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Preußi
Berlin, Sonntag den 1stten September
Allgemeine
schet Staats- Zeitung.
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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz ist nach Stettin, und Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Kronprinzessin, Die Prinzessin Wilhelm (Gemahlin des Sohnes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) und Der Prinz und die Prinzessin Karl sind nach Schwedt pon hier abgereist.
Der bei dem hiesigen Stadtgericht angestellte Justiz⸗Kom⸗ nissarius Garmatter ist zugleich zum Notarius publicus in hem Departement des Kammergerichts ernannt worden. Die bisherigen Land- und Stadtgerichts⸗Assessoren Brand md Esch sind * Justiz-Kommissarien bei dem Land- und kEFtadtgericht zu Dortmund und zugleich zu Notarien in dem Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Hamm bestellt worden.
Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats-Mi— ker Freiherr Wilhelm von Humboldt, von Norderney. Se. Excellenz der General-Lieutenant, Chef der Gendarme⸗ ie und Kommandant von Berlin, von Tippelskirch, aus en Rhein⸗Gegenden. Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und interimistisch kom⸗ ndirende General des Isten Armee -Corps, von Natzmer, on Danzig. . .
Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche heheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und ; vollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, von Ribeau— Kyerre, nach Schwedt.
. Se. Excellenz der Kaiserl. Oesterreichische Feldmarschall⸗Lieu— enant und Keen aer am Kaiserl. Russischen Hofe, Graf von icquelmont, nach Dresden.
Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheime sath Speransky, nach St. Petersburg.
Zeitungs⸗Rachrichten. Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 24. August. Vorgestern wurde das der neuen Admiralität erbaute Schiff „Wlademir“ von 8 anonen, in Gegenwart Ihrer Majestaͤten des Kaisers und der aiserin, Seiner Kaiserlichen Hoheit des General-Admirals hnstantin Nikolajewitsch und Seiner Königlichen Hoheit des Rinzen Albrecht von Preußen, vom Stapel gelassen. Dieses 33. Mai 1632 angelegte Schiff hat den Schiffs-Ingenieur— zberst Kaversnew zum Baumeister gehabt und den Eapvitain Mm 1sten Range, Kischkin, zum Commandeur erhalten. Durch Tages-Befehl vom 17ten d. M. sind verordnet wor⸗ n: Zum Kommandirenden der 16ten Infanterie-Division, der Heneral⸗ Major Majewski; zu Divisions-Chefs: von der 17ten Division, der General-Lieutenant Reibnitz; von der 18ten, der Feneral-Lieutenant Otroschtschenko; zu Brigade⸗Commandeuren: er General⸗Major Linden 11, von der 1sten Brigade der 16ten jnfanterie⸗Division; der General⸗Major Pinabel, von der 2ten Rigade derselben Division; der General⸗Major Warpachowski, n der 1sten Brigade der 17ten Infanterie -Division; der Ge— ral⸗Major Briseman von Netting, von der 2ten Brigade die— Diviston; der General⸗Major Balbekoff, von der 1sten Bri— ade der 18ten Infanterie-Division; der General⸗Masor Unge— luer, von der 2Tten Brigade derselben Division. Der Kom— Nhndirende des abgesonderten Grenadier-Corps, General⸗Lieute— mn gef l, ist zum Commandeur dieses Corps ernannt. Se. Majestaͤt haben ein Gutachten des Reichs-Raths be— zt, welchem zufolge wegen Annaherung des letzten im Maͤrz erfolgenden Termins zur Ertheilung der Coupons auf die kate der 2ten fuͤnfprozentigen Anleihe, vermittelst der Zei⸗ n in Sankt-Petersburg, wie auch in London, Berlin, dam und Hamburg, bekannt gemacht werden soll, daß die
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ttheilung neuer 24er Coupons auf die Certifikate der 2ten
ö infprozentigen Anleihe bei Vorzeigung der Original-Certisikate n der Reichsschulden⸗Tilgungs⸗Kommission mit dem Anfang
S Oktobers 1833 beginnen, und daß zur Vorzeigung solcher Ertifikate und zum Empfang neuer Coupons ein Termin von 8 Monaten bestimmt werden soll. j Der Kriegs⸗-Minister, General⸗Adjutant Graf Tschernitschew, von Nowgorod hierher zuruͤckgekehrt und der General-Adju— nt Berg, General⸗Quartiermeister der aktiven Armee, von hier 1 Warschau abgegangen.
Um die Mittel zu erleichtern, sich mit Getraide zu versor—
* und, zur Verminderung der Preise, ist durch einen am 10ten M. Allerhoͤchst bestaͤtigten Beschluß des Minister⸗-Comité's die
lfreie Einfuhr des Getraides in Koͤrnern vom Auslande in
n Meers uͤber. Naungen, erlau Unkte der Zoll⸗Bezirke von Radziwilov, Skulaͤny und Ismail.
Frankre ich.
KTöäfen des c zen Meers, der Donau und des Asowi—
pPParis, 24. August. Die Koͤnigin der Belgier wird, wie in lagt, nach der Ruͤckkehr der Koͤnigl. Familie aus Cherbourg,
m Besuche hier eintreffen. i gestrige Artikel des Journal des Debats uͤber die Por—
esis bracht. Der Temps erwiedert auf denselben:
ertsch, auf Grundlage der Quarantaine-Ver⸗ worden, und auf der Landgraͤnze uͤber alle
che Angelegenheit hat alle Oppositions-Blaͤtter in Harnisch „Das Jour⸗ des Dabats giebt mit einer, an Begeisterung graͤnzenden äebstverleugnung und Aufopferung Portugal ganz den Englaͤn⸗ n Preis. Das doctrinaire Blatt scheint darüber zu triumphi— n, daß es im Namen Frankreichs allen direkten Einfluß auf
die Angelegenheiten der Koͤnigin Donna Marla aufgiebt. Er— kaufen wir vielleicht um diesen Preis den ruhigen Besitz von Algier und rechnet uns England seine Allianz so hoch an? Por— tugal gehört den Englaͤndern, sagt das Journal des Deébats, wie Belgien Frankreich gehoͤrt. Hat diefes Blatt denn aber vergessen, woher der Koͤnig Leopold gekommen ist? Haͤlt die Konferenz in London oder in Paris ihre Sitzungen? Haben wir dieselbe Macht auf der Schelde, die Großbritanien im Tajo haben wird, und wird Antwerpen das fuͤr uns seyn, was Lissa— bon fuͤr England ist? Sollte man nicht meinen, die ganze aus⸗ waͤrtige Politik des Ministeriums bestehe darin, in schoͤnen Worten zu beweisen, daß es Recht daran thue, gegen unsere Verbuͤndeten wie gegen unsere Feinde die Interessen des Landes aufzuopfern. Bisher war man wenigstens so zurückhaltend, dies erst auszu⸗ sprechen, nachdem die Sache geschehen ünd nicht mehr zu aͤndern war, jetzt aber kuͤndigt man es laut und im voraus, wie einen Sieg, an.“ — Der National bemerkt uͤber denselben Artikel: „So lange es noch kein konstituirtes Portugal giebt, kann man auch noch von keinen positiven Vertragen zwischen England und Portugal sprechen, auf welche ersteres sein ausschließliches In— terventions-Recht stuͤtzen koͤnnte. Richtig dagegen ist die Be— , gn, daß England durch die Gewalt der Dinge, durch die age, so wie durch das Alter und die Natur seiner Handels⸗ Verbindungen diesenige Macht ist, in deren Interessen es am meisten liegt, Portugal zu beschiltzen. Von dieser alten Gemeinschaft der Interessen ausgehend, wird das Englische Kabinet sich aber wohl huͤten, einen Vertrag zu schließen, der die Neutralitaͤt Portugals als Prinzip aufstellte, ünd England dazu verurtheilte, dieses Land ohne Gegenvortheile auf seine Kosten zu vertheidigen. Dies hat aber die Franzoͤsische Regierung in Bezug auf Belgien geschehen lassen. England sieht es zwar gern, daß wir Belgien zu Lande und zur See gegen Holland beschuͤtzen, hat aber nicht zügegeben, daß zwischen Belgien und Frankreich eine ren, dr: d. h. ein Vertrag . der uns zur Vergeltung auch den Beistand Belgiens in den Kämpfen sicherte, die wir zur Vertheidigung des gemeinsamen Prinzips etwa zu bestehen haben moͤchten. Es ist also vollkommen laͤcherlich vom Journal des Döbats, wenn es mit dem Tone eines großen Diplomaten uͤber die Portugie⸗ sische Angelegenheit entscheidet und sich uͤber die Eifersucht gegen
England lustig macht. Wir wollen, daß man den Englaͤndern
in Portugal dasjenige streitig mache, was sie uns in Belgien streitig gemacht haben.“ — Die kaufmaͤnnische Eifersucht gegen England spricht sich am unumwundensten im Jour—⸗ nal du Commerce aus: „Wir erinnern“, 16 dasselbe, gin Bezug auf die Portugiesische Fäage an die Worte, welche Lord Palmerston vor einigen Tagen Herrn Robinson in Betreff der kommerziellen Lage Englands entgegnete: „„Was Portugal anlangt,““ sagte der Englische Minister der auswaͤrtigen Ange— legenheiten, „„so sind die gewohnlichen Handels-Verbindungen und die zwischen beiden Laͤndern bestehenden Vertraͤge waͤhrend der faktischen Regierung Dom Miguels keinen Augenblick unterbro— 5. worden; um so weniger wird dies der Fall seyn, wenn Donna
karia wieder auf den Thron gestiegen seyn wird.““ Aber ge— rade dies ist es, was Frankreich nicht zugeben darf. Der Trak⸗ tat von Methuen, der die Einfuhr der Wollenstoffe in Portugal und die den Portugiesischen Weinen in England bewil— ligten Vortheile stipulirt, so wie der Vertrag von 1810, durch den der erstere bestaͤtigt, und außerdem bestimmt wird, daß alle Englischen Erzeugnisse in Portugal 15 pCt. weniger Einfuhr⸗Zoll entrichten sollen, als die Waaren der uͤbri⸗ gen Nationen, alle diese Vertrage sind jetzt nicht mehr vorhan— den. England selbst hat sie aufgehoben, indem es den Einfuhr— Zoll von Franzoͤsischen Weinen verminderte, und Frankreich muß sich der Erneuerung dieser Vertrage widersetzen, wenn Portugal nicht statt eines Europaͤischen Marktes eine Kolonial-Besitzung Großbritaniens werden soll. Wenn das Journal des Dabats von den Hohen metaphysischer Diplomatie, zu denen es sich so gern erhebt, herabsteigen wollte, so wurde es einsehen, daß die Frage uͤber den Portwein, die es fuͤr so geringfuͤgig hält, eine politische Wichtigkeit hat, indem es mittelst derselben England gelungen ist, sich seit laͤnger denn hundert Jahren der Handels und Seemacht Portugals zu bemeistern.“
Der Messager enthalt folgende Erklarung: „Die Herren Laffitte, Odilon⸗Barrot und Arago ermaͤchtigen uns zu der Ver— sicherung, daß der Bericht uͤber die Unterredung, die sie am 6. Juni 1832 mit dem Könige hatten, in der Broschuͤre: „Deux aus de règne'“ sowohl in dem, was der Berichterstatter sagt, als in dem, was er nicht sagt, vollkommen unrichtig ist; insbe— sondere erklaren sie die Worte, welche Herrn Odilon⸗Barrot uͤber das Programm des Stadthauses beigelegt werden, fuͤr falsch. Herr Bgrrot seinerseits erklärt, daß die Aeußerungen, die man ihm in Rambouillet und auf der Reise nach Cherbourg gegen Karl X. in den Mund legt, auf gehaͤssige Weise entstellt und verstaͤmmelt worden sind. Was Herrn Laffitte anlangt, so ist er voll Unwillen uͤber die Rolle, die man ihn in den letzten acht Tagen vor seinem Austritte aus dem Ministerium spielen laͤßt.
gleichem Grade verleumderisch. Er wartet nur auf Ermaͤchti⸗ gung, um den Beweis durch Aktenstuͤcke zu liefern.“
Die Gazette de France erzählt, Karl X. habe in Prag zu einem ehemaligen Franzoͤsischen Minister gesagt: „Mein lie— ber C. (Chateaubriand ?), wir sind , todt, denken Sie also nur noch an meinen Enkel.“ — Dasselbe Blatt versichert, daß der Graf von Villsèle und der Vicomte von Chateaubriand, diese beiden ehemaligen Gegner, deren Zwiespalt das Schicksal der Restauration entschieden habe, jetzt einig mit einander seyen, und daß der Letztere bei seiner Anwesenheit in Prag dem gro— ßen Geschaͤfts⸗Talente des Grafen von Villele glaͤnzende Gerech⸗ tigkeit habe widerfahren lassen.
Die Regierung hat endlich den neuen Plan zur Errichtung eines Denkmals auf dem Bastille⸗Platze fuͤr die in den drei Juli⸗Tagen Gefallenen genehmigt, und das erste im Jahre 183 entworfene Projekt aufgegeben. Das Monument wird in einer auf einer Basis von welßem Marmor ruhenden bronzenen Saͤule,
Die Worte und Handlungen, die ihm beigelegt werden, sind in
der auf dem Vendome⸗Platze ähnlich, bestehen. Die Namen der gebliebenen Julikämpfer sollen in Relief darauf verzeichnet wer— den. Der Plan ist von dem Architekten Allavoine uͤnd soll auch von demselben ausgefuhrt werden.
Gestern Abend um 11 Uhr begab sich ein Polizei-Commis— sair in Begleitung einer Abtheilung von Stadt-Sergeanten und National-Gardisten nach einem in dem Stadtviertel des Odeon belegenen Hause, wo gerade mehrere Republikaner eine Versamm— lung hielten. Der bekannte Herr Raspail wurde verhaftet; den Uebrigen gelang es, zu entkommen. Unter diesen sollen sich zwei Deputirte der Opposition befunden haben. Heute Morgen sind eine 4 von Verhafts⸗Befehlen erlassen worden. Man sagt, daß die Regierung mehreren republikanischen Vereinen auf der Spur sey, die ihr bisher noch unbekannt gewesen, und unter . Mitgliedern es einige bekannte Oppositions-Mitglieder gaͤbe.
Die in der letzten Zeit hier stattgefundenen zahlreichen polizei⸗ lichen Verhaftungen haben einen Verein fuͤr die persöoͤnliche Frei—⸗ heit hervorgerufen, an welchem Buͤrger aus allen Klassen Theil nehmen. er Zweck des Vereins ist: 1) alle ungesetzlichen Ein— griffe in die persoͤnliche Freiheit zu notiren und durch alle ge— setzlichen Mittel zu verfolgen; 2) einen Plan zur Revision der , , uͤber diesen Gegenstand zu . und denselben der Deputirten⸗Kammer vorzulegen.
Die Tribune enthaͤlt einen Prospektus zu einem Vereine fuͤr die Verbreitung repüblikanischer Buͤcher; darin heißt es un⸗ ter Anderem: „Der Zweck unseres demokratischen Propaganden— Vereins ist, die Voͤlker zu lehren, wie eine Revolution, wenn eine solche eintritt, ihnen, und nicht nur einigen Wenigen, nuͤtz— lich seyn kann.“
Ker Kurzem ist bei dem hiesigen Buch haͤndler Gosselin eine Geschichte „Karl Eduard's, des letzten Prinzen aus dem Hause der Stuart's,“ in 2 Bänden von Amédsée Pichot erschienen. Das heutige Journal des Débats giebt eine von dem Pro⸗ fessor Saint⸗Marc Girardin verfaßte Beurtheilung dieses Wer⸗ kes, an deren Schlusse es heißt: „Das Buch des Herrn Pi— chot gehoͤrt zu der geringen Anzahl ernster Werke, die in den letzten drei Jahren erschienen sind, und ist ohne Zweifel eines der besten. Anziehend wie ein guter Roman, unterrichtend wie ein Geschichtswerk, wirft es auf eine große Epoche der Englischen Geschichte ein helles Licht und einen merkwuͤrdigen S* . auf die Geschichte unserer Tage.“
Im naͤchsten Monate soll in La Ferté⸗Milon, dem Geburts⸗ Orte Racine's, die von dem Bildhauer David verfertigte Sta—⸗ tue dieses großen Trassdien⸗-Dichters aufgestellt werden.
Der Unter⸗Militair⸗Intendant Valade, der mit dem Gene⸗ ral Solignac als Verwaltungs⸗Beamter bei der Portugiesischen Armee nach Porto gegangen war, ist von dort wieder hier an—
ekommen; er ist von Dom Pedro zum Ober-Intendanten der rmee ernannt und wird in dieser Eigenschaft in Kurzem nach Lissabon zuruͤckkehren.
Im Tajo befinden sich gegenwärtig nur zwei Franzsͤsische Kriegsschiffe, die Korvetten „Bayonnaise“ und „Capricieuse“. Die letztere hat den Obersten Guyot, Adjutanten des Marschall Soult, nach Lissabon gebracht.
In den suͤdlichen Departements kommen noch immer von Zeit 9 Zeit Piemontesische Fluͤchtlinge an.
riefen aus Toulon zufolge, ist das Linienschiff „Ma— rengo“ mit 583 Militairs am Bord, die es nach der Quaran— taine⸗Anstalt von Marseille bringen soll, am 19ten d. M. in Toulon vor Anker gegangen, da ein heftiger Sturm ihm nicht gestattete, seine Fahrt bis dahin fortzusetzen. Der „Marengo“ war am 4ten von Navarin abgegangen und hatte die Schiffe „Suffren“, „Herminia“ und „Artemisia“ dort zuruͤckgelassen, welche die uͤbrigen Truppen des Occupations-Corps, sammt dem Kriegs-⸗Material an Bord nehmen sollen; die „Herminia“ sollte am 6ten, der „Suffren“ mit dem General Güuchéneue am 10ten oder 12ten und die „Artemisia“ einige Tage spaͤter unter Segel ehen. Mit diesen Schiffen kommt der Rest der Franzoͤsischen ruppen auf Morea nach Frankreich zuruͤck.
Die Fregatte „Victoire“, die unlängst aus Algier in Tou— lon eingelaufen ist, hat unter andern auch die Vachricht mitge— bracht, daß die Einnahme und Besetzung der Stadt Mostaga— nim die Araber sehr aufgebracht und die umliegenden Stamme bewogen hatte, in Masse aufzustehen, um die Franzosen von diesem Punkte wieder zu verjagen. Demzufolge war gleich nach der Besetzung von Mostaganim diese Stadt von einem großen Schwarm Araber belagert worden, so daß der General Des—⸗ michels, der seine Anwesenheit in Oran fuͤr unerläßlich hielt und sich wohl sagte, daß er bei der Menge von Feinden den Ruͤck— weg dorthin nicht wuͤrde zu Lande antreten koͤnnen, ohne sich der groͤßten Gefahr auszusetzen, den Entschluß faßte, sich auf der bei der Stadt vor Anker liegenden „Victoire“ einzuschiffen. Er that solches, indem er die Tuͤrkische Garnison von Mosta— ganim gefangen mit sich fuͤhrte Kaum war er aber unter Segel gegangen, so benutzten die Araber seine Abfahrt, um am Strande eine vortheilhafte Position einzunehmen; sie bemaächtig— ten sich bald aller Fahrzeuge, die sie am Ufer fanden, und ver— brannten sie, nachdem sie die Mannschaft derselben ermordet. Dieses Ereigniß waͤre in seinen Folgen für die Franzosen in⸗ sofern von großem Nachtheile gewesen, als die Verprovianti⸗ rung der Garnison wahrend des Winters sehr erschwert worden ware. Bald erschien indessen die Brigg „le Hussard“, die un— terweges von der „Victoire“ von dem, was sich vor Mostaga— nim zugetragen, unterrichtet worden war, und stellte sich bis auf Pistolenschußweite vom Ufer auf, von wo aus es ihr bald gelang, wenigstens die Kuste von den Arabern zu säͤubern. Gleich nach seiner Ankunft in Oran sandte der General Desmichels der Gar⸗ nison von Mostaganim die zu schwach war, um sich mit den Ara— bern zu messen, eine Verstanꝛ kung und schickte sich selbst an, mit dem Üeberreste seiner disponiblen Truppen, einen Streifzug nach dem Innern des Landes zu unternehmen, um die vor Mostaga— nim lagernden Araber von dort wegzulocken und sie zu bewegen, sich ihrem eigenen Heerde wieder zu nähern. Der General