1833 / 224 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e,. r .

an Kompetenz⸗Zuschuͤssetz aus Staats⸗Kassen. Nontz en Kloͤster sind noch 5 mit à3 Konventualinnen vorhanden; ihr Kapital⸗ Vermoͤgen betragt 61,349 Rthlr. 20 Sgr., und die ihnen jäͤhr— lich aus Stagts-Kassen gewaͤhüte Kompetenz 8564 Rthlr. 4 Sgr. S, Pf. Von den in dem Negierungs-Bezirk fungirenden 446 Geistlichen sind 171 der Deutschen Sprache hinlaͤnglich mächtig, um darin predigen und verhandeln zu koͤnnen. Da die Zahl der Deutsch-redenden Einwohner des Regierungs-Bezirks nur etwa 38 pCt. der Gesammt-Bevoͤlkerung betraͤgt, so ist jenes Verhältniß um so befriedigender, als doch auch den meisten Deut— schen Einwohnern die Polnische Sprache mehr oder weniger ge— laͤufig seyn duͤrfte. '

Das Schulwesen schreitet erfreulich vorwaͤrts, und dessen freilich noch immer noͤthige Verbesserung in Quantität und Qua— lität ist um so sicherer zu hoffen, als seit einiger Zeit schon mehr und mehr ein regerer Eifer der Geistlichkeit beider Konfessionen fuͤr dieselbe wahrgenommen wurde. In den 10 Jahren von 1827 bis 1832 war die Gesammtzahl der Stadt- und Land— schulen von 446 auf 873 gestiegen, und das durchschnittliche Einkommen der Schullehrer von 50 Rthlr. auf 70 Nthlr. in baa— rem Gelde, ungerechnet der Wohnungen, Gaͤrten und zahlreichen verschiedenen Schulstellen beigelegten Natural-Einkuͤnfte, in Ge⸗ traide, Kartoffeln, Viehfutter und Holz. Die erwahnte Total— Summe der jetzt bestehenden s73 Schulen bildet sich aus 815 christ— lichen, worunter 177 staͤdtische und 634 Landschulen, und 50 Ruͤ— dischen. Daß diese Zahlen, um den wirklichen Unterrichts-Be— duͤrfniß der Bevoͤlkerung zu entsprechen, noch fortwaͤhrend wach— sen muͤssen, ergiebt sich aus einer bedeutenden Ueberzahl der schulfähigen gegen die der schulbesuchenden Kinder. Er stere betragt uͤberhaupt 89,767 und letztere nur 56,187. Vieles liegt dabei allerdings nicht am Mangel der Anstalten, sondern in der Indolenz der Aeltern, welche durch allmaͤlige Auftlaͤrung, Mit— wirkung der Geistlichkeit und strenge Handhabung der Schul— Polizei uͤberwunden werden mag. Die Anwendung von Geld— strafen gegen die Aeltern wegen vernachlaͤssigten Schulbesuchs der Kinder, findet seit vorigem Jahre statt, in welchem 1660 Rthlr. daraus aufgekommen sind, welche zur Anschaffung von Schul— buͤchern fuͤr arme Kinder und andere Schulzwecke wiederum ver— wendet werden. In den Jahren 1836 und 1832 sind 69 neue Schulhaͤuser gebaut worden, worunter 57 mit Koͤnigl. Unter— stuͤtzöong. 40 waren am Schlusse des Jahres 1832 schon voll— endet, 29 werden es im laufenden Jahre. Ganz neue chr ist⸗ liche Schulen wurden im Jahre 1832 sechzehn orggnisirt; eine bei weitem großere Zahl blieb noch in vorbereitender Bearbeitung. Demnaͤchst verdienen zwei ganz neu eingerichtete juͤdis che Schu⸗ len zu Birnbaum und Schwersenz besondere Erwaͤhnung, jene mit . diese mit drei Lehrern. Die Zahl der juͤdischen Schulen betragt uͤberhaupt jetzt im Regierungs-Bezirk 55, mit 134 Lehrern. Die Zahl der schulfaͤhigen juͤdischen Kinder 58094, wovon 451 in christlichen Schulen unterrichtet werden. Von den waͤhrend des Jahres 1832 uͤberhaupt im Regierungs⸗-Bezirk erledigten 47 Schulstellen konnte beinahe die Halfte schon durch solche Subjekte wieder besetzt werden, welche ihre foͤrmliche schul— seminarische Vorbildung erhalten hatten. Die Zahl aller Schul— lehrer des Regierungs-Bezirks wird jetzt auf 793 angegeben, von denen 666 die Deutsche Sprache hinlänglich, um ganz darin unterrichten zu koͤnnen, 79 nothduͤrftig und nur 48 gar nicht verstehen. Armenschulen und Anstalten fuͤr verwaiste oder ver⸗ wahrloste Kinder bestehen zu Posen, Rawiez, Fraustadt, Wolstein, Schmiegel, Birnbaum und Rokitten. Der Betrieb der Obstbaumzucht durch die Schullehrer und der darin ihrer Jugend ertheilte Unterricht gewinnt an Ausdehnung; in acht Kreisen des Regierungs-Bezirks von den uͤbrigen fehlt noch die Nachweisung sind bis jetzt fuͤr diesen Zweck 7366 Ruthen in Kultur gesetzt, und davon bereits 1688 als Baum— schulen mit jungen Stämmchen und 876 mit tragbaren Obst⸗ baͤumen beseßzt. Die fuͤr den Regierungs-Bezirk bestehende Schullehrer⸗Wittwen Kasse hat seit ihrer Stiftung im Jahre 1821 ihr Kapital von 1200 auf 1859 Rthlr. vermehrt; sie zaͤhlt gegen⸗ waͤrtig 538 Mitglieder und 3 Pension ziehende Wittwen.

; (Schluß folgt.)

Gartenbau ⸗Verein.

In der 122sten Versammlung des Vereins zur Beförderung des Garkenbaues am 4. August d. J. wurden vorgetragen und berathen Bemerkungen des Herrn Professors Treviranus in Bonn uͤber die Zerstörung verschiedener Ziergewaͤchse,⸗ namentlich aus der Familie der Potentillen, durch einen kleinen Ruͤsselkaͤfer, kRhynchites iminutas slerfst.; Mittheilungen des Justiz⸗-Kommissgrius Herrn Goͤrlich in Neisse uͤber die von ihm beabsichtigte Einrichtung ciner Gaͤrtner⸗ Schüle fuͤr Waisenknaben, Bildung eines Provinzial-Vereins zur Beförderung des Gartenvagues und Hergusgahe einer Garten-Zei⸗ tung, um dadurch insbesondere auf die Vervollkommnung der 2bst— baumzucht hinzuwirken; ferner uber Raupen und deren Vertilgung, in besonderer Beziehung auf die Phalaena brumata, wobei er sich der Aufstellung von Lgmpen in angemessener Höhe theils ganz im Freien, theils in Behaͤltern mit passenden Oeffnungen, zur BVertilgung der Maͤnnchen mit, dem besten Erfolge bedient hat; nun feich hn uber ein von ihm ebenfalls mit gutem Er⸗

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Battmschulen durch, Hasetz in der Winterzeit, bestehend in einem Brei von Schweinefett und Schießpulber, mit dem die Baͤume in passender Höhe einen Zoll breit ringsum bestrichen werden; Erfahrungen des Gaͤrtners Herrn Grahl in Sandersleben g. d. Wipper, uͤber die Vertilgung verschiedener schaͤdlicher Insekten durch Anwendung einer von ihm zusammengesetzten, ihren Bestand⸗ theilen nach aber nicht naͤher bezeichneten Fluͤssigkeit, die er à 15 Sgr. das Quart zum Kauf anbietet; Ansichten und Erfahrungen des Herrn Pastors Steiger in Windehausen uͤber die Behandlung der Weiden; eine Abhandlung des Blumisten Herrn Schneevoogt in Harlem uͤber den weißen Rotz, und uͤber die Ringel-Krankhett der Hyacinthen⸗-Zwiebeln; Angaben des Lehrers Herrn Goͤrner zu Strau— pitz bei Luͤbben, über eine von ihm bewahrt gefundene Methode, um von der gelben gefuͤllten Rose alljährlich viele und schoͤne Blumen zu erhalten; Mittheilungen des Fraͤuleins Friederike Ziegler in Muͤnster uͤber ihr Verfahren bei Auflegung von Blumen zur Erhaltung ih— rer naturlichen Farben; Bemerkungen des Thuͤringer Gartenbau⸗Ver⸗ eins in Gotha uͤber die Anwendung des Bleidrahtes zum Anheften von Pflanzen⸗Etiketts; naͤhere Angaben des Gutshesitzers Herrn Winz zu Nettehof bei Koblenz uͤber den vorzuͤglichen Erfolg der Knochenmehi— Duͤngung beim Kartoffelhau; Nachrichten der Thüringer Gartenbau⸗ Gesellschaft zu Nordhausen uͤber die Verfolgung ihrer Wirksamkeit; Mittheilungen des Apothekers Herrn Maäß von der monströͤsen Vegetation eines Wallnuß Baumes, der in diesem Jahre statt der einzelnen Fruͤchte große Trauben-Buͤschel von 12 18 Stuͤck an⸗ einandergewachsener Nuͤsse traͤgt, wie die eingesandten Proben er⸗ wiesen; Mittheilungen des Kunstgaͤrtners Herrn Gaede uͤber die au— ßerordentliche Fruchtbarkeit eines in dem Garten des hiesigen Schornsteinseger-Meisters Tiele stehenden Apfelbaumes, wovon an einem abgebrochenen armsdicken Zacken 2937 . gezaͤhlt wor⸗ den. Eingesandt waren noch; von dem Handelsgaͤrtner Herrn Zigra in Riga, eine tabellarische Uebersicht der in den Waͤldern der Sst⸗ see⸗Provinzen befindlichen Baum-Arten; von dem Mecklenhurgschen patriotischen Vereinen, die beiden letzten Jahrgaͤnge seiner Annalen; von der dkonomischen Gesellschaft zu Dresden, die 2sste Lieferung ihrer Verhandlungen; von dem landwirthschaftlichen Vereine in Karlsruhe, die Verhandlung uͤber seine juͤngste General-Versamm⸗ lung und die neuesten Stuͤcke seines landwirthschaftlichen Wochen⸗ blaftes; von dem Kunstgaͤrtner Herrn Gaede, zwei schoöͤne Ananas— Fruͤchte, die zur Verloosung kamen und von dem Kunstgaͤrtner Herrn Fuhrmann, mehrere ausgezeichnete Fruͤchte, von Pfirsich-Pflaumen, Calville rouge d'êté, und Calville glace, so wie das von ihm gezo— gene erste Exemplar eines hier noch wenig bekannten schoͤnen Sibirischen Cin dh el von vorzuͤglichem Geruch und Geschmack. Aus dem Koͤnigl. botanischen Garten waren aufgestellt: ein schoͤn bluͤhendes Exemplar von tillbergia Leßring Lind. und eine reiche Collection abgeschnittener Georginen-Bluͤthen der seltensten, zum Theil hier noch ganz neuer Sorten aus England und Schottland, deren Far⸗ benpräacht allgemein bewundert wurde. H .

Meteorologische Beobachtung.

1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 11. August. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. . 334,6 Par. 3d. 8 Par. 334, * 3“ Par. Quellwärme 9, 00 R. Luftwaͤrme. S8,” R. 16,68 6 R. 10,8 0 R. Fluß wärme 13,8 oR. Thaupunkt 6, 6 R. 7,59 0 R. J, 9 6 R. Bodenwärme 11,2 0 R. Dunstsaͤttg S6 pCt. 50 pCt. S0 pCt. Ausdünst. 0, o 85 37 Rh. Wetter . . .. halbheiter. heiter. halbheiter. Niederschlag ), o 7 Rh. Mitt; SSW. SSW. SSW. I0 Uhr Vorm. und h uhr Wolkenzug a. SSW. 1 Nachm. Regen.

;,,

Den 12. August 1833.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. I,. ri. Geld.]

(Prerisgs. Cour.)

O. Iiνπυ. Gel. r

St.- Schuld- Sch. 4 I 97 96 I Grolshz. Pos. do. 4 101 I Pr. Eng] Anl. 18. 5 i036 i0s; I Ostpr. Pfandhr. 4 1007 br. Engl. Anl. 22. 5 i093; io; DPomm. do. 4 1054 Pr. Eusl. Obl. 390. 4 931 26 Kur- n. Neum. do. 4 1065 Prüm. Sch. d. Seeh. 52 517 Schlesische do., 4 106 Kurm Obl. m. l. C 4 96 RksSt. C. d. .- u. N. 655 Jeum; Int. Sᷣ h. do. 4 1 955 IZ. Sch. d. K. u. N. I 66 Berl. Stadl - Ob! 4 97

Königsh. do. 4 1I1ll0ll. vollw. Duk. 17! Elbinger do. 4 Neue do,. 185 Hanz. do, in Ih. 363 364 Friedrichsd'or .. 135 13 Westpr. Pfandhr. 4 1 9867 98 IDisconto. . . . . ] 3 47

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 7. August.

Niederl. wirkl. Schuld 504. Ausgeselzte Schuld iz. Kanz— Bill. 233. 68 1021. Nep. Sbę. Oesterr. 923. Scheiue 9lz. Russ. (y. 1828) 1003. (v. 1831, 92. 53 Span. 67 N. 33 do. 433.

Antwerpen. 6 August. Belg. 95. 945. g5. 58 Spün. 673. . 48 do. 54. IIamhburg, 109. August.

1014. Kuss. Iloll. (v. 1831) 923. Met. in Hlamb. Cert. 933. Prümien-Scheine 1033. oln. 1263. Din. 713.

Wien, 7. Angus. Bank- Actien 1252 Loose zu 100 FI 1343.

i 8 Met. 95 *.

Prauss. Prämien-

38 do. 443.

Oesterr. 53 Met. 96. 48 do S7. Bauk-Actien f247. Russ. Engl. Preuss.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 13. August. Im Opernhause: Auf B Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Mu Mozart. (Dlle. Henriette Carl: Donna Anna, als . Herr Blume: Masetto.) .

Mittwoch, 14. August. Im Schauspielhause: De am Flausrock, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von C. Schal auf: Hans Sachs, dramatisches Gedicht in 4 Abihe

Allgemeine

Pteußischt Staats- Zeitung.

von Deinhardstein. Herr Grug, vom Großherzogl. H ter zu Darmstadt: Hans Sachs, als erste Gastrolle,)

Köoͤnigstädtisches Theater.

Dienstag, 13. August. Zum erstenmale wiederho Amerikaner, Lustspiel in 5 Akten, nach dem Italiaͤnist Vogel. (Dlle. Weick, vom Kaiserl. Koͤnigl. priv. Th

der Wien: Sophie, als letzte Gastrolle.) ; ĩ . Mittwoch, 19 August. Auf hohes Begehren: A Amtli che Na chrichten. Kronik des Tages.

lien Capuleti und Montecchi, Oper in 4 Akten; M

Bellini. (Dlle. Sabine Heinefetter: Romeo, als sech

rolle.) Majestaͤt der Koͤnig haben dem evangelischen Bischof, . aͤsecke zu Magdeburg, den Rothen Adler-Orden vierter

uu verleihen geruht. .

. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Polizei-Rathsherrn ling zu Brieg den Rothen Adler-Orden vierter Klasse eihen geruht.

Koöͤnigliche Bibliothek. der naͤchsten Woche, vom 19. bis 24. August, findet, XIV. des gedruckten Auszuges aus dem Reglement ge— ie allgemeine Zuruͤcklieferung aller entliehenen Buͤcher in igl. Bibliothek statt. Es werden daher alle diejenigen, noch Buͤcher der Koͤnigl. Bibliothek in Haͤnden haben, ch aufgefordert, dieselben an einem der genannten Tage, ug von 9 bis 12 Uhr, zuruͤckzuliefern.

224.

Neueste Nachrichten.

Paris, 6. August. Der Koͤnig ertheilte gestern fen Flahault eine Privat-Audienz, nach welcher dieser don abreiste.

Die Reise des Koͤnigs nach Cherbourg soll nunm— tiv auf den 10ten d. M. anberaumt seyn. Vorgestz ein Courier dahin abgesandt, um die dortigen Beh der nahe bevorstehenden Ankunft Sr. Maj. zu benach

Der Moniteur enthaͤlt einen Immediat⸗-Bericht rine-Ministers und in Folge dessen eine Koͤnigl. V durch welche in Bezug auf die Zaͤhlung der Sklam Franzoͤsischen Kolonieen mehrere neue Vorschriften ertzts

Der Koͤnigl. Preußische Gesandte, Freiherr vnn ist von hier nach Deutschland abgereist. Waͤhrend ssy⸗ senheit, welche etwa sechs Wochen dauern wird, sihy tions⸗Rath Brassier de St. Simon den Geschaͤften ih schaft vor.

Der Marquis von Louls war gestern Abend nocht angekommen, die heutigen Blaͤtter beschraͤnken sich! Auszuͤge aus den Englischen Zeitungen.

Die Koͤnigin Donna Maria und die Herzogin ganza haben dem Besitzer des von ihnen bisher beweh tels dasselbe zum 1. September gekuͤndigt.

Dem Courrier frangais zufolge, haͤtte die! unmittelbar nach dem Empfange der Nachricht von nahme Lissabons durch Dom Pedro's Truppen saͤmmtlt fekten die Weisung ertheilt, den in Frankreich leben tugiesischen Fluͤchtlingen anzuzeigen, daß die ihnen h zahlte Unterstuͤtzung mit dem 1. September aufhoͤren n

Das Journal de Paris erklaͤrt die von dem gegebene Nachricht, daß der hiesige Stadt-Rath auf! schlag des Herrn Bourgeois beschlossen habe, sich in mit dem Präfekten an der Spitze zum Koͤnige zu he Sr. Masestaͤt Vorstellungen gegen die beabsichtigt der Forts zu machen, fuͤr völlig grundlos. Der 6mm habe sich mit dieser Angelegenheit durchaus nicht bob

In Aurillae haben am 29sten v. M. auf Anlaß; fehls des Praͤfekten, welchem zufolge das den JöGh am 27sten errichtete Denkmal, so wie das an den Fe Sitzungs-Saales eines dortigen politischen Klubs Transparent bei Seite geschafft werden sollte, unruh gungen stattgefunden. Der Befehl konnte bei dem e Widerstande der Einwohner nicht vollzogen werden. junkten des Maire haben ihren Posten niedergelegt.

Herr Casimir Périer, Sohn des verstorbenen P nisters, ist definitiv zum ersten Legations-Secretair und Herr Eugen Périer zum zweiten Botschafts⸗-E Madrid ernannt.

Der in der wissenschaftlichen und literarischen lich bekannte Dr. Lardner ist hier angekommen.

Die Marseiller Blaͤtter vom 1sten d. M. melden selbst fortdauernd vollkommene Ruhe herrschte.

Heute schloß proc. Rente pr. compt. 104. l 104. 8). Zproc. pr. compt. 76. 45. sin cour. 7B. Neap. pr. compt. 91. 70. sin cour. 91. 90. Hproc. 677. Iproc. do. A1. 5proc. Belg. 969. 5proc. Gig

Frankfurt a. M., 9. August. Oesterr. proc. M

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung liegnitz ist der bisherige Pfarrer an der katholischen ü Schoͤnbrunn, Braunstein, zum Pfarrer an der hen Stadtkirche zu Sprottau, und an dessen Stelle der Nippe zum Pfarrer in Schoͤnbrunn ernannt worden.

gekommen: Der General-Masor und Commandeur Kavallerie⸗Brigade, Freiherr von Krafft, von Ems.

zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

3 re .

arts, 6. August. Der Vicomte Decaux, Kriegs-Minister der Martignacschen Verwaltung, hatte gestern eine Pri, dienz beim Koͤnige. as Journal des Déabats setzt seine Klagen uͤber den 5 der Minister, die Deputirten⸗Kammer nicht aufzuloͤsen, em heutigen Blatte fort: „Die Regierung“, sagt das⸗ ter Anderm, „darf sich keiner Selbsttäuschung hingeben; Augen Frankreichs war die Deputirten-Kanimer be— ufgelöst; jedermann sah das Zeitgemäße der Aufloͤ— 8 und hatte darauf gerechnet. Welcher wichtige Um— welche plöͤtzlich entdeckte Gefahr ist denn daran Schuld, die Wahl-Krisis auf das naͤchste Jahr verschiebt? Ist ieg der constitutionnellen Sache in Portugal, der das iium so furchtsam vor den Waͤhlern macht? Sind wir ern in den Zustand der Unordnung und Noth zuruͤckver⸗ rden, aus dem uns das von den jetzigen Ministern mit 1 Geschick fortgesetzte Périersche System befreit hatte? bir koͤnnen unmoglich glauben, daß die laͤcherliche Angele⸗ der Bastillen auf den Entschluß der Regierung irgend influß ausgeuͤbt habe. Die Ngtional-Garde hat diese bei der Revue vom 28sten v. M. entschieden und wir unsererseits hocherfreut gewesen seyn, wenn den Waͤh⸗ ne andere Frage zur Entscheidung vorgelegen haͤtte. Kurz sich nichts auffinden, was bei den Ministern die entschei⸗ Gruͤnde fuͤr die Aufloͤsung aufgewogen haben koͤnnte. timentale Ausruf des Moniteur: „„Warum eine Kam soͤsen, die so viele Beweise ihrer Einsicht, Mäßigung und lichkeit an die constitutionnelle Monarchie gegeben hat?““ ar keinen ernstlichen Grund gelten. Warum eine solche r aufgelost werden soll? Gerade darum, weil Frankreich

95 *. proc. S7. 84. 2Iproc. 53]. 1proc. 23. ärtig die Fruͤchte der Weisheit und Maͤßigung der Kam— Actien 1492. 1489. Part.⸗-Obl. 1363. Loose u il nießt, weil die Chancen bei einer Erneuerung derselben Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 g3 15. 9213. Pon. lu ihren Gunsten sind, und weil es besser ist, eine so ver—

e und patriotische Kammer auf vier bis fuͤnf Jahre als rein Jahr zu besitzen. Man wendet ein, die Gewißheit, te Kammer zu enn, wiege die Kuͤrze der Zeit auf, er en, , 1d deren man sie noch habe. Durch das Aufschieben der ng stellt man sich aber erst recht der Ungewißheit bloß.

Gedruckt bel A. B Jetzt, wo die Ordnung, wie durch ein Wunder, wieder—

Redacteur Cottel.

folge angewendetes Schutzmittel gegen die Beschaͤdigung der

2

6 llt ist, wo eine fast noch nicht erlebte Bluͤthe des Han⸗

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung

rie, Rr. I8 zu Sieversdorf belegene Buͤdne gut, ge⸗ richtlich gewürdigt zu 30 Thlr. Courant, soll Schul⸗ benhalber oͤffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. ‚.

Hen Bietungs⸗Termin haben wir auf

den 31. Oktober d. J., des Vorm. 11 Uhr, 1825 zwischen

Rathhause allhier anberaumt, und laden zu dem- Ppreußsschen Regierung getroffenen Uebereinkunft, so re een, ü vie der deshalb an die theologische Fekaltaͤt hiesiger daß gegen die taͤglich in unserm Geschaͤfts Lokale Unsversitaͤt ergangenen Hohen Verfügungen, ist gedach⸗ elnzuüsehende Taxe bis 4 Wochen vor dem Ter- ter Fakultaͤt die Administration und Kollatur, des von

dem vormaligen Universitaͤts⸗Verwalter zu Wittenberg, Vincentius Haase, den 19. August 1561 gestifteten Stipendiums uͤbertragen worden. D Genusse desselben zunaͤchst aus des Stifters oder seiner Frauen, einer gebornen Kirchhoff, Verwandtschaft ab— stammende, oder in deren Ermangelung, vorzugsweise Die Bibliothek des verstorbenen Buchdruckers Wolf aus seiner Vaterstabt Plauen gebürtige, arme und lig , . 7 6 . nn 6 ; .

ier Studirenden, welche ihre Verwandtschaft mit dem Monatliche Fortsetzungen, als: ein No. 20, Penn e ö ; ; ; i Mag. No. 16, Cyel. No. 7, Wa verley Portr. 6 Landwirthe, sondern auch andere verdi 16 ẽbats ist, gewesen, der Koͤnig aber sey persoͤnlich da⸗ and 10. Gleichzeitig Bossi Istoria Italia, 19 vol 18m. 15 Thlr. Noelle Scelte dai piü celebri Au-lgroͤßeren Verbreitung dieser heilsamen tori italiani 4 vol. 12mo. 3 Thlr.

Giraud Gummedie, 6 vol. dringend aufgefordert haben.

selben Kauflustige mit dem Bemerken hierdurch ein:

mine Erinnerungen zulaͤssig sind. Neustadt a. D. am 4. Juli 1833. König l. Preuß. Ju sti⸗Amt.

Bekanntmachung.

denheim von Roͤdelheim soll , den 16. September 1833

; den folgenden Tagen gegen bagre Zahlung an Stifter oder dessen Ehegattinn zu bescheinigen vermö— 65 ia e m n, verkauft werden. Es enthalt diese gen. und in deren Ermangelung solchs, die aus Plauen

Biblfotheß die besten hebtraͤischen Werke, gegen 0 der gebürtig, arm

zu slichsten aͤltern hebraͤischen Manuseripte und eine sih ber dem unterzeichneten Dechanten der Fakultaͤi ,, 43 vollendete Ausgabe der Buxdorfschen binnen 6 Wochen, spaͤtestens bis ; ] be 2, Br h t e im ß er d. J. Verbeffe ungen des Wolf Heidenheim. Cataloge sindlschriftlich zu melden, die Nachweisung der Verwandt⸗

hiösisthen Eoncordanz mit eigenhaͤndigen Noten und

6

unentgeltlich bei dem Buchdrucker Israel Lehnberger dahier zu bekommen.

Roͤdelheim, den 22. Ju . . Das, dem Leineweber Earl Friedrich Muͤller gehd⸗ Großherzoglich Hessisches Graͤflich Solmsi

In Gemaͤßheit der zu Drecden am 27. September

en 22. Juli 1833. sches Landgericht.

Buff. je macht. Leipzig, den 3. August 1833.

der Koöͤnigl. Saͤchsischen und Koͤnigl.

Anzeiget für die, Preuß schen,‚ Staaten.

schaft, oder Zeugnisse uͤber den Geburtsort, die Ar⸗ math und den Fleiß beizubringen, darauf aber die Inweisung wegen des Genusses gewaͤrtig zu sein. Nach Vorschrift der Hohen Verordnung vom 5. No⸗ Text. zember 1-238 wird diese Aufforderung oͤffentlich bekannt

Dr. Christign Friedrich Illgen. d. 3. Dechant der theologischen Fakultaͤt daselbst.

* nd Gewerbfleißes so schnell auf die Noth gefolgt ist, wo wrteien durch ein Zusammentreffen unerwarteter Umstaände

r , ,. J, oder ng n. Verwegenheit

) ; an ergang bereitet haben, jetzt, wo die Befreiung Lissabons /. 9 8. 9 a Befreiung Antwerpens hinzukommt, finden die Minister französischen Uebersetzungen latein. Runkt noch nicht guͤnstig genug? Wartet man noch auf groͤßere heit? Gewiß ist, daß Frankreich ruhig ist; ungewiß ist, ob

laͤchsten Jahre noch ruhig seyn wird; gewiß ist, daß der Handel daß uberall ein wahres Verlangen nach Ordnung, Dauer uhe herrscht, und daß Frankreich sich in Frieden mit Eu— efindet; ungewiß dagegen ist es, ob das Alles im naͤchsten oder wenigstens, ob es dann noch in solchem Grade vor—

seyn wird, wie gegenwartig. Auch wir hoffen das Beste

So eben ist erschienen und zu haben in schen Buchhandlung zu Berlin, Schlohp Vierzig , , n. von Gutsvesitzer durch langjaͤhn

Da aber zu dem Berlin den 5. August 1833.

und fleißig sind, hiermit aufgefordert, 7 vol. 12mo. 6 Thlr.

In einer Mittelstadt des Gleiwitzer Kreises in Schle— sien ist die alleinige Apotheke fuͤr 14,9009 Thlr. unter lehr annehmlichen Bedingungen sogleich zu verkaufen. Naͤhere Auskunft ertheilen auf portofreie Anfragen

L. Meyer &

Literarische Anzeigen.

Bei A. Asher, Linden No. 20, angekommen:

12mo. 5 Thlr. Goldoni Scelta di Alcune Commedie, 1v0l. 13 Thlr. Rime di A. Poliziano, 2 vol. 1

rung erprobte Recepte, untt des Verfassers abgedruckt. Preis: 114 sar. ; Wir hreuchten zwar diese Recepte in len, da die Nachfrage darnach und der n Seiten gewordene Bank dafuͤr schon ö psehlung entbehrlich macht. Indeß noch lange nicht so allgemein bekannt ihr innerer Werth und ihre erprobte es verdienen. Daher bemerken wir nun! unter Ggrantie des Herrn Verfassg⸗ uneigennuͤtzigen Absicht desselben, nul scheinen, und koͤnnen versichern, daß nich

r Zukunft und halten es fuͤr sehr moͤglich, daß die Um— im kuͤnftigen Jahre eben so gut oder noch besser seyn wer⸗ s in diesem; aber die Zukunft ist immer das Ungewisse, egenwart das Gewisse. Ist es also nicht klug, die letztere alten, wenn sie gut ist ?“ Der Rational will daus Quelle wissen, daß die Köoͤnigl. Verordnung wegen Auflö— der Deputirten⸗-Kammer bereits seit acht Tagen unterzeich— wesen, aber nach dem Eingange der Rachrichten abet die der drei Juli-Tage in den Departements zuruͤckgenommen sey. Fär die Auflösung sfeyen im Minister⸗Rathe der

g von Broglie und Herr Guizot, deren Organ das Jour⸗

Comp.

h auf der Seite Sr. Majestaͤt befaͤnden sich die Herren . von Argout und Barthe, denen es an einer eigenen ehle. —das Journal du Commerce freut sich uͤber

von der Treff lichkeit derselben überzeugh, ; Nota Gommedie Nutzen und Gewinn bringenden Recemn

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Berlin, Mittwoch den 14 ten

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den Beschluß der Regierung, weil es uͤberzeugt ist, daß die offent⸗ liche Meinung sich binnen? Jahresfrist enischieden feindlich gegen das doctringire Ministerium gestaltet haben werde und daß die dann zu waͤhlende neue Kammer die Versprechungen, die man bisher dem Lande vorenthalten, erfuͤllen werde.

Der ministerielle Deputirte Herr Martin ist zum General— Advokaten am Cassationshofe ernannt worden.

Der Versicherung des Constitutionnel zufolge, haͤtte die Re— gierung durchaus nicht den ihr zugemutheten Plan, den Sitz der polytechnischen Schule von hier nach Blois zu verlegen.

Die Adresse, welche die Patrioten von Metz in Bezug auf die Forts an die Pariser gerichtet haben, ist, mit 750 Unterschrif— ten versehen, hier angekommen.

Die Gazette de France nennt heute den Pater Duplan und Pater Drouillet als die beiden Jesuüiten, welche Herrn von Barande als Erzieher des Herzogs von Bordeaux ersetzen sollen, mit dem Hinzufügen, daß der General von Hautpoul, ehemali⸗ ger Adjutant des Herzogs von Angouleme (nicht Napoleons, wie gestern irrthuͤmlich von der Gazette gemeldet wurde), nur dann seinen Ruf nach Prag zu dem Herzoge von Bordeaux anneh⸗ men werde, wenn jene beiden Jesuiten entfernt wuͤrden.

Im Temps liest man: „Die Siege des Befreiungs⸗Hee⸗ res in Portugal haben bereits viele Vermuthungen uͤber die Ver— maͤhlung der jungen Koͤnigin Donna Maria angeregt. Die Ver⸗ bindung mit einem Franzoͤsischen Prinzen erscheint den Meisten als die beste Combination; allein in dieser Beziehung ist eine wichtige Bemerkung zu machen, welche die thätige Phantasie de— rer, die die junge Königin bereits mit unserer Königlichen Fa⸗ milie verwandt sehen, einigermaßen abkuͤhlen wird. Der Grund Vertrag der Portugiesischen Nation mit den Souverainen aus der ersten Dynastie liegt in den Gesetzen von Lamego. Zwei verschiedene Dynastien sind auf? den Portugiesi⸗ schen Thron gestiegen und zweimal sind jene Gesetze er⸗ neuert worden und haben dadurch neue Kraft erhalten. Diese Gesetze enthalten nun die Bestimmung, daß die regierende Koͤnigin, wenn sie sich mit einem fremden Prinzen vermaͤhlt, ihr Recht auf die Krone verliert und sogar aufhoöͤrt, eine Portu— giesin zu seyn. Die Annalen Portugals bieten ein Beispiel die— ser Art dar; die Prinzessin Donna Beatrix, welche einen Aus— laͤnder heirathete, wurde dadurch eine Fremde und verlor ihre Anspruͤche auf die Krone. Den Gesetzen der Cortes von Lamego zufolge konnte Donna Maria sich also mit keinem fremden Prin⸗ zen vermahlen, ohne den Thron zu verlieren. Vielleicht aber wird sich diese Bestimmung der alten Verfassung durch eine aus— druͤckliche Klausel der neuen Charte abändern lassen, welche die Lonstitutionnellen als Belohnung fuͤt ihren Beistand und ihre Opfer zu Gunsten der Erbin des Hauses Braganza zu fordern etwa nicht ermangeln wuͤrden.“

Charles Leon, der im vorigen Jahre einen Deutschen, Na— mens Hesse, Offizier in Englischen Diensten, im Zweikampf toͤdtete, hat sich vorgestern freiwillig zur Haft gestellt; sein Pro wird naͤchsten Sonnabend vor dem hiesigen Assisenhofe ver— hand, werden.

Das hiesige Accise⸗Amt hat waͤhrend der diesjährigen Juli— Feier an den verschiedenen Barrieren der Hauptstadt vier Mil— lionen Fr. an Thorgefaͤllen eingenommen.

Der Redakteur des fuͤr die unteren Volksklassen berechneten republikanischen Journals „le hon sens“, Herr Rodde, beschwert sich uͤber die Hindernisse Und Chikanen, welche die Polizei der , mn, seines Blattes durch die Kolporteurs in den Weg ege.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 6. August. Herr R. Wallace trug auf Vork— gung von Papieren an, woraus ersichtlich ware, in welchen Faͤl= len das Postamt das Recht habe, Briefe zu eröffnen. Er beab— sichtige, sagte er, durch diesen Antrag das Haus auf den Miß— brauch aufmerksam zu machen, der mit Eroͤffnung der Briefe ge— trieben werde. Man habe auf der Post Mittel, den Inhalt der Briefe zu erforschen, ein Gebrauch, der, wenn er gebilligt oder fortgesetzt wuͤrde, als eine Verletzung des Vertrauens an usehen sey, welches das Publikum dem Postamte schenke. Der . verlas zur Unterstuͤtzung seines Vorschlages lange Auszuͤge aus einem fruͤher dem Hause abgestatteten Bericht, worin auf die vielen in der Post-Verwaltung herrschenden Mißbraäͤuche hinge⸗ deutet wurde. Alsdann fuͤhrte er mehrere Beispiele an, woraus hervorging, daß der Inhalt der auf die Post gelegten Briefe durch Vermittelung des General Postmeisters der Regierung be— kannt geworden sey, mithin die Verletzung des Brief⸗Geheimnisses nicht in Zweifel gezogen werden koͤnne. Schließlich erklaͤrte er, daß er im Laufe der nächsten Session einen Vorschlag zur Revision der ganzen Post“; Einrichtung in England machen werde. Lord Althorp bestritt die Thatsache, daß jemals Briefe auf der Post eroͤffnet wuͤrden, und erklaͤrte die von dem vorigen Redner in dieser Beziehung angefuhrten Beispiele fuͤr unrichtig. Indessen widersetzte er sich der Vorlegung der verlangten Pa⸗ piere nicht, Herr Cobbertt fuhrte einen Fall an, daß ein Brief an ihn auf einem Provinzial⸗-Postamte abgegeben, aber niemals in seine Haͤnde gekommen sey. Der Postmeister in der Provinz sey bereit gewesen, die Absendung des Briefes nach London zu beschwöͤren und doch habe er (Herr C.) niemals in den Vell dieses fuͤr ihn sehr wichtigen Schreibens gelangen koͤnnen. Er sey auch fest uͤber zeugt, daß das Postamt' nach Belieben jeden Brief offne und lese. Herr Stanley trat zur Widerlegung dieser Behauptung auf und erklaͤrte ausdruͤcklich, daß kein Post— Beamter unter irgend einem Vorwande das Recht habe, in Briefe zu blicken, oder dieselben gar zu eroͤffnen. Der Antrag des Herrn Wallgee wurde hierauf genehmigt. Herr J. Murray bat um die Erlaubniß, eine Bill einbringen zu duͤrfen, wodurch das sogenannte Fremden⸗Anwerbungs⸗Gesetz aůüfgehoben wuͤrde. Er behauptete, daß dieses Gesetz 6 die groͤßte Unzufriedenheit im Lande erregt habe und als ein Flecken in den Britischen Annalen zu betrachten sey. Nicht allein ungerecht ware die Bill,

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sondern auch unnuͤtz, und durchaus von keinen guten Folgen be⸗

gleitet gewesen. Ungerecht, wal es das Englische Volk eines seiner natuͤrlichen Rechte berauhe. Er behaupte, daß in einem freien Lande Jedermann das Recht habe, wenn er im eigenen Vaterlande keine Beschaͤftigung finden könne, in den Dienst ei— ner fremden Macht zu treten, und daß tapfere Offiziere und Soldaten, wenn ihr Vaterland ihrer Dienste nicht bensthigt sey, vollkommen berechtigt waren, Ruhm und Auszeichnung in fremden Landern zu suchen. Der Staat habe allerdings die Macht, Gesetze zu seiner eigenen Erhaltung zu erlassen, aber er . kein Recht, die Unterthanen ihrer natuͤrlichen Freiheit zu erauben. Das Gesetz sey aber auch außerdem, wie gesagt, höchst unnuͤtz. Man habe stets behauptet, daß es zur Aufrechthaltung der Britischen Neutralitaͤt diene; aber dem Hit er rd zufolge, verletze man die Neutralitaͤt nicht, wenn man einem Unterthan erlaube, in der Armee eines fremden Staates zu dienen. Da die Maßregel an und fuͤr sich den beabsichtigten Zweck, Werbungen fuͤr fremde Laͤnder zu verhindern, gar nicht erreicht habe, so konne man fragen, warum er dasselbe abgeschafft zu se⸗ . wuͤnsche. Darauf antworte er ganz einfach, weil das Ge— etz in seiner jetzigen Gestalt eine Schande fuͤr die Britische Le— gislatur sey. Herr Cobbett widersetzte sich dem Antrage. Wenn die Regierung, sagte er, nicht die Macht habe, die Unterthanen von der Theilnahme an fremden Kriegen fernzuhalten, so habe sie uͤberhaupt auch nicht die Macht, sich selbst zu beschuͤtzen. Das , n, und gelehrte Mitglied habe angefuͤhrt, daß viele Militairs froh waren, in fremden Heeren eine Anstellung zu finden, um dem druͤckenden Elende im Vaterlande zu entgehen; man duͤrfe aber nicht vergessen, daß jene Personen einen Halb— sold erhielten, um ihrer Dienste versichert zu seyn, falls das Eng—⸗ lische Volk derselben beduͤrfe. Unter solchen Umstäͤnden muͤsse er sich den Anwerbungen fuͤr den Dienst fremder Maͤchte wider— setzen. Sir R. Inglis bestritt den von dem ersten Redner aufgestellten Grundsatz, daß durch die in Rede stehende Bill die natuͤrlichen Rechte der Unterthanen verletzt wuͤrden, und daß es sedermann freistehe, seinen Muth, sein Talent und seine Kenntnisse anzuwenden, wo er es gerade fuͤr gut faͤnde. Er (Sir. R. In— glis) sey dagegen der Meinung, daß Niemand sich in einen Krieg einlassen duͤrfe, oder das Recht habe, seinen Nebenmenschen toͤdten, außer wo es auf die Erhaltung seiner Familie, seines Vaterlandes oder seiner Religion ankomme. Er konne nicht um— hin, die Ueberzeugung auszudruͤcken, daß die von dem ehrenwer— then und , Mitgliede aufgestellten Grundsaͤtze ganz dar— auf berechnet wären, die Moralitaͤt und den Charakter dieses Landes zu beeinträchtigen, denn wenn jene Grundsäͤtze als gut anerkannt wuͤrden, so waͤren die Unterthanen dieses Reiches ge— rechtfertigt, wenn sie dem Beispiele der Bukanier zur See, und der Tondottieri zu Lande folgten. Krieg sey seines Erachtens kein Spiel, in welchem ein jeder Unterthan nach Belieben spielen koͤnne, und auf keinen Fall duͤrfe auf irgend eine Weise dazu aufgemuntert werden. Herr O'Connell machte auf das ganz Unwirksame dieses Gesetzes und aller ihm ahnlichen aufmerksam. In Irland haͤtten nicht weniger als 25 Parlaments⸗Akte uͤber densel⸗ ben Gegenstand bestanden. In einigen derselben sey sogar die Strafe des Haͤngens und Viertheilens auf die Uebertretung des Ver— botes gesetzt worden, und doch haͤtten sich selbst diese strengen Bestimmungen so unwirksam erwiesen, daß seit dem Traktat von Limerick nicht weniger als 140,000 Irlaͤndische Unterthanen in Franzoͤsische Dienste getreten waͤren. Lord Althorp sagte, die , habe gelehrt, daß die fragliche Bill nicht allein nach- theilig fuͤr das Land, sondern auch ganz unwirksam sey, und er halte es . allerdings fuͤr zweckmäßig, daß dieselbe zuruͤckge— nommen wuͤrde. Was die so viel besprochene Verletzung der Neutralität betreffe, so glaube er, daß, wenn die Gesetze des Lan⸗ des den Unterthanen erlaubten, beiden streitenden Parteien ganz nach ihrer eigenen Ansicht beizustehen, so koͤnne nicht von einem Neutralitaͤts, Bruche die Rede sepn. Es konne Faͤlle geben, wo es die unerlaͤßliche Pflicht des Souverains sey, die Gewalt in Anwendung zu bringen, welche das gemeine Recht ihm einraäu— me. Dahin gehöre der Fall, wenn in England Truppen fuͤr den Dienst fremder Staaten foͤrmlich einexercirt und dis eipli⸗ nirt wuͤrden, welches offenbar eine Verletzung des gemeinen Rechts seyn wuͤrde, und dem besser, als durch die Bestimmun— en der Fremden-Anwerbungs-Bill abgeholfen werden koͤnne. Er werde daher den Antrag aus allen Kraͤften unterstuͤtzen. (Hort, hoͤrt! Dieser wurde auch hierauf ohne Abstimmung genehmigt.

London, 7. August. Vorgestern speisten Ihre Koͤniglichen Majestaͤten in Kew in Gesellschaft des Herzogs und der Herzo— gin von Cumberland und kehrten Abends nach Windsor zuruͤck.

Die Bevollmaͤchtigten der fuͤnf großen Maͤchte und die Ge— sandten von Holland und Belgien hatten gestern wieder eine Kon— fern mm Lord Palmerston im auswärtigen Amte.

Am vorigen Sonnabend fand das Leichenbegaͤngniß des ver— storbenen Herrn Wilberforce statt, dem viele Mitglieder des Ober. und Unterhauses beiwohnten. !

Das Britische Schiff „Hibernia“, von Liverpool nach dem Kap bestimmt, ist am 5. Februar unterweges in Brand gerathen und gaͤnzlich zerstoͤrt worden; es hatte 233 Personen an Bord; davon kamen 153 ums Leben, die uͤbrigen retteten sich auf Bö— ten und wurden von zwei anderen Englischen Schiffen aufge— nommen und in Rio *r ans Land gesetzt. ö

Der Globe sagt: „Wahrscheinlich wird' die Einnahme von Lissabon den Bemuͤhungen des Miguelistischen Damen-Eomit“ s

in London fuͤr jetzt, wo nicht fuͤr immer, ein Ende machen.

Unter den thaͤtigsten Freundinnen Dom Miguel's befinden sich die Graͤfinnen von Bourmont und von Tarochesacquelein, die sich beide jetztæ in der Hauptstadt aufhalten. Die Letztere mußte, wie man sich erinnern wird, nach dem Mißlingen des Unterneh⸗ mens der Herzogin von Berry, aus der Vendée entfliehen.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 7. August. Die Dortrechter Zel— tung sagt: „Die seit der Wiederaufnahme der Unterhandlun—

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