1833 / 257 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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neten, so wie die Schuͤtzengilde, die Gewerke und viele Buͤrger versammelt, welche sich in einem Fackelzuge Abends 8 Uhr von dem Rathhause nach der Wohnung des Herrn Praͤsidenten be⸗ aben. Der Ehrenbuͤrger-Brief würde durch einen der aͤltesten uͤrger, gefuͤhrt von dem Buͤrgermeister und dem Stadtverord—⸗ neten⸗Vorsteher, dem Herrn Regierungs-Präsidenten Wißmann, uͤberreicht, nachdem die Veranlassung zu diesem geringen, aber aus aufrichtiger Verehrung dargebrachten Dankopfer von dem Buͤrgermeister in einer kurzen Anrede entwickelt worden. Der ganze Zug trat sodann mit einem einstimmigen Lebehoch den Ruͤck⸗ zug nach dem Rathhause an.“ J Am 30sten v. M. wurde zu Loͤwenberg das WBluͤcher— Fest, zum Andenken an die vor zwanzig Jahren erfolgte Befrei— ung Schlesiens von dem Feinde, als Volksfeier begangen. Den Mittelpunkt der Festlichkeit bildete eine in der Nähe des Bober⸗ Flusses auf einem Postament aus Steinen errichtete gußeiserne Buͤste des Fuͤrsten Bluͤcher. Das Wetter war der Feier guͤn— stig, und eine große Menschenmasse nahm in Freude und Froh— sinn an derselben Theil. Als ein erfreuliches Zeichen loͤblicher Thaͤtigkeit und des achtungswerthen Bestrebens, durch eigene Kraͤfte einem laͤngst gefuͤhlten Beduͤrfnisse zu genuͤgen und den Wohlstand kuͤnftiger Geschlechter zu gruͤnden, verdient das wichtige Unternehmen an— erkannt zu werden, mit dessen Ausfuͤhrung die Stadt Greifs— wald seit dem Jahre 1828 beschaͤftigt ist. Es ist dies die Ein⸗ engung und Vertiefung des Ryckflusses, welcher bisher nur eine Tiefe von 6— 7 Fuß und dabei einen trägen Lauf hatte, derge⸗ stalt, daß die Nicht-Abfuͤhrung der erdigen und schlammigen Theile die Tiefe noch fortwährend verminderte, und somit nur kleinere Schiffe beladen dieses Wasser befahren konnten. Fuͤr Handel und Schifffahrt entstand hieraus die große Beschraͤnkung und Belaͤstigung, daß die Ladungen der groͤßeren Schiffe in dem Meilen von Greifswald zu Wieck belegenen Hafen geloͤscht und auf kleineren Fahrzeugen nach Greifswald gebracht, und wiederum bei Verladungen durch großere Schiffe die Waaren in kleinen Fahrzeugen bei Greifswald eingenommen und nach dem genann— ten Hafen gebracht werden mußten. Um diesen Uebelstaͤnden ab— zuhelfen, ist man nun beschaͤftigt, durch Verengung und Reguli⸗ rung der Ufer und durch Ausbaggerung des Ryckflusses demsel— ben eine Tiefe von 10 Fuß bis zu dem Hafen bei Wieck zu geben; dabei soll das eigentliche Fahrwasser eine Breite von 96 Fuß, das Flußbett aber noch auf jeder Seite 12 Fuß erhalten. Auf der sudlichen Seite des Flusses, auf welcher die Stadt liegt, ist bereits ein 6— 8 Fuß breiter Leinpfad eingerichtet, um auch bei widrigem Winde die Schiffe von und nach dem Hafen bringen zu koͤnnen, und dies hat fuͤr den kleineren Verkehr und die Bin⸗ nenfahrt schon die erfreuliche Folge gehabt, daß die Strecke zwi⸗ schen der Stadt und dem Hafen in einer Stunde zuruͤckgelegt werden kann, wahrend sonst dazu oft mehrere Tage, ja wohl eine Woche erfordert wurden. Außerdem wird durch die mit⸗ telst Fang, Zaͤune und Damme bewirkte Verengerung des Flusses den bisherigen Ueberschwemmungen der benachbarten Grund— stuͤcke vorgebeugt, die er nutzbare, zu Wiesen und Rohrwer— bung geeignete Landstriche abgeben. Endlich ist durch eine Treck⸗ schujte eine Post⸗Verbindung zwischen der Stadt und den bei Wieck liegenden Schwedischen Post-Dampfschiffen eingerichtet worden. Und dies ganze Unternehmen, dessen Vollendung man in einigen Jahren entgegensehen darf, und worauf seit dem Jahre 1828 fast 40,006 Rthlr. verwandt worden sind, verdankt seine Entstehung lediglich den Kraͤften der Kommune der Stadt Greifswald und dem wohl verstandenen Interesse ihrer Bewohner. Aehnliche Nachrichten, wie aus Trier in Nr. 253 der St. Z.), gehen auch aus dem ,, Koblenz uͤber den Zustand des Weinstocks ein. „Die fruͤher gehegte Hoffnung,“ schreibt man von dort, „nicht allein eine reichliche Wein⸗Aerndte, sondern auch eine ausgezeichnete Qualität von Wein zu gewinnen, ist groͤßtentheils verschwunden, wenn gleich ein eigentlicher Mißwachs nicht zu besorgen ist. Die unguͤn⸗ stige Witterung der Monate Juli und August hat die Folge gehabt, daß am Rheine und an der Mosel gerade die bes⸗ sere Sorte von Trauben (der sogengnnte Riesling) einschrumpfte und die Beeren sodann in großer Menge abfielen. Am Rheine sieht man auch in den Weinbergen vielfach eine Krankheit, die man, da sie vom Sengen der Sonne herruͤhrt, die Sange nennt. Sie besteht darin, daß die Blaͤtter des Weinstocks ganz roth werden und absterben, ehe die Trauben ausgewachsen und reif sind, worauf auch diese abwelken. Das Schicksal der Wein⸗ Aerndte haͤngt nunmehr von der Witterung des Monats Sep—

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tember ab. Die Reife der Trauben bedarf nur einer kurzen guͤn— stigen Periode, denn sie ist, obgleich langsam, doch wesentlich vor— geruͤckt, und schon am 3. August hat man bei den Festlichkeiten des Tages reife Trauben aus den Weinbergen genossen. Was die Ge— tralde⸗Aerndte betrifft, so hat die eingebrachte Winterfrucht weniger Garben gegeben, als im verwichenen Jahre; dagegen haben sel— bige einen reichlicheren Ertrag an Koͤrnern gewaͤhrt, und in mehreren Kreisen hat man berechnet, daß eine Anzahl Garben von 1832 sich hinsichtlich des Koͤrner-Ertrags gegen eine gleiche , Garben von 1833 wie 3 zu 5 verhalte, wodurch also der Minder-Ertrag an Garben ausgeglichen wird. Ueberdies ist die Qualitat des diesjaͤhrigen Weizens und Roggens ausge— zeichnet. Ueber den Ausfall der Sommerfruͤchte laßt sich noch kein Urtheil fällen. Die Kartoffeln stehen trotz der fruͤheren großen Duͤrre noch recht gut und scheinen eine gewoͤhnliche ÄAerndte zu versprechen. Der Ertrag des Obstes ist außerordent— lich reich. Im Monate August passirten auf dem Rhein bei Koblenz abwaͤrts 43 große, 104 mittlere und 6tz kleine, also 213 Fahrzeuge; aufwärts 41 große, 101 mittlere und 72 kleine, mithin 214; im Ganzen also 427 Fahrzeuge.“

Der Musik-Direktor A. W. Bach und der Kammer— musikus F. Belcke wollen am 25sten d. M. Nachmittags um 37 Uhr, unter der Mitwirkung einiger der ausgezeichnetsten hie— sigen Kuͤnstler und Kuͤnstlerinnen, zum Besten des hierselbst be— stehenden Vereines zur Befoͤrderung des Schulbesuchs armer Kinder, in der St. Marien⸗Kirche eine geistliche Musik ver— anstalten, worauf wir, des wohlthaͤtigen Zweckes wegen, das Pu— blikum hierdurch aufmerksam machen.

Meteorologische Beobachtung.

1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 13. Sept. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. . 335,3 8 Par. 336, Par. 3b, Par. Quellwärme 9, O0 R. Luftwaͤrme. S, 0 R. 113,10 R. 10,09 6 R. C16wnärm e J- , , Dunstsaͤttg. S8 pCt. Iö5 pCt. 87 pCt. Bodenwärme 11,“ 9 R. . . ö. 6. ß Ansdünst. 0, os s Rh. Wolkenzug SW. Niederschlag 0, 0 0 c ih.

Ber liner Börse. Den 14. September 1833. Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Vettel. (Preussc. Coum.)

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6 J Grolshz. Pos. da. 161

33 1035 Ostkr. Pfandhr.

35 1063 Pamm. do.

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St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18. r. Eugl. Anl. 22. Pr. Ens. Obl. 30. Präm. Sch. d. Sceh. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Obl. Königsh. do.

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Danz. do. in Ih. Weslpr. Pfandbr.

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a . HPreuss. Cour.

prime f Geld.

Wechsel- Cours.

Amsterdam z 14537

dito . J. ; ö 1425 Hlamhursg 500 Mb. 2 1513

dito 300 Mk. ö 1517 London 11861. 6 266 6 Paris 805 2 Mt. 1041 2 Mt. 1035 2 Mt. 993 8 Tage

Augsburg rẽdlau ; 100 Thl. ͤ ( 159 F 2 Mt. 103 100 Rh. 3 Woch. 600 FI. Kur⸗

Peters burg Warschau

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Auswärtige Börsen. Ams ter dam, 9. September. Niederl. wirkl. Schuld 4833. Ausgesetzte Schuld n, Bill. 2114. 63 Anl. 102. Neap. —. Oesterr. 908. Prem mien Scheine 89. Russ. (v. ih) 1005. (v. 1831) 91. 3 6556. * 8 do. 40. Hamburg, 12. September. Oesterr. 58 Met. 927. 43 do. S3. Bank- Actien 119 Engl. 99. Russ. Iloll. (v. 1831) 903. Met. in Hamb. (e Preusg. Prämien- Scheine 1003. Poln. 1173. Dän. 70. St. Petersburg, 7 September. Hamburg 3 Mon. 95. 4. Silber-Rubel 360. Kop.

Königliche Schau spiele.

Sonntag, 15. September. Im Opernhause: Auf Ba Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Mu Mozart. (Dlle. Stephan; Donna Anna.)

In Charlottenburg: Das erste Debuͤt, komisches in 3 Abtheilungen, von L. Angely. Hierauf: Demoisel Lustspiel in 1 Akt, von J. E. Mand.

Montag, 16. September. Im Schauspielhause: Cro Ende, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.

Königstädtisches Theater. Sonntag, 15. September. Das Abenteuer in dae jahrsnacht, Lustspiel in 3 Akten, nach Zschocke's Erzaͤhlr J. v. Ploͤtz. Hierauf: Die Nasenharmonika, eine komj sikalische Scene; Musik von Beyer. Zum Beschluß: da steher Nante im Verhoͤr, komische Scene, arrangirt vn mann. (Letztes Auftreten des Herrn Beckmann, vor sg laubs⸗Reise. ) Montag, 16. September. Anna Boulen, Oper in Musik von Donizetti. (Dlle. Sabine Heinefetter: An len, als zwoͤlfte Gastrolle.) Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und i kon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Neueste Nachrichten.

Paris, 8. Sept. Der Koͤnig hat Cherbourg d. M. Vormittags um 10 Uhr verlassen. Der Marine⸗ dagegen ist mit der Koͤnigin zuruͤckgeblieben, die sich am den Tage direkt nach Caen begeben wollte. Um 12 tags trafen Se. Majestaͤt in Valognes ein, wo sof Mann von der National-Garde gemustert wurden. Nae einstuͤndigen Aufenthalte setzten Hoͤchstdieselben die Re Bayeux fort. Es war 7 Uhr, als der Koͤnig hier g Ungeachtet des unaufhoͤrlichen Regens setzten Se. Ma zu Pferde, um uͤber die auf einer Wiese vor der Stan stellte National-Garde Revue zu halten. Am Stadtthy den Hoͤchstdieselben von dem Magistrate bewillkommnet. M zug erfolgte zu Pferde beim Scheine der Fackeln und lich erleuchteten Häuser. Auf der Mairie, wo der Koͤnizt war sofort Vorstellung der Behoͤrden und der Geistlichken um g Uhr gingen Se. Majestät zu Tische. Der Koͤnig am folgenden Mittag, nachdem er das Hospital und d zellan⸗Manufaktur besichtigt, die Reise nach Caen Seren

Nachdem die Königin Donna Maria und die Heth Braganza sich mit ihrem Gefolge am 6ten Abends m des Dampfbootes „Soho“ begeben, ist dasselbe am si Morgen um 27 Uhr nach England unter Segel gegangm

Der Marschall Maison ist von seiner Reise in die? schen Baͤder hierher zuruͤckgekehrt.

Briefen aus Madrid zufolge, wuͤrde der Graf vn neval diese Hauptstadt gegen die Mitte dieses Monats laub verlassen.

Frankfurt a. M., 11. September. Oesterr. 5prol g3 Ce. 93 . 4proc. S316. S3 9. 2zproc. 514. 1proc. M Bank⸗Actien 1440. 1437. Part.⸗-Obl. 1323. 1623. Loose Fl. 197. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 90. 90. Pon 592. Br.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. He

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

1) Revision des Stammbaums der Familie, und 2) Revision der bisherigen Rechnungen und Ver⸗

Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten. Wir haben uns daher entschlossen, fuͤr jene bis zu ; Ende d. J. einen ungewöhnlich geringen Preis eintre⸗- sich schon vielfach bewaͤhrt hat, und welchen

Dies Elementarwerk, dessen praktische⸗

A. Fächer der bildenden Kuͤnste. delliren nach dem lebenden Modell, geleitet von den Mit— ern des Sengts; 2) Zeichnen nach Gyps-⸗Abguͤssen, Professor dlich; 3) Zeichnen und Malen nach Gemälden im König— n Museum, Professor Kretschmar; Assistent, Maler Len— ich; d) Unterricht in der Composition und Gewandung, sesor Begas; 5) die Vorbereitungs- und Pruͤfungs-Klasse, Uebung im Zeichnen nach regelmäßigen mathematischen Koͤr—

Sdietal⸗Sa dun g.

Demnach der Sohn zweiter Ehe des verstorbenen Kothsassen Johann Heinrich Angerstein, zu Achim, Johann Andras Angerstein, im Jahre 181 mit dem damaligen Königl. Westphglischen Truppencorys als Garde ⸗Hrenadier mit nach Rußland marschirt ist, und seit seinem Abmarsche von hier nichts wieder von sich hat höͤren lassen, so wird auf den Antrag seiner Halb⸗ geschwister derselbe hierdurch aufgefordert, sich binnen Jahresfrist und spaͤtestens bis zum 1. Juni 1831 hier zu stellen, oder doch von seinem Leben und Aufent⸗ halte glaubhafte Kunde zu ertheilen, widrigenfalls der⸗ selbe fuͤr todt erklaͤrt und demzusolge uͤber sein Ver⸗ mögen und sonstige Zustaͤndigkeiten den Rechten ge⸗ maß verfuͤgt werden wird.

Zugleich haben alle diejenigen, welche an dem Ver⸗ mögen des Äbwesenden vermögg Erbrechts, oder aus sonst einem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben glauben, solche binnen der gedachten Frist bei Strafe des Aus⸗ schlusses hier ebenfalls anzumelden; so wie auch Jeder, der etwa von dem Leben und Aufenthalte des Abwe⸗ senden Kunde besitzen mochte, hiermit aufgefordert wird, solche 6 dem hiesigen Gerichte mitjutheilen

Wolfenbuͤttel, den 29. April 1835.

Herzogl. Braunschw. Lüneb. Kreit⸗ deres gend nen.

J. W. A. Rosenthal.

on Seiten des Stiftungsmaͤßigen Inspektors eines a Stadt Lüchow (Fuͤrstenthums Lüneburg, Köoͤnig⸗ reich; Hannover) sundirten Stipendii, für Studirende aus der Familie Wulhase und Busse, werden die Mit⸗ glieder der bezeichneten Familie hiermit öffentlich ein⸗ geladen, den 28. November d. , also 12 Wochen nach hiefer Bekanntmachung, den Statztenmaͤßigen Fami⸗ lien⸗onvent auf der Probstei zu Lüchow zu halten.

Die Gegenstaͤnde der gemeinschaftlichen Verhand⸗

waltung des Lehnes,

3) Wahl des Statutenmaͤßigen Senisris et Snbse— nioris lamiliae und des Rechnungsfuͤhrers,

c) Bestimmungen uͤber die öffentliche Verpachtung der Grundstuͤcke, Natural- und Geldgefaͤlle des Lehnes und ;

5) 26. die daraus hervorgehende Erhöhung des Sti⸗ pendii.

Die weit entfernt wohnenden Theilhaber au diesem Familien ⸗Vermaͤchtnisse werden aufgefordert, wenn etwa nicht in Person, doch durch beglaubigte Bevoll⸗ maͤchtigte, oder durch schrifrlichen Aüftrag an mich, ihre Verwandtschaftstafel und Willens⸗Erklaͤrung ein⸗ zureichen, weil, im Unterlassungsfalle, sie als sosche angesehen werden muͤssen, die entweder ihre Anspruͤche selbst aufgeben, oder den Beschluͤssen der Mehrheit stillschweigend beitreten.

Lüchow, den 3 September 18535. n

Friederich Wiehen, Probst in Luͤchow.

Abfahrtstage desprivilegirten Damp fs ehiffs Alexander Nicolajewitsch, Capitain A. J. Albers, von Lübeck nach Riga mit Passagieren, Gütern und Contanten:

18. Septibr. und 9. October.

Literarische Anzeigen.

Hochst vortheilhaftes Anerbieten an alle Lesegesellschaften, Leihbibliotheken und Samm⸗ ler der besseren und beßten schoͤngeistigen Schriften und Reisebeschreibungen. .

Werke sind von den spaͤter erschienenen Erzeugnissen

Durch das allmaͤlige Ableben der Sammler ganzer der vorzuͤglichsten Romandichter und Erzaͤhler ungleich

ten zu lassen, um jedem Sammler, so wie den Lese⸗ geselischaften und Leihbibliotheken die volle Ergaͤnzung des Fehlenden auf eben so leichte als wohlfeile Art moglich zu machen. .

Die Durchsicht unseres in allen Buchhandlungen vorraͤthigen Verzeichnisses wird hoffentlich Jeden über⸗ zeugen, daß wir nicht geringes oder gar schlechtes Gut, wie es oft geschieht, ausbieten.

Die Namen: Apel, Bronikowski, Clauren, Contessa, Hell, Houwald, Laun, Lindau, Richter, Roos, Schil⸗ ing, St. Schuͤtze, W. Scott, Tromlitz, v. d. Velde,

lleberzeugung zu gewinnen.

Jede rechtliche Buchhandlung kann alle Bestellungen zu den angegebenen Preisen besorgen. Bei Aufgaben im Betrage von 25 Thlrn. werden nur 23 Thlr., bei 3h Thlrn. nur 45 Thlr. und bei 100 Thlrn. nur 85 Thlr. Preuß. Cour. gegen Empfang der Bucher, ohne weitere Vergütung an Porto, entrichtet. ;

Die vollstaͤndigen Werke aller obigen Dichter blei⸗ ben in ihrem sestherigen vollen Preise.

Sollten zweideutige Buchhandlungen die Besorgung berweigern, so koͤnnen sich die Kaͤufer mit Einsenden von gültigen Anweisungen an uns selbst in Dresden oder Leipzig wenden, worauf die Zusendung der Buͤ—⸗ cher sofort und portofrei erfolgen wird.

Dresden, im Julius 1833.

Arnoldische Buchhandlung in Dresden und Leipzig.

Zu recht baldigen Bestellungen empfiehlt sich die Buchhandlung von C. H. Jonas, Schloßfreiheit Nr. 9.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, erschien so eben: 22. Roguette, C. D., Praktische franzoͤsische Sprachlehre, zum Schulgegrauch und Selbst⸗ unterricht, nebst einer kurzen Anweisung

Weisflog u. s w. werden hoffentlich hinreichen, diese s

Schulmaͤnner das Zeugniß durchgaͤngiger Bra ertheilen, erscheint hier in neuer vierter Der Herr Pred. Fournier, welcher Tode des Verfassers schon bei der dritten? Durchsicht uͤbernom men, hat dieselbe mit d Sorgfalt ausgeführt, und durch seine Verb die Zweckmäßigkeit dieses Schuibuches, im und im Ganzen noch erhoht. Dasselbe zei besonders durch die neue, einfache und lich thode (namentlich in der schwierigen Lehre wert) und durch die große Menge wohlgewä— piele aus, welche jeder einjesnen Rege! uͤbung beigefuͤgt sind. Wir glauben daher die in seiner vervollkommneten Gestalt den Hertz toren und Schulvorstehern, zur Einfuͤhrüng nasien und Buͤrgerschulen, so wie auch allen der franzoͤsischen Sprache zum Privatuntertigh gentlich empfehlen zu müssen. Der Verlegg⸗ sich, obgleich der Preis schon hoͤchst gering, nahme groͤßerer Parthien zu einer beden Preis⸗Ermaͤßigung. .

Noch verdient folgende Schrift, welche bei brauche der Sprachlehre zweckmaͤßige Anwen det, besondere Empfehlung:

Roquette, C. D., recueil de Pocsies, E franzoͤsischer Gedichte zum Uebersetzen⸗ wendiglernen fuͤr die ersten Anfänger son fuͤr Geuͤbtere methodisch eingerichtet. Sy Auflage. 10 sgr.

ind mehrere Stucke aus der ersten Auflagt sen, weil ihr poetischer Werth, oder ihre Rn keit zum Memoriren jweifelhaft schienen; Stelle traten, und zwar in groͤßerer Amsahl wahl, nur solche, deren Werth als entschiede hen werden konnte; und so enthalt denn on chen, in seiner jetzigen Gestalt lauter Gedicht durch Form und Inhalt, Verstand und Heri

für Lehrgg Bier te Auflage. 18563. Sys. 45

lung werden seyn; .

ern.

in. Exemplare unverkauft geblieben als von den

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Beg n. 2 spr.

ansprechen.

Gegen waͤrtige jweite Auflage erscheint, eben rn. Pred. Fournier, vermehrt und verbe

Allgemeine

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Berlin, den 15. September.

Seine Majestät der König sind gestern von Magde— g zuruͤckgekehrt. g

Des Königs Majestaͤt haben die Wahl des Professors,

und Dom-Predigers Dr. Strauß, zum Rektor der hie— Universität fuͤr das Universitaäͤts-Jahr vom Herbste 1833

dahin 1836 zu bestaͤtigen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm Adalbert und

Ihre Durchlaucht die Fuͤrstin von Liegnttz sind von

gdeburg zuruͤckgekehrt.

; B e el ch n ß Rorlesungen und praktischen Uebungen bei der Königlichen

Indemie der Künste in dem Winter-Halbjahre vom 1. Ok—

tober 1833 bis 1. April 1834. [) Zeichnen und

und nach Gyps,Abguͤssen, Professor Dähling; 6) Myo—

des menschlichen Korpers und der Thiere, Professor Dr. lton; I) Zeichnen nach anatomischen Vorbildern, Professor rger; 8) Landschafts-Zeichnen, Professor Blechen; 9) Zeich⸗

der Thiere, besonders der Pferde, Professor Burde;

Kupferstechen, Professor Buchhorn; 11 Holz- und Form— hen, Professor Gubitz; 12) Schrift- und Rartenstechen, fessor Maré; 13) Griechische und Roͤmische Mythologie in ziehung auf die Kunstwerke des Alterthums, Professor Pr. de zow; 14) Theorie der schoͤnen Kuͤnste, Professor Pr. elten; 15) Archäologie des Deutschen Mittel-Alters, Dr.

gler; 16) Metall⸗Ciselieren, der akademische Lehrer Couëé. B. Baufächer. 17) Die Lehre von den Gebaͤuden alter neuer Zeit, verbunden mit Uebungen im Projektiren, Pro⸗

r Rabe; is) die Projectionen, die Lehre der Säulen-Ord⸗— hen nach Vitruv, nebst ihren Constructionen im Zeichnen mittelst geometrischer Schatten⸗-Construction, Professor Hum— 10) Perspektive und Optik, Derselbe; 20) Zeichnen des schlichen Körpers, nach einem eigenen Kanon, Direktor Dr.

adow; 2I) Zeichnen der Zierrathen nach Vorbildern und

s Abgüssen, Professor Niedlich.

E Bei der mit der Akademie verbundenen Zeich—

Schule wird gelehrt: 22) Freies Handzeichnen, in drei

eilungen, unter Leitung der Professoren Hampe, Coll— n und Herbig. D. Bei der mjt der Akademie verbundenen Kunst— Gewerk-Schule wird gelehrt: 23) Freies Handzeichnen den Professeren Dähling, Collmann, Herbig und ger; 4) Modelliren nach Gyps⸗-Modellen, vom Professor vig Wichmann; 25) Geometrisches und architektonisches en, von den Professoren Meinecke und Zielke. Der Unterricht nimmt mit dem 1. Oktober seinen Anfang. die Unterrichts-Gegenstaͤnde von Nr. 1 bis 21 hat man sich elden bei dem Direktor Dr. Schadow, fuͤr Nr. 22 bei dem essor Hampe, jeden Mittwoch von 12 bis 2 Uhr im Aka— e⸗-Gebaͤude; von Nr. 23 bis 25 bei demselben ebendaselbst, ntags von 10 bis 12 Uhr, vom 29. September an. Berlin, den 1. September 1833. (gez. Dr. G. Schadow, Direktor.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Achen ist die durch den Tod des Pfarrers Klink er— e Pfarrstelle zu Alendorff dem bisherigen Vikar zu Kreh⸗ (l, Leonhard Hansen, uͤbertragen, und der bisherige ger. zu Maubach, Math. Jos. Jacobs, zu der durch Ubsterben des Pfarrers Bindels erledigten Pfarre zu Vlat— 57 worden; zu Magdeburg ist zu der erledigten evangelischen Pfarr— in Wedderstedt, Dis ces Ih nn en. . r , igt⸗Imts, Ludwig Heßling, erwaͤhlt worden.

ng stemmen. Se. Excellenz der General⸗-Lieutenant und es Generalstabes der Armee, Krau seneck, und

e. Excellenz der Genergl-Lieutenant und General-AUdju— 9 Witzleben, von Magdeburg.

bgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath

H Freiherr Alexander von Humboldt, nach

Zeitungs-Rachrichten.

Ausland.

Frankreich.

aris, 8. September. Die Koͤnigin ist in Beglei : in ; Konig Begleitung D e li niere am 6ten 5. M. von Cherbourg nach

In einem Schreiber . 1 n aus Cherbourg wird der dortigen An— 16. . dort Durham ein politischer Zweck untergelegt. großen Gastmahle, welches dort stattfand, saß der Lord

Rechten und den Marschall S i Königs

D ; schall Soult zur Linken des Königs.

* e, Estafferte hier eingegangene Journal du Hä— gestrigen Tage enthalt ber bie Einschiffung ber Kong!

n me sn e mmm n,

// r , r me a, m e.

1833.

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gin Donna Maria folgende Details: Gestern Abe z folgende 8: / Abend um 6! Uhr begaben sich die Koͤnigin Donna Maria und die Herzogin

bon Braganza mit ihrem Gefolge zu Fuß an Bord des Dampf—

boots „Soho“, das nur einige hundert Schritt von dem Admi— ralitäts Gebäude, in welchem beide Fuͤrstinnen neun Tage ge⸗— wohnt haben, vor Anker lag. Eine große Volksmenge drängte sich um das Gebaͤude und auf dem Quai, und geleitete die bei— den Fuͤrstinnen, welche von ihrem Hofstaate und den hier leben⸗ den Portugiesen umgeben waren, bis zu dem Dampfboote; einige Stimmen brachten der Koͤnigin Donna Maria ein Lebehoch Ein Zufall, der bei seder andern Gelegenheit gar nicht bemerkt wor— den waͤre, erregte die Empfindlichkeit des Franzoͤsischen National⸗ stolzes. Unter den Flaggen, welche das D ampfschiff aufgezogen hatte, bemerkte man namlich eine weiß roth⸗ blaue, welche aber so niedrig hing, daß sie das Verdeck beruͤhrte, wahrend die Eng⸗ lische und Portugiesische in aller Pracht in der Hoͤhe flat— terten; das auf dem Quai versammelte Volk hielt jene kleine Flagge fuͤr eine Franzoͤsische und glaubte darin eine Erniedrigung der National-Farben zu erblicken; in diesem Irr— thum ward es dadurch bestaͤrkt, daß unter den großen Flaggen die Franzoͤsische ganz fehlte. Schon erscholl der Ruf: „Laßt uns an Bord springen!“ Das Einschreiten der Polizei und Gendar⸗ merie und die Vorstellungen einiger verständiger Personen be— schwichtigten indeß die Aufregung, welche in den leßten Augen⸗ blicken des Aufenthalts der Königin Donna Maria 'in unserem Hafen leicht unangenehme Auftritte hätte herbeiführen können. Zuletzt ergab es sich, daß die dreifarbige Flagge, die man fuͤr die Franzoͤsische gehalten, eine telegraphische Signal⸗Flagge war Nach dein von dem Englischen Capitain geäußerten Vedauern über jenes Mißverständniß läßt sich annehmen, daß die Abwe— senheit der Franzoͤsischen Flagge nur auf einem absichtslosen Ver—

gessen beruhte. Den Abend und die Nacht hindurch versammel⸗

ten sich fortwährend Neugierige auf dem Quai, an welchem der „Soho“ lag. Heute fruͤh um 27 Uhr ging das Schiff mit starkem

MNordostwinde in See und wahrscheinlich werden noch heute Nachmit⸗

tag die junge Koͤnigin und die Herzogin v. Braganza in Portsmouth ankommen. Donna Maria ist wahrend ihres neuntägigen hiesi⸗ gen Aufenthaltes nur ein einziges Mal ausgefahren, und zwar Sonntags nach der Messe. Der Kutscher beging den Irrchum, statt nach dem Kloster der Ursulinerinnen, das der jungen Köoͤni— gin einen festlichen Empfang bereitet hatte, nach der Kirche zu II. C. F. zu fahren, wo sich die Neugierigen dergestalt um sie draͤngten, daß sie fast ihren Platz voerlassen mußte. „Wir zwei⸗ feln“, so schließt das Journal du Havre, „daß der Aufent— halt in Havre in den Erinnerungen der jungen Koͤnigin jemals eine angenehme Epoche bilden werde.“

Die Gazette meldet aus Rom vom 22. August: „Der Papst hat nicht gewollt, daß die Herzogin von Berry hier das Inkognito bewahre, sondern dieselbe feierlich, im Beiseyn des gesammten Kardinals-Kollegiums, empfangen. Die Herzogin setzt ihre Reise nach Prag fort. Die Fuͤrstin von Beanffre⸗ mont, eine geborne Montmorency, hat eine lange Audienz bei dem Papste gehabt. Man glaubt, die Herzogin von Berry wird den Vicomte von Chateaubriand in Venedig sehen.“

Die Redaction der Gazette de France zeigt an, sie habe von dem von ihr herausgegebenen Werke uͤber die Restauration des Franzoͤsischen Stagtes eine zweite Auflage veranstalten muͤs⸗ sen, so groß sey die Anzahl der eingegangenen Bestellungen.

ö Das Echo de la seune France, ein legitimistisches Blatt, ist gestern in Beschlag genommen worden.

Die Akademie der moralischen und politischen Wissenschaf⸗ ten hat folgende Preis-Aufgaben gestellt: 1) P hilosophische Aufgabe: ü . isch Der Preis besteht in 1590 Fr.; die Abhandlungen muͤssen bis zum 31. September 1834 eingesandt werden. H Moralische Aufgabe: Nach positiven Beobachtungen die Elemente aufsu⸗ chen, aus denen in Paris oder in jeder andern großen Stadt derjenige Theil der Bevoͤlkerung besteht, der eine durch seine La⸗ ster, seine Unwissenheit und seine Noth gefaͤhrliche Klasse bildet und die Mittel angeben, welche die Verwaltung, die Reichen oder Bemittelten, so wie die einsichtigen und arbeitsamen Hand⸗ werter anwenden konnen, um diese verderbte und ungluͤckliche Klasse zu bessern. Der Preis besteht in 3009 Fr.; die Arbeiten muͤssen bis zum 31. Dezbr. 1835 eingesandt werden. 3) Auf⸗ gabe in Bezug auf Gefetzge bung; Weichen Nutzen hat das Zwangsmittel der gefaͤnglichen Haft in Civil- und Handels⸗Sachen ö Preis 1500 Fr.; aͤußerster Termin der Einsendung zl. Dezbr. 1834. 3) Staatswirthschaftliche Aufgabe: Wenn eine Nation die Handelsfreiheit einführen oder ihre Gesetzgebung uͤber das

Zollwesen verändern will, welche Umstaͤnde hat sie dabei in Er—

wägung zu ziehen, um die Interessen der einheimischen Produ⸗ enten mit denen der Masse der Konsumenten auf die billigste Weise zu vereinigen? Preis 30er! Fr.; letzter Einsendungs - Ter— min 31. Dezember 1835. 5) Historische Aufgabe: „Darstel⸗ lung des Ursprungs der intellektuellen Bewegung, die im zwoͤlf⸗ ten und dreizehnten Jahrhundert sich kund gab; Charakteristik derselben und Angabe ihrer Ursachen und Resultate. Preis 1560 Fr.; Einsendungs-Termin 31. Dezember 1834. Diese fuͤnf Auf— gaben entsprechen den fuͤnf Sectionen, in welche die Akademie sich getheilt hat. Fuͤr die Aufgaben unter 2. und 4. ist der Preis und die Zeit verdoppelt worden, weil dieselben schwierige und weitläͤuftige Untersuchungen erfordern. —ĩ

Der Assisenhof von Angers hat sieben Chouans zu zwan— zigjähriger und einen achten, der eines Mordversuchs gegen ei— nen Landmann uͤberfuͤhrt war, zu lebenslaͤnglicher Eisenstrafe verurtheilt.

Das Journal de Maine et Loire schreibt aus Bres— suire vom 5ten d. M.: „Am 25. August befanden sich Herr Chopin und seine Familie auf ihrem Landgute. Um Mitternacht

werden sie durch ein seltsames Geraͤusch aufgeweckt und nehmen

bald wahr, daß ihre Wohnung in Flanimen steht. Herr Chopin stuͤrzt mit seinen beiden Toͤchtern und seinem Sohne aus dem Haüse; der Vater fallt von mehreren Dolchstichen durchbohrt zu Boden, die beiden Töchter, 17 und 20 Jahr alt, werden gemiß—

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a l, der 15jaͤhrige Sohn wird verstuͤmmelt, waͤhrend die eutter und eine alt. Magd in den Flammen umkommen, Die Einwohner von Bressuire, so wie die des Dorfes, welche herbei— eilten, um das Feuer zu loͤschen, wurden mit Flintenschuͤssen zu— ruͤckgetrieben. Die Einwohner griffen nun ebenfalls zu den Waf— fen und es entspann sich ein hitziges Gefecht, in welchem die Chouans, deren etwa zwanzig seyn mochten, vier der ihrigen auf dem Platze ließen. Herr Chopin ist an seinen Wunden ge— storben.“ ;

An den Tagen des 31. August und 1. Sept. sind an der Kuͤste von Calais, Boulogne und Duͤnkirchen 18 Schiffe, groͤß⸗ tentheils Englische, gescheitert. Unter den in der Raͤhe von Duͤnkirchen gescheiterten Fahrzeugen befindet sich das Schiff „Kasus“ aus Danzig Capitain Zuhlke; es war mit Bauholz beladen und nach Bordeaux bestimnit; die Mannschaft ist ge— rettet worden. .

Die nach dem letzten Berichte des General von Uzer auf dem Gebiete des Bey von Konstantine entdeckte angebliche Sil— ber-Mine ist, dem Messager zufolge, bereits seit längerer Zeit bekannt. Der Ex⸗Dey von Algier beauftragte nach der Entdek— kung dieser Mine zwei in seinen Diensten befindliche Deutsche Ingenieure, die spaͤter in die Dienste des Beys von Konstan— tine getreten sind, den Gehalt des dort zu Tage gefoͤrderten Me— talls zu untersuchen. Die Analyse ergab, daß dasselbe bleiartig war. Dennoch ließ der Dey es mit Kupfer versetzen und Pa— ras, Ztz auf den Franken, daraus prägen; die in der Uingegend der Mine wohnenden Kabailen kamen aber ebenfalls auf den Einfall, Paras n praͤgen und brachten eine solche Masse der— selben in Umlauf, daß Niemand sie mehr annehmen wollte. Der General Savary, der nach seiner Ankunft in Algier auch von jener angeblichen Silber⸗-Mine hoͤrte, verschaffte sich Proben des Metalls und sandte sie an ein Banquierhaus in Livorno, um dieselben gruͤndlich zu untersuchen; die Antwort war, das Me— tall sey durchaus nicht silberhaltig, man wisse aber nicht, welchen Namen man ihm geben solle. Die nach Algier gesandte Kom— , , wird wahrscheinlich ihre Aufmerksamkeit auch hierauf richten.

Großbritantken und Irland.

London, 109. Sept. Gestern sind auf Befehl Ihrer Ma—⸗ sestaten Einladungen zu einem großen Staats Diner ergangen, welches im Schlosse zu Windsor bei Ankunft der jungen Königin Donna Maria und der Herzogin von Braganza stattfinden soll.

leber die Ankunft der Herzogin von Braganza und ihrer Tochter in Portsmouth geben die hiesigen Blätter fol⸗ genden Bericht: „Am Sten d. um 1 Uhr Morgens erfuhr man hier, daß die junge Koͤnigin, die Herzogin von Braganza und ihr Gefolge zu St. Helenes' angekommen waren; da aber die Nacht dunkel, und kein Lootse am Bord war, so ging das Schiff vor Anker. In dem Hause des Hafen⸗Admi—⸗ rals Sir Thomas Williams wurden alle Vorbereitungen zur Aufnahme der hohen Gaͤste getroffen. Unter den Portugiesen, welche nach Portsmouth gekommen sind, befinden sich der Mar— guis von Rezende, der Ritter von Lima und Herr Mendizabel. Um halb 8 Ühr war das Dampfschiff Soho“ im Angesicht und um halb 109 Uhr landeten die hohen Reisenden unter den Donner des Geschuͤtzes und dem freudigen Zuruf der versam—

Kritische Untersuchung der Aristotelischen Metaphysik.

melten Menge. Die Regierung hat vorher an die Behoͤrden von Portsmouth ein Schreiben folgenden Inhalts erlassen: „Wir bengchrichtigen Sie, daß Ihre Masestaͤten die Her— zogin von Braganza und die Koͤnigin von Portugal stund⸗ lich in Portsmouth eintreffen koͤnnen, und ersuchen Sie, denselben jede Ehrenbezeigung und Aufmerksamkeit zu er— weisen, welche gekroͤnten Häͤuptern zukommt.““ Am gen di— nirten die Fuͤrstinnen bei dem Admiral, welcher alle angesehenen Portugiesen und von Englaͤndern Sir James Graham, Admi⸗ ral Dundes, Sir F. Maitland und Sir Thomas Hardh zu diesem Diner eingeladen hatte. Sir Thomas Williams brachte die Gesundheit Ihrer Majestaͤt Donna Maria, Königin von Portugal aus, worauf die junge Koͤnigin auf das Wohl ihres erhabenen Verbuͤndeten, des Königs von England, trank, dem sie sich fuͤr seine Guͤte, Freundschaft und Gastfreiheit tief verpflich⸗ tet fuͤhle. Dem Vernehmen nach werden die Herzogin von Kent und die Prinzessin Victoria im Laufe des heutigen Tages von Cowes hier eintreffen, um den hohen Gaͤsten einen Be⸗ such abzustatten. Sir Joseph Whately hat ein eigenhändtJes Schreiben Ihrer Majestaͤten uͤberbracht, welches die Königin von Portugal und die Herzogin von Braganza zu einem Besuch in a inladet. . Der Courier meldet: „Die Koͤnigin von Por ird heute Morgen um 11 Uhr von Ports nn . Nachmittags in Windsor eintreffen, und daselbst bis ö m. sten Sonnabend verweilen. Von Windsor aus wird n . jestaͤt, ohne die Hauptstadt zu besuchen, nach , . za⸗ zückkehren, und auf dem Dainpfschiffe „Soho“ die 5 ; z e,, fortsetz en.“ . Reise nach Gestern hatte sich hier allgemein das Gern rbreite Marschall Bourmont habe seine Ln un , guelistische Armer sich fast ganzlich aufgelöst, und zum Theil über die Spanische Graͤnze gefluͤchtet u. dgl. m. Heute ist nun endlich der lange erwarteie Schooner „Pike“ aus Portugal in Falmouth angekommen, der indessen keinesweges die Bestätigung der obigen Gerüchte mitbringt. Die Briefe und Zeitungen? wa— ren noch nicht in London eingetroffen; der Cour ker meldet in— dessen Folgendes: „Wir haben die untenstehende Depesche aus i,, , welche wichtige Nachrichten enthaͤlt, auf deren . man sich verlassen kann. Man sieht daraus, daß Marschall Bourmont nicht resignirt, und die Miguelistische Ar— mee sich nicht aufgelbst hat. Im Gegentheil, Böͤurmont ist in vollem Marsche auf Lissabon, feinen ursprünglichen Plan, die Wiedereinnahme desselben zu versuchen, verfolgend.“ Die De⸗ pesche lautet, wie folgt: .

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Falmouth, Montag Morgens 8 Uhr „Der Schooner „Pike“ ist in diesem Augenblick vo 6.

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