1833 / 213 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

frei ein. Waaren zu uns ein⸗ daß unsere Landes⸗ serem Lande fuͤr sich behalten. Theil der schoͤnen Hütte Lande Tausende Brot gesetzt und

Außen hin din groß

umgebenden großeren Laͤnder belegen unsere einheimischen Pro— dukte und Fabrikate mit unertraͤglichen Accise⸗ und Zoll-Abgaben. Daher können sich insonderheit die inlaͤndischen Huͤttenwerke, die Nagel, und Blankschmiede⸗Fabriken u. s. w. nur einen sehr geringen Absatz verschaffen. laͤndischer Fabrikate u. s. w. in das hiesige Land nur mit einer sehr geringen Steuer belegt, ja manche Gegenstände gehen ganz Daher kommt es denn, daß unsere Nachbarn leicht wir aber nichts zu ihnen ausfuͤhren koͤnnen, und Einwohner nicht einmal den Verkehr in un—

nigl. Hoheit des Kur

Mitregent ge

Prinze

Deputation das Gese

werde.

rechts“ betitelt.

Ferner uͤber fessor Grohmann

Munchen, 238.

ten Wohlseyn.

selbst sich auch Se.

Darmstadt befindet. August in Berchtesgaden seyn, die Route uͤber Nuͤrnberg und Muͤnchen nehmend. Verflossenen Mittwoch reiste Se. Durch zaiserl. Russische Gesandte, Fuͤrst Gagarin, von Muͤnchen nach Bruͤckenau zu Sr. Majestät dem Koͤnige ab. Nachrichten, die zu Muͤnchen eingelaufen, zufolge, befand sich Se. Koͤnigl, Hoheit der Kronprinz von Bahern am 2lsten Juni noch zu Smyrna, von wo aus Höchstderselbe zu Malta

laucht der

erwartet wurde.

Man sagt, daß der Koͤnigl. erste Direktor des Appellations—

Gerichts in Aschaffenburg, Herr von Heinrichen, von Seiten

gekostet, eingegangen, die Arbeiter sind außer ge dem Mangel und Elende preisgegeben. Nur Alnschließung aa ein Nachbarland, wodurch dem Verkehr nach erer Kreis verschafft, die Konkurrenz der ent— sernteren Laäͤnder aber ausgeschlossen werde, könne dem gänzlichen Ver falle vorbeugen.“ Der Antrag wurde einer besonderen Kommission Ab geordnete Geller, Bode, von Thielau) übergeben. Zwei Bittschriften der Kaufleute zu Holzminden und Stadtoldendorf, urn Vermittelung der Staände-⸗Versammlung zur Erlangung ei— ner gesetzlichen Bestimmung, wodurch der Ueberfuͤllung des Or— tes mit Kaufleuten vorgebaut und der Handel auf den Doͤrfern eingeschraͤnkt werde, wurden ad acta genommen, da dieselben Aenderung bestehender Gesetze, nicht aber Verletzung verfassungs⸗ maͤßiger Rechte zum Gegenstande haben.

Kassel, 29. Juli. fuͤrsten hatte Se. Hoheit der Kurprinz und stern die Minister, das diplomatische Corps, die oberen Staats⸗Beamten vom Civil und Militair so wie den Praͤsidenten, Vice-Praͤsidenten und mehrere Mitglieder der Stände-Versammlung, an Seiner Fuͤrstlichen Tafel zu Wil 1 versammelt, wo die Gesundheit des Durchlauchtigsten

andesvaters unter Pauken- und Trompeten-Schall und lauten Zurufungen ausgebracht wurde.

Gotha, 25. Juli. n Alexander und Ernst von Wuͤrttemberg von hier nach Koburg gereist. Gegen Mittag wurden wiederum, so wie auch Jestern, jedesmal zwei Studirende von Jena unter militairischer

Begleitung durch hiesige Stadt nach Eifenach geschafft. Altenburg, 27. Juli. Die Dorf⸗Zeitung enthaͤlt Fol— gendes: „Die vor einiger Zeit in der Dorf-Zeitung enthaltene Nachricht, als seyen in Poͤsneck Falschmuͤnzer mit 13,ů660 fal— schen Preußischen Thalerstücken durch die Thaͤtigkeit eines Poͤs— necker Buͤrgers arretirt worden, duͤrfte dahin zu berichtigen seyn, daß die Ausgeber falscher Thalerstuͤcke, Nespoda und H zuerst von der Altenburger Gendarmerie entdeckt, sodann aber durch die Preußische Gendarmerie bei dem Vogelschießen zu Ziegenruͤck verhaftet worden sind. Ausgeben von 10 bis 15 falschen Thalern eingestanden, und nur 4 nicht 13,000 falsche Thaler wurden bei ihnen vorgefunden.“

Dresden, 29. Juli. In der Sitzung der er sten Kam- mer vom 25sten d. M. J wegen der Schlußzettel der Makler, weil . desselben noch eine kleine Differenz zwischen den Be⸗ chluͤssen beider Kammern obwalte, nochmals in Berathung ge— zogen hahe, und der Kammer morgen daruͤber Bericht erstatten reichte der Präsident ein ihm vom Pro⸗ in Hamburg zugesandtes Werkchen: „Mit— theilungen zur Aufklärung der Kriminal-Psychologie und des Straf⸗ Nach der Ansicht des Praͤsidenten wurde be— schlossen, dasselbe der Bibliothek einzuverleiben. Bevor man zur Tagesordnung überging, referirte das Mitglied v. Po— lenz, in Gemaͤßheit eines in der letzten Sitzung erhal— tenen Auftrages, eine von ihm gefertigte Schrift wegen des Gesetzes, die Suspension der Jagd-Frohnen betreffend.“ Dieser Bericht erhielt die allgemeine mer, und soll mittelst Protokoll-Extrakts an die zweite Kam— mer abgegeben werden. Die heutige Tagesordnung führte darauf zur Fortsetzung der Berathung uͤber den die Staats— Angehdoͤrigkeit und das Staatsbürger-Recht betreffenden Gesetz— Entwurf. Die specielle Berathung uͤber das Gesetz wurde heut beendigt, jedoch wegen einiger der Pruͤfung der Deputation noch anheimgestellten Gegenstaͤnde beschlossen, die Abstimmung uͤber das ganze Gesetz befand sich Ihre Majestaͤt die regierende Koͤnigin im erwuͤnsch— Hoͤchstdieselbe hat die Reise in das Seebad Scheveningen aufgegeben, und wird nach Bruͤckenau gehen, wo— Hoheit der Erb-Großherzog von“ Hessen—

878 kommen muͤsse, und derjenige, der zu spaͤt komme, 12 Kreuzer Strafe zu bezahlen habe. Der Redner ging sodann auf eine Beurtheilung der verschiedenen Klassen von Vereinen uͤber, die in den Motiven zum Gesetze bezeichnet sejen. Es wuͤrden, be— Dagegen ist das Einbringen aus- merkte er, dort zuerst solche Vereine charakterisirt, welche dahin walt auf irgend eine Art entgegenzuwirken, und deshalb schon an undfuͤr sich ein Verbrechen seyn. Allerdings sey es ein Verbrechen, wenn der rechtmäßigen Gewalt mit illegalen Mitteln entgegenge— wirkt werden wolle. Es koͤnne aber auch Vereine geben, die der illegalen Gewalt entgegen wirken wollten durch Belehrung, durch die Kraft der offentlichen Meinung, wo also, seiner Ansicht nach, nicht auf verbrecherische Weise entgegengearbeitet werde. Der Entwurf spreche von einer zweiten Klasse von Vereinen, welche die Vollziehung der Gesetze und die Erhaltung der Ordnung neben der Staats-Gewalt sichern wolle, und deshalb eine Anmaßung der Rechte des Staats enthalte. Mit dieser Ansicht koͤnne er sich nicht befreunden, da es ja doch eine Ge— walt gebe, die allen Gesetzen Nachdruck und Kraft zu e,. vermoͤge, eine Gewalt der Sitten, die Gewalt der offentlichen Meinung. Diese zu belehren und zu staͤrken und recht kraͤftig zu machen, sey keine Usurpation, und die Regierung selbst muͤsse eine solche Bestrebung wuͤnschen. Man denke sich z. B. einen Verein zur Unterstuͤtzung und Belohnung treuer Dienstboten. Ein solcher Verein wuͤrde doch wohlthaätig seyn, und zur Erhaltung der Gesetze und Sicherung des Bestandes der Ordnung dienen. Wie koͤnnte man ihn eine Usurpation nennen? Die dritte Klasse von Vereinen solle nach den Motiven diejenige seyn, welche die verfassungsmaͤßigen Mittel gegen den Mißbrauch der Staats-Gewalt in Anwendung bringe. Es gaͤbe aber noch ein Mittel, nämlich das der Petition, welches jedem Staatsbürger zustehe, und diese Petition koͤnne eben so sehr von Vielen, wie von einem Einzelnen eingebracht werden. Ihm sehy vor Allem Eines in der Gesetzgebung die Hauptsache, daß nämlich der Burger immer wisse, was verboten sey. Nur senes Gesetz sey weise, das den Burger klar uͤber den Umfang seiner Pflichten, und das, was er zu vermeiden habe, belehre, und es sey ein eigenes beseeligendes Gefuͤhl, in einem Staate zu leben, in welchein man sich Morgens beim Aufstehen sagen konne: „Wenn ich heut nicht eine Handlung veruͤbe, die im Gesetz verpoͤnt ist, so werde ich mich eben so ruhig am Abend wieder niederlegen koͤnnen, und darf nicht fuͤrchten, den Tag uͤber als Verbrecher vor Gericht geschleppt zu werden.“ Dies sey aber nicht moglich, wenn ein unbestimmtes Gesetz be— stehe, das verschiedene Interpretationen zulasse. Es sey aber auch gar nicht nothwendig, daß der Staat ein solches allgemei— nes Verbot aller politischen Vereine erlasse. sey ungerecht, was uͤberfluͤssig sey, und wenn sich ein Mittel sin—

In Folge davon ist schon ein nwerke auf dem dar nachdem sie dem

Zur Feier des Geburtstages Sr. Koͤ—

Am 27sten fruͤh sind JJ. HH. die

erforth,

Beide Subjekte haben das kenden Wege Dasselbe erreiche, so muͤsse dieses Mittel gewählt werden. Ein solches Mittel finde sich, fuͤhre aber freilich auch auf die Schattenseite der Vereine. Diese existire, wie sich nicht leugnen lasse. Vereine wuͤrden leicht der Deckmantel des Egois— mus, der Deckmantel eines Strebens nach Aufregung, unter deren Schutz Einzelne ihre oft nicht edlen Zwecke zu erreichen suchten. Es lasse sich nicht leugnen, daß bei vielen Vereinen mit den unschuldigsten Namen immer Einige sich befaͤnden, die einen engeren Verein bildeten, und wuͤßten, was sie dabei wollten, während die andern Gutmüͤthigen nür zum Zahlen bestimmt seyen und mitliefen, ohne die Geheimnisse des Vereins zu kennen. Wer moͤchte Vereine dieser Art in Schutz nehmen? Alles werde aber erreicht, wenn gesagt werde, der Staat habe das Recht, gewisse Vereine aufzulösen und zu verbieten, und wenn man die Merkmale scharf im Gesetz bezeichne, die der Verein an sich tragen muͤsse, wenn er aufgeldst und verboten werden dürfe, so erfahre der Buͤrger, was er zu wissen brauche, und er konne sich dann nicht mehr mit Unwissenheit entschuldigen. Es gebe schloß der Redner ein Mittel, das die beste Schutzwehr gegen jene im Finstern schleichenden Versuche, die Ordnung zu untergraben und die Gewalt des Staats zu laͤhmen, darbieke. Es sey die Oeffentlichkeit. Je mehr Alles, was vorgehe, oͤffentlich geschehe, desto weniger Gefahr sey vorhanden. Die Regierung habe dann in dem gesunden Sinne des Volkes, in dem Willen aller verstaͤndigen Bürger, welche gleiche Interessen mit ihr haͤtten und alle verbrecherischen Bestrebungen haßten und verfolgten, die größte und treueste Unterstuͤtzung. Das Licht der Heffentlichkeit sey wie die Sonne, wenn 'sie den Ne— bel verjage; sie zerstreue und vernichte die Bestrebungen, die nur bedeutend und gefaͤhrlich wuͤrden, wenn sie im Fin— steren schleichen. Der Abgeordnete Merk nahm darauf das Wort und sprach sich gegen das Gesetz aus, wie es vorliege. Werfe man einen Blick auf die fruͤheren Zeiten, so sinde man in Deutschland die größte Freiheit, theils zur Abhaltung von Versammlungen, theils zu Schlleßung von Vereinen, die, wie man gestehen muͤsse, den Volkssinn der Deutschen krästig ausge— bildet haͤtten. Die schoͤnsten und wohlthaͤtigsten Anstalten seyen aus denselben hervorgegangen, und ohne sie, besonders in den freien Städten, wo sie in der schoͤnsten Bluͤthe standen, wuͤrden die buͤrgerliche Freiheit in Deutschland nicht zu solcher Entwicke— lung gekommen seyn. Ein solches Verbot widerspreche daher ganz den geschichtlichen Erinnerungen der Deutschen. Im glei—

zeigte der Präsident an, daß die erste

enehmigung der Kam—

ur Zeit noch auszusetzen. uli. Nachrichten aus Kissingen zufolge,

Der Allerhöoͤchste Hof wollte am 24sten

Bayerns als Kommissartus zu der in Frankfurt zusammentre— . Sinne äußerten sich die Abgeordneten von Itzstein und

tenden Bundes-Kommission zür Leitung der Untersuchungen uͤber politische Verbrechen ernannt, und demselben der Koͤnigl. Kreis⸗ und Stadtgerichts⸗A1ssessor Hofstatt in Muͤnchen beigegeben seyn soll. Karlsruhe, 27. Juli. Kammer vom 24sten d. M. wurde die Diskussion üͤber das provisorische Gesetz, das Verbot der Errichtung von Ver— einen betreffend, eroͤffnet. gann dieselbe, na Duttlinger abget er sich zuvoͤrderst uͤber Motive

könnten.

durch

Staate entstehe, o walt dadurch eingefuhrt werde? sellschaften, die auch die Gerichtsbarteit uͤber ihre Mitglieder ausübten. Man moͤge sich nur eine Tisch-Gesellschaft denken, welche unter sich ausmache, daß Jeder um 1 Uhr zum Essen

m

chdem er seinen Stuhl an den Vice⸗Praͤsidenten mit einer ausfuͤhrlichen Rede, in welcher die Natur buͤrgerlicher Vereine und die PHotine zu dem vorliegenden Gesetz- Entwurf aussprach. Hin⸗ sichtlich der letzteren beinerkte er sodann, daß ihm dieselben den Werth von Vereinen nicht gehörig anzuschlagen schienen. Dieser große Werth bestehe aber darin, daß eben durch die Vereinigun⸗ gen die Kräfte wuͤchsen und Manches ausgefuͤhrt werden könne, was Einzelne in ihrer Zerstreuung nicht zu Stande bringen Alles Große, was in England erstehe, alle die gewalti— en industriellen Unternehmungen, jene großen moralischen Fort— schritte wuͤrden dert durch Vereine bewirkt. In England fuͤhle man, daß durch Vereine der Mensch erst recht groß werde, die Vereine, das Gute und Schone e., Wolle man aber etwa glauben, daß dadurch, daß ein Befoͤrderung der Abstbaumzucht sich bilde, ein Staat im oder die Kerichtsbarkeit und Straf⸗Ge—

reten,

Moͤrdes. Letzterer fuͤgte hinzu: Ein Schriftsteller aus unserm Lande, dem man ubertriebene Vorliebe fuͤr freisinnige Einrich- n. nicht zum Vorwurf machen koͤnne, sage: daß das Recht zu Associationen, gerichtet auf nicht gerade durch die Gesetze selbst verbotene Zwecke, als ein sehr foͤrderliches und aus der Natur der uͤbrigen constitutionnellen Staats-Einrichtungen nothwendig fließendes, selbst ohne spezielle Einraͤumung, zu betrachten sey. Mehrere Stimmen: Zachariä! Dies seh gerade auch seine Meinung, und nach diesem Prinzip werde er bei den einzelnen Paragraphen stimmen. ĩ

z r nun a. M., 29. Juli. (Nuͤrnberger Korre⸗— spondent.; Die unlängst mitgetheilte Nachricht von einem

In der Sitzung der zweiten

Der Praͤsident Mittermaier be⸗—

So viel man vernimmt, wird das hier befindliche Oesterreichi⸗ sche Bataillon uns ehestens verlassen, und durch ein Bataillon des Regiments Langenau ersetzt werden. Vor einigen Tagen hatte eine große Inspection der hier garnisonirenden Oesterrei⸗ chischen Truppen durch den Gouverneur der Bundes-Festung

Mainz, Feldmarschall⸗Lieutenant Grafen von Tensdorf, statt. daß Das Hern war sehr verbreitet, daß Preußisches Militair die DOesterreicher ablösen wuͤrde; es hat sich aber als ungegruͤndet gezeigt. Ueber den Abschluß des großen Deutschen Zoll-Vereins möchte wohl kein Zweifel mehr obwalten; seit einigen Tagen hoͤrt man auch, daß mit der Offenbacher Messe eine Veraände⸗ rung durch diesen Zoll-Verein bewirkt, und daß solche wahrschein⸗ lich an einen andern Ort (man nennt Mainz oder Koͤln) ver— legt werden duͤrfte. Diese Nachricht macht keinen guͤnstigen

erein fuͤr

Es gaͤbe allerdings viele Ge⸗

7. 2 36 2 . K . . 6 t, 61 . r,, . . 6 g , . . * . 3 6 3 3 . . . ee

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gerichtet seyn koͤnnten, der Gesetzgebungs- oder Vollziehungs-Ge⸗

Er behaupte, Alles

den lasse, das auf einem einfacheren, die Freiheit weniger beschraͤn⸗

wurfs, fuͤr die Verwerfung 2253.

Fuͤrstin erst am 5ten gegen Abend ans Land, nachdem sie m Bord des Schiffes zu Mittag gespeist und einen Besuch d

Wechsel der hier garnisonirenden Bundes-Truppen bestaͤtigt sich.

Eindruck auf unsern Handelsstand, vielmehr sehen viele Kauf⸗

leute mit Erwartung der naͤchsten Zukunft entgegen, die u weifelt unseren Handels-Verhaͤltnissen abermals eine am had eng giebt. Besonders wichtig fuͤr Frankfurt ist die Fu unter welchen Bedingungen Sachsen hinsichtlich der Leip Messe beitritt, und hierauf ist man daher besonders gespann

Schweiz. Ba sel, 25. Juli. (Ober Post⸗Amts⸗-Zeitung.) ) immer dauern nicht bloß die Drohungen, sondern die sch lichsten Angriffe auf Diepflingen fort. Verwichenen Som Nachts zwischen 11 und 12 Uhr, wurden aus der Gegend Sandgrube, etwa 500 Schritt vom Dorfe entfernt, neuern gegen 29 Schuͤsse auf dasselbe abgefeuert; die Thaͤter, au bis 12 Mann bestehend, sind etwas später auf einem Feld schen Diepflingen und Thurnen gesehen worden. Durch di sicielle Anzeige an den Vorort ist also diesen Feindseligt nicht abgeholfen worden. Von Untersuchung uͤber die fil Vorfaͤlle ist nun keine Rede, obgleich der Vorort ernstlich zu dringen schien. Freiburg, 246. Juli. Ein hiesiges Blatt sagt: , die Nachricht von der Niederlage, welche die Avant-Gah Revolution in Luzern erlitt, wurde die Lands-Gemeinde von rus, in der das Volk uber den Verfassungs-Entwurf absimm sollte, sogleich vertagt. Die Verwerfung desselben von e des Kantons Luzern hat die zu Zuͤrich Sitzung haltenden en in die Unmöglichkeit versetzt, sich mit der Annahme dieses wurfs zu beschaͤftigen. Von allen Seiten ergehen Befthf— unbestimmter Vertagung jener Volks-Versammlungen, g in allen Kantonen die neue Verfassung wuͤrden verwoꝛsn ben. Man kann dieses Aktenstuck als null und nichtig h ten, und die Zuͤricher Tagsatzung, in deren Schoß kein tracht mehr herrscht, wird ihre Session gewiß binnen y Tagen schließen. Einigen in Bezug auf den Ver fassunq;h wurf gehaltenen Reden koͤnnte man folgende Stelle aus als Motto voranstellen: „„Selten gewinnt das Volk eth Revolutionen, durch welche die Regierungsform umgh wird, weil die neue Regierung zu Eifersucht und Min geneigt seyn muß und, um sich zu halten, groͤßerer Streng Vertheidigung bedarf, als die alte.““ ̃

Solethurn, 23. Juli. Der große Rath hat die zijn Abloͤsung beschlossen, moͤgen die Zehnten dem Staat, (her porationen, oder Privat⸗Personen gebuͤhren. Der Zehmen Getraide ist fuͤr den zwanzigfachen Betrag desselben, da Wein fuͤr den siebzehnfachen, der vom Heu fuͤr den zu fachen, der vom Hanf und Flachs fuͤr den eilftehalbfachen ablösbar.

Aarau, 23. Juli. Der große Rath hat heute mi . Stimmen beschlossen: den neuen Bund abzulehnen, eine Gr ie ch n ma n d.

Berathung zu verlangen und, im Fall diese verweigert n ä NMünchener politische Zeitung meldet aus Nau— auf gänzliche Verwerfüng anzutragen. Die Mehrheit der Das Geburts-Fest unseres heißgeliebten Königs Otto wurde mission, die auf Annahme antrug, erhielt nur 12 Sti e Veise begangen, wie auf Hellenischem Boden kaum je Fuͤr absolute Verwerfung mit Einleitung eines Verfas] feiert worden ist. Am fruͤhesten Morgen des 1. Juni Raths fielen 2 Stimmen, namlich diejenigen der Herren Meten von dem felsigen Palamides herab weit hin hallende und Fischer von Merischwanden. , g 9 allen Griechen 3 5e; . regte

Thurgau, 23. Juli. Bei der Abstimmung uͤber die nalen Ecken und Enden als feierte Hellas seinen eige— es, Kah 3 von . stimmfaͤhigen Bürgern nur n en ö. ,

zesend: ĩ 35 di 561 . r schie . d anwesend; davon stimmten 8651 fuͤr die Annahme de ind ais wanderten bie Eignmne'! Cee llallen fn lu ischen Spielen, so wogten im Hafen unzählige großere und Rhrzeuge, alle geschmuͤckt mit Fahnen und Wimpeln. Bald auch von fernen Höoͤhen und Thaͤlern Schaaren von Menschen Swen, um an dem allgemeinen Jubel Antheil zu nehmen. hr war feierlicher , . der Hof, die Regentschaft, die rien, alle hoͤhere Civil und Militait⸗Vehoͤrden wohnten mit r Ruͤhrung den heiligen Mysterien bei. Er selbst, ig, war ein lebendiges, ruͤhrendes Bild der Andacht, 1 Gedanke mußte alle Gemüther ergreifen: Auf ihn ich ihn muß der Segen und das Heil kommen. Nach erzergreifenden, religiösen Weihe des Festes folgte die

Mittags war große Tafel, Abends Ball und Beleuch— nd auf gleiche Art 3 Tage nacheinander. Eine detaillirte bung wird in den öffentlichen Blaͤttern folgen; hier nur Flanzpunkte, Am Abend, als es dunkelte, sah man ploͤtz, hohen Palamid in Flammen; die Zinnen tauchten wie em unctmeßlichen Brande hervor; die ganze Hohe war chpfannen beleuchtet. Aus der tiefer liegenden Burg e flogen unzaͤhlige Leuchtkugeln unter beständigem Don hen die Stadt, und mit dem Getoͤse der Geschuͤtze rte der fortwährende Jubelruf des Volkes. Ein barer Kontrast! Wahrend die Kanonade mit Leucht— das Bild einer feindlichen Belagerung darstellte, hoͤrte enthalben nur den Jubelruf der Gluͤcklichen. Die Sterne mild und freundlich auf dieses Fest. Noch großartiger posanter war die Seeschlacht, die im Golf am folgenden zwischen Griechischen und Tuͤrkischen 96 ausgefuͤhrt ein lebendiges, historisches Gemaͤlde der Seeschlacht von ). Alle Bewegungen dieses großen Mandvers waren s, und das furchtbare Getoͤse des Geschützes, und das de Bombardement der Schiffe gegen einander, welches Dunkelheit der Nacht noch gigauntischer aussah, und das Der See⸗Soldaten gab diesem Schauspiel eine so wun⸗ Täuschung, daß, wenn man die Geschichte jener Schlacht nhtrmaßen kannte, man unwillkuͤrlich die hartbedraͤngten shm Schiffe bejainmerte. Aber sieh! endlich koͤnnen' die hen Schiffe nicht langer widerstehen, sie ergreifen die Flucht, drei Schiffe in Flammen aufgegangen? ein Griechischer verfolgt sie, und sich selbst entzündend, umarmt er das fliehenden Schiffe mit seinen Flammen, und beide ge— die Luft. Nach einiger Stille erhebt sich ein unaus— her Jubel im ganzen Ümkrcise des Golfs, der sich mit sederholte Rufe endet: „Med s gail. „Wir freuen bt die Muͤnchener Zeitung hinzu diesen ange— Nachrichten noch beifuͤgen zu konnen, daß die Geruͤchte, ich in neuerer Zeit uͤber unruhige Auftritte in Griechen— breitet hatten, voͤllig unbegruͤndet sind. Nach sehr zu— Ben Nachrichten befindet sich gen Griechenland in der mensten Ruhe; nur in der noch Tuͤrkischen Stadt Arta von den Klephten, die diese Stadt uͤberfallen hatten,

der Unordnüng angestiftet worden; dies steht aber keiner Beziehung zu dem Königreiche Griechenland; Awenigsten hat aber ein Handgemenge zwischen den

Türkei. pnstantinopel, 10. Juli. (Allgemeine Zeitung.) amenstage des Kaisers gab Geaf DOrloff ein glänzendes elchem alle Großwurdentraͤger der Pforte, das diploma— sorps und ausgezeichnete Fremde beiwohnten. Im Augen⸗ wo die Gesundheit des Kaisers getrunken ward, trat ein kt des Grafen Orloff in den Saal, und brachte ihm die t, daß der Uebergang der Aegyptischen Armee uͤber den bewerkstelligt und Natolien geräumt sey. Der Graf etzt die Gesellschaft sogleich davon in Kenntniß, und fuͤgte daß auch er unverzuͤglich das Tuͤrkische Gebiet mit den inem Befehl stehenden Truppen verlassen werde. Wirklich in Morgen die gesammte Russische Escadre, mit den Land— am Bord, die Rhede von Bujukdere verlassen, und 'dem Schwarzen Meere gewendet. Nur ein Kriegsschiff ckgeblieben, worauf sich Graf Orloff einzuschiffen gedenkt. ge er noch hier verweilen wird, weiß Niemand; sein Auf— durfte jedoch nicht mehr von langer Dauer seyn, wenn hig bleibt. Es ist aber zu fuͤrchten, daß jetzt Reactio— kreten, denn die Russische Militair-Macht hielt die große von Unzufriedenen im Zaum, die nun leichteres Spiel und ihr Unwesen von Neuem treiben. Es heißt, der habe den Grafen gebeten, noch einige Zeit in der Haupt— verweilen, und sich nicht zu entfernen, bevor die noͤthi— ßregeln zu ihrer Sicherheit getroffen seyen. Auf jeden n die Pforte auf den Beistand Rußlands rechnen, sie Innen oder von Außen bedroht seyn; sie bedarf seiner „ssehr, denn die von dem Sultan zu ergreifen— hicherheits Maßregeln moͤchten weniger die Ruhe fsndt, als die Sicherheit seiner Person bezwecken. f die Russischen Truppen entfernt sind, herrscht eine nicht mende Freude bei der Franzoͤsischen nd Englischen Mis— nd die fruͤhere Spannung mit den Russischen Repraͤsen⸗ schrnnt verschwunden. Lord Ponsonby stand indessen äu— immm in gutem Vernehmen mit dem Grafen Orloff und ihn Vertrauen. Die Englische Escadre unter Admiral m 1 sich von den Dardanellen entfernt, und ist nach gekeuert. Admiral Hugon liegt noch im Hafen von a. Vor der Abfahrt der Russischen Escadre hat der Sul— Grafen Orloff eine gewisse Anzahl Medaillen fuͤr die jen Militairs zustellen lassen, um sie zum Andenken der rdigen Expeditlon zu tragen. Diese Medaillen sind von Silber und Bronze. Auf der einen Seite zeigen sie das s Sultans, auf der anderen Tag und Jahr der Ankunft edition bei Bujukdere. Sie sollen an einem blau, schwarz ben Bande getragen werden.

Italie n.

Turin, 29. Juli. Ihre Majestät die verwittwete Ki ist nach einem Besüche, den sie der regierenden Koͤnigin ing calieri gemacht, von hier nach der Abtei von Hautecom Savoyen gereist, wo die irdischen Ueberreste Ihres Köͤnigl mahles ruhen.

Neapel, 9. Juli. Gestern fruͤh waren wir Zeugen sonderbaren, hoͤchst traurigen Schauspiels. Gegen 8 Uhr gens, der Himmel war bedeckt und die Hitze bereits dri erhob sich uͤber dem Meere, gegen das Cap von Posilippo eine Wasserhose, die, sich immer mehr und mehr entwickeln Ende eine starke Säule von der See in die Wolken hinalf dete, Sie glich einer der Rauchsäulen des Vesuvs, nit dem Unterschied, daß sie voll stärkerer Bewegung, besondert und unten war. Ziemlich langsam zog sie gegen die nordostwärts, streifte an der Ecke des Castells dell'! wo sie die Flagge wegriß, gegen den Hafen hin, sie aber gluͤcklicherweise nicht beruͤhrte. Am Ende Molos, nahe bei der Laterne, ergriff sie eine Barke umd dieselbe auf die nahe stehenden Kasematten. Von den nen, welche in der Barke sich befanden, starb eine auf der zwei andere wurden mehr oder minder verwundet. Vn zog die Saͤule gegen den Platz, il Carmine genannt, zu, h unterwegs eine Neapolitanische Goelette und eine J Brigg in ziemliche Gefahr, deckte die in die See gebaumn zernen Baͤder ab, deren Bretter sie weit in die Luft f und brach sich dann endlich am Land. Spaäͤterhin sah mmmh zwei dergleichen kleinere Wasserhosen uͤber die See hinziest

Palermo, 9. Juli. (Allgemeine Zeitung.) By allgemeinen Interesse, das die . von Berry in zn ropa erregt hatte, war man hier, an ihrem Geburts⸗Omh wenig auf ihre Ankunft gespannt, welche gewissermaßen hh schichte beendet. Schon am 3ten d. M. hatte man die K erblickt, welche die Herzogin am Bord hatte. Indessen si

fen Luechesi-Palli angenommen hatte. Sie hatte bei ihrer li ihre junge Tochter bei sich, und war von der Fuͤrstin Beau und Herrn v. Mesnard begleitet. Der Franzoͤsische Genen geaud kam nicht ans Land, sondern segelte sogleich, nacht seine Papiere in Ordnung hatte, nach Frankreich zurüt Herzogin ward mit allen einer Königlichen rl 90 den Ehren empfangen. Ein Koͤniglicher Wagen erwartet] Hafen, und brachte sie nach dem Palaste, woselbst sie de Konig am Fuße der Treppe empfing. Es wurde ist Wohnung im Palaste angeboten; sie schlug aber din erbieten aus, da sie eine Wohnung in der Naͤhe der 6 das dem Prinzen Butera gehoͤrige Landhaus Olivazzo, thet hat. Doch behielt sie . ein Absteige⸗Quartier im R vor. Am naͤchsten Tage, am ten, war der Geburtstm Königin Mutter und Galla. Die Herzogin begab sich J Palast, und empfing die Damen; besonders huldreich ben sich gegen die Fuͤrstin Campo Franco, Mutter des Graf! chesi, welcher selbst seinen Platz unter den übrigen Kemmeth genommen hatte. Jetzt lebt die Herzogin still auf ihrem ause in Gesellschaft ihrer Hofleute und des Grafen gi aͤglich sieht man sie mit ihm und der Prinzessin Beaufft spazieren fahren. Indessen glaubt man, ste werde nut Zeit hier bleiben, und sich nach Prag begeben.

E haben ferner die Nachricht erhalten, daß in Betreff ftigen RNesidenz Sr. Majestaͤt des Königs noch kein be— ö Entschluß gefaßt worden ist. Die Wünsche Bieler sind

leche

n in dem Hafen von Samos den Türken! abgenommen

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h BVaherischen Truppen und jenen Klephten stattgefun«“

Die Turkischen Schiffe waren wirklich lauter solche, welche

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879 in dieser Hinsicht auf Athen gerichtet, allein diese Stadt hat

doch allch so Manches wider sich; es muͤßte hier erst mit großen

Kosten der Schutt hinweggeschafft werden, es ist ferner die Lage Athens von der Art, daß bei einem feindlichen Angriffe die Stadt leicht i lh, werden koͤnnte; es müßte daher jeden— falls ein Neu⸗-Athen, mehr nach dem Hafen Munichia hin, ge⸗ baut werden. Andere hingegen haben, da Se. Majestaͤt die ver⸗ schiedenen Ansichten hieruͤber zu hören wuͤnschten, Korinth zur Residenz in Vorschlag gebracht, und dafur folgende Gruͤnde zur Unterstuͤtzung angefuͤhrt: Korinth liege mehr im Mittelpunkt des Koͤnigreichs, als Athen, und gerade auf der großen Handels— Straße, die uͤber den Isthmus führt; dazu koẽmme, daß die Lage Korinths viel gesuͤnder sey, und was sehr wesentlich ist = die Krone habe hier gerade sehr viel Eigenthum, könne also viel davon an Vaulustige veraͤußern, wahrend sie umgekehrt in Athen den zur Anlegung der Residenz erforderlichen Grund und Boben erst käuflich an sich bringen müßte.

O st ind ien.

Die Westminster Review enthaͤlt folgende Bemerkun⸗ gen uͤber die Armee der Ostindischen Compagnie: „Die Armee ist nicht nur der wichtigste, sondern auch bei weiten der beste Theil der Indischen Regierung, letzteres zu großem Gluck, in— sofern Indien in der That und durch Nothwendigkeit wesentlich durch das Schwerdt behauptet wird, wahrend sich jeder andere Verwaltungszweig außer dem militairischen bis jetzt wirklich in Vergleich diesem als sehr untergeordnet, geringfuͤgig und unwe— sentlich erwiesen hat. Man geht keinesweges zu weit, wenn man sagt, daß, was die Eingeborenen von Indien betrifft, das Land sich in keiner Hinsicht schlimmer dabei befunden haͤtte, als jetzt, wären die Einkuͤnfte durch Militair-Beamten erhoben und die Ge— rechtigkeit durch Kriegsgericht geübt worden. Die Erhebung der Ein— kuͤnfte haͤtte weniger gekostet, die Gerechtigkeit waͤre schneller vollzogen worden, nur die Disciplin der Armee haͤtte dabei ge—⸗ litten. Wenn Indien als das angesehen wird, was es wirklich

sist, als ein erobertes Land, in weiter Ferne von dem Lande ge—

legen, welches die Eroberung bewerkstelligte und noch fortwaͤh⸗ rend behauptet, so muß man eingestehen, daß die Armee sehr klein ist. Sie belaͤuft sich im Ganzen auf ungefähr 224,660 Mann Linien-Truppen, worunter etwa 37,000 Europaͤer sind. Das Verhaͤltniß der Eroberer . den Besiegten ist . gerin⸗ ger als 1 n 2(00, und das Verhaͤltniß der ganzen Armee zu der Bevoͤlkerung stellt sich nur ungefaͤhr wie J zu 360. Der geringe Betrgg derselben faͤllt noch mehr in die Augen, wenn man sie mit der Militairmacht irgend einer Europaͤischen Nation ver, gleicht, etwa der Russischen, die sich zu der Einwohnerzahl wie L zu 75 verhaäͤlt. Auch die Kosten, welche die Erhaltung der Armee erfordert, sind nach Verhaͤltniß sehr maͤßig, indem sie die Civil-Lasten um nicht mehr als 7 bis 8 pCt. uͤbersteigen. Die Indische Armee besteht aus ungefähr 26,0 0 Koͤniglichen Trup⸗ pen, Infanterie und Kavallerie, 17,000 Europaͤischen Truppen, Infanterie und Artillerie, unter dem Namen Compagnie⸗Trup⸗ pen, und aus einem Heer von Eingebornen oder Sepoy-Armee, die an 186, 30) Mann zahlt und Europäer zu Offizieren hat; diese Sepoys bestehen hauptsaͤchlich in Infanterie, einem ziemli⸗ chen Theil Kavallerie und nur sehr wenig Artillerie. Die Ar— mee der Compagnie unterscheidet sich vorzuͤglich dadurch von der der Krone, daß die Offiziere nach der Anciennetaͤt pro⸗ movirt werden, wie bei der Englischen Marine und Ar— tillerie. Kein Zweig der Indischen Regierung leidet, durch die Theilung in Statthalterschaften, so viel Unannehm⸗ lichkeiten, wie die Armee. Es giebt drei verschiedene Armeen, drei verschiedene Ober-Befehlshaber, und drei verschiedene Stäbe, der in mancher Hinsicht verschiedenen Reglements und Besoldun— gen nicht zu gedenken. Der Bestand der verschtedenen Armeen ist weder dem Terrain, noch der Einwohnerzahl, noch dem krie— gerischen oder unkriegerischen Charakter der Bevoͤlkerung, noch der Ausdehnung der Graͤnzen der verschiedenen Statthalterschaf— ten gugemessen. Madras hat bei einer Bevoͤlkerung von nur 13 Millionen Einwohnern eine Armee von 70,63 Mann, wo— gegen Bengalen bei einer Bevölkerung von mehr als 60 Mil— lionen nur eine Armee von 112,322 Mann hat. Madras wird weder von der See, noch von Gebieten zinspflichtiger und abhängiger Fuͤrsten, noch von Bengalen und Bombay be— graͤnzt, und nicht ein Fuß breit von seinen Graͤnzen ist einem feindlichen Angriff ausgesetzt. Von Bengalen aber sind die ganze oͤstliche Graͤnze, die noͤrdliche Graͤnze und besonders die nordwestliche Graͤnze bloßgestellt. Aber selbst, wenn das Gebiet von Madras einem Angriff von außen so ausgesetzt ware, wie das von Bengalen, so brauchte es doch bei gleichen Zahl⸗Verhaͤlt⸗ nissen immer nur eine Armee von hoͤchstens 35,960, statt 70, 000 Mann, so daß es also eigentlich 45,000 Mann, oder, wenn man die Subsidien, die es den eingeborenen Fuͤrsten zu stellen hat, aufs höochste anschlaͤgt, wenigstens 30,0090 Mann mehr als noͤ⸗ thig bezahlen muß. Daraus ergiebt sich denn, daß jährlich an 1,500,600 bis 2 Millionen Pfünd von den offentlichen Hülfs—⸗ quellen unnuͤtz vergeudet werden. Das Verhaͤltniß der Euro— paͤer zu der ganzen Bengalischen Armee stellt sich nur wie 1 zu zin der Armee von Madras machen sie den 6ten Theil auß, und in der von Bombay fast den 5ten. Diese Abweichungen lassen sich leicht erklären. Jede Statthalterschaft hebt nach ihrem Gutduͤnken, und so oft sie es fuͤr noͤthig befindet, neue Mannschaften aus, und es geschieht nicht selten, daß, wenn von der einen Partei neue Streltkraͤfte ausgehoben werden, die andere, um die Offiziere ihrer Armee davor zu bewahren, daß ihnen nicht andere zuvorkommen, sich genoͤthigt sieht, ohne daß für sie eine Nothwendigkeit dazu vorhanden ist, ebenfalls neue Regimenter zu schaffen. Das natuͤrliche Mittel gegen alle diese Uebelstände ware, daß die drei Armeen in eine einzige ver⸗ schmolzen, unter einen einzigen Ober⸗-Befehlshaber gestellt wurden, einen einzigen Generalstab, ein gleiches Reglement und gleich— mäßigen Sold erhielten. Alle einsichtsvolle Offiziere, die von dem Ausschuß des Unterhauses vernommen wurden, deingen auf die Nothwendigkeit einer solchen Einrichtung, die offenbar mit großeren Ersparnissen verbunden und weit wirksamer seyn wuͤrde. Es ist hohe Zeit, daß die ganze Armee unter die unmittelbare Ver— waltung der Krone gestellt wird, denn der Mangel an Ehrer— bietung vor der Handels-Gesellschaft, der sie, der Theorie nach, bis jetzt angehoͤrte, scheint groͤßtentheils an einer mit dem Zweck eines Kriegsheeres unvereinbaren Insubordination Schuld ewesen zu seyn. Auch die Befoͤrderung nach der . . vielleicht mit dazu beigetragen. Einer der fruͤheren ber⸗

efehlshaber that in Erwiederung auf eine ihm vom Unterhause vorgelegte Armee in eine Koͤnigliche Armee zu verwandéin, folgende sehr bezeichnende Aussage: „„In dieser Hinsicht muß ich behaupten, daß gewiß ein bedeutender Vortheil daraus entspringen wuͤrde, wenn die Armeen Indiens fuͤr Koͤnigliche Armeen galten, weil ich es dem Ausschuß, vor dem ich hier Zeugniß ablegen soll,

unmoͤglich verhehlen kann, daß in der Armee, wenigstens in der⸗

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jenigen, die ich besonders zu beobachten Gelegenheit hatte, naͤmlich in der Bengalischen, ein starker Insuborbinations⸗Geist herrscht. Die Offiziere halten sich gewissermaßen fuͤr un— abhaͤngig, und das verträgt sich durchaus nicht mit un— seren Begriffen von militairischer Disziplin. Ich hatte oftmals Gelegenheit, diesen Sinn selbst zu bemerken, und es kamen mir viele Beispiele davon vor; auch habe ich nach allem dem, was ich spaͤter uͤber die dortigen Vorfälle hoͤrte, gu— ten Grund, zu glauben, daß sich jener Geist keinesweges verlo— ren, sondern, wo moglich, noch verschlimmert hat; und ich kann nicht umhin, anzunehmen, daß dem Uebel durch die vorgeschla— gene Veranderung abgeholfen werden konnte; doch sehe ich die Möglichkeit nicht ein Gedenfalls bin ich nicht darauf vorbereitet, die Mittel anzugeben, bei deren Wahl mit großer Umsicht und Ueberlegung verfahren werden müßte), die beiden Arten von Militair-Dienst einander so zu assimiliren, daß die Indischen Armeen ganz auf gleichen Fuß mit den Königlichen Regimentern zu stehen kämen.““

8 41 Berlin, 2. Aug. Se. Königl. Hoheit der Prinz Wil—

die Frau Prinzessin Wilhelm haben, nebst dem Prinzen Walde⸗ mar und den Prinzessinnen Elisabeth und Marie, am 29sten v. M. Morgens die Stadt Koͤln nach einem fuͤnstäͤgigen Aufent— halte daselbst wieder verlassen und die Ruͤckreise nach Homburg angetreten. Am 27sten geruhten JJ. KK. HH., die Einladung zu einem von der Kasino-Gesellschaft veranstalteten Balle anzu— nehmen und auf demselben bis nach Mitternacht zu verweilen.

Der Dank, den Herr Staatsrath Hufeland fuͤr die zahl⸗ reichen Beweise der Theilnahme und Verehrung, die ihm am Tage seiner Doktor-Jubelfeier zu Theil geworden, durch das Organ dieser Zeitung gestern ausgesprochen hat, giebt uns nicht nur die erwuͤnschte Gelegenheit, auf dieses Fest

gleich das Bild des hochverdienten Mannes von seiner rein menschlichen Seite so klar, daß wir in ihm allein schon einen hinreichenden Grund fuͤr jene so allgemein gefuͤhlte und so viel⸗ fach bethaͤtigte Theilnahme zu suchen berechtigt wären. Möge immerhin die Wissenschaft den Tag zu ihrem Feste stempeln, der ihr vor 50 Jahren einen solchen Geist zugewendet; nicht minder wird darum die ganze Menschheit feiern, daß ein solches Herz ihr 50 Jahre sein Wirken weihete; moͤge jen« immerhin dem wuͤrdigen Gelehrten Denkmaͤler errichten und seine Thaten in Erz graben, diese wird dem liebenden Mit menschen stets ihr dankbares Andenken bewahren zur Verherrlichung seines Namens. So ward denn auch in diesem doppelten Sinn: das Doktor-Jubelfest des Herrn Staatsraths Hufeland gefeiert. in Berlin, dem Mittelpunkte Deutscher Wissenschaft, und in Klein-Mehso (Cin der Lausitz), einem Gute des Majors 4. D., Herrn Becherer, eines Schwiegersohnes des Jubilars. Dort feierte die Wissenschaft, hier das Gemuͤth; dort ward dem Geiste, hier dem Herzen gehuldigt; dort stand das fuͤr die Nachwelt bestimmte Brustbild des Gefeierten, hier der den Zeitgenossen angehörende Mann selber. Von seinen Kindern und Enkeln allen umgeben, wollte der Jubilar im engen, aber das Herz erweiternden Kreise seiner Familie diesen Tag verleben, um die Erinnerungen an das, was er gewirkt, in dem Gefuͤhle der Liebe zu concentriren. Und dieses Gefuͤhl ward durch nichts gestoͤrt, wohl aber auf mannigfache Weise geläutert und

gesteigert. Des Morgens ward zuerst das Lied: „Nun danket Alle Gott“, von den Anwesenden angestimmt, und hierdurch so⸗ wohl der Erkenntlichkeit gegen den Geber alles Guten genuͤgt, als auch dem Feste seine höhere Weihe gegeben. Hierauf em pfing der Jubilar die ihm zu Theil gewordenen Zeichen der Allerhöoͤchsten Gnade, der wissenschaftlichen Huldigung und der herzlichsten Liebe; wie diese letzteren auf ihn wirkten, erhellt aus den Worten seines veroͤffentlichten Danks selbst. In der That war es ein herzerhebender Anblick, solche Beweise des anerkannten Werthes vom Palaste bis zur Huͤtte, von der näͤchsten Umgebung bis zu den Graͤnzen der eivilisirten Welt sich einander drangen zu sehen. Manches haben wir davon bereits mitgetheilt, Folgendes ist noch nachzuholen. Die Liebe des Jubilars zu seinem Könige ward durch“ spre⸗ chend aͤhnliche Brustbilder des allverehrten Monarchen, das eine lebensgroß, in Oel gemalt, das andere auf einer kostbaren Taba— tiere in Onyx geschnitten, beide aus hoher Goͤnnerinnen Hand, auf eine eben so ehrende, als erfreuende Weise anerkannt und belohnt. Die medizinischen , zu Breslau, Bonn und Jena hatten Gratulations-Diplome, der Magistrat und die Stadtverordneten zu Berlin Gluͤckwünschungs-Schreiben einge— sendet. Außer vielen Gedichten von den Herren Fr. Hufeland, J. W.. C. Hufeland, Rigler, Hase, Pauli, Fuchs, Elfes, wurde auch eines im Namen des Bauernstandes des Schweidnitzer Kreises uͤberreicht. Wissenschaftliche Abhandlungen gingen noch von den Herren Fr. Osann in Gießen, Eichstäͤdt in Jena, Sachs in Koͤnigsberg in Preußen, Borges in Muͤnster, Menke in Pyrmont und Friedreich (2) ein. Die Familie Suckow verehrte dem Jubilar einen praͤchtigen silbernen Pokal; selbst Arbeiten zarter Frauenhaͤnde trugen dazu bei, den Tag durch Beweise der Dankbarkeit und Verehrung zu verherrlichen. Froh und heiter ging darauf die aus etwa 50 Personen he— stehende Gesellschaft zu Tische und trennte sich erst spaͤt, um noch dem von den Landleuten gerade geseierten Aerndte-Feste beizuwohnen. War ja doch der ganze Tag das Aerndte-Fest einer 50jaäͤhrigen, reifen Saat.

Frage in Bezug auf die Zweckmaͤßigkeit, die Indische

Madame Schechner-Waagen beschloß gestern den Cyklus ihrer Gastdarstellungen mit der großartigen Rolle der Iphigenia in

Glucks Oper dieses Namens.

In der weiblichen Stimme liegt zuweilen ein so unnenn— barer Zauber, daß sie allein hinreichend ist, Wirkungen auf unser Gemuͤth hervorzubringen, welche die Kunst zwar steigern, aber nie erschaffen kann. Man nent eine solche Stimme gewöhnlich eine rührende, obgleich diese Bezeichnung viel zu wenig umfas— send ist, indem jener Zauber keineswegs bloß sanfte, sondern auch staͤrkere, leidenschaftliche Gefühle in uns aufzuregen im Stande ist. Fuͤhrt nun ein guͤnstiges Geschick solche Stimmen der Kunst zu, und trifft dabei ein empfaͤnglicher Geist und der rechte Lehrer zusammen, so sehen wir jene seltenen Erscheinungen daraus hervorgehen, die wie glaͤnzende Meteore vor unseren Augen voruͤber ziehen, und uns um so mehr mit Bewunderung erfüllen müͤssen, wenn wir bedenken, wie viel heutiges Tages zu einer Sängerin gehoͤrt, wenn dieselbe der theatralischen wie der musikalischen Kunst vollständig Genüge leisten soll.

Madame Schechner-Waagen gehört unstreitig zu der Zahl

solcher, schon von der Natur beguͤnstigter Saͤngerinnen; der

elm. Bruder Sr. Maj. des Koͤnigs, und Ihre Königl. Hoheit g8,

noch einmal zuruͤckzukommen, sondern veranschaulicht uns zue

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