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fen von Saper anz; eine Batterie und ein Thurm ergaben sich auf Slscretion, 28 Fahrzeuge wurden genommen und die Bat— terle zerstöürt. In Gemeinschaft mit der „Furieuse“ von 36 Ka— nonen nahm er am 26. Februar 1813 die Insel Ponza an der Neapolitanischen Kuͤste, wovon er jetzt den Namen Don Carlos de Ponza erhalten hat. Auf dem „Euryalus“ von 38 Kanonen nahm er am 16. Mai 1813 bei Toulon an der Erbeutung eines Transports von 22 Fahrzeugen Theil. Endlich befand er sich im Jahre 1814 an der Amerikanischen Kuͤste bei dem Angriff auf Baltimore.“
Aus Dublin vom 27. Juli wird gemeldet: „Gestern wur⸗
den die Assisen von Kilkenny geschlossen. Diese Grafschaft be⸗ findet sich jetzt in einem ruhigen Zustande; aber einige Verhör⸗ vor den Assisen ergaben aufs klarste, wie furchtbar es noch vor Kurzem dort zugegangen ist. Eines der Verhoͤre war jedoch be— sonders merkwürdig, weil es einen Blick in einen Theil des Systems der Weißfüßler gewaͤhrte, wovon man bis jetzt noch nichts ahnte. Es zeigte sich namlich, daß ein Individuum, das eine respektable Stellung in der Gesellschaft einnimmt und in sehr wohlhabenden Umstaͤnden lebt, mit den Weiß— fuͤßlern im Bunde stand und sie mit Feuergewehr zur Ausfuhrung ihrer Greuelthaten versorgte. Dies Indivi— duum war ein gewisser Purcell, Eigenthuͤmer einer Baͤcke— rei und Brauerei, der den Weißfuͤßlern Waffen lieh, die sie ihm, nachdem sie dieselben gebraucht, bei Nachtzeit, damit seine Frau nichts davon erfuͤhre, wieder abliefern mußten. Der Oberrichter des Assisenhofes will diese Sache in Dublin weiter versolgen; einstweilen sagte er den Geschwornen, daß Purcell eigentlich dieselbe Strafe verdiene, wie die eben verurtheilten Moͤrder und Straßenräuber, daß ihn aber, wenn die Gesetze ihn vielleicht nicht erreichen konnten, wenigstens die Gesellschaft aus ihrem Schoß ausstoßen sollte. Von den Gefangenen, welche vor den Assisen von Kilkenny verhoͤrt wurden, sind einige zum Tode, andere zu lebenslaͤnglicher Transportation verurtheilt worden. Das Verhoͤr der Moͤrder der Herren Leonard, Potts und Marum wurde bis auf die naͤchsten Assisen verschoben.“ Ein hiesiges Blatt erzaͤhlt, ein Lord, dessen Vermoͤgens—⸗ Umstaͤnde nicht zu den brillantesten gehoren, habe nach der ge— strigen Oberhaus-Sitzung ausgerufen: „Wir, die Juden eman— cipiren!? Die Juden sollten lieber Einige von uns emancipiren!“
— — London, 2. August. Was ich in der Nachschrift zu meinem letzten Brief vorauszusetzen gewagt, hat sich richtig ergeben: Graf Grey hat den ihm von der Opposition aufgedrungenen Zu— satz, dessen eigenthuͤmlichen, sich selbst aufhebenden Charakters we— gen, fuͤr so harmlos erkannt, daß er weder sein Amt niederge— legt, noch die Bill fallen lassen; ja nicht einmal den Versuch gemacht hat (was er, da manche Pairs ihre Raschheit reute, leicht hatte bewirken koͤnnen), den Zusatz wieder zu entfernen. Das Resultat ist, daß keine andere Veraͤnderung, deren noch manche vorgeschlagen und zur Abstimmung gebracht wurden, an— genonnnen, und die Bill durch eine große Mehrheit genehmigt worden ist. Dies geschah theils, indem manche Tories dafyuͤr stimmten, und andere, wie die Herzoge von Wellington und Gloucester, sich ganz und gar des Stimmens enthielten. Die Krisis ware also wieder einmal vermieden (denn das Unterhaus wird sich gern die im Oberhause gemachten Veranderungen gefallen lassen) und es ist eine zweite Resorm⸗Maßregel durchgesetzt, welche vielleicht noch folgereicher seyn duͤrfte, als die erste, da der Grund— satz darin anerkannt ist, daß das Parlament nicht nur uͤber das Einkommen der Kirche, sondern auch uͤber die Verfassung der— selben verfügen darf, und daß diejenigen, welche nicht Mitglieder der Kirche sind, auch nicht gehalten seyn sollen, zur Aufrechthal— tung derselben beizutragen. Schon haben mehrere Kirchspiele in England sich geweigert, sich, wie bisher, zu diesem Zwecke zu besteuern; und nachdem nun die Kirchen-Steuer in Irland abge— schafft ist, wird solche auch in England kein Jahr mehr beibehal— ten werden koͤnnen. Der Kirche bleiben alsdann nur noch ihre Ländereien und der Zehnte, und mit diesem wird man hoffent— lich schnell einen Austausch gegen Ländereien oder eine perma— nente Landsteuer eingehen, wenn er ihr nicht ganz und gar ver— loren gehen soll. In Irland hat man schon zu lange damit gezoͤgert, obgleich die Ländereien hauptsaͤchlich Mitglieder der Staatskirche zu Eigenthuͤmern haben. Aber auch diese haͤtten wohl Lust, sich auf Kosten des Klerus zu bereichern; wie viel . also die zahl⸗ reichen Sektirer, welche Guͤterbesitz in England haben. — Gestern inzwischen hat das Oberhaus sich an den Liberalen geraͤcht, in— dem es durch eine bedeutende Mehrheit die Bill fuͤr die Eman— civatien der Juden verwarf. Es ist wohl zu verstehen, daß die Regierung bei uns keinen Menschen fragt, wessen Religion er ist, und daß es kein Gesetz giebt, welches den Juden von der Volksvertretung oder von denjenigen Stellen ausschließt, welche nicht nothwendig von Mitgliedern der Staatskirche besetzt seyn muͤssen. Alles, was ihn davon ausschließt, sind die Worte: On the true faith ot a christian, welche in der Eidesformel enthalten sind; und da man hier auch weder Tauf⸗Scheine noch Confir⸗ matlons-Zeugnisse fordert, so duͤrfte ein Jude, dem jede Re— ligion gleichguͤltig waͤre, nur zu sich selbst sagen: mein Nachbar N. N., ein geborener Christ, aber ein erklaͤrter Deist, schwoͤrt ohne Bedenken bei dem Glauben eines Christen, ich will es auch — und, wenn er sonst nur erlangen kann, daß er gewählt wird — so stehen ihm alle Aemter, so wie das Unterhaus offen. Natuͤrlich werden bei der geringen Anzahl Juden in Großbritanien, und bei den herrschenden Volksgesin— nungen, nur wenige von der Freiheit Gebrauch machen koͤnnen, selbst auf eine redliche Weise, zu Aemtern und ins Parlament zu gelangen, und die Freunde der Toleranz wuͤnschen weniger ein praktisches Uebel zu heben, als einen theoretischen Mißstand zu beseitigen, indem sie vorschlagen, daß man jene Worte aus dem Eide streiche, und die Juden mit den Katholiken und ande— ren Dissentirern gleich stelle. Die Tories aber wollen . Noth nichts geandert wissen. Sie sagen (oder geben doch zu , da die Nation gleichguͤltig dabei ist, ob man den Juden ihre Forderung gewaͤhre oder nicht, der Vorschlag auch nicht einmal von der Regierung aus— gegangen ist, und folglich dessen Verwerfung zu keiner Unbe—
Juemlichkeit fuͤhren kann, so durfen wir, als Christen, densel⸗
ben nicht eingehen. Indessen sagt selbst der maͤßige, heiß und kalt blasende Morning Herald, das Oberhaus habe sich dadurch nicht in der Achtung der Nation erhoben, indem es aufs Neue bewiesen, daß es nie tolerant sey, als wo es muͤsse. Dies ist aber wirklich, Schade, da es sich bei dieser Gelegenheit, ohne allen Nachtheil fuͤr das Bestehende, haͤtte populair machen konnen; besonders da ein Jeder wohl einsieht, daß die Maßregel, durch die jetzige Verwerfung nur verschoben, nicht aufgehoben ist. Die Art der Opposition, besonders von Seiten des Erzbischofs von Canterbury, macht jedoch dem Herzen der Opponirenden Ehre. — Die Haupt⸗Beschaͤftigung des Unterhauses ist unterdessen mit der Bill fuͤr die Emancipation der Neger gewesen, welche, nachdem beide Häuser sich dafuͤr entschieden, und die Entscheidung bereits
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nach den Kolonieen abgegangen ist, trotz allem Kampfe de— rer, welche unmittelbare und unbedingte Befreiung verlangen, in den Haupt-Punkten angenommen worden ist. Die Minister aben sedoch die Vortheile der Pflanzer, und vielleicht der Neger . so weit geopfert, daß sie (wie ich in meinem letzten Schreiben gemeldet) die sogenannte Lehrzeit, in welcher die Neger, obgleich nicht mehr unter dem Nanien Sklaven, ihren gezwungenen Dienst fortsetzen sollen, um 5 Jahre vermindert. Dies ist be— sonders darum zu bedauern, weil es den Pflanzern zur Entschul— digung dienen wird, wenn sie sich der Ausführung der ganzen Maßregeln in den größeren Kolonieen widersetzen. — Herr O' Con— nell hat in seinem Kampfe mit den Berichterstattern nichts als Schande davongetragen, und muß dabei selbst den duͤmmsten seiner Anhänger uͤberzeugt haben, daß er ein aͤrgerer Despot ist, als irgend einer von denen, welche er bisher so giftig als Volks— Bedruͤcker verfolgt hat. Er wollte nichts Geringeres als, weil die von ihm aufs tiesste beleidigten Berichterstatter seine Reden nicht mehr mittheilen zu wollen erklärten und ihn somit zu einer Art von politischem Tode verdammten, daß keines Mitgliedes Reden mehr gegeben werden sollten; und das Unterhaus selbst sollte sich zu diesem selb imoͤrderischen Schritt hergeben. Aber dieses verwarf den Vorschlag mit Unwillen; und die Berichterstatter, welche nicht nur hierdurch, sondern auch durch das persoͤnliche und allgemeine Lob, welches ihnen von allen Seiten des Hauses ertheilt ward, ihre Ehre geret et sahen, haben sich nun wieder bereit erklart, ohne auf O Connell's Widerruf zu warten, seine Reden vor wie nach zu geben. Die Art und Weise aber, wie dieselben in der Times, so wie der Redaction dieses Journals selbst uͤber O'Connell bei der Gelegenheit geschrieben, ist ein erbauliches Pröbchen von Preßfrechheit, so sehr H Connell auch sonst die Demuͤthigung verdient hat. Man ist hier in großer Ungewißheit uͤber Portu— gal, wo ohne Zweifel in diesem Augenblick Alles entschieden ist, wenn anders nicht Porto in dem Augenblick in Dom Miguels Hände fiel, wo Lissabon von Dom Pedro's Truppen und Flotte genommen ward. Gewiß ist indessen, daß die Pedroisten zu St. Ubes angekommen waren, und daß der Angriff, welcher von den Miguelisten unter Marschall Bourmont auf Porto ge— macht worden, zuruͤckgeschlagen wurde. Aber man erwartete eine Erneuerung desselben, welcher, wenn es nicht wahr ist, daß die Angreifenden bei dem ersten sehr großen Verlust erlitten, leicht hatte gluͤcklicher fuͤr dieselben ausfallen durfen; besonders nachdem die Besatzung so sehr geschwächt worden.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 2. August. Aus Vliessingen wird gemeldet: „Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen, Hoͤchstwelcher am 31 sten v. M. in unsere Festung zuruͤckkehrte, nahm an diesem Tage die Taucher-Glocke, mit welcher die Beschädigungen an den Schleusen und das Bett des Hafens untersucht werden, in Augenschein, begab sich mit einem Offizier in dieselbe, und ließ sich bis beinahe auf den Grund des Hafens hinunter. Se. Koͤnigl. Hoheit blieb etwa 22 Minuten unter Wasser und setzte bald darauf seine Reise fort.
Am gten d. M. sollen die beiden Lager von Oirschot und Reyen abgebrochen und die Truppen der zweiten und dritten Division in die Kantonnirungen vertheilt werden.
Belgien.
Bruͤssel, 4. August. Die Koͤnigin der Franzosen ist mit dem Herzog von Nemours vorgestern Abends hier angekommen.
Die Repräsentanten-Kammer beschloß am Iten d. M., daß die Kammer in corpore der feierlichen Taufe des neugebornen Prinzen beiwohnen soll. t
Im Innern der St. Gudula-Kirche hat man bereits die Vorbereitungen zur Feier der Taufe des neugebornen Prinzen begonnen; in der Nahe des Chors wird eine Estrade fuͤr die Minister, die Municipal-Autoritäten und Deputationen errichtet.
Die Central-Section hat sich mit dem Gesetz-Entwurf uͤber die Auslieferung beschäftiget, um denselben wesentlich zu modificiren. Sie hat mehrere Kategorieen desselben, namentlich die Militair-Desertion, verworfen. Ein bloßes Justiz-Mandat, wie der Minister es gefordert hatte, reicht ihr nicht hin, die Auslieferung zu bewilligen; es bedarf eines Urtheils. Endlich soll das Gesetz erst 10 Tage nach der Einruͤckung des Vertrages, wodurch eine benachbarte Regierung sich zur Reciprocitaͤt ver⸗ pflichtet, in das offizielle Bulletin Belgiens exekutorisch seyn.
Nach einer ministeriellen Verfuͤgung sind alle aus einem Seehafen Hollands oder Portugals kommenden Schiffe einer Quarantaine von wenigstens 5 und hoͤchstens 19 Tagen unter— worfen, wenn nicht sehr kontagioͤse Faͤlle stattfinden.
Freie Stadt Krakau.
Krakau, 4. August. Der dirigirende Senat hat folgende Bekanntmachung erlassen: „Mit Ruͤcksicht darauf, daß bei der. herannahenden Eroͤffnung der Repraͤsentanten-Versammlung in Krakau vielleicht Unterthanen des Oesterreichischen Kaiserreichs sich um erledigte Aemter oder um die Repraͤsentanten-Wuͤrde bewerben moͤchten, hat der Resident Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich auf strenge Beobachtung der in dem 6ten und 21sten Artikel der verbesserten Constitution enthaltenen Vorschrif— ten angetragen, wonach Unterthanen der dem Scepter der Durch— lauchtigsten Beschuͤtzer des Gebiets der freien Stadt Krakau unterworfenen Länder, welche berechtigt und geneigt sind, sich in hiesigem Lande um irgend ein Amt zu bewerben oder politi— scher Rechte hierselbst theilhaftig zu werden, mit einer Erlaub— niß von ihrer betreffenden Regierung versehen seyn muͤssen; fer— ner, daß, da laut dem 21 sten Artikel der besagten Constitution eine solche Erlaubniß sich nur auf die gesetzliche Zeitdauer irgend eines solchen Amtes beziehen soll, eine jede Erlaubniß der Art, wenn sie fuͤr eine bereits verflossene Zeit ertheilt worden, bei der bevorstehenden Einberufung der Reprasentanten-Ver— sammlung nicht als guͤltig angesehen werden kann. Um daher obigem Verlangen Genuͤge zu leisten, so wie aus Ruͤcsicht auf die vor Kurzem publicirten Grunbsaͤtze der verbesserten Constitu— tion, bringt der Senat hierdurch zur Kenntniß aller hierbei In— teressirten, daß ein Jeder, der im hiesigen Lande politische Rechte aktiver oder passiver Art, wie sie ihm hier zu Theil werden koͤn— nen, genießen will und zu irgend einer der Erlauchten Schutz— machte des Gebiets der freien Stadt Krakau und ihres Umkrei— ses im Unterthanen-Verhaͤltniß steht, sich vorher bei seiner resp. Regierung um die noͤthige Erlaubniß dazu bemuͤhen muß, ohne deren Vorzeigung er zum Genuß der erwaͤhnten Rechte nicht zugelassen werden kann.“
Deutsch land.
Hamburg, 7. Aug. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen ist gestern Abend mit dem Dampfschiffe von Am—
Kassel, 4. Aug. nigte der Königlich Preußische Gesandte, Oberst von zur Feier des Geburts- Festes Seiner Majestaͤt des 9
lung, die Generalitaͤt und viele
ßen ausbrachte. r Dresden, 3. Aug.
Mittheilung. Der Referent r. Klien äußerte, wie es nöͤthig seyn duͤrfte, zuerst uͤber die Vorfrage zu entscheiden man uͤber dies Gesetz in oͤffentlicher oder geheimer zung sich berathen wolle.
Er schlage deshalb vor, wenn der Druck des Berichts m ausgegeben worden, uͤbermorgen schon uͤber die beregte zh entscheiden, um sodann in der naͤchsten Sitzung die Diek selbst beginnen zu koͤnnen. Die Kammer erklaͤrte sich dam! ver tanden. Die Gegenstände der heutigen Tagesordnün teafen zuerst die bei Gelegenheit des Gesetz-Entwurseß einige Sestimmungen des Handels-Gerichts-Prozesses zu beiden Kammern noch bestehende Differenz; ferner uͤhe gleiche Differen,, hinsichtlich des Dekrets wegen Vernnn vom Staatsgut; und endlich die Abstimmung uͤber dien eines Erlasses des Gesammt⸗-cMinisteriums mitgetheilten llch ten der im Jahre 1832, theils gegen Kapital, theils gegen zinsen und Renten veräußerten Theile des Staatsguts i wieder zu demselben angekauften Privat-Grundstuͤcke.
Die gestrige Sitzung der zweiten Kammer warn nem erheblichen Interesse.
Lobenstein, 25. Juli. (Allgemeine Zeitung) sey erlaubt, in diesen Blattern auch auf das hiesige hin aufmerksam zu machen und eine kurze Andeutung zu gil, sich in dem letzten Jahrzehent das Leben in diesem Fuͤrsnt gestaltet hat. Von dem Geiste der umtreibenden Leihasscht und des Mißvergnuͤgens, welcher seit der letzten großen G terung in Frankreich in mehreren Bundes-Laͤndern zu unhh Bewegungen gefuhrt, weiß man hier nichts. Selbst die h holten Unruhen in Gera, welche im Jahre 1839 durch liche Gegenwart unsers Fuͤrsten schneil unterdruͤckt, im 1831 militairische Execution zur Folge hatten, sind, Einfluß auf die hiesigen Landes-Bewohner zu aͤußern, u gegangen. Dort war allerdings durch das gemeinsch Verhältniß manche nothwendige und zweckmaͤßige Ne verhindert worden; hier waren die Reformen, welche anderwärts zu erzwingen suchte, theils schon seit geraum allmählich bewirkt worden, theils erwartete man sie vertz voll von der einsichtsvollen Thaͤtigkeit des Fuͤrsten, der selbst sieht, jede Beschwerde selbst anhoͤrt und in keinem der Staats-Verwaltung Mißbraͤuche oder eigenmaͤchtige Verletzungen duldet. Gleichmaͤßigkeit der Besteuerung, h lichkeit des Staats-Haushalts, Theilnahme freigewaͤhlter Verordneten an der Gemeinde-Verwaltung, eine neue Om tion der Behoͤrden sind zeitgemäße Einrichtungen, di Leben gerufen hat. Vorzugsweise Beachtung verdienen die von ihm erlassenen Bestimmungen uͤber die Desg strafen des Militairs, welches hier ohne vergrößerten M eine angemessene Stellung erhalten hat und nicht ma unwuͤrdigen Behandlung mit Stockschlaͤgen unter wor Die neuerlich erschienenen Gesetze uͤber den Wildschaden, wodurch die Verbindlichkeit auf billigen Grundlagen fe wird, uͤber die Buͤrger-⸗Bewaffnung und andere danken Wohlthaten der jetzigen Regierung, erkennt man im Lande; eben so die vermehrte Sicherung des Eigenthum eine gut eingerichtete Polizei, die Verbesserungen im wesen, zu Stande gebracht durch eine eigends dazu Kasse, die Herabsetzung der Sporteln und Fixirung der ten, und die Erleichterung des Verkehrs durch Herstell wichtigeren Vicinal⸗Wege. Gesetze uͤber die Abloͤsung der Lasten und das Gemeindewesen werden vorbereitet, und Vernehmen nach beabsichtigt unser Landesherr schon shl Jahren, dem Lande eine verbesserte staͤndische Verfassun) wählten Volks-Vertretern, erweiterten Vorrechten der Ln und ausgedehnten allgemeinen Bestimmungen uͤber staak liche Rechte e ertheilen. Der Entwurf ist von dem selbst ausgearbeitet und langst den bisherigen Staͤnden i Ob aber diese, da sie auf eine unverhaͤltnißmaͤßige Anzah schaftlicher Abgeordneter Anspruch machen, ihre verfassung Zustimmung geben werden, scheint sehr zweifelhaft; wuͤrde diesen Beweis des Vertrauens seines Fuͤrsten mi gem Danke erkannt haben, allein eben so waltet all Ueberzeugung ob, daß es nicht dieser Form bedarf, um? geklärten Bemuͤhungen der Regierung zu unterstuͤtzen ih wohthätigen Erfolg zu sichern.
Muͤnchen, 3. August. Es sollen zum Eintrit Griechischen Militair-Dienst erleichternde Mobifiecatith treten. Die Werbung geht fortwährend rasch von stamn Sten August wird die erste Compagnie Griechischer von Muͤnchen nach Laufen abgehen.
Nürnberger Blatter enthalten bereits eine n Uebersicht der Festlichkeiten, mit denen am 26östen, Asten August die fuͤr diese drei Tage zu hoffende An Ihrer Koͤnigl. Majestaͤten in Nuͤrnberg gefeiert werd Unter Anderem wird ein großes Pferderennen, Theater in Feuerwerk, eine Fest-Production der vereinigten Ki von Nurnberg, Furth, Erlangen, Schwabach und M stattfinden. — Außer Ihren Köͤnigl. Majestaͤten vol erwartet man, nach Privat-Briefen aus Nuͤrnberg, da zum Volksfeste Se. Maj. den Koͤnig von Wuͤritembt Koͤnigliche Hoheit den Kronprinzen von Preußen, Se Hoheit den Großherzog von Weimar, Se. Hoheit de Max von Bayern ꝛc. Der Aufwand und die Pracht Bisherige uͤbersteigen.
Munchen, 31. Juli. (Nuͤrnberger Korrespg, Man hat in juͤngster Zeit im hiesigen gelehrten Pibh davon gesprochen, daß die Einrichtung der Suͤd⸗ Deut versitaten, in Folge des von denselben ausgegangenen! ter Vorfalls, wesentlich abgeaͤndert, und dieselben nah Hesterreichischen Hochschulen reorganisirt werden solle Besorgniß ist wenigstens in Betreff der Bayerischen Um ungegruͤndet. Es war nach den bekannten Gesinnth Monarchen uͤber das hoͤhere Unterrichts-Wesen, deren bald nach seinem Regierungs-Antritte gegebene Kolles heit war, nicht anders zu erwarten, als was nun, wi
sterdam hier eingetroffen.
sicherer Hand erfahren, feststeht; daß in der innern En
Am Sonnabend den Zten d. M. g
von Preußen, die Minister, Mitglieder des diplomatischen den Praͤsidenten und mehrere Mitglieder der Staͤnde,Versn n vom Bunde ausgehen sollten, diese nur auf Fernehal— hoͤhere Staats⸗Beamn einem festlichen Mahle, wobei Se. Exc. der General-Lientzäckung des unruhigen Geistes und der denselben naͤhren— von Haynau die Gesundheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von bindungen Bezug haben wuͤrden.
In der Sitzung der ersten g mer vom 50sten v. M. kam der Deputations-Bericht uͤb „e , en, — ; n vin, . 9 e , ge, R zuruͤckzufuͤhre E Hoc 1 ü
Gesetz Entwurf wegen Bestrafung der fleischlichen Vergehen rde ufnhten unt ie gent hen un eißtgen ung
herischen Universit ten nichts geändert, und die Lern- und e in der bisherigen Form und nach der, dem akademischen r gegebenen, freien Richtung fortbestehen werde, und daß, emeinschaftliche Maßregeln in Betreff der Deutschen Uni—
. Studirenden von allen politischen Umtrieben und auf
In Bayern durften e Disciplinar,Vorschriften auf die bereits erlassenen Be— ngen beschraͤnkt seyn, deren Zweck ist, die studirenden ge von dem politischen Irrwege auf die Bahn der Wis—
sen Subjekten zu reinigen. Es ist zu bemerken, daß 70 Studirenden der hiesigen Ludwig-Maximilians— stt kein einziger an dem Frankfurter Vorfall Theil b wie man wahrzunehmen Gelegenheit hat, daß der
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jn geheimer Sitzung sey hei , , , . ,
h ; ! . , heil der hiesigen Studirenden seine Auszeichnung lieber Hegensta chon v er zweiten Kammer verhandelt nal! R n n w gn ᷣ 5 . Gegen stand schon von der zweiten K ae, r ßzenen Kenntnissen und einem sollden Charakter, als in
muͤblichen Bachanalien, Duellen und phantastischen
h sucht. Sie schließen sich nicht mehr ab von der buͤr— Gesellschaft, sondern nähern sich ihr, und geben Kon— d Bälle, die stets von den angesehensten Familien und ö auch schon von Durchlauchtigen Gliedern der Königl. besucht waren.
ürzburg, 4. Aug. Gestern trafen Ihre Masestäͤt die von Wuͤrttemberg, unter dem Namen einer Graͤfin von sbst Prinzessin Auguste, mit großem Gefolge hier ein, stie— Gasthause zum Bayerischen Hofe ab, und setzten heute, Hochdieselben die Merkwuͤrdigkeiten hiesiger Stabt in hein genommen, Ihre Reise nach Stuttgart weiter fort.
ndau, 1. August. (Speyerer Zeitung.) Unordnun— Dis jetzt hier nicht vorgefallen, und werden auch vor— ch keine vorfallen, so sehr manche Leute von Furcht da— ft ind. Die Angeklagten werden jeden Tag unter Mi— ölete in Chaisen nach dem Sitzungs-Saale, und von has Arresthaus zuruͤckgebracht. Wider Vermuthen, fand munter und heiter. Die Zahl der Fremden, welche an hen Tagen nach Landau kamen, ist nicht so bedeu—
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Karlsruhe, 3. August. Im Verfol der i e gn aste⸗ Sitzung der neh. 9 r fr, — . ussion über den Antrag des Abgeordneten Welckel au anz erung des Diener⸗Edikts, nahm der Abgesrdnete Schaaff das Wort, um sich uͤber den im Kommissions- Bericht Und in . Motion gebrauchten Ausdruck: „Volks ⸗Kammer⸗“ zu äußern Er fragte, was man unter dieser Volks⸗Kmammer verstehen solle Verstehe man darunter die Kammer, die das Volk hier repraͤ⸗ sentire, das Volk im wahren Sinne des Worts, naͤmlich die Gesammtheit der Regierten, so konne er diesen Ausdruck
alz man im Allgemeinen erwartet hatte. Den Tages— eiten zufolge gingen am 29. Juli etwa 1009 Personen eiden Landauer Thoren in die Stadt, und die Zahl der ubernachteten Fremden belief sich auf 5, und am 530sten 46 Personen, wobei aber die Gerichts-Personen und gen nicht eingerechnet seyn durften. — Ber Sitzungs— st übrigens gedraͤngt voll Zuhoͤrern, ja selbst der Hof des und die Straße vor demselben sind wahrend der Sitzun— Nenschen angefuͤllt. — Außer einer großen Anzahl von hren, Nummern von Journalen und literarischer und po— Schriften, die aus der Feder der verschiedenen Ange— geslossn sind, und die als Zeugnisse gegen sie auf dem des Herrn Praͤsidenten liegen, brachte man beim Be— der Assise unter Andern noch in die Gerichtsstube: Eine fahne mit den drei Farben schwarz, roth, gelb, und der ft: „Wiedergeburt Deutschlands“ und ein prächtig aus— etes Schwerdt.
kuttg art, 5. August. In der gestrigen Sitzung der r der Abgeordneten wurden mehrere Noten der der Standesherren verlesen, welche fruͤhere Beschluͤsse mer und den Beitritt der Kammer der Standesherren zu den- srreffen. Die letztere erklärte unter Anderem, dem Beschlusse mer nicht beizutreten, wonach die Regierung um Ver,
bei dem Deutschen Bunde zur Herabsetzung der Mili— gebeten werden soll. Die Kammer beschloß darauf, den einzeln an die Regierung gelangen zu lassen. Es wur—
nn die angekuͤndigten Berichte der Kommission fuͤr die Verwaltung, das Zusatz-Gesetz zu dem Buͤrgerrechts⸗Ge, 1825 betreffend, so wie der Ünterrichts-Kommission uͤber besserung der Lage der Schullehrer, fuͤr verlesen ange, und der Druck und die kuͤnftige Berathung dieser Berichte en. — Der Abgeordnete Bauer berichtete demnaͤchst am J. Juli d. J. vorgenommenen Kassensturz und uͤber den der Staatsschuld, welcher Bericht der Kammer der sherren mitgetheilt werden soll. Die Tagesordnung ur Fortsetzung der Berathung uͤber den Ertrag der Do— aus den Kameral-Aemtern. Bei der Rubrik der Ho— und obrigkeitlichen Gefälle trug der Abgeordnete von auf Milderung oder Abaͤnderung des Executions-Ver— bei Eintreibung der Strafen und Inquisitions-Kosten fleischlicher Vergehen an. Der Abgeordnete Hufnagel ͤätzteẽ den Antrag, und wurde derselbe an die Justiz-Ge— ugs, Kommission verwiesen. Die weitere Berathung durch das Erscheinen des Chefs des Justiz-Departenients ochen, welcher der Kammer zwei Gesetz-Entwuͤrfe uͤber dtariats, Sporzelwesen, so wie uͤber sonstige Aenderungen tariats⸗Edikt uͤbergab.
bingen, 31. Juli. (Ober-Post-Amts-Zeitung.)
letzten Tagen wurden mehrere Studenten, sammtlich mnberger, die im verslossenen Semester auf unserer Hoch— sudirten, und Mitglieder der Burschenschaft waren, von bersitaͤten Muͤnchen und Berlin hierher eingeliefert, und tersuchungs-Gericht uͤbergeben. Von Heidelberg wurden
iher mehrere eingebracht. Somit befinden sich nunmehr heihaber an der Burschenschaft in den Haͤnden der hiefi— richte, außer 6, welche es vorgezogen haben, ihr Vater— lit dem Rucken anzusehen, und sich auf der neu errichte⸗ sipersitaͤt Zuͤrich befinden sollen. — Die Untersuchungen noch immer ununterbrochen fort; jedoch erfaͤhrt man uͤber tand derselben und die beabsichtigten Zwecke der Verhuͤn— so viel wie nichts, und an dem Wenigen, was man sich rzaͤhlt, ist so viel Vermuthung und Geruͤcht, daß Ein— sich nicht getraut, auch nur dieses Wenige mitzutheilen. el scheint jedoch gewiß, daß Tuͤbingen ein Hauptsitz der enschast gewesen seyn muß. — Da jedoch ein neuer Aus— von Unruhen durchaus nicht zu befuͤrchten ist, so hat die ung, um den Buͤrgern die Last der Verpflegung des Mi— zu erleichtern, den Befehl erlassen, daß die n . dessel⸗ ieder in ihre Garnison Ludwigsburg zurnckkehren solle. s seit gestern ist das Rathhaus nicht mehr' von dem Militai und morgen werden zwei Compagnien unsere Stadt ver—
Nedoch bleiben zum Schutz der Gefangenen die zwei nf, Compagnien, unter den Befehlen des Majors v. Lenz, eilen noch hier zuruͤck. Zu diesem Zwecke ist das Schloß,
ammtliche Gefangene sitzen, bestaͤndig mit einer starken Fer eth 30 Mann, besetzt. — Zwar sind die , pripikzgien der hiesigen Universitaͤt noch nicht abgeaͤndert eschraͤnkt worden, jedoch sieht man auch hier strengen Maß— entgegen, in deren Folge sich die Zahl der Studirenden,
h gegenwartig weit aͤber Sho beläuft, sehr verringern duͤrfte—
gelten lassen, wenn er nicht qusschließlich fuͤr die zweite Kam— mer gebraucht, sondern auch der ersten Kammer beige⸗ legt, werde. Denn eine Kammer, wie die andere sey Volks Kammer in diesem Sinne, wenn auch die Verfassung diese Bezeichnung nicht kenne. Verstehe man aber darunter die Kammer, die nur die Interessen der Staatsbürger welche die Abgeordneten in diesen Saal gesendet, zu berůcksichtigen habe so befinde man sich, wie es ihm scheine, in einer sch inn nen Ve griffs-Verwirrung; denn was wolle man dieser Volks, Kammer
entgegensetzen, wie wolle man die erste Kammer bezeichnen, und
vel che Interessen solle diese repraͤsentiren? Der Sprecher ging darauf zu der Behauptung uͤber, daß die Tammen durch An nahme dieses Begriffs die Verfassung in ihren Grundfesten an⸗ greife, und den Abgeordneten-Eid, den sie geschworen, vergesse (Mehrere Stimmen riefen: Zur Tagesordnung! Zur Tages ordnung! Andere: Er hat Recht! Der Prasident schuͤtzte seboch den Nedner im Wort.) Derselbe schloß damit: das ker Ausdruck „Volks-Kammer“, wenn man diefen Begriff damit verbinde, wahrhaft inconstitüͤtionnell sey. r 3 nister v. Bsckh bemerkte hierauf: der Abgeordnete Schaaff habe einen Gegenstand zur Sprache gebracht, den er selbst als Negie⸗ dung s -C ommissair habe anregen wollen. Er halte naͤmlich den Ausdruck „Volks⸗-Kammer“ nicht fuͤr angemessen, denn es sey nicht der gesetzliche Ausdruck fuͤr die zweite Kammer, und in dieser Versammlung sollte man sich so viel als möglich an die gesetzlichen Ansdruͤcke halten. Der Abgeordnete Welcker erwie⸗ derte; der Ausdruck „Volks-Kammer“ sey nur in dem Sinne ge— braucht, daß diese Kammer aus der Wahl des Volks hervorgehe und eine aus dem Volk gewahlte Kammer werde man doch wohl eine Volls⸗Kammer nennen duͤrfen. Hierauf erhob sich der Abgeorb⸗ nete v. Rott eck und aͤußerte sich in einer ausführlichen Wuͤrdigung uͤber die im Laufe der Diskussion aufgestellten Ansichten, wobei er bemerkte, daß man ohne Anstand eine großere Abhaͤngigkeit der Beamten von der Regierung zugeben koͤnnte, wenn die in der Verfassungs⸗Urkunde verheißenen Garantieen bereitz ins Le— ben gerufen waren. Nachdem der Redner noch weiter ausge⸗ fuͤhrt hatte, daß fuͤr die Regierung diejenigen Beamten die be— sten und wichtigsten seyn wurden, die im Vertrauen des Volkes stͤnden, und die durch die Berufung eines verfassungstreuen Volkes in der Deputirten-Kammer ausgezeichnet wurden, ging er zur Vertheidigung des eben angefochtenen Ausdrucks; Volks, Kamm er“ uͤber, und bemerkte, wie dieser Ausdruck das senige was man bezeichnen wolle, treuer und klarer darstelle, als del Ausdruck: „Zweite Kammer.“ Man konnte auch die erste Kammer die zweite, und die zweite die erste heißen. Die Zahl bedeute nichts. Aber der Ausdruck „Volks,Kaämmer“ habe noch einen tieferen Sinn. Dlese Kammer bestehe aus den⸗ jenigen Vertretern, die aus freier Wahl des Volkes hervorgehen, und eben deshalb nicht nur durch die Verfassung, sondern auch durch die Natur der Dinge, den Beruf und die Tendenz haben, die allgemeinen Volks-Interessen zu repräͤsentiren und zu ver— theidigen. Die andere Kammer habe auch die durch die Ver— fassung gegebene Psticht, die Interessen aller Stände ohne Un⸗ terschied zu repraͤsentiren, aber die Natur sey staͤrker, als das Gesetz, und so behaupte er, es sey nicht moglich, daß der Zehnt— herr eben so gut den Zehntholden, als umgekehrt, und der Leib,
herr den Leibeigenen eben so gut repraͤsentire, als sich selbst. Die Erste Kammer dagegen habe die vorherrschende Eigenschaft, noch besondere Nechte zu repraäͤsentiren; ihre Mitglieder seyen die naturgemäßen Re—⸗
praͤsentanten der Privilegien, was er nicht tadeln wolle; sie seyen natur⸗ gemäß die Repraͤsentanten des bestehenden historischen Rechts und der Vorrechte. Es sey ihre Tendenz, ihre Bestimmung, daß sie der Bewegung einen Damm entgegensetzen, und dieser Damm sey das historische Recht. Die besten Vertheidiger des historischen Rechts seyen aber diejenigen, die durch dasselbe be— guͤnstigt waͤren; auch koͤnne man die uͤbrigen Mitglieder nicht naturgemäße Nepraͤsentanten der ersten Kammer nennen, denn die von der Regierung Ernannten hätten naturgemäß eine naͤ— here Veranlassung und Aufforderung, sich zu der Richtung der Regierung hinzuneigen; und was die nun noch uͤbrig bleibenden Diener der Kirche und Schule betreffe, so seyen diese der ersten Kammer beigegeben, um da eine gewisse Mode⸗ tgtion, eine Vereinbarung oder Verschmelzung hervorzubringen. Nach allem diesen halte er den Ausdruck „Volks-Kammer“ fuͤr gerechtfertigt. — . das Wort, und aͤußerte; Es sey zu bedauern, daß der Abgeordnete von Rotteck es seiner Natur ganz zuwider finde, irgend etwas Positives anzuerkennen; jede positive Einrichtung sey demselben naturwidrig, und er erkenne sie nur an, sofern sie mit seiner Ideen-Welt, in der er lebe, harmonire. In der Regel sehe derselbe in der Regierung nichts, als eine dem Volte egenuͤberstehende feindselige Macht, gegen die man nicht genug Barritren aufführen konne. Auch diese Idee sey eine ungluͤck⸗ liche, denn die Negierung sey keine feindliche Macht, sondern be— rufen, fuͤr das Wohl des Volkes zu sorgen. — Den die Abaͤn— derung des Diener-Edikts betreffenden Beschluß der Kammer haben wir bereits gemeldet.
Schweiz. „Zurich, 1. Aug. Hr. Alt-Regierungs-Rath Tillier ist be reits ö eingetroffen und soll noch im Laufe dieser Woche nach Frankfurt abgehen. Sein Vorgaͤnger in der Polen⸗-Sache, Hr. Professor Rossi, der den kuͤrzesten Weg von Paris zuruck uber Basel genommen, ist wenig sichtbar unter den Tagsatzungs⸗Ge⸗ sandten und wird zunaͤchst nach Genf zuruͤckkehren.
— Das Frankfurter Journal meldet aus Zurich vom isten August Folgendes; „So eben erhaͤlt maͤn hier die Nachricht von einem Land-Friedensbruch im Kanton Schwyz und ., Angriff der Sarner gegen die Eidgenossenschaft und die Tagsatzung. Die Besorgnisse des Bezirks Kuͤßnacht waren nicht unbegruͤndet, und schnelle Huͤlfe waͤre von Werth ewesen. Die Standes-Kommission von Luzern sandte in der
acht vom Ihsten auf den 31sten den Herrn Altschultheiß Amrhyn als Commissair dahin ab; er traf gegen 2 Uhr Morgens ein; bald ward ein Signal⸗Schuß und die Kunde vernommen, daß Bewaffnete aus Schwyz⸗Innerland im Anmarsche seyen. In Art und andern Orten ertoͤnte die Sturmglocke, und Morgens halb! Uhr ruͤckte der eidg. Oberst Abyberg an der Spitze von 00 Mann in Kuͤß⸗ nacht ein, aller Gegenvorstellungen des Commissairs ungeachtet, und ohwohl dieser spaͤter jm Namen der Eidgenossenschaft gegen den Frevel
Der Finanz⸗Mi⸗
Der Finanz Minister von Boͤckh nahm
protestirte. Die Nachricht hiervon traf Abends 9 Uhr in Zuͤ—⸗ rich ein. Gleiches Tages, da der Vorort wahrgenommen, daß Kuͤßnacht bedroht sey, hatte er bereits die Regierungen von Lu— zern, Zug, Vern und Zurich zum eidgensfsischen Aufsehen ein⸗ geladen, Schwyz⸗-Innerland vor Gewaltthaten gewarnt. — Die Tagsatzung versammelte sich nun am 1. Augüst Morgens zur 151en Sitzung. Einhellig und einträchtig, ohne lange Re— den, sprachen, mit wenigen Ausnahmen, alle Gesandtschaf— * den ernsten Aillen aus, die Ruhe und Ordnung in der n, . das anerkannte Schwyz-Aeußerland als 8 . . Illed der ELidgenossenschaft in Schutz zu nehmen, ls „Semgltthat der Sarner durch Wiederbesetzung von Kuͤß— nacht zu begegnen, den Kanton Luzern vor jedem Angriff durch eid⸗ genoͤssische Besetzung zu sichern, ein achtbare militair ischẽ Macht u dicsem Zwech güszübteten, mlt einem Worte; der Fackion im Na men des Baterlandes mit allen gesensichen Mitteln entgegen . treten. Nach 19 Uhr war de Umfrage geendet. Am Schluff⸗ derselben lief die schriftliche Anzeige der Regierüng von „ärtch ein, daß sie das ganze erste Kontingent 3760 Mann) aufgeho⸗ ten habe, und daß dasselbe schleunigst in Zuͤrich eintreffen und zur Disposition der Tagsa n, d,, n,, mn, ö nber Tagsatzung gestellt werde. Nach kurzer Berathung beschloß die Tagsatzung: 1) Die Einberufung des ganzen ersten Kontingents von Zuͤrlch; Bern, Luzern! 2) Mobilmachung des halben Kontingent on G ö s, 8, , 1g ,, halb Kontingents von Glarus, Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau, Thurgau, Waadt und Genf, um selbes zur Verfugung der Tagsatzung zu stellen. 3) Das ganze Kontingent aller Übri— gen Kantone ist auf das Piket gestellt 4) Der Vorort wird . Truppen Kommandanten bezeichnen und die Militair⸗Aufsichts⸗ e, , n,, Mit 5 bis 600 Mann soll soforr uͤber 9 . ge dee nn ö Küßnacht vorgenommen werden. n gen ,,, . den auch andere Kantone oder Landestheile esetzt. 6) Fur die Besetzung von Kuͤßnacht und in die March werden zwei Kommissarien ernannt. 7) Es wird die Tagsatzung eine Proclamation erlassen.“ 5
Genf, 31. Juli. Das Kontingent ist gestern fruuͤh, 500
Mann stark, von hier ab i . ᷣ ? ᷣ n, hier abgegangen; unter ihnen zeichnete sich be— sonders die Artillerie⸗ Compagnie aus. .
Italien.
. Turin, 27. Juli. Der General⸗Major Galvagni di Bub— bio ist zum Kommandanten der Stadt und Provmnz Vercelli und der Oberst Blancardi zum Kommandanten der Stadt Bon— neville und der Provinz Faucigny ernannt worden.
6 2. Fuͤrstin v. Co soredo ö Mansfeld ist von Rom und der raf. von Strogonoff, Kaiserl. Russischer Staatsrath und erster Secretair bei der hiesigen Russischen Gesandtschaft, von Bern hier angekommen.
Rom, 27 Juli. Der Bischof von Rieti, Monsignor Graf Ferretti, ist zum Apostolischen Nuntius am Koͤnigl. Sicilianischen Hofe ernannt. e
s H ß 1 g ö Am Zästen d. M. starb hierselbst im S6sten Jahre seines Alters der Kardinal Herzog Mattei.
. Pariser Blatter melden aus Ankona vom 21. Juli: Bor einigen Tagen begab sich der Zahlmeister der Franzoͤsischen Truppen nach dem Rathhause, um alle Rechnungen fuͤr die Ka— sernirung der Truppen zu bezahlen. Seit gestern heißt es, daß hier eine Franzoͤsische Flottille erwartet wird und daß der Franzoͤsische General den Telegraphen-Beamten Befehl er— theilt hat, ihn zu benachrichtigen, sobald eine solche er— scheint. Den Looksen ist bereits der Platz gezeigt worden welchen sie den erwarteten Franzoͤsischen Schfffen im' Hafen an , g. sollen. Einem Geruͤchte zufolge, wird die hiesige Fran— zo sische Garnison zwischen dem 20. und 25. August nach Algier absegeln; nach einem anderen Geruͤchte wird sie durch andere Jruppen aus Morea ersetzt werden. Die Truppen treffen große Anstalten zur Feier der drei Juli Tage.“ ; ö
5 Pott n g gn Die 11 8 ; 3 . 251. . , blaue und weiße Tlaaae au 5 a a , 9 9. nn . laue und weiße zlagge auf dem anderen Ufer des Tajo zu se— hen; Die Son *itutiennellen sind gestern fruͤh in Setubal einge⸗ ruckt, und wir haben Nachrichten, daß sie Azeitao auf ihrem Mearsch nach Almada erreicht haben, also knnen wir mit Sicher— heit darauf rechnen, morgen auf diesem Forts einen Flaggen— Vechsel erfolgen Und „azier die Barre forciren zu sehen. Seine Flotte kreuzte gestern den ganzen Tag vor Setubal. Die Con— slitutionnellen sollen auch in . eingeruͤckt seyn. Die Briti⸗ schen Marinerruppen im Tajo sind in Bereitschaft, um auf einen Wink sogleich ans Land gesetzt zu werden. uU hr Abends So eben ist die Nachricht angelangt, daß Villaflor heute fruͤh um 3 Uhr in Se—⸗ tubal eingerückt ist. Der von ihm zurückgeworfene Artillerie- Brigadier Freitas kam heute Nachmittag um 3 Uhr in Almada an. Mehrere Familien aus Setubal und Azeitao, darunter der Oberst der Miliz von Setubal, haben sich nach Lissabon gefluͤchtet. Der Umstand, daß die Truppen unter Villaslor das suͤdliche Ufer des Tajo erreicht haben, soll den Admiral Napier bestimmt haben unverzuͤglich einen Angriff gegen Lissabon zu unternehmen ) sonst soll er Willens gewesen sehn, einen Theil seines Geschwaderg nach Porto zu detaschiren. Diese Stadt soll üuͤbrigens jetzt mit ,, n i verproviantirt seyn.“ i 1 . Der Globe giebt noch folgende, durch das D f „African“ erhaltene Notizen . die Cris n 3 „Die Streitkräfte unter dem Kommando des Herzogs von Ter, ceira sind nur noch 8 Meilen von Lissabon entfernt. Das ganze Land von da bis Lagos hat sich offen fuͤr Donna Marla erklart. Setubal, steckte bei Annäherung der constitutionnellen Sir ent kraͤfte die Farben Donna Maria's auf. Die Eholera herrscht noch immer in Lissabon und hat auch die Brirische ö reicht. Am 21. Juli wurden ungefähr 490 Truppen 6; Dod ae Schooner eingeschifft und abgesandt, um von den Dr ingas Besitz zu nehmen, damit das Geschwader des Vis conde von St. Vincent sich dort mit Wasser verse 6 kann und um Soldaten von Dom Pedro's Arme e he Vergehen zu Schulden kor l ,, hulden kommen lassen, dorthin transportiren zu . l Durch die Einnahme von Setubal sind die Eonstiů!⸗ , 1 in . von Geld und einer beträchtlichen Menge 3 ö. gekommen Die Truppen, unter dem Herzog von serceira bestehen aus Guerillas, Lanciers Jaͤger-⸗Bataillonen einem aus Franzosen gebildeten ,, nen, eine Franze 5. fldeten Infanterte⸗Negiment und einiger reitenden Artillerie., Am 22sten iag Dom Pedro's Geschwader zor dem Felsen van Lissgbon; der Herzog von Palmell befand, sich damals mit einer betraͤchtlichen Trüppenmasse, die den An⸗ *, auf. die Hauptstadt a ihn soll, an Bord des „Dom Wi von 74 Kanonen. Es heißt, daß Villaslor mit seiner ivision, die aus etwa 40660 Mann Infanterie und 14 Kano⸗ nen besteht, zuch Beja eingenemmen habe“ .