w
lich verlassen habe, um den Vergnuͤgungen in der Haupt— stadt nachzugehen. Als er eines Abends im Coventgarden— Theater war, verliebte er sich dermaßen in Miß Fanny Kemble, daß er lange Zeit hindurch keine Gelegenheit vorüberließ, diese Schauspielerin zu sehen. Endlich aber, da sein Geld zu Ende ging und er den Gegenstand seiner Neigung nicht mehr so oft aufsuchen konnte, kaufte er sich ein schoͤn kolorirtes Portrait von Miß Kemble in Charakter der Julia. Vor dieses Gemaͤlde pflegte er sich nun hinzuͤsetzen und Stellen aus Romeo und Ju— lia mit großer Emphase herzulesen. Dies belaͤstigte aber die Leute, bei denen er wohnte, und sie kuͤndigten ihm sein Logis. Er verließ das Haus, ohne zu sagen, wohin er gehe, und man sah zehn Tage lang nichts von ihm, bis er endlich in einem ab— gelegenen Theil des Epping-Waldes angetroffen und von der Pa— trouille festgenommen wurde, weil er im Verdacht war, einige Buͤcher, die man bei ihm fand, gestohlen zu haben. Es ergab sich zwar spaͤter, daß die Buͤcher sein Eigenthum waren, aber er wurde als Vagabund, und weil er unter freiem Himmel geschlafen, zu zweimonatlicher Zuchthausstrafe verurtheilt. Dieser Prozeß ward zwei bis drei Mal mit ihm vorgenoinmen, weil man ihn immer wieder obdachlos sich herumtreiben fand. Als er nun bei der letzten Verhaftung ain Donnerstag gefragt wurde, weshalb er so sehr wuͤnsche, aus seinem Vaterland entfernt zu werden, erklaͤrte er, daß er es hier nicht mehr aushalten konne, seitdem er in den Zeitungen gelesen, daß Miß Kenible nicht wieder nach England zurückkehren werde. .
Dor einigen Tagen wurde hier ein Mann von etwa dreißig Jahren und anstaͤndigem Aeußeren, Namens Hierum Holmes, von einer jungen, sehr schoͤnen Dame, Miß Elisabeth Charlette Slee, bei der Polizel verklagt, weil er sie geheirathet habe, wäh— rend seine erste Frau noch lebe. Mistreß Slee, die Mutter der Klägerin, unterstützte, in Begleitung eines Advokaten, die Klage ihrer Tochter. Der Verklagte war, wie es sich ergab, Korporal im gten Lancier⸗Regiment gewesen, aber eines Disciplinar-Ver— gehens wegen, nach Einpfang einer koͤrperlichen Zuͤchtigung, aus dem Dienst entlassen worden. Seitdem hatte er sich zu Graves— end aufgehalten, wo die Klaͤgerin mit ihrer Mutter, einer wohl— habenden Frau, wohnte. Vor einigen Monaten war der Ver— klagte zufaͤllig mit der Klägerin zusammengekommen, hatte Nei— gung zu ihr gezeigt und ihr den Hof gemacht. Da er ein Mann von einnehmendem Wesen war, hatte er bald ihre Gunst gewonnen und sie zu oͤfterem Rendezvous zu bewegen ge— wußt. Nach und nach vergewisserte er sich, daß die Schoͤne ein Kapital von 750 Pfund besitze, und uͤberdies noch Anderes zu hoffen habe; er machte ihr daher einen Heiraths-Antrag, sie wil— ligte ein, und sie wurden in der Kirche von Gravesend getraut, wobei der Braͤutigam sich den Namen Edmonds gab. Die jun— gen Eheleute lebten darauf eine Zeitlang mit einander auf ziem— lich hohem Fuß, bis die Frau entdeckte, daß er sich mit ihr un⸗ ter falschem Namen habe trauen lassen; sie bestand nun darauf, daß die Trauungs⸗-Ceremonie noch einmal vorgenommen werden mußte. Der Mann brachte sie endlich dahin, daß sie ihre 756 Pfund von der Bank erhob; sobald er sich aber im Besitz des Geldes sah, sagte er ihr geradezu, daß er sie nur deshalb geheirathet und daß er niemals Liebe zu ihr gefuͤhlt habe. Daruͤber wurde natürlich die Familie sehr erbittert, und durch naͤhere Nachforschungen uͤber den Mann brachte sie endlich her, aus, daß sein Vater Bäcker gewesen, und daß er zu Liverpool Frau und Kinder habe. Aus Furcht vor der Polizei hatte sich nun der Verklagte vor etwa vierzehn Tagen heimlich entfernt und alles Geld, Geschmeide und sonstige werthvolle Sachen sei— ner Frau mitgenommen. Man entdeckte ihn aber bald in Back⸗ Lane zwischen Hoxton und Hackney, wo er mit seiner Schwester ein kleines Haus gemiethet und Anstalten getroffen hatte, sich als Baͤcker zu etabliren. Die junge Dame, welche er hintergangen hatte, war aus einer sehr achtbaren Fami— lie, ünd ihre seltsame Verheirathung hatte den Ihrigen vielen Kummer verursacht. Der Advokat versicherte, er habe zuverlaͤssige Nachricht daruͤber, daß die erste Frau des Angeklag— ten mit ihrer Familie in Liverpool lebe, und er koͤnne Zeugen von dort beibringen. Der Polizei⸗Beamte Herr Laing, vor dem diese Sache verhandelt wurde, befahl hierauf, daß die Beamten, welche an dem Akt der zweiten Trauung des Verklagten Theil genommen, von dessen Verhaftung unterrichtet werden sollten, und setzte die weitere Untersuͤchung der Sache bis auf die nächste Woche aus. *.
Niederlande.
Aus dem Haag, 12. September. Aus Arnheim wird unterm gestrigen Datum gemeldet, daß die Cholerg, die einige Zeit dort grassirte, ganz aufgehoͤrt hat, da seit mehreren Tagen kein neuer Erkrankungsfall vorgekommen war.
w engin. Brussel, 12. Sept. Der König und die Koͤnigin werden heute uͤber Wavre und Gempbloue nach Namur abreisen. General Magnan hat bei seiner Division eine Subscrip— tions-Liste fuͤr die politischen Fluͤchtlinge umlaufen lassen; er
stets mit lautem Jubel und dankbarer Anerkennung gegen die
men. ö. waaren und Getränke auf den offentlichen Plaͤtzen der Stadt
und Beschuͤtzer des Freistaats noch zu erhoͤhen. — Die Arbeiten
gedrucktes Protokoll, welches die zur Behandlung gekommenen
selbst hat fuͤr 30 Fr. unterzeichnet. * Die Verwuͤstungen, welche die Kriegs-Verwaltung in Folge der Belagerung der Citadelle von Antwerpen konstatirt hat, be— laufen sich auf 567, 959 Fr. 27 Ets., wovon 341,545 Fr. 23 Cts. fuͤr gefalltes Holz und 226,414 Fr. 40 Cts. fuͤr Verwuͤstungen, welche das Heer der Citadelle, oder jenes der Belagerungs-Armee angerichtet haben. - ; Antwerpen, 11. Sept. Das Dampfschiff „Royal Ade— laide“ ist gestern Abends hier angekommen; es hatte nur 10 Pas— sagiere an Bord. Da die Jahreszeit schon so weit vorgeruͤckt ist, so wird, wie es heißt, diese Schifffahrt fuͤr dieses Jahr auf— hoͤren. Man ist mit der Ausbesserung der Deiche von Burght, je— ner an der Spitze von Flandern und von Pyp-Taback, die sehr gelitten haben, thaͤtig beschaͤftigt.
Polen.
War schau, 13. September. Vorgestern, als am Namens⸗ tage Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers und 11ten Geburtstage Ihrer Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrstin Olga, fand in der hiesigen Kathedrale, in Gegenwart aller Regierungs,-Be— hörden, und in der Schloß⸗Lapelle ein festlicher Gottesdienst statt. Hierauf nahm der Fuͤrst Statthalter, mit dem großen Bande des Alexander⸗Newski⸗Ordens geschmuͤckt, dessen Stiftungs⸗Feier ugleich an diesem Tage begangen wurde, in den Zimmern des Schlosses die Gluͤckwuͤnsche der Regierungs-Mitglieder, der Ge— nerale, Beamten, Offiziere und Gutsbesitzer entgegen. Um 6 Uhr war im großen herr freies Schauspiel.
Freie Stadt Krakau. — — Krakau, 12. September. Der gestrige Tag war
1064
Vor 15 Jahren wurde am 16. Septzmber die ung von den drei Erlauchten Monarchen verliehene Verfassungs- Urkunde zuerst promulgirt, und seitdem wird der Jahrestag dieses Ereignisses
erhabenen Beschuͤtzer von den Eingesessenen Krakau's gefeiert. Schon fruͤh Morgens verkuͤndete der Donner der Kanonen die Feier des Tages; gegen halb zehn Uhr zogen saͤmmtliche Innun— gen und Gewerke der Stadt unter Anfuͤhrung ihrer Aeltesten und Vortragung ihrer Fahnen nach der St. Marien-Kirche. Bald darauf begaben sich auch die Senatoren mit ihren Praͤsi⸗ denten, die jetzt anwesenden Repraͤsentanten, die Geistlich keit und alle Civil- und Militair-Behoͤrden in feierlichem Zuge nach eben dieser Kirche Gegen zehn Uhr erschienen dort die Herren Lr— ganisations-Kommissarien, von den Residenten der drei Hofe be— gleitet, und nahmen auf den für sie reservirten Sitzen Platz. Der Bischof trat alsdann mit seinen. Chor-Kaplaͤnen vor den Hochaltar und verrichtete die heilige Messe/ waͤhrend welcher von der Chor-Tribune die Kirchen-Gesänge mit musikalischer Beglei— tung erschallten. Nach der Messe wurde ein feierliches Tedeum gehalten. In dem Schiffe der Kirche bildete die hiesige Miliz ein Spalier. Der Praͤsident des Senats gab alsdann eine große Mittags-Tafel von beiläufig 70 Couverts; wahrend dersel⸗ ben wurden mehrere Gesundheiten ausgehracht; 6 vom Präaͤ⸗ sidenten selbst die Gesundheit der drei Allerhöͤchsten Monarchen, deren wohlwollenden Fuͤrforge der Freistaat seine Existenz und seine bisherige gluͤckliche Lage verdankt. Dann wurde vom Kai⸗ serlich Oesterreichischen Legations-Rath Freiherrn v. Pflügl das Wohl des regierenden Senats und seines Praͤsidenten pon dem Koͤnigl. Preuß. Geheimen Regierungs-Rath von Forken— beck die Gesundheit der Landes-Repräsentanten, und von dem Kaiserl. Russischen Etatsrath Tengoborski die Wohlfahrt der Kra— kauer Burger Und Eingesessenen — als Toaste ausgebracht, und mit der lautesten Theilnahme von den anwesenden Gaͤsten aufgenom⸗
Am Nachmittag wurden auch unter die Volksmenge Eß— vertheilt, und den Beschluß des Tages machte ein im Freien ab⸗ gebranntes Feuerwerk, welches von einem stillen, warmen Wetter aufs herrlichste beguͤnstigt wurde. — Bei allen diesen öͤffentli—⸗ chen Vergnuͤgungen herrschte die groͤßte Ordnung, und es be— kundete sich dadurch der ruhige und friedliebende Geist der hie⸗ sigen Einwohner. Die außerordentliche Anwesenheit der Landes— Deputirten, deren Versammlung sonst immer erst im Dezember statt hat, so wie die Gegenwart der Herrn Organisations Kem— missarien, durch deren thaͤtige und umsichtige Mitwirkung gben jetzt so zweckmäßige und wohlthaͤtige Verbesserungen in der Ver— fassung und Verwaltung des Landes vorgenammen worden sind, trugen uͤbrigens wesentlich dazu bei, die allgemeine Freude und das Gefuͤhl der Dankbarkeit gegen die Erlauchten Monarchen
des Landtags schreiten rasch vorwärts; jeden Tag erscheint ein
Gegenstände, so wie die Acußerungen der einzelnen Deputirten zur Kenntniß des Publikums bringt. Dieses nimmt daran den lebhaftesten Antheil, und die Verhandlungen des Landtags bilden den Gegenstand des allgemeinen Gespraͤchs. Deutschland.
Kassel, 12. September. In der vorgestrigen Sitzung der Stände-Versammlung berichtete der Präͤsident uͤber die Legitimation des Legations-Rath v. Schachten, als Bevollmaäͤch⸗ tigten des Fuͤrsten von Isenburg, mit dem Antrage, denselben einstweilen noch nicht für legitimirt anzuerkennen, weil nicht dar⸗ gethan sey, daß Herr v. Schachten, welcher damals auf einer diplomatischen Mission abwesend gewesen, die Verfassungs Ur⸗ kunde beschworen habe. Nach einer sehr lebhaften Debatte uͤber diesen Gegenstand wurde dieser Antrag endlich mit 29 Stimmen angenommen. — Nach Erledigung mehrerer an— derer Berathungs-Gegenstaͤnde, unter anderen eines Be⸗ richts des Budget-Ausschusses uͤber die Land-Krankenhaͤuser, ging die Versammlung zu dem Antrage des Herrn Hen— kel auf Abkuͤrzung der Weitlaͤufigkeiten, beim Appellations⸗ Verfahren uͤber. Der Nechtspflege⸗ Ausschuß hatte sich in sei⸗ nem Bericht hieruͤber dahin erklärt, daß, obwohl er die Abstel⸗ lung der Gebrechen der Justizpflege wegen ihres Zusammen⸗ hangs nur mit Vorsicht und in Uebereinstimmung vorzunehmen fuͤr zweckmaͤßig halte, er doch den Appellations . Prozeß a6. ein Selbststaͤndiges ünd die Abhuͤlfe der dabei erfahrenen Uebel⸗ staͤnde fuͤr so wichtig betrachte, daß allerdings vorzugsweise dazu geschritten werden muͤsse. Nach einer demnaͤchst entstandenen Debatte uber die einzelnen Antraͤge, welche der Ausschuß zur Bewirkung dieser Abhuͤlfe gestellt hatte, wurde von der Kam⸗ mer beschlossen, die Staats-Regierung um Vorlage eines diesen Antraͤgen entsprechenden Gesetz- Entwurfes zu ersuchen.
Hanau, 12. September. i uns . Vesatzung, um bei den in der Umgegend von Kassel stattfindenden Herbst⸗Manodͤvers mitzuwirken, deren Dauer sich auf 4 Wochen erstrecken soll. Heute Mittag hat die Buͤrger-Garde das Militair auf der Hauptwache abgelost und alle militairische Posten sind demgemaͤß eingezogen und durch Buͤrger⸗ Gardisten ersetzt worden. Zur Sicherstellung des werthvollen Mobiliars zu Wilhelmsbad, ist die Buͤrger-Garde zu Kesselstadt und Wa⸗ chenbuchen requirirt worden. Die Wache zu Wilhelmsbad besteht jedesmal aus einem Unteroffizier und 6 Mann.
Dresden, 13. September. Die erste Kammer beschloß in ihrer Sitzung vom Ften d. die Berathung uͤber den Vertrag, die Ober-Lausitzer Partikular-Verfassung betreffend. Nachdem die Kammer einstimmig, mit Ausnahme nur eines Mitgliedes, sich einverstanden geaͤußert hatte, uͤber den ihr vorgelegten Ver⸗ trag unter Beifügung der bei den einzelnen Paragraphen be— schlossenen Bemerkungen eine beifaͤllige Erklarung abzugeben, nahm der Präsident noch das Wort, und aͤußerte Einiges über die bisherige Wirksamkeit und den Geist der Ober⸗-Lausiter Staͤnde, indem er zugleich seine Freude über die nunmehr ge⸗ hobene Besorgniß ausdruͤckte, daß nach Beseitigung des eben beendigten Gegenstandes die Eintracht und das gegenseitige Ver⸗ trauen unter den Mitgliedern der Kammer nicht nur erhalten, sondern auch erhoͤht worden. — Der zweite Gegenstand der Ta⸗
esordnung betraf den Gesetz-Entwurf uͤber die Erfuͤllung der Militairpflicht. Der Berichterstatter der zur Begutachtung des⸗
sprach sich zuerst uͤber das Allgemeine dieses Gegenstandes aus, (, w a die politische Wichtigkeit einer kraͤftigen und eitgemäßen Heeres⸗Bildung hin, von welch er Ansehen, Wuͤrde und Ech g ern des Staates abhaͤnge. Mit Unrecht sage man oft, kleinere Staaten könnten keinen politischen Halt, und Stütz. punkt in ihrer betreffenden Macht erlangen und muͤßten dieselbe nur wegen polizeilicher Zwecke und um den Bundes⸗Verpflich⸗
Morgen in aller Fruͤhe verlaͤßt
selben ernannten außerordentlichen Deputation, Hr. Crusius,
welche dem Heere eine intensive Stun und dem Staate Achtung und Ansehr so lange unter den Staaten Europa
Nach weiterer A darauf zu den Ham
Intelligenz und Muth, und , ö nach Außen sicherten, 3. ö i n, 1 üͤhrung dieser Punkte ging der Redner ᷣ — ut, neuen ih duc le se ; e , ,, n Berathung und Beschlußnahme der Kammer unten n l uber. Die erste des fallsige Bestimmung betraf die Bes ö nkun der Befreiungs-Gründe von der Verpflichtung, im Heere dienen. Fuͤr die Beschraͤnkung aller Ausnahmen von, der ͤ gemeinen Waffenpflicht sich erklaͤrend, hatte die , wei Bevorrechtungen dieser Art als nothwendig ,, bezeichnet: 1) Fur die Fuͤrsten und Grafen von, Sch dönbu deren Ausnahme-Recht auf einen Bundestags⸗Beschluß n Jahre i828 sich gruͤndet, und 2) fuͤr die Ernaͤhrer hůlfo be tiger Familien, deren Erhaltung ohne Unterstuͤtzung der M tairpflichtigen der oͤffentlichen Armen-Versorgung zur Last fil wurde. Zuletzt berichtete der Neferent uͤber die der Neun zur gleichzeitigen Begutachtung uͤbergebenen fünf. Metition welche von den Gewerkschaften der Sächsischen Berg⸗ Amts viere in Bezug auf die Erhaltung der dem Bergmann sin bisher gesetzlich zugestandenen Befreiung von der Militair⸗ an die Kammer gerichtet worden waren. Die Dehutat on spd sich dafuͤr aus, das Gesuch um Beibehaltung dieser Veron tung um so weniger fuͤr berücksichtigungs werth zu erachten, die meisten der dafuͤr angefuhrten Gruͤnde auch auf mehrer dere Berufszweige gleiche Anwendung leiden, und dem! fassungs⸗Grundsatze der Allgemeinheit der Waffenpflicht, o der Rechts⸗-Gleichheit aller Staatsbürger widersprechen wunden Nachdem sich darauf noch der Staats-Minister von Ze witz anerkennend uͤber die von der Deputation an den Ta) legte Auffassung des Gesetzes geäußert, wurde die Sitzung schlossen.
Leipzig, 15. Sept. Brieflichen Nachrichten zuftlge geben sich des Kaisers von Rußland Majestaͤt von Muͤn graͤtz uͤber Landshut, Breslau und Kalisch nach Modlin, lol Russischen und neu gebildeten Polnischen Truppen ein Lagel ziehen und vor dem Kaiser mandvriren werden. ; Munchen, 16. Sept. Nach Berichten aus Eichst war Se. Durchlaucht der Herzog von Leuchtenberg am J. tember aus Frankreich daselbst angekommen.
Der Magistrat der Stadt Nuͤrnherg macht unterm September folgenden Erlaß des Praͤsidiums der Konig Regierung des Rezat-Kreises bekannt: „Se. Majestaät dern nig haben dem Koͤnigl. Staats-Minister des Innern, 5 Fuͤrsten von Oettingen-Wallerstein Durchlaucht, den Auftech theilt, dem Magistrate der Stadt Nuͤrnberg und durch h der gesammten Stadt-Gemeinde, Allerhoͤchst Ihren innigen geruͤhrten Dank fuͤr jene Beweise inniger Anhaͤnglichkeiß Treue auszudruͤcken, welche Allerhoͤchstdenselben wahrend dortigen Aufenthaltes zu Theil geworden sind. Se. Mm haben ferner mit demselben Allerhoͤchsten Wohlgefallen auch Art und Weise gedacht, wie die bei dem Fesie anwesend n senen Bewohner des Rezat-Kreises in den Ausdruck jen fuͤhle einstimmten. Nichts konnte dem väterlichen Hergh erhabenen Monarchen lohnender und wohlthuender senn der einstimmige Enthusiasmus einer Seinem Herzen von so theuern, durch Thaͤtigkeit, Geschaͤfts,Ernst, tiefe Ein sichten unveraͤnderte Sitten in dem Besitze ihrer Europaͤischen Bet tung gebliebenen Stadt und eines durch die stets vorschteite Kultur seines Bodens und sein industrielles Streben und den Charakter und Bildungs⸗Grad seiner Bewohner so abshe Kreises. Die Tage des Tästen bis 25. August gehören nn bloß Bayern, sondern der 7 ich, an. Sie halnd Welt bewiesen, wie tief Deutsche. Treue in aller hltj wurzelt, und wie in unserem Vaterlande die eigentlichen p) dien jedes Gluͤckes und jeder Staaten⸗Grsße, Liebe und trauen zwischen Fuͤrst und Volk, unter allen Stuͤrmen det immer fester und kraͤftiger sich entwickeln. Seine Durchla der Herr Fuͤrst hegen die feste Ueberzeugung, daß es der ven Gemeinde Nuͤrnberg und dem gesammten Kreise vor angenehm seyn wird, die Worte Koͤniglicher Anerkennum vernehmen, und wollen, daß solche auch zu allgemeiner z niß gebracht werden.“ — Durch einen zweiten Erlaß wit besondere Zufriedenheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, mit de Nuͤrnbuͤrg stattgefundenen Gewerbe⸗Ausstellung ausgesproch
Der neu erngnnte Königl. Bayersche Gesandte in Grit land, Legations-Rath v. Gasser, hat sich am 2. Septemh Triest auf einer Oesterreichischen Korvette eingeschifft, welt Staats-Kanzler Fuͤrst Metternich ihm zur Ueberfahrt nach plia angeboten hatte.
Ingolstadt, 11. Sept. Die Festungs⸗Arbeiten ven sich durch Mangel an Arbeitern. Man hoffte, deren in & uber 4000 zusammen zu bringen; allein noch hat sich nit Halfte dieser Zahl gemeldet. In den Jahren 1829 um hatte man stets uͤber 4000 Arbeiter, und mußte taͤglih Menge Verdienstsuchende abweisen. Zum Theil mag we
frage nach Arbeit aufgehört hat. Es sind aber durch Erd⸗-Arbeiten auf dem linken Donau⸗Ufer, welche in Alt geben werden, und wobei ein fleißiger Arbeiter 40 bis pro Tag sich verdienen kann. Inzwischen sind die Wa dem rechten Donau-Ufer ihrer Vollendung nahe, und! täglich von Fremden besucht. Die technischen Compagnith ihre Uebungen fort, und die Pontonter-Compagnie win oͤfter das interessante Mandver, eine Ponton⸗-Bruͤcke vn Schuh Lange uber den Strom in weniger als einer (e nach dem Kommando zu schlagen, und in 36 Minuten abzubrechen. Anstatt der Schiffbruͤcke haben sie eine ss Bruͤcke aufgestellt, welche die Verbindung zwischen beiden erleichtert. — Die Aerndte ist um Ingosstadt sehr gesegn gefallen. — Die zu Gerolsing im Mai d. J. abgebranm Gebaͤude sind nun alle wieder unter Dach, und die Wohngebäude bereits bezogen.
Speyer, 12. Sept. Schon seit Jahren ist die R Einfuͤhrung einer sogenannten Agende fuͤr die brot evangelische Kirche in Rhein-Bayern, und ohne Zwels die Sache auch bei der am 8Sten Sept. zu Kaiserslautes neten General⸗Synode wieder zur Sprache kommen, 2. ist in vielfacher Beziehung hochwichtig, denn hierdurch 9 das gesammte Kirchenwesen mächtig eingewirkt.,n. daß eines der achtbarsten Mitglieder unsers Kreis, Konsss schon vor einigen Jahren den Entwurf einer solch e g bearbeitet habe, und zwar in dem freien Sinne, weh, Grundlage der protestahtischen Kirche des Rhein-Kreise Das Ober⸗Konsistorium . Muͤnchen soll aber diesen als unannehmbar verworfen haben.
1
tungen zu genuͤgen, noch beibehalten. Es sey jedoch nicht die
fuͤr uns Krakauer ein Tag froher und dankbarer Erinnerung.
Größe, hoch die Zahl, sondern die moralische und physische Kraft,
fach auf die er gn . Agende hin, und emp selbe quch fuͤr den Rhein⸗ Kreis.
be, Unruhen und die Neigung
e, stets wechselnde Witterung die Schuld tragen,“ ide lberg, 11. Sept.
darm stadt, 4. Sept.
uchhandlung einen
en, welcher auch Verfasser der
hz
wie es heißt,
Stuttgart, 12. Sept. In der mer der Abgeordneten wurde die B z⸗Berichts uͤber die Ausgaben fuͤr das swesen fortgesetzt.
gestrigen Sitzung der ; an des ie Aus Kirchen- und Für Zwecke der Kunst-Schule, Kunst—
mnlungen und Unterstuͤtung zu Kunst-Reifen hatte die
nission beantragt,
die verlangte jaͤhrlich Fl. zu bewilligen. gte jährliche
Nach
— Summe von zweistuͤndiger Debatte beschloß
ammer die auf diesen Etat laufenden 3020 Fl. Warte⸗ zum Theil auf den Pensions Etat zu verweisen, Und den
de stehenden Etat um diese Summe herabzusetzen. Hasien, Lyceen und andere immer den Etats-Satz von jaͤhrlichen 71,855
Fuͤr
lateinische Anstalten n .
l. 25 Kr.
Eingabe der Stadt Heilbronn um Uebernahme der Kosten hrtigen hoͤheren Gymnasiums auf die Staats-Kasse wurde
beruͤcksichtigt. ach laͤngerer Debatte , an.
arlsruhe, 11. Sept.
Fuͤr die Gewerbe-Schule nahm die Kam— den Etats-Satz von 14,255 Fl.
Die erste Kammer beschaͤftigte
ihrer Sitzung vom Sten d. M. mit der Diskussion uͤber hresse der zweiten Kammer, die Theilnahme der Staͤnde⸗ mmlungen an den Rekruten-Aushebungen betreffend. Es einstimmig beschlossen, dieser Adresse den Beitritt zu ver— und zwar vornehmlich aus den Gruͤnden, weil diese jaͤhr⸗ bisher von der Regierung allein vorgenommenen Rekru— ushebungen bloßer Vollzug der organischen Bundes⸗Be— E sowohl, als des mit staͤndischer Zustimmung zu Stande
neuen Conscriptions⸗-Gesetzes seyen, weil dieser ter die nicht zu schmaͤlernden Befugnisse der
ollzug so⸗ Negierung
und die ganze Maßregel weiter nichts als einen Zuwachs
heschaͤsten fuͤr die Landstaͤnde abgeben wuͤrde.
ie zweite Kammer begann in ihrer Sitzung vom 9g. d. erathungen uber den Gesetz Entwurf wegen der Abloösung / Nebenius nahm zuerst das und bemerkte, wie die Regierung schon laͤngst dieser gro⸗ ache ihre Aufmerksamkeit gewidmet, aber seltdem die Zeit- smnise nicht so beschaffen gefunden habe, eine so folgenreiche ‚ s Die reiflichste Berathung und sissendsten Vorbereitungen seyen nothwendig gewesen, und erde der Regierung Dank fuͤr die Umsicht schuldig seyn, den rechten Zeitpunkt, und dies sey der gegenwartige, fuͤr Naßregel gewaͤhlt habe. Aus den seit dem Landtage 18631 ündenen Berathungen sey gerade diejenige Bestimmung begangen, die er fuͤr die beste in dem ganzen Entwurfe naͤmlich jene Combinationen, welche es moͤglich machten, jeder Gemeinde die Gesamintzahl der Zehnipflichtigen sich Jahren mittelst einer Zeitrente sn könne, ohne einen Kreuzer Kapital zu brauchen. Der mete Herr forderte hierauf die Kammer auf, die In⸗ der Kirche und der from]men Stiftungen zu wahren, da unstalten seit Jahrhunderten fuͤr das allgemeine Beste ge— r „Auf den heu⸗ ag ist das feierliche Begraͤbniß der Zehnt-Anstalt ange— Ich bitte Sie um eine ehrenvolle Begleitung und um eine Auch mit den Missethaäͤtern hat man duld; warum sollte sie diese Anstalt nicht finden, die Jahr⸗ . Der Abgeordnete Merk e sodann auf das dringende Beduͤrfniß aufmerksam, end⸗ hart druͤckende Last abzu⸗ wuͤrde der nie absterbende Keim . der brennende Zunder weicher am Ende bis zur Pulverkammer fortgummen E, deren Entzündung das ganze Staatsgebäude in die Luft unte. Der Abgeordnete v. Rotteck begründete den h, ban die Abloöͤsung im achtzehnfachen Betrage stattfinden, Vetrag uͤbernehmen solle. (von Heidelberg) wies darauf zweckmaͤßigeres und kluͤgeres Mit— zu Revolutionen zu
ehnten. Der Staatsrath
esl ins Werk
zu setzen.
sntlast in einer Reihe von
uͤtten, und schloß mit folgenden Worten:
de Leichenpredigt. tte lang bestanden hat!“ —
inmal diese die Bauerschaft so n. In ihrer Fortdauer ißmüthigen gereizten Stimmung,
hen snnte.
der Staat den sechsfachen Ahgeordnete Winter wie es kein besseres,
früken, als wenn die Regierung durch edle, Beweise ihr Bestreben kund gebe, zeitgemaͤße sen, und auf verfassungsmaͤßigem und moralischen Zustand des Volkes
le Landes-Kultur mete Goll sprach ihnten zum Besten des sehr
. belasteten Brundbesitzers aus,
Zehnten von land abgelbst werden. Art. 2. von Verwaltungs-⸗-Kosten, n bemessenen jaͤhrlichen Zehnt⸗Einnahme.
ü mit in die Luft gesprengt. ner, aber auch verwegener Mensch.
heushoch, riß ihm das nd er siel als zerstuͤmmelte Leiche zur Erde.
teren Monaten im
Verlage Offenbach erschien. ?
Wie man
hierselbst, als Herausgeber der
indem jede Behoͤrde
e sich im neueren Falle der : Deutschen Volksboten deshalb
d. J. eine
Wege den intellek— l u verbessern und seln zu loͤsen, welche die persoͤnliche Freiheit gefaͤhrden in ihrem Fortschreiten hemmen. Der
sich ebenfalls fuͤr die Abschaffung Landbebauers aus welchem letzteren Grunde al— und nicht wegen der Unrechtmaͤßigkeit des Besitzes, von Iich nicht uͤberzeugen koͤnne, er die fragliche Abgabe ab⸗
wissen wolle. — Die Diskussion ging darauf zu den en Paragraphen uͤber, wovon die zwei ersteren erledigt und mmen wurden, welche folgendermaßen lauteten: und forstwirthschaftlichen Erzeugnissen . Die Abloͤsung erfolgt durch jung des zwanzig fachen Betrags der mittleren, nach Abgaͤngen, Nachlaͤssen und
ber Vorgestern ward in der Nähe un— tadt in einem der Steinbruͤche bei dem Steinsprengen ein Er war ein im Geschaͤfte . Die Gefahr kennend, r sich dennoch, als der Schlag ihm nicht schnell genug Ling, vor das Bohrloch, blies mit dem Munde in das det Schuß ging ihm sogleich in den Kopf, warf seinen eine Bein ab, die Weste vom
dar bt. (Frankfurter Journal.) Eine in ihteressante Unter suchungs⸗Sache . das ae neh eutschen Volksboten“, eine Schrift uͤber 20 Bogen, welche der Brede'schen Buchhand—⸗ bestimmt versichert, hat ehemaligen Militair, Lieutenant W. ge . ö, . rift: Die Einheit ands durch Natiohal I epr int cd 6. ist⸗ und gan . 6 Autorschaft vom Königl. al in Eßlingen beim hiesigen Hofgericht angezeigt wurde, 6. fruͤher 'schon wegen dieser letzteren Schrift . en, aber ein Kompetenz⸗Konflikt eigener Art, ein entstand deshalb zwischen Hofgericht und Kriegs⸗ der genannten Behsrden behauptete, die
die kompetente und habe ein uschreiten.
Wuͤrttembergischen Ober⸗
itschen erneuert erließ also die hoͤchste Staats-Behöoͤrde nud une 8 Verordnung, wonach der Staats-Rath Man wies dagegen ativ . r Kompetenz- Konflikte zwischen Justiz, und Ab'
0 ö ern den⸗ was ihm das Edikt vom 28. Mai 1821 Pndern auch über dergleichen zwischen Civil
1065
rn . , . soll. nicht auf dem Wege der Gesetzgebung, also mit Zuziehung der Landstaͤnde, jene Lücke hätte gefüllt werden . . ist in diesem Sinne ein ntrag des Abgeordneten Heß uͤber diese Verordnung an die zweite Kammer gestellt, und sehn wichtige Kammer Autoritaͤten haben sich bereits für ihn ausgesprochen. Unterdessen hielt der Staats⸗Rath in Folge der ihm uͤbertra⸗ genen neuen Eigenschaft eine Sitzung und verwies, wie be—⸗ stimmt versichert wird, den Herrn W. Schulz vor das Kriegs— gericht. Dieses geschah, ohne ihn vorher ber die Frage als BVetheiligten zu hoͤren. Er will nun, wie es heißt, deshalb Reclamation beim Staats-Rath und beim Kriegs-Ministerlum erheben und verlangen, vor das Hofgericht gestellt zu wer⸗ den, da er ein foͤrmliches Entlassungs? Dekret erhalten habe und die Pension, die er beziehe, ihm nur nachtraͤglich als Abfindung gegeben worden sey. Dabei wolle er gegen die Thaͤtigkeit des Staats, Raths, in Folge jener Verordnung, den fraglichen Kom⸗ petenz / Konflikt zu schlichten, sich aussprechen. ;
Frankfurt a. M., 10. Sept. (Nürnberger Korre— spondent.) Zu Ende der vorigen Woche wurden die Sicher⸗ heits⸗Maßregeln wieder geschaͤrft; man sagt, es seyen neuerdings Drohbriefe eingelaufen, wonach der Ausbruch von Unruhen zu befuͤrchten gewesen ware. Es ist ubrigens auch nicht das Min— deste , — Von Seiten des hiesigen Polizei⸗Amtes ist den Buchhaändlern der Verkauf der Rotteckschen Motion wegen der Bundes⸗Beschluͤsse, welche in einem einzelnen Heftchen er⸗ schienen war, untersagt worden. Auch sagt man, daß der Debit
der Assisen-⸗Verhandlungen in Landau ebenfalls verboten sey; doch konnte ich dieses letztere nicht mit Bestimmtheit erfahren. — In unserer Messe sind zwar im Großen bedeutende Ge—
schaͤfte gemacht worden; indessen vermißt man das rege Leben, welches fruuͤher auf den Straßen war, und das man jetzt in Of— fenbach findet. — Die Verhandlungen in unserer gesetzgebenden Versammlung uͤber das Armenwesen werden ununterbrochen fortgesetzt. Selten hat ein Gegenstand die Aufmerksamkeit so sehr in Anspruch genommen, als gerade dieser.
Luxemburg, 11. Sept. Der General von Bor . xemburg, 11. . orstell wird heute hier eintreffen, und die hiesige Garnison dre manoͤvriren lassen. j HJ Der General Haxo, Pair von d. hier durch nach Frankfurt 4. M.
Es fragt sich nun, ob
Frankreich, ist am gten
gereist. Oesterreich.
Triest, 7. September. Gestern ist die Kai erliche G ; iche Goe
„Sphinx“ von Korfu hier eingelaufen. Unter 9j r e rn,
derselben befindet sich der Königliche Bayerische Kammerherr und
Fluge Adjutant des Koͤnigs Otto, Graf von Saporta, der, durch
das Klima angegriffen, Griechenland hat verlassen muͤssen. Nach
. Quarantaine wird er seine Reise nach Bayern
ortsetzen.
Schweiz.
Neuchatel, 7. Sept. Die gestrige Sitzung des gesetz— gebenden Korpers eroͤffnete der r fr de. Ge gs Jreth! 6. einer Anrede an die Versammluͤng, worin er dieselbe in weni⸗ gen Worten an den Zweck ihrer Zusammenberufung erinnerte und sie aufforderte, die ihr vorliegenden Fragen, so wie das Gut— achten der Regierung, reiflich und leidenschaftslos, wie die gegen⸗ waͤrtigen schwierigen Verhaͤltnisse es erheischten, zu pruͤfen. Hierauf nahm der Graf von Wesdehlen, der von dem Staats⸗ Rath für diese Session mit den Functionen eines General⸗Pro⸗
recht sicht⸗ Reformen
Art. 4.
erausgabe haben.
kurators beauftragt worden, das Wort, um jenes Gutachten der Regierung vorzutragen. Dasselbe g,, mit 3 Gruͤnden, daß man, um das Land vor einer militairischen Besez⸗ zung zu bewahren, sich in den Beschluß der Tagsatzung fuͤge und demgemaͤß eine von dem gesetzgebenden Koͤrper zu ernennende Gesandtschaft zum 11ten, als zu dem, dem Stande Neuchatel gesetzten peremtorischen Termine, nach Zuͤrich sende, um nach vorschriftsmäßiger Eidesleistung, auf Grundlage des eidgenoͤssi⸗ schen Vertrages vom 7. August 1815, den Sitzungen der Tag— satzung beizüwohnen. Nach einigen Eroͤrterungen uͤber dieses Gutachten wurde dasselbe, in so weit es sich darin um die Ab— schickung von Gesandten an die Tagsatzung handelt, mit Aus— nahme einer einzigen Stimme, einmuͤthig, und auch in allen uͤbrigen Punkten mit großer Stimmen-Mehrheit angenom- men. Zu Gesandten wurden darauf ernannt: Bei der ersten n n mn der Staatsrath . von Wesdehlen mit 62 Stim⸗
bei der zweiten der l Herr Terriss it 5 . z tadtrath Herr Terrisse, mit 51
Zur ich, 10. Sept. Gestern Abend um 5 Uhr sind die Herren Graf von Wesdehlen, Staatsrath, und Ternisse Stadtrath von Neuchatel, in Zuͤrich angekommen, um als Ge— sandte ihres Kantons Sitz und Stimme in der Tagsatzung ein⸗ zunehmen. 66
Basel, g. September. Nachdem die Wahlen fuͤr den Ver— fassungs⸗ Rath gestern ihr Ende erreicht hatten, wurde dessen erste Sitzung heute Vormittags durch den Alters Praͤsidenten, Herrn lt-⸗Buͤrgermeister Wieland, eröffnet. Nach ausgesproche⸗ ner Gutheißung der Wahlen ward zum Praͤsidenten ernannt Herr Amts-Buͤrgermeister Frey, dann die Staats Kanzlei er⸗ sucht, die Feder bei den Verhandlungen zu fuͤhren, Oeffentlich— keit der i nn, ausgesprochen, und vorläufig das Großraths— Reglement fuͤr die Behandlungs-Form der Geschaͤfte angenom⸗ men, bis die auszustellende engere Kommission die geeigneten be— sonderen Vorschriften werde vorgeschlagen haben, und dann noch 96 Stellvertreter des Praͤsidenten Herr Stadtraths⸗Praͤsident Bischof gewählt. Nach Beendigung dieser Formfragen wurden in langer Diskussion verschiedene Grundsaͤtze geäußert, nach de—
mann, angeblich mit heiterer Laune, anhoͤrte. Zugleich wurde die Gesandtschaft beauftragt, dahin zu wirken, daß der Abschluß des Verfassüngs⸗-Geschaͤfts von Schwyz nicht bis in den April 1831 verzögert werde.
Waadt, 9. Sept. Die Regierung hat ein Rundschreiben an die Präfekten und durch sie an die Gemeinde-Behörden er— lassen, worin sie dieselben auffordert, im Falle eintretender Un— ruhen die noͤthigen Maßregeln zu ergreifen, einerseits um solche Unordnungen zu unterdruͤcken, andrerseits um Versammlungen zu verhindern, wodurch jene veranlaßt werden könnten; die Voll— ziehung solcher Maßregeln aber soll das Gepraͤge der Klugheit und der Maͤßigung an sich tragen, welche immer dem Recht und der Festigkeit zur Seite gehen, und so viel möglich immer erst dann eintreten, wenn vorher ber Weg der Milde und der Ueberzeugung fruchtlos angewendet worden ist.
Solothurn, 7. Sent. Am gten d. ist Herr Oberst⸗-Lieu⸗ tenant Kernen (von Bern), Auditeur beim eidgenossischen Kriegsgericht im Kanton Basel, hier angekommen, um die ge— richtliche Untersuchung gegen die strafwürdigen Soldaten des Bataillons Brunner einzuleiten. Bereits sollen 7 derselben ver⸗ haftet seyn.
It al ien.
Turin, 5. Sept. Gestern versammelte sich in dem Koͤ⸗ niglichen Archiv die von dem Könige ernannte Kommission fuͤr das Studium der vaterlaͤndischen Geschichte.
Der Konig hat den hiesigen Domherrn Cottolengo, der taglich aus eigenen Mltteln über 300 hiesigen Armen Unter— stüͤßungen verschiedener Art gewaͤhrt, zum Ritter des St. Mau— ritius und Lazarus-Ordens ernannt.
.Das Kriegsgericht in Genua hat folgende sechs Personen, naͤmlich den Arzt Orsini, die Hanblungsdiener Heinrich und Jo— seph Noli, den Uhrmacher Gaßgini, den Sergeanten Turffs und
gehörenden Angeklagten erhobenen Einwendungen gegen die Kom— petenz des Kriegsgerichts zuruͤckgewiesen, und in Erwaͤgung der zu Gunsten der vier Ersteren obwaltenden mildernden Umstaͤnde den Heinrich Noli zu lebenslaͤnglichem, den Doktor Orsini zu 2jaͤhrigem, den Joseph Noli zu Zjährigem und den Gaggini zu 1jaͤhrigem Gefaͤngniß, die Soldaten Turffs und Piacenza hingegen zum schimpflichen Tode verurtheilt. Die Vollziehung des Urtheils an den beiden Letzteren ist von dem dortigen Gou— verneur, Marquis Paulucci, suspendirt worden, der die Kon— demnirten der Koͤnigl. Gnade empfohlen hat.
Rom, 5. Sept. J. K. H. die Herzogin von Berry ist vorgestern von hier nach Florenz abgereist.
Pa riser Blätter melden aus Ankona vom 30. Aug.“ „Diesen Morgen ist das Dampfboot nach Korfu von hier abge⸗ gangen; unter den Passagieren befanden sich Herr von Roth— schild, der Graf Viaro Capodistrias und der Secretair der Jo— nischen Regierung. In der verwichenen Nacht verhaftete eine starke Franzoͤsische Patrouille, von zwoͤlf Gendarmen und dem Polizei⸗Direktor begleitet, den hiesigen Einwohner Galetti. Mit Tages -A Anbruch ist derselbe, nach Einigen nach St. Leo, wie Andere wissen wollen, nach Jesi gebracht worden. Das Haus wurde bis zwei Uhr Morgens durchsucht; man soll Briefe und Buͤcher in Bezug auf den Verein der „giovine lialia“ bei ihm gefunden haben.“
Negpel, 2. Sept. Seit einigen Tagen befindet sich der Amprovisator Bellafronte aus Orvieto hier; er wird feine erste Vorstellung uͤbermorgen im Theater der Florentiner geben.
Tn bene .
Die Venetianische Zeitung bringt uͤber die Unruhen in Skuta ri folgende nähere Details: „Wir haben Briefe aus Skutari vor uns, die am 16. August von hoͤchst glaubwuͤrdigen Personen geschrieben sind. Soviel sich aus ihren verworrenen Berichten abnehmen läßt, wollte der gegenwaͤrtige Wesir, wie es scheint, sich in den Besitz der großen Reichthuͤmer Jussuf⸗ Beys, des Sohnes seines Vorgaͤngers, setzen, dessen Tod er zu diesem Ende beschlossen hatte. Am 7. August hatte er daher 60 Bewaffnete von der Festung in einen Hinterhalt in Giaffa ge⸗ legt, bei welchem der Bey, um nach Hause zu gelangen, mit seinem Gefolge voruͤber mußte. Kaum befanden sich diese an der Stelle, als sie den Hinterhalt wahrnahmen und auch so— gleich von den Soldaten mit Gewehrfeuer empfangen wurden, welches der Bey und sein Gefolge erwiederte.“ Auf beiden Seiten blieben viele Todte und Verwundete, da der Wesir waͤh⸗ rend des Kampfes von der Citadelle den Seinigen eine Verstaͤr⸗ kung von 209 Mann gesandt hatte. Beim ersten Larm wurden der Bazar und alle Laͤden geschlossen und Tuͤrken und Rajas zogen sich in ihre Häuser zuruͤck. Die Soldaten zerstreuten sich nun in die Stadt, verwundeten, toͤdteten oder beraͤubten wenig⸗ stens, wem sie begegneten und schnitten einem armen christlichen Schneider, der in seinem Laden die ihm anvertrauten Kleider vertheidigen wollte, den Kopf ab. An der Ecke des Platzes war eine Wache aufgestellt, welche die Buͤrger hinderte, ihren Haͤu— sern zu Huͤlfe zu kommen; dennoch gelang es Einigen, sich nach der Buiana hin zu retten. In dem Kampfe blieben 14 Buͤr— ger todt und 15 wurden verwundet, obgleich sie, ihrem Souve— rain ergeben, nicht Partei gegen die Angreifenden genommen hatten. Sie haben eine aüs Tuͤrken und Ehristen bestehende Deputation an den Großherrn gesandt.“
Griechenland.
Nachrichten aus Nauplia vom 10. August zufolge, soll schon am 1. Januar 1834 Athen als kuͤnftige Residenz bezogen wer— den. Der Architekt Guͤttensohn war nach dem Isthmus von Korinth beordert worden, um den angemessensten Platz zur Gruͤn—
nen die zu ernennende Kommission zu verfahren habe; Einige wollten die Grundsätze der Verfassung . . . le. der Kommission auftragen, solche zu entwerfen und zur Geneh— migung vorzulegen, worauf sie dann das Detail bearbeiten wurde; noch Andere wollten der Kommission freie Hand lassen, geeig— nete Vorschlaͤge einzugeben. Die letztere Meinung erhielt die Mehrheit fuͤr sich. Bei diesem Anlaß wurden bereits einige Ideen fuͤr die Verfassung, z. B. uͤber das Verhältniß der Stadt und der drei Land⸗Gemeinden, geaͤußert.
Zug, 6. Sept. Am 4ten d. war der dreifache Landrath versammelt, um die Relation der Tagsatzungs-Gesandtschaft uͤber ihre bisherigen Verrichtungen anzuhören. Man hatte mit derselben unzufrieden geschienen, weil sie durch Zustimmung zu den bekannten Beschluͤssen ihre Instructionen uͤberschritten habe; allein der Erfolg jener Maßnahmen hatte die Stimmung gean— dert, und die Relation ward einfach, d. h. ohne Dank und ohne Mißbilligung, angenommen, die verschiedenen Beschluͤffe der Tagsatzung wegen Basel und Schwyz ratificirt und die Ge— sandtschaft ermahnt, sich kuͤnftig genauer' an die Instruction zu
und Mi⸗
dung einer großen Handelsstadt auszumitteln. Im' Paufe des Augusts wollte Koͤnig Otto die Stab te Patras un Me sen df? besuchen. Der Abzug der Franzosen wurde sehr bedauert, da die Griechischen Truppen kaum zaͤhlen, und die Bayerischen com- pagnieweise zerstreut liegen.
Nauplia, 20. Juli. (Allgemeine Zeitung.) Wir leben hier am Vorabende wichtiger Veraͤnderungen. Mögen sie zum Bessern fuͤhren! Das jetzige Ministerium, ein Werk des Herrn Trikupi, oder vielmehr seines Englischen Beschuͤtzers, ist im Begriff eine bedeutende Reform zu erleiden, mit ihm die ganze höoͤhere Administration, auch wird die Einsetzung des Staatsraths jetzt mit groͤßerer Bestimmtheit erwartet. Lange kann diese nicht verschoben bleiben, denn fast alle politisch be⸗ deutenden Manner von Griechenland, die in den fruͤhern Kon⸗ gressen und Regierungen figurirt haben, sinden sich außerhalb der Geschaͤfte, und diese fordern ein Centrum; doch genießt das Land der Ruhe und freut sich derselben, gewohnt, sich an der Gegenwart und dem Augenblick genügen zu lassen. Das erste
halten, — eine Mahnung, bie der Gesandte, Herr Schwerz⸗
Zeichen der veränderten Richtung ist die Erscheinung einer neuen, unter den Auspitien der Regenischaft bestehenden Zeitschrift,
den Kanonier Piacenza der Theilnahme an dem Milttair-Kom— plott fuͤr schuldig erklärt, die von den vier dem Civilstande an⸗
—— — —