1833 / 248 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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verlassen. Er sowohl als ein zweiter Courier, der am 29sten von St. Petersburg abgegangen und heute am Aten hier eingetrof⸗ fen ist, bringen Briefe Ihrer Masjestät der Kaiserin an hren Erlauchten Gemahl, und der letzte zugleich die Nachricht, daß die Vermuthung, Seine Majestaͤt wären bei Reval ans Land gegangen, um dort eine ruhigere See abzuwarten, unge ruͤndet gewesen sey. Der Erhabene Gast ist hiernach mit jeder Stunde

in Swinemuͤnde zu erwarten, zumal die stuͤrmische Witterung

nachgelassen hat und der Wind guͤnstiger geworden ist.“ eder . aus Stettin zufolge, waren Se. Majestaͤt gestern Abend um 9 Uhr noch nicht in Swinemuͤnde angekom— men. Die Nachricht von der erfolgten Landung kann in sehr kurzer Zeit in Stettin eintreffen, da das ganze Oder⸗Ufer ent— lang Signal⸗Posten aufgestellt sind. . Heute beging das Koͤnigl. medizinischchirurgische Frie— drich⸗Wilhelms⸗Institut die Feier seines Z sten Stiftungstages. Diese Anstalt, welche sich fortwährend der gnaͤdigsten Fuͤrsorge Sr. Majestaͤt des Koͤnigs erfreut, verfolgt ihren Zweck, tuͤchtige Aerzte fuͤr das Militair auszubilden, mit stets regem Eifer, und ist nicht nur bemuͤht, sich den schon erlangten wohlverdienten Ruf. im In- und Auslande zu erhalten, sondern denselben auch durch fortgesetzte zweckmäßige Benutzung der ihr reichlich durch Koͤnigliche Gnade dargebotenen Mittel zu vermehren und immer fester zu begruͤnden. Dieses ruͤhmliche Streben ist aber auch von dem gluͤcklichsten Erfolge begleitet, wie die große Anzahl der nun schon daraus hervorgegangenen, theils in der Armee fun⸗ girenden, theils als Lehrer an mehreren Universitaͤten wirkenden . te zur Genuͤge beweist. Zur besondern Ehre gereichte der Anstalt an dem heutigen Tage die Gegenwart Ihrer Excellenzen der Herren General -Lieutenants von Schoͤler und Koͤhn von Jaski, des Herrn General-Majors von Rohde, des Herrn Ge— neral⸗Intendanten der Armee von Ribbentrop, so wie mehrerer ' . Stabs-⸗Offiziere, ausgezeichneter Staats⸗Beamten und Ge— ehrten. In Abwesenheit des Direktors, General⸗-Stabs-⸗-A1rztes Dr. von Wiebel, eroͤffnete dessen Stellvertreter, der zweite General⸗Stabs⸗Arzt Dr. Buͤttner, die Feier durch eine kurze Anrede an die Versammlung, gab zunaͤchst eine Uebersicht der seit Gruͤndung des Instituts aus demselben hervorgegange— nen Aerzte, und theilte die Veranderungen mit, welche das letztverflossene Jahr mit sich gefuͤhrt hat. Hierauf hiel— ten zwei Studirende Vortraͤge in Deutscher Sprache uͤber Gegenstände aus der Chirurgie und Chemie, und der Koͤnigl. Stabsarzt Dr. Fest sprach uͤber die am Kopfe anwendbaren chi—⸗ rurgischen Verbaͤnde. Am Schlusse der Feier hielt der Herr dee n. Rath Dr. Hermbstaͤdt eine Rede, worin er, der jetzt aͤlteste Professor bei dieser Bildungs⸗-A1nstalt, historisch das auf⸗ zählte, was Preußens Regenten großmuͤthig fuͤr das Gesund⸗

eitswohl des vaterländischen Heeres und des ganzen Landes ge— than haben. Er schloß mit herzlichen Ermunterungen an die Studirenden der Anstalt und mit innigen patriotischen Wuͤnschen für das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs und des erhabenen Königlichen Hauses.

In die verschiedenen Haͤfen des Stralsunder Regierungs⸗ Bezirks sind im verflossenen Monat 83 Schiffe ein- und 67 aus denselben ausgelaufen. Mit letzteren wurden seewärts unter an⸗ deren Gegenstaͤnden ausgefuͤhrt: 1616 Wispel 5 1178 Wispel Noggen, 4 15 Wispel Gerste und 183 Wispel Malz.

C— Auf dem Binnensee bei Damgarten, im Regierungs⸗Be⸗ zirt Stralsund, ertranken am 25sten v. M. durch das Umschla— gen eines Bootes vier Menschen. Vier andere noch auf dem Schiffe befindlich gewesene Personen wurden anscheinend todt aus dem Wasser gezogen, durch sorgfaältige Behandlung aber wieder ins Leben zurückgerufen. ;

Berichtigung. In der gestrigen Nummer der Staats⸗ Zeitung, S. 1913, Sp. 1, Z. 9 von oben, sind nach: „diesen Gegenstand“ die Worte: „von Einfluß“ einzuschalten.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 31. August.

Niederl. wirkl. Schuld 49. Anl. v. i832 u. 1833 923. Aus- gesetzte Schuld 14. Kanz. Bill. 2145. 683 Anl. Nesp. Oesterr. 914. Preuss. Prämien- Scheine —. Russ. (v. 1823) 101. (v. 1831) 913. 58 Span. 65. 33 do. 413.

Russ. Preuss. Prämien-Scheine 101.

1018

Hamburg. 3. September. . Oesterr. 53 Met. pr. Okt. 931. 48 do, —, Bank, Actien 1206. Engl. Russ. Holl. (v. 18315 9145. Met. in Hamb. Cert. —. Poln. 119. Dän. —.

London, 28, August. Cons. 885. Belg. 95. Bras. 683. Columhb. Port. S8. Séêrips 233. Russ. 105. Integr. 492. 53 95 Span. 231. ö. n Wien, 31. August.

53 Met. 9333. 48 do. 843]. Bank- Actien 12074. Part. Obl. 13531.

Berliner B ör s e,

Den 5. September 1833. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-VJettel. (Prerssss. Cour.)

I,. Bre. id.] , ,, . Geld. ö ö 7 96 1 Grolshz. Pos. do. 4 1101 Ostpr Pfandhbr. 99? Pomm. 4o. 4 1055 105 Kur- u. HNeum. do. 4 55 4

253. Mex. 41. (Rothsch. 51.)

r St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Enz. Obl. 390. 4 Pram. Sch. d. Seel. Kurm. OhI. m. I. C. eum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- GObl. Königsb.. do. Elbinger do. . Danz. do. in Th. z 153 153 Westpr. Pfandbr. 9 98 33 Fre s. Cor. Pri f. Gelcl.

143 1425 1512 It. 151 It. Mt. It. t. 1031 Mt. 2

Lage 1031

Schlesische, do.

9 300 Mee. Kurz

S0 nya Augsburg.... 160 i.

enlah , , og . Leipzig 109 hl. ; Frankfurt a. M. WJ. .. ..... 150 FI. Mi. ——

Petershurg .... . 160g n 3 Woch. Wars chan ur

2

*

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1833. 4. Sept.

Luftdruck .. Lustwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg.

6* n. . 1 e. . 332,58? Par. 333,2 9 Par. 535,0 o . 8,9 0 R. 9, 8 o M 9, 8 0 R 9. . ö * BFlußwärme 8 0 8,29 R. 8, 1 9 R. 6 kwärme 10,82 R. S8 pCt. 90 pCt. Bodenwärme 10,29 R.

) 9. * regnig. 9 Ls. Ausdünst. 0, 73 Rh.

SD. SD. Niederschlag 0, 09 6 Rh. Königliche Schau spiele.

Freitag, 6. September. Im Opernhause: Die Kirmes, komische Oper in 1 Akt, von E. Devrient; Musik von W. Tau bert. Hierauf: 1) Concertino fuͤr die Violine, komponirt und vorgetragen vom Königl. Schwedischen Hof⸗Kapellmeister Herrn F. Berwald. 2) Große Arie von Rossini aus der Oper „Eli— sabeth“, vorgetragen von einer Dilettantin aus Stockholm. 3) Variationen auf Schwedische National-Melodieen, komponirt und vorgetragen von Herrn Berwald. Und: Der Baͤr und der Bassa, Vaudeville⸗Burleske in 1 Aufzug, von C. Blum.

Sonnabend, J. September. Im Schauspielhause: Isidor und Olga, Trauerspiel in 5 Aufzuͤgtn, von E. Raupach. (Herr Grua: Fuͤrst Wolodomir, als Gastrolle.)

Sonntag, 8. September. Im Gpernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von J. Meyerbeer. .

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

In Charlottenburg: Das war ich! Lustspiel in 1 Akt, von Huth. (Herr Grua: den Knecht, als Gastrolle.) Hierauf:

Wolkenzug

*.

Beschaͤmte Eifersucht, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Fra ö Herr Grua: den Graf Kennen, als Gah

Königstädtisches Theater. Freitag, 6. September.

von Ferd. Raimund. ser Buͤhne: Fortunatus Wurzel, als Antrittsrolle.)

Sonnabend, 7. September. Montecchi, Oper in 4 Akten; Musik von Bellini. (Dl roline Stetter, vom Kaiserl. Königl. Hof⸗-Opern⸗Theater zu Giulietta, als erste Gastrolle. Dlle. Sabine Heinefetter meo, als elfte Gastrolle.)

Neueste Nachrichten.

Paris, 30. August. Nachdem der Koͤnig vorgestern mittag Evreux verlassen, ist derselbe am nämlichen Tage 51 Uhr Nachmittags in Lisieux eingetroffen. An der des Departements des Calvados wurden Se. Majestaͤt vg Minister des oͤffentlichen Unterrichts (in seiner Eigensch Mitglied der Deputirten⸗-Kammer fuͤr den Bezirk Lisieur) Praͤfekten und dem kommandirenden General der Provin einem Triumphbogen bewillkommnet. Der Einzug in wo fast alle Haͤuser, bei denen der Zug voruͤberging, mih men-Gewinden und dreifarbigen Fahnen verziert waren, zu Pferde. Nachdem der Konig die National⸗-Garde gen stiegen Hoͤchstdieselben auf der Unter-Praäͤfektur ab, em sofort die Behoͤrden und wohnten, nach eingenommenen tagsmahle, einem Balle im Schauspielhause bei.

Man spricht heute Morgen von einem Briefe, de der Begleiter des Königs aus Evreux hierher geschrieben hat worin von einer Ministerial-Veraͤnderung gleich nach der kehr des Koͤnigs die Rede sey. Marschall Gérard wi nach Conseils-Praäͤsident ohne Portefeuille, Marschall Kriegs-⸗Minister, Graf Mols Minister der auswaͤrtigen legenheiten, Herr Bérenger Großsiegelbewahrer, Herr o Barrot Minister des Innern, Herr Sappey Handels- und Herr Thiers Finanz-Minister werden, Herr Barth! so wie die Präfekten zu Lyon, Lille und Rouen wild Pairs⸗Wuͤrde erhalten. ;

Die Königin Donna Maria ist am 28sten v. M, in gleitung ihrer Mutter und des Grafen von Sampayo, vre angekommen.

Herr Thiers befindet sich noch in der Hauptstadt um wahrscheinlich erst uͤbermorgen reisen.

Der Moniteur giebt in seinem neuesten Blatte der Nummer 232 der Staats-Zeitung enthaltenen) am Artikel des Journal de St. Petersbourg uͤber die Po Angelegenheiten, und bemuͤht sich zugleich, denselben derlegen. .

Der Messager widerruft die Nachricht, daß R Algier bestimmte Kommission sich bereits am 2asten in! eingeschifft habe, und bemerkt, daß man noch auf 2 K 6 warte, die am Zösten noch nicht dort g waͤren.

Heute schloß 5proc. Rente 103. 75. 3proe. 7 5pröc. Neap. 91. 80. 5proc. Span. 67. 3proc. do. 417 Belg 965. 5proc. Roͤm. S893. 4

Frankfurt a. M., 2. September. Oesterr. Hproc. gä46 44 gärr. 4proc. S853. 853. 2lproc. 5 3. 1proc. M Bank⸗Actien 1466. 1463. Part.“ Obl. 1347. Loose zu . Br. Holl. 5proc. Obl. v. 13532 91 6. 91 1. Poln. 593. Br. .

Redacteur Cotteæl.

Gedruckt bei A W. Hal

Allgemeiner Anzeiger für di

Das Maͤdchen aus der Fen oder: Der Bauer als Millionair, Zauber⸗Maͤhrchen in 3 (Herr Plock, neu engagirtes Mitglie

Die Familien Capulen

Bekanntmachungen.

Avertissement.

Im Depositorio des unterzeichneten Gerichts besin⸗

en sich: 1) fur die verwittwete Land⸗ kammer⸗Rath v. Dam⸗ nitz, geb. v. Muehlisch

2) ki a Gottlob olph v. 2

3) * Dorothea Sophie v. zern .

4) für Johanne Christiane riederike, verwittwete v.

avel, geb. v. Heynitz.

5) fur Louise Friederike v. Damnitpz =

6) fuͤr Auguste Wilhelmine v. Damnitzz;. 3 far Friedrich v. Damnitz 8) fuͤr Eleonore Charlotte riederike v. Damnitz.

9) für Maxiane Friederike v.

Damnitz . 2

Summa 112 Thlr. 29 sgr. 75 pf,

welche Summe bei Distribution der vormals unter Aufsicht der Oberamts⸗Regierung zu Budissin verwal⸗ teten, und von dieser Behoͤrde an ung abgegebenen General v. Kyau-Lohsaschen Konkurs⸗-Masse fur jene enannten Interessenten zurückgeblieben sind. Da sich 6. zur Empfangnahme legitimirten Interessenten bis gemeldet haben, dieselben auch ihrem Auf⸗ enthalte nach unbelannt sind, so wird hierdurch rift des §. 3901 des Anhanges zur Allgemeinen Gerichts⸗Drdnung gemaͤß zur offentlichen Kenntniß ge⸗ ,,, 1. . enten . .

vom Tage dieser Bekanntmachung an bei un . ; fur sie ausge worsenen Summen zur ustij⸗Offieianten⸗Wittwen⸗Kasse abgelie⸗

jetzt nicht Vorsch

bracht, daß, wenn sich

nicht melden, die allgemeinen fert werden so

Franlfurt a.

llen. b. O, den 17. August 1833.

Königl. Preuß. Ober⸗-Landesgericht.

16 Thlr. 22 sgr. 2 pf. Heynitsz ö

,

Verkauf von eirea 80 Stuͤck Pferden betreffend. In der zweiten Haͤlfte dieses Monats sollen ohngefaͤhr

S0 Stuͤck sehr gute und tüchtige Pferde in dem

besten Alter, . welche von den Delitzscher, Wittenberger, Torgauer und Bitterfelder Kreisen zum Gebrauch der Delitzscher Land wehr ⸗Egeadron wahrend des diesjaͤhrigen Herbstmanöores bei Magdeburg angekauft worden sind, in Delitzsch oͤffentlich und meistbietend wieder verkauft werden, was ich hierdurch im Auftrage der übrigen Herren Land⸗ raͤthe mit dem Bemerten vorlaͤufig bekannt mache, daß 16 der Tag des Verkaufs jetz noch nicht besimmen laͤt, jedoch durch diese und anpere öffentliche Blaͤtter noch naͤher angegeben werden wird.

Bitterfeld, den 2. September 1833.

Der Königl. Landrath Bitterfelder Kreises. von Leipziger.

Literarische Anzeigen.

Bei L. Hanewald in Quedlinburg ist so eben er= schienen: Kos morama,

oder Gemälde des Schoͤnsten und Mer k— rdigsten ; aus Natur, Kunst und Menschenleben, verbunden mit Erzaͤhlungen, Novellen und humoristischen Aufsaͤtzen in pꝛosaischem und poetischem Gewande.

; Zweite Lieferung. Italien), mit den Abbildungen der Statue des heil. Borrom eo (bekanntlich die groͤßte Statue), der Bor⸗ romaäͤischen In seln, der Piazetta zu Venedig und des Doms zu Mailand. f

Inhalt: Reisebilder aus Ober⸗Italien und die Ver⸗ schwöͤrung der Pazzi, histor. Novelle von L. Storch. (Schluß) Preis. 73 sgr. n

Diese 2te Lieferung zeichnet sich durch die sehr ge⸗ lungene Darstellung der oben erwaͤhnten Abbildungen vor der fruheren ganz hesonders aus.

Exemplare derselben sind zu haben: bei E. S. Mitt /

Handtungen zu Posen, Bromberg, Gnesen, bei Vin⸗ ent in Prenzlau, und bei Stuhr, Bechtold une Hartje und Kecht in Berlin.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Codex diplomati cus Brandenburgenzi= Tontinuatus. Sammlung ungebruckter Ur—⸗ kunden zur Brandenhburgischen Geschichte. Her⸗ ausgegeben von G. W. v. Raum er. 2r. Band. (40! Bogen in gr. 0. Preis 3 Thlr.

Zur Empfehlung dieses Werkes erlaußen wir uns lachstehend eine Beurtheilung des ersten Bandes aus der allgem. Preuß. Stagtszeitung vom 12 August 1831 anzuführen. Es heißt daselbs:

„Wir konnen nicht umhin, die Leser dieser Zeitung, vornehmlich die inlaͤndischen, welche nach einer genauen Kenntniß der vaterlanhischen Geschichte sireben, auf das obige Werk aufmerfsam zu machen, indem wir daf⸗ selbe als ein voriügliches anerkennen. Der Herr Verf. hat dasselbe auf dem Titelblatt und in der Por⸗ rede als eine Fortsetzung von Gerkens Code diplo- imat. Brandenburg,. bezeichnet, und wenn deest aͤl⸗ tere Arbeit als ein Fundamental-Werk an bedeuten, dem Stoff keinen Mangel leiden konnte, so mussen wir doch gestehen, daß die Nachlese des obigen Werks keine geringe ist, und gewiß nach dem Vorliegenden zu schließen, in den Fortfetzungen sein wird. Als hoͤchst schaͤtzbare Zugabe zu der Urkunden⸗Sammlung sind an⸗ jusehen die historischen Einleitungen, welche der Herr Verf. dem zweiten und dritten Abschnitt vorangeschickt hat, und von denen die er ste beson dere Aufschlässe über die Verhaͤltnisse Kurfürst Friedrichs J. zu dem Märki⸗= schen Adel und andere , . Daten jur Geschichte Kurfüurst Friedrichs II. enthalt.“

Der jetzt erschienene zweite Band, welcher seinem Vorgaͤnger an innerm Werthe keineswegs nachsieht, wird sich ohne Zweifel einer eben so beifaͤlligen Auf nahme wie jener, zu erfreuen haben.

Berlin, im September 1833.

Nieolaische Buchhandlung.

ler in Berlin, (Stechbahn Nr. 3), so wie in dessen

Zeichnungen, ein wesentlicher The Volksschriften. , . für gemeinnützige Kenntniss Preis des Jahrgangs 2 Thlr.

Um den todten Worten AÄnschauung und das Volk zu geben, koͤnnen Zeichnungen, Sam aller Art und sonstige wirkliche Darstellungen nug empfohlen und benutzt werden.

Um einen solchen Endzweck zu erreichen, nun an, in die Ausgabe dieses Journals, die für das Volk vassen ünd mit zeich und Holzschnitten begleitet sind, au den Zeitschriften aufgenommen werden;:

4) aus der franzoͤsischen Ausgabe dieses Jon

2) aus le Pere de famille (Ber Haugnatẽr,

3) aus dem Memorial eneyelopedique.

Wir nehmen die Verbindlichkeir auf un künftigen Heften dieser Zeitschrift die Holis zu vermehren, daß sie dem in London horaun den Journal: Penny Magazine, gleichkommen Diese Sammlung sommt seit einigen Monn in Paris und Leipzig in einer willkührlichen mung unter dem Titel: Magasin Pittoresque in nig Magazin heraus. = x

„Im, Allgemeinen sind es die naͤmlichen h die fruͤher in England publieirt wurden, und bei einer Aten und Zten Ausgabe den Verleg tende Geldersparung gewaͤhren; aus diesem si ganz natürlich, daß in diesen Sammlungen we Idee noch eine Meihode herrschend gemacht wen

Alle Qofer, die nothwendig werden, um mi einen Wettkampf mit dem. w, ,, hen, wird unser Journal für gemesnnuͤtzige K bringen, und macht sich hierfur oͤffentlich bindlich. Wir stellen den englischen Zeichm Holistechern, die man ohne Pruͤfung und M unsere deutschen und, franzöͤsischen Zeichner z stecher entgegen, und beweisen auf diese W

unsere Kuͤnstler bei einer gleichen Verguͤtung

lischen wirklich vorzuziehen sind. Bestellungen auf diese Journal nim mt C. F in Berlin, Jaͤgerstraße Nr. I], an.

Allg. Nie derlaͤndische Buchhandlung

2

2 sie edition nach

yreinßisch

I1IIgemeine

Staats- Zeitung.

Berlin, Sonnabend den Tt September

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erb Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg- Schwerin sind Schwedt abgereist.

Ihre Koͤnigl. Hoheit die Herzogin von Cambridge ist Hannover abgereist.

—— .

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

u Frankfurt a. d. O. ist der Diakonus Stoͤhr zu Son— de zum evangelischen Ober⸗Prediger in Lippehne, Superin⸗ tur Soldin; der Prediger und Schul⸗Inspektor Koch zu zum evangelischen Ober-Pfarrer in Arnswalde; der Kan— Kroͤber zum evangelischen Prediger in Falkenstein; der dat Mertens zum evangelischen Prediger in Birkholz, rintendentur Friedeberg; und der Kandidat Sauber- g zum evangelischen Prediger in Glambeck, Superinten⸗ r Arnswalde, ernannt worden.

Abgereist: Der Königl. Großbritanische General-Konsul ry Canning, nach Hamburg.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankresich.

paris, 30. August. Der Moniteur ist mit ausfuͤhr— Verichten uͤber die Reise des Koͤnigs angefuͤllt. Auf dem

von Evreur nach Lisieur war mitten auf der Landstraße Triumphbogen errichtet, unter welchem die Behoͤrden der r Naͤhe gelegenen Stadt Bernay mit 4000 Mann Natio⸗ Harden und einer großen Menge Landvolkes, das aus der egend herbeigestroͤmt war, den Konig erwarteten. Nachdem

af. die National⸗Garde gemustert, stiegen Hoͤchstdieselben Pferde und nahmen auf der unter dem Triumphbogen er— ten Estrade Platz, wo der Maire und demnächst der Praͤsi⸗ des Handels-Gerichts von Bernay Anreden an Se. Maj. ten. Der letztgenannte Beamte aͤußerte in seiner Rede

Anderm Folgendes: „Sire, wenn bei unserer glorreichen blution von 1830 alle Freunde der Freiheit Ihre Thron⸗ eigung mit einstimmigem Beifall begrüßten, so fühlten der del und der Gewerbfleiß nicht minder lebhaft, als die uͤbri⸗ Srändt, daß eine Zukunft des Gluͤckes, der Wohlfahrt des Ruhmes fuͤr unser schoͤnes Land sich aufthue. Beztkk von Bernay liebt, wie die Mehrzahl der Franzosen, Ordnung und wahrhaft freisinnige Einrichtungen. In der tik wie im Handels-System wuͤnschen wir eine sichere und gKlig fortschreitende Freiheit; wir sind der Ansicht, daß man i. die Throne dadurch befestigt, daß man den Koͤnigen ahrheit sagt, die Privilegien verdrängt und auf Willkuͤr Mißbraͤuche aufmerksam macht. Diesen Prinzipien, zugleich auch der nationalen Regierung treu, die wir herbeigewuͤnscht h, bitten wir Sie, stets auf unseren zwar schwachen, aber mn nicht minder aufrichtigen und loyalen Beistand zu rech— Der Koͤnig erwiederte hierauf: „Allerdings, Herr sdent, muß die 26 zu dem Ohre der Koͤnige, sie muß auch zu dem der Nationen , . Jetzt haben die Vol ihre Schmeichler, wie einst die Könige die ihrigen hatten, diese Schmeichler wissen die Wahrheit eben so gut zu ent— n, als sie durch Schmähungen und Verleumdungen zu un— ücken und zu verdunkeln. Es ist Sache der Zeit und des andigen öffentlichen Sinnes, diesem Treiben ein Ende zu en. Der Volksgeist gelangt nur dadurch, daß er sich von

Leidenschaft und Parteilichkeit befreit, zu einem gesunden

eile iber die Dinge und zur Einsicht in seine wahren In— en. Ein Schreiben aus Cherbourg vom 29sten d. M. mel— „Das unter dem Befehl des Contre⸗Admiral Baron Mak— auf hiesiger Rhede liegende Geschwader, aus 3 Fregatten, 3 etten und 2 Briggs bestehend, wird von dem Koͤnige waͤh⸗ seines hiesigen dreitägigen Aufenthalts gemustert werden eine kleine Fahrt in die See unternehmen. Es werden noch ere kleinere Kriegsschiffe erwartet, welche an den hiesigen föfcsten Theil nehmen sollen. Die Englischen und Irlän— en Jachten sind noch nicht erschienen; sie werden wahrschein⸗ den Ihsten oder 3lsten hier ankommen. Es sind Befehle er— t, den Lord Jarborough, Admiral des Yacht-Klubs, nebst m Geschwader auf das Ehrenvollste zu empfangen.“

er Vicomte von Chateaubriand wird, der Gazette de

nee zufolge, zur Zeit der Majorennitaäͤt des Herzogs von deaux eine Broschuͤre herausgeben und zu Anfang des Ok— beine zweite Reise nach Prag unternehmen.

Herr Chantelauze, einer der in dem Fort Ham sitzenden Ex⸗Minister Karls X., kuͤndigt in einem Schreiben an die

action der Quotidienne an, daß er mit einer Geschichte der

Revolution beschaͤftigt sey. Aus Toulon wird unterm 2ästen d. M. geschrieben: „Der eral. Lieutenant Bonnet und die Herren Laurence und Rei—

Mitglieder der Algierschen Kommission, , . die⸗

dorgen die Korvette „Agathe“, welche sie nach Afrika brin⸗ soll. Da die beiden anderen Mitglieder der Kommission den 26sten hier ankommen werden, so kann die Korvette erst 4 unter Segel gehen. ch

eneral⸗Masor Trezel sollte anfaͤnglich nach Paris reisen, nstructionen in Bezug auf die ü holen, die er befehligen wird; zer die Abfahrt der Expeditions⸗Flotte

h von der Regierung jon nach Bugia Min isterium scheint a

Hleunigen zu wollen, da jene Reise des Generals unterbleibt ' derselbe nach beendigter Quarantaine hier bleiben wird, um

Der von Algier hier angekom⸗

die Ruͤstungen zur Expedition, welche zwischen dem 5. und 10. Septeniber in See gehen soll, selbst zu leiten. In Marseille sind zwoͤlf Kauffahrteischiffe, jedes von 2 300 Tonnen Gehalt, fuͤr den Transport von 266 . so wie der Artillerie und des Gepaͤckes, gemiethet. Die Einschiffung wird hier vor sich gehen. Die Garnisonen von Algier und Bona werden zwei Schwadronen der Afrikanischen Jaͤger zu der Expedition steilen. Der „Suffren“, die „Artemise“ und die „Herminie“ sind mit dem Rest unserer Occupations-Brigade aus Morea in Marseille angekommen.“ 27

Ueber die Beschaffenheit der Beduinen-Lager liest man in hiesigen Blättern folgende Notizen: „Die Ebenen des Al— gierschen Gebiets so wie die unteren Abhaͤnge der Huͤgel werden von den Beduinen⸗Staämmen bewohnt, deren einige ihre Lager⸗ staͤtten ewig wechseln, während andere an bestimmten Orten blei— ben, die sie ohne wichtige Gruͤnde nicht verlassen. Die Bedui— nen leben unter Zelten und unterscheiden sich hierdurch von den Kabailen, die sich aus Baum⸗Staͤmmen Huͤtten bauen, welche sie mit lehmartiger Erde bedecken, die an der Sonne fehr fest wird. Die Zelte eines Stammes sind nie auf einem Punkte zusammen, sondern nehmen, wegen der großen Vieh⸗-Heerden, die den Haupt-Reichthum der Beduinen bilden, immer einen groͤßeren Raum ein. Jeder Stamm theilt sich wieder in Fami⸗ lien, deren jede eine Art von Dorf bildet, welches Douar heißt; die Familie zerfällt wieder in mehrere Zelte. Ein Stamm besteht gewöhnlich aus funfzig bis hundert solcher Douars und jedes Zelt zählt im Durchschnitt fuͤnf Köpfe, so daß ein Douar von sechzig Zelten etwa dreihundert Einwohner hat. Wenn das Oberhaupt und die Aeltesten eines Stammes einen allgemeinen Aufruf zu einem Kriegszuge erlassen, so stellt jedes . einen Streiter, und das Lager bleibt wahrend ihrer Abwe— enheit unter der Hbhut der Greise, Frauen und der noch nicht waffensähigen Knaben. Es ist daher ungenau, wenn in den amtlichen Nachrichten aus Algier gemeldet wird: „Wir haben diesen oder jenen Stamm in seinem Lager uͤberrumpelt“, es muͤßte richtiger heißen: „Wir haben ein zu diesem oder jenem Stamme gehöriges Lager uͤberrumpelt“, weil nie ein ganzer Stamm in einem Lager beisammen wohnt. Geht der Angriff hingegen von den Arabern aus, so ist er in der Regel von den Häuptlingen eines oder mehrerer Staͤmme verabredet und jedes Douar hat sein Kontingent dazu gestellt. Wollen unsere Trup— pen irgend einen treulosen Stamm bestrafen, so trifft dies in der Regel nur ein, zwei oder auch drei Douars, die oft nicht ein Mal die wirklich Schuldigen sind, wie dies leider mit dem Stamme Uffig der Fall war, der wegen eines von einem an—

dern Stamme begangenen Diebstahts bei Nachtzeit von unseren Truppen uͤberfallen und fast gaͤnzlich vernichtet wurde.“

Die fuͤr die Stadt Rouen bestimmte schoͤne Statue Cor— neilles aus weißem Marmor ist gegenwaͤrtig in den Werkstätten der hiesigen Akademie der Kuͤnste der Beendigung nahe.

Der hiesige Assisenhof verurtheilte gestern den Geschaäͤfts—

fuͤhrer der Tribune, Herrn Lionne, und den Geschaͤftsfuͤhrer des Echo frangais, Herrn Goumy, in contumaeianm zu einjährigem Gefaͤngniß und 2000 Fr. Geldstrafe. Zwei Korsische Priester, Consalvi und Antonelli, die vor Kurzem wegen ihrer politischen Ansichten aus Genua verwiesen wurden, und sich seitdem in Marseille aufhielten, haben von dem dortigen Bischofe unter Androhung der Interdiction den Befehl erhalten, binnen acht Tagen seine Discese zu verlassen.

Während die hiesigen und die Marseiller Hau seit eini⸗ gen Tagen wiederholt von aufruͤhrerischen Bewegungen sprechen, die auf verschiedenen Punkten Italiens entweder schon ausge— brochen oder doch dem Ausbruche nahe seyen, meldet die in Modena erscheinende Voce della Verita: „Man versichert, daß die in Korsika befindlichen Italiänischen Fluͤchtlinge eine Landung bei Corneto beabsichtigen, um sich mit den Aufruͤhrern in der Romagna zu vereinigen und dieselben bei der neuen Re—

volution, mit der sie umgehen, zu unterstuͤtzen.“

Die Anleihe Dom Miguels ist an der hiesigen Boͤrse in Folge der letzten uͤber England eingegangenen Nachrichten aus Lissabon von 61 auf 44 pCt. gefallen.

Großbeit anten und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Sitzung vom 28. Aug ust. Herr T. Attwood brachte heute noch einmal die auswärtigen Angelegenheiten zur Sprache. Er freue sich, sagte er, uͤber den Seitens der Britischen Regierung in Bezug auf Portugal eingeschlagenen Weg; aber in jeder anderen Hinsicht sey er mit der auswärtigen Politik des Britischen Ka— binettes sehr unzufrieden. Was die Tuͤrkischen Angelegenheiten betreffe, so wolle er bloß bemerken, daß man allgemein glaube, Ruß⸗ land sey so weit gegangen, England zu drohen, falls es sich einmische und der Turkei Beistand bewillige. Der Redner legte schließlich dem Minister folgende Fragen vor: Ob es wahr sey, daß Holland kuͤrzlich einen Vertrag mit den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika ab⸗ geschlossen habe, der die Interessen Englands beeintraͤchtige? Aus welchen Gruͤnden die Regierung im Monat August v. J. den von der Pforte erbetenen Beistand verweigert habe? Ib der edle Lord von Anerbietungen etwas wisse, welche der Pascha von Aegypten bei jener Gelegenheit der Britischen Regierung gemacht habe? Welchen Zweck Lord Durham's letzte Mission nach Rußland gehabt habe, und ob derselbe erreicht worden sey? Endlich, welche Aufnahme der bald darauf nach England ge—

sandte Graf Orloff am Hofe Sr. Majestaͤt gefunden habe? Lord

Palmerston sagte, er hoffe, der ehrenwerthe Herr werde es nicht fuͤr einen Mangel an Hoͤflichkeit oder an persoͤnlicher Achtung gegen ihn halten, wenn er einige der ihm vorgelegten Fragen unbeantwortet lasse, da er die Beantwortung derselben fuͤr pflichtwidrig erachte. Von einem kuͤrzlich zwischen Holland und den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Traktat wisse er gar nichts und köoͤnne also auch keine Auskunft daruͤber ertheilen. Was die Gruͤnde betreffe, welche die Regierung veranlaßt haͤtten, der Pforte den Beisiand zur See nicht zu gewähren, so muͤsse er zuvoͤrderst einen Irrthum berichtigen. Die Zeitungen hatten

entgegensehe, wo die Portugiesische

berichtet, daß er bei einer neuerlichen Gelegenheit gesagt, habe, dieser Beistand ware im Monat August in Anspruch genom.. men werden. Dies sey aber falsch; im Monat Gktober habe sich die Pforte um Beistand an die Britische Re— gierung gewendet. Ohne sich in ausfuͤhrliche Details uͤber den Gegenstand einzulassen, wolle er das Haus nur da— ran erinnern, daß England zu jener Zeit sich in See— Operationen in der Nordsee und an den Holländischen Kuüsten eingelassen hatte, und genoͤthigt war, See-Streitkraͤfte an der Kuͤste von Portugal u haben, so daß man ohne vorherige Mit— theilung an das Parlament unmöglich im Stande gewesen seyn wuͤrde, ein Geschwader nach dem Mittellaͤndischen Meere den, wie es den Absichten der Pforte entsprochen, und sich zu gleicher Zeit mit der Wuͤrde Englands vertragen haben würde; und da das Parlament damals nicht gesessen habe, so sey es der Regierung unmöglich gewesen, dem Gesuch des Sultans zu will— fahren. Er koͤnne dem ehrenwerthen Mitgliede die Versicherung geben, daß die Vermuthung, 6 habe durch irgend etwas, was einer Drohung von Seiten Rußlands ahnlich sehe, auf sich einwirken lassen, durchaus grundlos sey. Er muͤsse im Gegen⸗ theil bemerken, daß der Russische Botschafter, als das Gesuch der Pforte noch berathen wurde, ihm (Lord P.) amtlich ange— zeigt habe, daß es Rußland, bei dem Interesse, welches es an der Aufrechthaltung des Tuͤrkischen Reiches nähme, Freude ma— chen wuͤrde, wenn England den gewuͤnschten Beistand bewilligte. Was die angebliche Unterhandlung mit dem Pascha von Aegyp—⸗ ten betreffe, so habe sich das ehrenwerthe Mitglied daruͤber sehr dunkel ausgesprochen. Das Haus missse ihn daher entschul— digen, wenn er nichts weiter sage, als daß, da es ein Krieg eines Unterthans gegen einen Souverain, und der Souverain ein Verbuͤndeter des Koͤnigs von England ge— wesen sey, es sich mit der Rechtlichkeit nicht vertrag en haben wurde, irgend eine Unterhandlung mit dem Pa scha anzuknuͤpfen; es habe daher in Betreff der Feindseligkei⸗ ten nichts zwischen 9h und der Regierung verhandelt werden konnen. Ueber die Mission des Lord Durham seyen sehr irrige Ansichten verbreitet worden. Der damalige Englische Botschaf— ter am St. Petersburger Hofe habe seiner geschwächten Ge— sundheit halber seinen Posten verlassen, und ehe ein anderer er— nannt worden war, habe Lord Durham seine Reise angetreten. Er sey nicht mit besonderen Instructionen versehen worden, son⸗ dern dieselben haͤtten alle Punkte der Europäischen Politik um— faßt, welche England an jenem Hofe zu erörtern hatte. Der edle Lord habe sich seines Auftrages auf eine Weise entledigt, die ihm die unumschränkte Billigung seines Souverains und seiner Kollegen erworben haͤtte. Seine Mission sey durchaus erfolgreich gewesen. Graf Orloff sey nicht mit einer diplomati⸗ schen Mission nach England gekommen; im Haag habe er eine solche gehabt, aber in England sey er mehr als ein vornehmer Reisender betrachtet worden.

Oberhaus. Sitzung vom 29. August. Heute, als an dem zur Prorogation des Parlamentes festgesetzten Tage, wa— ren innerhalb des Hauses die zu dieser Feierlichkeit uͤblichen Ein— richtungen getroffen worden. Die Lords fanden sich kurz nach 12 Uhr ein. Die Gallerieen des Hauses waren schon fruͤh uͤber⸗ aus angefuͤllt. Die fremden Botschafter, welche saͤmmtlich an— wesend waren, saßen wie gewöhnlich bei solchen Gelegenheiten auf den Baͤnken der Bischoͤfe. Um halb 1 Uhr erschienen Se. Majestaͤt, gefolgt von den Großwuͤrden-Traͤgern des Reiches, und nahmen ihren Sitz auf dem Throne ein. Nachdem der Sprecher des Unterhauses mit ungefaͤhr 100 Mitgliedern an der Barre des Hauses erschienen war, hielt der Konig mit sehr deut licher Stimme die nachfolgende Rede:

„Mylords und Herren!

„Bei Ersffnung des jetzigen Parlamentes sagte Ich, daß zu keiner Zeit n. von groͤßerem Interesse und von sol— 3. Umfange Ihre Aufmerksamkeit in Anspruch genommen

tten. ;

„Die Art und Weise, wie Sie Sich der Ihnen damals uͤbertragenen Pflichten entledigt haben, erfordert jetz: Meine wäͤrmste Anerkennung, und setzt Mich in den Stand eine Ses— sion zu schließen, die eben so merkwuͤrdig wegen ihrer langen Dauer, als wegen der Geduld und dem beharrlichen Fleiße ist, welche Sie bei den vielen muͤhsamen Untersuchungen und bet der Vervollkommnung der verschiedenen, Ihnen zur Erwägunn uͤbergebenen legislativen Maßregeln, an den Tag gelegt haben.“

„Ich erhalte fortwaͤhrend von Meinen Verbuͤndeten und von allen fremden Souverainen Versicherungen ihrer freund— schaftlichen Gesinnungen.

„Ich bedaure, daß Ich Ihnen noch nicht den Abschluß eines definitiven Arrangements zwischen Holland und Belgien anzeigen kann; aber der Vertrag, welchen Ich vereint mit dem König der Seen en im vorigen Mai mit dem Konig der Nie— derlande abgeschlossen habe, verhindert eine Wiederaufnahme der Feindseligkeiten in den Niederlanden, und gewährt so eine er— neute Sicherheit fuͤr die allgemeine Fortdauer des Friedens.“

„Kuͤrzlich in Portugal stattgefundene Ereignisse haben Mich veranlaßt, Meine diplomatischen Verbindungen mit jenem Koͤnig⸗ reiche wieder anzuknuͤpfen; und Ich habe einen Gesandten ain Hofe Ihrer Allergetreuesten Majestäͤt Donna Maria aktredätirt“

„Seyn Sie uͤberzeugt, daß Ich n dem Augenblick Monarchie, welche so lange durch die Bande der Allianz und durch die engsten 6 6 Interesse's mit England verbunden ist, wieder in einen Zustand des Friedens versetzt seyn, und ihren fruheren Wohlstand wieder erlangen wird.“

„Die Feindseligkeiten, welche den Frieden in der Türkei Eörten, ind beendigt, und Sie mögen Sich versichert halten, daß Meine Aufmerksamkeit sorgsam auf jedes Ereigniß gerichtet seyn wird, welches die jetzige oder kuͤnftige Unabhängigkeit senes Rei— ches beeintraͤchtigen könnte.“

„Ihre wahrend der letzten Session sorgsam verfolgte Unter— suchung hat Sie in den Stand gesetzt, den Freibrief der Bank von England unter Bedingungen zu erneuern, welche gut dar.

zu sen⸗