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seelenvolle Klang ibrer Stimme vorzuͤglich ist es, dem sie den großen Ruf und die Erfolge verdankt, die 1 Erscheinen bisher noch uͤberall begleitet haben. Ein guter Genius 9. sie der Deutschen Musik zugefuͤhrt, wo sie von ihrer Gabe den edel— sten Gebrauch machen und sie in ihrer ganzen Groͤße erscheinen lassen kann. Ihre Kunstbildung steht auf der Stufe, daß sie in den Meisterwerken unserer Bell hen omponisten unbedenk⸗ lich jede ihrer Persoͤnlichkeit zusagende Aufgabe uͤbernehmen koͤnnte, und ist daher der Kreis ihrer Rollen nicht so ausgedehnt, als es in dem Interesse der Kunst zu wuͤnschen wäre, so muͤssen wir dies lediglich in physischen Hindernissen suchen. Schon bei ihrem ersten Auftreten auf der hiesigen Königl. Buͤhne zeigte es sich, daß sie nicht uͤber eine feste Gesundheit gebiete. In meh— reren Vorstellungen sah sie sich schon damals durch Unwohlseyn genoͤthigt, langere Akt-Pausen als gewoͤhnlich zu machen, auch wurden ihre Gastrollen mehr als einmal durch Krankheit unter— brochen. Man hoffte von der Zukunft Herstellung von ihren Uebeln; leider ist diese Hoffnung nicht in Erfuͤllung gegangen. An den Tagen dagegen, wo sie ganz uͤber ihre Kraͤfte gebieten konnte, entsprach sie in hohem Grade jeder Erwartung, welche sich die hiesigen Musik-Freunde von ihr gemacht hatten. Und diese Er— wartung hat sie auch bei ihrem diesmaligen Hierseyn nicht ge— taͤuscht. Ihre seelenvolle Stimmé, ganz dem verwandt, was wir im Eingange dieses Berichtes andeuteten, sindet unwider⸗ stehlich den näͤchsten Weg zum Herzen, und giebt jeder Note eine fruuͤher nie gekannte Bedeutuͤng. Ihre von aller Trocken— heit entfernte einfache Behandlung der Gefangstuͤcke, das richtige Abwägen ihrer Kraͤfte, — eine Kunst, die sie im erstaunens— wuͤrdigen Grade besitzt, — und der Fleiß, den sie auf das, in Deutschen Compositionen so wichtige, deutliche Aussprechen der Worte verwendet, begeistern nicht allein ihr Publikum, sondern auch die Mitsingenden. Was Mad. Schechner-Waagen zugleich als Schauspielerin zu leisten vermag, hat sie uns in den Rollen der Iphigenia und des Fidelio bewiesen, die wir als die gelun— gensten ihrer Darstellungen betrachten. Außerdem ist die Kuͤnst— lerin noch in drei Opern: als Emmeline in der „Schweizer— Familie“, als Rezia im „Oberon“ und als Graͤfin im „Figaro“ aufgetreten. Zu bedauern ist, daß Mad. Schechner-Waagen, eben ihrer Kraͤnklichkeit halber, das Repertoir ihrer Rollen nicht hat erweitern koͤnnen. der Armide, so wie der saͤmmtlichen bedeutenderen Sopran— Rollen in den Mozartschen Opern hatten wir uns einen seltenen Genuß versprechen duͤrfen. Aber auch in dem fuͤr ihr Talent J engem Rollenkreise, in welchem wir die Kuͤnstlerin von der Buͤhne herab zu bewundern Gelegenheit hatten, steht sie in diesem Augenblicke unuͤbertroffen da, — ein wuͤrdiges Vorbild edler Behandlung des Gesanges und der Verherrlichung und Auf— rechthaltung wahrer Deutscher Kunst.
Bei ihrem gestrigen letzten Auftreten als Iphigenia war Mad. Schechner-Waagen so trefflich bei Stimme, daß sie die ihr zu Gebote stehenden Mittel noch in ihrer ganzen Fuͤlle ent— falten konnte; der Enthusiasmus, den sie erregte, ist schwer zu beschreiben. Schon bei ihrem ersten Erscheinen von dem uͤber— fuͤllten Hause mit stuͤrmischem Beifall empfangen, begleitete sie derselbe durch die ganze Vorstellung, und verwandelte sich am Schluß in jubelnden. Hervorruf. Mit herzlichen Worten nahm Mad. Schechner-Waggen von einem Publikum Abschied, dem sie, nach eigenem Gestaͤndniß, die erste Anregung und die eigent— liche Richtung ihrer kuͤnstlerischen Laufbahn dankt, und das, alles Großartige vorzugsweise ehrend, die scheidende Künstlerin auch in der Ferne stets zu seinen Lieblingen zahlen wird. Moͤge sie ihrem kunstsinnigen Deutschen Vaterlande noch recht lange erhalten wer— den und mit stets regem Eifer der Kunst zuwenden, was Na— tur ihr in so reichem Maße verliehen. A.
Das Lateinische und das Deutsche Verzeichniß der Vorle— sungen der hiesigen Universitaͤt fuͤr das naͤchste Winter-Semester 1833, welche vom 21. Oktober werden angefangen werden, sind von heute an bei dem Ober-Pedellen Danelzer im Universitaäͤts— Gebaͤude, ersteres fuͤr 23 Sgr., letzteres fuͤr 2 Sgr. zu haben.
Berlin, den 29. Juli 1833.
Von Partien, wie die der Alceste und
80
Berliner Börse.
Den 2. August 1833. Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Eettel. (Preussc. Cour.)
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St. · Schuld · Sch. j 4 I F7 Tg67 I Grosshz. Pos. do. 4 1 — 1011 Pr. Engl. Anl. 18. 5 i038. ios6. Ostpr. Pfandbr. 4 i004 — r. Engl. Anl: 22. 5 ioz is; Pomm. do. 4 — 105
Pr. Engl. Qbl. 30 4 93 92. Kurt u. Neum. do. 4 i06 1053 Prim. Schl. d. Seeh— 52 5 Schlesische do,. 4 — 1106
Kurm. Obl. m. l. C] 4 96 95 I Rkst. C. d. K. u. N] — 653 — Deum, Int. Sch. dn. 4 — 18955 Z. - Héh. d. K. u. N. — I 66 — Berl. Stadt- Obl. 4 975 97
Königs. do. 4 — — 101. vollw. Puk. — 177 — Elbinger do. 44 — Nene do. — 189 — Danz. do, in Th. — 567 36 Friedriclisd'or .. — 135 1533 VWestpr. Psandhr. 4 1 98. — Disc onto. . . .. — ] 4 5
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Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 4919. Kanz- Bill. 23. Antwerpen., 21]. Juli. 53 Span. 683. amliursg., 31. Jali. Oesterr. 33 Net. 953. 483 do. 87. Bank Actien — Russ. Engl. 1015. Russ. Ilall. (v. 1831) Meß. in IIamb. Cert. 933. Preuss. Primien- Scheine 1435. Paln. 11894. Din. 72.
58 Span. 68 nr
Belas. 94)
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 3. August. Im Opernhause: Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts-Festes Sr. Majestäͤt des Koͤnigs, Friedrich Wilhelm II., unter Direction des Koͤnigl. General-Musik⸗Direk— tors, Ritters Spontini: Festmarsch, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige zugeeignet von demselben. Hierauf: Rede, verfaßt von F. von Elsholz, gesprochen von Madame Crelinger. Dann: Volksgesang, den Preußen gewidmet von Spontini. Und: Zum erstenmale: Mathilde von Guise, Oper in 3 Abtheilungen; Musik von Hummel.
Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen um Billets sind beruͤcksichtigt worben und koͤnnen solche im Billet— Verkaufs-⸗Bureau in Empfang genommen werden.
In Charlottenburg: Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts— Festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Friedrich Wilhelm 1II.: Rede, verfaßt von A. Cosmar, gesprochen von Madame Unzelmann. Hierauf: Zum erstenmale: Des Goldschmieds Toͤchterlein, Lust— spiel in 2 Abtheilungen, von C. Blum. Und: Zum erstenmale: Leontine, oder: Die Prophezeiung, Drama in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen.
Sonntag, 4. August. Im Opernhause: Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen mit Tanz; Musik von Boyelbieu.
In Charlottenburg: Die Deutschen Kleinstädter, Lustspiel in 4 Abcheilungen, von Kotzebue.
Königstädtisches Theater.
Sonnabend, 3. August. Zur Feier des Allerhoͤchsten Ge— burts⸗Festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Friedrich Wilhelm III.: Preußens dritter August, Festspiel mit Choöͤren in 1 Akt, von F. W. Seidel; Musik vom Kapellmeister Franz Glaäͤser. Hierauf: Fest⸗Ouverture, von C. M. v. Weber. Dann folgt: Zum ersten— male: Salvator Rosa, oder: Zwei Nächte in Rom, komische Oper in 2 Akten, von Hr. Burmeister-Lyser; Musik vom Rit— ter Rastreili, Koͤnigl. Saͤchsischen Musik-Direktor.
Sonntag, 4. August. Zum erstenmale wiederholt: tor Rosa, oder: Zwei Naͤchte in Rom.
Salva⸗
Markt⸗-Preise vom Getraide. Berlin, den 1. August 1835 29. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr., auch i Rihir. 27 Sgr. 6 Pf. ;
1 * Roggen (neuer) 1 Rtolr. 15 Sgr, auch 1 Rthlr. i2 Sg, (alter)
1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr. 4 Sgr.; große Ge 5 Pf, auch 28 ö 2 9 Pf.; kleine . zs g. , 9 ö auch 22 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind Zu Wasser. Wetzen (weißer) 2 Rthlr. 7 Sgr. 6] 1è Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und i Rthlr. 17 Sgr. 5 Pf; 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr. J Ear 65 P 28 Sgr. 9 Pf., auch 25 Sgr. Eingegangen sind 1169 Mittwoch, den 31. Juli 1833. Das Schock Stroh 7 Rthlr' 10 Sgr., auch 6 Rthlr.; ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr, auch 20 Sgr. Branntwein ⸗Preise vom 24. bis 30. Juli i833.
—
Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. odg Richter: Korn⸗Branntwein 19 Rthlr. 15 Sgr., auch
15 Sgr.; Kartoffel Branntwein 17 Rthlr, auch 15 Rthlr
Neueste Nachrichten.
Paris, 27. Juli. Die noch hin und wieder ges wartung, in dem heutigen Moniteur als Eroͤffnung z Feierlichkeiten eine allgemeine Amnestie fuͤr politische zu finden, ist nicht in Erfuͤllung gegangen. Das genam enthaͤlt heute gar keinen amtlichen Theil.
Gestern Abend und heute fruͤh haben noch eine M haftungen stattgefunden, uͤber deren Veranlassung sih schiedenartigsten Geruͤchte verbreiten; unter den verhast n nennt man die Herren Lagarde den Juͤngern,! Flocon.
In Bezug auf den von dem Journal de Pa theilten Tagesbefehl der Gesellschaft der Menschenrech der National: „Ein aus Mitgliedern jener Gesellsa mengesetztes Comité hat sich heute in unserm Bureau den, um uns zu versichern, daß das von dem m Blatte publicirte Aktenstuͤck weder die Grundsaͤtze da schaft, noch die Gesinnungen ausdruͤckt, mit welchen glieder derselben an den ganz friedlichen Festlichkeiten nerung an die Juli-Tage Theil nehmen duͤrften; sie gegen jeden Plan, der darauf abzielen moͤchte, denz National-Garde, der sich gegen die Forts erklart, nim setzlichen Meinungs-Aeußerungen zu stoͤren.“
Der National publicirt in seinem heutigen M Text der Protestationen gegen die Pariser Befestigum welche in Montauban, Poitiers, St. Amand, Rennf und Auxerre unterzeichnet worden sind, und zeigt an, der Raum mangelt, um auch noch die Protestationen w burg und Bourges bekannt zu machen.
Die Gazette de France meldet, daß, dem nach, binnen Kurzem eine Protestation der Herzogin! gegen die Verraͤtherei, welche ihre Verhaftung herl gegen ihre willkuͤrliche Gefangenhaltung und gegen alle welche man sie habe erleiden lassen, erscheinen wuͤrde.
Die Boͤrse blieb heute, der fruͤheren Bekanntmau maß, geschlossen.
— — Frankfurt a. M., 30. Juli. Man hat mittag noch keine Nachricht aus Paris erhalten, m und 23. Juli abgelaufen sind. Man schloß daraus,
— Besterr. Hproc. Metall. gh ee. 96 4. Aproc. 8 2Iproc. 53 5. 1proc. 23. Br. Bank-Actien 1531. 15 Obl. 1373. 137. Loose zu 1090 Fl. 2013. Br. Hy Obl. v. 1832. 93 . 93 114. Poln. Loose 60. Br.
Redaeteur Cottel. — amm m, mmm,
Gedruckt bei A. W. h
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Allgemeiner Anzeiger
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Preuß ischen
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Stadt n.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
214.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
hes Königs Majestaͤt haben den bisherigen Landrath des iner Kreises im Regierungs-Bezirke Potsdam, Kammer⸗ Adolph Heinrich Grafen von Arnim, zum Vice— enten der Regierung in Stralsund zu ernennen geruht.
der bisherige Buͤrgermeister Ruperti zu Seyda ist zum
. 3 den Unter⸗ Gerichten im 1 des
richts zu Torgau, mit Ausschluß dieser Stadt selbst, und
nweisung seines Wohnsitzes zu Seyda, bestellt worden.
dem H. E. Melm hierselbst ist unter dem 30. Juli d. J.
on diesem Tage an gerechnet, Fuͤnf nacheinander folgende und fuͤr den ganzen Umfang des Preußischen Staates
atent
e die mittelst Zeichnung und Beschreibung nachgewie—⸗ senen, fuͤr neu und eigenthuͤmlich anerkannten Vorrich— tungen zur Beschaffung reinen Wassers mittelst geramm⸗ ter hölzerner Roͤhren,
lt worden.
Ungekommen: Der General-Major und interimistische cteur der 1sten Artillerie⸗Inspection, von Diest, von
in.
zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 27. Juli. Se. Majestät der Kaise durch Tagesbefehl vom T3sten d. M. den General-Lieu
t Grafen Orloff zur Belohnung seiner ausgezeichneten
sleistungen zum General der Kavallerie, mit Beibehaltung Titels als General-Adjutant, befoͤrdert. Der Chef des Generalstabs der Flotte und Hafen des schwar
stens nichts sehr Bedeutendes vorgefallen, sonst waͤr Meer 6 ö ; ral. Ablutan, durch einen Courier davon unterrichtet worden. n d mr , reef 1, ist zum General⸗Adj sind die wong ,, ,, lus Moskau wird gemeldet: „Das hohe Geburtsfest Ih—
ajestät der Kaiserin wurde am 13ten d. M. in der hiesi⸗ athedrale zu Mariä Himmelfahrt durch ein feierliches Hoch egangen. Das Gebet fuͤr das erhabene Kaiserhaus ward dem Donner der Kanonen und dem Gelaͤute aller Glocken tet. Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfuͤrstin Helena wohnte
iturgie in der Hofkirche des Nikolajewschen Palastes bei. Abend war die oͤffentliche Promenade und die ganze Stadt
htet.“
Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst Michael ist am 19ten
ends in Moskau eingetroffen.
Am 23sten d. M. langte der Fluͤgel⸗Adjutant, Capitain-Lieu—
t Butenieff, im Lager bei Krasnoje-Selo an und uͤber⸗— e folgenden Bericht unseres außerordentlichen Botschafters, ral⸗Adjutanten Grafen Orloff, aus Bujukdere vom 11. Juli: habe das Gluͤck, Ewr, Kaiserlichen Majestaäͤt unterthaͤnigst
Bekanntmachungen.
Gerichtliche Vorladung.
Auf den Antrag der Koͤnigl. Hochloͤblichsn Regie—⸗ rung zu Stralsund werden alle diejenigen, welche an das von dem Koͤnigl. Foͤrster Boͤttcher zu Rusewose auf Jasmund im Jahre 1820 auf eigene Kosten erbau⸗ ete, in neuester Zeit von der Koͤnial. Forst-Verwal—⸗ tung angekaufte, zum dortigen Forstgeschaͤft gelegte und Inhalts des mit der Koöͤnigl. Hochlöblichen Regierung darkher abgeschlossenen Uebereinkommens, dem Koͤnigl. Fiskus von dem Verkaͤufer als schuldenfreies Eigen⸗ thum überlassenes Stallgebäude, aus irgend einem Rechtsgrunde Anspruͤche haben, oder zu haben vermei⸗ nen, zu beren Anmeldung und Bescheinigung in Ter- mino den 1. 14. und 28. August die ses Jahres bei dem Rechtsnachtheile vorgeladen, daß sie sonst mit ihren Anforderungen durch die im letz aedach ten Termin zu publicirende Praͤelusio⸗Sentenz fuͤr immer werden aus—⸗ geschlossen und abzewiesen werden.
Greifswald, den 15. Juli 1833.
Königl. Preuß. Hofgepicht von Pommern
und Rügen. 1. 8)
v. Möller, Praeses. Oeffentliche Vorladung. Dem Schneidermeister Friedrich August Hartig wird hiermit bekaunt gemacht, daß seine Ehefrau, Eseonore Caroline geborne Mews gegen ihn wegen hoͤslicher Verlassung auf Trennung der Ehe geklagt hat. Zur Beantwortung der Klage und weiteren Eroͤrterung der Sache haben wir einen Termin auf den 30. Oetoer d. J., Vormittags 11 uhr, vor dem Herrn Justiz-⸗Rath Bruͤggemann im Stadt gerichte hierselbst anberaumt, wozu der selbe unter der Verwarnung vorgeladen wird, daß bei seinem Ausblei⸗ ben die in der Klage vorgetragenen Thatsachen und namentlich die behauptete bösliche Verlassung fur rich⸗ tig angenommen und danach waßz Rechtens, gegen ihn festaesetzt werden wird. Stettin, den 12. Juli 18533. Königl. Preut. Stadtgericht.
Aufforderung. In Gemaßheit der unterm 27. September 1825 abae⸗
Hohen Saͤchs Kirchenrath; bringe ich, als Besitzer der Knochschen F dei⸗Lommiß⸗Guͤter, und des mir dadurch zustehenden Collatur⸗Rechts zur allgemeinen Kenntniß, daß ich das, laut des, von dem Geheimen Rathe und Domprobst, Herrn Haus Ernst von Knoch unterm 13. Juli 1704 errichteten Testanmentis von mir zu ver gebende Stipendium, welches Ostern 1833 erl digt worden, an einen Fremden vergeben habe, da mir jetzt keine adeligen genußberechtigren Geschlechts-Ver— wandten bekannt sind, und werden daher alle Diejeni— zen, welche auf den Genuß dieses Stipendiums vermöͤge der angezogenen Stiftungs-Urkunde besondere Ausprüche ju haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, sich bis zum
25 Septem ver 1833 bei mir zu melden, und ihre Legitimation zu bewirken.
Dresden, den 24 Juli 1833. Heinrich von Hartmann, genannt Knoch, Kammerherr.
Ich habe auf das Recht, das adelige Prädieat in den Koͤnigl Preuß. Staaten zu fuͤhren, verzichtet, und dies dem Ministerium des Koͤniglichen Hauses, als der eompetenten Behörde, angezeigt.
Breslau, den 28. Juni 1833
Am stetter, Stadt⸗Justiz⸗Rath.
Aus dem kürzlich erschienenen vorjaͤhrigen Rechen— schaftshericht der . Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha
ergieht sich, daß dieselbe am Ende v. J. bereits 443011 Thle. in ihrem Reserve⸗ und Sicherheitfonds hatte und daß davon in diesem Jahre 48941 Thlr. den Theil— habern zuruckzegeben werden. — Am 1. Jani zaͤhlte sie 4220 Versicherte und 7 739700 Thlr. Versihernngs— summe; an die Erben Verstorbener sind seit Eröffnung der Anstalt bis jetzt 214309 Thlr. ausgejahlt worden. — Beispielsammlungen von der Nutzbarkeit der Bank, so wie Statuten derselben sind unentgeltlich zu erhalten bei
Carl Gottfr. Franz, in Berlin, Alexanderstraße Nr 41.
Literarische Anzeigen. Bei Duncker und Humblot, Franzoͤsische Str.
schlossenen Conventiet, Art. IV sub 7 b, so wig der unterm 5. Mi 1823 ergangenen Verorbnung Eines
Nr. 20 a, ist zu haben:
Ueber die Sündlosigkeit Fesu. Eine apolo— getisch« Betrahtung von Dr. C. Ullmann, Professor der Theologie in Halle. ar. Spo. Ham⸗ burg bei Friedr. Pertha. Geheftet 223 sgr.
Diese Abhandlung empfiehlt sich besonders fängern
Theol'gen zur Begründung chrinlicher Ueberzengung and 31 Förderung eines lebendigen Studiums, und sermoge ihrer nicht ausschließ lich gelehrten, sondern 11 aemeln ver standlichen Fassung ist sie auch fuͤr den groͤjern Kreis nicht theologischer Leser geeignet.
Mit bieser Abhandlung wurden die theologischen
Studien und Kritiken im J. 1823 eröffnet und hald nach dem Erscheinen derselben wurde der Verfasser von mehrern Seiten aufzefordert, sie hesonders dem Druck zu uͤberlassen. Er wollte es aber nicht thun, ohne die Schrift neu auszustatten, und so eischeint letzt der Aussitz, zwar im Ganzen derselbe, aber an vi len Stellen berichtigt und erweitert, an mehrern gan neu bearbeitet.
Le catalogue des nouvelles publications de Bachelier à Paris, libraire pour les Mathématiques, la Physique, la Mineralogie, la Chémie, les arts mécaniques, la marine, les Ponts et chaussées, les Sciences et les aris qui en dependent ete.
est arrive chez
A. Asher, Linden No. 20.
Für Vaterlandsfreunde! In unserm Verlage ist erschienen und durch alle Musikalienhandlungen zu bezirhen:
Preulsisches Nationallied: »Ich bin ein Preulse, kennt Ihr meine Farben? ete“« (Gedicht von hr. B. Thiersch) Für eine Singstimme mit Beglis des Pfie componirt von C VW. Greulich. Pr. 5 68.
Das Vaterland Preulsen: „Kennst Du das Land? eie « (Gedicht von K- sz) Für 4 Männerstimmen componirt von E. Salle neu ve. Pr. Zl Sgr.
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Spontini, Preulsischer Volksgesang »Bo-—
russia, mit Begl. des Pfie. 15 ser; für vollst.
Leipzig, im Juli 1833.
türkische Musik nebst Streichinstr umenh 3 Thlr.; für d. Pfie allein 5 sgr., Pste. zu 4d Händen v. Jähns. 15 66x.
— grolser Sieges und Festmarse 174 68Y. zu 4 Händen arrang. v. Jihm f vollst. türkische Musik u. für Orch titur 3 Thlr. Beide Werke sind als ausgezeiclind und werden zum Geburtstag S. M d jährlich im grolsen Operuhause ausgefülm! Spontini, 4 Romanzen mit deuische zä6s Tert und Begl. des Pfie. à 12
— Die vollst. Clavier-Auszüge mut den franz Text von: Die Vestalin, 5 Rükh 3 Thlr.; Olympia 19 Thi hal 9 Thlr. Daraus die Ou vem alle Arien, Duus, Trios, Tänze, einzeln.
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der Provinz Westphalen. Erster bis! Gr. S0 3 Thlr. 20 sar. Auch unter den Titeln: ;
Provinsiolrecht des Fuͤrstenthums Min
ehemals zum Hochst ft Muͤnster gh u eg, der Standesherren, imgleich schaft Steinfurt und der Herrschaften Gehmen. 1827. 389 Pohßen. 1 Tl. Provinzialtecht der Grasschaft Tecklenhäh Oberarafschaft Lingen. 1830. 154 hn Provinzialrecht der ehemals kurkoͤlnischtt, Recklinghausen. 1533. 20 Bogen.
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14 sobald nach der Ankunft der Russischen und , .
richten, daß der nach Anatolien abgeschickt gewesene Stabs— ain vom Garde-Generalstabe, Baron Liewen, am 6. Juli er Meldung hierher zuruͤckgekehrt ist, daß Ibrahim Pascha mit sammtlichen Truppen den Rückzug uͤber den Taurus vollzo— habe. Am 7ten, dem Geburtstage Ewr. Kaiserlichen Maje—⸗ uͤbergab ich dem Reis⸗Efendi eine Note, in welcher ich um Einwilligung des Sultans zur Ruͤckkehr unserer Truppen Rußland anhielt. Den Hten erhielt ich von der Pforte die anschte Antwort. Den gten erging an die Truppen des Lan zs⸗Detaschements der Befehl, sich einzuschiffen, welches auch hemselben Tage ausgefuͤhrt wurde. Am 10. Juli um 11 Uhr gens lichtete die Kaiserliche Escadre, mit den Landungs— pen an Bord, die Anker, verließ den Bosporus und xrich⸗ seinen Lauf nach den Haͤfen Rußlands. An demselben Tage ich meine Abschieds-Audienz beim Sultan und gedenke, den sHhichsten Befehlen Ewr. Kaiserlichen Majestaͤt gemäß, heute mrgen meine Ruͤckreise nach Rußland anzutreten. (Unterz.) General⸗Adjutant Graf Orloff.“ zur naheren Erlaͤuterung des Ausgangs der Orientalischen elegenheiten enthalten die hiesigen Zeitungen Folgendes: e Russischen und Ottomanischen Commissaire, welche nach tollen geschickt worden waren, um sich von dem Ruͤckzuge Aegyptischen Armee zu uͤberzeugen, sind am 6. Juli nach stantinopel zuruͤckgekehrt. Ihren Berichten nach, haben Ibra— s Truppen ihren Ruͤckmarsch uͤber den Taurus vollzogen; all haben die von der Pforte aufs Neue eingesetzten Behoͤr— ihre Amtsverrichtungen begonnen; kurz, die öffentliche Ord— g ist dem Lande wiedergegeben, und dasselbe genießt einer kommnen Ruhe. Nachdem dergestalt der Friede in Klein— en wiederhergestellt worden und die Absichten Sr. Maj, des sers in ihrer ganzen Ausdehnung erreicht sind, hat der Bot— fter, Graf Orloff, gemaͤß der ihm ertheilten Vollmachten und structionen, geglaubt, daß der Augenblick gekommen sey, die sserlichen Truppen und die Escadre, deren Aufgabe es bisher desen war, die Sicherheit der Hauptstadt des Ottomanischen ichs zu bewachen, ihre Ruͤckkehr nach Rußland antreten lassen. — Nach deshalb getroffener Abrede mit den Ministern Hoheit hat unser Botschafter mit selbigem die hier
gefuͤgten Noten gewechselt, welche wir als einen neuen
weis der Gesinnungen der Eintracht und des gegenseiti⸗
ertrauens, die stets unsere Verbindungen mit der hohen rte leiten, zur J, , Kenntniß bringen. Indem der raf Hrloff diese beiden Dokumente ubersendet, berichtet er,
een⸗
*
mmissaire alle Anstalten zur Ruͤckkehr unserer Truppen
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Berlin, Sonntag den 4ten Aug u st
. 577 2 —
digt waren, selbige sich am 9. Juli eingeschifft haben und die Escadre an dem darauf folgenden Tage, din iJten um 10 Uhr Morgens, nach Sebastopol abgesegelt sey. In dem Augenblicke, da dies geschieht, geben wir uns mit einem gerechten Gefuͤhl der Zufriedenheit Rechenschaft von den durch Rußland erlangten Resultaten und blicken nochmals zuruͤck auf die Gefahren, wel— chen unsere mit Scharfblick und Festigkeit geleitete Politik zu— vorzukommen gewußt hat. Das Ottomanische Reich schien sei⸗ nem Umsturze nahe. Eine neue Macht war im Begriff, ihre Eroberungen uͤber die Europaͤische Tuͤrkei auszudehnen. Nach zwei entscheidenden Schlachten ruͤckte die Aeghyptische Ar— mee gegen Konstantinopel. Kein Hinderniß hielt sie auf. In der Hauptstadt selbst schien Gaͤhrung zu herrschen. Mitten unter so viel Mißgeschick und Gefahr nahm der Sultan seine Zuflucht zur Huͤlfe Sr. Kaiserl. Majestäͤt. Seine Erwartung ward erfuͤllt. Waͤhrend Ibrahim nur noch wenige Tagemaͤrsche von Konstantinopel entfernt war, liefen funf Nussische Linienschiffe und vier Fregatten in den Bosporus ein. Ihre Gegenwart wurde fuͤr die Hauptstadt zum sicheren Unter— pfande ihrer Erhaltung und Rettung. In einem solchen Au— genblicke der Krisis war jedoch eine Begebenheit wie die Erschei— nung der Russischen Flagge zu neu, als daß sie nicht haͤtte Zwei—⸗ fel erregen sollen, selbst in den Raths-Versammlungen des Di—⸗ wans. Allein das wohlverstandene Interesse der Turkei, dessen ganzer Umfang der Weisheit des Sultans nicht entging, behielt die Oberhand und gab der Pforte diese unwandelbare Zuversicht, welche das Wort des Kaisers verdient. Unsere Escadre blieb. Neue Verstaͤrkungen wurden verlangt und bewilltgt. Zwanzig Russische Schiffe warfen die Anker vor Bujukdere, und 10,005 Mann schlugen ihr Lager auf der Asiatischen Kuͤste des Bospo— rus auf. och mehr, der Kaiser erklaͤrte: Seine Flotte und Seine Truppen wuͤrden die Stellung, die sie genommen, behalten,
is die Negnntische Nrnee ber den Taurus zurückgegangen wäre.
die Graänze unserer
544 j J P 28 x 2a r* 16 1.1 Dien war der Zweck und dies muß: e auch
vention seyn. Einzig und allein dazu bestimmt, Ibräh:m
ur Niederlegung der Wass zu bewegen und die Unabhängig—
keit des Otpmenischen Reiz aufrechi zu erhalten, mußte Muß land seineres irksemnkeit denjeni, n Gränzen Einhalt
wescht feine Absicht und der ausdrückliche Wille des Kaisers ihr
zum veraus bezeichnet Hatt'n. Um Hülfe waren wir angegan
gen worden e haben sie geleistet. Allein unsere Vermitze⸗ lung war weder verlangt noch angeboten worten. Als
m Herrn der seiner Herrschaft ünnerworsenen Pesvinzen, starrd ö. , frei, die Verwaltung derselben unter bellebigen Bedingungen jedem beliebigen Vasallen zu ertheilen. Die Be— dingungen des Vergleichs zwischen der Pforte und dem Pascha von Aegypten sind also, wie sie es seyn mußten, Rußland durch— aus fremd geblieben. Ihr war vor Allem das Wichtigste: der geleisteten Huͤlfe die größte Energie zu geben; vor den Au— gen Europa's das in ihre Rechtlichkeit gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen; die Existenz einer befreundeten, friedfertigen, un— serer Schifffahrt und unserem Handel guͤnstigen und den mit uns abgeschlossenen Traktaten treuen Macht zu vertheidigen und zu erhalten. — Unter dem Einflusse dieser schuͤtzenden Idee war die Bewachung des Bosporus und die Ruhe des Orients wäh— rend vier Monaten der Ehre der Russischen Flagge anvertraut. Nach Erkaͤmpfung des Friedens mit der Tuͤrkei im Jahre 1829 gebuͤhrte es dem Kaiser im Jahre 1833, einen Staat zu schuͤtzen, der die Bedingungen dieses denkwuͤrdigen Friedens gewissenhaft erfuͤllt hat, und die Wohlthaten des Traktates von Adrianopel unverletzt zu erhalten, eines Vergleiches, den Rußland fuͤr im— mer als ein National⸗Denkmal der Mäßigung und des Ruhmes betrachten wird.“
Abschrift einer an die Hohe Pforte gerichteten Note, datirt Bujukdere, den 7. Juli 1833.
„Der Unterzeichnete, außerordentliche Botschafter Sr. Ma— jestt des Kaisers aller Reußen, Ober-Befehlshaber der von Sr. 3a dem Sultan verlangten und im Bosporus stationirten
uͤlfstruppen zu Lande und zur See, erfaͤhrt diesen Augenblick von dem Capitain des Generalstabes der Kaiserl. Garde, Baron Liewen, dessen Sendung nach Klein-Asien mit der hohen Pforte verabredet worden war, daß die Aeghptische Armee, nach Be— werkstelligung ihres Ruͤckzuges uͤber den Taurus, in die Graͤn— zen derjenigen Provinzen zuruͤckgegangen ist, welche nach dem Willen Sr. Hoheit die dem Pascha von Aegypten, Mehmed Ali, und seinem Sohne, Ibrahim Pascha, verliehe— nen Gouvernements bilden sollen. In Folge dieser Benachrich— tigung hat der Unterzeichnete die Ehre, Se. Excellenz den Reis— Effendi ö. ersuchen, ihn durch eine offizielle Mittheilung von den direkten Nachrichten, welche die Hohe Pforte hieruͤber erhal— ten haben muß, in Kenntniß zu setzen. Er ersucht zu gleicher Zeit den Reis-Effendi um die Einwilligung Seiner Hoheit zur Ausfuhrung der eventuellen Befehle des Kaisers, seines erhabe— nen Monarchen, in Betreff der unverzuͤglichen Ruͤckkehr Seiner Land- und See⸗-⸗Macht nach Rußland anzuhalten, deren Gegen—⸗ wart die Räumung von Klein-Asien und die Wiederherstellung des Friedens mit Aegypten, unter den von Seiner Hoheit dem
Sultan festgesetzten Bedingungen, zum Ziel haben sollte. In— dem der Unterzeichnete sich einer der Rechtlichkeit der Declara— tionen Seiner Kaiserlichen Majestaͤt, wie dem Charakter Seiner auf⸗ richtigen und freundschaftlichen Gesinnungen gegen die Hohe Pforte,
leich angemessenen Pflicht entledigt, ergreift er diese Gelegen⸗
d Seiner , dem Reis⸗Effendi die Versicherungen sei— ner ausgezeichneten Achtung zu erneuern. Unterz.: Orloff. Offizielle Note der n Pforte an Se. Excellenz
den Grafen Orloff, datirt: den 8. Juli 1833.
Die Hohe Ottomanische Pforte hat von dem Inhalte der Uebersetzung der am 7. Juli, von Seiner Excellenz dem Herrn Grafen Orloff, uͤberreichten offiziellen Note Kenntniß genommen,
in welcher Seine Excellenz anzeigt, daß die Aegyptischen Trup⸗
pen sich durch die Defileen des Taurus gezogen und in die dem ascha von Aegypten, Mehmed-⸗Ali⸗Pascha, und seinem Sohne, brahim Pascha, zugestandenen Gebiete begeben haben, und den Reis ⸗Effendi ersucht, ihm auf offiziellem Wege die Nachrichten,
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welche die Pforte daruͤber erhalten, mitzutheilen, wie auch um die Einwilligung Seiner Hoheit zur Ausfuͤhrung der Befehle Sr. Maj. des Kaisers, in Betreff der unverzuͤglichen Ruͤckkehr der Russischen Land-, und Seemacht nachsucht, deren Gegenwart von der Räumung Klein⸗Asiens abhing. Den fruher der Mis⸗ sion und insbesondere Sr. Excellenz dem Grafen Orloff gemach— ten Erklaͤrungen gemaͤß, sind die Beweise der Freundschaft und des Wohlwollens, welche Seine Majestaͤt der Kaiser dem Ottomanischen Reiche gegeben, der Art, daß die Hohe Pforte sie nie vergessen kann; sie haben sowohl fuͤr die Gegen—
wart als fuͤr die Zukunft die Befestigung des Bundes und der.
Aufrichtigkeit, welche zwischen beiden Reichen bestehen und je mehr und mehr sich konsolidiren, zur Folge gehabt. Eben so haben die Ordnung, die Disciplin und der gute Wille, von denen die Kaiserlichen Truppen in der Hauptstadt Seiner Hoheit Beweise abgelegt haben, wie die Eintracht, welche zwischen ihnen und den Ear hn Truppen herrschte, und insbesondere die ausgezeichneten Eigenschaften und das in jeder Ruͤcksicht uͤber alles Lob erhabene Benehmen Seiner Excellenz des Grafen Orloff die Hohe Pforte mit Dankbarkeit erfullt. — Die Nach⸗ richt von dem Ruͤckzuge der Aegyptischen Armee uͤber den Tau— rus wird durch die an Ort und Stelle abgefertigt gewesenen Beamten bestaͤtigt, und dem zufolge beeilt sich die Hohe Pforte, Seiner Excellenz anzuzeigen, daß, seiner Anfrage gemaͤß,. Seine Hoheit in die An mn, der Russischen Land- und Ser / rũippen einwillige. In Folge dessen, und um nochmals die Versiche— rungen der Dankbarkeit fuͤr die Freundschaft und das Wohl— wollen Seiner Majestaͤt des Kaisers zu wiederholen, hat die 80h Pforte gegenwartige offizielle Note erlassen, indem sie noch in Ruͤcksicht Seiner Excellenz des Grafen Orloff die Ausdruͤcke der vollkommenen Hochachtung, welche sie fuͤr seine Person hegt, erneuert.“ Das Dragoner⸗Regiment, welches bisher den Namen „Her- e nander von Wuͤrttemberg“ fuͤhrte, hat seinen ehemaligen ener Rigaisches Dragoner⸗Negiment“ wieder erhalten. 23. v. M. wurde auf dem von Sr. Majestaͤt dem diesem Zwecke dem Koͤnigl. Preußischen General⸗Kon⸗ J. Wöhrmann, zu Riga erblich verliehenen Krongute bei Pernau der Grundstein zu einer neuen Tuch— legt. Diese Fabrik wird fuͤr 150 Webstuͤhle zur An— fertt von jährlich 6000 Stuͤck Tuch eingerichtet werden. ie bestand fruͤher zu Sieradz im Koͤnigreich Polen unter der
Tirme „Wöhrmann, Lembke und Roͤthgen“ und ist von dort
nach Rußland uͤbergesiedelt worden. Sie beschäftigt 8)90 Arbeiter, und man glaubt, daß sie zu groͤßerem Betrieb der Schafzucht in der Gegend von Riga wesentlich beitragen werde.
Die Zahl der Todesfalle in Moskau betrug im Jahre 1832 unter dem mannlichen Geschlecht 4871 und unter dem weiblichen 3840; uͤberhaupt starben 8711 von 330,866 Einwohner, 202,399 männlichen und 128,467 weiblichen Geschlechts, oder 1 von 37. Unter dem weiblichen Geschlecht war die Sterblichkeit groͤßer als unter dem maͤnnlichen, indem von letzterem 1 von 41, von erste⸗ rem aber 1 von 33 starben. In den verschiedenen Staͤnden be— merkte man folgende Verhaͤltnisse: unter den Buͤrgern und Hand— werkern starb 1 von 20, unter dem Militair 1 von 22, unter den Auslaͤndern 1 von 23, unter den Kaufleuten 1 von 26, un— ter den Geistlichen 1 von 26, unter dem Adel 1 von 27, unter den freien Leuten verschiedenen Standes 1 von 29, unter der Handels⸗Dienerschaft 1 von 40 und unter den Bauern 1 von go. Die groͤßte Sterblichkeit herrschte unter den Kindern bis zum ßten Lebensjahre; von diesen starben 1952 Knaben und 1619 Madchen.
In Orel herrschte am 13. Juni bis zum 10. Juli anhal— tende Duͤrre, an letzterem Tage aber erhob sich ein Sturm, und es folgte ein Hagelschauer, der auf einer Strecke von 50 Werst das Getraide gaͤnzlich vernichtete; der Sturmwind richtete eben— falls großen Schaden an Baͤumen und Gebaͤuden an.
Frankreich.
Paris, 27. Juli. Der Koͤnig ertheilte gestern dem Ge— neral Lieutenant Solignac eine Privat⸗Audienz.
Die Reise des Koͤnigs nach Cherbourg bleibt auf die ersten Tage des August angesetzt. Se. Maj. werden eine Woche lang abwesend seyn. Der General⸗Secretair des Handels-Ministe riums, Herr Edmond Blanc, ist bereits nach der Normandie abgereist.
Gestern wurde bei Herrn Guizot ein Minister-Nath gehal— ten, welchem der Intendant der Civil-Liste, Graf v. Montalivet, und der General Rumigny, einer der Adjutanten des Koͤnigs, beiwohnten. ]
Die Meldung, daß der Herzog von Broglie einen Cholera— Anfall gehabt, wird von den heutigen Blaͤttern widerrufen.
Dem Messager zufolge, wuͤrden bei der auf morgen an— stehenden Nevue dem Koͤnige von mehreren Offizieren der Na— tional- Garde Protestationen gegen die Erbauung von Forts , n. werden. ö ;
Das Journal de Paris bemerkt: „Seit einige Taae machen gewisse Blaͤtter großes Aufheben von einer Hen gen gen die Forts, die nach ihrer Behauptung von den Offzzieren der vierten Legion der hiesigen National-Garde unterzeichnet seyn soll, ohne daß sie einen Namen darunter setzen. Mehrere Offiziere dieser Legion sind in unser Bureau gekommen und haben uns erklärt, daß diese angebliche Protestation ihnen nicht nur ganz unbekannt sey, sondern daß sie trotz aller von ihnen eingezogenen Erkundigungen keinen Offizier gefunden, der sie unterzeichnet haͤtte. Wie es scheint, ist es leichter für die Re— , mn. Protestation abzufassen, als Unterschriften dazu
Die Tribune enthält folgende Erklärung: „Ein Comit des Vereins fuͤr die Vertheidigung der Menschen⸗ und . rechte ist in unserem Buͤreau erschienen, um die Geruͤchte zu widerlegen, die von Uebelgesinnten in den Wachtstuben verhré⸗ tet worden sind. Der Verein fuͤr die Menschen, und Buͤrger⸗ rechte ist gestiftet, um die wahrhafte Propaganda unter den ver
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