1
schiedenen Volksklassen zu organisiren; jedes Mitglied ist bereit, seine Pflicht zu erfuͤllen, wenn das Vaterland dasselbe aufrufen wird, aber keines von ihnen wird von dem Vorstande des Ver—⸗ eins den Formen eines Komplotts unterworfen. Morgen wird es die Pflicht der Mitglieder seyn, ihre Wuͤnsche mit denen des Patriotischen Theils der National⸗Garde zu vereinigen und im Falle einer Kollision zwischen der Regierung und dieser Buͤrger— Miliz der letzteren Beistand leisten; denn der Widerstand würde in diesem Falle zur heiligsten Pflicht werden. Aber kei⸗ e, lh. ihnen denkt daran, den Tag nach dem Siege in einen 9. . Uu verwandeln, keiner von ihnen denkt an blutige e n e r Gefuͤhl der Rache kam nie in das Herz eines Die Gazette de France sagt: „Was gegenwärtig ge— schiehꝛ, ist eine merkwuͤrdige Veranderung in 65 seit zwanzig Jahren geltenden constitutionnellen Formen. Die S0, 000 Mann starke Pariser National-Garde wird als ein? politische Macht anerkannt. da das Ministerium vor ihr kapitulirt; da die Feier der drei Juli-Tage alljährlich stattfinden und auch die National— rde von dem Könige an einem dieser Tage gemustert werden wird, so ist es klar, daß wenigstens ein Mal im Jahre das be— waffnete Pariser Volk auf die politischen Beschluͤsse einen Einfluß ausüben wird. Hieraus ergiebt sich eine neue segierungs⸗-Form, die au die Maͤrzfelder der Merowwingischen Dynastie erinnert. Wir sinden diese Form viel besser, als das Monopol, die logische Konsequen; fordert aber, daß alle National-Gardisten in Frank, reich dasselbe Recht erhalten, denn man sieht nicht ein, warum gerade die Pariser National-Garde das Privilegium besitzen soll, ganz Frankreich zu repräͤsentiren, ohne von dem Lande dazu beauftragt zu seyn. Die Nothwendigkeit allgemeiner Wahlen, an denen alle National-Gardisten Frankreichs Theil nehmen, ergiebt sich also aus der Sitte einer jahrlichen Juli Feier“ In einem andern Artikel sagt dasselbe Blatt: „Die Natio—⸗ nal⸗Garde kann, wenn sie will, den Uebeln Frankreichs ein Ende machen, indem sie bei der Revue von Ludwig Philipp ihre Zu— lassuag in die Wahl⸗Kollegien verlangt.“ . Die Verhaftungen daüern in dem, besonders von den hie— igen Studirenden bewohnten, Viertel Saint-Jacques fort. iele Studirende zeigen sich in den Straßen mit den alten dreifarbigen Kokarden von 1793, die von den jetzigen sich da⸗ durch unterscheiden, daß der weiße Streif, statt, wie bei den jetzigen, den äͤußern Rand zu bilden, sich in der Mitte befindet und nur wenig hervortritt, wahrend das Roth die 4ͤußere Ein— fassung bildet und so breit ist, daß der blaue und der weiße Streifen davor fast verschwinden. 3 Die National-Garte von Aurillae wurde cor einem Jahre Aufgelsst, weil sie eine Adresse an den damals in den suͤdlichen Departements reisenden Herzog v. Orleans gerichtet hatte, worin das System der richtigen Mitte als die einzige Ursache des feit der Juli-Revolution auf Frankreich lastenden ÜUngluͤcks bezeichnet wurde. Bei der jetzt stattgefundenen Reorganisation dieser Ra— tional-Garde wurden ber Kommandant und alle Offiziere, mit Ausnahme der zur richtigen Mitte gehoͤrigen, wiedererwaͤhlt. Am aten d. M. sind in Marsfeille zehn St. Simonianer mit dem Dampfboot von Arles angekomnien; sie wollen sich nach Malta und von da nach der Levante begeben.
— — Paris, 27. Juli. Gestern Abend um 7 Uhr laͤu— tete die große Glocke der Notre⸗Dame⸗Kirche und nach ihr alle übrigen Glocken der Hauptstadt den heute Mittag in allen Kir— chen und Tempeln stattfindenden Trauer⸗Gottesdienst fuͤr die vor drei Jahren in dem blutigen Kampfe der drei Juli⸗Tage Gefal— lenen ein und heute fruͤh verkündigte Kanonendonner den An— bruch des ersten dieser Tage selbst; die Sonne scheint so klar und heiß, wie vor drei Jahren, aber nichts macht es bis jetzt wahrscheinlich, daß sie diesesmal aͤhnliche Schreckens-Scenen beleuchten werde, wie damals. Um 5 Uhr des Morgens ließen die Obersten sammtlicher Regimenter der hiesigen Gar—˖ nison alle wegen leichter Disciplinar-Vergehen in Haft beßindli— che Militairs in Freiheit setzen. Durch die Straßen ziehen Gruppen junger Leute, die theils dreifarbige Kokarden an den Muͤtzen, theils rothe Nelken im Knopfloche, als Symbole ihrer republikgnischen Gesinnungen, tragen. Um zwei Uhr Nachmit— tags stroͤmte die Volksmenge in die Kirchen, um der Trauerfeier beizuwohnen und nach dem Markte des Innocens, wo ein gro— ßer Theil der Gefallenen ruhet und eine kleine Kapelle in der Eile errichtet worden ist. Ungeachtet der druͤckenden Hitze, die auf den Quais und den großen Plaͤtzen durch den Mangel an Schat— ten noch gesteigert wird, ist der Quai d Orsay mit Neugierigen angefüllt, um das in der Seine liegende schwarzbehangene Li— nienschiff zu sehen, das von Zeit zu Zeit Trauersalven giebt. Bis jetzt (Nachmittags um 3! Uhr) ist die oͤffentliche Ruhe durchaus nicht gestoͤrt worden.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 26. Juli. Die (bereits kurz beruͤhrte) Rede des Grafen Grey bei Eröffnung der heutigen Sitzung lautete im Wesentlichen folgendermaßen:.
„Ich kann Ew. Herrlichkeiten das Bedauern nicht verhehlen, welchts mir der gestern Abend vom Hause gefaßte Entschluß verur— facht hat. Ich kann nicht umhin, zu bemerken, daß in Betracht ber Uumssaͤnde, unter denen jene Entscheidung erfolgte, das Resultat die Minister Sr. Majestaͤt in grofle Verle enheit versetzt hat. Ich branche wohl kaum zu vemerken daf 66 jener unguͤnstigen Ent⸗ scheidung die Minister nothwendig Zeit bedurften, um zu überlegen, in welcher Weise nunmehr vorzuschreiten sey. Das Amendement des sehr ehrwürdigen Praͤlaten, ist vielleicht an und für sich nicht ven großer Wichtigkeit, und ich wuͤrde unter andern Umstaͤnden bei— nahe nicht einmal darauf gefallen seyn, bedeutende ,, gegen dasselbe zu machen. Nach reiflicherer Erwägung sin⸗ deß, scheint es mir, daf das Amendement nichts“ weniger als eine Verbesserung der Bill ist, obgleich ich dasselbe in Bezug auf die allgemeine Wirksamkeit der Maßregel nicht far so wichtig halte, daß dadurch das Aufgeben der von mir ühernommenen Pfücht, die vorliegende Bill zu leiten, ., , erscheinen wurde. Ich bedaure die Veraͤnderung, und behalte mir allerdings das Recht vor, zur Zeit solche Amenzements vorzuschlagen, die auf Modisiei⸗ rung derselben berechnet sein dürften? Zu gleicher Zeit aber darf ich Ew. Herrlichkeiten nicht verhehlen, daß ich, in Folge des gestri⸗ gen Votums, von einem tiefen Gefühl der mich umgebenden Schwie⸗ rigkeiten und Verlegenheiten , . bin, und daß, wenn fernere Veranderungen von gleicher Beschaßenbeit gemacht werden sollten, ich veranlaßt werden würde, zu erwaͤgen, wie weit es mir, in Ueberein⸗ stimmung mit der Pflicht gegen meinen Sguverain und das Land, möglich seyn wärde, mich der fernern Leitung der Maßregei zu unterzichen Ich ergreife aber auch diese Gelegenheit, zu erklären, daß es mein ernster Wunsch ist, so weit es sich nur i , mit meiner Pflicht, die allgemeinen Grundsaͤtze der Bill vollständig in anf. zu fetzen, vertraͤgt, jedes in meiner Macht stehen de Zugestaͤndniß zu bewilligen.“
Rache hierauf die 117te Klausel angenommen worden
882
sentliche Veränderungen au. Die Berichterstattung uͤber die Bill wurde auf kuͤnftigen Montag festgesetzt, und wird alsdann wahr⸗ scheinlich am nächsten Tage uuber die britte Lesung abgestimmt werden.
— Unterhaus. Sitzung vom 26. Juli. Herr Connell trug (wie gemeldet) darauf an, daß am künftigen Montag die Eigenthuͤmer und der Herausgeber der Times vor der Barre des Hauses erscheinen sollten, um wegen einer Ver- könne. letzung des Privilegiums durch Veröffentlichung der Debatten Rede zu stehen. In seinem Vortrage (den die uns vorliegende Times, ihrer fruͤheren Erklarung gemäß, nicht mittheilt) machte Herr O Connell einem der Berichterstatter persönlich den Vorwurf,
Herr Hume unterstuüͤtzte den Antrag, nicht, wie er sagte, aus den von bem ehrenwerthen und gelehrten Mitgliede angefuhrten Gruͤnden, sondern damit die Frage, auf welche Weise in der Folge uͤber die Verhandlungen des Hauses Bericht erstattet werden solle, ihre Erledigung finden koͤnne. Er rauhe ein, daß, wenn Gegen— stände, an denen das Publikum ein lebhaftes Interesse nahme, zur Erörterung kaͤmen, die Berichte in ber Regel möoͤglichst um⸗ ständlich und getreu gegeben wurden. Es ereigne sich aber so Manches in diesem Haüse, dessen Veroffentlichung gleich wuͤn— schenswerth sey, und wovon, wie er oft mit Bedauern beinerkt habe, we⸗ nig oder gar nichts berichtet wuͤrde. Dies uͤberzeuge ihn von der Nothwendigkeit einen offiziellen Berichterstatter anzustellen, da⸗ mit das Land uber das im Hause Vorfallende nicht getaͤuscht werde. Die Hresse habe, und mit Recht, einen großen Einsluß auf die oͤffentliche Stimme, aber er glaube, daß die Berichterstatter die ihnen zugestandene Gewalt nicht so mißbrauchen duͤrften, daß sie Reden irgend eines Parlaments-Mitgliedes nach eigenem Belieben ausließen. Der dem Hause vorgelegte Fall zeuge aller⸗ dings von einem sehr unangemessenen Verfahren Seitens der Berichterstatter. Seiner Ansicht nach aber wuͤrde das ehren⸗ werthe und gelehrte Mitglied besser gethan haben, die ganze Sache unbeachtet zu lassen. Er kenne keine von den Personen, deren Namen unter dem in der Times erschienenen Schreiben stuͤnden. Er halte die Bekanntmachung desselben für unverstän, dig; aber sein Zweck bei Unterstüttzung des Antrages sey nicht, Jemand zu bestrafen, sondern die Frage in Anregung zu
eine offizielle Weise geschehen solle. Herr H. Curteis bemerkte, es kͤnne dem ehrenwerthen Mitgltede fuͤr Dublin mit dem Theil des Antrages, welcher sich auf Mistreß Brodte be— ziehe, wohl nicht Ernst seyn. Mistreß Brodie seh eine hoͤchst achtungswerthe Dame, die Wittwe eines Geistlichen, und von allen ihren Bekannten mit Recht geliebt und geschätzt. Sie we⸗ nigstens koͤnne mit dein Berichten und Nichtberichten der Reben des ehrenwerthen Mitgliedes nichts zu thun haben und er wuän—
stellt zu haben (Oh, oh!), koͤnne er aufstehn und mit Wahrheit
ent kraͤften. welchem er in den Neben-Gallerieen . eine Bittschrift zu
sche daher zu wissen, ob das ehrenwerthe Mitglied gedenke, auf diesem Theil seines Antrages zu bestehen. In diesem Falle sey er uͤberzeugt, daß Niemand, der einiges Gerechtigkeits⸗- Ge— fuͤhl, er wolle nicht einmal sagen einige Galanterie, habe, fuͤr den Antrag stimmen werde. LTkaüter Beifall von al. len Seiten des Hauses.) Herr D'Connelk erklaͤrte, auf die *Mäorladung der genannten Dan Verzicht ie , zu wol⸗ len. Herr O Reilley forderte ben Tatragsteller abs seine QAKo⸗ tion ganz zuruͤckunehmen. Er sey der Meinung, daß ein auf Verletzung des Privilegiums gegründeter Antrag nicht von einem Manne gemacht werden durfte, der nicht rein vor dem Gericht erscheine. Die in dem vorliegenden Fall gegen die Presse vor⸗ gebrachte Klage bestehe darin, daß nicht alle Reden des ehren— werthen und gelehrten Mitgliedes berichtet worden waren, und das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied behaupte, daß man es dem Publikum wie den Mitgliedern schuldig sey, stets einen ge⸗ treuen Bericht uͤber das im Hause Vorgefallene zur oͤffentlichen Kenntniß zu bringen. Köoͤnne aber das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied behaupten, daß er selbst frei von dem Vorwurfe sey, vermittelst der Presse die Reden der Mitglieder dieses Hauses ent—
den dauerte.
dem Kolonial⸗Amte.
banks, zeigte der
unterworfen seyn solle. erklaren, daß er nicht Briefe geschrieben — . (Oh, Oh!) Her Sprecher unterbrach hier den Redner und machte ihn auf das Ordnungswidrige seiner Fragen aufmerksam, worauf dieser, nach den uͤblichen Entschuldigungen, mit der Bemerkun schloß, daß er, da durch die Nichtpublicirung der Reden des Herrn S'Con— nell das Privilegium des Hauses keinesweges verletzt sey, gegen den Antrag stimmen werde. Herr C. Fergusson aͤußerte, daß, da ein gewisser Theil der Presse den Entschluß gefaßt habe, die Reden eines gewissen Mitgliedes nicht zu berichten, das Haus einen solchen Umstand nicht unbeachtet lassen konne. Er müsse vor allen Dingen bemerken, daß er keinesweges in die Klagen uͤber ungenaue Berichte der Parlaments-Verhand— lungen einstimme, im Gegentheil muͤsse er bekennen, daß im Allgemeinen die Debatten auf eine bewundernswürdige Weise berichtet würden. Die Presse koͤnne nicht Alles, was in diesem Hause gesagt wuͤrde, wiederholen, sondern hebe nur das heraus, was von allgemeinerem Interesse sey. Er räume ein, daß viele Fragen ganz unbeachtet gelassen wuͤrden, aber hieruͤber beklage er sich nicht, noch mache er es den Berichterstattern zum Vorwurf, daß sie die im Hause gehaltenen Reden nicht iminer ausfuhrlich gaͤben. Man durfe nicht vergessen, daß die ehren— werthen Mitglieder außerordentlich schlechte Richter uͤber das Verdienst ihrer eigenen Reden waͤren, und wenn sie erwar⸗ teten, ihre Reden in den Zeitungen berichtet zu sinden, so saͤhen sie sich allerdings häufig getaͤuscht. (Hört! und Ge— lächter. Unmoͤglich aber konne das Haus die von den Berichterstattern der Times erlassene Erklaͤrung unbeachtet lassen. Die Frage schwebe hier nicht zwischen der Presse und Herrn O Connell, sondern zwischen der Presse und dem Engli⸗ schen Volle. (Hört, hort? Könne man den Berichterstattern erlauben, dem Englischen Volke zu erklaͤren, daß, weil sie sich durch die Aeußerungen eines Mitgliedes, — dieselben moͤgen nun verleumderisch seyn oder nicht, — persönlich beleidigt fuͤhlen, sie die Worte jenes ehrenwerthen Mitgliedes bei jeder Gelegenheit unterdruͤcken wuͤrden; weil dies ein Verfahren sey, welches sei— ner Ansicht nach nicht vom Hause uͤbersehen werden duͤrfe, des⸗ halb unterstuͤtze er den Antrag, nicht aber um irgend Je— manden wegen unvollstaͤndiger Mittheilung der Verhandlungen Vorwürfe zu machen. Lord Althoörp sagte, daß, als das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied diesen Gegenstand gestern angeregt habe, er (Lord Althorp) der Meinung
große Gewalt gelegt, da Madras und Bombay
worden, und man koͤnne
lung, Herr Poynder,
Die Times mgcht hierbei folgende Anmerkung „Der vom si t Herrn O Connell erwaͤhnte H gih ersr rer dachte soßleic auf alle sich breit mache; als Mittel, des gelehrten Herrn Anklage vor der Barre des Hauseg zu nie getreten, habe es Er verlor keinen Augenblick, dem ersten Mitglied, äberreichen, worin er darum nachfuchte, fogieich zur Widerlegung der Anklage vor der Barre des Haufes erscheinen zu dürfen. Da es aber ordnungswidrig seyn wurde, wenn das Haus eine e, ,
war, setzte das Haus die ,, uͤber die Bill im Aus- schuß fort, und nahm alle uͤbrigen Klauseln derselben ohne we—
entgegen naͤhme, welche uf das von einem Fremden auf der Gal⸗
lerie Gehbrte begründet i
werden ⸗ so konnte dieselbe nicht uͤherreicht
G e , ö r 6. . . k G , , e um mmm,
außer Acht lassen wolle. wurde hierauf ohne Abstimmung genehmigt. f Lord Althorp,
ĩ
Einkuͤnfte Indiens fuͤr einen solchen ner werden gegen den Plan, welcher der ner der Compagnie zu Haileybur stellungen gemacht. Man ist der Meinung, richts⸗System vorzuziehen seyn wuͤr Compagnie jahrlich 10,000 Pfd., lieber ersparen. Am Schluß wir 9 Punkte in Erwägung zu ziehen und die Bill nach den? schen der Bittsteller abzuaͤndern.
gewesen sey, daß man denselben besser unbeachtet lasse. cher Zeit aber habe er hinzugefuͤgt, daß es im Interesse blikums nothwendig sey, daß die Debatten des Hauses, so als moͤglich, unparteiisch berichtet wuͤrden. Weg, den das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied eingeschln habe, weil derselbe das Haus in eine schwierige Lage Wenn aber das ehrenwerthe und gelehrte Mitgließ seinem Antrage beharre, so koͤnne das Haus denselben unmus verwerfen, wenn es nicht alle Ruͤcksichten fuͤr seine Privile Der Antrag des Herrn O Con
zweimal seine Reden, absichtlich entstellt, mitgetheilt zu haben. ) an ihn gerichtete Frage erwiederte ) der Bericht des Ausschusses, welcher zur Untersuchung Warwiker Wahlen niedergesetzt worden sey, allerdings ernstliche Anklagen gegen den Lord-Lieutenant jener Graff enthalte. Bevor er sich daruͤber äußere, welchen Weg die gickung in Bezug auf diesen Gegenstand eingeschlagen uerburh Betreffe wahrscheinlich einen Hauptpunkt der muͤsse er einige Bemerkungen zur Berichtigung falscher Anst
machen. Man habe der Regierung oft vorgeworfen, daß st Lorb-Liöeutenantsstellen der Grafschaften in Handen von h nen lasse, deren politische Ansichten wesentlich von den iht abweichen. So weit er sich erinnern konne, sey das Ant doörd-Lientenants einer Grafschaft niemals als ein politisches betrachtet worden, und habe man sich weder bei Besetun) bei Erledigung desselben von politischen Ansichten leiten ih Seines Wissens habe es nur zwei Fälle gegeben, wo von dieser] abgewichen worden, und Lord-Lieutenants ihres politischen M rens halber abgesetzt worden waͤren. Was aber den jetzt vorlien Fall betreffe, so sey derselbe sehr von dem Fall verschieda ein Lord-Lteutenant bloß in seinen politischen Gesinnunga der Regierung abweiche. Es handle sich hier nicht um ein schiedenheit der politischen Meinungen, sondern von einem Lieutenant, der, wie man behaupte, die Privilegien des R beeintraͤchtigt habe. (Hort, hoͤrt! Er betrachte dies allch als eine sehr schwere Anklage, aber je mehr dadurch der! rakter des in Rede stehenden edlen Lords in Schatten g werde, um so nothwendiger sey es, demselben eine Gele)n zu geben, sein Betragen zu erklaren. bringen, ob die Veroffentlichung der Debatten nicht auf Minister zu verfolgen beschlossen, und ein Schreiben sey en der schon oder werde unverzuͤglich an den Grafen von Vun erlassen werden, worin man ihm das gegen ihn Vorgehn melden, und ihn zu einer Erklarung auffordern wuͤrde, g die Regierung sich uͤberzeugen konne, ob es nothwendig wunschenswerth sey, weitere Schritte in dieser Sache zut (Beifall. Herr C. Grant trug hierauf auf die dritte & der Ostindischen Bill an, welche nach kurzer Debatte erf worauf die Bill passirte.
London, 27. Juli. Wohnung des Lord Althorp chen saͤmmtliche Minister beiwohnten, und der ü
Lord King kam gestern mit Depeschen des Lord M von den Jonischen Inseln hier an und begab sich sogleich
Im Ostindischen Hause fand gestern eine außerorden Versammlung der Eigenthuͤmer Ostindischer Obligationen um die im Ausschuß amendirte Bill zur Abschließung n Arrangements mit der Ostindischen Compagnie und zur M serung der Verwaltung der Indischen Gebietstheile Sc. staͤt in Berathung zu nehmen.
.
3ug des
Er bedauere
verse
Diesen Weg haͤtt
Der Vorsitzer, Herr Meß ersammlung an, daß der Hof der Direh eine dem Unterhause gegen gewisse Theile der Bill einzurei Bittschrift genehmigt habe, die jetzt dieser Versaminlunz Billigung vorgelegt werden solle. daruber Beschwerde gefuͤhrt, daß jede Handlung der Direh ohne Appellation der Entscheidung der Ostindischen Kon Es wird zugegeben, daß, wo zwei perschaften in Ausuͤbung der Gerichtsbarkeit konkurriren, wendiger Weise eine derselben eine beaufsichtigende Gewalt müsse; aber es wird hinzugefuͤgt, daß die Appellation von Ostindischen Kontrolle an beide muüsse, und daß, wenn die Sache, in Bezug auf die eine Appellation stattfaͤnde, politischer Natur ware und Gehein tung erheische, die Angelegenheit einem geheimen Ausschüß! wiesen werden koͤnne. Gegen die bedeutende Veranderung, in der ortlichen Verwaltung Indien 's vorgenommen Und durch in die Haͤnde des General-Staathalters eine be egen aber diejenige der Statthalter eschraͤnkt werden soll, werden Ein dungen gemacht. Die Nothwendigkeit, fuͤr eine gehörige waltung der nordwestlichen Provinzen Bengalens zu su wird zugegeben, aber die Meinung ausgesprochen, daß! Zwecꝝ auf wohlfeilere und wirksamere Weise erreicht h 'oͤnne, als nach dem in der Bill enthaltenen Plan. Es bedauert, daß eine solche Menge von neuen Beamten eingesthg den soll, was unvermeidlich große Kosten veranlassen wurde! gegen die Vermehrung der geistlichen Institute in Indien! protestirt; jetzt, heißt es, kosteten dieselben jahrlich Lars hö) Rupien, nach dem neuen System aber, wongch 3 B ischist statt eines einzigen, und 8 Kaplane der Schottischen Kirch gesetzt werden sollten, wuͤrden die Kosten sich auf 2 Lacs h Rupien belaufen; es sey kein Beweis fuͤr die Nothwend einer so großen Vermehrung der geistlichen Stellen vorgeh sich daher nicht bewogen fuͤhlem Zweck zu verwenden. Bildung der Cip y zu Grunde gelegt werden sol daß ein allgemeines de; jene Anstalt, heißt es, und diese Ausgabe kon! d das Unterhaus ersucht!
In dieser Bittschrift
Parlamentshaͤuser gestattet
Ein Mitglied der Vehm wollte die Bitte gegen die Verm der geistlichen Stellen ausgelassen wissen, da die Gerecht eine solche Vermehrung gebiete, denn binnen 10 Jahren nicht weniger als 4 Bischoͤfe in Indien ihren übermäßigen schaͤften und Amtspflichten erlegen. Sir H. Brydg es du war anderer Ansicht und meinte, es sey jetzt eine Zeit, n sinn und Heuchelei, in den Nimbus der Religion g er in den Dienst in ganz Indien liche gegeben, und das Volk sey damals eben sittlich gewesen, wie jetzt; und wenn es Bischoͤfe regnen werde das nicht das Mittel seyn, die Indischen Ein geh t zu bekehren. Sir E, Forbes wollte vön der ganzen Bill! wissen, die er als einen nicht nur an der Compagnie, auch an den Eingeborenen Ostindiens begangenen
zeichnete; er sprach die Hoffnung aus, daß bald andere D
so rechtschaffe
unt werden und daß diese dann dem Oberhause eine ft gegen die ganze Bill uͤberreichen wurden; am meisten er gegen den Theil der Bill, wodurch den Advokaten chwaltert- gestattet wird, ohne Erlaubniß von Seiten ktoren nach Indien zu gehen und dort zu praktisiren, nte, die Folge davon werde seyn, daß die niedrigste r Schwarzröcte, die daheim nichts zu leben haͤtte, nach „ gehen und dert Prozesse anzetteln wurde. Ihm Dr. Gilchrist bei und sagte, er wuͤnsche, der Himmel dien vor jeder Heimsuchung bewahren, am meisten aber rden von Bischöfen und Schwärmen von Advokaten. s wurde die Bittschrift, bis auf Herrn Poynder, der stimmte, zuletzt einmüͤthig angenommen.
Times sagt: „Da Graf Grey vorgestern Abend die über die Irlaͤndische Kirchen-Neform im Oberhause so abbrach, glaubten wir, das Amendement des Erzbischofs
1d das Ministerium muͤsse daher einen entscheidenden hun. Es scheint jedoch, daß die Regierung nach zwei ẽ-Versammlungen die in der Bill vorgenommene Ab⸗= fuͤr eine zu große Lappalie gehalten hat, um eine so Bill deshalb aufzugeben. Unter „Lappalie“ meinte Graf benn wir ihn recht verstanden, nichts Anderes, als daß es hstens ganz neues Verfahren sey, eine Bestimmung in einer üben Klausel festzusetzen und aufzuheben, welches der Erz— hon Canterbury that, indem er verlangte, daß die Kom— den Ertrag der Sinekuren zum Bau von Kirchen in effenden Kirchspielen verwendensollten, in der nächsten er erklärt, daß, wenn sie dies aus irgend einem Grunde ngemessen befinden sollten, sie es auch nicht thun moͤch— eh groͤßte Theil der Mitglieder des Unterhauses, die den Grey kennen, scheinen der Meinung zu seyn, daß der ß, den die Regierung in diesem Fall faßte, hoͤchst ver— und daß die Schlinge, die ihr hier gestellt wurde, zu war, als daß sie haͤtte rr nr koͤnnen. Es ist wohl erken, daß die Gegner der Bill dies recht gut wußten, ß sie daher die Regierung in Verlegenheit zu bringen indem sie ein Amendement fabricirten, das zwar vielum⸗ war, aber eigentlich der Bill keinen wesentlichen Abbruch Aher auch jetzt ruht die Opposition noch nicht, denn die Bill durch den Ausschuß ist, so hat der Graf 1ddington erklart, er werde erst noch mehr Ausfschluͤsse und fise in Bezug auf die aufgehobenen Bisthuͤmer verlangen, nn dieser Antrag genehmigt wird, so kann fuͤr diese Ses— s der Maßregel nichts werden; das aber ist es eben, was kerrlichkeit beabsichtigt.“
'r Globe enthalt Folgendes: „Man wird sich erinnern,
. kurz vor den ersten allgemeinen Wahlen nach Annahme Gestern Nachmittags wurde in ein Kabinets⸗Rath
form -Bill eine Liste der Kandidaten mittheilten, die ssich
gehalten, schiedenen Waͤhlerschaften anempfohlen hatten. Unter ber zwet mouth“ nannten wir auch den Capitain Napier, und zwar
n „schwankenden Reformer.“ Wir erhielten damals von pferen Offizier folgendes Schreiben und verbesserten da— nsere Angabe, ohne jedoch den Brief selbst bekannt zu Jetzt wird derselbe gewiß nicht ohne Interesse gelesen Er lautet folgendermaßen: „„Purbrook bei Ports— den 28. August 1832. Sir! Ich sehe, daß ich in Ih— tte als Kandidat für Portsmouth und als schwankender aufgeführt bin. Ich bitte, zu genehmigen, daß ich hiedener Reformer bin, und daß ich in jedem Zweig des Reformen im ausgedehntesten Sinn eingefuͤhrt zu fehen . Ich bin u. s. w. Charles Napier.““ beben sind zwei sehr gut gusgefuͤhrte Lithographieen von ee-Siege des Capitain Napler über die Miguelistische on einem jungen Kuͤnstler, Namens Reinagle, im Kunst— erschienen.
Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll. hen 56 Sh. 8P. 53 Sh. It P. 33 Sh. G. erste 2 . 25 9 24 .
1 . 19 — b e Rogen 29 G ⸗⸗ 6 2 680 ⸗— 2 johnen 34 2 6 16 9, 9 rbsen 39 ⸗ — 6 6 . Nie der lande. us dem Haag, 29. Juli. Ihre Kaiserl. Hoheit die lsin von Oranien ist am 25sten d. Abends von ihrer nach Deutschland, nach zweimonatlicher Abwesenheit zuruͤck⸗ d, gluͤcklich auf dem Schlosse Soestdyk angekommen. Be. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen ist von dam, wo Hoͤchstderselbe einige Tage zugebracht, in die Residenz zuruͤckgekehrt. Die Niederlandische Kriegs-Brigg „der Windhund“ ist von Ftaͤgigen Fahrt, auf welcher dieses Schiff unter andern ß Gewaͤssern der Azorischen Inseln gekreuzt und mit ver— un nach Holland bestimmten Kauffaͤhrern gesprochen hat, öcsngen eingelaufen.
Belgien. btüssel, 29. Juli. Herr Surlet de Chockier ist seit vor—
in Brussel. Er hat dem Koͤnige einen Gratulations-Be⸗ abgestattet.
Her neugeborene Prinz soll, wie es jetzt heißt, keinen be— en Titel fuͤhren, uͤnd bfsiziell durch die Benennung Kron— bcheichnet werden.
Die Union meldet in ihrer rivat⸗Korrespondenz aus Pa⸗ zom a6. Juli Folgendes: „Herr Lehon und Graf Seba— haben gestern mit Sr. Majestat zwei Stunden gearbeitet. hatte, wie man versichert, aus London Und dem Haag die Verschläge erhalten, welche Koͤnig Wilheim der Konferenz
ht hat. Graf Sebastiani hat sein gewöhnliches Zutrauen
ke Gesinnungen der Nordischen Kabinette geäußert und wie— Tölt, er habe die Gewißheit, daß die Mächte fortwaͤhrend Verpflichtungen getreu bleiben wuͤrden, wenn man darauf
. ; die Nordischen Mächte angenommenen Forderungen
bten Unoröndnge ᷣ n hat der General Malherbe folgenden Hefe eren en h Notz „n meinem Leidwesen sehe ich mich in die Nothwendig— verletzt, den Truppen der n. die bisher ein Muster deiplin waren, mein ganzes Erstaunen über das gestern 5 . 2*—
5
von keiner der durch Frankreich und England gemachten.
Gent, 27. Juli. In Folge der gestern hier wieder statt⸗
68.
ö r
883
Abend in mehreren Schaͤnken von Militairs verschiedener Waf— fengattungen beobachtete Betragen an den Tag zu legen. Diese Verletzung der Pflichten, von denen seder Soldat durchdrungen seyn muß, kann nicht ungestraft bleiben; ich fordere die Herren Corps-Chefs der Garnison auf, gengue Nachforschungen anzu— stellen, um die Schulbigen zu entdecken, und in Bezug auf sie die Mittel anzuwenden, welche die Gesetze und die Militair⸗ Reglements bewilligen. — Gent, den 26. Juli 1833.
Der Brigade⸗General, Militair⸗Kommandant von Ost-⸗Flandern.
(gez.. Malher be.“
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 23. Juli. In Folge des Koͤnigl. Schreibens wegen Aufnahme einer Staats-Anleihe haben die Bevollmäch— tigten des Reichsschuld-Comtoirs noch keinen Beschluß gefaßt und scheinen in Beziehung darauf Schwierigkeiten in der, von der Mehrheit der Reichsstaͤndischen Revisoren letzthin ausge⸗ sprochenen Ansicht wider diese Maßregel zu finden. Eine Zei— tung sagt, es sey noch kein anderer Spekulant auf die Staats— Anleihe bekannt, als Magister Thorbjornson, der jedoch, wie all⸗ gemein gesagt werde, sich zur Uebernahme des Ganzen erbie— ten wolle. In Helsingborg fand am 15ten d. M. eine Versammlung in der Absicht, zu einer Hypotheken-Anstalt fuͤr Schonen zu ge⸗ langen, statt, und waͤhlte einen, aus sehr angesehenen Personen bestehenden Ausschuß.
Gothenburg, 27. Jult. Ein von dem Schwedischen und Norwegischen Konsul in London eingegangenes Schreiben mit der Nachricht, daß dort einige Cholerafaͤlle vorgekommen, und seinem darauf gefaßten Beschlusse, keine reinen Gesundheits-Paͤsse zu ertheilen, obschon die Behörden in London die eingetretenen Todesfalle nicht als durch die Cholera verursacht anerkennen woll— ten, veranlaßte vorgestern die hiesige Königl. Auarantaine-Kom⸗ mission zu einer offentlichen Bekanntmachung, wodurch den Loot— sen , worden, alle von London nach Schweden bestimm— ten Schiffe, welche sie antreffen, nach Kaͤnss abzuweisen.
Dutt h and.
Hannover, 29. Juli. Das neue , fuͤr das Koͤnigreich Hannover wird naͤchstens von London zuruͤcker— wartet. Der Koͤnig hat Alles genehmigt.
mn J — ö mn ö r 6
u gewinnen, das befangene Volk in neue Aufwieglungen zu arfh, , n nhl url. den Abdruck einer Erklarung des Stadtraths zu Neustadt vom 2. Juli 1833, welche wir so een, fuͤr rebellische Dichtung halten muͤssen, bis ehrliche und . ö wuͤrdige Manner sich zur Verbuͤrgung dafur stellen und die Ae üt⸗ heit nachweisen. Das Winkel-Product, in welchem kein Ver⸗ fasser, kein Drucker und kein Ausgeber genannt ist, bleibt die schändlichste Verlaͤumdung gegen die Bayerischen Behoͤrden, ge⸗ gen das Militair und selbst gegen diesen Stadtrath zu Neustadt dabei direkter Hochverrath, und die Urheber und Vertheiler des⸗ selben daher verabscheuungswuürdige Menschen, fuͤr welche nach Necht und Vernunft Zuchthausstrafe ein viel zu gelindes Besse— rungs- und Genugthuungsmittel seyn wurde
4 X 1 5
Frankfurt a. M., 30. Juli. Das in den umniliegenden Dorfschaften unserer Stadt stationirté König!. Preußische Nil tair, zum I6sten Regiment gehoreny, welches nach Saar lpuis versetzt wird, hat heute morgen angefangen, seine Siandquartiere zu verlassen; morgen wird, sobald e durch andere Truppen aus dem Luxemburgischen ersetzt seyn wird, der übrige Theil ab— marschiren. Schweiz.
Bern, 23. Juli. Einige Gemeinden in der Umgegend von Frienisberg sollen dem Regierungs- Rath, eine feier liche Verwahrung gegen die Verlegung einer Anzahl Polen in ihre Naͤhe eingegeben haben. Sie wenden dagegen ein, daß die 9. len durchaus nicht mit Heimath-Scheinen versehen seyen, daß
also die Gemeinden Gefahr laufen, spaͤterhin durch eigentliche
Heimathlose belästigt zu werden; ferner machen sie fuͤr gewisse nioͤgliche Falle auf die Folgen des Maternitaͤts-Geseßzes ausin ert sam. Die Gemeinden sollen verlangt haben, daß der Regte— rungs⸗Rath fuͤr alle Folgen gutstehe. .
Zurich, 24. Juli. Der Regierungs-Rath von Zuͤrich ladet durch Kreisschreiben vom 20sten d. M. alle Mitstaͤn de freund— eidgendssisch ein, auf den 5. August nicht instruirte Deputirte zu einer Vermittelungs-Konferenz nach Zurich abzuordnen, damit sich dieselben in Anwesenheit von Abgeordneten der getrennten Landestheile, von Schwyz und Basel, vereint bemuͤhen, die ob— waltenden Anstaͤnde auszugleichen und eine Wiedervereinigung zu erzielen.
Kassel, 27. Juli. (Schwaͤbischer Merkur.) Seit Kurzem ist nach einer Ministerial-Verfuͤgung die Einrichtung getroffen worden, daß die Paͤsse der von Frankfurt kommenden Reisenden, selbst bei der bloßen Durchreise, einer Visirung der ,, . unterworfen werden. Besonders streng soll man damit in Marburg seyn. — Nach einer andern Verfuͤgung des Ministeriums darf in Marburg kein Pole mehr geduldet wer— den, wie denn erst vor Kurzer ein solcher ausgewiesen wurde. — Nachdem der Geh. Multi er Mackeldey, Professor in Bonn, vormals Professor in Marhien ich e sentlich als Verfasser der anonymen Schrift genanyt ha. vorin das Kur-⸗Hessische Mi⸗ nisterium des In, weger, sancs Denehmens in Beziehung auf den Profess? 6rdan, as Verrreier der Landes Universität, zu rechtfertigen sucht: 0 ist der Anwalt des Professors Jordan bei den Gerichten als Rläger gegen Mackeldey aufgetreten.
Gotha, 31. Juli. Gestern Mittag sind des regierenden Herzogs VWärchlaucht von Koturg hier eingetroffen und heute von hier aus nach Mainz gereist. Im Gefolge Sr. Herzogl. Durchlaucht befindet sich e½ Belgische Gesandte, 9Oberst de la Gotellerie. ;
Dresden, 50. Juli. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz * * . . 6 I — 8 . Naximilian ist heute fruͤh von hier nach Karisbad abgereist.
Stuttgart, 309. Juli. In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten nahm der Abgeordnete Huf— nagel das Wort, und bat, seine angekuͤndigte Motion uͤber Ju— stiz⸗Gesetzgebungs⸗-Gegenstande, ihres großen Umfanges halber, fuͤr verlesen anzunehmen, und dieselbe der Justiz-Gesetzgebungs— und Finanz⸗-olnmission zu uͤberweisen. Nach einiger Debatte beschloß die Kammer mit 77 Stimmen gegen s, diesem Gesuche u willfahren. Die Tagesordnung fuͤhrte zur Berathung des Serichts der Finanz-Kommission, den Ertrag der Domainen bei den Kameral-Aemtern hetreffend. Der Abgeordnete Pfizer und mehrere Mitglieder erklärten, daß sie uͤber die einzelne Etats Positionen zwar stimmen wurden, daß dies aber nur eventuell geschehen und ihrer Abstimmung uͤber den Haupt-Finanz-Etat keinen Abbruch thun solle. Die Abgeordneten Uhland, Pflanz, Pfleiderer und Schott verwahrten sich auf dieselbe Art. Nach— dem die Kommissions-Antraͤge hinsichtlich der Fruchtpreise eroͤr— tert worden waren, ging man zur Berathung des sogenannten Elementar⸗Aufwandes über. Unter der Rubrik der aus Hoheits⸗ und obrigkeitlichen Rechten fließenden Einnahmen wurden zuerst die Strafen, deren Etats-Satz auf 222,100 Fl. beantragt ist, erwähnt. Es wurde hierbei von mehreren Seiten auf Aufhe⸗ bung der Scortations-Strafen angetragen, und dieser Antrag an die Justiz-⸗Gesetzgebungs⸗Kommission verwiesen. Der Etatssatz fuͤr Strafen würde darauf angenommen, und der Abzug der Scortations⸗-Strafen bei der Ausgabe vorbehalten.
Karlsruhe, 27. Juli. Man spricht hier seit einigen Ta⸗ gen von Artikeln, welche einem kuͤnftigen gemeinschaftlichen Schiff⸗ fahrts-Reglement von den Neckar⸗Uferstaaten Württemberg, Ba— den und Hessen-Darmstadt zum Grunde gelegt werden sollen. Es sollen ganz die naͤmlichen seyn, wie sie för den Mainstrom festgesetzt sind. Bis jetzt geschah zu deren Ausfuͤhrung kein Schritt, weil Baden den Satz aufstellte, daß vorerst das defini= tive Rhein-Schifffahrts-Reglement hergestellt seyn müsse. Am Mannheimer Freihafen wird indessen eifrig fortgebaut, indem man einen Theil des Rhein-Ufers bei der Stadt mit bedeuten den Kosten durch einen festen Steindamm erhoͤht und zur An— landung der Schiffe bei hohem und niedrigem Wasserstande gleich bequem einrichtet.
Heidelberg, 29. Juli. (Mannheimer Zeitung.) Unerachtet so manche verblendete Menschen durch bessere Ueber— zeugung der Vernunft die Sekte der Ueberspannten verließen und zur kaͤlteren Wahrheit zuruͤckkehrten, streben die Verfuͤhrer der kreditlosen Kaste noch immer neue Aufreizungen im Volke durch allerlei Mittel zu erwirken, und begehen hinter den Augen der Polizei kecke und strafwuͤrdige Frechheiten. Hierzu gehört, daß sie in einer Winkel-Druckerei, wie wir nach unserer Kenntniß behaupten koͤnnen, ein Blatt drucken ließen und gestern zu Hun— derten hier vertheilten, welches der Muͤnchener politischen Zeitung uͤber den wahren Hergang auf dem Hambacher Berge wider⸗ spricht, alle Schuld von den Schwaͤrmern ab und auf das Baye— rische ruhmvolle Militair und seinen würdigen Anfuͤhrer, Fuͤrst Wrede, zu wälzen sucht. Durch diese schandvolle, mehr als ver— laͤumderische Wh, sucht man Einfluß auf das Schicksal der ver—
ö
Berlin, 3. August. Das Geburtsfest Sr. Majestät des Koͤnigs, das bei seiner jedesmaligen Wiederkehr den Bewohnern der Hauptstadt wie denen des ganzen Landes eine will tom mene Gelegenheit darbietet, ihre Gesinnungen unwand elbarer Treue und ehrfurchtsvoller Liebe und Ergebenheit für den er⸗ habenen Landesvater an den Tag zu legen, wurde auch hetite hier, sowohl an oͤffentlichen Orten als in Kreise der Familien, init heiterer Freude, zugleich aber auch mit frommem Danke ge— gen die guͤtige Vorsehung fuͤr die Erhaltung der Tage des in— nigst verehrten Monarchen begangen. ö 3
Die Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste feierte das Geburtsfest ihres erhabenen Protektors um 10 Uhr Morgens im langen Saale des Akademie⸗-Gebaäudes, der zu dem Ende passend dekorirt war, durch eine oͤffentliche Sitzung, welche von dem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Uhden, der statt des abwesenden Direk— tors den Vorsitz uͤbernommen hatte, mit einer kurzen Anrede an die zahlreiche Versammlung eroͤffnet wurde. Eine von dem Mu⸗ sik-Direktor Rungenhagen, ordentlichem Mitgliede der Aka— demie, komponirte Kantate von ausgezeichneter Schoͤnheit und musikalischem Ideen- Reichthum, wurde unter dessen ei⸗ gener Leitung trefflich exekutirt. Hierauf nahm der Secretair der Akademie, Professor Toelken, von der durch die Munifi— cenz Seiner Majestaͤt neu gegruͤndeten Abtheilung der Aka— demie fuͤr musikalische Composition Anlaß, „über die Wichtig— keit und Nothwendigkeit der Kunst-Akademiecen zur Sicherung einer gruͤndlichen Kuͤnstler⸗Bildung und einer dallernden Kunst— bluͤthe“ zu reden. Er wies nach, daß die Kunst⸗Akademieen, bereits bald nach der Mitte des 16ten Jahrhunderts an die Stelle des von selbst sich lsenden handwerksmaßigen Lehrzwanges tretend und nach mannigfachen Mißgriffen sich allmälig immer mehr ausbildend, bei der jetzt durch alle Rangstufen der Gesellschaft verbreiteten selbstbewußten Kultur eben so unentbehrlich fuͤr die Kuͤnste, als ersolgreich fuͤr die allgemeine Volks-Erziehung ge— worden seyen. Sie waͤren zugleich Schulen der Kunst, und den Ernst in den Bestrebungen derselben bewahrende oberste Behörden, welche die Kunst mit dem oͤffentlichen Staatsleben zusammen— knuͤpfen. Mit Ruͤcksicht hierauf wurde das fuͤr die musikalische Section der Akademie erlassene Reglement verlesen, und darauf. hingedeutet, daß sich von anderer Seite her Aussichten darboͤ— ten, um kuͤnftig auch dramatischen Dichtern durch veranstaltete Preis⸗-Bewerbungen freie Studien-Jahre zu sichern, deren sie zu ihrer Bildung eben so sehr als andere Künscler bedürftig waͤ— ren. Hierauf folgte die Berichterstattung uͤber die diesjährige Preis— Bewerbung fuͤr Bildhauer, deren Haupt-Aufgabe folgende war: „Odysseus hat die Freier seiner Gemahlin erlegt. Der Saͤn— ger Phemios, der sich an den Altar Jupiters gestüchtet, umfaßt die Kniee des Odysseus und fleht um sein Leben. Telemachos bittet seinen Vater, des Saͤngers zu schonen. Eine der Skla— vinnen wendet sich mit Entsetzen von den Erschlagenen hinweg.“ Als Sieger wurde Julius Troschel aus Berlin, Schuͤler des Professors Rauch, proklamirt, der aus den Händen des Vor— sitzenden die sofort ausgefertigte Schenkungs-Akte über eine Pen— sion von jahrlich 500 Thlr. auf 3 Jahre zu einer Studten-Reise nach Italien erhielt. Der Preußische Volksgesang endigte die Feierlichkeit, worauf die Versammlung die in einem anstoßenden Saale ausgestellten Bewerbungs-Arbeiten in Augenschein nahm. Die des Siegers war mit einem Lorbeerkranze geschmuͤckt. Die Arbeiten bleiben bis zum 7ten d. M. täglich von 11 bis 3 Uhr oͤffentlich ausgestellt.
Von Seiten der Koͤnigl. Universitaͤt wurde der festliche Tag um 11 Uhr Vormittags durch einen feierlichen Aktus im großen Höͤr-Saale des Universitäts- Gebäudes begangen. Nach einem unter Instrumental- Begleitung ausgeführten Hymnus trug der Professor Lachmann, als Stellvertreter des Professors der Beredtsamteit, Geheimen Regierungs-Raths Boeckh, welcher wegen bedeutender Heiserkeit selbst zu sprechen verhindere war, die von Letzterem verfaßte Fest-Rede vor, welche von den historischen Gegensaͤtzen in der Entwickelung des mensch— lichen Geistes und von der gluͤcklichen Harmonie der verschiede—⸗ nen Zweige der Bildung unter der wohlthätigen Regierung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs handelte. Hierauf machte der zeitige Nektor der Universität, Herr Prof. Weiß, die Entscheidung der Fakultaͤten, uͤber die am heutigen Tage an die Stuüdirenden zu ertheilenden Preise bekannt. Der theologische Preis wurbe nicht ertheilt, dagegen jedem der beiden Konkurrenten die Haͤlfte
brecherischen Freunde, welche heute in Landau vor Gericht stehen,
ü,, , n 6 6 ; , n , m, ,,
des Werthes in Geld zur Aufmunterung zugesprochen; die
6 ö
3 -
— ——— * 6
— .
ö
— — 2 ——