1833 / 222 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1

noch inniger ansprechend, ellung.

als au ßerliches Kennzeichen neben ihm anzulehnen. Reinhardt noch fuͤr den Altar des Jupiter, siellte. Durch flach (res Relief und verkleinert?

So viel von der äußeren Dispoösition; liche Belebung der Figuren, anlangt, so sind hier die dem Reinhardtschen Werke greise Saͤnger üm sein Leben bittet, hend, kann Ruͤhrung nicht verfehlen,

ganz

unverkennbar. Die

in der er, raͤumlich und sittlsch, zum Vater gestellt sciner Bitte beruhigend voraus.

en Ruͤckblick von Aeußerlichkeit ergeben. Betracht kommen,

wenig befreunden können.

höͤrig.

geschwungenes Gewand schon eher verziehen werden

„Neben den ausgeführten Arbeiten sind nun auch zugleich die ersten Relief⸗Skizzen ausgestellt, und da ist wieder bei Reinhardt der Vergleich am erfreulichsten, denn waͤhrend im Ganzen schon die

selbe Composition in seinem ersten Entwurf lag, fo

der Ansarbeitung doch überall, namentlich in den Linien, zum Schd⸗

neren und Ausdrucksvolleren fortgeschritten.

Was endlich die Bedingungen des Basreliefs anlangt, so sind auch sie von Reinhardt bei großer Mannigfaltigkeit und Frei⸗ heit der Stellungen, am gluͤcklichsten beobachtet; Rr. I. zwar ge⸗ nügt ihnen, allein hier haben es die Figuren selbst entgelten muͤssen, s Troschel, der Sieger, hat 3. B. beide Haͤnde

denn es sind lauter Profile geworden. l gerade diese Bedingungen am wenigsten respektirt, des Sängers, die zu Odysseus i en sind, frei hervortreten lassen, schon eher Hautrelief als Basrelief nennen muͤßte

Mit Recht scheint uns die Akademie . haben, daß im

in sicherer Handhabung der Proportton alle, drei Bewerber gleicherweise hinter den Forde= rungen zuruͤck geblieben sind, aber bei dem Sieger glauben wir auch überdies nöch gewisse Maͤngel der Ponderation, d' h. des na— tärlichen Gleichgewschts der schreitenden Körper bemerkt zu haben. Desto unbestrittener dagegen bleibt ihm die Ueberlegenheit einer

feinern Verstaͤndniß des Anatomischen un

fertigen und eleganten Technik, eine Seite, auf

das Werk des Herrn Reinhardt noch unfertig und skizzenhaft blieb. ö. Die Akademie wollte auch bei dieser Lage der Dinge den Preis er⸗ theilen, und sie kann es wahrscheinlich auf ihrem Standpunkt recht⸗ unkt entscheiden ließ; dem Ueber⸗ wundenen aber, dem wir nur Gluͤck wuͤnschen, bleibt fuͤr jetzt schon die Genugthuung, einen Eindruck hinterlassen zu haben.

fertigen, wenn sie den letzteren

er. dies eine neue Bereicherung der Dar⸗ . Die andern Bewerber hatten beide Hände des Phemios schon für das Flehen in Anspruch genommen, und da der Saͤnger einma! durch die Lyra, bezeichnet feyn sollte, so blieb nur übrig, fie

zur Linken hinter Telemach einen passenden Raum den er in ganzer Figur darauf dar⸗ Een Proportion, als ent⸗ fernter, ordnete er ihn unter, waͤhrend er sich doch an dieser Stelle lgteich auf die ganze Handlung bezog: Troschel stellte ben Altar ene Jupiters⸗-Skatüe mitten inne und lehnte, wie unz scheint, noch unpassender jenen bereits Erschlagenen an ihren Fuß.

was nun die eigent⸗ den Ausdruck, die Empfindung entschiedenen

edel aber dringlich fle⸗ h dagegen laͤßt der fin⸗ sters Unmuth des groͤllenden Odysseus wirklich“ fürchten und doch wieder sagt uns die kindliche Herzlichkeit, mit der Telemach den Vater abmahnt, dabei das Fürstliche seines Wesens und die Naͤhe,

ö. Wir haben hier wirklich den poe⸗ tischen Gehalt der Situation und die Gegenwart der Handlung; hier auf die andern Werke kann nur deren Nr. L. darf in dieser Ruͤcksicht gar nicht in und in dem Werke des Siegers vermißt man icht nur die Seele des Moments, sondern auch den bleibenden Ghargkterausdruck der Gestalten, denn sowohl dem Saͤnger als dem Döyssens gebricht es an Adel in Form und Auzdruck der Köpfe unde mit den Körperformen des letz ern, wo die hestrebte Gedrun⸗ genheit bis ins Unschöne und Unwahre getrieben ist, haben wir uns Wie Schade nur, daß Herrn Reinhardt ie Figur der Magd nicht auf gleiche Weise gelungen ist; erstltch hon vat er sie mit zu schwerem Gewande uͤberfüͤllt, dann aber ist er hier in einen ganz andern Ausdruck und Charakter abgeirrt, viel zu pathetisch, fast gleich ciner Niobe ist ihr staunender Schmerz; eine Beimischung von stolzer Erhebung scheint aber nicht hieher ge⸗ „Am unbefangensten wurde diefe Figur in Nr. 1, vorgestellt; den Sieger aber ist ste gaͤnzlich mißrathen, wofern nämlich hier eine Taͤnzerin am unrechten Ort war, der eine affektirte gefallsuͤchtige Bewegung und ein vom Künftler zierlich gelegtes, hoch in die Luft

so daß man die Arbeit in einzelnen Theilen

912

1833.

Morgens 9. August.

6 Uhr. 2 Uhr.

Meteorologische Beobachtung. Nachmitt.

Nach einmaliger

Abends Beobachtung.

10 Uhr.

Endlich gewann

Luftwaͤrme. 10,1 9 R. Thaupunkt S, 7 0 R. Dunstsaͤttß. 90 pCt. Wetter .... halbhei ter. Wind ö Wolkenzug

bl vCt.

Wo jz. Wa B.

Vorzuͤge an Art, wie der

Luftdruck. Z36. 3 o Par. Zh 8 Par. 336, or par. Puellwurme 8,0 0 R. 13,39 R. J, o R.

halbheiter.

B e 56 r 8E. Den 10. August 1833.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Jettel. (Ereuilss. Coum.)

Flußwärme 12,3 R. von Kotzebue.

Bodenwärme 10,8 9 R. Ausdünst. 0, 102 Rh. Niederschlag 0.

Hagn.)

von C. Blum.

ist, den Erfolg

. irres Ge,,

. H¶ιτ. Cc. 2

Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Ohl. 30. Präm. Sch. d. Sci. Kurm. ObI. m. I. C. Neum. Int. Sw. do. Berl. Stadt- Obl. Königsh. do. Elbinger do. . . Hanz. do, in Ih. 363 361

1055 1031

1053 10953! 935 921 527 52 964 . 7977

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e St. Schuld- Sch. 4 16 9 hv]

Wes pr. Pfand hr. 985 98

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Kur- u. Neum. do. Hvéchlesische do. kst. CG. d. K. u. N. z. - Sch. d. K. u. N.

4 101 6 1001 1052

106

Bellini. lioll. voll. Puk. rolle.) Neue do. Frièedrichsd'or .. Pisconto

Wechsel- Cours.

1. Eren s—. Cour.

Brie Geld.

Amsterdam dito Hamhurg dito London Paris

konnte.

Augsburg

Breslau

Leipais

Hränkfürt a, M. Wwwz.. Peters harg

Wars n han

ist er wahrend

1453 1421 1514 150 1005 150 6 255 S0 n.] Som 104 102 99. 163

Kur 2 Mt.

nähere Details

Die Reise

nach amtlichen Aufloͤsung der haben, wie es

Niederl. virkl. Bill. 24. 63 102. Scheine gl. 38 do, 4534.

aus der Flaͤche

Nenp.

1013. Russ. loll. (v. 1831) 921. Prümien-Scheine 1833.

Humburg 3 Mon. 9]3. 33.

der allerdings seript. 92.

Auswärtige Ams terdäaiâ, 5. Augusl. Schuld 30.

Hamburg, 8. August. Oesterr. 538 Net. 96. 48 do. Sig. Bank- Actien 1250. Russ. Engl. Net. in Lamb. Cert. 9365. Preuss. Poln. 1206 St. Petersbu Silber- Rubel 857 Kap.

Oeslerr. 92.

Kuss. (v. Kas) 10.

Börse n. ungegrundet der Charte von geliehen hat.“

äasgesetzte Schuld 13. Kanz- Preuss. Hrämienw (v. 18651 92. 53 dsran. m.

worden seyen.

2 * in . 96 *. g, 3 August.

58 In-

Gr. C. M. v. Weber.

Kd i r , mm, *.

Königliche Schausopiele. Sonntag, 11. August. Im Opernhause: der Elfen, Feen-Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von

Oberon, Koͤnig

Preise der Platze: kon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

den Plänen der Regierung liege e Die Regierung hat gar keinen Grund, R liche Dauer einer Kammer abzukuͤrzen, die der Monatt

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des er ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. sin

In Charlottenburg: Drama in 3 Aufzuͤgen, nach dem Franzoͤsischen, Hierauf: Das Landhaus an der Heerstraße,

Leontine, oder: Die Propht

Des Goldschmieds Toͤchterlein,

Mirandolina, Lustspiel in 3 Abtha

Dienstag, 13. August. Im Opernhause: Don Juan in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. riette Carl: Donna Anna, als vorletzte Gastrolle.)

Di

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 11. August. Der Lorbeerkranz, oder: Di der Gesetze, Original-Schauspiel in 5 Aufzuͤgen, von zn

Montag, 12. August. zose in Florenz, Lustspiel in? von Friedrich Gene. misches Gemaͤlde gus dem Volksleben, in 1 Akt, als Vn behandelt von L. Angely.

Dienstag, 13. August. Die Unbekannte, romantss in 3 Akten, nach dem Italiaͤnischen: a Sträniera; Mu

Italiaͤnische Rache, oder: Fu Akten, nach dem Fran Hierauf: Das Fest der Handwan

(Dlle. Sabine Heinefetter: Alaide, als secht

Ein Platz in den Logen und;

Neueste Nachrichten.

Paris, 4. August. noch uͤber die Einnahme von Lissabon durch die con stitutj Truppen. Die uͤbrigen Blaͤtter dagegen enthalten beresg

Der Moniteur schweigt lt

dieses Ereignisses uͤber Madrid. (Diß )

sind jedoch, nach den obigen Mittheilungen aus Engsseng tern, ohne Interesse.)

des Koͤnigs ist um einige Tage ausgeseg n

Im Moniteur liest man den nachstehenden, dem in Artikel:

„Seit einiger Zeit ist die Frage Deputirten-Kammer erörtert worden un scheint, geglaubt, daß eine solche Aufl Diese Geruͤchte sim

1830 einen so redlichen und wirksamen

Der Messager des Chambres zeigt an, daß stungs-Arbeiten beim Fort 'Epine nunmehr wirklich en

Frankfurt a. M., 7. August. Oesterr. proc. Menl proc. 877. 87 . Actien 1506. 1503. Part. Obl. 1363. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 g3 3. 9343.

21 proc. 52. Loose zu 100 Poin. Loos hi

Redacteur Cottel.

von 8. Posse in

Montag, 12. August. Im Schauspielhause: Zum male wiederholt: h Sitten-Gemaͤlde in 2 Abtheilungen, von E. Blum stellung dieses Stuͤckes, wegen Urlaubs-Reise des Vorher:

Althn ö . deht Fraͤule

1proc. 23. Bi.

Prenßistze St

Allgemeine

ats.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Ie oͤffentliche Sitzung der Koͤnigl. Akademie der Wissen⸗ am Sten d. M., zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts— Sr. Majestaͤt des Königs, erhielt dadurch eine erhöhte hkeit, daß an diesem Tage der Versammlungs-Saal der fie zum ersten Male mit dem von Herrn Simoni in or trefflich gearbeiteten Brustbilde Sr. Majestaͤt des Koͤ⸗ sschmůuͤckt erschien; nachdem von der Huld ihres erhabenen kers die Akademie mit dem Geschenk dieses schoͤnen Denk— den letzten Tagen begluͤckt worden war! fie Sitzung wurde von dem Secretair der physikalisch⸗ natischen Klasse, Herrn Erman, fuͤr den Secꝝretair der phisch-historischen Klasse, Herrn Wilken, der durch Un— eit verhindert wurde, den Vorsitz zu fuͤhren, mit einer aoͤffnet, in welcher die Dankbarkeit der Akademie fuͤr wähnten neuesten höͤchst erfreulichen Beweis der Aller⸗ n Königlichen Gnade ausgesprochen wurde. Hierauf hielt Encke eine Vorlesung über die letzte Wiederkehr des Ko— von Pons, und Herr Ranke las den ersten Abschnitt Abhandlung zur Geschichte der Italiaͤnischen Poesie uber eine noch unbekannte Fortsetzung der Reali di il. bger eist: Der Fuͤrst Maximilian Barclay de To lly, iga.

Felt iungs⸗ Nachrichten. Ausland. Frankreich.

zaris, 4. August. Der Kaiserl. Russische Botschafter,

Pozzo di Borgo, hatte gestern eine Privat⸗Audienz beim

6 . und sandte spaͤter einen Courier nach St.

urg ab.

der, General Solignac macht sehr haͤufig der Koͤnigin

Maria die Aufwartung. Wie es heißt, wird er sich mit

sondern Mission zu dem Herzog von Braganza begeben,

WVersoͤhnung zwischen diesem und sich zu Stande zu

le heutigen Zeitungen stellen die verschiedensten Vermu⸗

en und Betrachtungen uber den wahrscheinlichen Ausgang

Gedruckt bei A. W. Ha

// / /

Bekanntmachung. Bekanntmachuna.

Durch erlassene offne Vorladungen, welche am Rath— ause eühier, ingleichen zu Dresden, Plauen, Anna— reg und Horna, so wie ju Hamburg und Wien, auch bei dem Land- und Stadtgericht zu Danzig auge schla⸗ gen worden, sind drei von hier seit laͤnger als 20. Jahren ohne Nachricht Abwesende, und zwar der Buͤr— ser und 3immermeister Johann ortlob Mann, wel⸗ cher sich seit dem 17. Februar 1813. von hier ent⸗ fernt habe, ferner der, Sohn des verstorbenen hiesi⸗ gen Windmüählen⸗Austuͤgler weil, Johann Gottlieb Herrmanns, der seit Pfingsten des Jahres 1812 wieder vol hier fort unb, auf die Wanderschaft gegangene Mäͤhlknappe Friedrich Gottlob Herrmann und der seit ben Jahre 1898 von hier abwesende Christian Gott— lieb Hoier, einziger Sohn des vormaligen hiesizen Handarbeirer weil. Johann Gottlieb Hoiers, zur Mel— bung und Empfangnahme ihres dernialen unter vor⸗ mandschaftlicher Verwaltung stehenden Vermdgens, urter zer Verwarnung, daß sie sonst fur verschollen und fuͤr todr erklart und das letztere ihren naͤchsten Erben verabsolgt werden solle, fuͤr den Fall auch die legtern ober wer sonst an deren Vermoͤgen aus irgend ein zn Grunde Ansprüche zu machen haben, konnte, zur Anzeige derselben mit persöͤnlichem Erscheinen, bei Verlust derselben, und der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand uͤberhaupt, von uns aufzefordert und es ist barinnen zugleich der

14. November dieses Jahres zur Anmelvung, so wie der

13 Febr. des naͤchstkommenden 1834sten Jahres zur Anhdzung des einzuholenden Urthels oder des von uns abzufassenden Bescheides angesetzt worden; wel- che- hierdurch oͤffentlich bekannt gemacht wird.

Oschatz, den 28. Mai 1833.

Der Stadtrath daselbst, und Johann Friedrich Ziesche, Buůrgermeister. **

LZiterarische Anzeigen. Buchhandlung von S. Schmerber in Frankfurt a. M. Einladung zur Subseription.

Geschichte der Europaͤischen Menschheit im Mittelalter, ö von Anton von Tillier. ö Nene Ausgabe in höchstens 14 Liefe ungen, jede zu 10 Bogen, elegant geheftet. Der erste sehr niedrige Sunhseription?⸗Preis betraͤgt nur 112 sgr. fuͤr eine Lie⸗

, Wie sehr nun auch das Leben ganzer Voͤlker

Ursprungs, ein Gefühl von Kraft, welches ung anregt,

neidischen Vergaͤnglichkeit die Gunst eines laängern Ra— seins abzudringen. Sei es nun, daß der Rähm uns in der ESrinnetung der Nachwelt un sterbliche Kranze winde, oder sich die schoͤnen Fruͤchte unseres Wirken. auf, eine anspruchslosere Art im Leben erkengen laffen, so ist doch sicher, daß des Menschen Kraft im Gasen und Bösen weit uber die beschraͤnkte Dauer seines Er— denlebens hinausreicht. Darum bedenke jeder in fej— nem irdischen Thun, daß jede bedeutende Aeußerüng seiner Kraft nicht dem Augenblicke, sondern der Ewig— keit angehoͤre, in welcher kein guter Same verloren geht. Aber diese Ewigkeit offenbart sig, auf zweierlei Weise dem schwachen Erdenbewohner, dessen Sehnen sich zu ihr erhebt. In gehe imnißoolles Dunkel gehnüt herrscht über uns ein asimächtiges Hesetz, über welches wir ungenchtet der goͤttlichen Offenbarung doch nur menschliche Begriffe haben. Bestim mier und faßlicher spricht zu uns dis Geschichte, die jedem ein laͤnge res Dasein gewährt, der in sich Kraft genug fuͤhlt, für höoͤ⸗ here Zwecke imitzuwicken, und die dem Bessern einen Lohn verspricht, den auch Menschen zu wärdigen ver— mogen. Und weil mit der Zeit in welcher kei gelehl auch die Verhaͤltnisse untergehn, welche die Went oft veranlassen uns einseitig und ungerecht zu beuriheilen, so hat die Vorsehung dafur gesornt, daß das Urtheil der Nachwelt gewissermaßen die oͤttliche Gerechtisterr darstellen konne. Darum ist die Ge sch ichtschreibun ein hoher Beruf, dem sich keiner widmen soll, er hahe denn sich selbst und dem Hoͤchsten die strengste Reindeit zu geschworen, welche ju verletzen ihn weder Liebe noch Haß noch irgend eine eigenthům liche Ansicht verleiten mogen. Der Perfasser aher müͤrde es als den süön— sten Lohn fur jede Anstrengung ansrhen, wenn er den Leser überjeug n koͤnnte, daß auch er das Helligthuñ mit frommer Treue bewahrt habe.“ h (Aus dem Vorwort des Verfassers)

Diese Geschichte des Mittelalters ist zunaͤchs fuͤr die gebildeten Stande berechnet. Geflossen aus einem vielseiticen Quellenstudium, doch ohne di Quellen selbst ermuͤdend zu nennen und anzuführen giebt dieselbe die Begebenheiten weder in cr mpenbia—= rischer Kärze, noch in zu weiter Ausdehnung; verweil, bei den, fuͤr die Bildung der Völker und die Gesal— tung der Staaten entscheidenden Thatsachen ausfüͤhr. licher, als bei den minder erheblichen Sreignisten, und versichert sich durch die klare, edle und oft sogar ge—⸗ muͤthliche Form der Darstellung des Beifalls und des Interesse der denkenden Leser. ;

Die ersten drei Baͤnde umfassen in zwölf Puͤchern

nicht weniges als daten ge einzelner Menschen ssch als

die Geschichte der einjelnen Eurhptischen Völker waͤh⸗

R [lasmefk p 5 92S 6B Ftp Allgemeiner Mnzetger für vorübergehende Erscheinung bewahren mag, wie haufig rend des Metelglters. Im vierten Bande entwickelt und schm. rzlich auch unsern Blicken ringsum Spuren der Verfasser öchst arzirhend die Geschichte Ker Aeun— der Zerstoͤrung und des Todes begegnen, so liegt. doch ßerunsen des Geistes in rein menschlicher Hinsicht, die tief in der menschlichen Brust ein Bewußtsein höhern Geschichte ber Phllosophie, der chrinlichen Religion

durch zu hoͤhern Zwecken mitwirkende Thaten dieser

und Kirche, der Mathematik und Naturwissenschast, als Anhang oder Uebersicht macht eine Ges.hichte der Politik, oder der zu verschiedenen Zeiten und bei verschit denen Völkern in der Wissen sizäͤft oder im Le⸗ ben herrschenden Begriffe uͤber den Staat und dessen Einrichtun zen den Beschluß bes Ganzen.

Haupt⸗-Titel und Inhalts-Verzeichniß felgen beim Schluß eines Bandes.

Die erste Lieferung ist erschienen und zu haben bei C. F. Plahn in Berlin, Jaͤsernraße Nr. 37.

In einigen Wochen erscheist dei mir, und werden bei C. F. P! ahn Bestellungen darauf angenommen:

Archi für Geschichte und Literatur. Her⸗ aütgrgeben vol zr. Chr. Schlosser und G. Aug. Bercht. Fuͤnfter Band.

Hieraus ein ein:

Zur Beurtheilung Napoleon's und seiner neuesen Tadler und Lobredner. Von Fr Chr. Schlosser. Zweite Abtheilung.

————— ——

Bei Joh. Am br. Barth in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen (in Berlin bei Duncker und Humblot, Französischestralse No. 20 a.,) zu haben:

Sehwartze.,. G. W., pharmacologis ehe Ta— bellen, oder Systematische Arzneimittellehre in tabellarischer Form. Zum Gebrauche für Aerzte, Wunqdärate, Physici, Apotheker und Chemiker, wie auch zum BEehuse akademischer Vorlesungen. Lweite durchaus verbesserte und ver— mehrte Ausgabe. Folio. 12 Thlr.

Dieses Werk hat sich bereits einen Ruf erworben, der dasselbe jeder weitern Empfehlung überhebt, ob- gleich es in der ersten Ausgabe weit hinter derjenigen Vollendung zurückstand, die ihm der Verfasser u geben tzewünscht und zu welcher er es nun wirklich erhkioben hat. Aulser einer grofsen Anzahl neu hin- zutzekomenener Arzneistoffe ist bei Bearbeit ing qie— sers zweiten Ausgabe auch nicht Ein Mittel ohne sorg- lältigere und genauere Prüsung und ohne bedeutende Bereicherung, somolil in physiographischer und ché— mischer als auch in dynamischer Hinsicht, geblieben, wou, namentlich in letzter Beziehung, die Erfahrun' gen einer bereits 25jährigen Praxis hinlängliche Ausbeute darboten, so, dass dasjenige, was in der frühern Aus- zabe hier und da nur als Sizze angedeutet werden konnte, jetzt in vollendeter Gestalt dem Publicum über- geben wird Der Preis ist bei der weit sparsameren Druckeinrichtung und bei einer dennoch sith ergeben den Vermehrung von 25 Bogen, da er den der ersten

Austzahe nur um 15 sr, ühersleitzi, ungleich billiger

a (a g ün 1 8 ö vl 1 . . r

.

festgesetzt worden und maß dazu beitraz Hauptwerk der neueren medicinischen Litera, Hand Aller zu bringen, die mit der zo u ortschriite machenden Wissenschaft irgenl veau zu bleiben gemeint sind.

Bei mir erschien und ist durch alle Buchsu

zu erhalten:

Bu sch, d' Outrepont und Ritgen. schrift fuͤr Geburtskunde. 111 Bande Mit einer Apbiidung. gr. Svo .

Diese Zeirschrist, eine Forisetzung der m

Bande geschlossenen gemeinsanien drutschen z für Gebur skunde, hat sich wie diese, die M stellt, zur Vervollkommnung des Faches in vj lich-praktischer Hinsicht zu wirken; sie en zwanglosen Heften, deren drei einen Band m Bogen bilden, fuͤr welchen ich den Preis im 10 sor. festge stellt habe.

Al

Im Lause dieses Jahres erscheint folgen Friedrich Wilh eln König von Preußen. Eine Lebensgerchicht von Dr. Fr. Foörster. Nach vorhandenen Urkunden und den hesten lien bearbeitet. Zwei Bände. gr. 8Svo— Subseript ions Preis:

auf frinem Velinpapler 4 Thlr.,

auf weißem Druckskapier 2 Thlr. Ausführliche Anzeigen darüber sij len guten Buchhandkungen zu hah

angelegentliche Bitte:

auch aus Familien- Archiven und Sammlungen interessante Nimm gen zu erhalten, werd, der vorhandenen wichtigen un ssanten Materialien ungeachtet, ein ten. Verüc sichtigung dringend empfohlen, Geschichte dieses großen und merkwůrdigll seder Beziehung bereichert und vervollstäͤndg kann. Auf diese Weise den vaterlaͤndischen Forscher zu unterstuͤtzen, ist ein dankenswertht zeniommen, und nicht ohne Grund ist, ju baß in kurjer Zeit dieser Wunsch Gewhtun duͤrft'. Geneigle Zuschriften werden unter de

des Verfassers in Berlin per Post erbeten. Potsdam, den 26. Juli 1835 Ferdinand i Alle Buchhandlungen nehmen Desellugen Berlin die En sl in. sche Buchhandlung, (Fer

ler] Breitestraße Nr. 25)

Frtugiesischen Angelegenheit nach der Einnahme von Lissa— und mehrere Sppositions-Blätter lassen ihre Eifersucht gland, dessen Einfluß auf die Pyrenaͤische Halbinsel durch reigniß abermals befestigt worden sey, unverhohlen durch— Der Temps sagt unter Anderem“ uͤber diesen Gegen— „Mit dem Falle Dom Miguels ist die Sache noch nicht zu ie Portugiesen selbst haben an dem Kampfe wenig An— ommen; sie nehmen ihre Befreiung an, ohne ihr entge⸗ kommen. Die Auslaͤnder von allen Nationen, die das ugs-Heer bilden, die entgegengesetzten Factionen, in wel— Partei der Koͤnigin getheilt ist, diese widersprechenden Ele— welche der Sieg in Reibung mit einander bringen wird, die Begeisterung der Nation fuͤr die ihr versprochene Frei— d fuͤr die junge Fuͤrstin geschwaͤcht. Dom Pedro ist in al eben so wenig geliebt, wie in Brasilien. Saldanha, nur in der aäͤußersten Noth an die Spitze seiner Truppen hat, denkt mehr an eine Republik, als an die constitu⸗ Monarchie und wird als Lohn fuͤr seine Dienste eine Verfassung verlangen, als fuͤr die Ruhe des Landes dien— tf, während Dom Pedro vielleicht versprochen hat, ine zu verleihen. Was daraus werden soll, haͤngt theils von England ab, denn England hat Lissa— nommen, der Admiral ist ein Englaͤnder, Palmella falls als ein Englaͤnder zu betrachten und die zu er⸗ de Regentschaft wird ganz nach dem Willen Großbri— gewaͤhlt werden und regieren. Während unser treuer deter sich den Westen der Pyrenaͤischen Halbinsel sichert, ß sich, welchen Vortheil Frankreich bei diesem Siege da— gen wird. Ist ein Familien⸗-Buͤndniß im Plane und ist his möglich? Jedenfalls ist unter den gegenwartigen Um⸗ bir Sieg der Expedition ein unermeßlicher Vortheil fuͤr iche der Revolution.“ er Marschall Soult hat die Baͤder von Montd'or verlas⸗— ich in die Umgegend von Malziaux (im Departement der zu dem General Brun de Villeret begeben, wohin ihm zemahlin von hier nachgereist ist. Der Minister will von seine Reise nach dem Suͤden, nach Beaucaire, Mont— sund dem Departement des Tarn unternehmen. Der Con⸗ Ennel erinnert bei dieser Gelegenheit, daß der Marschall im Jahre 1815, als er auf der Flucht von Paris im Lo— tpartement von einem Haufen Koͤnigl. Garden angehalten nur durch die Geistesgegenwart des Generals Brun de gerettet wurde, ohne den er das Schicksal des Mar— Brune erfahren haben wuͤrde. i. Dupin der Aeltere hat ain 28sten v. M. in Clamech, Vohnorte, ein glänzendes Gastmahl gegeben, zu welchem Einwohner von siebenzehn Gemeinden eingeladen hatte vbei er die Marseillaise selbst anstimmte. as FJourng!l des Débats meldet, daß funfzehn bis B politische Gefangene, unter denen sich mehrere Theil⸗ an dem Aufstande vom 5ten und ten Juni v. J. be⸗ von dem Könige eine Milderung ihrer Strafe erlangt

4 Zöglinge der Kriegsschule von Saint⸗Cyr sollen Stuben— rhalten haben, weil sie am 28. Juli im Refektorium aus— („Das glorreiche Andenken Napoleons soll leben!“

die Kosten der hiesigen Feier der Juli-⸗Tage, für die Aus-

.

eitung.

Berlin,

12 ten Au g u st

ern, ,

1833

56S S5.

2 2 er ——

stattung der zwoͤlf Brautpaare, fuͤr den Ball auf dem Stadt— hause, die Illuminationen, den Bau des Schiffes am Quai d'Orsay, die freien Schauspiele u. s. w. belaufen sich, der auf der Praͤfektur angestellten Berechnung zufolge, auf 8066, 0h Fr.

Der Courrier de Lyon melder unterm 3Iisten v. M.: „Der 29. Juli ist wie der 28. ganz ruhig voruͤbergegangen; nur einige als National-Gardisten gekleidete Personen durchzo⸗ gen Abends die Straßen, sangen die Carmagnole und riefen: „Es lebe die Republik! Nieder mit der richtigen Mitte! stillen! Fort mit den Adeligen und Priestern! u. s. w, . wurden aber mit ihrem Geschrei ausgelacht.“

Am 29sten v. M. sind dagegen in Marfeille unruhige Auftritte vorgefallen. Abends zuvor war von einem Theile der Einwohner, dem ausdruͤcklichen Verbote der Behoͤrde zuwider, ein neuer Freiheitsbaum mit den drei Farben an die Stelle des alten auf dem Koͤnigl. Platze aufgerichtet worden. Dles veranlaßte eine außerordentliche Aufregung in der Stadt. Am 29gsten um 10 Uhr Morgens ward, nachdem ein großer Theil der Garnison und die reitende Gendarmerie auf dem Platze aufgestellt wor— den, der neue Freiheitsbaum auf Befehl des Präfekten umge⸗ hauen, welche Operation von dem herumstehenden Volke mit Zischen und Pfeifen begleitet wurde. Die Menge drang immer heftiger heran und die Truppen mußten auf mehreren Punkten dieselbe mit Gewalt zuruͤcktreiben; einige leere Faͤsser, welche in der Mitte der Straße lagen, deu— teten auf die Absicht hin, Barrikaden zu errichten. Steine wur— den auf die Truppen geworfen und ein Offizier schoß ein Pistol auf das Volk ab; so viel man aber bis jetzt weiß, ist auf beiden Seiten Niemand verwundet worden.“

Der National meldet, als den Inhalt einer ihm zuge⸗ kommenen Note, Folgendes: „Der hiesige Stadt-⸗Rath hat in sei— ner vorgestrigen Sitzung auf den Antrag eines seiner Mitglie⸗ der, des Herrn Bourgeois, einstimmig beschlossen, sich in Cor— hore, mit dem Praͤfekten des Seine-Deparments an der Spitze, zum Koͤnige zu begeben, um demselben die Unruhe und die Be— sorgnisse der Hauptstadt wegen der Erbauung der Forts in der Umgebung der guten Stadt Paris auszudrucken und um zugleich Se. Majestaͤt zu bitten, daß dieser Plan auf unbestimmte Zeit vertagt werden moͤge.“

Vel Abbé Chatel, Chef der sogenannten Franzoͤsisch-katho⸗ lischen Kirche, beklagt sich in den öffentlichen Blättern über bie Komplotte, die von den Gegnern der von ihm gestifteten Kirche gegen ihn geschmiedet wuͤrden. Von seinen Feinden werde ihm kein Augenblick Ruhe gelassen; einige haäͤtten ihm 300,900 Fr. angeboten, um ihn zu bestechen, während andere einen Meuchel— mörder zu ihm gesandt hätten, der ihn mit dem Dolche gedroht habe, falls er nicht von seinen Irrthuͤmern zuruͤckküme. Dies ist aber nicht der einzige Kummer, der ihn heimsucht; er hat auch noch den Schmerz erleben muͤssen, drei feiner Juͤnger, die Abbé 's Blachüres, Auzöu und Journiat, die er Verraͤther nennt, von sich abfallen zu sehen. Auch hat der bisherige Verwalter der weltlichen Angelegenheiten der neüen Kirche sein Amt nieder— gelegt, weil er sein Vermoͤgen dabei zusetzte; der Abbé Chatel i die Absicht an, dem Letztern deshalb einen Prozeß anzu⸗

ngen.

Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat ein Regle— ment fuͤr die Pruͤfung der Elementar-Schullehrer und fuͤr die Ausfertigung der Zeugnisse festgestellt.

Die letzten Briefe des Herrn von Lamartine an seine Fa⸗ milie sind aus Wien datirt; sie kündigen seine Ruͤckkehr auf den 18ten d. M. an.

Das Dampfboot „Sphinx“, welches das Lastschiff „Luxor“, an dessen Bord sich der große fuͤr Paris bestimmte Aegyptische Obelisk befindet, am Schlepptau hat, ist am 20sten v. M. in den Hafen von Coruña eingelaufen, um sich mit frischem Feue— rungs. Material zu versehen.

Die hiesige Bank hat Belgische Fuͤnffranken-Stuͤcke, in wel⸗ chen ein Privatmann ihr eine Summe von 60,000 Fr. zahlen wollte, nicht angenommen, obgleich Gewicht und Gehalt ganz dieselben sind, wie bei der Franzoͤsischen Muͤnze, und der ganze Unterschied darin besteht, daß das Bildniß Leopolds darauf ge— Bragt ist. Die Bank beruft sich bei ihrer Weigerung auf ein Rundschreiben des Finanz⸗Ministers, wonach von jener Belgi— c Muͤnze nur Summen von 500 Fr. angenommen werden ollen.

, Die Republikaner Boissaye, Titot, Girardin, Moliere und Bigi, die vor etwa einem Mongte Als Theilnehmer an einer Sitzung der Freimaurer-Loge der untheilbaren Dreieinigkeit ver— haftet wurden und seitdem in Sainte-Pelagie gefangen saßen, sind jetzt freigelassen worden, durch ] s eingeleitete Untersuchung die Anklage der Theilnahme an einem republikanischen Komplott als unhaltbar ergeben hat.

Dem in Nantes erscheinenden Ami de la Charte zufolge, haben sich zwanzig Häuptlinge der Chouans der Vend ee am 26h sten v. M. auf der Insel Jersey, wohin sie sich gefluͤchtet hatten, . wahrscheinlich um an der Kuͤste der Bretagne zu anden.

Einer telegraphischen Depesche aus Toulon zufolge, befinden sich am Bord der auf der dortigen Rhede liegenden Fregatte „Melpomene“ keine Cholera⸗Kranken mehr.

Der Messager meldet: „Herr v. St. John, Englischer General⸗Konsul in Algier, war von seiner Regierung, unmittelbar nach der Sitzung des Oberhauses, in weicher der Lord Aberdeen die vielbesprochenen Fragen uͤber diese Kolonie an den Grafen Grey richtete, nach London gerufen worden. Man wird sich er⸗ innern, daß Graf Grey damals einer kategorischen Antwort aus— wich, indem er die Verlegenheit vorschuͤtzte, welche seine Aeuße— rungen fuͤr das Franzoͤsische Ministerium zuwege bringen koͤnn— ten. Herr v. St. . wurde nach seiner Ankunft in London zu Rathe gezogen, und seine Ansichten uͤber ein Land, das er vollkommen kennt, veranlaßten einen Notenwechsel zwischen dem Englischen und dem Franzoͤsischen Kabinette, in Folge dessen dieser Konsular-AgAgent? auf seinen Posten zuruͤck⸗ kehrte, Was von heiden Regierungen beschlossen worden,

Keine Ba⸗

nachdem sich durch die gegen sie

ist nicht bekannt, doch so viel schein gewiß, daß Mittel ver— abredet worden sind, um den Plan, Algier zu verlassen, ins Werk zu richten. Am Tage nach seiner Landung in Algier und nach der ersten Unterredung mit dem Franzoͤsischen Kommandan— ten sandte Herr von St. John einen verrrnuten Agenten an den Bey von Konstantine, der sich schon jetzt den Titel eines Dey s von Algier beilegen soll.“

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Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 5. Augu st. Die dem Unterhause noch gemachten un— wesentlichen Veränderungen zu den Amendements in der Bill wegen der weltlichen Besitzthuͤmer der Irländischen Kirche, wur— den ohne Weiteres genehmigt. Das Haus verwandelte sich dar— auf in einen Ausschuß uͤber die Ostindische Bill und nahm die ersten 38 Klauseln derselben an.

Unterhaus. Sitzung vom 5. August. Herr H Connell eroͤffnete die heutige Nachmittags-Sitzung mit der Frage: ob es, in Folge der neuerlichen Ereignisse in Portugal, Absicht der Regierung sey, Donna Maria unverzuͤglich als recht—⸗ mäßige Koöͤnigin von Portugal anzuerkennen? Lord Althorp erwiederte, es gehe aus der Wendung der Angelegenheiten in Portugal augenscheinlich hervor, daß Dom Miguel nicht so po⸗ pulair sey, wie man von mehreren Seiten behauptet habe. (Hört, hort! Indessen werde das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied einsehen, daß die Minister sich unter den gegenwartigen ÜUmstän— den auf eine bestimmtere Beantwortung der an sie gerichteten Frage nicht einlassen konnten. Herr O Connell zeigte an, daß er im Anfang der naͤchsten Sesslon einen Antrag dahin lautend machen werde, daß der Artikel des Reglements, welcher das Berichterstatten uber die Parlaments? Verhandlungen fuͤr einen Privilegien-Bruch erkläre, aufgehoben werde. Zu gleicher Zeit wolle er dann einen um zu einer Als der Wort zu theilte, erhob sich Herr D

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1 zu John das gelie⸗ die Waare daher annehmen oder Eine solche Stellung vertrage sich weder mit den Interessen der uͤbrigen Papier⸗Fabrikanten, noch mit denen des Publikums. Der Kontrakt sey zwar ostensibel mit dem aͤl— tern Bruder des Sir John Key abgeschlossen; aber Jedermann wisse, daß dieser sich laͤngst von allen Geschaͤften zuruͤckgezogen habe, und daß Sir John der eigentliche Kontrahent sey. Lord Althorp bemerkte, daß der junge Herr Key den Posten als Aufseher bei dem Pa—⸗ pier⸗Amte in der Voraussetzung erhalten habe, daß er bereits? Jahr alt sey. Bei seiner Anstellung habe der Hber⸗Aufseher des Umstandes nicht Erwähnung gethan, daß ein Onkel des jungen Key bei einem Kontrakt mit der Regierung betheiligt sey. Erst am Sonnabend vor acht Tagen habe die Regierung Kenntniß von diesem Unstande er— halten, worauf sogleich die Entlassung des Herrn Key verfuͤgt wor⸗ den sey, da es allerdings nichts Unpassenderes als ein solches Verhaͤltniß geben koͤnne. Wenn Sir John Key seinen Sitz im Parlamente behalten hatte, so konnte allerdings eine Unter— suchung, ob er dazu berechtigt sey, gerechtfertigt erscheinen; da er aber zuruͤckgetreten sey, so scheine ihm (Lord A.) eine solche Untersuchung uͤberfluͤssig. Dieser Meinung widersprach Sir Rob. Peel, der es der Ehre und Würde des Hauses fuͤr an⸗ gemessen hielt, daß die Sache genau untersucht wuͤrde, um der Erneuerung eines solchen argen Uebelstandes vorzubeugen. Herr O Connell sagte, eine Sache sey klar, daß naͤmlich der Sohn des Kontrahenten durch falsche Angabe seines Alters ein Amt erlangt habe, das er noch nicht hatte antreten duͤrfen. Dies sey doch hoͤchst auffallend in einem reformirten Parlamente. in Rede stehende ehrenwerthe Mitglied habe für die Irlaͤndische Zwangs -Bill und gegen die Aufhebung der Malz⸗Steuer ge⸗ stimmt, und gleich darauf habe sein Sohn einen Posten von 400 Pfd. jährlicher Einkuͤnfte erhalten. Wozu habe die Reform genützt, wenn ein solcher Verkehr noch ferner stattsnden solle? Nach einigen Bemerkungen fand es Lord Althorp selbst für zweckmäßig, den beantragten Ausschuß zuzugestehen, dessen Mitglieder sogleich erngnnt wurden. In dem Ausschüß über die Bill wegen der nten-Ruͤckstände in Irland schlug Herr Littleton vor, daß zur Deckung jener Ruͤckstände die Iẽegie⸗ ung eine Million Pfund in Schatzkammer Scheinen vorschießen solle. Herr O Connell unterstuͤtzte den Antrag, dem fich aber die Herren Shaw, Sinclair, Sir R ob. Peel und Sir R. Inglis aus dem Grunde widersetzten, weil dadurch Ju Nicht-VBezahlung der Zehnten foͤrmlich aufgemuntert werde. Der Antrag wurde schließlich durch 87 gegen 57 Stimmen genehmigt.

10 F. Da 8

London, 6. August. Se. Majestaͤt der König haben die General ⸗Leutenants Sir G. Anson und Sir J. Ormsby Van deleur zu Großkreuzen des Bath Ordens ernannt,

Aus Portugal sind seit Sonnabend keine neuere Nachrich⸗ ten hier eingegangen.

Der Courier enthalt in der zweiten Ausgabe seines heu— tigen Blattes folgende Meldung: „Bei Lloyd s ist von Seiten der Admiralitat ken tzemacht worden, daß die Regierung