1833 / 240 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 30 Aug 1833 18:00:01 GMT) scan diff

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Lissabon bis zum s3ten und Porto bis zum 14ten d. M. Daß Marschall Bourmont zwischen dem 7ten ünd gten die Belagerung dieser Stadt aufgehoben, ist gewiß; aber wo er sich von da aus hinge⸗ wandt, ist unsicher. Einem Geruͤchte nach soll er am 12. bereis mit ei⸗ ner Armee von 30 35000 Mannbei Almeida concentrirt gewesen seyn; aber dieses ist sowohl in Hinsicht der Anzahl der Truppen als wegen der Entfernung dleses Ortes von Porto, unwahrscheinlich, wo nicht unmoͤglich. Auch wußte man zu Lissabon nichts von feiner Annäherung. Man hatte von dort alle Truppen bis auf etwa 20h09 Mann nach Almeida zugeschickt, und fuhr fort, das Heer durch National-Garden, Ausreißer und fremde Ankömmlinge zu verstarken. Das starke Fort Peniche, welches von seiner Be— satzung in Eile verlassen wurde, ist in guten Vertheidigungs⸗ stand gesetzt worden. Auch muß Dom Pedro (der inzwischen zwei Verordnungen fuͤr die Entlassung aller Miguelistischen Ge— sandten und Konsuln erlassen hat) irgend einen großen Schritt im Werke gehabt haben, da am 13ten alle Schiffe im Tajo mit Embargo belegt worden. Im Augenblicke, als das Eng— lische Schiff, welches die obigen Nachrichten mitbringt, absegelte, feuerten alle Batterieen, als wenn irgend eine freudige Nach— richt eingelaufen waͤre, wahrscheinlich die von der Aufhebung der Belagerung Porto's. Napler war sehr thaͤtig mit der Ausruͤstung von Schiffen, nicht nur fuͤr die Blokade der Kuͤste, sondern auch nach Nadeira, den Inseln des gruͤnen Vorgebirges und Angola, be— schaͤftigt, und man erwartete daß vor dem Ende des Monates alle diese Zuruͤstungen vollendet seyn wurden. Die Miguelisten zu Lissabon waren so wenig auf die Ankunft Villaflor's vor die⸗ ser Stadt, und die Moͤglichkeit einer Einnahme derselben, vor⸗ hercitet, daß sie 60, 60 Pfd. Sterl. iin Schatze zuruͤckgelassen

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Tolonieen dauerte die Gaͤhrung unter Weißen und Schwarzen ort, indem die Einen uͤbertrichen fürchteten und die Anderen eben so übertrieben hofften. Um diese in etwas zu beschwichtigen, ha—⸗ ben die Statthalter Aussorderungen an sie erlassen, daß sie sich, während Se. M. beschaͤftigt sey, ihr Schicksal zu verbessern, als treue Unterthanen, und sowohl gegen alle Beamten, als gegen ihre Herren Gehorsam beweisen, widrigenfalls der schwersten Ahndung gewaärtig seyn sollten. Die Nachricht von den 20 Millionen, welche das Mutterland den Rolonisten als Entschaͤdigung ge— währt, wird vermuthlich auch diese beruhigen. Irland ist ruhiger, als es seit langem gewesen; aber O'Connest wird es wohl nicht lange so lassen, wenn ihm anders das Zwangs⸗Gesetz ur auf irgend eine Weise eine Blöße giebt. Lord Brougham hat gestern Abend eine Bill eingebracht, wodurch die Bildung er Magistratur berlsenigen Ortschaften bestimmt wird, welchen ich die Reform- Bill Vertreter gegeben worden. Es ist aber zatürlich die Absicht, nur das Land? vor der Hand mit dem Plane

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ent zu treiben, ware zu spät. Heute Abend werden die Rus⸗

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minen.

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Nieder lande.

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Chasse ist gestern von Bergen-op- Zoom in Breda angekommen

und nach kurzem Aufenthalt von dort weiter nach dem Loo ge—

reist, um dort der morgen stattfindenden Feier des Geburtstages

r. Majestt des Koͤnigs beizuwohnen. Bei der großen Revue, die der Koͤnig am 2ßsten d. M. auf der Gorselschen Haide uͤber die Truppen, welche die Besatzung der Antwerpener Citadelle bildeten, abhalten will, wird der General ebenfalls zugegen seyn, um die Ehren-Medaille unter die Truppen zu vertheilen.

Von der Denkimünze, welche einige Einwohner von Ant⸗ werpen auf den General Chasst haben schlagen lassen, befinder sich bereits ein silbernes und ein bronzenes Exemplar in dem hiesigen Königl. Müͤnz—⸗Kabinet. .

Um si er anf, 21. August. Der hiesige Fonds⸗Markt hat im Laufe diese Woche eine ruͤckgangige Bewegung gemacht, welche, burch keine ofsizielle unguͤnstige Nächrichten veranlaßt, nur allein auf die weniger gute Meinung, die man von einem schnellen und

bet st. Der Ruͤckfall hat sich denn auch vornehmlich auf ie Hol⸗ landischen Staatspapiere beschraͤnkt, wovon sowohl fuͤr Inlaͤndische als Veutsche Rechnung ansehnliche Verkaufe geschehen sind, waͤh⸗ rend der, Enzlische Markt, wie sehr auch Preis haltend, den hiesigen Durch keine Auftrage unterstuͤtzte. In auslaͤndischen Fonds machte li. „bei den Stansschen. Perpetnuelleis 'in d besondens ben den Cortes⸗ Obligationen ein Zuruͤckweichen bemerklich; dagegen haben Brasilia⸗ nische ch wieder etwas gehoben; man kann dafůür keine andere be⸗ siimnite Lrsache angeben, als den schwankenden Gang der Londoner und Fariset Wörse. 2bligationen Donna Mafia erhalten sich im Prrise, obgleich nicht sp eifrig egehrt, wie wahrend der abgelaufe⸗ nen Woche. Griechische und Columbianische Fonds waren unbe—

Zinsen. Belgien.

Repräsentanten⸗ Kammer war die rwaͤgung des Vor— schlags des Herrn Gendebien, den nn n, ,,. in Anklage— stand zu setzen, an der Tagesordnung. Herr Gendebten ent— wickelte seinen Vorschlag. Er sagte, er bediene sich einer der wichtig sten Prärogativen der Kammer, deren Nachsicht gegen das Ministerium erschoͤpft sey, indem er den Minister Lebeau des Angriffs auf die Constitutson anklage, deren Art. J und 128 derselbe augenscheinlich verletzt habe. Er ging hierguf alle Be⸗ schluͤsse des Ministers seit dem Anfange seiner Amtsfuͤhrung durch. Er behauptete, nach einigen Stellen verschiedener Pro⸗ tokolle Und des Werkes des Herrn Nothomb uͤber die Belgische Nevolutiön, Herr Lebeau habe sehr gut gewußt, daß die 18 Ar— tikel, in der Absicht der 5 Machte, keine andere Grundlagen hatten, als das Protokoll vom 77. Januar. Er setzte die durch den Minister angewendeten Kunstgrisse auseinander, um die Annahme dieser Artikel zu bewirken. Zuletzt sagte er: „Hr. Lebeau hat weder Achtung fuͤr die Ehre des Belgischen Volkes, noch fuͤr die Constitution. Nein, keine Nachsicht fuͤr einen Minister, der eine Verletzung gegen unsere heiligsten Institutionen begangen hat, für einen Minister, der selbst die Anklage hervorgerufen, bie ich ehen vorgelegt habe. Werden wir minder wachsame Schildwachen des Sorcial-Punktes seyn, als wir unter der Hol— laͤndischen Regierung waren. Ich hatte keinen geheimen Vor⸗ behalt, als ich diese Anklage vorlegte, mein Gewissen hat mir dieselbe als eine Pflicht eingeflößt. Ich hoffe, daß sich in Belgien stets Männer finden werden, welche dessen Ehre und Gesetze zu schuͤtzen wissen, sollten sie auch ihre Ruhe, ihr Vermögen, ja ihr Leben selbst aufopfern.“ Auf das Ver⸗ langen des Herrn Nothomb und, anehrerer andern Mitglieder schritt man zur unmittelbaren Eroͤrterung des Vorschlags des Herrn Gendebien. Herr Nothomß trat zur Vertheidigung des Justiz⸗-Ministers auf. Man habe, sa te er, bei dem jetzigen Verfahren alle Regeln der gewohnlichen Kriminal⸗Procedur ver—

unt zu machen; denn die Maßregel jetzt noch durchs Parla— zrlegun ligt Herr isss thom b erklärte sich zu Vorlegung der Papiere berest. Meh⸗ sisch-Tuͤrkischen Angelegenheiten im Unterhause zur Sprache

haben sollen, welche kurz vorher von der neuen Anleihe von Pa⸗ ingehen nu h ; ris geschickt worden waren. In Jamaika und anderen man die Auslieferung bewilligt. Herr Lebeau hahe einen Ver— , haftsbefehl in gehöriger Form gegen den Herrn Laverge erhal—

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letzt. Der Anklaͤger habe von Allem gesprochen, ausgenommen von dem Punkt, worauf die Anklage bafirt sey; er habe nichts gethan, als die widerwaͤrtigen Abgeschmacktheiten, welche schon so oft widerlegt worden, noch einmal zu wiederholen, ohne daran zu denken, daß er durch dieselben nicht sowohl den Minister, als die Mehrheit der Volks-Repraͤsentanten anklage. Bei Gelegen— heit eines angeblichen Vergehens, welches in gar keiner Verbin⸗ dung mit der Politik stehe, wolle man zu den letzten Mitteln der Repräsentativ⸗Regierung seine Zuflucht nehmen. Bei al— len politischen Fragen geschlagen, klammere sich die Oppo— sition nun an eine Privat- Frage, die höͤchstens in das Bereich eines Polizei Kommissarius gehöre. Man scheine es darauf anzulegen, das Tragischeste, was eine Nepraͤsentativ⸗ Regierung außuiweisen habe, zus parodiren. Der Rebner fuͤhrte hierauf eine Verordnung des Königs Wilhelm an, wodurch die Auslieferung erlaubt wird; ferner eine Verordnung der proviso⸗ rischen Regierung, welche die Auslieferung gegen die Fremden befiehlt, die sich nicht uber ihre Existenz⸗Mittel ausweisen konn⸗

ten. Außerdem fuͤhrte er mehrere Falle an, wo die provisorische

Regierung auf den Vorschlag des Justiz-Eomit«'s die Auslie fe⸗ rung befohlen habe. Auf den eigentlichen Gegenstand der An— klage uͤbergehend, verlas er zwei Depeschen, die zwischen der Belgischen und Franzoͤsischen Regierung gewechselt worden wa— ren, um zu beweisen, daß man nicht, wie behauptet worden, den von Paris erhaltenen Befehlen gemäß, gehandelt habe. In der ersten dieser Depeschen verlangte die Franzdsische Negie— rung, daß Belgien eine unumschraͤnkte Verpflichtung zur Aus⸗ lieferung ubernehmen solle; in der zweiten erwiederte die Bel— gische Regierung, daß Frankreich zuerst eine ahnliche Verpflich⸗ tung eingehen muͤsse, und nur nachdem dies geschehen sey, habe

ten, der eines betruͤgerischen Bankerottes üͤberwiesen worden sey. Der Redner verlas noch 'ein Schreiben, in welchem zwei Glaͤu— biger des Herrn Laverge nahere Details uͤber die von demselben veruͤbten Unterschleife geben, bemerkte aber, daß dieses Schrei— ben nur von der Bruͤsseler Post gestempelt und ohne Datum sey. (Gelächter. ) Man moͤge uͤbrigens die Aurhenticitäͤt dieses Briefes zugeben oder nicht, deshalb bleibe die Sache dieselbe. Mein, nein) Am Schlusse seines Vortrages erging sich der Redner in Lobeserhebungen uͤber die Verdienste und die Un— eigennuͤtzigkeit des Herrn Lebeau, und gab die Hoffnung zu erkennen, daß die Kammer ihm durch ihre Entscheidung eine glaͤnzende Genugchuung geben werde. Herr Dumortier verlangte, daß die Papiere, welche der vorige Redner verlesen habe, auf das Burcau der Kammer niedergelegt wuͤrden. Die Anklage gegen den Minister sey aber nur deshalb erfolgt, weil man jene Papiere nicht gekannt und der Minister der Opposi— tion die Vorlegung derselben nicht bewilligt habe. Herr No—

rere Mitglieder der L pposition suchten der Kammer zu bewei⸗ sen, daß das von dem Herrn Nothomb vorgelesene Schreiben

apokryphisch sey, und daß die unter demselben befindlichen Un— terschriften saämmitlich von einer Hand zu seyn schienen. Die Aus dem Haag, 23. August. Der General Baron

Fortsetzung der Debatte wurde bis auf den folgenden Tag verschoben.

Der Independent widerspricht der gestern vom Libe— ral gegebenen Nachricht, daß die Herren van de Weyer und Goblet in Bruͤssel angekommen waren. Dieselben befanden sich nach wee vor auf ihren Posten in London.

Die Gräfin von Mensdorff, Schwester des Köoͤnigs Leo pold, ist seit einigen Tagen in Brussel.

Ain Iten d. legte Herr Dumortier in der Repraͤsentanten⸗ Kammer den Bericht uͤber das Finanz-Budget vor. Das Bud— get der Ausgaben fuͤr 1833 beläuft sich auf 93 Millionen Fr. und das der Ciunahme nur auf 86 Millionen; folglich entsteht fuͤr 1833 ein Desicit von 12 Millisnen. Das allgemeine De— ficit seit unserer Unabhängigkeit bis zum 31 sten Dezember d. J. wird 31 Millionen betragen. Wenn! die Konferenz darauf be—

steht, die uns durch den Vertrag der 24 Artikel aufgebuͤrdeten 2 ä Millionen ausbezahlen zu lassen, so muͤßte man zu diesem De— erwünschten Ahbschluß der Unterhan lungen in London hat, gegeuͤn⸗

ficit von 31 noch 55 Millionen fuͤr die ruͤckstaͤndigen Zinsen der in dem Vertrage vom 11ten Nov. stipulirten Schuld hinzu—

fuͤgen. Wir wuͤrden in diesem Falle ein Passivum von St Neil— 9

lionen Fr. haben. Schweden und Norwegen. Stockholm, 20. August. Se. Maj. haben den Major

James Harlef Haasum, Platzmajor auf St. Barthelemi, zum Kommandanten dieser Insel, und den Eonseil-Rotakius daselbst, Ulrie, zum Regierungs-Secretair auf gedachter Insel ernannt. Die Staats-Zeitung liefert fortlaufende Berichte von der Um;

ätet. Der Geld-Cours steht ohne Veranderung auf 23 3 25 pCt. reise des Kronprinzen in Norwegen und dem herrlichen Em—

pfange, der uͤberall Sr. Koͤnigl. Hoheit bereitet ist. Dieselben

haben unter anderem den eine halbe Meile von Skeen belege⸗

nen, dem Koͤnigl. Staats⸗Minister Loͤvenstjold gehorenden Land— Bruüssel, 24. August. In der gestrigen Sitzung der

sitz Foßum besuͤcht, wo die Einwohner der Gegend und die Gruben⸗Arbeiter See freudig begruͤßten. Weiterhin kamen Sie nach Christiansand.

Der Staats⸗Minister des Auswärtigen, Graf von Wetter— stedt, hat fuͤnfwoöͤchentlichen Urlaub erhalten, waͤhrend dessen der Hof⸗Kanzler von Schulzenheim das Portefäuille fuͤhrt.

Der K. Gesandte in St. Petersburg, General-Lieutenant Freiherr von Palmstjerna, der sich lange hier aufgehalten, ist

nun uͤber Abo auf seinen Posten zuruückgereisct. Daänem art.

Kopenhagen, 24. August. Der Chef des 1sten Leib— Negiments, General-⸗Major von Sundt, ist auf sein Ansuchen wegen Schwäͤchlichkeit in Gnaden aus dem Kriegsdienste als General-Lieutenant und mit Pension unter der Benennung von Wartegeldern entlassen und an seine Stelle der bisherige Chef des Kron-Regiments, Oberst von Roͤmeling, ernannt, so wie

Oberst von Michagelsen zum Chef des Kron-Regiments. Beim

Regiment Sr. Masestaͤt des Köoͤnigs ist Oberst E. P. von Buͤ— low zum Commandeur des Regiments ernannt worden.

Das Koͤnigl. Dampfschiff „Kiel“ geht morgen nach Louisen« lund mit dem Prinzen Ferdinand, der Prinzessin Karoline und den Prinzessinnen von Gluͤcksburg ab.

Aus Bergen wird die am 42ten d. erfolgte festliche An— kunft des Kronprinzen von Norwegen und Schweden daselbst auf dem Dampfschisffe mit der auffallenden Erinnerung mitge— theilt, daß sie gerade an dem Tage und zu der Stunde erfolgt sey, wo vor hündert Jahren zum letztenmale ein Koͤnig, Ehri— stian VI. von Daͤnemark und Norwegen, jene Stadt besucht habe. Der Kronprinz bezog das Haus des Konsuls Konow. 3. Arendal hatte derselbe den Grundslein zu einer neuen Kirche gelegt.

ag estern kam die Koͤnigl. Korvette „Diana „Capitain Fal⸗ sen, von Westindien hier an. = Diesen Morgen gingen die bei—

9 Iussishen Kadetten⸗Fregatten von hier wieder nach y ee ab.

Deutschlan d.

Kassel, 23. August. In der Sitzung der 6 Versamm lung vom? sgten 8 machte der Land tagt, missair eine Vorlage uͤber das Resultat der bereitz z nen Zoll-Verhandlungen. Herr Dirks berichtete dan Namen des Budget, Ausschusses uͤber die Kosten der Verwaltung. Der Landtags- Commissair bemers Polizei⸗Etat stehe mit der Städte- und Gemeinde ⸗/ Orn Verbindung, und die Staats-Regierung habe daher da rechnet, daß dieser Etat ungeschmalert genehmigt werde mehr, da man sich nur auf? das Nothwendigste beschrin Auch koͤnne wohl von einem provisorischen Etat nicht d seyn, da die betreffenden Diener definitiv angestellt wen ten. Der Praͤsident bemerkte: die Versammlung

uber entscheiden, ob ein Provisorium eintreten solle yy Nach mehreren Eroͤrterungen bestimmte sich die Kamm die Beschlußnahme uͤber den Polizei-Etat bis zum 6 der Gemeinde- Ordnung auszusetzzen. Hierauf

Herr Manns, Namens dez zur Pruͤfung dez Grund-Etats bestellten Ausschusses, Bericht uber sten der Landes- Kredit- Kasse. Der Viee⸗ Pu

ließ sich in eine Eroͤrterung uͤber den vielseitigen unvenh Nutzen dieses Instituts ein, stellte sie als das einzige mittel bedraͤngter Unterthanen dar und bat, nichts zu

was diese Anstalt zur Vermehrung ihres Personaß

Nachdem auch der Landtag s-Commissair zur spess terstuͤtzung dieser Angelegenheit Mehreres geaͤußert, z den Antrag des Herrn v. Eschwege J. beschlossen, din sion auszusetzen und die Mittheilung des Landtags, En an den Budget-⸗Ausschuß zu uͤbergeben. Herr v. Du berichtete sodann uͤber Sie Kosten des Land⸗Gestunn Manns sagte: Er muͤsse gegen jede Bewilligung stim das Gestuͤt in den letzten Jahren 200,000 Rthlr. gehn nicht einmal ein Remonte-Pferd davon zu haben sw Menz erklaͤrte sich fuͤr Beibehaltung des Land⸗BKestuͤt, gute Pferdezucht ein Hauptzweig der Landwirthschaft su beschloß endlich auf den Antrag des Herrn v. Verschl Summe von 22,6060 Rthir, vorbehaltlich der Nachwess der Bedingung zu bewilligen, daß dem naͤchsten Landi schlaͤge zur zweckmaͤßigen Organisation des Land⸗Gestuͤtt wuͤrden.

Bayreuth, 6. August. Unsere politische Zeitumn der äͤltesten Institute dieser Art in Deutschland, erlischt! 1. Oktober d. J.; sie hat daher ihr 100 jähriges Ju bel ches auf das Jahr 1838 gefallen wäre, nicht mehr errel

Augsburg, 23. August. Gestern Abends halb trafen Ihre Majestaͤt die verwittwete Koͤnigin Karol, Darmstadt kommend, vor den Thoren unserer Stadt ch setzten, nachdem am Schießgraben die Pferde gewechselt! die Neise nach Muͤnchen fort. Am gleichen Tage kan der Staats-Minister des Innern, Fuͤrst von Wallerstein laucht, von Fuͤßen hier an, um sich zu Sr. Majestaͤt d nige nach Nuͤrnberg zu begeben. Se. Durchlaucht be diesen Vormittag das im Bau begriffene Lokal zur pol schen Schule bei St. Katharina.

Landau, 22. August. Die außerordentliche Assis heute geschlossen, indem der Angeklagte Baumann e ben si hen ward. Uebrigens ist er ebenfalls zuchtpolhzes geklagt.

Neustadt, 19. August. Gestern wurden hier untt melschlag die fiuͤchtig gegangenen Lembert und Knoͤchelen aufgefordert, innerhalb 10 Tagen vor dem kompetenten zu erscheinen, widrigenfalls der Verlust ihrer bürgerlichen fuͤr alle Zukunft gegen sie erkannt wuͤrde. Ein Gerichte! las diese Vorladung unter Bedeckung von 4 Mann ] einem Gendarmen und zwei Polizei⸗Dienern. Abresch der seit dem 27. Mai d' J. ebenfalls fluͤchtig war, ist hierher zuruͤckgekommen, und fuhr heute in Gesellschaft nn serslautern, wo er und die uͤbrigen Unterzeichner der ha Protestation gegen die Bundestags ⸗Beschluͤffe morgen n richt erscheinen muͤssen.

Kaiserslautern, 21. August. Gestern standen J ger des Rhein-Kreises, welche die an den Konig von? eingesendete Protestation gegen die Bundestags-Beschlis 28. Juni 1852 berathen und entworfen hatten, wegen de enthaltenen Injurie gegen den darnaligen Bayerischen destags-Gesandten und die Bayerischen Minister, in Zuchtpolizei-Gericht hierselbst. (8 derselben sind the gewandert, theils zu erscheinen sonst behindert.) Gericht vertafte nach stuͤndiger Deliberation den Sp heute. Der Spruch ist denn auch erfolgt. Saͤmmtlich klagte, mit Ausnahme des Buͤrgermeisters Muller m hardsbrun Cobgleich derselbe der Erklaͤrung des Not und mehrerer andern beigetreten war), wurden zu einmm Gefaͤngniß⸗Strafe verurtheilt. Sämmtliche Verurthe ben gegen dieses Erkenntniß Appellation eingelegt.

Stuttgart, 24. August. Se. Majestaͤt der Kön gestern Abend, von Baden zuruͤck, hier wieder eingetroff⸗

Karlsruhe, 23. August. In der Sitzung der Kammer vom 19ten d. M. erstattete der Freiherr v. J den Kommissions-Bericht uͤber die Adresse der zweiten auf Abänderung des Staatsdiener⸗Edikts. Dy ner begann mit der Bemerkung, daß es, wie uͤberall, so ah nuͤtzlich und aufklaͤrend sey, die Geschichte zur Fuͤhrerin men, um zu erkennen, wie das Verhältniß der Staagh sich allmaͤlig entwickelt habe. Die Geschichte zeige fa einen unabhangigen Fuͤrsten, einen Ersten, nicht vom waͤhlt, auch nicht ausdrücklich von ihm anerkannt, sonden schweigend, zufolge des einzigen Gefuͤhls der Ueberlegenhehh das er sich behaupte. Selne Macht sey daher keine del sondern auf eigenen Besitz gegruͤndet, der wie jedes anden auf die Nachkommen üͤbergehe. Die kollektive Macht de kes ware allerdings die staͤrkste, koͤnnte sie vereinigt hl sie zersplittere aber nach Naturgesetzen, und grade diest Zers kung sichere den durch materielles oder geistiges lleberge Maͤchtigsten die Herrschaft. Die fuͤrstliche Macht hab⸗ gleichfalls ihre rechtliche Graͤnze, und zwar da, wo J Rechte beginnen. Der Fuͤrst sey Feldherr, oberster . er stelle Gehuͤlfen, Diener zur Besorgung von Gesch An, die w ihnen anvertraue, und hierin liege der Urspeung Staats⸗Beamten in Monarchieen; einen andern kenne . schichte nicht. Der historischen Entwickelung der Stats; Verhaͤltnisse nicht folgend, sey die Mac ons Bent in din, der Kommissions⸗Bericht der zweiten Kammer, von andern

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Inn letzterem sey zwar eingeraͤumt, daß der Die— ie , r keine Unabhängigkeit genießen solle, er nenne das Volk vorzugsweise den Dienstherrn des Be⸗

Das Volk sey aber dieser Dienstherr nicht, sonst waͤre thwendig, fauverain, und, in Baden sey der Großherzog, das Volk souverain. Auf constitutionnelle Staaten finde der Vorschlag auf großere Unabhaͤngigkeit der Beamten heniger eine gluͤckliche Anwendung, als in einer Monarchie. en Grundsatz: Der. Fuͤrst ist nicht verantwortlich, ver⸗ örtlich sind seine Minister⸗/ drehe sich das Wesen aller con onnellen Staats-Einrichtungen; einfach in der Theorie, dieser aber in der Ausfuͤhrung eine bis jetzt nicht uͤber⸗ ne Schwierigkeit dar. Diesen Grundpfeiler der Ver⸗ habe man in einem Nachbar⸗Staate, wo man den Koͤnig und Ninister zugleich verantwortlich machte, plötzlich einstürzen hie Folge davon sey die Erschuͤtterung einer halben Welt die Frage selbst aber sey unerledigt geblieben. Ein Ge— ber die Verantwortlichkeit der Minister sey besonders von eiten Kammer als eine Haupt⸗Garantie des staͤndischen We⸗ etrachtet worden. Es sey daher bemerkenswerth, daß nun „von dorther eine Motion ausgehe, welche, statt dem ge— hten Ziele naͤher zu ruͤcken, von demselben zu entfernen

Denn je groͤßer die Unabhaͤngigkeit der untern Glieder r Stufenleiter der Diener-Hierarchie, desto abhaͤngiger von ihrer Handlungsweise die Wirksamkeit der hoͤhern esto schwieriger die Ausfuͤhrbarkeit eines Gesetzes uͤber die twortlichkeit der Minister. Der Redner ging darauf zu inzelnen Punkten uͤber, in welchem nach der Adresse der n Kammer die Erganzung des Edikts uͤber die Rechts Ver⸗ sse der Staats-Diener in Hinsicht auf ihre Selbstandigkeit den soll. In Bezug auf die herausgehobene Unabhängigkeit der sdiener als Glieder der Volks⸗Kammer, bemerkte er, daß ztaatsdiener durch ihren Stand als solche nicht schon zur ttung des Volkes nothwendig berufen seyen. Es lasse sich

s nicht verkennen, daß eben in der unbeschraͤnkten Theil⸗ ßer Staatsdiener an dem staͤndischen Wirken in manchem Gefahr fuͤr die Freiheit liegen koͤnne. Denn es waͤre h, daz sie vielleicht gänzliche und voͤllige Unabhaͤngigkeit üngen strebten, und somit aufhoöͤrten, Diener zu seyn, daß sie sich unbedingt mit der Quelle vereinigten, aus der Beamten-⸗Macht urspruͤnglich geflossen. Der Redner deu ndlich an, wie Aenderungen im Staatsdiener, Edikt auf ntgegengesetzten Grundlagen beruhen muͤßten, als sie die Kammer in Antrag bringe. Es wurde hierauf be— en, die Diskussion uͤber diesen Gegenstand nach dem Druck Berichts sogleich vorzunehmen.

Frankfurt a. M., 24. August. Im Laufe der letzten E hat sich in Beziehung auf den Effekten Handel nur wenig rkenzwerthes ereignet. Geschaͤftsstille war vorherrschend, und gurse, obwohl flan, erlitten nur geringe Schwankungen. Die reihischen Fonds variirten kaum um in pCt. und die Hal⸗ chen Integrale um j z pCt. Die Horoe— Metalligues blie⸗ ungeachtet der niedrigeren Amsterdamer Notirung taͤglich pr. ant begehrt; zwar zeigten sich auch viele Abgeber, allein das reichte hin, den Cours vor namhaftem Sinken zu bewah⸗ Weniger guͤnstig stellte sich die Konjunktur fuͤr die Hollaͤndi⸗ Papiere. Waͤhrend, wie oben bemerkt, die Integrale nur

pCt. wichen, gingen die proc. um pCt. und dle 43proc.

kats⸗Obligetionen um 11 pEt zuruͤck. Da man indessen an⸗ „dgß an der Amsterdamer Börse mehr die eingetretenen star⸗ erkaͤufe, als irgend ein politischer Grund das Fallen hervor⸗ dt, Fe, blieben die Holläͤudischen Fonds am Schlusse der Woche billiger gewordenen Preisen eher gefragt, als ausgeboten. rale, die man am 23. August Vormittags zu 493, und proc. dische Obligationen, die man zli 93 verkaufte, hoben sich Boͤrse unter lebhaftem Begehr auf 50 und 83. In allen tr couranten Staats-Papieren ging aus Mangel an Auftraͤgen geringer Speeu latsonslust fast gar nichts um. In Spani—

5 und 3proc. wurde etwas gemacht; auch waren Barmßaͤdti—⸗

nd Preußische Loose in kleinen Posten begehrt. Das baare ist wieder abondanter geworden. Für den Zins⸗Genuß waren Hz'oe Metalliques, so wie 2 und Yproc' Hollaͤndische Papiere de September willig in Prolonggtion unterzubringen. Dis⸗ steht 35 33 pEt. = J Wechsel-Geschaͤft herrscht wenig Abgleich von Amsterdam F. S mehrere Posten gekauft wur? dist, dennoch viel davon am Platz. Die Vorraͤthe der De⸗ uf London, Hamburg, Berlin und Paris haͤufen sich, indem davon gebraucht wird. Wien in Eönvent M. k. S. ist zu uujubringen. Nach schrsft. Heute, am Sonnabend, blie⸗ tr, ungeachtet der von Amsterdam und Paris niedriger ge⸗ nen Nottrung, die Fonds ziemlich beliebt und fest im Cours. ens war das Geschaͤft nicht von Bedeutung.

Oesterreich.

Wien, 21. August. Man behauptet nun als ganz daß die Herzogin von Berry sich in Kurzem zu der Fa— Königs Karl X. und ihren Kindern nach Praͤg begeben Von den bis jetzt in Gallizien dislocirt gewesenen rten Polen sind einige hundert kuͤrzlich auf ihr Verlangen riest befoͤrdert worden und bereits auf Nord⸗Amerikani⸗ Schiffen nach den Freistaaten von Nord⸗Amerika abgegan⸗ m dort eine neue Heimath zu fuchen. Nach Briefen Hhelgrad soll in dem neuesten Vertrage Rußlands mit der bauch Serbien's gedacht seyn. Die der Pforte bisher ndenen Hoheits-Rechte waren dadurch insoweit modificirt n, daß die Tuͤrkischen Besatzungen in den 4 befestigten Zabatz (Schabatz), Semendria, usitza und Solop fur sukunft aufhören und diese Platze binnen Jahresfrist ge⸗ und der Serbischen Regierung uͤbergeben werden sollten; „daß die Verhaͤltnisse der Festung und Stadt Belgrad, dtimmung des jaͤhrlichen Tributs, so wie alle ubrigen sshen Angelegenheiten durch Verhandlungen in St. Pe⸗ tg, statt wie bisher in Konstantinopel, in Anwesenheit sher und Serbischer Bevollmächtigter ihrer definitiben ligung entgegengefuͤhrt werden sollten. Aus Alexandrien wir schon seit geraumer Zeit keine Nachrichten von Be— lleber Livorno geht heute Die Meldung von dort ein, daß ef des Handlungshauses Tossitza in Aegypten, Herr Mi—⸗ vMsitz, von der Grlechischen Regierung zu ihrem Gene— nnsul in Aegypten ernannt worden ist; derselbe war eben begriff, mit dem Gefolge des Vice⸗Koͤnigs nach Kandien zu und sich von da nach Nauplia zu begeben, um seine In⸗ sonen in Empfang zu nehmen.

ram, 20. August. Am 12ten d. M. wurde hier der dhein zu einem Theater⸗Gebaͤude gelegt, welches auf Kosten Hhiesigen Buͤrgers, Namens Stankowich, erbaut wird, der urgangenen Jahre das Gluck gehabt hat, 30, 000 Stuͤck fen in der Wiener Guͤter⸗Lotterie zu gewinnen

. Schweiz. Eürich, 21. August. Sonntag, den 2östen d., soll sich der

süische General Verein der Eidgenossenschaft im Vororte versammeln.

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Die Frankfurter Ober- Post, Anmts-Zeitung giebt folgendes Schreiben aus Zurich vom 18. August: „Seit drei Jahren ist die Schweiz, die sonst gluͤcklich, frei und unge⸗ truͤbt war, der muthwilligsten Umwaͤlzungssucht preisgegeben, ein ernst warnendes Vorbild, daß nichts vor Revolution schuͤtzt, sobald die Regierung zu schwach wird, die Aufhetzung und Bethsrung der Volksmasse zu verhindern. Lange indessen hatte das Prinzip der Erhaltung noch einige feste Anhaltpunkte; durch diese würde das revolutionnaire noch einigermaßen im Schach erhalten, und so lange dieser, wenn auch ungleiche Kampf bestand, niochte man begreifen, daß die kalte Diplomatie keinen dringenden Beruf fuͤhlte, in unsere Angelegenheiten einzuschrei⸗ ten. Die Europaͤischen Maͤchte haben die Schweiz als selbst— staͤndigen Staat unter der Bedingung anerkannt, daß sie aus 22 souverainen und untheilbaren Kantonen bestehe. Augenschein—⸗ lich nun wurden diese Grund⸗Bedingnisse schon vielfach verletzt; die Sou verainetaͤts⸗ Rechte mehrerer Kantone wurden mit Fuͤßen getreten, in mehreren gewaltsam die Landes⸗ Trennung betrieben, alle Anstalten endlich zur Einfuͤhrung einer Centralitaͤts⸗Ver⸗ fassung vorgenommen. Da indessen kein Kanton Klage fuͤhrte und das Centralitaͤts⸗ Projekt noch nicht zum Beschluͤsse kam, so mochte es den Maͤchten gleichguͤltig scheinen, ob diese oder jene Veranderungen in‘ den Kantonal⸗ Verfassungen vorgingen, diese oder sene an die Regierung kamen. Doch ganz anders sind die Verhaͤltnisse jetz. Durch die juͤng— sten Ereignisse in Schwyz und. Basel Find“ die letzten Damme, die dem Revolutions Geiste noch einigen Wi⸗ derstand, leisteten, niedergerissen worden. Die Propaganda hat vollständig gesiegt, und nichts steht ihr weiter im Wege, um aus der Schweiz ihre feste Burg zu machen, aus der sie ganz Europa bekrlegen kann. Bereits ist der Presse gelun⸗ gen, durch Luͤgen, Verleumdungen und Aufhetzungen alle Be— griffe zu verwirren und das sonst achtbare Schweizer⸗Volk zu demoralisiren. Wilder als je treibt sie es jetzt. Die wenigen Blaͤtter, die dem Unwesen noch entgegenarbeiten, sind einge— schuͤchtert oder verstummt. Despotisch werden die Meinungen verfolgt; in Bern ist schon seit geraumer Zeit eine geheime Polizei organisirt, und Thatsache ist, daß vielfach verdächtige Briefe gesffnet oder unterschlagen werden. Wen nicht glau— ben mag, daß die Schweiz in Kurzem einer totalen Radika— lisirung unterliegen muß, daß sie bereits der Heerd und die eigentliche Werkstätte der allgemeinen Umwaͤlzungs-Faction ge—

worden ist, der lese die Schweizerischen Tagblaͤtter, lese die Ver—

handlungen und Beschluͤsse der großen Raͤthe und der Tag⸗ satzung. Ich meine zuerst die oͤffentlichen Blaͤtter, weil sie

die maͤchtigen Werkzeüge der Propaganda, die Organe der

Klubs, der sogenannten Schutz⸗Vereine und Freischaaren sind, und diese die Schweiz beherrschen. In den bedeutendsten Kan⸗

tonen haben die Radikalen schon lange die Allgewait, und ohne Scheu verfolgen sie nun ihre Plane; allein auch andere Kan— tone reichen ihnen jetzt die Hand, wie Graubuͤndten, Tessin und selbst Genf, die Entzuͤndung des eigenen Hauses verhuͤten zu konnen. Empoͤrend sind die Gewaltthaten, die im Uebermuth des Sieges uͤber Schwyz und Baseil beschlos⸗ sen wurden, seit beide sich der Tagsatzung in die Arme werfen mußten, uber Schwyz, die Wiege der Schwei— zerischen Freiheit, und Basel, das mit seinem durch strenge Sparsamkeit erworbenen Reichthum jedes gemeinnuͤtzige Unter⸗ nehmen stets freigebig unterstuͤtzte. Beide werden durch Trup— pen erdruͤckt, beide sollen durch Demuͤthigungen in den Staub getreten werden. Ohne Ruͤcksicht auf Anspruch der Stadt, ohne Ruͤcksicht auf das Recht und die Wuͤnsche so vieler Gemeinden, die mit der Stadt verbunden bleiben wollen, ist so eben in Ba— sel die Total-⸗Trennung beschlossen worden. (Il faut de l'arhi- traire, sagte der staatskluge Genfer Gesandte.) Die Commis⸗ saire selbst trugen auf Verminderung der Truppen an, sie selbst erklaͤrten, daß in der Stadt Ruhe, auf der Landschaft nur Wi— derspenstigkeit herrsche; der Tag satzungs⸗Praͤsident aber erwiederte,

daß noch lange nicht geschehe, was die Vereine wollten und

die Besatzung wurde noch vermehrt! Gehorsam wie Untertha⸗

nen erschienen gestern Abgeordnete von Basel zur Tagsatzung; doch kaum zeigten sie sich in der Versammlung, als Schnell von Bern diese mit der Erklarung verließ, er sitze nicht neben Hoch— verräthern, und die Gesandten mußten wieder abreisen, und mit dem Beschlusse, nur Stadt-Gesandte wuͤrden zugelassen, und erst nach feierlichster Erklarung, daß die Stadt je⸗ den Tagsatzungs? Befehl (er fordere Brandschatzung oder Kopfe) zum Voraus genehmige, und dies, und Alles, was noch verfuͤgt wird, muß Basel, muß Schwyz dulden, wenn keine fremde Macht sich fuͤr die Mißhandelten schnell verwendet. Es handelt sich nicht bloß darum, ob die Humanität trock— nen Auges zusehen soll, bis in einem Lande mitten in Europa eine tyrannische Faction jede Art von Gewaltthaͤtigkeit ausübt, die Rechte Unzaͤhliger mit Füßen tritt, Tausende zur Verzweiflung bringt und die bluͤhendsten Staͤdte zu Grunde richtet. Es handelt sich noch darum, was dieses kleine Land fuͤr ganz Europa seyn wird. Die Schweiz, wie sie war, stark zur Vertheidi⸗ gung durch ihre Lage wie durch ihre Vielkoͤpfigkeit, war ein wichtiges Element zur Erhaltung des allgemeinen Friedens. Die Schweiz, wie sie seyn wird, wird ein Vorwerk Frankreichs und dessen Vasall, ein Saminel- und Waffenplatz fuͤr alle Empoͤrer der Nachbar⸗Staaten, die Werkstaͤtte fuͤr alle Umwaͤlzungs-Plaͤne der Propaganda und ein Vulkan, der alle Staaten des westlichen Europa erschuͤttern wird.“

Ba sel, 22. August. (Frankfurter Ober⸗Po st⸗Amts⸗ Zeitung.) Eine Gesandtschaft von den saͤmmtlichen 12 Ge— meinden in und um das Reigoldswylerthal ist mit einem Schreiben an die Tagsatzung in Zurich abgegangen, in welchem sie die Nachtheile einer Trennung gquseinandersetzen und darauf hindeuten, daß keine Trennung beschlossen werde. Der große Rath hat so eben mit 43 gegen 23 Stimmen folgende Erklaͤrung dekretirt: „Wir Buͤrgermeister und großer Rath des Kantons Basel haben nach Anhoͤrung der Berichterstattung Unserer am ten d. M. an die Tagsahßung nach Zuͤrich abgeordneten E. Gesandtschaft, nach Einsicht eines Tagsatzungs⸗Beschlusses vom 20. d, und in Betracht, daß seit der militairischen Besetzung der Stadt Basel die Anerkennung der Tagsatzung und ihrer Beschluͤsse fuͤr Uns als eine unausweisliche Folge zu betrachten sey, beschlossen: nach der im S.“ des erwaͤhnten Tagsatzungs⸗ Beschlusses enthaltenen Aufforderung, die Lostrennung von der sogenannten Sarner Konferenz in Gemaͤßheit des Tagsatzungs⸗ Beschlusses vom 12. August letzthin und die Anerkennung der Tagsatzung, so wie der fruͤher von derselben gefaßten Beschluͤsse, betreffend die Angelegenheiten des Kantons Basel, foͤrmlich aus⸗ zusprechen.“

Italien.

Mo dena, 17. August. (Frankfurter Zeitung). Vor ohngefaͤhr 14 Tagen wurde in unserer Naͤhe, in dem Staͤdtchen

St. Polo im Gebirge, zogs gerichtete Verschwoͤ ein Piemonteser und ein ehemaliger

des Komplotts, verhaftet und gefaͤnglich hatten nichts weniger im Sinne, Durchreise nach Massa zu ermorden, weß terblieb. In Piacenza rotteten rere hundert Muͤßi men und bewarfen gab Feuer auf das worauf sich die Volksmasse vor Kurzem 79 zum wollten aber noch vor achtern delt worden waren, auslas

zwei Gefängnißw

erdrosselten den

Jetzt erst wurde die

in ihre Gefaͤngnisse z den vor ein paar Tagen, Gefaͤngnißwaͤrters, mit h

sequistrirte oder conf ben werden. Die zahlt, jedoch den 9

Koͤnigin erklaͤrt,

5 Uhr musterte

allen Festern sah man um 9 Uhr war Diner, ral Parker, Lord William Russell, der B sul Hoppner, Admiral Napier, die Her Terceira und der Praͤsident der von Porto⸗Santo, zugegen waren.“ Die Times enth bon vom 12ten d. M., Herzog von Terce 14⸗- bis 1500 Mam

sire. Mit dem

ach Santarem h droisten konzentrirt werden sollen. Deserteurs heruͤber; an sie unterweges arge E Gunsten der Constitution ihrem Marsche durch die suͤdlichen zucht beobachtet haben. Vertheidigungs⸗Hustand ge Deserteurs von CLadavals bracht werden, um einer koͤnnen. General Rom abgelehnt, seine Leute Soldaten, und sie sollen n ral Napier ruͤstet Schiffe seln und Angola aus, die hen sollen. Bei der ploͤtzlichen Be ansehnliche Vorraͤthe len, auch 6, 000 Pfund in baarem Ge Miguelistischen Anleihe. 1Iten d. mit 2000 Gewehren fuͤr Dom

pitain den jetzigen Stan g war natuͤrlich ho onnellen Chronik ist der leihe von hoöͤchstens 800 Contos de Rei schienen, welche in drei Jahren wieder

zwar besonders durch den Ertrag von chen) Guͤtern; sie traͤgt sich bis zum 20sten d. zu melden. Summe ist bereits Ganze mit Ende d nister zeigte große Thaͤtigkeit; Einigen vorgeworfen, entschieden auftraͤten. gegen die Geistlichkeit gerichtet. ser nicht, regelmäßig die gnade des Herzogs

seyn; vielmehr versicl nach England und Frankreich a Ruͤckkehr statt des He Pairs⸗Kammer gestellt Dekret wegen Einber Januar angesetzt sey Villa⸗-Novars durch die Mi und allgemein aufs glaͤnze

ein, indem der Ca nicht kannte. Seine Ladun In der constituti

n Mn 4 a de n n,

rung entdeckt.

ggaͤnger in der Nahe ein die Schildwache mit Volk und toͤdtete eine zerstreute. schweren Kerker ver

Portugal. Lissabon, 13. August. Unter nica con stitucionale befindet sich auch eine, verfuͤgt werden, mit der Bemerkt bisher mit unverantwortlicher C sey. Durch ein anderes D sprüͤche, die seit dem 25. erlassen worden, fuͤr null und nichtig erkl theiligten sammt und sonders in inkegru s Scirte Grund⸗Eigenthum ihnen Zinsen der Koͤniglichen Anle eistlichen Corporationen, we vorenchalten werden. stitutionnellen Sache, oder den Afrikanischen Kol worden, sollen eigens von der ein anderes Dekret bes gende Einleitung erhalten sollen: Braganza, Regent de

nthaltenen wodurch Maßregeln

lleichguͤlti ekret werden April 182

Der Kaiser schrieb

haͤlt ein Privat-Se worin es unter ira hatte bei seinem Ein 1, lauter Portugiesen, Algarbien zuruͤckgeblieben; seitdem jedoch hat regulairer Truppen nebst on)

Das Fort

sitznahme Li in die Hände de

Das Schif

Nesse zu hoͤren. von Palmella scheint nicht

er sey mit Spezi bgeordnet und

rzogs von Cadaval an as Kabinet ufung der Cortes b

jert man,

Berlin, 29. Aug. Die ben in den letzten Jahre

eine neue, wider das Leben unseres Her⸗

In Folge derselben sind Richter, als die Haͤupter eingezogen worden. . Herzog auf seiner halb auch die Reise un⸗ einigen Tagen meh— er Thorwache zusam⸗ Steinen, diese aber n der Angreifenden, In Parma befreiten sich irtheilte Arrestanten, ihrer Entweichung ihre Rache an den n denen sie nicht zum Besten behan— a brachen daher in ihre Zimmer ein, ließen den andern fuͤr todt liegen. Wache aufmerksam, und trieb sie Neun von diesen Verbrechern wur— als Anfuͤhrer bei der Ermordung des m Strange hingerichtet.

den in der hiesigen Cro— Dom Pedro's gegen die Cholera diese furchtbare Seuche gkeit behandelt worden alle politische Rechts— 8 im Namen Dom Mi art, und sollen die Be— n restituirt,

Verordnungen

„vergossen viele T aters, der seine Tage g beendigt, die Se. Kaiserl. Majestäͤt nun⸗ auf ein Blatt Papier, Zeilen: IIum siiho te P. Pedro.“ Juli um zahlreiche

255 1

„Am 31.

M

hreiben aus Lissa⸗— Anderm heißt: „Der ruͤcken in Lissabon nur a die Franzosen in derselbe 50 6 Mann nen organi—⸗ vorruͤckende Bewegung le Streitkraͤfte Es kommen fortwaͤhrend vsele dere begeben sich in ihre ewaltthaͤtigkeiten veruͤb nellen gere

Pferden und 10 Kano 11ten d. begann eine in, wo zum 16ten d. al

Heimath, en, ichen kann, indem diese auf Provinzen die strengste Manns⸗ Peniche ist in vollk setzt, die Garnison 800 Division; sie

dieses Monats abge— ssabons sind sehr r Constitutionnellen gefal⸗ lde, der Ertrag d erseverance lief am Miguel in den Taso Angelegenheiten chst willkommen. Prospektus einer An; s (900,000 Rthlr.) er— getilgt werden soll, und (d. h. geistli⸗ heilnehmer haben eil der gedachten und man glau hen werde. den anderen daß sie auf dem W Eine Menge von D

National- 5 pCt. Zinsen, und T Ein Viertl al Bari gezeichnet er Woche einge Der

ege der

Die

Franke schen Stiftungen in H n mehrere ansehnliche Ver Ein ehemaliger Zögling des Waisenhauses, D Chirurgus in Englischen Diensten ein beträch

nacht

n,.

auch alles wiedergege⸗ ihe sollen fortbe— sche sich gegen die Opfer der con— Kanarischen und Ostindien

dort zuruͤckgeholt werden. daß alle Gesetze fortan fol— „Dom Pedro, Herzog s Königreichs Portugal und Algarbie ihrer Dependenzien, im Namen der Königin.“ enthaͤlt auch die Beschreibung eines Besuch 29. Juli im Kloster St. Vincent abgest von Portugal begraben liegen. fuͤr Dom Joao VI. Majestaͤt, heißt es nen über die sterblichen als Opfer einer Verfolgun mehr überwunden haben. welches er am Grabe befestigen ließ, folgende Sass iuon. uro silio ie vin ga rd. 29. de Jul Ferner liest man in demselben Blatte:

om Pedro die Truppen. Menschenmasse war auf dem Praga de Rocio verse zamen mit den National-Farhen. bei welchem saͤmmtliche

Die Cronica s, den der Kaiser am wo die Koͤnige Er ließ dort eine Seele und Donna Carlota Joquing lefen. in diesem Berichte, Ueberreste eines V

inister, Admi⸗ ritische General-Kon— zoge von Palmella und zipal⸗Kommission, Graf

ommenen Mann stark, meist soll jedoch auf 20002 n Ueberfalle Bourmonts widers arino's Dienste hat die Regieru angenommen; es sind auserlesene ach Peniche geschickt werden. nach Madeira, den Capvperdischenn noch vor Ende

bt, daß das Finanz⸗Mi⸗ Ninistern wird von Reformen zu ekreten ist sichtlich Inzwischen versaͤumt der angebliche Un— gegruͤndet zu al⸗ Auftragen solle nach seiner die Spitze der ist mit einem eschaͤftigt, die zum 1sten Geruͤcht der guelisten wurde Lissabon ndste erleuchtet.“

NRaͤumung

isse erhalten. ege, welcher sich als tliches Vermögen er—

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