillfahrt worden, daß die gedachten Scheine bei saͤmmtlichen Königlichen Kassen, jedoch nur in Mag—
deburg selbst, in Zahlung angenommen werden koͤnnen, und auch u den Ausgaben wieder verwendet werden, wenn die Empfan—
seses Zahlungsmittel wuͤnschen. nr e z eißenfels feierte am 24sten d. M. die dasige
— In
X
Schuͤtzen⸗Gesellschaft das Schuͤtzen-Jubilaͤum eines ihrer Mit— ,. des Buͤrgers und Rauchhaͤndlers J. G. Wermann, desselben, der bereits im vorigen Jahre, wie auch seiner Zeit in dieser Zeitung gemeldet worden, seine funf igjaͤhrige Jubelfeier als Buͤrger der Stadt Weißenfels beging, ie herzlichste Froͤh⸗ lichkeit und Theilnahme sprach sich bei diesem zweiten Jubelfeste des von allen 9 Miitbuͤrgern hochgeachteten Mannes aus,
— Der Wirkliche Geheime Staats, und n n Freiherr von Kamptz ist, am 23sten Morgens, von Trier kom— mend, wieder in Achen eingetroffen. . —
Aus Achen wird folgendes Faktum einberichtet; „Als der Kupferschlaͤger Keysers zu ie, am 2lsten v. M. mit drei Gesellen in einen Brunnen daselbst stie, um eine Reparg— tur in demselben vorzunehmen, wurden alle Vier von mephyti— schen Duͤnsten ergriffen und betaͤubt. Auf den Huͤlferuf des Keysers wagte sich der Landwehr-Artillerist Leonhard Aretz in den Brunnen, mußte jedoch wieder zuruͤckkehren, da ihm die Stickluft anfangs jede Kraft benahm. Dies hinderte ihn jedoch nicht, zum zweitenmale den Versuch zu machen, und er war jetzt so gluͤcklich, zwei der Gesellen, die sich bereits in einem besin— nungslosen Zuͤstande befanden, zu Tage zu foͤrdern. Mit dem Maurer-Meister Lambert begab er sich hlerauf zum drittenmale in die Tiefe des Brunnens, und fand dort, rücklings an der Leiter hangend, den dritten Gesellen. Nachdem er auch diesen herauf getragen, stieg er, obwohl sehr enkraͤftet, noch einmal in die Tiefe hinab, und gelangte muͤhsam mit dem Letzten der Ver— ungluͤckten, mit dem Meister selbst, wieder in die Hoͤhe. Die sofort angewandten Huͤlfsmittel brachten die beiden, zuerst aus dem Brunnen geschafften, Gesellen wieder zum Leben zuruͤck. Der Meister und der letzte Geselle aber hatten bereits ihren Geist aufgegeben, und die Wiederbelebungs-Versuche blieben des— halb ohne Erfolg.“
Die heute Nachmittag hier eingegangenen Pariser Zeitun— gen vom 22. Juli sind ohne alles politisches Interesse.
Vermischte Nachrichten.
Ueber die Neger-Kolonte in Liberig. ;
Die neuesten Nachrichten von der Amerikanischen Neger⸗Kolo—
nie in Liberia, auf der Westküͤste von Afrika, lauten so erfreulich, daß sich jetzt fast mit Gewißheit voraussehen laͤßt, daß diese Nieder— lassung zugleich das Mittel seyn wird, Rordamerika von dem Krebs schaden seiner schwarzen Bevoͤlkerung zu befreien, und Afrika zu einer bisher dort nie gekannten ill ift hen zu erheben. Der Plan zu dieser Kolonie wurde im Jahre 796 von einem Quaͤker in Bal— timore, Namens Hopkins, gemacht, und ist, seitdem von dieser Sekte mit ihrer charakteristischen Beharrlichkeit, gesunden Men— scklenverstande und zarten Menschlichkeit verfolgt worden. Sie be— wogen im Jahre ils den Senat von Virginten, alle Sklaven, welche der Staat enthielt, zur Ausfuͤhrung anzubieten. Jefferson, als Praͤsident der Freistaaten, unterhandelte umsonst über ein Ge biet fur sie, theils in Afrika, theils in Brasilien. Im Jahre 1816 erneuerte Virginien seinen Antrag, und ein Mitglied des Kongresses in Washington, General Mercer, errichtete hierauf im Jahre 1817, die Amerikanische Gesellschaft fur Colonisation der Neger, und Li— berig wurde, mit geringen Mitteln und unter Schwierigkeiten, ge⸗ gruͤndet, welche die Existenz der Kolonie und der Gesellschaft oft in die groͤßte Gefahr setzten. Das Prinzip der Gesellschaft ist, den Ne⸗ ern freie Ueberfahrt nach Liberig zu geben, und ihnen das Land, das
ie ven den Eingebornen gekauft hat 30 Ac es für jeden), anzuwei⸗ sen, sie mit Lebensmitteln, Dach und Fach und Ackerwerkzeugen zu verse⸗ hen, und dann ihrer eigenen Administration und Sorge zu uͤberlassen. Nur zwei Europaͤer werden in der Kolonie zugelassen; der eine als Haupt⸗ Agent der Gesellschaft, der andere als Arzt. Der Grund liegt theils in den großen Kosten, welche Europaͤische Agenten verursachen, theils aber in der Absicht, die Neger so viel als möglich sich selbst admi⸗ nistriren zu lassen, und dadurch ihre schlafenden Kraͤfte und bas Ge— fuͤhl ihrer Wurde zu wecken, welche unter der Gegenwart und un— ter der Aufsicht von Europaͤern immer leidet. Der Erfolg uͤber⸗
steigt seit den letzten Jahren alle Erwartung. Die Neger gruͤnden
Dörfer und Schulen, der Ackerbau und Handel ist im bluͤhendsten Zustande und ihr heilsamer Einfluß auf die eingeborenen Stämme nimmt taͤglich mit großen Schritten zu. Die Kolonie erstreckt sich von 7 bis 5 Grad nördlicher Breite und nimmt das Meeres- ufer bis etwa 3) Englische Meilen landeinwaͤrts ein. Der Sitz der Agentschaft und die Hauptstadt der Kolonie ist in Monrovia, am Flusse Mesurado; die aus Amerlka eingefuͤhrten Neger betragen jetzt etwa 3300 Koͤpfe. Die Eingeborenen, welche sich ganz an sie an— geschlossen und sich den Gesetzen der Kolonie unterworfen haben, sind etwa 15,090 an der n und die zahlreichen Staͤmme der Bassas, welche den Distrikt zwischen den Göanzen der Ko⸗ lonie und den Gebirgen landeinwärts bewohnen, stehen fast gäͤnz⸗ lich unter dem Einslusse der Kolonie; ihre Zahl mag 13), 900 betragen. In ganz Nord-Amerika regt sich unter allen Klassen ein außerordentliches Interesse fuͤr die Kolonie; außer Vir inien ha⸗ ben noch Kentucky und Delaware alle ihre Sklaven zum Ausfuhren angeboten, und nur die beschraͤnkten Geldmittel der Gesellschaft hin⸗ dern sig, Hunderte von Schiffen mit Kolonislen anzufüllen. Jeder Kolonist kostet, vermoͤge der vortrefflichen Oekonomie der Ceesell⸗ schaft, im Ganzen nur 8 Pfd. Sterl. überzuführen und anzusiedeln. Dieser große Eifer ist jedoch nicht allein der Philanthropie zuzu— schreiben; die Sklaven-Besitzer haben sich nach und nach uͤberzeugt,
daß gegenwaͤrtig Sklaven nur fuͤr die Kultur von Zucker, Reis, 368 ; f ö ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
und Baumwolle mit Vortheil angewendet werden können; uͤberall, wo diese Kulturen nicht bestehen, wurden alle Sklaven sogleich freigelassen werden, wenn sich die weiße Bevölkerung nicht vor ih⸗ nen fuͤrchtete. Daher die allgemeine Neigung, sie der Colonisa⸗ tions⸗Geselschaft zu uͤberlassen, außer in Suͤd-Carolina, wo die Baumwollen-Kultur ihre Anwendung noch immer vortheilhaft macht; aber in demselben Maße, als die Einwanderung von den oᷣstlichen Provin⸗ zen zuaimmt, und daher der Preis der Hand-Arbeit sinkt, in demselben Maße wird dieser Rest von Opposition gegen die Eolonisation aus sterben, und die Zeit laßt fich vorauss'hLen, wo die Sklaverei im ganzen Gebiete der Freistaaten aufgehdrt haben und der groͤßte Theil der et gen schwarzen Bevdlkerung nach Afrika zurückgekehrt seyn wird. enn nicht nur die Sklaven, sondern auch die freien Neger in Nordamerifa richten ihre Augen auf Liberia, als den einzigen Ort, in dem sie ein Vaterland finden knnen, wo sie nicht von ih— ren Europaͤischen Nachbarn verachtet und mißhandelt werden. Je größere Fortschritte sie in Bildung, Reichthum und Selbstgefüͤhl gemacht haben, um so deutlicher fühlen sie, daß Amerska nie ihre Heimath werden kann, daß die beiden Raçen nie auf gleichem Fuße zusammen leben könen, und daß sie die Weißen verdrängen oder von ihnen unterdrückt werden müssen. Sie haben daher in verschie⸗ denen Staͤdten der suͤdlichen Stagten Versammlungen gehalten, in de— nen sie besch lossen haben, nach Liberia auszuwandern, fobald sie ihr Vermdoͤgen realisirt haben werden, daß die ersten, welche die Ko—⸗ lonie erreichen werden, die Ankunft der uͤbrigen vorbereiten und ihnen Land zur Bearbeitung aussuchen sollen, und daß sie jedes Apfer bringen werden, ihren Entschluß auszufuͤhren. Die freien Neger in Natchez haben im verflossenen Jahre zwei Deputirte aus ihrer Mitte nach Liberia geschickt, um sich felbst von dem Zustande der Kolonie zu a frfen gen und darüber zu berichten. Sie kamen im September zuruck, ünd hler folgt ein Auszug aus ihrem Be— richte. „Wir warfen den 39. Juni Anker in Monrovig, und blie⸗ ben drei Wochen in der Kolonte, welche Zeit wir benutzten, Alles ju heohachten, und fast alle Ansiedelungen zu besuchen. Wir wur—
IVb w
den überall als Brüder ünd n kihe h Un. welche unsere Erwartungen weit übertraf, und uns sogleich! misches Gefuͤhl mittheilte; die Kolonisten sind von einem Gen Freiheit und Unabhaͤngigkeit beseelt, welcher Alles übertrifft, wir je in Amerika gefunden haben. Im Allgemeinen sin) Wohlstand den freien Negern in Amerika weit überlegen; si len, daß sie eine Heinigth haben, und fuͤrchten weder! noch Neger; sie haden Nieniand uber sich, sondern sin ren, Nachbarn uͤberlegen; sie haben Gesetze, welche si selbst geben, und sind stolz darauf. Wir haben seit
rer Ruͤckkehr die Haͤuser einiger der wohlhabendsten
Al gemeine
—
e — ——— — ————————
zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Neger in New. Hork und Philadelphia besucht, und haben kem selben so gut ausgestattet gefunden, als viele in Monropig. Fußböden sind mit Teppichen belegt, Alles athmet Wohlfeyn, lichkeit und Bequemlichkeit. Es giebt fuͤnf Schulen, von den zwei besucht haben, und mit den Lehrern und Kindern sehr den waren. Wir beobachteten die Moralitaͤt des Volkes mit Aufmerksamkeit, und haben nur Einen Betrunkenen gefunden? 209 Sonntag ist geheiligt, und einer von uns predigte vor einn *. sammlung von mehreren hundert wohlgekleideten, aufmerksame rern. Wir haben nur zwei Personen gefunden, welche mit der Koln zufrieden waren, und ihre Klagen schienen uns unbillig Das Lan; . und Millsburg . . , am Dil ihn. wir effer, Weizen, Reis, Zucker, Platanen, Baumwolle, Orangen, ; ; neh, affet, ohnen, füße artosse in a ser Miel nen, in Amtliche Nachrichten andere Gewaͤchse in den Pflanzungen. Hornvieh, Schafe, g Schweine und Huͤhner sind im Ucherfluß. Das Volk schien Kronik des Ta ges gesand, und besonders die Kinder übertrafen Alles, was wir j rikg gefunden haben. Wir waren dort in der, Negenzeit é Köoͤnigl. Majestaͤt haben den Land- und Stadtgerichts⸗ s nur Einmal heftig regnete; es ging ein kühlende Win ur Sethe in K. zum Rath bei dem Ober Landes die Hitze war nicht großer, als in Natchez im September. bin Hamm AÄllergnädigst zu ernennen geruht uns Andere erzählt, was wir selbst in Liberig gesehen haben, ; ö n . ten wir es nicht geglaubt, und wir sollten uns daher nicht m wenn unsere Bruͤder uns der Uebertreibung anklagen solltz wunschen, sie moͤchten es selbst sehen und tuͤr sich selbst n Es ist unsere Ueberzeugung, daß freie Neger dort ihre und ihre Moralität sehr verbessern, und glücklicher und! werden muͤssen, als sie hier seyn konnen. Nur dort Veger der Freiheit genießen, und wo Freiheit ist,ů w Diese 2 .. beiden , 6 Frankrei ch. rer gewaltsamen Verbindung waͤhrend einiger Jahrhunden . 90 ani . R. - . zu . und die Neger Afrika wieder heimzugeben, ist SFbchuliz Herr Odilon⸗-Barrot hatte gestern eine lichste Ereigniß, das den Freistaaten begegnen konnte, und! 34 im Könige. . zige, das die weiße Bepölkeung der fuͤblichen Staaten n ins. nacheinander mehrere Stabs-Offiziere in Dienst⸗ üntergange retten konnte. In England wirs in diesem in Kwenheiten von hier nach den Baͤdern von Montd'or ab— zine Gesellschaft sür einen gleichen Zweck gestiftet, und ir R, um daselbst die muͤndlichen Befehle des Conseils-Praͤsi⸗ Aenderungen, welche der Gesetzgebung der Englischen fu M einzuholen. Ueberdies wird taͤglich eine Staffette dort— h n werden ohng ö n, ,, ppedirt. k zur Entfernung eines Theils ihrer Neger Bevdlkerung i Ber Minister des 8 . K zu bieten. Die Zeit scheint gekommen zu seyn, wo Afütg ter r. 8 ,, 6 . , . unendlichen Leiden, welche ihm durch den Stlaven-Handel terricht vertheilt z ng des Elemen— worden find, wenigstens einige Entschaͤdigung erhalten wird * 3 E Ri diese Kolonieen, mit einer Bevölkerung, die an Acbeit gen Der raf Eve Rigny, Praͤfekt des Departements des und einige der Bedurfnisse des eivilisirten Lebens und dt und Loir und Bruder des Marine ⸗Ministers, ist zum einer großen Entwickelung derselben mit sich bringt, muͤsc Brath ernannt worden. wendig auf die Bildung der Neger-Raçe einen Einfluß a Der heutige Moniteur enthaͤlt die Anordnungen, welche welchen man weder von Europ ischen Kolonieen, noch von h Aufstellung der hiesigen National- Garde bei der Revnle Etablissements, noch von Missionairen erwarten kann. Ssten getroffen worden sind; es erhellt daraus, daß die von — — — — — — Zournal de Paris gegebene Nachricht, als werde die Na— Garde sch im Garten der Tuilerieen in Kolonnen formi— . nd von dart aus bei dem Koͤnige vorbei marschiren, unge⸗ det war. Die fuͤnf Brigaden der National; Garde werden
Aus wärtig
Amsterdam, 25. Juli. . ⸗ Niederl. wirkl. Swhuld 4815. Ausgesetai“ Schuld — hr wie bei den fruͤheren Musterungen, sich langs der Bill. 22. 63 102. Nea. Soz. COestcrr. 23. Preuss, MHFe Rivoli und den Boulevards aufstellen, und der Koͤnig
Kuss. („ 1828) 1006. (v. 1831, 9tz. 53 Sa lrot dem Vorbeimarsche an der ganzen Linie entlang reiten. ' auptungen der Oppositions-BVlaätker, daß der König sich straßen pon Paris nicht zeigen wolle, um dem Rufe: Bastillen!“ ö zerfaͤllt damit von selbst. ö sschall. Clauzel at den ihm angetragenen Vorsitz in der olonisten in Algier ernannten Kommission angenommen. vom 20. Juni datirten Schreiben, worin der Marschall London, 2. Juli. 41 D . den Pflanzern anzeigt, sagt er unter Anderem:
38 Cons. auf Ahrechn. SSz ex. Div. Belg. 93. h Kriegs. Minister hat mir vor drei Tagen versichert, daß Gricesi zh. ieder. a3. part 15s. Sefips z' brur. ke tben eine Million fuͤr die Festungs-Bauten in Algier e, Fi, 3 jesen habe und hinzugefuͤgt: „„Ich kann mir nicht denken,
, 6 . 6 er nn jemals den Vorschlag wagen sollte, den ö 6 er, 85 J n sog. B 35 1 . Landes aufzugeben.“ Dies sind seine eigenen
Der Temps wuͤnscht, daß die Regierung der Kommissi Algier ges⸗ erde ge Fr zur . Königliche Schau spiele. [a, 3. ,,, u 6 . 4 . — 3 ᷓ ö Mg mitg ge: „Was ist der genaue Flaͤchen— jnhalt der Montag, 29. Juli. Im Schauspielhause: Phäͤdra, sischaft und welches sind ihre Gränzen? Wie groß ist die spiel in 5 Aufzuͤgen, nach Racine, von Schiller. Hier kerung, nach ihren verschiedenen Klaͤffen? Von welcher Art Mißverstaͤndnisse, Lustspiel in 1 Aufzug. . ie Autorität des Dey uber die Provinze ö ö t r Mari 7 890 ee n . inzen, und wie ward
Dienstag, 30. Juli. Im Schausspielhquse Heat ägeuͤbt? Wie war das Raͤderwerk seiner Verwaltung und beck. Hierauf: Ein Stuͤndchen vor dem Potsdamer, ung beschaffen? Welches Band knuͤpft seit dem Sturʒe
Mittwoch, 31. Juli. Im Schnuspielhause: Dit hs die Staͤmme an einander? Leben dieselben in . unter sich. Hierauf: Der erste Schritt. ⸗ Unabhängigkeit von einander und von einer Central-Re⸗—
Donnerstag, 1. August. Im, Opernhause: Auf Pie ist jeder Stamm im Innern organisirt und wie Iphigenia in Tauris, . Oper in 4à Abtheilungen, mi ß im Durchschnitt seine Bevölkerung und seine Militair⸗ Musik von Gluck. (Madame Schechner-Waagen: N Gehen die Stämme in ihren Angriffen einzeln zu Werke als letzte Gastrolle. 6. Hammermeister: Orest.) zereinigen sie ihre Kraͤfte, und wer fuͤhrt dann den Ober
Zu diefer Vorstellung w erden, die mit Donn Wie versehen sich die Veduinen, die jetzt durch die Franzoͤsische gk dn if n 6. . „Fidelio“ fruher geht 27 . h. festen Verbindung mit dem Meere abgeschnit⸗
lllets gültig seyn. mit ihren Beduͤrfnissen, oder koͤnnen sie der Aus- und Cin uhr
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des erstu entbehren? Ist i en. ,, n ,,.
*. i so , . wie das Meer? Wie breit . . ichschnitt das Kuͤstenland und die Kette des 37 Könäigstädtisches Theater. it letztere nicht fuͤr . undurchdringlich und ,.
Montag, 20. Juli. Das Pfefferroͤsel, oder: Die ; Bevolkerung nicht einen sichern Zufluchtsort gegen uns? ter Messe im Jahre 1297, Gemaͤlde der Verzeit in s Al ü das Mittel, um die Häuptlinge der Staͤmnine zu be⸗ Charlotte Birch Pfeiffer. (Dile. Weick: Das Pfeffer un als Nachfolger des Deys anzuerkennen und mlt uns hren . Verbindungen anzuknuͤpfen?“
Dienstag, 30. Juli. Zehn Jahre aus dem Leben ein Professoren des“ Eoll'ge de France waͤhlten gestern oder: Böse Rathschlaͤ ge, Melodrama in 6 Abthellung iihhers a Nachfolger Andrieur s auf den Lehrstuhl der Friedrich Gene. ha Literatur, und Herrn Rossi aus Genf als Profes⸗
. ers Deton opmie statt den verstorbenen Herrn Say. hui hienge von Fremden, groͤßtentheils Englaͤnder, kom⸗ ae oben. ö Departements hier an. gegeben worden . ö sse auf der Polizei⸗Praͤfek⸗
Scheine 91.
53 do. 44.
Antwerpen, 22 Juli.
53 Span. 68. g
lia imhurg, 25 Juli. ⸗ : Oesterr. 33 Met. 953. 48 do. SJ. Bank- Actien 1242. dzug
1014. Russ. IIolII. (v. 1831) 924. Net. in IIami l-. Cn. g. 1 4 m
lPrümien-Sclieine iiszz. Holn. i199 Din. 72.
58 Belg. 933. 3.
NEUESLTE. EBGRSEH-N3CGnICHEIEI
Paris, 22. Juli. Heute schloß 5proc. Rente MB . . . . ,, zbroc, r. women Tl e alben zzrur achten. eintze dreißig sunge Leute (our. 77. 35. 5proc. Span. perp. 70. 3proc. do. d. Nen öffentlich . 6 dem Rufe; „Es lebe die Republik!“ Belg. Anl. 953. Sproc. Roöͤm. gi]. lichen Garten guf, den Bohzlevards eintraten, einen
ö [ *ebis anwesenden Municipal⸗Gardisten wollten ihnen
Frankfurt a. M., 25. Juli. Oesterr. 5proc. Mett sen dicken, jene aber machten Anstalt, sich mit Stoͤcken und dh. äproc. S741. 873. 22Iproc. 53. G. 1proc. 23. Br. und zu vertheidigen, bis ein Piquet Linien⸗Truppen an- Actien 1535. 1533. Part.“ Obl. 13735. 1379. Loose ö Da . der Ruhestoͤrer verhaftete. 2011. G. Holl. proc. Obl. v. 1832. 92 . 92.4. Holl nn seur n r de Lyon meldet: „Der Redacteur des 5o;* 6. 1e ö. . der Anklage der Aufreizung zum Ungehor,
wenn . gsetze vor den Instructions⸗Nichter geladen wor—
n, mal, Cn seinem Blatte Jus eigener Autoritaͤt die Lyoner Nedaeteur Cottel mags ide ausacfordert hatte, sich zur Feler der Jutt, Tage . ö, n, . in der Sommer-Uniform Hal ehm nn n politische nsche auszusprechen. Bekannt⸗
Gedruckt bei A. K 3 2 dun e, Oeder laut der e rr 6 und 7 des st den Lg?! Marz 1831. unter den Maires und Praͤfekten, ' ben. gehörigen Buͤrgern verboten, sich ohne die ausdruͤck⸗ shbe'ungdieser Behörden zu versamineln.“ — In Bezug 1 elne g en hei. Har der Praͤfekt des Rhone? Departe⸗ 141 aspari saire von la Guillotiere
n, an den
Preußische Staa
—
Berlin, Dienstag den 30 sten
(dem Lyoner Quartier, wo die meisten Seidenwuͤrker wohnen) ein Schreiben erlassen, worin es heißt: „Mein Herr! Laͤngst wußte ich, daß eine Anzahl von Lhoner National ⸗Gardisten be⸗ schlossen haben, an den Juli-Tagen in Uniform zu erscheinen, um ihren Beitritt zu den durch diese Tage bekraͤftigten Prinzi⸗ pien zu. erkennen zu geben: ich betrachtete ihre Gegenwart zu diesem Feste als eine der schoͤnsten Zierden desselben. Aber eine Partei hat diesen Beschluß zu ihrem Vortheil wenden und die— jenigen, welche in der National⸗Gardisten⸗ Uniform erscheinen wurden, als ihre Anhaͤnger betrachten wollen. Sie hat sogar die National ⸗Gardisten zu einem ungesetzlichen Schritte, namlich zur Versammlung in Compagnieen und Bataillonen, zu verleiten gesucht; dergleichen Versammlungen sind aber durch die Gesetze verboten und diejenigen, die dabei das Kommando uͤbernaͤhmen, wuͤrden in schwere Strafen verfallen. Die National— Garde ist uͤber solche Einfluͤsterungen erhaben, und wird ihre Tages-Befehle sich nicht von den Zeitungen geben lassen; uͤber— all war sie die festeste Stuͤtze der Gesetze. So hat sie sich in Paris und Grenoble gezeigt, und so haͤtte man sie auch in Lyon unter noch schwierigeren Umständen finden koͤnnen. Die Lyoner National—⸗ Garde gab den schoͤnsten Beweis ihres Gehorsams gegen das Gesetz und ihres wahren Patriotismus, als sie ihr eigenes Bestehen dem Frieden und der Eintracht zum Opfer brachte, und auch jetzt giebt sie wieder einen solchen⸗ Beweis, indem sie nach ihrer neuen Organisation die wichtigen Grunde, die ihre Bewaffnung noch verzoͤgern, so richtig wuͤrdigt. Die Uniform der National— Garde wieder erscheinen zu sehen, wird also fuͤr alle guten Buͤr— ger ein Gegenstand der Freude seyn und diejenigen, welche die⸗ selbe anlegen, werden ihr auch Achtung zu verschaffen und den falschen Freunden, die daraus einen Anlaß zu Unruhen herleiten mochten, Stillschweigen zu gebieten wissen. Sie werden jede öffentliche Versammlüng vermeiden, die zu der Vermuthung be— rechtigen koͤnnte, daß sie den Befehlen einer Partei gehorchen, und werden sich des Vertrauens, das sie verdienen, würdig zei⸗ gen. Was die patriotischen Bankette betrifft, so sind sie an die— sen festlichen Tagen in der Ordnung, und ich sehe keinen Grund, meine Erlaubniß dazu zu verweigern.“
Die Streitigkeiten zwischen den Lyoner Fabrikherren und den Seidenwuͤrkern sind noch immer nicht geschlichtet, da beide Theile von ihren Forderungen nichts nachgeben wollen; die Wuͤr⸗ ker, die man verhaftet hatte, sind am ihten frei gelassen wor— den. Der Maire hat eine Bekanntmachung erlassen, worin er den Seidenwuͤrkern zwar das Recht zuerkennt, den Preis der Arbeit mit den Fabrikherren gemeinschaftlich zu bestimmen, sie aber zugleich an die Pflicht erinnert, ein Ihk Arbeit, dessen Preis zwischen beiden Theilen einmal bedungen worden, auch fuͤr denselben zu beendigen und nicht mitten in der Arbeit ihre Forderungen zü steigern.
D Graf Bianco, einer der Piemontesischen Fluͤchtlinge, ist von Marseille, wo er sich aufhielt, durch Gendarmen bis zur Belgischen Graͤnze gebracht worden.
Auf den Straßen von Marseille finden zwischen den Legi— timisten und den Republikanern in den Abend-Stunden haͤufig Streitigkeiten statt; die Ersteren ziehen mit grun und weißen Kleidern und Baͤndern umher und singen: „Heinrich, Du wirst einst noch in Frankreich regieren!“ Die Republikaner rufen dazwischen: „Es lebe die Republik!“ und „Frankreich wird nicht untergehen!“ Mehrere Republikaner sind verhaftet worden.
Der Patriote de la Meurthe enthaͤlt eine Protestation von Einwohnern der Stadt Nanch und des Meurthe⸗Departe⸗ 6 gegen die Erbauung von Forts auf den Anhoͤhen von
Nachrichten aus Bayonne und Pau ufolge, sind in meh⸗ reren Ortschaften des Departements . . ö 39 mentlich in Cambo, zwischen den Einwohnern, welche Taback anbauen und dadurch das Interesse der Regierung, die das Ta— backs⸗ Monopol besitzt, verletzen, und den Aceise⸗Beamten, welche die gemachten Anpflanzungen ausreißen wollten, blutige Schlä— gereien vorgefallen, so daß Truppen von Banonne dahin gesandt werden mußten, um die Accise-Beamten bei Ausuͤbung ihrer e,, 9 beschuͤtzen.
Das Lastschiff „Luxor“, welches den roßen Aegyptischen ich h, von, Toulon nach Cherbourg e gh 1 , öde. ö. Gibraltar Ingelaufen, weil das Dampfschiff „Sphinx“, in n es am Schlepptau geführt wird, Kohlen einnehmen
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen Oberhaus. Siz⸗ , , n 19. Ju li. (Nachtrag In seinen Vortrage . Funsten der zweiten Lesung der Irlandischen Kirchen-Reform⸗ Bill äußerte der Lor d-Kanzler, die auf den Kroͤnungs-Eid bezüglichen Einwendungen der Opposition widerlegend, unter An— derm; „Man behaupte, daß auch, wenn die dringendste Noth— wendigkteit für den Staat — wenn die Stimme des Volkes?! wenn die einmüthige Erklarung der Regierung — wenn der Wille der, Parteien, fuͤr welche der Eid vorgeschrieben werde, und welche allein bei der Beobachtung desselben betheiligt seyen, eine Veraͤnderung nach Maßgabe der Beduͤrfnisse verlangen sollten, dennoch, möge geschehen, was da wolle, = mögen Jene noch so laut es begehren, moͤgen die Gefahren noch so zahlreich, noch hä ,. . — abe die Nothibendigkeit von
Verpflichtun ispensiren noc enbar j ; weislich sich 6 h so offenbar, noch so unab
der Katholiken . kommen, welche auf Erden eine' Gewalt zu
oͤsen dem geistlichen Oberhaupte ihrer Kirche beiU legten; und allerdings schelne die Aeußerung Eines der hochwuͤr⸗ digen Praͤlaten darauf hinzudeuten, daß es hoͤchstens geistliche Hände seyn duͤrften, denen man die Loͤsung eines solchen Kno— tens anvertrauen dürfe. .
—
Haͤtten aber die edlen Lords gegenuͤber
3 . 2 er n, ea
Recht, daß eine jede Veranderung in den unteren kirchlichen Einrichtungen eine Verletzung des Kröͤnungs-Eides involvire, so machten sie sich der groͤßten Diffamation gegen das Andenken derjenigen Monarchen und Minister schuldtg, welche birher bei ihnen selbst als die groͤßten Stuͤzen der Kirche Und der Religion gegolten hätten. Sey die Aufhebung von Bisthuͤmern eine Verletzung des Kroͤnungs-Eides, so mache es darin naturlich keinen Unterschied, ob eins oder ob zehn Bisthuͤmer aufgehoben wuͤrden. Was wuͤrden da Ihre Herrlichkelten wohl sagen, wenn er ihnen bewiese, daß Georg'II. selbst, dieser „hoͤchst religiöse Konig“, fuͤr welchen unter diesem Epitheton ge— betet werde, daß dieser ein Bisthum im Jahre 1715 und ein anderes im Jahre 1752 aufgehoben, und daß Herr e,, ja, Herr Pelham selbst (damals Minister, Haupt der
ory⸗-Partei)h ihm dazu gerathen habe. — Lord Wo nford un— terbrach hier den Kanzler mit der Bemerkung, es seyen das Ir— laͤndische Bisthuͤmer gewesen. — Allerdings, fuhr Lord Broug,;, ham fort, waren es Irlaͤndische Bisthuͤmer; aber ich glaube, der edle Lord wird es nicht machen wollen, wie jene Dame, die einen faux pas damit entschuldigte, es sey jenseits des Kanals St. George geschehen. Ein anderes, nicht minder schlagendes Beispiel ereignete sich im Jahre 1817. Es war schon im Jahre 1807 davon die Rede gewesen, den Katholiken einige Rechte zu⸗ zugestehen, und die damaligen Minister hatten eine Bill zu dem Ende in das Parlament gebracht; aber diese wurde
fuͤr so verfassungswidrig und fuͤr eine solche Verletzung des Kroͤnungs Eides gehalten, daß sie verworfen ward und das Ministerium abtreten mußte. Nachfolger des
damaligen Kanzlers (Lord Erskine's) ward derselbe edle und gelehrte Lord, der auch dessen Vorgänger gewesen war (Lord Eldon) und vor dessen Urtheil der edle und gelehrte Lord, der heute Abend die Debatte eröffnet hat (Lord Eldon), dabei sol— ches Gewicht auf das Entgegenstehen des Kroͤnungs-Eides le— gend, gewiß einige Achtung besitzt. Und doch hat eben derselbe edle und gelehrte Lord im Jahre 1827 gerade diejenigen Zuge⸗ staͤndnisse den Katholiken gemacht, welche schon die im J. 1867 verworfene Bill fuͤr dieselben beabsichtigte. (Der Herzog von Cumberland berichtigte, es sey das 1807 gewesen.) — Lord Brougham ging nun weiter, um zu zeigen, daß, wenn jenes Prinzip richtig sey, da bei der Anwendung für das Kleinste dasselbe gelten muͤsse, was fuͤr das Größte gelte, auch nicht die geringste Pfründe, sey sie noch so uͤberfluͤf— sig, vom Koͤnige unter Genehmigung des Parlamentes ein- gezogen und zu anderen Zwecken verwendet werden dürfe, ohne
erletzung des Kroͤnungs-Eides. Dasselbe muͤsse auch von den andern Accidencien der Kirche gelten, und doch zeige die Ge— schichte unzaͤhlige Beispiele solches Einschreitens, ohne daß es Jemanden eingefallen sey, aus der Unverletzlichkeit jenes Eides ein Argument dagegen herzuleiten. So z. B. sey Unter Wil— helm III. der Zehnte der Geistlichen von Krapp bedeutend redu— cirt worden, und da heiße es im Eingange des Statu— tes: „Da Krapp,“ nicht „da die Kirche durch den ver— minderten Anbau von Krapp beschaͤdigt worden“ — son⸗ dern „da Krapp ein wesentlich nothwendiges Produkt sey,“ nicht etwa fuͤr den Unterhalt von Pfarrern — sondern F„wesentlich nothwendig fuͤr die Kattundrückereien c. „ so solle der Zehnte auf 4 Shill. pr. Acre herabgesetzt werden. — Aber man habe sich nicht damit begnügt, die beabsichtigten Veraͤnde⸗ rungen als eine solche Verletzung darzustellen, man habe sie ge— radezu Pluͤnderung und Beraubung genannt, wobei es einem hochwuͤrdigen Praͤlaten (Bischof von Rochester) eingefallen sey, die Kirche eine Corporation zu nennen. Die Kirche habe nun freilich durchaus Nichts von einer Corporation, und Unter an— deren Umstaͤnden wurde derselbe hochwuͤrdige Prälat eine solche Behauptung gewiß auf das Ernstlichste zuruͤckgewiesen haben; aber es passe ihm jetzt, um ein Argument aus der Unantastbar⸗ keit des Eigenthums der Corporation herzuleiten. Aber vergesse er, daß die Ostindische Compagnie, die doch eben so unbestreitbar eine Corporation, als die Kirche es nicht sey, daß sie sich der Entscheidung des Parlamentes über ihr Eigenthum habe unter— werfen muͤssen? Habe der hochwuüͤrdige Prälat vergessen, daß er selbst vor noch nicht gar langer Zeit Tag auf Tag hier gesessen, als es sich darum gehandelt habe, durch eine Parlaments- Akte jene Corporation um 30, C04 Pfund zu bringen, um sie einem gewissen Herrn Murray (einem Verwandten des Bischofes) in die Tasche zu spielen? — Wenn nun Andere der edlen Lords, welche freilich das Mißverhaͤltniß in der Zahl der Bischoͤfe in Irland gegen die in England nicht in Abrede stellen koͤnnen, dagegen behaupten wollen, es muͤsse die in England vermehrt, nicht die in Irland vermindert werden, so wolle er diesen zu bedenken geben, daß wir im Jahre 1833, nicht im Jahre 1533 uns befinden. Niemand sey mehr oder aufrich⸗ tiger ein Freund der herrschenden Kirche, als er, Niemand mehr von deren Nothwendigkeit fuͤr das Seelenheil des Volkes uͤber⸗ zeugt, Niemand werde weniger die Hände bieten, irgend Etwas zu thun — ja Niemand konne entschlossener seyn, als er, Nichts zu thun, was an deren Grundsaͤulen ruͤtteln, oder sie in ihren nothwendigen Rechten und Privilegien beeinträchtigen konne. Der Unterschied zwischen seinen Gegnern und ihm liege nür darin, daß er dafuͤr, sie aber dagegen seyen, die aͤußeren Einrich— tungen der Kirche mit den Gefühlen und Ansichten Derer, fuͤr deren geistliches Heil sie sorgen foll, in Einklang zu bringen, ohne welche Uebereinstimmung die Dlener eben jener Kirche um soönst lehren und predigen wurden Nach einigen weiteren Bemerkungen sagte Lord Brougham zum Schluß: Daß die Lords die zweite Verlesung der Bill jetzt in der Absicht gestat— ten wuͤrden, um ( versuchen, ihr bei der Verhandlung uͤber die einzelnen Artikel im Ausschusse alle Wirksamkeit zu beneh— men, sey eine Voraussetzung, die, käme sie ihm jemals zu Ohren, er mit , en wurde, — einem Unwillen, der der Achtung gleichkomme, welche er vor ihnen hege. Es wuͤrde ein solches verstecktes Verfahren tausendmal schlimmer seyn, als wenn sie jetzt offen hervortraͤten, um die zweite Verlesung
zu verhindern, und so das Prinzip, auf welches die Bill gebaut