1833 / 254 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

selbst folgte, von den Grafen Burao⸗d Albito und v. Soure, so wie von zwei Dienern begleitet, an demselben n,, er gedachte am 17ten in Leiria einzutreffen. Der Staats-Mini— ster, Marquis del Basto, ist am àten August in Coimbra gestorben. Aus Tomar und Abrantes wird vom 12ten August gemeldet, daß in der dortigen Gegend die groͤßte Ruhe herrschte und die Einwohner Dom Miguel treu geblieben waren. Dasselbe war, amtlichen Berichten zufolge, in Alemtejo und Nieder-Beira der Fall, von wo sich 00 auser— wählte Scharfschuͤtzen unter die Befehle des General Mageir gestellt hatten. Bei dem Observations⸗Heer noͤrdlich und suͤdlich vom Duero war nichts Wichtiges vorgefallen.

Die Madrider Hof-Zeitung enthaͤlt ferner folgende Korrespondenz⸗Nachrichten:

„Villarreal de San Antonio, 18. August. Die ganze Provinz Algarbien ist vom Feinde befreit, bis auf Faro, welchen Platz der Graf von Alba mit einigen Streitkräften unter dem Schutze der von ihm aufgeworfenen Verschanzungen besetzt haͤlt. Unser wuͤrdiger Gouverneur, Don Sebastian Martinez Mestre, hat die Kriegs-Brigg und andere kleinere Schiffe Dom Pedro's durch die von ihm bei der Barre errichteten Batterieen von dem Flusse vertrieben. Die Cholera wuͤthet hier noch immer, nimmt aber an Intensitaäͤt ab.“

„Yelves, 23. August. Die Cholera rafft hier taͤglich vier bis sechs Personen hinweg; der dritte Theil der Kranken stirbt. Vor zwei Tagen haben wir erfahren, daß der General Graf von Larochejaecquelein, der im Namen des Koͤnigs Dom Miguel seit dem 18. d. M. das Kommando uͤber die Provinz Alemtejo uͤbernom⸗ men hat, bei Alpigza uͤber den Tajo gegangen ist und das ganze linke Ufer dieses Flusses mit einer Division besetzt hat, deren Vorposten bereits in Aldea Galleja eingeruͤckt sind. Diese Be— wegung hat den Einwohnern dieser Provinz neuen Muth gege— ben und ihre Begeisterung gesteigert. Die Jugend eilt, um un— ter die Fahnen ihres rechtmäßigen Koͤnigs zu treten, dessen Rei⸗ hen taͤglich dichter werden. Eine Guerilla Dom Pedros, die sich in der Umgegend von Avis gezeigt hat, ist von den treuen Köoͤnigl. Truppen bei Nizas vernichtet worden.“

Inland.

Berlin, 11. Sept. In der Nummer 248 der Staats Zeitung ist unter der Rubrik Inland berichtet worden, daß Se. Majestäͤt der Kaiser von Rußland auf Hoͤchstihrer letzten Seereise in Reval ans Land gestiegen und von dort zu Wagen nach St. Petersburg zuruͤckgekehrt sey. Diese Meldung beruhte inzwischen auf einem Irrthume. Se. Majestäͤt waren naͤmlich mit dem Dampfboote „Ischora“ in eine Bucht in der Naͤhe von Reval eingelaufen, wo jedoch das Schiff wegen der heftigen Brandung nicht hatte anlegen koͤnnen; als dasselbe hierauf von neuem in See ging und der Capitain erklaͤrte, daß bei den an— haltenden heftigen Stuͤrmen die Fahrt ohne Gefahr nicht fort— gesetzt werden koͤnne, kehrten Se. Majestaͤt der Kaiser zur See nach Kronstadt zuruͤck, um von dort aus die Reise nach Schwedt zu Lande anzutreten.

Des Koͤnigs Majestät haben dem Buchhaͤndler Alex.

Cosmar hierselbst, fuͤr die Allerhoͤchstdenselben uͤberreichten‚, Sa⸗

gen und Miscellen aus Berlins Vorzeit“, eine goldene Me— daille zustellen zu lassen geruht.

In der Sitzung der geographischen Gesellschaft vom 7Jten September legte Herr Geheime Regierungs-Rath Engel— hardt einen von ihm am Orte aufgenommenen Plan der neu— gebauten Straße uͤber das St. Gotthardts⸗-Gebirge, mit einigen Bemerkungen uͤber den Bau derselben, vor, und Herr Major von Oesfeld die ihm von Herrn Tuch zu gleichem Zwecke uͤbergebene neueste Karte der Lombardei. Herr hr. Meyen gab die Fortsetzung seines im Juli theilweise vorgelesenen Auf— satzes: Ueber das alte Perugnische Reich und uͤber die Gruͤn— dung des neueren durch die Inkas, in Beziehung auf die zwei verschiedenen Menschen-Ragen, die dasselbe bewohnen. Herr Direktor Disterweg verglich verschiedene Nordsee-Baͤder in Beziehung auf das, was Natur und Kunst fuͤr sie gethan, und theilte Bemerkungen uͤber Dudens Werk: „Europa und Deutsch— land, von Nord-Amerika aus betrachtet“ mit. Herr Professor Do ve sprach uͤber einige Ergebnisse der durch Herrn Alexander von Humboldt angeregten, in Amerika, Europa und Asien gleich— zeitig angestellten magnetischen Beobachtungen, und legte darauf sich beziehende Zeichnungen vor. Herr Ober-Lehrer Walter ließ sich uͤber die Waͤrme-Aenderungen auf der See, und Herr Dr. Philippi uͤber die unbedeutende noch stattfindende Kultur des Zucker-Rohrs in Sicilien, im Vergleich mit der im Mittel— Alter, vernehmen. Herr Professor Ritter sprach uͤber die Thaͤtigkeit der Daͤnischen Gesellschaft fuͤr Nordische Alterthums—⸗ Kunde, und legte, außer mehreren literarischen Notizen, auch die „Notes Statistiques sur le Littoral de la Mer Noire“ und „Saggio d'un Allante Statistico dell' Italia“ des Herrn Grafen L. Serristori vor, womit der Autor der Gesellschaft ein Geschenk

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machte, so wie Herr Professor Ritter zu gleichem Behufe Som⸗— mer s Statistik des Leitmeritzer Kreises; und Creuzer: Zur Ge— schichte alt-Roͤmischer Kultur, und Herr Tuch den II., III. und IV. Band des kritischen Wegweisers im Gebiete der Landkarten Kunde mittheilte.

C Die Friedens⸗Gesellschaft zu Danzig hat, nach Ausweis ihres kuͤrzlich im Druck erschienenen Jahres-Berichts, in dem mit dem 3. August beendigten Verwaltungs-Jahre 10 jungen Leuten eine Unterstuͤtzung von resp. 200 und 190 Rthir. zur Fortsetzung ihrer Studien gewaͤhrt. Der Fonds der Gesellschaft, der sich, den letzten Berichten zufolge, auf 14,550 Rthlr. in Dokumenten und 221 Rthlr. in baarem Gelde belief, ist seitdem auf 15, 150 Rthlr. in Dokumenten und 274 Rthlr. in baarem Gelde angewachsen. .

Aus Trier schreibt man unterm 4ten d. M.: „Der Weinstock hat zwar bis jetzt nicht wesentlich gelitten, aber die Hoffnung auf eine werthvolle, geistreiche, zum Auflagern fuͤr die Zukunft geeignete Crescenz ist allerdings vermindert und jeden— falls wird die Weinlese, auch wenn der Monat September gun— stiges Wetter bringt, spaͤter stattfinden, als man solches Anfangs erwartet hatte. Was die Getraide-Aerndte im hiesigen Re— gierungs-Bezirke betrifft, so laßt sich daruͤber im Allgemeinen Folgendes sagen: Die Roggen-Aerndte, so wie die der Winter— Gerste, ist beinahe allgemein sehr ergiebig und besonders in An— sehung des mehlreichen Köͤrner-Gehalts vortrefflich ausgefallen. Der Ertrag des Weizens und des Spelzes ist zwar quantitativ nicht so reichlich, aber ruͤcksichtlich der Qualitat gleich ausgezeich— net gut, und vom Hafer und der Sommer-Gerste ist im Gan— zen ein lohnender Ertrag zu erwarten. Die Kartoffeln ge— währen beinahe durchgaͤngig erfreuliche Hoffnungen; 8bst hat es an den meisten Orten die Fuͤlle gegeben und schon wird der Aepfel- und Birnen-Wein zu 18 bis 20 Rthlr. das Fuder verkauft.“

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. c 10 Uhr. Beobachtung.

1833. 10. Sept.

Luftdruck .. Luftwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg. mtter.. Wind ..... Wolkenzug

335,7 * Par. 335, ou har. 3s, 2 Par. Quellwärme g, o 0 R. wee R, or R. ns w n, 9, 40 R. 140 0 9. 10, 90 R Fluß wärme 115,5 90 R.˖ oz pCt. N pCt. 91 pCt. 8 . 6 9 . mudiünst. ,o 10 Rt. . OSO. J Pꝛiederschlag 0, 155 Rh.

Bodenwärme 10,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 6. September.

Niederl. wirkl. Schuld 4777. Ausgesetzte Schuld —. Kanz-= Bill. 209. 68 Anl. 102. Nenp. S5. Oesterr. 903. Preuss, Pra- mien-Scheine 89]. Russ. (v. 1828) 1003. (v. 18315 903. 53 Spun. 653. 38 do. 463.

Hamburg, 9. September.

Oesterr. 583 Met. 92. 48 do, . Bank- Actien 1194 Russ. Entzl. 99. Russ. oll. (v. 1851) 90. Net. in Hembs. Cert. 913. Preuss. Prämien- Scheine Poln. 1171. Dan. 763.

London, 3 September.

38 Cons. 88. Belg. 44]. Bras. 68. Dän. 741. Griech. 40. Mex. 37. Niederl. 483. Port. T5. (ex io.) Serips. 191 8 Präm. Russ. 1634. (ex Dio.) Span. 223.

Wien, 6. Septemher. 3 Met. 9356. 45 do. Sd 218 505. Bank-Actien 12073. Part.

St. Humburg 3 Mon. 9. 37

(i831 u. 1832) 91.

Petersburg, 4 September. Silber-Rubel 360 Kop. 53 Inseript.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 12. September. Im Schauspielhause: Die Zerstreuten, Posse in 1 Akt, von Kotzebue. Hierauf: Die Deut— schen Kleinstaͤdter, Lustsptel in 4 Abtheilungen, von Kotzebue.

Freitag, 13. September. Im Opernhause: Fra Diavolo, komische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Auber.

Sonntag, 15. September. Im Opernhause: Auf Begehren: Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. (Dlle. Stephan: Donna Anna.)

Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 12. September. Die Unbekannte, romantische Oper in 2 Akten, nach dem Italiänischen: La Straniera; Musik von Bellini. (Dlle. Caroline Stetter, vom K. K. Hof-Opern— Theater zu Wien: Isoletta, als zweite Gastrolle. Dlle. Häh— nel: Alaide.)

Freitag, 13. September. Zum erstenmale wiederholt: Der Empfehlungs-Brief, Lustspiel in 4 Akten, von Toͤpfer. Vorher: Der Braͤutigam ohne Braut, Lustspiel in 1 Akt, von Herzenskron.

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Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Die zur Revier⸗Verwaltung Saͤrchen gehörige Groß⸗ Säaͤrchener Heide am Neißsluß bei Muskau, nebst 8 innerhalb der Felbmark Groß⸗Saͤrchen belegenen Forst= pareellen, zusammen von 3638 Morg. 64 Ruth. Flaͤ⸗ cheninhalt, soll mit der gesammten Jagd zum vollen Eigenthum meistbietend verkauft werden. Den Lieita⸗ tions⸗Termin wird der Forstmeister Meyer

am 2. Oeto ber d. J,, Vormittags 9 Uhr, ri in dem Forsthause zu Groß⸗Saͤrchen abhalten. Die li ausfuhrliche Bekanntmachung kann in dem offentlichen Anzeiger jum Amtsblatte der Koͤnigl. Regierung zu Frankfurt a. d. O. Nr. 36, die speclellen Verkaufsbe⸗ dingungen aber in der Domainen⸗Registratur der ge⸗ nannten Koͤnigl. Regierung zu Frankfurt a. d. O, bei dem Forstmeister Meyer zu Sorau, so wie bei dem Oberfoͤrster Krackow zu Saͤrchen eingesehen werden, und wird letzterer den sich melbenden Kauflustigen auch vor dem Lieitations⸗Termin die Forstdistriete an Ort und Stelle speeiell zeigen.

Frankfurt 4. v. O, den 6. September 1833.

Königl. Regierung. ? Abtheilung für die Verwaltung der direk⸗ ten Steuern, Do mainen und Forsten.

in dem auf

5 n ,,, . odes⸗Erklaͤrung avid Rehler ,, ,,, etwa 1776 geboren, ein Sohn dez daselbst 865 verstorbenen Einwohners David Reh⸗

den 10. Juni 18341, Vormittags 10 uhr, vor dem Herrn Referendar von Rentz an höesiger Ge— richtsstelle angesetzten Termine schriftlich oder person⸗ ch ju melden, widrigenfalls derselbe fuͤr todt erklaͤrt und sein Vermoͤgen den sich legitimirenden Erben des— selben zugesprochen werden wird.

Groß⸗Oschersleben, den 27. August 1833.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Literarische Anzeigen.

Kunst- Anzeige. So eben ist bei uns erschienen und durch uns, als auch Herrn Ph. Lenz in Leipzig zu beziehen:

Historisch- geographische un d Post- Karte vo noeDeutschland und den angrenzenden Ländern, westlich bis Paris, śi6dlich bis Neapel, nach dem Staaten - Bestande in den Jahren 1803 und 1833. Gestochen von P. Schmidt und bis auf die neueste Zeit, hinsichtlich der polit., Ereig- nisse, als der Post- Course genau berichtigt vom Hauptmann v. Witzleben. Folio, sauber colorirt. Preis 17 Thlr.

4proc. S827.

Sonnabend, 14. September. Fra Diavolo, oder; Wirthshaus zu Terrgeina, komische Oper in 3 Atten,; von Auber. (Herr Vogt, Opern⸗Regisseur des Deutschen ters zu R. Fra Diavolo, als Gastrolle. Mad. del: Zerline.

Neueste Nachrichten. Paris, 5. Sept. Der Moniteur enthaͤlt fern richte uͤber den Aufenthalt des Koͤnigs in Cherbourg. An d. Mittags stiegen Se. Majestaͤt zu Pferde, um, von

den i, n, den Marschaͤllen Soult und Gérard um

Marine Minister begleitet, die 5600 Mann starke M Garde und die Truppen der Garnison, die langs des Ka tei⸗Hafens aufgestellt waren, zu mustern. Die Koͤnigin n Koͤnigl. Familie folgten in einem offenen Wagen. Alle! im Hafen flaggten, und die Quais waren mit einer unt baren Menge von Zuschauern angefuͤllt. Ueber 30,000 nen waren nach Cherbourg gekommen, um der Revue wohnen. Nachdem der Konig an der Front entlang g nahm er mit der Koͤnigl. Familie unter einem Pavillon der auf einem mitten im Hafen besindlichen Ponton g war, worauf die Truppen und National-Garden untz tausendfachen Rufe: Es lebe der Koͤnig! Es lebe die Familie! vorbei desilirten. Nach beendigter Revue h sich Ihre Majestäten nach dem Kriegs- Hafen, best

die Werfte, bestiegen das im Bau begrissene Linienschiff, z land“ von 120 Kanonen, so wie das vor Kurzem von

gelaufene Linienschiff „Jupiter“, besuchten die Buregh Marine und begaben sich dann auf Boͤten an Bord des! schiffes „Sphinx“, welches die Koͤnigliche Flagge an der des großen Mastes aufzog und eine kleine Spazierfahr See unternahm. Das auf der Rhede liegende Ges welches alle Flaggen und Wimpel aufgehißt hatte, salutin auf dem „Sphinx“ befindliche Marine⸗Maler Gudin m gleich eine Skizze von diesem imposanten Schauspiel auf dem der Koͤnig die aͤußeren Hafen-Arbeiten besichtigt, das Dampfschiff in den Hafen zuruͤck und wurde von do schwader so wie von den Jachten mit neuen Salven um rahs begruͤßt. Diese kleine Seefahrt, welche uͤber drei den dauerte, wurde von dem schoͤnsten Wetter beguͤnstigt.

verdienstvollen Befehlshabern des „Sphinx“ und des Last⸗

fes „Luxor“, an dessen Bord sich der Aegyptische Obelisk det und welches JJ. MM. ebenfalls bestiegen, Herren und Verninac, kuͤndigte der Koͤnig ihre Befoͤrderung zu ten-Capitainen an. Um 7 Uhr Abends kehrten JJ. MM dem Hotel des See⸗-Praͤfekten zuruͤck. In einer Nachschtt Zten d. M. Morgens um 10 Ühr wird gemeldet, der Ku im Begriff, sich einzuschiffen, um den Evolutionen der Fh der Rhede beizuwohnen. Das Wetter war truͤbe, die M hofften aber, es werde sich gegen Mittag aufheitern.

Gestern fruͤh ist der Herzog von Orleans von hig Compiègne abgereist.

Der Moniteur enthaͤlt heute einen Immediat des Intendanten der Civil-Liste, Grafen Montalivet, i von den Zeitungen bereits erwähnte Einrichtung des Palastes in Versailles zu einem Museum fuͤr historische werke und Monumente des National-Ruhms.

Dem ministeriellen Deputixten, Herrn v. Remuslat, Rieux (im Departement der Ober⸗Garonne) eine Spor gebracht worden.

Herr Evariste Dumoulin, einer der Redacteure um thuͤmer des Constitutionnel, wurde gestern, als er in dem? dieses Journals einer Versammlung der Aectionaire hen ploͤtzlich von einem so heftigen Blutsturze befallen, daß! angewandten Huͤlfe ungeachtet, nach einer halben Siunm̃ schied. Er war 45 Jahr alt und erst vor zwei Tagen mn Reise durch England, Irland und Belgien zuruͤckgekeht.

Der Fuͤrst Gabriel Oginski, eines der Haͤupter n standes in Litthauen, ist mit seiner Familie hier angeky

Heute schloß 5proc. Rente nr. Compt. 104. 79. h 104. 90. 3proc. pr. compt. 75. 70. fin Cour. 75. 90. Neap. pr. oοmpt. 9J. 20. sin our. 9g1. 45. Hproc. Spa 671. Zproc. do. ohne den Coupon 40. proc. Belg. A Fproc. Roͤm. 893.

Frankfurt 9. M., 8. Sept. Oesterr. 5proc. Met Bank⸗A ctien 1412. G. Part.“ Odbl. 132 zu 100 Fl. 1967. Br. Holl. Hproc. Obl. S833. G.

Redacteur Cottæl.

Gedruckt bei A W. Ha

Inzeiger

Vir können dicse

selten vereint sind.

bemerkten, zum Theil herabge

und F. W. Benicken.

Planen und Vignetten. gen guf weißem Druckpapier. für sechs Thaler.

Jester, (F. E.),

Auf 2 Imperial- Gebrauch

C ( ' ö

* 1 ö fuͤr die Preußischen Staaten. lert und dessen Ehefrau Anne Sophie, gebornen Bil— ken ist, und sich in seinem siebenten Jahre schon von seinem Geburtsorte entfernt haben soll, seitbem auch keine Nachricht von seinem Leben gegeben hat, auge— tragen worden ist, so wird derselbe, so wie bie von ihm etwa zuruͤckgelassenen unbekannten Erben und Erb nehmer hiermit aufgefordert, sich vor, oder spaͤrestens

. ̃ Karte, ihres tresflichen reinen Stichs und Preiswürdigkeit, Schulmännern als Wand- karte, so wie ihrer genauen Angaben der Post-Course den Reisenden gan vorzüglich empiehlen, um so mehr, da diese Eigenschaften bei andern Karten dieser Art

Berlin und Göttingen, im August 1833. Gehbæ.

Bei E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. s), so wie in dessen Handlungen zu Pofen, und Gnesen sind nachstehende Werke zu haben: Bibliothek fuͤr Jaͤger und Freunde der Jagd. Der Unterzeichnete macht die Jaͤger und Jagdlseb⸗ haber auf nachstehende anerkannt vortreffliche Werke seines Verlags aufmerksam s die zu den dabei etzten Preisen durch alle Buchhandlungen bezogen . bel's (H. W.) neuerffnete Iäger⸗Prak⸗ ti ka. Vierte, zeitgemaͤß umgearbeitete Auflage. In Verbindung mit einer Gesellshaft prakt scher Forstmaͤnner herausgegeben von K. Drei Theile. ten) Abbildungen, 1828. Gr. 4to. 75 Bo⸗ (C

len (schwarzen und illuminir

Ueber die kleine Jagd zum angehender Jagdliebhaber. besserte und betrachtlich vermehrte Auflage. Vier

Theile. Mit Knpsertafeln. 1823. Ii d„Ehir. Jetzt für drei Thaler. Behlen, (S), Lehrbuch der For st⸗ um „häergeschichte. 1826. Gr. Sro. c 2 Talr. 20 sgr. Jetzt für 12Th1r. 10st

Wianckell, (6. F. D. aus dem), Hand Iäͤger Jagdberechtigte ünd Jagh ber, Zweite, vermehrte und ganz umge Auflage. Drei Theile. Mit Kupfern, und Musik. 1820 22. Gr. Svo. Ib 11 Thlr.

„Der reiche Inhalt dieser vier Werke laͤß nicht anführen, man wird aber Alles darin ahn finden, was dem Jaͤger irgend von Wichtig kann. Wer alle vier Werke, die im Laden Thlr. 20 sgr, kosten, zusammen nimmt, erhäͤl achtzehn Thaler.

Leiplig, im August 1833.

ROC Ca.

Bromberg

F. A. Broch

So eben ist in der unterzeichneten Buchl erschienen:

Olshausen, Dr. H, Opuscula iheologica et interpretationem Novi Testamenti pen Preis 1 Thlr.

Es schließt sich dieses Werkchen unmittelbar

gmmentar zum neuen Testamente von demsel

fasser an. Es wird daher jedem Besftzer dessel willkommene Zugabe sein. Berlin, den 10. September 1833 Ens! in sche Buchhandkn (Gerd. Mu lle t Bremnestreze

F§p. S. Döbel Mit vie⸗

10 Thlr. Jetzt

Neue, ver⸗

Preußische

Allgemeine

Berlin,

e chten. ö ni,, . Se. Majestaͤt der Konig haben dem Ober-Prediger Herb st

Egeln den Rothen Adler-Orden dritter Klasse zu verleihen

ht.

hen vierter Klasse zu verleihen geruht.

Im Bezirke der Königl. Regierung u Arnsberg ist der Pfarr-Amts-Kandidat Johann

r! Moritz Tewaag zum Adjunkt-Prediger bei der evan— chen Gemeinde in Mengede, und der Pfarr-Amts-Kandidat stav von der Crone aus Unna zum Pfarrer der evange⸗

en Gemeinde in Luͤnern, Kreises Hamm, ernannt worden; zu Danzig ist zu der erledigten Pfarr-Stelle in Groß— witz (Diocese Marienburg) der bisherige Pfarrer zu Herrn— f, Johann Ludwig Housselle, ernannt worden.

Angekommen: Se. Erlaucht der General der Kavallerie General⸗Adjutant Sr. Majestäaͤt des Kaisers von Rußland, st Trubetz koi, und

Der Fuͤrst Nikolai Trubetzkoi, von Dresden.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und General⸗Inspek— des Militair- Unterrichts- und Bildungswesens der Armee, herr von Valentini, aus Schlesien.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der n Division, von Rummel, von Danzig.

Der Koͤnigl. Großbritanische außerordentliche Gesandte und es e Minister am hiesigen Hofe, Graf von Minto, resden.

Der Koͤnigl. Schwedische Kammerherr, außerordentliche andte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, von andel, von Leipzig.

Der Königl. Daͤnische Geheime Rath und Hof-Jaͤgermei— , Graf von Hardenberg-Reventlow, aus dem Meck— burgischen.

Abgereist: Der Fuͤrst Wladimir Mentschikoff, nach Petersburg.

Telegraphische Nachricht, eingegangen in Berlin am 12. Sept. 2 Uu. 55 M. Nachmittags. Magdeburg, den 12. Sept.

Se. Majestaͤt der Konig haben heute, in Begleitung der niglichen Prinzen, der Herzoge von Cambridge und von aunschweig und einer zahlreichen Generalitäͤt, das àte Armee— ps die Revue passiren lassen.

Das Armee⸗Corps war vor dem Lager bei Magdeburg zur hen Parade aufgestellt. . ram rechten Fluͤgel an, und ritten unter einem lauten Hur— hRufen der Truppen die Front hinab bis zum linken Fluͤgel. nn war Vorbeimarsch und die Truppen ruͤckten im Aller— hsten Beiseyn wieder in das Lager. .

Se. Majestaͤt aͤußerten Allerhoͤchstßbero Zufriedenheit mit

Zustande und der Haltung der Truppen.

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland. Rußland.

Odessa, 23. August. Der Vice-Admiral Ricord ist vor— ern, nachdem er seine Quarantaine beendigt, in hiesiger adt eingetroffen. Die Ümgegend von Odessa bietet in diesem Jahre einen p betruͤbenden Anblick dar. Ein Winter ohne Schnee und Dürre, welche den ganzen Fruͤhling uͤber, so wie in den en Sommer⸗-Monaten, herrschte, haben die Hoffnung des Land— uns zernichtet. Die verdorrten Felder sind mit gelbem Grase d einigem Stroh ohne Aehren bedeckt. Dieser schlechte Aus—= der Aerndte ist der Grund des uͤberaus hohen Preises eini— Getraide⸗ Sorten, der Mangel ist so groß, daß mehrere süifleute im Begriff sind, Hafer und Gerste von Konstantino— hierher zu schaffen.

Freie Stadt Krakau. . Krakau, 7. September. In der siebent en Reichstags ßung vom 31sten v. M. uͤberreichte der Repraͤsentant Meci— wöki dem Marschall ein Gesuch des Redacteurs der Krakauer itung, Herrn Stanislaus Gieszkowski, um Erhsͤhung der von aus dem öffentlichen Schatz bezogenen Unterstuͤtzung von h Fl. auf 3060 Fl. Der Senator Haller bemerkte dar—

s daß Herr Gieszkowski, da er mit der Regierung einen frei⸗ we ü

ligen Kontrakt uͤber die zu druckenden Sachen abgeschlossen be, in den mancherlei geh rg. welche ihm durch diesen ontrakt zugesichert worden, hinreichende Aushuͤlfe finden koͤnne, d der Reich stags-Marschall fuͤgte hinzu, daß derselbe

r keinen Anspruch auf eine solche Unterstuͤtzung habe, da ihm

Druck des Reichstags-Protokolls besonders . werde. hie Petition des genannten Redacteurs wurde uͤbrigens dem jenat zur Begutachtung zugefertigt.

Frankreich. Paris, 5. September. In dem (gestern erwaͤhnten) Be—

snrichtung des Versailler Palastes zu einem Kunst Museum ißt es unter Anderem: „Sire, es war Ew. Maj. wuͤrdig, m Palaste in Versailles eine Bestimmung zu geben, die an e Stelle derjenigen traͤte, welche derselbe durch die Veraͤnde⸗

Jahren verloren hat.

große Schwierigkeiten dar.

Se. Masestaͤt kamen um halb 10 len seyn. Obgleich die disponibeln Mittel mit den Ausgaben,

Freitag den 13ten

2. u e, ,.

taats⸗Zeitu

September

189.

2 2 2

—— 6

rung unserer Sitten und Einrichtungen seit mehr als vierzig ; Dieses schoͤne Gebäude, ein Zeugntß der Groͤße Frankreichs und des Glanzes der Krone, welche die Na— tion Ihnen auf das Haupt gesetzt hat, hat durch die Vernach— lassiiung, in der es lange Zeit gestanden,

entgangen, durch welche Frankreich so vieler Denkmäler beraubt worden ist, damit entweder der geringe Werth des Materials versilbert oder die Unterhaltungs⸗Kosten gespart werden konnten.

denen Gebaͤude zu erhalten, sey, ihnen eine Bestimmung zu ge⸗ ben, welche zeige, daß ihre Zerstoͤrung ein National-Ungluͤck ge— wesen seyn wurde. Versailles, das in seinen prachtvollen Palaͤ— sten Kunstschaͤtze besitzt, die sich nicht fortbringen lassen, ohne sie zu vernichten, und das zugleich viele der Erhaltung würdige hi— storische Erinnerungen in sich vereinigt, bot in dieser Beziehung Ew. Majestaͤt war es vorbehalten, die wuͤrdigste und beste Loͤsung dieses Problems aufzufinden. Bei Ihrem letzten Besuche in Versailles theilten Sie den Sie begleitenden Personen Ihren Plan mit, der darin besteht, in Versailles die Erinnerungen unserer Geschichte und die Denkmaͤ— ler unseres National-Ruhms zu sammeln, ohne das Louvre sei— ner Meisterwerke der Malerei und Skulptur zu berauben. Ih— rem Befehle gemäß habe ich die Plane zu den fuͤr diesen Zweck im Versailler Palast vorzunehmenden Bauten entwerfen lassen und Ihr Architekt, Herr Nepveu, hat sich mit Ih— rem großartigen Gedanken vertraut gemacht— Dieser Plan umfaßt das Erdgeschoß und das erste Stockwerk des suͤdlichen Fluͤgels, das ganze Mittel-Gebäude und den noͤrdlichen Fluͤgel. Der suͤdliche Fluͤgel wuͤrde demgemaͤß in dreizehn Gemaͤchern des Erdgeschosses, die hierzu besonders einzurichten und zu ver⸗ groöͤßern waͤren, eine Reihefolge der Portraits der Connetabeln, Marschaälle und Admiraͤle, das Vestibul, die Treppe und die stei— nerne Gallerie hingegen wurden Marmor⸗-Statuͤen, Basreliefs und Buͤsten aufnehmen. Das erste Stockwerk desselben Fluͤgels wurde eine einzige von zwei Säulen-Reihen getragene Gallerie bilden, in welcher die Gemaͤlde der Franzoͤsischen Schlachten und Waffen-Thaten, von der Schlacht bei Tolbige an bis zur Belage— rung der Citadelle von Antwerpen, chronologisch geordnet, auf— zustellen waͤren. Die Spiegel-Pfeiler zwischen den Fenstern konnten mit Trophäen zum Andenken der Generale, welche Schlachten gewonnen haben, geschmuͤckt werden. Das Central— Gebaͤude konnte eine chronologisch geordnete Reihefolge von Por— traits aller historisch merkwürdigen und beruͤhmten Maͤnner, Modelle der wichtigsten Festungen, und in den großen, reich dekorir— ten Gemaͤchern die Gemaͤlde aufnehmen, die bereits fruͤher darin hingen. Der noͤrdliche Fluͤgel, der ebenfalls großer Bauten be— darf, koͤnnte fuͤr Gemaͤlde, welche Gegenstaͤnde aus der Geschichte Frankreichs darstellen, bestimmt werden. Die bereits in Ver— sailles vorhandenen Gemaͤlde und Skulptur-Werke bilden aber bei weitem keine so große Sammlung, als diejenige ist, womit

Ew. Majestaͤt den Palast ausstatten wollen, und der groͤßere

Theil wuͤrde also bei unseren Malern und Bildhauern zu bestel—

die dieser große Plan erheischen wird, in keinem Verhaͤltniß ste— hen, so trage ich dennoch kein Bedenken, vorzuschlagen, daß mit der Ausfuͤhrung sofort begonnen und ich beauftragt werde, dem Architekten die Befehle zu den ersten Arbeiten im suͤdlichen Fluͤ— gel zu ertheilen. Wenn mit der Verwirklichung eines Planes, der dem Lande und der Regierung Ew. Majestät zur Ehre ge— reichen wird, auch nur langsam fortgeschritten werden kann, so werden Sie doch die Befriedigung genießen, eine schoͤne Bahn eroͤffnet zu haben, auf welcher zu folgen, immer ruhmvoll seyn wird.“ Der König hat diese Vorschlaͤge von Cherbourg aus unterm 1sten d. M. genehmigt.

Während das Journal de Paris die von dem Obersten v. Bricqueville in Cherbourg gehaltene Anrede an den Koͤnig gestern als hoͤchst loyal ruͤhmte, meldet der Courrier frangais nach einem ihm mitgetheilten Schreiben von dort, die Rede des Vbersten habe das h, der Festigkeit und Schicklichkeit ge— tragen und vollkommen dem entsprochen, was er seiner doppel— ten Stellung als Chef der National-Garde und als Oppositions— Deputirter schuldig gewesen sey; allerdings habe er sich nicht so geäußert, wie in der Deputirten-Kammer auf der Rednerbuͤhne, aber eben so wenig habe er etwas gesagt, was mit seinen poli—

tischen Grundsaͤtzen irgend im Widerspruch stehe.

Im Journal de Paris liest man Folgendes: „Seit dem Schlusse der Franzoͤsischen Kammern und der Prorogation des

Englischen Parlaments ist die oͤffentliche Aufmerksamkeit, die ei— nen Augenblick durch die Unruhen in der Schweiz von den

Portugiesischen Angelegenheiten abgelenkt worden war, wieder

ganz auf diese gerichtet. Das Haus Braganza hat ein seltsames

Schicksal. Während Dom Pedro in Lissabon den Thron seiner Tochter wiederherstellt, wird er in Rio⸗Janeiro durch ein Dekret fuͤr einen Feind des Landes erklart, uͤber welches sein noch un— mündiger Sohn regiert. Auf der einen Seite des Oceans wird er als Haupt einer Revolution empfangen, auf der andern hin— gegen als angeblicher Urheber einer Contre⸗Revolution zuruͤckge⸗ Die Geschichte bietet wenig Beispiele eines solchen Ge— gensatzes dar. Die Brasilianische Kammer hat, mit Recht oder Unrecht, Besorgniß vor einer Restauration gefaßt und hoͤchst energische Maßregeln gegen Dom Pedro angeordnet. Die Ruͤck— kehr nach Brasilien ist ihm mit groͤßerer Strenge verboten, als der verbannten Dynastie der Aufenthalt in Frankreich.“

Das Journal du Commerce bemerkt uͤber den gestern verstorbenen Mitredacteur des Constitutionnel, Evariste Dumou— lin: „Er war einer der aͤltesten Vorkaͤmpfer der periodischen Presse, nahm besonders an der Redaction der Minerva Lines Oppositions-Blattes, das unter der Restauration erschien) Theil,

chte des Intendanten der Cwil-Liste an den Koͤnig uͤber die und war Mitarbeiter des Constitutionnel seit der Gruͤndung die⸗

ses Blattes. Er gehoͤrte zu der Minoritaͤt der Actionaire, die es mißbilligte, daß die obere Leitung des Journals Herrn Cau— chois⸗Lemaire entzogen worden war, um dasselbe von der Opposi⸗ tion der linken Seite zu trennen und zu einem Organ des tiers.

gluͤcklicherweise ; wenig gelitten; es ist der beklagenswerthen Zerstoͤrungs⸗ Sucht Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Predigern Vogler zu e etnitz, im Regierungs-Vezirk Koͤslin, und Rostkovins zu onowo, im Regierungs-Bezirk Bromberg, den Rothen Adler * Ew. Majestaͤt haben gefuͤhlt, das beste Mittel, die noch vorhan—

purti zu machen. Seitdem stitutionnel geschrieben „Unter dem Titel: „Das Ministerium der Reform und das reformirte Parlament“ ist hier eine Rechtfertigung der Polltit des Greyschen Ministeriums erschienen, welche der National, der daraus Auszuͤge mittheilt, fur ein Werk dieses Ministeriums

selbst halt. Liuis Buonaparte) hat unterm

hatte er nichts mehr fuͤr den Con—

Der Graf v. Saint-Leu

T2sten v. M. von Florenz ein Schreiben an die Redactlon der Tribune gerichtet, worin er daruͤher klagt, daß die gegen die Mitglieder der Familie Napoleons ausgesprochene Verbannung seit der Juli⸗Revolution noch nicht zuruͤckgenommen worden sey. Aehnliche Schreiben richteten, wie man sich erinnern wird, zwei Bruͤder des Grafen, Joseph und Lucian Buonaparte, uͤber den— selben Gegenstand an das genannte Blatt, welches bei Gelegen— heit der Wiederaufrichtung der Statue Napoleons auf der Ven— döme-Saäͤule seine Verwunderung daruͤber ausgesprochen hatte, daß kein Mitglied der Napoleonischen Familie diesem wichtigen Akte beigewohnt habe. Die drei Bruͤder fanden hierin eine Art von Anklage und erinnern, um dieselbe von sich abzuweisen, die Redaction der Tribune an das noch immer auf ihnen lastende Verbannungs⸗Gesetz.

Im Departement der Obern⸗Loire ist gegenwartig eine Flug— schrist im Umlauf, die den Titel fuͤhrt: „Siebente und letzte Trompete der Apokalypse“ und als deren Druckort Puy ange— geben wird. Der darin auftretende neue Prophet weissagt nur Un— gluͤck und ruft den Lesern zu: „Thut Buße, denn der Antichrist hat uͤber Frankreich und Italien geherrscht. Weißt Du, Paris, wer der Mann ist, den Du so hoch auf die Vendome-Säule gestellt hast? Erfahre es denn von mir; er ist der Gog, der Leviathan, Nabuchodonosor, Apollyon, der Mann der Suͤnde, das Ungethuͤm mit zwei Hörnern, der Drache, der Lowe, der

Antichrist!“

Großbritanien und Irland.

London, 4. September. Der Marquis von Rezende, Kammerherr der Koöͤnigin Donna Maria, ist hier eingetroffen.

Man sieht mit wahrhaft angstlicher Spannung dem Resul— tate von Bourmonts Bewegungen entgegen. Da man berechnet, daß uͤber Madrid in Paris telegraphische Berichte bis zum Zoͤsten v. M. haͤtten eingehen koͤnnen, so schließt man daraus, daß bis zu diesem Datum kein entscheidendes Ereigniß bei Lissabon vor— gefallen ist. Daß sowohl am hiesigen als am Franzoͤsischen Hofe ernstliche Besorgnisse uͤber den Stand der constitutionnellen Sache obwalten, ergiebt sich aus der verzoͤgerten Abreise Donng Ma— ria s, die, wie man jetzt erfaͤhrt, zuvor noch London besuchen foll. Schon ist der Marquis von Rezende hier angelangt, um Anstal⸗ ten zu ihrem Empfange zu treffen; auch wird in Portsmouth ein Dampfboot ausgeruͤstet, um sie im gunstigen Falle nach Portu⸗ gal zu bringen. Ueber den Stand der Dinge zu Lissabon ist es schwer,; mit Bestimmtheit zu urtheilen. Die dortige Presse, die aber ganz unter dem Einflusse der Regierung steht, ist freilich wohlgemuth; nicht

aber so getrost lauten die Briefe dort ansaͤssiger Englaͤnder, zu⸗

mal da fast alle ihre Landsleute sich mehr oder weniger entschie— den fuͤr die Constitutionnellen ausgesprochen haben. Ein Schrei⸗ ben im Hampshire Telegraph meldet, der Telegraph von Boa Vista habe am 19ten d. das Einruͤcken Miguelistischer Guerillas in Torres Novas, Golegao und Chamusca verküͤn— digt; ein ansehnliches Corps hatte Santarem besetzt. Man haͤlt die Hauptstadt allerdings fuͤr gefaͤhrdet. Die ministeriellen Und liberalen Blaͤtter beobachten Stillschweigen; hingegen giebt die Morning-Post einige Aufschluͤsse uͤber Bournionts Plane. Bourmont hat naͤmlich diesen Angaben zufolge die Con— stitutionnellen gaͤnzlich uͤberlistet, die ersten Abtheilungen seines vor Porto gestandenen Corps brachen schon am 4dten v. M. in aller Stille auf, die letzten verließen Grijo jedoch erst am 2lsten vorigen Monats, und es sind nunmehr 22,900 Mann gegen Lissabon aufgebrochen. Die Befestigung von Avintes war nur eine Taͤuschung, und als Saldanha am 19ten v. M. einen Ausfall machte, waren schon alle Truppen von der Suͤdseite des Duero abgezogen, 600 Mann ausgenom men, die, um die Opergtionen besser zu verdecken, die äußersten Linien besetzt hielten. Am Ufer der Zamega ließ Bourmont ei— nen Theil feiner Truppen Halt machen, und hat somit die noͤrd— lichten Provinzen Portugals (Entre Minho e Douro und Traz— os⸗Montes) den Constitutionnellen preisgegeben, ja sogar die Guerrillas von dort abberufen, und einen alten, aus dem Un— abhaͤngigkeits-Kriege beruͤhmten Guerrillero, genannt Papachu an ihre Spitze gestellt. Außerdem stehen bei Torres Vedras Abrantes und in der Umgegend noch 16,9000 Mann. Mangel an Lebensmitteln hat bisher den Angriff verzoͤgert; jetzt aber isi das ganze Land in Bewegung und das Landvolk bringt von allen Seiten Zufuhr.

Die Times wirft es Herrn Manners Sutton vor, daß er in der kurzen Anrede, die er, als Sprecher des Unterhauses ber Gelegenheit der Schließung des Parlaments an Se. Majesta ge halten, es nicht der Muͤhe werth gefunden habe, der mis gezeich⸗ neten Rechts- Reformen des Lord-Kanzlers zu gedenken, bie in der Thron-Rede einen so bedeutenden Platz einnehmen, da' er doch viele andere von dem Parlament zu Stande gebrachte Verbesse rungen summarisch berührt und soögar, was bemerkt zu werden verdiene, da Herr Sutton ein Tory sey, mit einem Gefuͤhl von Stolz auf alle diese Reformen hingewiesen habe.

Ireitag wurden im Admiralitäts-Amt zehn alte Kriegs schiffe, groͤßere und kleinere Schiffe, versteigert. Das groͤßte, das Linienschiff „Renown“ von 74 Kanonen, mit Kupfer be legt, war zu g000 Pfund angesetzt, allein es wurden nur 5706 Pfund darauf geboten.

Ein noch nicht ganz vollendetes, ungeheures Gebäude in Brighton, das sogenannte Anthaͤum, hat gleiches Schicksal mit dem Brunswick-Theater gehabt; es stuͤrzte am Freitag Abend mit furchtbarem Gekrach ein, ohne indessen einen Menschen zu beschaͤdizen. Dies große Bauwerk ward vor ungefähr eincm Jahr unter der Ober-Aussicht eines ausgezeichneten Londoner