1833 / 263 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 22 Sep 1833 18:00:01 GMT) scan diff

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keiner weiteren Entwickelung bedurfte. Der Angeklagte erlaubte sich in seiner Selbstvertheidigung, in die er mehrere Verse aus seinem Gedichte einflocht, neue Angriffe und Persoͤnlichkeiten, so daß der Praͤsident des Assisenhofes ihn unterbrechen mußte. Nach dreiviertelstuͤndiger e, gie. erklaͤrten die Geschwornen den Angeklagten fuͤr schuldig, sprachen aber den Drucker und den Verleger des Gedichtes frei. Parfait ward demgemäß zu zwei— jaͤhrigem Gefaͤngniß und einer Geldbuße von 50) Fr. verur— theilt; zugleich wurde die Vernichtung des inkriminirten Ge— dichtes befohlen.

Die Zimmerleute, welche ein erhöhtes Tagelohn erzwingen

wollten, haben noch immer nicht ihre Arbeiten auf den hiesigen Bauplätzen wieder begonnen. In Lille versammelte sich am 10ten d. M. Abends ein Haufe von Ruhestoͤrern vor dem Hause des Kaufmanns Lefebvre, um dessen Schwiegersohne, dem vor Kurzem in Douat wieder— gewahlten ministeriellen Deputirten Martin, eine Spottmusik zu bringen; dieser hatte aber bereits am Morgen die Stadt ver— lassen. Das Volk nahm keinen Theil daran, vielmehr äußerten die aus einer benachbarten Fabrik heimkehrenden Arbeiter laut (hre Mißbilligung und rissen einem der Spottmusikanten sein Instrument aus der Hand. Der Auflauf hatte sich zerstreut, ehe noch die Behoͤrde einschreiten konnte.

Das Provinzial⸗Blatt: „le Patriote de ( Allier“ ist wegen eines Artikels uͤber die Reise des Koͤnigs nach Cherbourg in Be— schlag genommen worden.

Das Amerikanische Packetboot „Rhone“ ist am 12ten d. nach 18tägiger Fahrt von New-Hork in Havre angekommen; am Tage seiner Abfahrt war das von Havre abgegangene Packer— boot „Charles Carroll“ nach einer Ihtägigen Reise in New— York eingelaufen. Waͤre das letztere nur einige Stunden fruher dort angelangt, so hätte die Antwort auf die von ihm mitge— brachten Briefe mit dem Packetboot „Rhone“ befoͤrdert werden koͤnnen und man wuͤrde dann in Havre aus New-Hork Antwort auf einen vor 43 Tagen geschriebenen Brief erhalten haben. Diese Schnelligkeit der Korrespondenz-Verbindung zwischen bei— ven Städten wuͤrde beispiellos gewesen seyn, da bisher zur Hin— und Herfahrt immer wenigstens 56 Tage gebraucht worden sind.

In Havre sind Briefe aus Valparaiso vom 8. Mai d. J. eingegangen, in denen die dort ansaͤssigen Franzoͤsischen Kauf— ente heftig daruber klagen, daß die Regierung die Franzoͤsische Schiffs-Station in den Gewaͤssern von Peru, die aus der ein— zigen Brigg „Griffon“ besteht, nicht verstaͤrke, um sie gegen die Bedruͤckungen der Peruanischen Behoͤrden zu schuͤtzen.

Großbritanten und Irland.

London, 14. September. Der Niederlaͤndische Bevoll—⸗ mächtigte, Herr Verstolk van Soelen, würde, dem Sun zufolge, heute nach Holland zuruͤckkehren, Herr Dedel aber hier bleiben.

Der Haupt⸗Gegenstand der Unterhaltung in den hiesigen Zir— kein ist jetzt das Vorruͤcken Bourmonts gegen Lissabon, und die großen Spekulanten der City beschaftigen sich, bei dem Mangel n neueren Nachrichten aus Portugal, einstweilen mit Wetten, wobei unter Anderem 169 gegen 19 Pfund gesetzt worden sind, daß Bourmont in drei Monaten Lissabon noch nicht genommen haben wuͤrde.

Der Sun aͤußert: „Wir haben einen Brief von einem Bri— tischen Ober-Offizier in Lissabon gesehen, worin es heißt, daß

Dom Pedro die Zurückberufung des Herrn Hoppner als eine

persoͤnliche Beleidigung fur ihn aufgenommen habe, und daß ihm schiff „la Reine“, zur Fahrt auf dem Kanal von Ostende nach

von Seiten der Englischen Regierung kein näherer Aufschluß uͤber den Grund dieser Maßregel ertheilt worden sey. Es wurde uns daher nicht sberraschen, wenn wir erfuhren, daß Herr Hopp— ner, der seine Mission so ausgezeichnet und so muthig erfüllt hat, in wenigen Tagen mit der jungen Köonigin wieder nach Lissa— bon zuruͤckkehrte, um seinen Posten von Neuem anzutreten. Dom Pedro hat Herrn Hoppner bekanntlich den Thurm und Schwerdt— Orden verliehen.“

Der Globe sagt jetzt, die Abberufung des Herrn Hoppner sey nur dem Umstande zuzuschreiben, daß bei der Portugiesischen Re— gentschaft ein ordentlicher Gesandter von Seiten Großbritaniens beglaubigt worden, und daß also die Functionen des Ersteren dadurch zu bloßen Konsulat-Geschäften reducirt worden wären;

ubrigens meint auch dieses Blatt, daß der Eifer und das Talent, Als ; i zol Kronprinz am Iten d. M. die hiesige Hauptstadt verließ, gelei—

des Herrn Hoppner gewiß bald zu neuen Diensten benutzt wer— den wuͤrden.

Der Sun meldet: „Aus Porto ersahren wir, daß Gene— ral Stubbs am 2tz. August die Lanciers eingeschifft hat, um die Garnison von Lissabon damit zu verstärken, und daß er, ungeach— tet der Verminderung seiner Streitkräfte, alle Wege bis Viana hin gesaubert und den Miguelisten über 20 Stuͤck schweres Ge— schuͤtz und 12060 Pipen Branntwein abgenommen habe. Einem uns zu Gesicht gekommenen Schreiben aus Lissabon zufolge, das eine Nachschrift vom 27. August enthielt, soll Villaflor zu Lamego in der Nahe von Torres Vedras ein Miguelistisches Regiment angegriffen und gänzlich aufgerieben haben.“ Getraide⸗Durchschnittspreise in vergangener Woche.

Woͤchentl. Sechswoͤchentl. Zoll Weizen 55 Sh. 1P. 55 Sh. 2p. 31Sh. s P. Gert ,, ü , 6 27 5 21 4 Hafer . w 4 19 5 18 3 Roggen 33 * 1 33 z 19 9 R,, 37 75 35 16 9 Erst s m . . , 14 2

Von den Leewards-Inseln sind Zeitungen und Briefe bis zum 8. August eingegangen. Aus denselben geht hervor, daß die Neger⸗Beyölkerung von Granada lieber in ihrer jetzigen Lage bleiben, als fuͤr Lohn arbeiten wolle; die Sklaven fanden en namlich sehr hart, daß sie ihre Kinder und, nach Ablauf der Vienstzeit, auch sich selbst von dem Lohn, den sie empfangen wurden, erhalten sollten, und meinten, daß derselbe suͤr die Al— ten und Schwachen nicht hinreichen wuͤrde, um sich die Beduͤrf— nisse zu verschaffen, mit denen sie jetzt von den Pflanzern versorgt werden. Die Gesetzgebung von Dominiea war dagegen uͤberein. gekommen, den ministeriellen Plan zu unterstuͤtzen, wenn das Par— lament die ausgesetzte Entschädigungs⸗Summe wirklich bewillige. Zu Antigua war man eben so gesonnen. Da die Aerndte dort sehr schlecht ausgefallen und die Pflanzer dadurch in große Noth gerathen sind, so hatte der Gouverneur ihnen die Steuern bis auf das naͤchste Jahr gestundet. Auf Berbice und St. Christoph waren die letzten

Parlaments⸗Beschluͤsse noch nicht bekannt, und es herrschte daher! Die Kaff ee⸗Aerndte auf Ber⸗

bice war nur halb so gut ausgefallen, als man erwartet hatte. Verhandlung zu nehmen.

dort noch bedeutende Aufregung.

Der Dem erara⸗Couxrier hatte die durch eine Depesche des Hrn. Stanley vom 13. Juni abgefertigten Beschluͤsse des Unterhauses

wegen Abschaffung der Sklaverei und Bewilligung von 20

Millionen Ersatz fuͤr die Pflanzer bereits mitgetheilt, und mit Hinsicht darauf erließ der dortige Gouverneur, Sir J. C. Smith, eine Proclamation, worin er ohne Ruͤckhalt nicht nur alle Ein— zelheiten der mit den Sklaven beabsichtigten Veranderungen, wie

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h. von den Ministern beschlossen worden, sondern auch die zur usfuͤhrung dieser Maßregeln in Vorschag gebrachten Anordnun—⸗ gen bekannt machte.

Niederlande.

Rotterdam, g. September. Unter andern nachträglichen Berichten uͤber den letzten Sturm enthalten Holländische Blaͤtter folgende Schiffs⸗Nachrichten: „Das Dampfboot „the London Merchant“ verließ London Freitag den 6ten d, Morgens S8 Uhr, und kam erst heute Mittag 12 Uhr hier an; der „Bata— vier“, der von London Sonntag den Sten d., Morgens 9 Uhr, abfuhr, ist im Gesicht; das Englische Post-Dampfschiff, „Sir Edward Banks“, ging von London am Sonnabend den Tten d. fruͤh Morgens ab und kam gestern Abends spät hier an; das Dampfschiff von Hull, „die Gazelle“, ist vorige Woche am Sonn tage gar nicht gekommen, gestern Abend hatte dasselbe abermals hier eintreffen sollen, ist aber bis jetzt noch nicht hier. Mehrere Englische Dampfschiffe sind bei dem letzten Sturme untergegan— gen, unter andern der „Talbot“, der „Nimrod“ und der „Ar— dencalpe“, der „Harlequin“ und der „Attwood“ sind bei dem letzten Sturme stark beschädiat worden, während auf dem „Ba— tavier“, der die Ueberfahrt gleichzeitig machte, nichts Nennwer— thes zerbrach; dies macht der starke Bau dieses Schiffes; zum Beweise dafuͤr dient, daß er gleich am Tage nach sei— ner Ankunft die Reise nach London wieder antrat; auf dem „Atwood“ konnten die Passagiere sich auf dem Ver— deck nicht aufhalten, da außer anderen Beschädigungen die Ver— schanzungen fortgerissen und zerschmettert waren; auf dem „Bata— vier“ dagegen befanden sich die Passagiere fast wie auf einer gewoͤhn— lichen Neise, wie dies mehrere derselben aussagen; unter Anderen der Herr Labouchére von hier, und der Lord Combermere, der sich mit Familie und Gefolge am Bord befand und laut und oͤffent— lich sein Lob aussprach, sowohl uͤber die vortreffliche Einrich— tung des Schiffes selbst, als auch uͤber dessen ruhige und sichere Fahrt. Eben, 1 Uhr Mittags, kommt der „Batavier“ an, also nur eine Stunde nach dem „London Merchant“, der ih Stunden vor ihm von London abgefahren war. Gleichzeitig mit dem „London Merchant“ haͤtte, den Ankuͤndigungen zu— folge, auch ein Dampfschiff „der General Steam Navigation Company“ auslaufen sollen, was aber aus Mangel disponibler Schiffe unterblieben ist, indem durch den letzten Sturm mehrere der, dieser Gesellschaft zugehörigen, Schiffe so gelitten haben, daß sie bedeutender Reparaturen bedürfen und vor der Hand außer Dienst gesetzt sind.“

Gel gien.

Bruͤssel, 16. September. Drei Generale, die Herren Goethals, Duvivier und Wauthier, sind ernannt, um die ver— schiedenen Regimenter der Armee zu inspieiren.

Der Kriegs⸗-Minister hat durch ein Cirkular an die Regi— ments⸗Commandeure die am 1. Okt. d. J. bis zum 31. Dez. d. J. verlängert.

Eine hiesige Zeitung meldet, der interimistische Mini— ster der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf von Merode, sey gestern nach Paris abgereist.

Zu Gent, Courtrai, Grammont, Leuze, Ath, Lessines und Tournai werden Comité's fuͤr die politischen Fluͤchtlinge or— ganisirt.

Aus Ostende schreibt man vom 13. d. „Das Dampf—

Brügge bestimmt, ist heute in unsern Hafen eingelaufen. Die⸗ ses Schiff war während des letzten Sturmes drei Tage in See, und hat so Beweise seiner soliden Bauart abgelegt. Es wird die Fahrt von Ostende nach Bruͤgge in fuͤnf Viertelstunden zu— ruͤcklegen, und täglich vier Fahrten machen.“ ;

Lüttich, 16. September. Der Koͤnig und die Köoͤnigin werden heute zwischen 2 und 3 Uhr hier erwartet. Ihre Ma— estaͤten werden von den Behoͤrden unter einem in der Naͤhe der Paradies. Kapeke errichteten Triumphbogen empfangen werden. Die Buͤrgergarde ist aufgefordert worden, sich zu dieser Feier— lichkeit einzufinden.

Schweden und Norwegen. Christiania, 9. Sept. Als Se. Koͤnigliche Hoheit der

tete ihn die reitende Buͤrgergarde unter Salutirung der Festung durch die in den Straßen aufgestellten Reihen der Buͤrger-Be— waffnung, der Garnison und des Brand-Eorps. Eine Menge Menschen war versammelt, um ihm zum Abschiede ein Hurrah zuzurufen. Ein am Abend vorher von den Studirenden beab— sichtigter Fackelzug fuͤr Se. Koͤnigl. Hoheit, als Kanzler der Uni— versitat, mußte des Sturmes wegen unterbleiben.

Das Morgendblad (sonst ein Oppositions-Blatt) enthalt in seiner Nummer vom Zisten v. M. folgenden Artikel: „Es ist fuͤr uns eine so theure als wichtige Pflicht, dem Norwegi— schen Publikum zu melden, was ihm zwar noch nie unbekannt gewesen, was aber doch erfreuend ist, bestaͤtigt zu sinden, daß Alle, welche das Gluͤck hatten, mit dem Kronprinzen zu sprechen, darin uͤbereinstimmen, daß derselbe eine Einsicht, Ueberle— gung und Sinnigkeit beweiset, wie sie ungemein selten sind. Es kommt kaum irgend ein Fach vor, worin der Kronprinz nicht mehr als gewöhnliche Kenntniß bekundet, und Fremde aus verschiedenen Laͤndern, welche Zutritt zu ihm ge— habt und die mit den Fuͤrsten mehrerer Länder bekannt sind, kommen darin uͤberein, den vereinigten Koͤnigreichen zu einem solchen Thron⸗-Erben Gluͤck zu wuͤnschen. Wir theilen dieses nicht mit, um zu schmeicheln, etwas, das man, wie wir hoffen, uns nicht unterlegt, sondern damit unsere Leser die Freude dar— uber mit uns theilen koͤnnen. Sein Wesen ist ungekünstelt und anspruchlos; an seinem Hofe herescht keine Ueppigkeit. Er hoͤrt gern und mit Aufmerksamkeit Ancerer Meinungen an, ehe er seine eigene außert, aber er schwankt nicht hin und her.“

Das Storthing hat unterm „7sten v. M. eine Deputation ernannt, um der Kroͤnung der Koͤnigin beizuwohnen, falls solche vor dem naͤchsten ordentlichen Storthinge stattfinden sollte.

Gemäß den Vorschlaͤgen des Verfassungs- und des Budgets— Ausschusses hat das Storthing am 27sten August beschlossen, daß es dem achten ordentlichen Storthinge vorbehalten bleiben solle, die dem siebenten von der vollziehenden Gewalt uͤbersand— ten, mit fremden Maͤchten adde schiasse en Traktaten, so wie die Verzeichnisse von Pensionen, welche auf Aemtern ruhen, oder aus besondern Fonds bestritten werden, in grundgesetzmaͤßige

Der unterm 26sten v. M. vom Repraͤsentanten Hjelm im Storthinge niedergelegte Constitutions-Vorschlag uͤber die Zulas⸗— sung der Staatsraͤthe zu den Berathungen jener Versammlun— gen geht vornaͤmlich darin weiter, als der der Regierung, daß darin verlangt wird, den Staatsraͤthen in dieser Beziehung nicht bloß ein Recht, sondern auch eine Pflicht beizulegen. Diesem nach lautet der Vorschlag: „Wenn die Verhandlungen des Stort⸗

ablaufenden Urlaube,

erfordern.

hings nach §. JI4. des Grundgesetzes eröffnet sind, könnz Norwegische Staats⸗Minister und saͤmmtliche Norwegische raͤthe, und soll mindestens ein Staatsrath an jeder der P

lungen des versammelten Storthinges, Lagthinges und

thinges, so weit sie bei offenen Thuͤren stattfinden, glei eigenen Mitgliedern des Thinges, jedoch ohne Stimmen geben, theilnehmen. In den Sachen, welche bei verschs Thuͤren verhandelt werden, findet solcher Zutritt nur stan sofern er von dem Storthinge oder dessen betreffender] lung durch Beschluß gestattet wird.“

Nach den amtlichen Verzeichnissen in der Handels 3 haben die Eingangs⸗-Zoͤlle (mit Ausnahme der Aemter No und Finmarken) in den ersten sechs Monaten dieses Jaht auf 416 111 Sps. 20 Shill. in Silber und 255, 65 Syg. Shill. in Zetteln belaufen. In dem, vom vorigen Styn aufgemachten Budget war fuͤr dieses halbe Jahr nur auf ) Sps. in Silber und 212,500 in Zetteln gerechnet.

Deutsch land.

Hannover, 16. Sept. (Hamb. Korresp.) J. g. die Frau Herzogin von Cambridge ist seit einigen Tagen wunschten Wohlseyn zu Rothenkirchen eingetroffen. Eben befindet sich der Bruder J. K. Hoh., der Prinz Wilheh Hessen, Königl. Daͤnischer General-⸗Major, nebst Familie man erfahrt, haben Se. Maj. der Kaiser von Rußland e Hoh. dem Herzoge, bei dessen Anwesenheit in Sch wen, St. Andreas-Irden verliehen.

Dresden, 16. Sept. Die erste Kam mer fuhr g rer Sitzung vom Tten d. mit der Betrachtung uͤber die; sachlichsten Grundsaͤtze des Rekrutirungs⸗-Gesetzes fort. N ferent, ihr. Crusius, erinnerte zuvoͤrderst daran, wie dien Theilnahme an diesem hochwichtigen Gegenstande bisher gemeine Berathung daruͤber sehr ausgedehnt habe werden es sey aber nöthig, dieselbe setzt auf zwei Hauptfragen schraͤnken, namlich darauf, 1) ob man den Oppel schen Vn fuͤr ein doppeltes Rekrutirungs-System, wovon eines im) das andere im Frieden anwendbar seyn solle, weiter versß und im Verneinungsfalle 2) ob man es vielleicht unter q Modificationen bei dem bisherigen Rekrutirungs-System hu den lassen wolle, oder ein neues Gesetz fuͤr nothwendig enn r. Großmann nahm hierauf das Wort und erklaͤrp er eine neue Gesetzgebung uͤber die Erfuͤllung der Milttain ganz unerläßlich sinde, weil das bisherige Gesetz eines Prinzips ermangele, indem die Allgemeinheit der Verpslt zum Waffendienst, wenn auch ausgesprochen, doch nichtzur Vn geworden sey. Nachdem sich der Redner darauf uͤber die Grunde, für und wider das in dem neuen Gesetz- Entwurf auf Prinzip der Stellvertretung sprächen, ausführlich ausgöh bemerkte er weiter: Solle er seine eigene Meinung zu elhh geben, so muͤsse er gestehen, ihm wuͤrde ein Conschiptionz, setz, wie in Preußen, als das vollkommenste erscheinen, dem mit geschehe dem eonstitutionnellen Geiste der Gleichheit va Gesetze Genuͤge, das stehende Heer ließe sich zum Theile Landwehr ersetzen, und mache so große Ersparnisse moglich, die Kommunal-Garde bekomme erst durch die Bewaffnum Landbewohner eine feste Stellung, einen sicheren Rahmen. lein auch hiergegen gebe es wichtige Gruͤnde. Sachsen se Militairstaat, allgemeine Conscription benachtheilige seine tigsten Interessen. Nicht zu leugnen sey es ferner, di Institut der Kommunal-Garde bei weitem nicht mehr vens digen Anklang finde, wie bei seinem Entstehen; gegen cs scription sey die allgemeine Stimme, und das po Veraͤndern des Rekrutirungs-Systems verstoße gegen Stetigkeit in der Gesetzgebung. Solle eine allgem Conscription in einem Volke Anklang finden, so ben es außerordentlicher Zeitpunkte, wie die von 1813 wa Eine allgemeine Begeisterung gehe aber dem Sächss Volke zur Zeit noch gaͤnzlich ab, was nur neuerlich die von am Tage des Constitutions-Festes bewiesene Lauheit zu ert gegeben, da die Constitution dem Volke noch keine Wohlt erzeigt habe und habe erzeigen koͤnnen, die dessen Dankht in Anspruch nähmen. Demnach finde nur ein Mittelweg schen Conseription und Aushebung statt, welcher einziz allein durch das vorliegende Gesetz erreicht werden konne, trete der constitutionnellen Gleichheit am naͤchsten, da es h stens die Allgemeinheit der Militair-Verpflichtung aussp und eine Ausgleichung der Interessen bewirke. S

Se. Hoheit Prinz Johann aͤußerte sich darauf Über die ve denen bisher geltend gemachten Ansichten der Heeresbildung, bemerkte schließlich: Er erkläre sich fuͤr ein dem Preu) ähnliches System der allgemeinen Dienstpflicht, oder bei! etwaiger Unausfuͤhrbarkeit fuͤr die Aushebung mit Stell tung, wobei so wenig als moͤglich Exemtionen stattfinden mi Pr. Crusius sagte, auch er halte die Einfuͤhrung des h schen Militair-Systems fuͤr das rationellste und zweckm und es habe sich schon die Deputation damit beschaͤftigt, geglaubt, es liege außer dem Bereiche des ihr ertheilten Al hierauf unter den gegenwaͤrtigen Verhaͤltnissen näher eim

Der Staats-Minister von Koͤnneritz sprach sich gehn Prinzip der Landwehr aus. Zuletzt beschloß die Kamm, Abstimmung uͤber die von dem Referenten gestellten

Haupt-Fragen bis zu einer der naͤchsten Sitzungen

setzen.

Munchen, 14. Sept. (Leipziger Zeitung.) D zum asten d. eingegangenen Beitraͤge zum Theresien, Mo bei Aibling, zum Andenken an den Abschied Ihrer K Therese von Höͤchstihrem Sohne Otto, Konig von Gt land, am g. Dez. 1832, belaufen sich schon auf eine 6 von 1741 Fl. 41! Kr. Die hier seit 19 Jahren um Leitung des Königl. Bauraths und Ehren-Mitgliedes da demie der bildenden Kuͤnste, Dr. Vorherr, bestehende Baugewerks⸗Schule erfreut sich fortwährend eines besonderem Sie wurde von 1132 Schuͤlern, wovon 677 Inlaͤnder um Auslaͤnder aus 265 Staaten waren, besucht. Ausgege Lehrer unterweisen öffentlich in Geometrie und Physik, technischer Chemie und Baumaterialien“ ehh, Zeichnung und Steinschnitt, auch nach Muühl- und 3h werks⸗Modellen, so wie in der Bildhauer ⸗Kunst. Dabei wit zuͤglich auf die schon von den alten Bauhutten, besonden vielen Kirchenbauten, beobachtete, sogenannte Sonnen⸗V (nach den 4 Haupt⸗Himmels⸗Gegenden, mit dem Hochaltun Osten) Ruͤcksicht genommen. Leider ist diese Anstalt nin reichend dotirt. Der jährliche Betrieb derselben soll nur! Im verflossenen Winter zählte diese Ani Schuͤler, Gesellen und Polirer, darunter 59 Fremde (l! ßen, 19 Schweizer, 2 Sachsen, 2 Franzosen, 1 Russe 1 Aufgaben der Baukunst haben 41 Schuͤler zu loͤsen auch sind viele, zum Theil trefflich gearbeitete, Modelle au worden.

stripts vom 19.

solche, bevor die

n die Gemuͤther zu beschwichtigen.

arzburg, 18. Sept. Vermöge Königl. Ministerial—⸗ war; Juli soll nunmehr auch 1 Unter ⸗Main⸗ „ie, gleichwie in den ubrigen aͤlteren Kreisen diesseits des ins, die Einleitung zur kuͤnftigen Formation der Landwehr dem Lande getroffen werden. Die vorbereitenden Aufnah—

müssen binnen zwei Monaten beendigt seyn.

Stuttgart, 17. Sept. Die Kammer der Abgeord— en beschaͤftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung zuvöͤrderst mit

reren von der Kammer der Standesherren an sie ergange— Noten, einige abweichende Beschluͤsse derselben betreffend.

eine Note, nach welcher die Kammer der Standesherren von der Abgeordneten⸗Kammer beschlossenen Herabsetzung Minister⸗Besoldungen nicht beitreten zu koͤnnen erklart, ent— d sich die Kammer nach einiger Debatte: die Finanz⸗Kom— jon mit der Berichterstattung uͤber die darin enthaltene Prin— „Frage zu beauftragen. Der Abgeordnete v. Ringler be— ete hierauf, Namens der Militair⸗Kommission, uͤber die bean— te Reduction des Militairs. Es wurde beschlossen, diesen icht mit dem Militair-Budget zu berathen. Die Kammer E alsdann ihre Berathungen des Etats fuͤr das Finanz-De— ement fort. Homburg v. d. Hohe, den 13. September. (Sch waͤbi— Merkur). Das hier auf gestern anberaumte Kriegs⸗-Ge— uͤber neun des Verbrechens des Hochverraths beschuldigte itairs ist, auf Veranlassung der Central-⸗Bundes-Behörde zu kfurt, vor der Hand ausgesetzt worden. Wie es heißt, halte Behoͤrde die einschlägigen Akten eingefordert, vermuthlich Angeschuldigten abgeurtheilt werden, einzu⸗

Schweiz.

zuͤrich, 14. September. Ein Bericht der eidgenoͤssischen in Kommissarien im Kanton Basel vom 9. September zeigte a gestrigen 43sten Sitzung der Tagsatzung an, daß die Ein— ß der neuen Verfassung im ganzen Kanton Basel-Land— süllständig stattgefunden habe, Ordnung und Ruhe allda st, und daß demnach die militairische Occupation der Land— nunmehr aufhoͤren werde, Alles nach den Bestimmungen Dagsatzungs⸗Beschlusses vom 26. August d. J. Der Ge— 1e von Stadt,Basel wuͤnschte bei diesem Anlasse abermals zend, daß auch die Occupations-Truppen in der Stadt moͤch- kermindert werden. Die Tagsatzung beschloß, daß die Her⸗ sammissarien bevollmächtigt seyn sollen, ein Bataillon der— n im Einverstaͤndniß mit den Truppen-Kommandanten, zu ssen. Dern, 12. Sept. Der Befehl soll hier angelangt seyn, ü n, Neuchatels bestimmte Division nach Hause tlassen. Basel, 14. Sept. Die eidgenoͤssischen Kommissarien ha⸗ zurch ein Schreiben vom 12ten d. . d. Rheinfelden, ange⸗ daß sie, nachdem nun die Konstituirung der mit Bafel— schaft neu einverleibten Gemeinden vollzogen, dem Divisions⸗ mandanten den Auftrag ertheilt haben, die militairische Be— g der Landschaft aufzuheben und die daselbst noch stationir⸗ Fruppen einstweilen in die Stadt zu ziehen, da uͤber eine l Huction derselben die hohe Tagsatzung noch nichts ver— abe. In einem im Schwäbischen Merkur enthaltenen en von der West-Gränze der Schweiz vom 12ten ber heißt es: „Die sogenannten Schutz⸗Vereine, welche sänigen Wochen so drohend auftraten und zu der Besorg⸗ Ulß gaben, es mochte ihnen gelingen, die Tagsatzung zu und sich in den Besitz der Gewalt zu setzen, sind wieder 5siller geworden. Viele wollen den Grund hlervon in der der Tagsatzung entwickelten Thatkraft finden; dies mag seine igkeit haben; allein schwer täuschen wurde man sich, wenn deswegen glauben wollte, diese Klubs hatten die Hoffnung e Verwirklichung ihrer Pläne aufgegeben und legten nun die Hände in den Schoß. Sie arbeiten im Gegentheil s vorwärts und zeigen eine Thaͤtigkeit, welche einer bessern würdig ware. Centralisirung der Schweiz und Begruͤn— derselben durch einen nach der Kopfzahl gewahlten Verfas— Rath ist das Ziel, dem sie entgegensteuern, und treten ungewohnliche Ereignisse ein, welche dem Gange der Dinge kopa eine neue Richtung geben, so ist kaum daran zu zwei⸗ daß diese Vereine zu ihrem Zwecke gelangen werden.“ Denn, gleich noch die Minderheit der Nation ausmachen, so doch in ihnen eine große Thatkraft.“

Spanien. Mabrid, 5. September. Der Kaiserl. Oesterreichische Ge—

am hiesigen Hofe hatte am 2ten d. die Ehre, dem

[i. Privat⸗Audienz ein Schreiben seines Souverains reichen. Der Konig hat den bisherigen General⸗-Capitain von Estre— J General Lieutenant Vives, zum Gouverneur und Ge— Capitain der Königreiche Valeneia und Murcia, statt des Kranklichkeit entlassenen General-Lieutenant von Santo— , n. welchem Barcelona zum Wohnsitze angewiesen Die Cholera, welche in Huelva immer weiter um sich greift, auch in Ayamonte ausgebrochen.

Portugal.

Die Madrider Hofzeitung meldet aus Tomar vom ugust: Se. Majestät Dom Miguel J. befand sich am 2 mit seinem Hauptquartier in Caldas und ging an dem— age von dort nach Torres-Vedras ab, wo er noch am verweilt. Als unsere Avant-Garden in die Nähe von Ma⸗ men, fand unter den Einwohnern dieser Stadt, an deren sich die Moͤnche des dortigen Königl. Klosters stellten, sem iner Aufstand gegen die Behsrden Dom Pedros inen es schlecht gegangen seyn wuͤrde, wenn sie nicht noch ichten Zeit Hülfe erhalten hatten. Die in Lissabon unauf⸗ der sheinenden Absetzungs⸗Dekrete, die Haͤrte, mit welcher eue r tungs Detret gegen alle Ausgewanderte vollzo⸗ . und die fortdauernde Einmischung Dom Pedro's n n Angelegenheiten, indem er mit der absolutesten fig ster aufhebt, Behoͤrden absetzt und geistliche Tribu—⸗ ut. reizen die Gemuͤther der Portugiesen aufs Aeußerste, * 2. Dekret, wodurch die Proscription und sofortiges uber alle Feinde verhängt wird, die mit den Waffen * 7 gefangen werden und nicht beweisen köͤnnen daß nien⸗Truppen gehoͤren, hat nicht . dazu bei⸗ l er gegenwartige, . 9 unheilvolle Krieg rd ddr ch nur um so 64 en iche Dekrete erließ im Unabhaängigkeits⸗ J * ringende Feind, und jene grausame Maßregel a um den jetzigen Kampf dem damaligen gleich m Grade national zu machen.

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* Dieselbe Zeitung berichtet aus YVelves vom 2. Sep⸗ tember: „In den letzten Tagen sind in der Hauptstadt . Unordnungen vorgefallen. Ein Haufe des verworfensten Gesindels entriß einige Gefangene, unter ihnen einen Kapuziner, den Sol⸗ daten und ermordete dieselben. Vier andere Gefangene, deren Unschuld so klar war, daß die Richter sie frei gelassen hatten, kehrten in ihre Wohnungen ö. zwei von ihnen wurden aber auf dem Wege dahin, zum Entsetzen der ganzen Einwohnerschaft, von derselben Rotte uingebracht, welche organistrt ist, uin im Vamen der Freiheit Mord zu uͤben. Dom Pedro“ hat ein Dekret gegen dergleichen Missethaten erlassen; dieses kann aber nichts helfen, wenn die Soldaten sich die ihnen anvertrauten Gefangenen so leicht entreißen lassen Die Regierung Dom Pedros scheint auf die Befestigungen, deren Linte sich von Alcan⸗

stadt nähern, bei der großen Masse des Volks eine vis in n. tige und eine schlecht verhehlte Antipathie gegen die Regierung , . dessen Partei dadurch in Besorgniß versetzt ird. . Der Sun enthaͤlt folgendes Privat-Schreiben aus Porto: „Die Anwesenheit des Marschall Bourmont ist ein maͤchtiger Hebel in der Miguelistischen Armee und floͤßt ihr einen Muth ein, wie sie ihn seit geraumer Zeit nicht gezeigt hat; sie focht am 25. August mit gewaltigem Feuer Und Aar zweimal nahe daran, die Linien zu sprengen und in Porto ein— zudringen, haͤtten ihr nicht die fremden Truppen so heftigen Widerstand geleistet, wie er ihr vor Lissabon schwerlich begeg— nen wird. Ueberdies hat sich der Herzog von Terceira als kein besonderer General gezeigt. Es wird daher aller Standhaftig⸗ keit und alles Glucks von Seiten des Kaisers beduͤrfen, um Bourmont entfernt zu halten, und man hofft, daß es dem Kaiser gelingen wird. Waͤre Bourmont im Februar vor Porto angelangt, so mochte diese Stadt wohl verloren gewesen seyn.“ Der Morning Herald giebt, nach einem Privat— Schreiben aus Lissabon, nachstehende Uebersicht von Dom Pedro 's Streitkraͤften: 7 Bataillone National-Garden zur Vertheidigung von Lissa⸗ bon i006 M.

2 M

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Porto. l- Garde, fast lmaäͤßig einexercirte

Kavallerie Artillerie

zusammen Gesammt / Summe

18,136 Mann.

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„Berlin, 21, September. Heute wurde von den zu den dies ja rigen Herbst⸗ Uebungen hier versammelten Truppen auf dem Terrain zwischen Tempelhof, Marienfelde und Dahlen ein Lorps-Mansver im ausgedehnten Sinne nach folgender Dispo⸗ sition ausgefuͤhrt: Ein Corps, zur Deckung von Berlin bestimmt, lagert zwischen Tempelhof und Steglitz hinter den Rauen und den Steglitzer Fichtenbergen. Man hat die Absicht, die Ter— rain⸗Vortheile dieser Gegend zu einer hartnaͤckigen Vertheidigung 9 benu en. Beide genannte Oerter sind stark besetzt. In Britz, Mariendorf, Dahlen, Lichterfelde und Lankwitz ö welches Dorf möglichst lange behauptet werden soll, stehen Posten. Ein feindliches Corps, uͤber Trebbin kommend, will das diesseitige angreifen, wo moͤglich von Berlin abdrängen, und in ei— ner ihm nachtheiligen Richtung zutuͤckwerfen. Es ist, die⸗ ser Absicht gemäß, von Marienfelde gegen Lankwitz und Nariendorf vorgeruͤckk. Dies war die Idee, die dem Manoͤver zum Grunde lag; der Gang desselben war nun fol— gender. aͤhrend eine feindliche Abtheilung von Marienfelde auf Lankwitz marschirt, um sich dieses Ortes zu bemächtigen, bewegt sich das diesseitige Corps gegen Mariendorf vor. Nach—⸗ dem der Feind aus diesem Orte vertrieben und die vor Lankwitz stehende feindliche Kavallerie zurückgeworfen worden, ruͤckt die diesseitige Avantgarde, aus 7 Bataillonen, 6 Schwadronen und „Stuͤcken Geschuͤtz bestehend, in der Nichtung gegen die RNauenberge von, während das Gros der Infanterie und die Neserve⸗ Artillerie ihr folgen. Ihre Absicht ist, sich der am Fuße dieser. Berge liegenden Waldchen zu bemaͤchtigen, und sich so mit der durch Lankwitz vordringenden Abthei— lung in Verbindung zu setzen. Der Angriff, den sie zu diesem Behufe macht, mißlingt aber. Jetzt entwickelt sich das Gros der Infanterie und die Reserve-Artillerie beschießt den Feind. Eine Brigade ruͤckt, gedeckt von der Kavallerie, gegen die Rauenberge vor, und erleichtert hierdurch das Vordringen des Gros. Die Kavallerie sucht des Feindes linke Flanke zu gewinnen und in der Richtung auf Steglitz Fortschritte zu ma— chen, während das Gros der Infanterie auf dem Mariendorfer Wege nach Steglitz und Schoͤneberg vordringt, die Rauenberge mit Kraft angreift und dabei von der Reserve⸗Artillerie auf das wirksamste unterstuͤtzt wird. Die Rauenberge werden genom— men, und der Feind zieht sich gegen die Steglitzer Fichten— berge zuruͤck, dergestalt, daß hier sein rechter Fluͤgel steht und seine Front in der Richtung des Weges von Lankwitz nach Schoͤneberg laͤuft, indeß sein linker Fluͤgel durch die Reserve verstaͤrkt worden. In dieser Stellung wird er mit allen Waffen und vereinten Kräften angegriffen. Die Steg⸗ litzer Fichtenberge werden mit dem Bajonett genommen, und der Teind wird nach allen Seiten hin in die Flucht geschlagen.

tara bis nach Madre de Dios erstreckt und die Hauptstadt mit Ausnahme der Vorstaͤdte umschließt, großes Vertrauen zu setzen. An den Vertheidigungs-Werken wird aufs Thaͤtigste gearbeitet; zugleich ge sich aber, je mehr unsere Truppen sich der Haupt— /

10,000 Mann.

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Morgen ist Ruhetag; nur ein Theil der Truppen, dem uͤbermor⸗

gen alle ubrigen folgen, beglebt sich nach dem Terrain in ber Gegend von Potsdam und Spandau, auf welchem an den Ta— gen des 2ßsten und Atzsten das Feld-⸗Mansver stattsinden soll. J In Strasburg in Westpreußen wurde am 4ren d. Nadie dieser Stadt von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige Allergnaͤ⸗ digst verliehene revidirte Städte-⸗Ordnung eingefuͤhrt. Den vor— geschriebenen Foͤrmlichkeiten gemäß wurden die neuen Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordneten von dem Koͤnigl. Kom⸗ missarius, Landrath von Wybicki, unter Gelaͤut aller Giocken in die evangelische Kirche gefuͤhrt, wo der evangelische Pfarrer DYhlele n einer erschöpfenden Rede die Versammlung auf die Wichtigkeit des Tages aufmerksam machte und sie zum christlichen Gemeingeist auf's Kraͤftigste ermahnte. Jetzt folgte die Vereidi— gung der neuen Magistrats- und Stadtverordneten Mitglieder, worauf selbige unter Glocken⸗Geläut nach dem Rathhause zuruͤck⸗ gefuͤhrt, wurden. Hier dankte der neue Bürgermeister Bredul in wenigen, aber herzlichen Worten für das ihm gewordene Ver, trauen. Die Feier schloß mit einem Mittagsmahl, bei welchem der Landrath von Wyßicki unter dem lautesten Jubel den Toast 916 das Wohl Sr. Majestaͤt des Königs ausbrachte. Auch der Armen ward bei dieser Gelegenheit durch eine Kollekte freund lich gedacht. a

Die von des Koͤnigs Majestät befohlene neue Einrich tung der Kommunal, und Polizei⸗Verwaltung durch Errichtung von Woyt⸗Aemtern in der Provinz Posen ist in den 3 Graͤnz— Kreisen des Bromberger Negierungs⸗-Bezirks Gnesen, Inowras— law und Mogilno im Laufe des vorigen Monats ins Leben ge— treten; in den uͤbrigen g Kreisen ist die Sache so vorbereitet, daß die Einfuͤhrung der Woyte unverzuͤglich wird erfolgen koͤnnen.

Auf der Friedrich⸗Wilhelms⸗Hoöͤhe, an der Chaussöe von Unna nach Menden (Reg. Bez. Arnsberg), einem Punkte, von wo aus man der schoͤnsten Aüussicht in die Grafschaft Mark ge— nießt, wurde an den Tagen des 5., 6. und 7. Juli d. J. das Schuͤtzen⸗Fest begangen, nachdem die benachbarten Gemeinden Dellwig und Froͤmern diese Hoͤhe zur jahrlichen Schuͤtzen-Feier eigends mit Gebäuden und namentlich mit einem Saale von 150 Fuß Laͤnge versehen hatten. Dem Schuͤtzen, der bei die—

sem Feste den besten Schuß fuͤr Se. Maj. den Konig gethan, haben Allerhoͤchstdieselben, bei Zurücksendung der fuͤr dieses Jahr gepraͤgten und Sr. Maj. durch den Vereins-Vorstand übersandten silbernen Denkmuͤnze, eine goldene Medaisse zustel⸗ len lassen.

Bei der Koͤniglichen medizinischen chirurgischen Lehr— Anstalt fuͤr Pommern zu Greifswald beginnen die Vorlesun— gen des bevorstehenden Winter-Semesters am Zten November d. J. Die Medizin und Geburtshuͤlfe lehrt der Geheime-Rath und Professor Berndt; die Chirurgie und Augenheilkunde, der Direktor und Professor Mandt; die Anatomie und Physiologie, der Hofrath und Professor Schultze; die theoretische Medizin und Staats-Arzneikunde, der Professor Seifert; die Naturwis⸗ senschaften, die Professoren Hornschuch und Huͤnefeld; und Sprachkunde, der Professor Schoͤmann.

In den Tuchmacherelen des Bromberger Regierungs— Vezirks sind im August d. J. 1817 Stück ordingires Tuch, 273 Stück Boy und 15 Stuͤck Moltong verfertigt worden, wovon allein 07 Stuͤck in Schoͤnlanke. Leider hat aber die Ausfuhr nach Rußland durch den dort auf die Einfuhr fremder Tuche ge— legten hohen Zoll wieder aufgehoͤrt. ;

In Betracht des großen Nothstandes der drei im Laufe des ersten Semesters 1833 abgebrannten Staͤdte Tost, Grott⸗

kau und Prausnitz ist hoͤheren Orts die Ausschreibung der Bei— traͤge zur Verguͤtung der oͤiesfaͤlligen Schaden⸗-Beträge mit Hin⸗ zurechnung der Feuerschaͤden in den übrigen Staͤdten der Pro⸗ vinz Schlesien schon jetzt verfuͤgt worden. Nach Ausweis der zu diesem Behufe angefertigten Zusammenstellung haben die er— waͤhnten Brandschaͤden betragen: . . ) im Reg. Bez. Breslau ö Liegnitz s, 87 8 2 ö Oyppeln 121,67 ö ö

in Summa 178,597 RthJ. T Sgr. ? Hierzu tragen bei nach Maßgabe des Haupt-Feuer-Societäts— Katasters eines jeden e,, Bezirks:

; Rthl. Rthl. Sgr. 2) d. R. B. Breslau v. 5, 152, 55 Katastr. Ertrag . . b)⸗ * 4 Liegnitz⸗ 3,960, 190 556,304 c) Oppeln ⸗⸗ 3,449, 840 49, 044 14

2 34 . sind obige 178,597 20 Es kommt also im Regierungs⸗-Bezirk Breslau auf jedes Hun— dert des Kataster-Ertrags die bedeutende Summe von) Rihlr. 13 Sgr. 5 Pf., was die dortige Koͤnigl. Regierung zu der Be⸗ merkung veranlaßt, wie sie zu den beitragspflichtigen Haus besiz⸗ zern das Vertrauen hege, daß sie den beklagenswerthen Zustand ihrer verungluͤckten Mitbürger beherzigen, durch (ine baloige Beisteuer ihre Lage mildern, und steis eingedenk seyn wuͤrden daß auch sie ein gleiches Schicksal haͤtte treffen koͤnnen, wo siẽ alsdann die Wohlthat einer schnellen Huͤlfsleistung in ihrem gan— zen Umfange selbst zu wuͤrdigen wissen wurden.

In Pillau sind im Laufe des vorigen Monats 59 Schiffe ein- und 57 von dort ausgelaufen. Unter den ersteren waren 39 mit Stuͤckguͤtern und 5 mit Dachpfannen befrachtet, die uͤbrigen 15 aber beballastet, und unter den ausgegangenen 29 mit Getraide, 16 mit verschiedenen Guͤtern und 12 mit Bal last beladen. In Memel liefen in demselben Monat 93 Schiffe ein, und 84 gingen von dort unter Segel. ersteren waren G8 beballastet, und von den Mehrzahl, nämlich 5s, Holz geladen. sind seewärts verladen worden“: 195 Last Flachsheede, oi Schock linnen Garn, 8 Centner Federn.

5its Rthl. 11 Sgr. 11 Pf. ? 1

Von den letztern hatte die In Braunsberg Flachs, 3 Last 2 Ctnr. 340 Ctnr. Wolle und

In die Tabelle, die in der Beilage zu Nr. 250 der Staats⸗ Zeitung dem Aufsatze über Englands A us fuhr nach p re u- ßen angehaͤngt ist, hat sich ein Druckfehler eingeschlichen, der nothwendig einer Berichtigung bedarf. Gleich in der ersten Zeile der mit „Gegenstand“ bezeichneten Rubrik muß es naͤmlich „Zimmt und Kassa“ und nicht „Zimmt und Kaffee“ heißen.

Meteor ologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abenzs Nach einmaliger 5 uhr. 2 Ühr. 10 ühr. Beobachtung.

1833. 29. Sept.

Luftdruck .. Luftwaͤrme. Thaupunkt

837, 1 6 Par 337, * Par 538 o * Par. Quelslwär z S337, 6 ar. 38, 9 ar. Q bärme S, 9 o 11, 8 . 13,8 9 R. 10,7 2 R. . 10,5 0 R. 9, 0 0 R. 7J,e 9 R. 83 pCt. o pCt. pCt. halbheiter halbhelter heiter. Ausdun . R. R. N. Ausdünst. 9, 992 Rh

Flußwärme 13, 0 R

Bodenwärme 11,30 R.

Wolkenzug

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