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im Jahre 1815 mit der Vertheidigung von Maubeuge beauf— tragt, übergab er diese Festung erst, nachdem Ludwig XVIII. seinen Einzug in Paris gehalten hatte.
Das gg! Zuchtpolizei⸗ Gericht hat den Redacteur des ohne die gesetzliche Caution erscheinenden Moniteur du Commerce zu einmonatlichem Gefangniß und 209 Fr. Geldstrafe verurtheilt.
Aus Toulon wird vom 29sten v. M. gemeldet: „Die Flotille, auf welcher sich die Expedition gegen Bugig ein— schiffen wird, besteht aus der Fregatte Victoire“, den Korvetten „Ariane“ und „Circé“, den Aviso-Schiffen „Diligente“ und „Perle“, den Briggs „Cygne“ und „Eclipse“, den Last-Kor— vetten „Rhone“, „Oise“, „Caravane“ und „Meuse“, der Gabarre „Durance“, einem Dampfschiffe und 16 Transport— Schiffen. Der Kommandant der Fregatte „Victoire“, Flotten— Capitgin Parseval-Desschone, wird das Geschwader befehligen.“ Der Hafen von Bugia, zwischen Algier und Bona gelegen, ist an der ganzen Kuͤste der ehemaligen Regentschaft der geeig— netste fuͤr den Aufenthalt einer Schiffs-Station; zu groͤßerer Sicherheit wird aber eine ihn beherrschende, sehr unzugängliche Anhoͤhe stark befestigt werden muͤssen. Bugia war ehemals eine Stadt, wie die noch vorhandenen Ruinen einer befestigten Ring— mauer beweisen. Die Umgegend ist wild und duͤrr; steile Fel— sen, die sich mehrere Stunden weit erstrecken, trennen diesen Ort von den fruchtbaren Thaͤlern von Konstantine. In den Bergen wohnen wilde Arabische Horden, die noch nie eine Re— gierung anerkannt haben.
Großbritanien und Irland.
London, 4. September. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Sprecher des Unterhauses, Herrn Manners Sutton, das Großkreuz des Bath-Ordens verliehen. Der Courier bemerkt in dieser Beziehung: „Wenn unser Gedaͤchtniß nicht trügt, so ist dies erst der zweite Fall, daß einem Sprecher des Unterhau— ses diese Auszeichnung zu Theil wird. Es kann sedoch nur Eine Meinung daruber seyn, daß der jetzige Sprecher die gerechtesten Anspruͤche auf jede Ehre hat, die sein Souverain ihm fuͤr die vielsährige unparteiische Verwaltung seines so schweren Amtes u erzeigen vermag; Herr Manners Sutton besitzt die allgemeine Achtung saͤmmtlicher Mitglieder des Unterhauses, zu welcher Partei sie auch gehoren mögen.“
Am Sonnabend statteten der Fuͤrst und die Fuͤrstin Lieven, Lord Grey und Herr Stanley Ihren Majestäten in Windsor einen Besuch ab.
Die Graͤfin Mensdorff ist von Bruͤssel auf der Insel Wight zu einem Besuch bei ihrer Schwester, der Herzogin von Kent, angekommen.
Man erwartet stuͤndlich neue Nachrichten aus Portugal; nach dem „Hermes,“ der von Lissabon am 21. und von Porto am 23. August abgesegelt war, ist kein Schiff wieder von dort hier angekommen.
Die Times will wissen, daß die Koͤnigin Donna Maria
vor ihrer Abreise nach Portugal dem Koͤnige und der Koöͤnigl.
Familie in London einen Besuch abstatten werde.
Der Globe hat seit einigen Tagen seinen Ton in Betreff
Dom Pedro's wesentlich umgestimmt, wie besonders aus nach— stehendem Artikel hervorgeht: „Dom Pedro hat die Cortes zu— sammenberufen und nach der Ansicht urtheilsfaͤhiger Personen ist sein Benehmen seit seinem Eintreffen in Lissabon weit befrie— digender gewesen, als die Freunde der constitutionnellen Sache zu erwarten berechtigt waren. Obwohl der Herzog von Pal— mella nicht zu dem gegenwartigen Ministerium zugelassen wor— den, so unterstuͤtzt er dasselbe doch aus allen Kraͤften. Der Her— zog scheint, wie man uns versichert, nicht allein den Triumph der jungen Königin als gesichert anzusehen, sondern uͤberdies auch zu hoffen, daß die Regentschaft auf einer dauerhaften, zu⸗ friedenstellenden Grundlage beruhen werde. Wir haben Grund zu glauben, daß Lord W. Russell sich aus eigenem Anschauen von diesem gluͤcklichen Stande der Dinge uͤberzeugt hatte, bevor er sein Beglaubigungs⸗-Schreiben uͤberreichte, und somit der Sache der jungen Königin einen so wichtigen Beistand gewährte. — Die im Namen Dom Pedro's vorgenommenen Verhaftungen und die Besorgnisse einer Reaction gegen die besiegte Partei sind durch die Miguelisten uͤbertrieben worden. Auch die Anhänger Dom Miguel's in England, denn es fehlt demselben bekanntlich nicht an Bewunderern auf allen Punkten Europa's, haben die lügenhaften Darstellungen ihrer Verbuͤndeten in Portugal unter— stuͤtzt und den Umstand kuͤnstlich benutzt, daß Palmella nicht ins Ministerium berufen worden. Zur Beruhigung mag hier ange— zeigt werden, daß Palmella Dom Pedro Vertrauen genießt uns nichts mehr wuͤnscht, als daß seine Freunde sich dem Kaiser anschließen.“ — Die Briefe aus Lissaben im Sun sauten sehr besorglich, und man sprach von einem Vorposten-Gefechte, wel— ches 9 Englische Meilen von der Hauptstadt vorgefallen waͤre und in welchem die Constitutionnellen den Kuͤrzern gezogen haͤtten. An der gestrigen Börse fanden in den Portugiesischen Strips wiederum große Schwankungen statt. Auf ein Ge— rächt, daß wieder eine Expedition in Englischen Hafen fuͤr Dom Miguel ausgeruͤstet und im Begriff sey, abzusegeln, fielen jene Papiere auf 171, hoben sich aber, da man die Unwahrschein⸗ lichkeit dieser Nachricht überlegt hatte, wieder auf 191 pCt.
Der Herzog von Wellington und die Lords St. Vincent, Penshurst und Wynford haben einen Protest gegen die Neger⸗ Emancipations⸗Bill erlassen, der acht Einwendungen gegen diese Maßregel enthalt.
Vorigen Freitag besuchten der erste Lord der Admiralitaͤt, Sir James Graham, und der Admiral Sir Thomas Hardy die Proviant- und Waaren-Magazine zu Detford und erkundigten sich genau nach allen Details. Sir James Graham begab sich sodann nach Cowes.
Herr P. Thompson ist nach dem Kontinent abgereist, um, wie der Globe wissen will, die bereits seit langerer Zeit ange— knüpften Unterhandlungen mit Frankreich wegen eines , . beiden Landern abzuschließenden Handels-Vertrages an Ort und Stelle fortzusetzen.
Der Staats-Secretair für Irland, Herr Littleton, ist von hier nach der Grafschaft Stafford abgereist und wird sich von da nächste Woche nach Dublin begeben.
Paganini ist jetzt auf einer Kunstreise durch den nördlichen Theil von England begriffen.
Die Berichte über die durch den letzten Sturm an der Kuͤste veranlaßten Unglücksfälle lauten im höchsten Grade traurig. In den beiden letzten Tagen wurden in den Büchern auf Lloyds nicht weniger als 9 verunglückte Schiffe eingetragen, von denen die meisten gänzlich zerstört sind. Unter den vielen furchtbaren Sce⸗ nen, von denen bie Küsten⸗Bewohner in den letzten Tagen Zeu⸗ gen seyn mußten, zeichnet sich der Schiffbruch des Berhre— cher⸗Schiffes „Amphitrite“, welches bei Boulogne sur-Mer untergegangen ist, auf eine höchst tragische Weise aus,
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Nachstehendes, von der Times mitgetheilte Schreiben giebt eine lebendige Schilderung jenes unglücklichen Ereignisses: „Boulogne⸗sur⸗Mer, 1. Sept. „Das Verbrecher- Schiff „Amphitriteé“ segelte am 25. August von Wolwich nach Neu -Suͤd-Wales ab. Der Capitain desselben war Herr Hunter; mit ihm befanden sich auf dem Schiffe der Dr. For⸗ rester, 108 weibliche Verbrecher, 12 Kinder und eine Mannschaft von iz Personen. Der Capitain war Miteigenthuͤmer des Schiffes. Als dasselbe auf der Hohe von Dungeneß war, begann der Sturm vom 29sten. Am Freitag Morgen zög der Capitain saäͤmmtliche Se— gel ein. Das Schiff war am Sonnabend Mittag ungefaͤhr 3 Meilen ostlich vom Boulogner Hafen, als es nach dem Lande zu getrieben wurde. Der Capitain setzte das BWesansegel und das Vorstagsegel ein, in der Hoffnung, sich vom Ufer abzuhalten. Von drei Uhr an war das Schiff im Angesicht von Boulogne. Die See ging aller— dings sehr hoch und der Sturm war sehr heftig; aber doch lief kein Lootsen-Boot aus, und wurden auch keine andern Anstalten getrof⸗ fen, dem Schiffe zu Huͤlfe zu kommen. Um halb 5 Uhr stieß es auf die Sandbaͤnke bei der Boulogner Rhede. Um 4 Uhr wußte man schon, daß es ein Britisches Schiff war; Einige hielten es fuͤr eine Kriegsbrigg, Andere fuͤr in Kauffahrteischiff. Aus den Erzaͤhlun⸗ gen dreier Matrosen — den einzigen, welche sich gerettet haben — geht hervor, daß der Capitain befahl, die Anker zu kappen, in der Hoffnung, daß die Fluth das Schiff wieder flott machen wuͤrde. — Wenige Minuten darauf, nachdem das Schiff fesisaß, eilten eine Menge Menscheu nach dem Gestade, und ein kuͤhner Franzoͤsischer Mattose, Namens Pierre Henin, der schon einmal eine Anerkennung von der Humanitaäͤts-Gesellschaft in London erhalten hat, wandte sich an den Hafen Capitain, und erklaͤrte sich bereit, allein nach dem Schiffe zu fahren, um dem Capitain zu sagen, daß er, da ge rade Ebbe sey, keinen Augenblick verlieren duͤrfe, seine Passggiere und Mannschast ans Land zu setzen. — Ich erinnere noch einmal daran, daß bis zu dein Augenblick, wo das Schiff auf den Grund stieß, keine Maßregel ergriffen, und der Capitain vom Ufer aus nicht vor der Gefahr gewarnt wurde. Sobald das Schiff festsaß, wurde indessen ein Lootsen⸗Boot, unter der Fuͤhrung des F. Heuret, eines Mannes, welcher schon bei mehreren Gelegenheiten viel Muth und Geschicklichkeit an den Tag gelegt hatte, abgesandt, welches auch kurz nach 5 Uhr bei dem Schiffe ankam. Der Capitain lehnte aber den ihm von Heuret und seinen kuͤhnen Gefaͤhrten angebote⸗ nen Beistand ab, und als ein Theil des Schiffsvolks vorschlüg, sich ans Ufer setzen zu lassen, erklärte sich der Capitain dagegen. — Als das Lootsen-Boot sich darauf wieder entfernt hatte, befahl der Schiffs-Arzt einem der Matrosen, das große Boot auszusetzen. Dies war ungefaͤhr um halb ß Uhr. Der Capitain berieth sich nun mit dem Arzt und dessen Frau uͤber die zu ergreifenden Maßregeln. Mit den Gefangenen anz Ufer zu gehen, schien ihnen hoͤchst be⸗ denklich und gefährlich. Die Frau des Arztes soll vorgeschlagen ha— ben, die Verbrecher am Bord zu lassen und ohne sie ans Land zu gehen. — In Folge der Berathung wurde das große Boot nicht aus⸗ gefetzt. Drei der gefangenen Weiber sagten den Owen — einem der geretteten Matrosen — sie hatten gehort, daß der Arzt den Ca⸗ pitain uͤberredet hahe, den Beistand des Franzoͤsischen Lootsen- Bootes der Gefangenen halber nicht anzunehmen. — Wir wollen nun einen Augenblick zu Pierre Henin zuruͤckkehren. Nachdem das Lootsen Boot unverrichteter Sache zuruͤck gekommen war, war es beinahe 6 Uhr. Um diese Zeit begab sich Henin an's Gestade, entkleidete sich, nahm ein Seil, schwamm nackend ungefähr eine Stunde weit, und kam kurz nach 7 Uhr bei dem Schiffe an. Er rief die Mannschaft an, und sagte: „Werft mir ein Seil zu, damit ich Euch an's Land bringe, oder Ihr seyd verloren, wenn die Fluth koͤmmt.“ Er sprach deutlich genug, um verstanden zu werden, und klammerte sich an das Schiff an, indem er immer rief, den Capitain herbei zu holen. Es wurden nun von der Mannschaft, — nicht von dem Capitain oder dem Arzte — zwei Seile ausgeworfen, das eine vom Hintertheil, das andere voni Bug. Das letztere ergriff Henin, und schwamm damit dem
wie Henin glaubt, auf Verankassung des Capitains und des Arztes. Er schwamm darauf noch einmal zuruͤck, und verlangte ein anderes Tau; aber der Capltain verweigerte es. Man versuchte nun, Henin in's Schiff zu ziehen, aber seine Krafte schwanden, und er begab sich an's Ufer zurück. Sie sehen aus dem Vorgehenden, daß bis zu senem Augenblick in den Gemuͤthern, des Capitains und des Arztes noch immer dieselben Zweifel obwalteten. Sie wagten es nicht, ohne Erlaubniß die Verbrecher zu landen; und lieber als sie an Bord zuruͤckzulassen gingen sie mit ihnen un⸗— ter. Wer konnte aber den Befehl zur Landung geben? Der Bri⸗ tische Konsul, ist natuͤrlich die Antwort. That er es? Nein. Wa⸗ rum nicht? Das werden wir spaͤter sehen — Die gefangenen Wei⸗ ber waren in dem Zwischendeck eingesperrt; als aber das Schiff auf den Grund stieß, erbrachen sie die Thuͤren, und stuͤrzten in fast wahnsinniger Verzweiflung auf das Verdeck. Sie beschworen den Capitain, das große Boot auszusetzen, und sie an's Ufer bringen zu laffen; aber der Capitain verweigerte es aus den mehrfach angefuͤhr⸗ ten Gruͤnden. Gegen 7 Uhr begann die Fluth. Da die Mannschaft sah, daß keine Hoffnung zur Rettung mehr war, so klammerte sie sich an das Takelwerk. Die ungluͤcklichen 108 Frauen und 12 Kin— der blieben auf dem Verdeck, und brachen in das herz⸗ zerreißendste Geschrei aus. Das Schiff war nicht weiter als hoͤch⸗ siens z (Engl.) Meilen vom Ufer entfernt. Owen einer der ge⸗ retteten drei Matrosen — glaubt, daß die ungluͤcklichen in diesem Zustande ungefahr anderthalb Stunden auf dem Verdeck zugebracht haben konnen. Owen und vier Andere saßen ungefaͤhr dreiviertel Stunden auf einer Spiehre; da sie aber jede Hoffnung verschwinden sahen, so wagte er es mit dem Schwimmen, und würde bewußtlos am Ufer aufgefangen. Towsey — ebenfalls einer von den Gerette⸗ ten — trieb auf einem Brette mit noch einem Mannez er fragte ihn, wer er sey „Ich, bin der Capitain“, rief jener, aber im naͤchsten Augenblick hatten ihn die Wel⸗ len verschlungen. Rice, der dritte der geretteten Matrosen, schwamm auf einer Leiter ans Ufer. Bis gegen halb 9 Uhr kaͤmpfte das Schiff mit dem wüthenden Elemente; dann wurde es ploͤtzlich zerschmettert und verschlungen, und alle Gefangenen wur⸗ den ein Raub der Wellen. — Bon den 136 Personen, die sich auf dem Schiffe befanden, wurden nur die oben genannten drei gerettet; über 60 von den Leichen sind bereits am Ufer aufgefunden worden. — Wem ist nun die Schuld dieses Unglücks beizumessen? Den Ca⸗ pitain tadelt man wegen seiner Hartnäckigkeit — aber er ist todt, Die Franzoͤsischen und Englischen Behörden werden getadelt, weil sie in der Zeit von 3 bis Uhr gar nichts für die Sicherheit des Schiffes gethan haben. Dem Englischen Konsul macht man ganz befonders Vorwuͤrfe; aber wie man vernimmt, wurde er erst nach J Uhr davon benachrichtigt, daß sich ein Schiff in Gefahr befinde. Wessen Schuld war dies? Haͤtte der Konsul bei einem solchen Sturme nicht wenigstens einen seiner Leute an der Kuͤste haben müssen? War dies nicht seine Schuldigkeit? Haͤtte er nicht dann mit dem Franzbsischen Lootsen-Bote dem Capitain die Erlgubniß oder den Befehl ertheilen konnen, die Mannschaft und die Passagiere u landen, da der Verlust des Schiffes unvermeidlich war? Dies an Fragen, welche hier allgemein aufgeworfen werden, und zwar
mit einer AÄufregung und Erbitterung, die schwer zu beschreiben
ind.“
f Die Times begleitet diesen Bericht mit folgenden Bemer— kungen: „Es wurde hart seyn, einen Mann, der mit denen untergegangen ist, die durch seine Unschluͤssigkeit umgekommen sind, im Grabe mit Vorwürfen überhäufen zu wollen. Seinen Freunden aber koͤnnen wir nur Gluck wuͤnschen, daß er das Leben verkoren hat; denn ware er allein entronnen, nachdem er seine Gefangenen, durch die Weigerung, sie zu landen, den Wellen zum Raube gab, so würden die Gesetze oder die allge⸗ meine Eibitterung eine Rechenschaft von ihm verlangt haben, die schrecklicher als der Tod gewesen seyn wurde. Abgesehen von
döeser Betrachtung, können wir nicht umhin, einige Vemerkun—
Ufer zu; aber ploͤtzlich wurde das Seil festgehalten; dies geschah,
.
gen mit Bezug auf das traurige Creigniß zu machen. R sollten alle Personen, die sich in der Lage, wie die des Cam
Forrester war, befinden, wissen, daß, obgleich sie verpfie
sind, die ihnen anvertrauten Gefangenen bis zum Orte der stimmung in sicherem Gewahrsam zu halten, sie doch nicht Recht haben, das Leben derselben einer Gefahr auszusetzen, vermieden werden kann. konnte aus der Landung der Gefangenen kein Nachtheil en hen, da sie sich ohne Paß weder ins Innere fluͤchten, noch! haupt in Frankreich bleiben konnten. Zweitens aber haͤtte dings der Konsul auf seinem Posten seyn muͤssen, um die schiffung der Verbrecher unter seiner offiziellen Verantwon keit zu leiten. Drittens endlich muß uͤber den Zustand Schiffes vor der Abreise eine sehr strenge Untersuchung g stellt werden. Es ist im Allgemeinen nur zu viel Grum fuͤrchten, daß man den Ausschuß unserer Schiffe fuͤr gutg haͤlt, um den Ausschuß der Nation zu transportiren. muͤffen indeß bemerken, daß uns die „Amphitrite“ als en durchaus gutem Zustande befindlich gewesenes Schiff gesch worden ist.“
Zu Singapore geht man damit um, eine Bank mit Kapital von 4 Millionen Dollars zu errichten, und man verst sich großen Nutzen von einem solchen Institut, weil es Singz an einem Verkehr-Mittel gaͤnzlich fehlt.
Madras-Zeitungen bis zum 14. April zufolge, is Elend, welches die Hungersnoth in dieser Statthalterschaf gerichtet hat, unbeschreiblich.
Aus Brastlien sind Zeitungen bis zum 14. Juli hier gegangen. Sie enthalten die Berichte des Ausschusses, wi niedergesetzt worden, um die der Deputirten-Kammer vop Regierung uͤberlieferten Aktenstuͤcke in Bezug auf die Plaͤn Restauration Dom Pedro's J. auf den Brasiltanischen 8 thron zu untersuchen. Nach langen Verhandlungen kam d putirten⸗Kammer uͤberein, den Beschluß zu erlassen, daß sie d gierung in jeder zur Abwendung, der Schmach einer solchen
ration“ geeigneten verfassungsmaäͤßigen Maßregel unterstützen
Sodann wurde uͤber einen Gesetz-Entwurf berathschlagt, krasti dem Herzog von Braganza der Zutritt in das Brasilianishe biet, unter welchem Vorwande derselbe auch versucht wa mochte, fuͤr immer verboten seyn soll, wenn er nicht als und gewaltsamer Eindringling behandelt werden wolle. De stiz⸗Minister hatte der Kammer auch einen Gesetz-Entwurf v legt, der eine bessere Organisirung der National-Garden Zweck hat. Die Privat-Briefe aus Rio-Janeiro lauten guͤnstig; es war Ruhe im Lande, und die Geschaͤfte hatten der guten Fortgang.
Die Nachrichten aus Mexiko reichen bis zum 1. das von dort eingetroffene Packetboot hat 500,000 Dollam kaufmaͤnnische Rechnung und 48,900 Dollars auf Abschla Dividenden mitgebracht. Es ist die Einrichtung getroffen den, daß kuͤnftig alle Geld-Rimessen von Mexiko, statt, wit her, von Veracruz aus verschifft werden sollen. Zu Vu war Alles ruhig; das Innere des Landes aber befand st aufgeregtem Zustande. Santana soll den General Busty alf sechs Jahre aus dem Lande verbannt haben.
Die aus Buenos-Ayres eingegangenen Briefe un tungen bis zum 27. Juni melden die am 31. Mai erfolyn saminlung des Repräsentantenhauses. Auch wird darin her
daß der Minister Vasquez dem Britischen Konsul zu N
video eine Remonstration gegen den von Englischen Schm den Robben-Inseln von Lobos und anderen auf der Ostth legenen Inseln betriebenen Robbenfang eingereicht und Konsul ihm darauf erwiedert hatte, er werde keine Zeit ven an die Britische Regierung ausfuhrlich daruͤber zu berichth er habe allen Grund zu hoffen, daß man die noͤthigen geln treffen wuͤrde, um die Unverletzlichkeit jenes Gehm sichern.
Niederlande.
Aus dem Haag, 6. September. Se. Maj. der? ist gestern Nachmittag aus dem Loo in die hiesige Resid ruͤckgekehrt. Ihre Maj. die Koͤnigin wird heute uͤber ach hier erwartet.
Belgien.
Bruͤssel, 6. September. Herr Bowring, einer de gezeichnetsten Maͤnner Englands durch seine Kenntnisse nanz- und Handelsfache, ist gestern zu Bruͤssel angek⸗ Er war durch den Sturm 4 Tage auf der See zuruͤckgehe
Aus Vliessingen erhalten win heute folgendes Ver der durch die Stürme der letzten Tage bis zum 3. Sep verursachten Ungluͤcksfaͤlle: Die „Henriette“ hat ihre Mast pen muͤssen, und ein Theil ihrer Ladung, in Zucker beß ist beschaͤdigt. Dieses Schiff ist durch Fischer von Blan nach Vliessingen gebracht worden. — Das Dampfschi Beurs van Amsterdam“, nach Duͤnkirchen gehend, ist tert und bei der Einfahrt des Hafens von Sluys in F zerschellt, die Equipage ist gerettet, das Schiff ist verlor
Die Cholera richtet in dem Dorfe Jette, unweit Verwuͤstungen an. Fuͤnf Personen sind in einem Ha storben.
Antwerpen, 5. September. Unter den jekt hien dung liegenden Schiffen sind deren von Bilbao, Rio New-⸗York, Lissabon, Smyrna, Neapel, Konstantinopel,“ Marseille, Genua, und fast fuͤr alle Häfen Englands Nachbarschaft. Im August sind 115 fremde Schiffe hier laufen, worunter 27 aus England und 59 aus den Hä Nordens und des Baltischen Meeres. Die Ladungen be in Gyps, Englischen Manufaktur-Waaren, Stocksischen, thran, Wein, Fruͤchten, Salz, Bauholz, Getraide und Säͤn
Ostende, 3. September. Man versichert, das Dan „Royal Adelaide“ sey bei Heyst gestrandet. Die Zahl Blankenburg bis Nieport gescheiterten Schiffe giebt man an. Auf dem Lande sind viele Bäume entwurzelt worde Anblick der Stadt ist traurig; man begegnet Weibern dern, welche, die einen ihren Gatten, die andern ihre— beweinen. Es ist ebenfalls ein trauriges Schauspiel, die
1 sehen, welche mit den an die Kuͤste geworfenen Gegen eladen sind. Die Gewalt der See war in diesen Ta Unglücks so groß, daß ein Schiff von 00 Tonnen uͤber von Nieuport geworsen ward und in den Kanal lief; dies begreiflich, da der Kanal nur 6 Fuß Wasser hat und des deren mehr als 19 zieht. Das . wird verloren sern stern fischte man hier ein Rad eines Dampsschiffs, dessen man nicht kennt. Am 1. September war das Meer daß es 2 Fuß uͤber den Hafen⸗Damm stieg. Der Paem Bäder hatte 3 Fuß Wasser im Innern.
Zwei e, ü Briggs sind quf dem Bangard gel das eine ist it Mann und Maus versunken, das and
In dem vorliegenden unseligen;
Illgemeinen genehmigte die
an man ante schaft,Vefehl „Se. Koͤnigl. Majestät haben durdig? Weise Allergnädigst anerkannt, mit welcher der, waͤh—
ments Wrede, der ersten Compagnie, die von einem Unbe—
höchste
en. .. „Er moge ein Rhein⸗Baper oder ein Alt⸗Bayer seyn, so werde
Zwei Kohlen-Briggs find zu Westkapelle gescheitert und verloren; eben so eine Sloop mit Mann und Maus. Eine g ist mit Verlust aller ihrer Segel zu Vliessingen eingelau⸗ Vlele andere Schiffe haben theils ihre Anker, Segel und verloren. — Der Deich von Westkapelle ist sehr beschaͤdigt. Insel Walcheren war bedroht, verschlungen zu werden.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 30 August. Der Praͤsident des Swea⸗Hof— ts, Freiherr Sylwander, ist an einem Anfall vom Schlage brben. — Der Kommandant des Kastells in Karlshamn', tmann Benzelstjerna, ist mit Tode abgegangen. Der Kaiserl. Oesterreichische Gesandte, Graf Woyna, ist nach zweijaͤhriger Abwesenheit auf Urlaub wieder hier ein— ffen. professor Schleiermacher ist aus Berlin hier angekommen gedenkt weiter nach Upsala und Norwegen abzugehen. Die Swenska Minerva vom 6ten d. enthielt einen Ar— aus welchem drei sehr merkwuͤrdige That-Umstaͤnde in Be— ng auf unsere innere Verwaltung hervorgehen, als: 1) der Landes-Hauptmann in Wexid, Graf Moͤrner, wider Uusdrückliche Bestimmung des §. 39 der in Kraft stehenden intweins-Verordnung, es ganz unterlassen hat, die Brenne— jeraͤthe im Kronobergs-Lehne unter dem gegenwartigen Bren— Verbote zu versiegeln; 2) daß der Regierung dieses zwei ate lang unbekannt geblieben, bis zufallig ein Stadt-Fiskal bexis von dem Justiz-Kanzler verlangte, zur Aufsicht dar— angeordnet zu werden, daß kein gesetzwidriges Branntwein— hen bei dem bestehenden Verbote vorgenommen werde, wobei ' Grund zu seinem Gesuche anfuͤhrte, daß dort auf dem Lande Versiegelung der Geraͤthe bewerkstelligt sey; endlich 3) daß ustiz-Kanzler alsdann in Folge dessen keine andere Maßre— griffen, als daß er die Sache an den Koͤnig berichtet, um Beschluß Sr. Maj. daruͤber zu erwarten. — Wie eine an— hiesige Zeitung berichtet, ist die Sache im Königl. Fi— Canseil zum Vortrage gekommen und hat die Regierung den, wie aus der Instruction des Justiz-Kanzlers folge, den Landes⸗-Hauptmann un Verantwortung zu ziehen habe ein besonderes Anheimstellen an Se. Maj. zur Beschluß— e uͤber den Fall nicht erst erforderlich gewesen sey.
Dänemark.
Kopenhagen, 3. September. Der diesseitige Gesandte am Fl. Preußischen Hofe, Graf von Reventlow, ist hier ange⸗— en. nterm 6. August ist der bisherige Niederlaͤndische Vice— zu. Rendsburg, Julius Auguͤst Buͤtefisch, als Koͤniglich erlandischer Konsul daselbst Allerhoͤchst auerkannt worden. Am Freitage, Vormittags um 11 Uhr, ist das in der Rinne mne Russische Linienschiff suͤdwaͤrts abgesegelt. Aus Christiania wird vom 28sten v. M. gemeldet: „Niels en Narumsbacken oder Narumseie, der in der Nacht vom anuar acht Menschen auf der Stelle Kanten in Land er— jete und dann die Stelle abbrannte, wird jetzt, gemäß dem eile des Höͤchsten Gerichts, worin keine Aenderung auf dem denwege erfolgt ist, hingerichtet und sein Leichnam verbrannt en. Von St. Thomas wurde die Hoffnung geäußert, daß die bohner der Nachbar⸗Insel St. Croix sich am 15. Juni d. J. ages festlich wuͤrden erinnert haben, an welchem 100 Jahre diese Insel unsrer Regierung von der Franzoͤsischen abge— worden, so wie der hohen Wohlfahrt, zu welcher sie seit— unter dem wohlthaͤtigen Daͤnischen Scepter gelangt ist. Man findet in der St. Thomä Tidende, durch mehrere mern wiederholt, folgende Bekanntmachung in Daͤnischer Englischer Sprache: Ducch Sr. Maj. Allergnaͤdigsten Befehl bin ich ermaͤchtigt, Betreffenden bekannt zu machen, daß Se. Maj. im Gefüuͤhl stirksten Widerwillens gegen Alles, was Beschraͤnkung oder baͤchung der heiligen Rechte des Eigenthums, es sey fur Fremde fuͤr Unterthanen Sr. Maj., herbeiführen koͤnnte, ungeachtet bneigung der Kolonial⸗Reglerung, entlaufene Sklaven als Ei⸗ lum der unter ihrem Schutze stehenden Britischen Unterthanen lamiren, Allergnaͤdigst mir befohlen haben, die noͤthigen Schritte un, um dergleichen ihren rechtmaͤßigen Eigenthuͤmern wieder liefern. Es wird demnach hiermit bekannt gemacht, daß die in tenstehenden Liste mit den Daten, gemaͤß ihrer eigenen Anga⸗ enannten Individuen, ohne irgend einige Kosten, so weit es Gouvernement betrifft, den Personen werden ausgeliefert wer⸗ welche sich mit behdriger Legalisation an das General-⸗Gou⸗ ment dieser Inseln wenden, ünd bei demselben ihr Recht auf wähnten Sklaven darthun werden. General-Gouvernement Daͤnisch⸗Westindischen Inseln St. Croix, den 18. Juni 1833. ö P. v. Scholten.“ Es folgt dann ein Verzeichniß von 16 Negern, 10 Negerin— und einem Mulatten, welche von Zeit zu Zeit dort ange— en sind, nebst den von ihnen angegebenen Namen ihrer thuͤmer und der Plantagen, aber nicht der Inseln, von en sie hergekommen sind. — Gedachte Tiden de meldet un— F. Juli: „Es ist fuͤr uns erfreuliche Pflicht, dem hiesigen einwesen zu den erquickenden Regenguͤssen Gluͤck zu wuͤn— welche dieser Insel seit den letzten Tagen zu Theil gewor— Die Felder, welche vor Kurzem ein ausgedoͤrrtes, hoffnungs— Aussehen gewährten, erzeugen jetzt frische, Uuͤppige Schoͤß⸗ hund wir duͤrfen nach dem gegenwaͤrtigen Anblicke derselben Anbauern eine gute Aerndte versprechen.“
Deutschlan d.
Stuttgart, 7. September. In der gestrigen Sitzung der mer der Abgeordneten wurde der Etat des Departe— des Innern weiter berathen. Fuͤr die Neckar-Schiff— wurden jährlich 12,900 Fl. bewilligt, und ferner beschlos— ür den allgemeinen Fluß⸗-Bau jahrlich 13,000 Fl. auszusetzen, zugleich die Regierung zu bitten, die versprochene Fluß— ung baldigst einbringen zu wollen. Fuͤr polizeiliche Zwecke g die Kammer den . jaͤhr⸗ Satz von 300 Fl. Eine laͤngere Debatte entspann sich die Unterstuͤtzung der Gewerbe, fuͤr welche endlich nach ündiger Diskussion jaͤhrlich 15000 Fl. bewilligt wurden. it schloß sich die Berathung uͤber diesen Etat. andau, 3. September. Hier erschien vorgestern folgen—
der Vorfälle am 1Isten v. M. auf dem Posten am Civil— ugniß gestandene Gemeine Peter Bossert des Infanterie—
en an ihn gestellte Frage: „ob er ein Rhein-Bayer sey?“ wortet hat. Diese dem Soidaten Peter Bossert gewordene nerkennung wird der Garnison zufolge Königlichen sterial⸗Restripts vom 26sten v. M. audur h oͤssentlich bekannt Bossert gab namlich jenem unberufenen Frager die Ant⸗
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er immer seine Schuldigkeit thun.“ Welche Stimmung im Rhein⸗ kreise im Ganzen genommen die vorherrschende sey, darüber kann Niemand bessere Auskunft geben, als die Regimenter, die ihre Ergaͤnzungs-Mannschaften von daher beziehen und die fast ganz aus Rhein-Bayern bestehen, namentlich das hte Linien⸗Infanterie⸗ Regiment und das 2te Jaͤger-Bataillon. Auch nicht einmal ein Gedanke von revolutionngtrem Sinn laͤßt sich bei der großen An⸗ zahl von jungen Leuten verspuͤren, die seit dem Jahre 1839 ein⸗ verleibt wurden. Gerade in der Hambachiaden Zeit von 1833 sah man die ungen Leute aus allen Gegenden mit der frohesten Unbefangenheit zu den Thoren Landau's hereineilen, um sich un⸗ ter die Fahnen des Monarchen einzureihen, gegen den, wenn man den Zeitungen glauben wollte, das ganze Land im Aufstand be⸗ griffen war. Daher kommt auch der Groll, den man Überall dem Militair empfinden laͤßt. ö
Fran k fu Et a M. 7. Sept. Se. Durchlaucht der re—⸗
und im Gasthaus zum Roͤmischen Kaiser 'stiegen; ferner sind m del ume ' e, 3 . nn , , . Veimnar/ K Niederl. General-Lieutenant; Se. Excellenz Herr Hraf Mensdorf, K. K. Oesterreichischer General Feldmar schall⸗ Lieutenant und Vice, Gouverneur der Bundes⸗-Festung Mainz; Se. Excellenz Herr Baron von Bystroͤm, General-Adjutant S*. Majestaͤt des Kaisers von Rußland und General der Garde⸗ Infanterie.
In der Kaserne des hiesigen Linien-Militairs ich gester ein trauriger Vorfall zugetragen, der hier . n , Warnungs-⸗Tafel eine Stelle finden mag: Ein junger Sergeant der eben von einer Reise zuruͤckgekommen war und im Begriff stand, die Wache zu beziehen, erlaubte sich, sein Gewehr, von dem er, allen Umständen zufolge, die Ueberzeugung haben durfte, daß es ungeladen sey, scherzweise auf Einen seiner Kameraden und Stubengenossen anzulegen und dasselbe loszudruͤcken. Un— gluͤcklicherweise war jene Ueberzeugung irrthümlich; das Gewehr war scharf geladen, der Schuß auf der Stelle töͤdtlich. Wenn man von der Masse Guͤter, welche von allen Seiten hier anlangen, auf die Guͤte der Messe schließen duͤrfte, so muͤßte sie gut werden. Es haben sich mehrere Mainzer Schiffer fuͤr . direkte Fahrt nach Holland gemeldet, da der erste desfallsige r g. ft den Unternehmer unerwartet vortheilhaft ausge—
O e st err ich.
Prag, 8. September. JJ. MM. der Kaiser und die Kaiserin haben am Zten d. M. Morgens nach einem beinahe dreiwoͤchentlichen Aufenthalt die Hauytstadt Boͤhmens, von den Segenswuͤnschen aller ihrer Bewohner begleitet, verlassen. IJ. MM. geruhten vor Höchstihrer Abreise von dem Oberst / Landhof⸗ meister Baron von Heß, der die Stelle des Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Rußland entgegen gesandten Oberst-Burggrafen, Gra— fen Ehotek, vertrat, so wie von der gesammten Generalitäͤt in den huldvollsten Ausdruͤcken Abschied zu nehmen, zugleich aber Hoffnung zu einem baldigen Wiedersehen zu machen. Auf der Treppe hatten das Offizier⸗-Corps und die zahlreich versammelten Stagts-Beamten nochmals das Gluͤck, Ihren Majestaͤten ein lau— tes Lebehoch darzubringen. Ein gleicher freudiger Zuruf er— scholl auf allen Straßen und Plaͤtzen bis zum Spittel-Thore. Die Buͤrger-Garden waren theils an der Kaiserl. Burg, theils an dem genannten Thore aufgestellt, und eine Abtheilung der be—
rittenen Scharfschuͤtzen, so wie dine Anzahl von Offizferen der Schützen⸗Garde mit ihrem Major . . von der Burg bis eine Meile vor der Stadt. Die flefste, innigste Ruͤhrung erfuͤllte alle Bewohner der Hauptstadt bei dem Ab— schiede von dem verehrten Kaiser⸗Paare, dessen hiesiger Aufenthalt in der Geschichte Boͤhmens eine unvergeßliche Epoche bilden wird. Am Abend vor der Abreise hatten Se. Maj geruht, den von der hiesigen Universitaͤt dargebotenen Fackelzug der Studirenden anzunehmen, die, aus 300 Fackeltraͤgern bestehend und von zwei Musik-Corps nebst einem großen Saͤnger-Chor be— gleitet aus den Universitaͤts Gebaͤuden durch einen großen Theil der Stadt zogen und das Volkslied: „Gott erhalte Franz den . sangen, in welches das Volk uͤberall jubelnd mit ein—
Schweiz.
Zurich, 4. September. In der gestrigen 37sten Sitzung der Tagsatzung brachte die vorgestern niedergesetzte Kommission uͤber die Weigerung Neuchatels, dem Tagsatzuͤngs-Beschlusfe vom 12. August ein Genuͤge zu leisten, folgenden Antrag zu einem Beschlusse ein: „Die eidgendssische Tagsatzung: In Be— trachtung, daß nach dem Bundes-Vertrag vom Jahre 158i die Tagsatz ung es ist, an welcher die Angelegenheiten der Eidge— nossenschaft berathen werden sollen; daß die Tagsatzung aus den
Abgesandten der Schweizerischen Stande besteht;, daß aber ihre
bundesmaͤßige Wirksamkeit gefährdet und der Bund selbst mit allgemeiner Aufloͤsung bedroht seyn wuͤrde, sollten sich die ein- Klnen Staͤnde der Pflicht entziehen, durch Abgeordnete an den Berathungen der Tagsatzung Theil zu nehmen. In Betrachtung, daß der gesetzgebende Theil des Kantons Neuchatel durch seine Erklaͤrung vom 28. August letzthin die Erfuͤllung dieser Pflicht um⸗ geht, daß es aber nach dem klaren und unzweideutigen Inhalt der Urkunde vom 19. Mai 1815 einzig Sache und Obliegenheit der in Neuchatel selbst residirenden Regierung ist, alle sene Verpflichtungen zu erfuͤllen, welche dem Kanton Neuchatel, als Glied der Eidgenossenschaft, obliegen; beschließt: Art. J. Die Erklaͤrung des gesetzgebenden Rathes des Kantons Neuchatel vom 28. August 1833 ist hiermit als unstatthaft und bundes— widrig zuruͤckgewiesen. Art. 2. Der Kanton Neuchatel ist wie⸗ derholt aufgefordert, seinen Bundes-Pflichten dadurch ein Ge— nuͤge zu leisten, daß er nach Inhalt des Tagsatzungs-Beschlusses vom 12. August 1833 Abgeordnete an die Tagsatzung sendet und sich foͤrmlich von der sogenannten Sarner Konferenz lossagt. Es wird derselbe, falls er dieser Aufforderung nicht bis spaͤtstens den 11ten d. M. unbedingt nachkommen würde, durch eldgenoͤs— sische Truppen besetzt werden. Art. 3. Der eidgenbssische Kriegs-Rath ist angewiesen, von Stund an alle Anordnun— gen, welche zum Behuf der militairischen Besetzung des Kan— tons Neuchatel erforderlich sind, in solcher Weise zu treffen, daß eine hinreichende Zahl Truppen vorgesehenen Falles unmittelbar am Tage nach Ablauf der angesetzten Frist, d. h. am 12ten d. M., in den Kanton Neuchatel einruckt. Art. 1. Gegenwärtigen Beschluß wird der Vorort dem Staats— Nathe des Kantons Neuchatel zu Handen des gesetzgebenden Rathes unverweilt durch einen Eilboten mittheilen.““
Mn derselben Sitzung erklaͤrten Graubündten und Wallis ihren Beitritt zum Tagsatzungs-Beschluß vom 2s. August, be— treffend die Total- Trennung im Kanton Basel. Ersteres hatte gewuͤnscht, daß einfach die Wiedervereinigung, nicht aber eine
gierende Herzog von Nassau ist gestern hierselbst angekommen
der Herzog Bernhard von Sachsen⸗
welche saͤmmtlich, so wie diejenigen von Wallis, ins Protokoll eingetragen wurden. Hierauf kamen die Berichte der eidgenoͤs—⸗ sischen Lommissarien und der Behörden von Basel Stadt-Theil an die Reihe. Der Bericht der Kommissarien aus Schwyz war vom 2. September Abends 7 Uhr. In demselben zeigen sie der Tagsatzung an, daß die sammtlichen Bezirke, wie sie aus amtlichen und zuverlaͤssigen Nachrichten wußten, den Vermitt— lungs- Vorschlag fast einmuͤthig angenommen haben. Meh⸗ rere Bezirke haͤtten, so melden sie weiter, bei diesem Antrag auch ihre Ansichten über die Beibehaltung einer Kanton⸗Landsge— hieinde und über einen kuͤrzern Termin fuͤr die Einfuͤhrung einer . aung ausgesprochen; Wollerau wuͤnsche noch insbesondere von den DNeeupations-Kosten befreit zu werden. Nach den Ansich⸗ . der Herren Kommissarien wäre mit dieser Annahme nun— mehr das Ziel der Intervention, erreicht und die Pacification vollendet Sie hätten oiswegen vor ihren Befugniß, die Haͤlft⸗ der Deeupatione Truppe zu entlassen, hereits Gebrauch gemacht 34 bvunschen, daß die Lagsatzung sich auch eben dahin uͤber die educrtion der zweiten Hälfte ausspreche. Die Gesandtschaft von Schwoz (Inner- und Außer Landes, unterstützte die Ansichten der Kommissarien fuͤr Aufhebung der Occupation durch die be— . fruͤher vorgebrachten Grunde, zu denen noch ein neuer, die Occupation der Schwyzer-Berge bis fast ins Thal durch einen n, , . Schnee, gekommen sey. Nach kurzer Umfrage beschloß die Taglatzung den Bericht der Kommissarien der Schwyzer— Kommission zu uͤberweisen und bis auf morgen einen An— trag über Verminderung der zweiten Hälfte der Truppen im Kanton Schwyz einzubringen. Es folgte nun eine Zuschrift dom Buͤrgermeister und Rath von Basel, vom 2. September. Mit dieser wurden der Tagsatzung zwei Beschluͤsse des dortigen großen Rathes vom gleichen Datum uͤberreicht. Durch den ei— nen erklärt derselbe die Abstimmung der Burgerschaft von Basel uͤber den Tagsatzungs⸗Beschluß vom 26. August für richtig (von 397 Stimmenden hätten ihn 888 angenommen, und somit sey sener Trennungs-Beschluß in Kraft erwachsen). Durch den an— dern ernennt er zu Theilungs-Kommissarien die Herren Buͤrger— meister, Herzog von Effingen und Alt-Bundes-Praͤsident F. von Tscharner von Chur; zu Ausschuͤssen nach 5. 9 des Beschlusses vom 26. August die Herren, Rathsherr W. Fischer, Germ. 3a Roche und A. Heusler, den Herrn Stadtschreiber Abel Merian und Herr Nikolaus Sieglin von Riechen, so wie endlich zu Ausmittelung des Geld- und Mannschafts⸗ Kontingentes nach §. 8 des erwähnten Beschlusses, die Herren Nathsherren Sam. Minder und Oswald, die Herren Großrath Rud. Schmid und Oberst-Lieutenant Andr. Bischoff. Dringend wurde in der Umfrage von Seiten der Gesandtschaft von Stadt Basel die Verminderung der Besatzung der Stadt Basel ge— wuͤnscht, und dieses wurde von Schaffhausen, den kleinen Kan⸗ tonen und Wallis, also von 5 Standen, unterstuͤtzt. Eine Mehr— heit beschloß jedoch, heute nicht in dieses Gesuch einzutreten, und den Bericht der Baseler-Kommission hierüber, nach einem fruuͤheren Auftrage, zu erwarten.
Spanien. . Madrid, 28. August. Die Hof-Zeitung meldet, daß der König und die Koͤnigl. Familie sich fortdauernd wohl be⸗—
freiwillige, der beiden Parteien vorbehalten worden wäre, uͤber⸗ dies außerte es noch einige andere Wuͤnsche uͤber diesen Beschluß,
,, Im 22sten bekleideten Se. Maj. in Person sechs hohere Staats-Beamte mit den Insignien des Großkreuzes des Isa— bellen ⸗Ordens. é . 4
. Der Infant Don Francisco de Paula wollte mit seiner Familie am 27sten die Ruͤckreise von San Sebastian hierher antreten.
„. Der, General-Capitain von Andalusien, Marquis v. las Amarillas, hat unterm 21sten d. M. dem Kriegs⸗Minister an— gezeigt, daß sich in Huelva die Cholera gezeigt hat, die wahr— scheinhich aus dem benachbarten Algarbien zur See eingeschleppt ist. Am gten d. M. ereignete sich der erste Cholerafall; bis zum 18ten waren 13 Personen erkrankt, von denen h starben. Die Stadt wurde gleich nach dem Ausbruch der Krankheit abgesperrt.
Pert ug nl.
Die Madrider Hof-Zeitung vom 27. August enthalt aus dem in dem Hauptquartier Coimbra erscheinenden Bul— letin der Armee Dom Miguels Auszuͤge, welche bis zum 16 ten August reichen. Dom Miguel hatte die Oberst-Lieutenants Ba— ron de Fried und Leduy, den Eapitain v. Bernouille und den Lieutenant v. Kersabiec fuͤr die von ihnen in dem Treffen vom 25. Juli vor Porto bewiesene Tapferkeit zu Rittern des Thurm und Schwerdt-Ordens ernannt und viele Befoͤrderungen in der Armee vorgenommen, unter denen sich die des Lieutenants Cor—
rea zum Hauptmann und die des Vicomte Tanneguy-Duchatel
vom Oberst-Lieutenant zum Obersten befindet. — Durch einen Tagesbefehl vom 11. August war angeordnet, daß alle Offiziere
sich unverzuͤglich bei ihren resp. Corps stellen, daß die beim
Heere nicht angestellten Generale und Chefs, welche Kavallerie— Detaschements als Guerilla s befehligen, dieselben binnen vier— undzwanzig Stunden nach der Bekanntmachung des Tagesbefehls zu den Negimentern senden und daß an der Bewegung der Armee gegen Lissabon Niemand Theil nehmen soll, der nicht im Heere angestellt ist, oder von Dom Miguel dazu Erlaubniß erhalten hat. Wer diesen Befehl uͤbertritt, soll festgenommen und aus der Naͤhe des Heeres entfernt werden. — Am 9. August war die von dem Visconde von Molellos besehligte 5te Diviston in Leiria angekommen und der General-Lieutenant Graf August v. Larochejacquelein eben dahin abgegangen, um das Kommando uͤber die Division zu uͤbernehmen, welche in der ihr bezeichneten Richtung gegen Lissabon operiren soll. Am 14ten ging die aus 3400 Mann, 334 Pferden und 160 Maulthieren bestehende Ko— lonne, welche bei Coimbra auf dem linken Ufer des Monde d gelagert war, unter dem Befehle des Obersten Bourmont 8h nes des Marschalls, nach Tomar ab, nachdem Dom Möauel dieselbe gemustert und durch eine Anrede, die von den Tru 9 n durch wiederholtes Vivat erwiedert wurde, angefeuert 3 Mehrere andere Corps, unter ihnen die aus 2450 Mann und 150 Pferden und Maulthieren bestehende Reserve waren nebst Artillerie von Montemor und Velho auf deitia mar⸗ schirt. Der Rest des aus Lissabon, so wie des von Porto gekommenen Heeres sollte bald folgen und Dom Miguel ' war, den Ausdruͤcken des Bulletins zufolge, der Wiedereinnahme von Lissabon so gewiß, daß er unterm 13. einen Befehl an den Ge— neral⸗Polizei⸗ Intendanten erlassen hatte, die Mitglieder des Lis— saboner Gerichtshofes zu benachrichtigen, daß sie sich in die Nähe der Hauptstadt begeben mochten, um wieder in ihre Amts-Func; tionen einzutreten. — Durch ein in Coimbra erlassenes Dekret vom 15. August war der Marschall Bourmont wahrend der Un—⸗ paßlichkeit des Grafen von San-Lorenzo zum Kriegs-Minister ernannt worden. Am 15. traten mehrere Truppen-Corps, so wie ein Theil des die Ehren, Wache Dom Miguels bildenden Kaval— lerie⸗Regiments den Marsch nach Leiria an und Dom Miguel