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bon und Porto hier angekotnmen, und bringt Nachrichten vom erstern Platz bis zum 27sten, und vom letztern bis zum 29sten v. M. Der Kampf ist noch durchaus unentschieden, denn Mar— schall Bourmont ist mit einem Heere von 18000 Mann in vol— lem Marsche auf Lissabon. Sein Hauptquartier ist zu Leiria, etwa 77 (Engl.) Meilen von Lissabon entfernt. General Lemos war zu Santarem, 55 (Engl.) Meilen, und Dom Miguel's Ka— vallerie zu Torres Vedras, 27 (Engl.) Meilen weit von der Hauptstadt. Man vermuthet, daß in wenig Tagen die Concen— trirung bei Torres Vedras und der Angriff auf Lissabon statt— finden werde. Der Herzog von Cadaval befand sich ebenfalls noch immer mit den Polizei-Truppen zu Torres Vedras. Bour— mont beabsichtigt einen sehr heftigen Angriff und Dom Pedro strengt seine aäͤußersten Krafte an, 5 zu widerstehn. Der Graf Saldanha war mit 6000 Mann von Porto abgegangen und stand im Rücken von Dom Miguels Armee. Die Linien und Verschanzun— gen, welche in der Entfernung von ?2 Meilen um Lissabon aufgeworfen wurden, waren noch nicht vollendet, doch wurde sehr thaͤtig daran gearbeitef und man glaubte gewiß bis zum 2. d. M. damit fer— tig zu werden. Es scheint jedoch, daß die ganze Macht, welche Dom Pedro im Stande gewesen ist, zum Widerstand gegen den Feind zu sammeln, go00 Mann nicht uͤbersteigt; da diese aber nur defensiv zu verfahren haben, so hofften die Freunde der jun— gen Königin, daß sie zum Zuruͤcktreiben der Miguelistischen Trup— pen genügen werden, zumal da diese letzteren durch den Marsch als sehr entmuthigt geschildert werden. Man kann sich auf ei— nen furchtbaren und entscheidenden Kampf gefaßt machen.“
Am g. ist der neue Englische Gesandte am Spanischen Hofe, Herr Villiers, von London abgegangen, um sich nach Madrid zu begeben.
Die Ersetzung des Marquis von Anglesey durch den Mar— quis von Wellesley als Lord-Lieutenant von Irland ist jetzt de— sinitiv bestimmt. Bereits am 20. d. M. wird der Letztere auf seinen Posten abgehen. An seine Stelle als Ober-Kammerherr tritt der Herzog v. Argyle.
Herr Thiers ist mit seiner Begleitung gestern Abend nach den Fabrik-Gegenden und zuerst nach Birmingham abgegangen.
Am J. d. M. starb im 88sten Jahre ihres Alters die als Schriftstellerin beruͤhmte Mißtreß Hannah Moore.
An der heutigen Boͤrse wurden beträchtliche Geschaͤfte in Portugiesischen Papieren gemacht. Die von Falmouth eingegan⸗ qenen Nachrichten veranlaßten einen bedeutenden Fall der Skrips, welche zu 2 eroͤffneten, und zuletzt mit 181 pCt. verkauft wur— den. Die Regentschafts-Anleihe fiel bis auf 74 pCt. In ande— ren fremden Papieren war der Umsatz sehr beschräͤnkt.
Noch immer sind die hiesigen Zeitungen mit Ungluͤcksfaͤllen aus der See angefuͤllt. Die aͤltesten Versicherer auf Lloyds er— innern sich keiner ähnlichen Verluste in der jetzigen Jahreszeit.
Aus Rio Janeiro wird vom 11. Juli gemeldet, daß die der Abgeordneten-Kammer vorgelegte Bill, Dom Pedro l., salls er den Fuß in Brasilien setze, als Hochverräther zu behandeln, nicht angenommen worden, daß man aber an Ergreifung sehr strenger Maßregeln in jenem Falle dennoch nicht zweifle.
— — London, 10. September. Ich habe einen Posttag mehr als gewohnlich voruͤber gehen lassen, ohne an Sie zu schreiben, weil sich wirklich nichts von Bedeutung bei uns er— eignet hat; wenn ich jetzt schreibe, so geschieht es beinahe nur, um Ihnen dieses zu sagen. Im Handel herrscht augenblicklich
großere Thaͤtigkeit, als man seit lange bemerkt hat, jeder Artikel
wird gesucht, und die Preise von allen sind im Steigen. Dies macht zwar in der politischen Welt kein Aufsehen, hat aber ge— wiß den politischen Einfluß, daß, da alle Hände dadurch beschäͤf— tigt werden, und jeder Mund seine Nahrung findet, die Ohren des Volkes den Verfüuͤhrern nicht so offen sind, als sie es sonst seyn wuͤrden, wenn die Magen hungrig waren. Das Uebel jedoch von solcher Geschaͤftsthaͤtigkeit nach langer Feier ist, daß schnell ein jeder, der auf irgend eine Weise uͤber ein kleines oder gro— Fes Kapital gebieten kann, sich beeilt, mit einzugreifen, um seine Mittel geltend zu machen, und so weit mehr in allen Faͤchern producirt wird, als das wirkliche Beduͤrfniß erheischt, und die Reaction dann um so furchtbarer ist. Man denke nur an das Jahr 1825. Auf jeden Fall muͤssen die meisten Artikel in Kurzem wieder fallen, weil sie jetzt nur der aufge⸗ regte Speculationsgeist emporhebt, und es sich bald zeigen muß, daß fuͤr den Bedarf hinlaͤnglich vorhanden ist. Manche dage— gen, welche waͤhrend der allgemeinen Erschlaffung unnatuͤrlich tief gefallen waren, werden wohl eine laͤngere Zeit bei den hoͤheren Preisen erhalten werden. — In Ermangelung wirklicher Bege⸗ benheiten in der politischen Welt kannengießert man in Zeitun— gen und .
besonders dem, was das Parlament gethan und nicht gethan, bald didaktisch uͤber das, was es zunachst thun muͤsse, bald prophetisch uͤber die Verhaͤltnisse des Kontinents. Die wichtig⸗ ste von diesen Erscheinungen ist die ministerielle Apologie, unter dem Titel The Remorin Ministry. aud the kefor— mec! Parliament, wovon jedoch die Times das Lesenswer⸗ theste herausgehoben haben, worauf ich Sie nur eben aufmerk— sam machen will. (Vergl. das gestrige Blatt der Staats-Zeit.) Die Minister sind jetzt fast alle aus der Stadt, um sich ein wenig von ihren großen Anstrengungen zu erholen. Aber nicht lange, so muͤssen sie wieder hier seyn, um sich fuͤr die naͤch ste Session vorzubereiten, welche wahrscheinlich vor Weihnachten anfangen wird. Die noͤthigen Reformen in der Rechtspflege, der Kirche und den Armen-Gesetzen lassen sich nicht laͤnger ab⸗ weisen, und obgleich in der ersten schon vieles geschehen ist, so bleibt doch das meiste und wichtigste übrig. Die Koͤnigin von Portugal ist mit der Herzogin von Braganza auf ihrer Reise nach Lissabon auf Britischem Boden angekommen, und mit al— len Ehrenbezeigungen eines gekroͤnten Hauptes aufgenommen worden. Auch haben JJ. MM. der Konig und die Koͤnigin heide hohe Personen nach Windsor eingeladen, und wahrschein⸗ lich sind sie diesen Abend schon dort. Diese Zoͤgerung giebt Muße, Nachrichten von Portugal abzuwarten, welche der wi⸗ drigen Winde wegen, und wahrscheinlich weil die Miguelisten den Pedroisten noch immer den Weg nach Spanien verlegt ha⸗ ben, schon lange ausgeblieben sind.
Niederlande.
Aus dem Haag, 10. Sept. Die heutige Staats-Cou— rant enthaͤlt in ihrem amtlichen Theile die zwischen der diessen, tigen und der Herzogl. Braunschweigschen Negierung abgeschlos= sene Uebereinkunft wegen gegenseitiger Aufhebung des Abzugs— Rechtes von den beweglichen und unbeweglichen Guͤtern del jeni⸗ gen Unterthanen beider Staaten, die aus dem einen in den an—
n auswandern. 9 Das Amsterdamer Handelsblatt enthaͤlt ein Schreiben aus dem Haag vom gten 8, welchem zufolge der von Hosland vorgeschlagene und jetzt der Verhandlung in der Konferenz unter⸗ liegende Traktat fast ganz auf dem unter dem Namen des Preußischen
Flugschriften bald kunstrichterlich über das Vergangene,
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Entwurfs bekannten Vorschlage basirt ist. Die Veraͤnderungen, wel⸗ che damit vorgenommen worden sind, beziehen sich unter andern auf die Schelde-Schifffahrt. In dieser Beziehung behält sich die Hollaͤndische Regierung nur das Recht vor, unter dem Namen eines droit de p6age von allen fremden Fahrzeugen, die, aus der See kommend, durch die Holländische westliche Schelde in die Belgische Schelde einfahren wollen, und denen, welche von der Belgischen Schelde sich in die Hollaͤndische West-Schelde be— geben wollen, um in See zu gehen, einen Zoll zu nehmen. Die— ser Zoll soll fuͤr die fremden Fahrzeuge, wenn sie aus der See kommen, 1.50 Fl., wenn sie in die See gehen 0. 50 Fl. betragen und zu Vlissingen nach den Bestimmungen des Preußischen Ent— wurfs erhoben werden. Fuͤr die gemeinschaftliche Handelsstraße durch Mastricht und Sittard soll, wie fuͤr die Straßen durch Luxemburg, Limburg und Nord-Brabant, ein Transit-Zoll von 1 pCt. gestattet werden, der indeß nur durch beiderseitige Ueber— einkunft erhoͤht werden darf. Der letzte veraͤnderte Artikel be— trifft die Schuld. Holland macht jetzt in dem von ihm in Vor— schlag gebrachten Traktat auf 12,000,000 Fl. Zinsen Anspruch, die ihm von Belgien zu zahlen seyn sollen, waͤhrend der Preu— ßische Entwurf den Belgiern nur die Verpflichtung auferlegt, die von Holland bis zum Juli ts33 fuͤr den von Belgien zu uͤbernehmenden Theil der Staats-Schuld bezahlten Zinsen zu erstatten. Im Uebrigen ist der Preußische Entwurf fast unver— aͤndert geblieben, und es scheint, daß man, mit Ausnahme der Luxemburgischen Frage, keine Besorgniß hegte, daruͤber nicht einig werden zu koͤnnen. Da nun die Luxemburgische Frage ganz dem Koͤnig anheimgestellt ist, und alle Mitglieder der Konferenz die Sache zu Ende zu bringen wuͤnschen, so ist man der baldi— gen Aufnahme der Konferenz gewiß.
Belgien.
Antwerpen, 8. September. Bei Gelegenheit der Schiff— bruͤche, die jetzt von allen Seiten gemeldet werden, macht das Central-Buͤreau der See-A Assekuranzen von Antwerpen, unter der Leitung des Herrn A. Morel, durch ein Rundschreiben ein Verzeichniß von 73 Ungluͤcksfaͤllen bekannt, welche diese Gesell— schaft schon fuͤr das Jahr 1833 liquidirt hat. Ihr Betrag ist 179,036 Frs. 99 C.
Die Cholera setzt ihre Verwuͤstungen zu St. Bernard fort; 1 Capitain und 10 Soldaten des Jaͤger-Detaschements zu Fuß, welches dort stationnirt, sind gestorben; ein Dutzend Soldaten liegt noch im Spital. Das Detaschement, welches im Innern des Arresthauses logirte, ist bei den Einwohnern einquartiert wor— den; jeder Soldat erhält eine außerordentliche Portion Genever und Reis; seit jenem Augenblick hat sich die Zahl der Kranken vermindert.
Ostende, 6. September. Das Ungluͤck, das der letzte Sturm hervorgebracht hat, läßt sich noch gar nicht berechnen. Bis jetzt kennt man noch kaum die Hälfte davon. Eins unse— rer Dampfboͤte ist am Sonntag unweit des Hafens geschei— tert. Gluͤcklicherweise sind alle Menschen gerettet worden. Lei— der laßt sich dies nicht von 12 bis 14 Segelschiffen sagen, die an unserm Strande zertruͤmmert worden sind.
Gent, 8. September. Mehr als 54 Morgen Land sind in Folge des Bruches des Deiches zu Hamme uͤberschwemmt worden.
D ä nem g nk.
Kopenhagen, 10. September. Sonnabend kam das K. Dampfschiff „Kiel“ von Louisenlund, mit dem Prinzen Frie— drich Ferdinand und der Prinzessin Karoline am Bord, hier wieder an.
Der Schwedische Gesandte, Herr von Hochschild, ist von seiner Urlaubs-Reise zuruͤck hier angekommen, und unser Ge— sandte am Koͤnigl. Preußischen Hofe, Graf von Reventlow, nach Travemuͤnde abgegangen.
Deut schlan d.
Hamburg, 13. Sept. Gestern ist dem hiesigen Senate abseiten des K. K. Oesterreichischen Minister-Residenten, Hrn. Karl Frhrn. v. Binder-Kriegelstein, das Abberufungs-Schrei— ben desselben von der hiesigen Gesandtschaft, so wie von dessen Nachfolger, dem Hrn. Friedrich Frhrn. v. Binder-Kriegelstein, das Kaiserl. Beglaubigungs-Schreiben desselben, in der Eigen— schaft als K. K. Minister-Resident hierselbst, auf herkoͤmmliche Weise uͤbergeben worden.
Gestern sind mit dem Dampfschiffe „Nikolaus J.“ 54 Passagiere von Luͤbeck nach St. Petersburg abgegangen, wor— unter der Kaiserl. Russische Kollegien-Secretair Gisetti, Stabs— Rittmeister Graf Knuth, Gouvernements-Secretair Palli, Kollegien-Assessor Gilles, Wirkl. Etats-Rath Lobry und Gattin,
Courier Lang, Gen. Kraftstroͤn, die Schauspielerin v. Hagn,
der Engl. Courier Kraus, Fräulein Valerie Jomini u. s. w. Emden, 8. Sept. Den eingegangenen Berichten zufolge, strandeten in dem Sturme vom 2. d. M. an der Insel Juist: 1) Das Schiff „„ Gebruͤder“, Schiffer B. J. Wilts, mit Rappsaamen von Neuhaus nach Amsterdam bestimmt. 2) Das Schiff „Frau Almina“, Schiffer J. H. Buß, mit Rappsaamen von Hookfiel nach Amsterdam bestimmt. — Beide Schiffe nebst den Ladungen sind total verloren, die Mannschaft aber gerettet. — Sodann ist, den gefundenen Papieren zufolge, das Schiff die „Frau Margeretha“ aus Papenburg nebst Ladung und Mannschaft total verungluͤckt; — desgleichen ein Schiff, welches mit Gerste und Butter beladen gewesen, wovon nur einige Faͤsser Butter geborgen sind; sonst ist Schiff, Ladung und Mannschaft verloren. — Ein Ever, welcher mit Weizen und Glaswaaren beladen ge— wesen, ist ebenfalls nebst Ladung und Besatzung total verloren gegangen, und nur noch der Boden des Schiffes vorhanden. — In demselben Sturme strandeten an Norderney: Das Schiff „Sophia“, Schiffer S. J. Claassen, mit Rappsaamen von Doren busch nach Amsterdam, und das Schiff „Margaretha Henderica“, Schiffer Gerd Jans Munneke, mit Rappsaamen von Kiel nach Amsterdam bestimmt. — Ersteres ist gaͤnzlich zertruͤmmert, von letzterem die beschaͤdigte Ladung zum Theil zu bergen. Von bei— den Schiffen ist die Mannschaft gerettet. — Sodann sind an der Insel Langerog gestrandet: 1) das Kuffschiff „z Gebruͤder“, Schiffer Minger A. Mingers, mit Rappsamen von Horumerfiel nach Duͤnkirchen bestimmt. Das Schiff ist als verloren zu be— trachten; die Insulaner sind mit Bergung der Ladung beschaͤf— tigt. 2) Das Tjalkschiff „Vr. Maria“, Schiffer Frerich Heyen, mit Hafer von Neuharlingerfiel nach Antwerpen bestimmt. 3) Das Tjalkschiff „2 Gebroeders“, Schiffer Tjark Kodsch, von Dorenbusch mit Rappsaamen nach Amsterdam bestimmt. 4) Das Tjalkschiff „Vrouw Margaretha“, Schiffer Christian Hinrich Lucken, von Neuhaus nach Amsterstam mit Rappsaamen. Diese drei letzteren Schiffe sind nebst den Ladungen total verloren. Es wird dabei bloß gemeldet, daß von dem Schiffe des 2c. Min⸗ gers der Steuermann ertrunken, die uͤbrigen Mannschaften sind also wahrscheinlich gerettet. — So eben geht noch die bestimmte
Nachricht ein, daß auf Wangerog fuͤnf Schiffe mit den saͤm lichen Mannschaften total verungluͤckt sind Die naͤheren richte fehlen noch. — An der Insel Baltrum ist der Rum eines mit Rappsamen beladen gewesenen Schiffes umgetrieben ohne Mannschaft. Goͤtting en, 19. Sept. Das Verzeichniß der Vorlesung fuͤr das naͤchste Winterhalbjahr 1833 bis 1834, enthaͤlt auch Ankuͤndigung der Vorlesungen des Herrn Professors Herba welcher waͤhrend desselben Logik, Psychologie und Ethik vorg gen wird. Es ist also in einem einzigen Jahre der Abgang! Herrn Bluhme, der eine Ernennung als Ober-A Appellation richts-⸗Rath in Luͤbeck annahm, und der Abgang der Herren Me und Schulze, die der Tod uns entriß, durch die Berufung! Herrn Geheimen Justiz-Raths Muͤhlenbruch aus Halle,! Herrn Professors von Siebold aus Marburg, und des He Professors Herbart aus Koͤnigsberg ersetzt worden. Außer wurde noch Herrn Hofrath Meyer eine neue Professur uͤbertra Augsburg, g. Sept. Der erste und Haupttag unse landwirthschaftlichen Volksfestes ist gestern zu allgemeiner Fro und Zufriedenheit voruͤbergegangen. — Nachdem am Sonnah Abend ein starker Gewitter-Regen Alles zu Wasser zu mae drohte, begruͤßte uns der gestrige Morgen mit dem schom Sonnenglanze, und ein Herbsttag, wie wir dies Jahr noch nen hatten, belohnte alle Muͤhen und Kosten, die zu Veram tung dieses nationellen Festes getroffen worden waren. Sc
ximilians-Straße die den Zug formirenden Kavallerie Schuͤtzen-Abtheilungen der städtischen Landwehr, von weh auch ein Detaschement der Grenadiere zur Paradirung auf Festplatz beordert war; sodann die Herren Renn-Richter und R Meister mit ihren Pferden, die Feuergewehr- und Stahl- brust-⸗Schuͤtzen, die Preis⸗Fahnen-Traͤger 2c. Nach 1 Uhr sich der freundlich gebildete Zug bei munterer Musik in B gung, wobei sich besonders die Stahl-Armbrust-Schuͤtzen mit ren antiken Geschossen und das froͤhliche Voͤlkchen der Waidm ner mit ihren Preis- und Stammfahnen wahrhaft ergoͤtzlich! nahmen; der altdeutsche, buntscheckige Hanswurst fehlte de nicht, und den vielen Preis-Faͤhnlein der Renner und des n wirthschafilichen Vereins schlossen sich noch jene schoͤn dekorih Fahnen eines Haupt-Kegelschiebens an, das ein hiesiger PM wirth auf der Fest-Wiese veranstaltet hatte. Auf der gro Ebene zwischen Augsburg und den Orten Kriegshaber und“ see waren die gehoͤrigen Veranstaltungen getroffen und das Ge aufs Trefflichste arrangirt, nur vermißten Viele den schoͤnen villon, der nach dem Entwurf des abgegangenen staͤdtischen raths, Herrn von Hoͤßlin, bei Anwesenheit Sr. Majestaͤt Koͤnigs Ludwig so sinnreich aufgebaut war, und gewiß zum! denken an jene unvergeßlichen Tage in den Bau-Magazlnen— bewahrt ist. — Nachdem der Zug auf dem Platze angelangt Se. Durchlaucht der Herr Minister des Innern, Fuͤrst v. M lerstein, so. wie die Glieder der hohen Koͤnigl. Regierung M Magistrats 3c. versammelt waren, begann das Haupt-Pæh rennen, woran 14 Renner Theil nahmen. Der Kreis, wih im Ganzen den Flaͤchenraum von einer geographischen Meilen dete, wurde in 11 Minuten viermal durchritten, und Ge Bergmaier aus Apelshausen trug mit seinem Schimmel den! sten Preis sammt der Weitfahne davon. — Hierauf begann Preis-Vertheilung fuͤr das ausgestellte Vieh und anders (ing wirthschaftliche Produkte. Die Preisträger empfingen ihrt D lohnung aus den Handen des Herrn Ministers. Nun verthyl sich die auf 40, 900 Menschen anzunehmende Menge an die schiedenen Schenk,, Tanz-, Gluͤcks- und Schaubuden. Kaiserslautern, 7. Sept. Das Urtheil des hiesigen zu polizei-Gerichtes in Betreff der Unterzeichner der Protessh gegen die Bundestags-Beschluͤsse lautet seinem wesentlichen) halte nach folgendermaßen: „Man mag die inkriminirte en als Denunciation eines Verbrechens oder als eine Bitte ben ten, wodurch Se. Maj. der Koͤnig ersucht worden, die Sti zu versammeln, um die Versetzung des Bundestags-Gesam und der K. Minister in Anklagestand wegen des ihnen zur! gelegten Verbrechens provociren zu koͤnnen, so koͤnnen die schuldigten dieser Bitte oder Anzeige wegen nicht zur Strafe zogen werden, insolange uͤber das dem Gesandten und den nistern zu Last gelegte Verbrechen von der kompetenten Behl nicht erkannt, und die aufgestellte Beschuldigung nicht als u gruͤndet oder falsch erklaͤrt ist, indem 5. 21 der Verfassungs⸗ kunde allen Stagtsbuͤrgern das Recht giebt, Beschwerde mu Verletzung der Verfassung zu erheben. Aus dem Rechte sed⸗ Verfassungs-Verletzungen zur Anzeige zu bringen, kann nicht dasjenige abgeleitet werden, die in einer solchen Anzeige en tenen Beschuldigungen zu veroͤffentlichen; die Nichtstraffaͤlligkel Beschuldigten ist vielmehr dadurch bedingt, daß sie ihrer Beschn nicht mehr Publicitaͤt gegeben haben, als zur Erreichung des Zu einer Anzeige erforderlich ist; wird daher eine solche An veroͤffentlicht, so verliert sie den Charakter einer Denunciqh und nimmt den einer Schmaͤhschrift an. Die erwahnte E ward nun zugestandenermaßen mit Wissen und Willen der schuldigten nicht nur in mehreren tausend Exemplaren gel und verbreitet, sondern diese Verbreitung und Veroͤffenisst ging auch selbst da noch fort, als dieselbe schon an Se. My den Konig abgegangen war. Diese fortgesetzte Verbreitung Veroͤffentlichung der Schrift konnte daher nicht mehr in der sicht stattfinden, zum Behufe der Eingabe Unterschriften zu meln, sondern lediglich in der Absicht, der Beschuldigung blicität zu geben, und die angegriffenen Behoͤrden in der Acht der Staatsbuͤrger herabzusetzen. Die erschienenen Beschuldig welche beregte Schrift wissentlich, was darin enthalten war, terzeichnet haben, sind sonach des ihnen zur Last gelegten, d Art. 227 des Strafgesetzbuchs vorgesehenen und verpönten? gehens uͤberfuͤhrt zu erklären. Saͤmmtliche Beschuldigten waren bei der Berathung der fraglichen Schrift zugegen, von dem Inhalt Schrift unterrichtet, und haben sich denselben durch Unterzeichn angeeignet, mit Ausnahme jedoch des Beschuldigten Michael M von Gerhardsbrunn, welcher, wie es sich bei der Verhandl ergab, erst nach der Berathung und ohne genommene Kenn des Inhalts der Schrift unterzeichnet hat; in Bezug auf ist daher die Straffaͤlligkeit nicht nachgewiesen. Was die! gebliebenen Beschuldigten anlangt, so befand sich der Beschubd Lippert nachgewiesenermaßen zur Zeit der Ladung in Paris, somit in der Unmoͤglichkeit, derselben Folge zu leisten; die schuldigten Denis ünd Ritter sind notorisch' abwesend Und übrigen Nichterschienenen ausgewandert; sohin kann auf die liegenden Ladungen hin, gegen dieselben nicht erkannt werho Aus diesen Gruͤnden wurden (wie bereits erwaͤhnt) saͤmm⸗ erschienenen Beschuldigten, mit Ausnahme des Bürgermes Muͤller von Gerhardsbrunn, der freigesprochen ward, alt ihnen zur Last gelegten Vergehens uͤberfuͤhrt erklaͤrt, jeder J ner Gefangnißstrafe von einem Monat, und alle an
die Kosten verurtheilt. Gegen das Urtheil wurde soweh
den ganzen Vormittag herrschte das regste Leben in der Stn Mittags um 12 Uhr versammelten sich in unserer schoͤnen R
n der Verurtheilten, als der Koͤnigl. Staats-Behoͤrde das ßmittel der Berufung ergriffen.
hanau, 10. Sept. Das hier in Garnison liegende Zte terie⸗Regiment marschirt, dem Vernehmen nach, am 13ten den herbstlichen Uebungen nach Kassel aus. Alle Beur— nsind bereits einbeordert, eben so in Fulda und den uͤbri— harnisons⸗Staͤdten.
Etuttg art, 11. September. Borgestern Abend sind Ihre ten die Herzoge Alexander und Ernst von Wuͤrttemberg Besuche bei Ihren Koͤniglichen Majestäͤten hier einge—
jn der vorgestrigen Sitzung der Kammer der Abge— ten berichtete unter Anderm der Freiherr von Ow, Na— der Kommission fuͤr die Verwaltung der Staatsschuld, den Kassensturz vom 1. September d. J. Es wurde be— n, eine Mittheilung davon an die Kammer der Standes— zu machen. Hierauf begann die Berathung des Berichts inanz-Kommission, die Ausgaben fuͤr das Kirchen- und vesen fuͤr 1833 bis 1836 betreffend. Unter der Rubrik esoldungen der Geistlichen und Schullehrer evangelischer sion trug die Kommission auf Bewilligung der geforderten jen 340,909 Fl. an. Bei dieser Gelegenheit wurde zuerst hie von mehreren Mitgliedern zur Sprache gebrachte Be— de über die Verwendung des geistlichen Besoldungs⸗Ver⸗ ugs-Fonds debattirt, und endlich beschlossen, die Pruͤ—
Derselben der Kommission fuͤr staatsrechtliche und evangelische
he Gegenstaͤnde zuzuweisen, einstweilen aber diesem Fonds aus der Staats⸗Kasse 300 Fl. zuzutheilen, damit den ien unter 1000 Fl. Ertrag keine Abzüge mehr gemacht durften. Auch wurde beschlossen, die von dem Abgeord, Schott zur Sprache gebrachte Ministerial⸗Verordnung, e Dekane vor der Anstellung eines Geistlichen uͤber dessen ische Grundsaͤtze berichten sollen, auch die staatsrechtliche sson pruͤfen zu lassen. Endlich wurde der Etatssatz in höhebenen Summe genehmigt. Der Etatssatz fuͤr die katho— hönfession mit der jahrlichen Summe von 131,900 Fl. fand lz Annahme. Fuͤr Verbesserung unzureichender Schul— Besoldungen, fuͤr welchen Zweck die Regierung auf die drei Jahre bloß 4500 Fl. gefordert hatte, wurde auf der Kommission beschlossen, die erwartete Summe von Flu aus dem Reserve⸗-Fonds dazu auszusetzen. n der gestrigen Sitzung wurde der Finanz⸗Bericht ns Kirchen- und Schulwesen weiter berathen. Fuͤr die stät Tübingen wurde der beantragte jaͤhrliche Etatssatz „0 Fl. zur Bestreitung ihrer Beduͤrfnisse und eine Aver? mme von 3000 Fl. zur Verbesserung ihrer Bibliothek be— Das bei dieser Gelegenheit zur Sprache gebrachte Ver— hBesuchs der Universitaͤt Zurich wurde der staatsrechtlichen ision zum Bericht zugewiesen. Fernere Bewilligungen Statt: zur Unterstuͤtzung zu wissenschaftlichen Reisen und tudirende, mit 2500 Fl; zu Staats-Stipendien, mit 5100 und fuͤr die oͤffentliche Bibliothek, das Muͤnz⸗, Kunst- und kalien-Kabinet, auf 1833 bis 1834, mit 14,953 Fl., und e beiden folgenden Jahre je mit 14,613 Fl. Zugleich be— die Kammer, an das Ministerium die Bitte zu richten, je Bibliothek kuͤnftig zugänglicher gemacht werde.
Oe sterreich.
— Wien, 9. Sept. Der K. K. Feldmarschall⸗Lieutenant, von Hoh enlohe⸗Langenburg, wird den ihm vor nicht langer Zeit agenen Posten eines Vice⸗Gouverneurs in Mainz nicht antre⸗ dem er von Sr. Maj. dem Kaiser an die Stelle des nach Epe— ersetzten General- Majors von Jarossy dem K. K. Hof— ßtach zugetheilt worden ist. Dem Vernehmen nach ist der irschail-Lieutenant von Trapp zum Vice-Gouverneur nach bestimmt, welcher sonach den — seit seiner Ernennung lammandirenden General in Siebenbuͤrgen jenen Posten nterimistisch versehenden — Feldmarschall-Lieutenant Gra— Mensdorf demnaͤchst abloͤsen durfte. — Briefe aus Bu— vom 28. August melden, es sey daselbst die regelmaͤßige he Post vom 19. August aus Konstantinopel angekommen. sen damit gekommenen Briesen erfahre man, daß in der vom 18. auf den 19. August in dieser Hauptstadt ein einlich angelegtes Feuer in der Naͤhe von Gallate großen angerichtet habe, daß man indessen mit Tages Anbruch E desselben geworden seyn. Noch an einigen anderen Stel— en Brandlegungs-Versuche entdeckt worden, wodurch das ndenseyn einer Verschwoͤrung sehr wahrscheinlich werde. ist ohne Zweifel der Grund jener vom 23sten d. M. aus est mitgetheilten Nachricht. — Aus Albanien lauten die
Briefe sehr verschieden. Während im Suͤden dieses
bis an die Griechische Graͤnze vollkommene Ruhe und ng herrscht, wozu die Wiedereinsetzung der fruͤher mit hung der Paͤsse beauftragten Capitains in diese Wuͤrden echte und den Genuß der damit verbundenen Emolumente ich beitrug, glimmt im noͤrdlichen Albanien die Asche des hrs wieder mehr und mehr auf, wie dies namentlich in ider Fall ist, wo der an Mustapha Paschas Stelle gesetzte Ver⸗ er Pforte mit beispielloser Härte regiert. Die Bevölkerung der Skutari hat nun 4 Abgeordnete, 2 Tuͤrkische und 2Christliche
Instantinopel beordert, um beim Sultan die Abberufung
bhrannen zu erwirken. Sollte diese Mission erfolglos so ist mit allem Grunde das Schlimmste zu befuͤrchten, vn Jedermann geruͤstet zu seyn scheint, sich mit Gewalt leser verzweifelnden Lage zu befreien, wozu gewiß auch der Versuch gemacht werden wäre, wenn 'nicht die ver— deren Einwohner, welche am Bazar, den die Geschuͤtze itadelle bestreichen, große Waaren-Vorraͤthe haben, es setzt haͤtten, daß man noch zuvor den Weg der Guͤte jen solle. — Heute haben hier die Course ein beträchtliches erlitten; es hieß an der Börse, in Folge der Ankunft duriers aus Konstantinopel. Bis morgen hoffe ich Ihnen kund genau angeben zu koͤnnen. rag, 12. Sept. Wahrend der Anwesenheit Ihrer Masestaͤten wurde dem hiesigen Glashaͤndler Wetzstein jre zu Theil, der Kaiserin einen von ihm erfundenen
geschmackvollen Pokal von geschliffenem Glase uͤberrei⸗ uU duͤrfen, an welchem sich die sinnreiche Vorrichtung be— daß er beim Anfassen das beliebte Volkslied: „Gott er— Franz den Kaiser!“ spielt. Ihre Maj. die Kaiserin ge— „den Pokal huldreichst anzunchmen und dem Erfinder . Repetir-Uhr als Andenken hoͤchsteigenhaͤndig zu
hüänchengrätz, g. September. Als Se. Maj. der Kai— ch wahrend her. Aufenthaltes in Prag von dem nahe ehenden Bes̃uiche des Kaisers von Rußland benachrichtigt ne beschlossen Höchstdieselben Anfangs, den Kaiserlichen Gast . zu empfangen. Nachrichten, die mittlerweile uͤber alitäten eingingen, bestimmten jedoch Se— Majestaͤt, dem E Nünchengrätz den Vorzug zu we, wo sich das Al—
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lerhöͤchste Hoflager selt dem Zten d. M. befindet. Die Ankunft des Kaisers von Rußland, zu dessen Empfange an der Graͤnze der Oberst-Burggraf von Böhmen, Graf von Chotek 6 ist, wird im Laufe des morgenden Tages erwartet. .
Mittelst Allerhoͤchster Kabinets⸗Resolutionen 44. Muͤnchen⸗ graͤtz vom 6. September hat der Kaiser dem wirklichen geheimen Rathe und Kaͤmmerer, Grafen Christian Clam⸗Gallas, in Be⸗ tracht seiner vieljaͤhrigen ausgezeichneten Mitwirkung bei der Verwaltung des Hospitals der barmherzigen Brüder Ünd Elisa⸗ bethinerinnen in Prag, so wie seiner Verdienste um den mit großen Aufopferungen befoͤrderten Straßenbau' das Großkreuz des Leopold-Ordens, ferner dem Kaiserl. Kaͤmmerer, Karl An! helm, Fuͤrsten von Thurn und Taxis, wegen seiner Verdienste um den Verein zur Unterstuͤtzung der Haus, Armen in Prag und des dortigen reorganisirten Armen-Instituts, und dem Gra, fen v. Dietrichstein wegen ausgezeichneter Leitung des von ihm gegruͤndeten Vereins zur Aufmunterung des Gewerbgeistes in Boͤhmen das Commandeurkreuz desselben Ordens verliehen. Dem Feldmarschall-Lieutenant, Grafen v. Nostiz-⸗Rhinek, dem Kaäm⸗ merer, Grafen v. Schoͤnborn, und dem Grafen v. Dalm ist in Anerkennung ihrer Verdienste um die Erhaltung und Befoöͤrde rung mehrerer Humanitaäͤts-, Bildungs- und Wohlthaͤtigkeits⸗ Anstalten die geheime Raths-Würde verliehen worden?
Triest, 3. September. Unter den aus Griechenland hier⸗ her Zuruͤckgekehrten besindet sich der Maler Herr Peter Heß Er hat eine sehr langwierige und schwierige Fahrt göhabt. Biz nach Zante allein hat er dreißig Tage gebraucht. Dort hal er einen Reisegefaͤhrten, den Herrn Grafen Saporta, der auf der Fahrt erkrankt war, zuruͤckgelassen; doch hoͤrt man, daß derselbe in Zante sich unter der Pflege eines geschickten Arztes, den der Koͤnig Otto ihm zur Begleitung gegeben, wieder erholt hier⸗ auf seine Reise nach Korfu fortgesetzt hat, und von da nach Ankona gegangen ist, wo er Abkuͤrzung seiner Quarantaine er— langen zu koͤnnen hofft; eine Hoffnüng, mit der Herr Heß sich hier umsonst geschmeichelt hatte. — Die neuesten Nachrichten
sagen, daß das Ministerium Trikupi in Folge des vielfach gegen
dessen Verwaltung laut gewordenen Mißvergnügens aufgeloͤst und durch ein neues ersetzt worden sey; doch sehlt noch die Bestaͤ⸗ tigung dieser Nachricht, die uͤbrigens nach Allem, was von dort verlautet, nicht unwahrscheinlich ist.
Schweiz.
Zurich, 7. September. Aus der Allgemeinen Zei— tung.) Der Radikalismus hat in der gestrigen Sitzung der Tagsatzung eine Niederlage erlitten. Der Antrag Berns die Mitglieder der Sarner Konferenz von der Tagsaʒ zung auszuschließen; die Urheber des Landfriedensbruchs in Schwyz und Basel in Untersuchung zu ziehen, wurde einzig von Basel-Landschaft unterstüͤtzt, von allen ubrigen Gesandtschaften, besonders auch von Luzern, St. Gallen und Thurgau, nachdruͤcklich bekaͤmpft und abgelehnt. Da— gegen uͤberwiesen 16! Stimmen die Frage über die Ver legung der durch die Occupation des Kantons Schwyz her— beigeführten Kosten an die uͤber die Angelegenheiten von Schwyz niedergesetzte Kommission, und mit der nämlichen Stimmen-Zahl wurde die Frage, ob und wie diejenigen Offi—
ziere vom eidgenoͤssischen Stab (also unmittelbare angestellte der
Tagsatzung) zu bestrafen seyen, welche an den Zügen gegen Kuüß— nacht und Basel Landschaft Theil genommen, 9. 6 i Pfoffer, Buͤssard, Jayet und Mayenburg zur Vorberathüung uͤberwiesen. Diese Ablehnung der Bernerischen Antraͤge wird indessen noch nicht die Abreise der Gesandtschaft dieses Stan— des zur Folge haben. Einzig auf den Fall ist dieser Schritt gedroht, wenn Mitglieder der Sarner Konferenz im Schoße der Tagsatzung Aufnahme faͤnden. Mit Nachdruck hat sich be— sonders die Gesandtschaft von Thurgau gegen diese Dro— hung ausgesprochen und sie als einen Schritt zur Aufloͤsung des Bundes bezeichnet. — Bemerkenswerth ist die Stel lung, in welche sich die Gesandtschaft von Zug zu ih— ren Kommittenten durch den Gang der neuesten Ereignisse versetzt findet. An der diesjährigen Lands-Gemeinde stellte die altgesinnte Partei dem Landamman Sidler, dessen Liberalismus sie mißbilligte, dem Unterschreiber Schwezimann entgegen, und errang fuͤr diesen die erste Gesandtschafts-Stelle. Aber gerade die Uebertreibungen und Mißgriffe der altgesinnten Kantone noͤthigten diesen der richtigen Mitte eher als der unbedingten Stabilitat zugethanen Mann, sich im entscheidenden Augen- blicke an die reorganisirten Kantone anzuschließen und in einzel— nen Faͤllen sogar fuͤr ihre Meinung? den Ausschlag zu geben. Am 4. d. fuͤhrte dieses Benehmen des Gesandten' und die dar uͤber abgelegte Rechenschaft im dreifachen Landrathe von Zug zu einer überaus lebhaften Eroͤrterung, die aber, da zu einein Be— schlusse z der Stimmen erforderlich sind, kein entscheidendes Resultat hatte. Doch fehlten nur vier Stimmen zu einer foͤrm— lichen Mißbilligung der Gesandtschaft dafuͤr, daß sie zur Occu⸗ pation von Basel gestimmt habe.
ga wie Turin, 3. Sept. Das Kriegsgericht in Nizza hat 8 Per sonen, welche der Theilnahme oder Mitwissenschaft an dem Mi— litair Komplotte gegen die Regierung angeklagt waren, naͤmlich den Fourier Rivolta und den Sergeanten Chiochetti, zur Cassa—⸗ tion, den Korporal Tiragallo und den Fourier Viana zu Ijaͤhri⸗ ger Kettenstrafe, den Fourier Caretta zu 2jähriger, den Korporal Giustetti zu jähriger Kettenstrafe, den Priester Brocardi zu 10jaäͤhrigem Gefaͤngniß verurtheilt und den Musikus Luino dutch die Zeit, die er während der Untersuchung im Gefaͤngnisse ge⸗ sessen, fuͤr genug gestraft erklaͤrt. t ;
Spanien.
Madrid, 29. August. Die Regierung hat in Folge des Ausbruchs der Cholera in Huelva (in Andajusten) sirenge Vor sichts, Maßregeln angeordnet. Die Stadt ist von einem Sani— taͤts Kordon umringt. Eine aus drei Aerzten bestehende Kom— mission ist dahin abgesandt. Ueber die Ereignisse in Portugal weiß man hier nichts Neues. Die Hof-Zeitung beschraͤnkt sich auf Auszuͤge aus dem Armee-Bulletin Dom Miguels und dem in Coimbra erscheinenden Correo. Der Infant Don Francisco de Paula wird mit seiner Familie uͤbermorgen aus San-Sebastian hier erwartet.
Aegypten.
Pariser Blatter melden: „Der Vice⸗Koͤnig von Ae— gypten steht seit der Eroberung Syriens mit dem Fuͤrsten des Libanon, Emir⸗-Beschir, in Beruͤhrung, der im Nothfalle 40 bis 45,000 Mann ins Feld stellen kann und also kein gering zu schaͤtzender Nachbar ist. In dem letzten Kriege suchten die Aegyp—⸗ tier seine Allianz nach und erhielten von ihm eine Verstaͤrkung von 15 — 20,000 Mann Drusen und Maroniten. Zur Beloh⸗ nung dafuͤr sollte er mit der Regierung Syriens bekleidet
, .
werden, dieses Versprechen ist aber nicht den, weshalb einige Spannung zwischen dem Emir und dem Vice Könige stattfindet. Der Fuͤrst des Libanon ist nie von den Tuͤrken unterjocht worden, sondern zahlte ihnen nur einen Tribut von 400,009 Piaster, wofuͤr sie den Proviant, dessen .. . den Vergen bedarf, durchpassiren ließen. Die Hauptstadt i Derr, fi, Tamer mit 10,00 Einwohnern; ihr gegenuͤber re— . Emir-Beschir in einem festen Schlosse auf einem Felsen. 2 6 66 Jahr alt und besitzt viel Energie; da sein aͤltester a, blödsinnig ist, so hat er den zweiten zum Nachfolger be—
gehalten wor⸗
a n o Berlin 165 Seyt nber z j 1 . 11n 5. Sep he Ueber das in der vorgestrigen teleg ah hischen Depesche Magdeburg erwähnte Corps Mando ver giebt die Magdebu ger Zeitung in ihrem neuesten Blatte folgende Details Nach der Ord de B l 1d 2 ͤ Jm. ö. .. gh. K ach der HYrdre de Bataille stand das Corps in. fi gender * rdnung auf dem Rendez-vous zwischen Barleben und. Elbey, den Ruͤcken nach der Chaussee:; 1) die eichte Kavallerie Brigade, 101es und 12tes Husaren Regiment; )) bio TTesprno- Gr z * ö ) die Reserve Kavallerie Brigade, 7tes und Stes Kuͤrassier Negiment, 1stes und 2tes kombinit tes Landwehr ⸗Kavallerie⸗ Regiment; 23 6 6. 5 , J . ö 38) das sonfgnterie-Corps, à Vrigaden in zwei Treffen: 5 , . *** 4 * 332 lstes Treffen: 2bstes, 27stes, Z31Istes und 32stes Linien— Infanterie⸗Regiment; 2tes Treffen: ahstes, 27stes, 31 stes und 32stes Landwehr ö Infanterie⸗Regiment; Beide Fluͤgel durch eine Compagnie der dten Jaäger⸗Ab— . Aheilung gedeckt; ) die Reserve⸗Artillerie; 59h as Jte combinirte Landwehr⸗Kavallerie⸗Regiment; alle r uppen heile rechts abmarschirt und zum Deployiren aufge a en, „Die leichte Kavallerie⸗Brigade, welche die Avant⸗Garde m eFfo . 85 1 ĩ ; . z bildete, ruͤckte mit der Artillerie vor, machte eine Appell⸗Attaque . Ausfallen der aten Zuͤge, worauf die Reserve-Kavallerie de— p lopir te und in Divisions⸗ Kolonnen folgte; nach dem Ruͤckzuge der leichten Kavallerie machte die Reserve Kavallerie Attaque mit
Replohirte hierauf, jede Division aus der Mitte, avancirte sodann Tressenweise, formirte Quarrées, die Kavallerie ging wieder vor, und schwenkte sodann rechts ab, um den rechten Fluͤgel der In⸗ fanterie zu decken. Letztere machte die Achsschwenkung rechts, die Reser ve⸗ Artillerie formirte sich hinter der Mitte, die Reserve⸗ Kavallerie ebenso hinter der Infanterie. Den Schluß machten Vajonett . Attaquen der Infanterie mit den Tirailleurs in den Intervallen, Treffenweise; Artillerie und Kavallerie unterstuͤtzten die Angriffe uberall nach den Regeln der militairischen Taktit. Die Kavallerie desilirte hiernächst im Trabe vor Sr. Ma— sestaͤt vorbei. Der unfreundlichen Witterung ungeachtet hatten sich dennoch, zahlreiche Zuschauer von nah und fern ein Pfunden, welche diesem interessanten Mandoͤver beiwohnten. Se. Majestaͤt und die hoͤchsten und hohen Herrschaften kehrten nach 1 Uhr nach Magdeburg zuruͤck, worauf bei Allerhoͤchstdenenselben wiederum Tafel war, zu welcher die Mitglieder des Koͤniglichen Hauses, die anwesenden Fuͤrstlichen Personen, die höͤchsten Be— hörden vom Militair und Civil, die Praͤsidenten der Regierun— gen zu Magdeburg und Merseburg, desgleichen die Praͤstdenten der Ober-Landesgerichte zu Magdeburg und Halberstadt, der Ge⸗ neral⸗Superintendent der Provinz, der Provinz ial· Steuer. Dir et tor und der, Ober-Buͤrgermeister der Stadt Magdeßhurg so wie auwesende Landräͤthe und Ritterguts-Besitzet eingeladen waren
Die Kaufmannschast hatte in dem festlich geschmuͤckten Lokal der Harmonie einen Ball veranstaltet, welchem Se. Majestaͤt und die Koͤnigl. Familie beizuwohnen geruhten. Am Abend war die Stadt wieder erleuchtet.“ .
— Aus Bunzlau schreibt man unterm 190ten d. M.: „Gestern schon wurden, in Folge vorangegangener Nachrichten, Se. Majestäͤt der Kaiser von Rußland und Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Preußen in hiesiger Stadt erwartet. Es hat— ten sich zu deren Empfange der Her Ober-Praͤsident von Mer— ckel, die Kreis- und staͤdtischen Behörden und die uniformirte Buͤrgerschaft versammelt. Abends war die Stadt aus freiem Antriebe der Einwohner festlich erleuchtet. Die Hohen Reisenden kamen aber erst heute fruͤh um halb s Uhr hier an und setzten Ihre Reise nach Goͤrlitz fort.“ . ö.
* 3n der Stadt Wolgast wurde vor einigen Monaten (den 27. Juni d. J.) das daselbst erbaute Armen- und Arbeits⸗ haus, zu welchem der Grundstein am 18. Mai 1831 gelegt worden war, feierlich eingeweiht und dem Armen-Kollegium zur Benutzung uͤbergeben. Das außer dem Kuͤchen⸗Gebäude und den noͤthigen Stallungen erbaute, zwei Etagen hohe massive Hauptgebaͤude enthalt bei einer Lange von 147 und einer Tiefe von 50 Fuß, Wohnungen fuͤr den Verwalter und fuͤr den Auf seher, ein Konferenz-Zimmer für die Armen-Behörde, ein Zim— mer zur Aufbewahrung der verfertigten Arbeiten, drei Kranken zimmer, ein Leichenzimmer, vier Arbeits- und vier Schlaffale und in 27 Zimmern Wohnungsräume für 84 arme Personen so wie den noͤthigen Keller- und Bodenraum. In der Anstalt erhalten gegenwärtig 17 Erwachsene und deren 15 Kinder freie Wohnung und Feuerung, während 17 Erwachsene und 2 Kin
X . = t 12 — ten Juli und August nur mittelmäßig gewesen.
der im Armen- und 5 Personen im Arbeitshause als Pfleg⸗; linge aufgenommen worden sind, so daß sich jetzt 51 Pers nen in derselben besinden. Diese Anstalt verdient besonders dis, halb eine Erwaͤhnung in diesen Blättern, weil sie, als ein Wert wahrer christlicher Menschenliehe und Burgertugend, dem woh ) thaͤtigen Sinne der Einwohner und der Thätigkeit und Umsi . der staͤdtischen Verwaltung allein ihre Entstehung verdankt . der fuͤr 620 Rthlr. angekaufte Bauplatz wurde schon im Jahre 1828 der Stadt zu jenem Zwecke von zwei achtbaren Ein on nern geschenkt; zu dem Bau selbst kamen, bloß durch mils. D traͤge der Buͤrgerschaft, 500 Rthlr. zusammen und die 160 man
chen Seiten geschickten Materialien, dle unentgeltliche ger stun fast aller Fuhren, und die billigeren Preise, welche mehrere Wand werker in Beruͤcksichtigung des Zweckes fuͤr ihre ir bel ten steslten
machten es dem zur Foͤrderung des Baues gebildeten Vercins möglich, fuͤr den im Verhaͤltniß zu der kleinen Stadt Kommune sehr bedeutenden, zu dem was damit hergestellt worden aber ge
ringen Gesammt⸗-Kosten-Betrag von 13,060 Rthlr. das löbliche, alle Anerkennung verdienende Werk ins Leben zu rufen. . . Den neuesten Nachrichten aus den drel Schlesischen Re— gierungs. Bezirken zufolge, ist die Getraide⸗-Aerndte in der Pro⸗ vinz Schlesien wegen des anhaltenden Regens in den Mona⸗ r . In der Pro— vinz Sachsen dagegen ist sie hinsichtlich des ner Ir r,
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uͤberall besser ausgefallen, als man es erwartet hatte. Der Stroh und Heugewinn war jedoch nur gering.
— Laut einer von dem K
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allen Signalen, die Artillerie chargirte. Das Infanterie-Corps
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