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jetzt stehen Sie im Begriffe, gewahr zu werden, wie ungluͤck⸗ lich ein Land geworden ist, welches von dem Seepter der Tyrannei niedergehalten wurde. Sie werden ein Volk erblik⸗ ken, welches aus allen Adern geblutet, und unter ungeheuren Opfern an Leben und Eigenthum den Erfolg errun 7 hat, seine liebe Koͤnigin wieder auf den Thron zu setzen. . nals einpfing wohl ein Herrscher solche Beweise der Anhaͤnglichkeit und Treue, als sie Ew. Maj. von dem Portugiesischen Volke gegeben wurden. Wir vertrauen, daß Ew. Maj, denselben zu entsprechen wissen, und daß Sie unser Vaterland, nach Beseitigung seiner Leiden, zu einem gluͤck⸗ lichen Reiche machen werden. Das sind die Wuͤnsche, welche wir constitutionnelle Portugiesen und Ew. Maj getreue Unterthanen
zu Ihnen erheben. gj 7 X Banz el ler, Praͤsident, 7. 5 Marre co, Secretair. (Namens der Portuügiesen, welche das Original, Lon don am 12. Sept., unterzeichneten.)
Eine ahnliche Adresse wurde demnaͤchst an die Herzogin von Braganza gerichtet, worauf diese erst im Namen der Koͤnigin, dann im eigenen Namen passende Antworten verlas. — Die Deputirten entfernten sich, nachdem sie zum Handkuß gelassen worden waren.
Ueber die Reise des Herrn Thiers durch die Englischen Grafschaften meldet der Courier Folgendes: „Herr Thiers ward überall mit der größten Aufmerksamkeit empfangen, und die einflußreichsten Personen in den Städten, wo er einige Zeit verweilte, beeiferten sich, diesem so talentvollen Minister Ludwig Philipps ihre Achtung zu bezeigen. Zu Birmingham wurden Herrn Telford's beruͤhmte Wasser-Leitungen, Sir Edward Tho— masson's prächtiges Etablissement und mehrere von den großen Fabriken dieser Stadt von ihm besichtigt; dann ging er uͤber Menai Bridge, Chestee, Leeds, Manchester und Sheffield nach Stourbridge, wo er die Toͤpfereien und Eisenwerke, namentlich Herrn Foster's große Fabriken, in Augenschein nahm. In Liverpool wurde Herrn Thiers ein aͤußerst schmeichelhafter Empfang zu Theil; der Mayor gab ihm zu Ehren ein großes Diner, und die Dock-Kom⸗ missarien kamen ihm bei der Besichtigung des dortigen Hafens auf das bereitwilligste entgegen. Da die Eisenbahnen der Hauptgegen—⸗ stand der Reise des Herrn Thiers sind, so ließen die Direktoren ihm zu Gefallen einen großen Dampfwagen in Bewegung setzen, und Herrn Vignolles kleiner Dampfwagen begleitete jenen auf der Nebenbahn, um auch diese zu probiren. Herr Th , und Herr Legrand reisten dann mit einem der gewohnlichen Wagen— zuͤge, der aus nicht weniger als 10 Fuhrwerken bestand, und die 30 Englischen Meilen wurden mit großer Bequemlichkeit in 70 Minuten zuruͤckgelegt, das Anhalten zu Newton mit einge— rechnet. Wenn man bedenkt, wie sehr erz Zeit seit der Ab— reise des Herrn Thier aus London verflossen ist, und wie viele weit entlegene Anstalten und Arbeiten der Franzoͤsische Minister der offentlichen Bauten in diesem Zeitraum besichtigt hat, so wird man sich am besten von dem ausgezeichneten Straßen— Bau und der schnellen Art zu reisen in England einen Begriff machen koͤnnen.“
Dem Observer zufolge, wuͤrden Se. Masestäͤt dafuͤr sor— gen, daß alle ehrliche Gläubiger des Herzogs von York den vol— len Betrag ihrer Farderungen bezahlt erhielten.
Lord JYJarborough gab am Freitag Abend an Bord des „Fal— con! A Cowes ein glaͤnzendes Diner.
Dem Vernehmen nach, wird Sir Robert Peel in der nächsten Jahres-Versammlung der in Birmingham bestehenden Vereine zur Befsrderung des Christenthums in fremden Welt— theilen den Vorsitz fuͤhren. ̃
Die Herren Bischoff, Haffenden und Comp, die sich vor Kurzem fuͤr insolvent erklärten, haben jetzt ihren Glaͤubigern 15 Shilling auf das Pfund angeboten, und man glaubt, daß die Letzteren sich damit begnuͤgen werden; uͤberhaupt wird die ehren—⸗ volle Weise, wie sich das genannte Handelshaus bei dem erlitte⸗ nen Unfall benonimen, und die Ordnung, die man in seinen Rechnungen gefunden, allgemein geruͤhmt. 2
Bei Erwähnung des Schiffbruches des Dampfschiffes „Talbot“ vor Ostende äußert sich der Standard folgender— maßen: „Eine wichtige Thatsache ist, glauben wir, während des letzten ungluͤcklichen Sturmes zu hinlänglicher Gewißheit ge⸗ langt, die größere Sicherheit namlich, welche die Dampfschiff⸗ fahrt vor den Segel⸗-Schiffen gewaͤhrt. Es ist wichtig, daß hier⸗ auf die Aufmerksamkeit des Publikums gerichtet werde, weil das Leben mancher Menschen dadurch gerettet werden kann, daß sie dem Besseren den Vorzug geben. Man wird 6h erinnern, daß, als zuerst die Dampfschifffahrt aufkam, die Meisten, und unter ihnen viele Seeleute, die Sicherheit der Dampfschiffe sehr in Zweifel zogen. Obgleich nun aber diese Art, die See zu be— fahren, jetzt schon seit fast zwanzig Jahren ziemlich allgemeine Auf⸗ nahme gefunden hat, so ist uns doch nicht bekannt, daß in Eu⸗ ropa einem Dampfschiffe ein einziger Unfall zugestoßen ist, der ganz allein aus der Anwendung des Dampfes entstanden waͤre, ein einziger Unfall, der unter gleichen Umständen nicht auch ein Segel-Schiff betroffen haben wuͤrde. Auf der anderen Seite Eönnte man Tausende von Beispielen anfuͤhren, in denen Dampf— schiffe sich aus Schwierigkeiten heraus geholfen haben wurden, welche Schiffe jeder andern Art überwältigt haben muͤßten. In der That muß es jedem, der nur im Geringsten mit dem See⸗ wesen bekannt ist, einleuchten, daß das Schiff, welches nicht vom Winde abhangt, sondern sich seinen Cours selbst wahlen kann, und zwar in dem Maße, daß es sogar gegen den Wind an von einem dem Winde gegenuͤber liegenden Ufer sich zu ent— fernen vermag, wenn der . es in solche Lage versetzt, es in seiner Gewalt haben muß, allen schrecklicheren Gefah⸗ ren der See zu entgehen, und wie Capitain Masor durch seine muthige Aufopferung des „Talbot“ bewiesen hat,
kann ein Dampfschiff auf den Strand gesetzt, oder gerade— zu an das Ufer geworfen werden, wenn der Sturm un— widerstehlich ist, und zwar so, daß dem Schiffbruch selbst alle Lebensgefahr genommen wird. Ungeachtet der großen Anzahl, in welcher sich die Dampfschiffe auf der Themse und im Kanal vorfinden, ungeachtet der kleine Kuͤstenhandel rund um unsere Insel herum durch Dampfboͤte gefuͤhrt wird, erscheint der „Tal— bot“ als das einzige Schiff der Art, welches im letzten Sturme gelitten hat, und dieses Schiff wurde, wir wiederholen es, durch seinen tapfern, klugen und menschlichen Befehlshaber geopfert, um nicht das Leben der am Bord befindlichen Passagiere auf s Spiel zu setzen. Wir halten es fuͤr unsere Pflicht, gegen die
allgemeine Dampfschifffahrts/Gesellschaft, die Aufmerksamkeit auf
biesen Punkt zu richten. Alle, die sich der Schiffe jener Gesell⸗ schaft bedienten, wissen, daß sie sehr gluͤcklich oder vielmehr sehr einsichtsvoll bei der Wahl der Manner gewesen ist, welche ihre Schiffe befehligen, und sicherlich kann es nie einen besseren Be— weis der einsichtsvollen Wahl geben, als in dem Falle des „Talbot!““ Außerdem muͤssen wir auch noch bemerken, daß die Schnelligkeit, mit welcher Capitain Major sein Schiff auf den Strand setzte, als das Leben der Pas⸗ sagiere mit der Rettung des Schiffs in Widerspruch trat, ein
1092 eben so ehrenvoll fuͤr sie, als fuͤr den Offizier, der sich darauf
verließ. Wir sind uͤberzeugt, daß der Verlust des „Talbor“ de⸗ sinitiv weder der Gesellschaft noch dem Capitain Major zum Nachtheil gereichen wird; wenigstens wird es gewiß nicht der Fall seyn, wenn das Publikum klug urtheilt.“
Der Sun sagt: „Ueber den kuͤrzlich in Dover entdeckten Defraudations⸗Versuch wird eine strenge Untersuchung an⸗ gestellt. Fuͤrst Talleyrand weiß von der ganzen Sache weiter nichts, als was er aus den Zeitungen erfahren hat. Die De— fraudanten stehen durchaus in gar keiner Verbindung mit der Gesandtschaft; man behauptet, wir wissen aber nicht ob mit Grund, daß es Attach„'s des Herrn Thiers sind. Wenn dem so ist, so wird dieser Minister, seiner eigenen Ehre halber, ge—
eignete Mittel ergreifen, um die Uebertreter der Gesetze zur Bestrafung zu ziehen. Uebrigens scheint uns die Zeit gekom⸗ men zu seyn, wo entweder die Privilegien des diplomati— schen Corps revidirt, oder wirksame Vorkehrungen getrof⸗ fen werden muͤssen, um so schmaͤhliche Mißbraͤuche jener Privilegien J verhindern, wie nicht allein unter dem Namen
des Fuͤrsten Talleyrand, sondern auch unter dem des Herrn Can—
ning und des Herzogs von Devonshire bei ihrer Ruͤckkehr von auswärtigen Missionen veruͤbt worden sind. Die Britische Re— gierung hat aus Hoͤflichkeit die von den fremden Gesandten unter dem Schutze des Voͤlkerrechts in Anspruch genommenen Privilegien respektirt, und nicht allein die Depeschen-Beutel un— eroͤffnet eingelassen, sondern auch den fremden Gesandten gestat⸗ tet, die fuͤr ihren eigenen Bedarf bestimmten Gegenstaͤnde zoll⸗ frei einzufuͤhren. Daraus scheint nun aber ein regelmaͤßiger Schleich- Handel entstanden zu seyn; denn wenn ein Smugg— ler nur mit einem von den Leuten einer Gesandtschaft bekannt ist, so adressirt er seine Waagren an den Gesandten, und laͤuft die Gefahr der Entdeckung des Unterschleifs, indem er sich durch Assekuranz sichert. — Es wuͤrde fuͤr alle Theile un— gleich besser seyn, wenn den Gesandten kein Zoll-Erlaß zuge— standen wuͤrde, und wenn nur ihre Depeschen keiner Untersuchung im Zoll-Hause unterworfen wuͤrden. Der Franzoͤsische Bor⸗ schafter ist gewiß nicht so schlecht bezahlt, daß er den Zoll auf seine Beduͤrfnisse nicht sollte entrichten koͤnnen. Entweder muͤs— sen die Gesandten irgend ein Mittel angeben, wie in der Folge solchen Defraudationen vorgebeugt werden kann, oder sie muͤssen auf ein Privilegium Verzicht leisten, welches dem Handelsstande
weit nachtheiliger ist, als es den Mitgliedern des diplomatischen
Corps vortheilbringend seyn kann.“
In offentlichen Blättern liest man: „Die Englische
Regierung faͤhrt fort mit der Beharrlichkeit und Umsicht, welche alle ihre Plane charakterisiren, die Zeit des Friedens zu benuz— zen, um die Linie ihrer Etablissements, mit der sie die Erde umzieht, zu vervollstaͤndigen. Waͤhrend sie sich auf der Ostkuͤste von Süd-Amerika der Malouinen bemaͤchtigt, um eine Station fuͤr ihre Kriegsschiffe und einen Hafen fuͤr ihre Kauffahrtei— schiffe zu erhalten, laßt sie auf der Westkuͤste von Afrika die Insel ee n befestigen. Sie liegt 156 Seemeilen nordwest— lich von St. Helena, und man befuͤrchtete, daß sie im Falle ei— nes Kriegs von einer feindlichen Seemacht besetzt werden koͤnnte, die dadurch im Stande gewesen waͤre, die 9stindischen Flotten aufzufangen. Im Jahre 1829 war sie nur von zwei Familien von Englischen Invaliden bevoͤlkert, und der gaͤnzliche Mangel an Brunnen und Quellen schien eine groͤßere Niederlassung un— moͤglich zu machen. Die Englische Regierung ließ jedoch am Ab— hange des sogenannten gruͤnen Berges einen artesischen Brunnen bohren, der seitdem eine beträchtliche Quantitaͤt gutes Wasser liefert. Im Jahre 18390 wurde eine Compagnie Artillerie hingeschickt, und die Besatzung ist bis jetzt auf ein Bataillon vermehrt worden; die ganze Mannschaft besteht aus Leuten, die irgend ein Hand— werk verstehen, und sie werden unablaͤssig mit der Erbauung von Batterleen, Kasernen, Wasser-Leitungen und Wohnhaͤusern beschäftigt. Ein großer Theil dieser Etablissements ist mit un— glaublich kleinen Kosten vollendet worden; alle angreifbaren Punkte (deren jedoch wenige sind, da die Insel ein steil aus dem Meere ansteigender Vulkan ist) sind jetzt schon mit Batte⸗ rieen versehen; man hat mit eisernen Rohren, die aus Eng⸗ land geschickt wurden, eine Wasser- Leitung, 7 Englische Meilen lang, vom Gebirge an den Hafen gefuͤhrt, wo jetzt die Schiffe ohne Ausschiffen der Faͤsser ihren Wasser-Bedarf mit größter Leichtigkeit erhalten. Es sollen noch mehrere Brunnen gegraben werden. Die Regierung hat Magazine angelegt, in denen sich Handelsschiffe mit Lebensmitteln versehen konnen; eben. so soll die Station zum Magazin fuͤr alle Beduͤrfnisse der Kriegs⸗ schiffe dienen, welche an der Kuͤste von Afrika im Dienste sind. Bisher waren die Magazine in Fernando Po, wo aber die Feuchtigkeit Alles zerstoͤrte. Das Klima ist trocken, hoͤchst ge⸗ sund, der? Boden fruchtbar und das Etablissement dem auf St. Helena weit vorzuziehen; auch ist es fuͤr die Indischen Flotten noch besser als dieses gelegen. Im Laufe des gegen— waͤrtigen Jahres ist eine Reihe von Haͤusern gebaut worden, welche den Invaliden der Afrikanischen Flotte bestimmt sind. Je mehr die Bedeutung von Afrika in kommerzieller Hinsicht zunimmt, um so wichtiger muß diese Besitzung werden, welche einen natuͤrlichen Mittelpunkt fuͤr alle P⸗unkte der Afrikanischen Kuͤste, von Guinea bis Benguela, bildet. Man muß die weise Vorsicht anerkennen, mit welcher England in der Bildung von Besitzungen dieser Art verfährt; es ergreift die Zeit, wo sie sich ohne Uebereilung und ohne große Kosten bilden lassen, waͤh— rend sie vielleicht wenige Jahre spaͤter, wenn die unmittelbare Nothwendigkeit abgewartet wuͤrde, mit großen Opfern nur un—
vollstaͤndig ausgefuͤhrt werden koͤnnten.“
gebung verschiedener Meinung waren.
Beweis fuͤr das liberale System der Gesellschaft ist und zwar
Entwurf nachgelassene Stellvertretung beim Mili— Das Mitglied v. Carlowitz hielt zur Vertheidigung jips der Stellvertretung einen ausgefuͤhrten Vortrag, äs wurden endlich beschlossen, eine unbedingt fu bjektiv—
Stellvertretung beim Waffendienst anzunehmen. tand einer getrennten Berathung wurde dagegen die ob— ve Freiheit der Stellvertretung gemacht. Debatte bemerkte der Präsident, wie er sich mit der der objektiven Freiheit hierin durchaus nicht befreunden da dieselbe beiden Theilen schade, dem Einsteller, weil sie eine Sicherheit gewaͤhre, dem Stellvertreter, weil er auf hestimmte Summe rechnen koͤnne, dem Mitlitair, weil es erlassige Soldaten erhalte, und dem Staate, weil sich, trotz Verbote, Bureau's bilden wurden, die zu einer Entwuͤrdi— der Nationalitaͤt und Gefuͤhle der Moralität, durch Be⸗ g eines zum Menschenhandel herabsinkenden Geschaͤfts mußten. Der Praͤsident stellte hierauf die Frage: „Soll tellvertretung in Friedenszeiten unter gewissen noch naͤher hrmirenden Bestimmungen objektiv frei seyn?“ was 5 Stimmen gegen 6 verneint wurde.
ööthen, 18. September.
liche Expedition nach dem Innern von Afrika auszuruͤsten, mit schnelle Fortschritte, und man hoffte, daß die Reise bald wi angetreten werden konnen, da schon 192 Actien ausgegeben n ren und nur 200 festgesetzt sind.
Briefe aus Neu⸗-Orleans vom 9. August melden, die Aussicht auf die Baumwollen- und Zucker-⸗Aerndte seit reren Jahren nicht so erfreulich war, und daß die Stadt wieder vollkommen gesund ist. ö.
Den letzten Nachrichten aus Para (Brasilien) zufolge, findet sich dieser Ort noch immer in einem sehr unruhigen; stande, und die Europaͤischen Portugiesen lebten in beständ Ausfuhr-Artikel waren selten h theuer, da sich von keinem Produkt viel an dem Markt befand; mit der Landes-Valuta stand es sehr schlecht, weil eine gn Menge verfaͤlschtes Kupfer aus den ter
bracht worden war. Der Gouverneur und einige Kaufleute ren im Begriff, durch Subseription einen Fonds zusamma bringen, um denjenigen eine Belohnung guszusetzen, die vst Einfuhr solcher Kupfermuͤnze Anzeige machen, damit die! smuggler gerichtlich verfolgt werden konnen.
Niederlande.
17. September. eiten, Baron Verstolk van Soelen, gestern Abend von London hier angekommen. unter dem Vorsitze des Koͤnigs, ein Kabinets-Rath gehalten, chem der genannte Minister beiwohnte. n
Der Verkauf einer hier erschienenen politischen Brosch betitelt: „das Faustrecht im Jahre 1832“, hat 300 Fl. ch tragen, welche zur Vertheilung unter die Vertheidiger der werpener Citadelle dem Ministerium des reformirten Kü uͤbersandt worden sind.
Zum Schluß
Furcht vor einem Ueberfall.
ereinigten Staaten ej
Die fuͤrchterliche Krankheit, die ka, hatte auf ihrer Wanderschaft durch ganz Europa auch Herzogthum auf zwei Punkten uͤberschritten, aber, Dank ngewandten ernsten Vorkehrungen, nur wenige Opfer ge— d es ist jetzt ein volles Jahr verstrichen, daß diese rende Krankheit das Herzogthum verlassen hat. Darum heute wegen der Befreiung von dieser schweren Seuche, r, Herzoglichen Durchlaucht hoͤchsten Befehl, in saͤmmt— Orten des Herzogthums ein allgemeines Dankfest gefeiert, dichten Schaaren waren die Bewohner der Re empeln Gottes versammelt, um dem Herrn der Welt die ihres Dankes darzubringen. Ruünchen, 17. September. hein traf Sonntag Abends zu Muͤnchen ein. : gl. Reskript ist gestattet, daß die kleine Uni— her Koͤnigl. Beamten die Stelle der Gala vertrete; nur z. Majestät dem Koͤnige oder einem Mitgliede der Koͤnigl. se wird die eigentliche Gala gebraucht. schon bis zum 20. September sollen 2 Grenadier-Com⸗ n, 1 Schuͤtzen⸗-LTompagnie, 1 Eskadron Uhlanen, dann 2 chischer Truppen, im Ganzen 676
Aus dem Haa Der Minister
auswärtigen Angelegen
Belgien. Hoh. der Herzog Max
Bruͤssel, 18. September. In der gestrigen Sitzum Repräsentanten⸗Kammer kam das Kapitel des Bin des Ministeriums des Innern zur Berathung, welches uͤben offentlichen Unterricht handelt. Die Central-Section hat iy trag gebracht, daß in der Folge kein Unterricht auf Kostn Staates ertheilt, und mithin die fuͤr diesen Gegenstand ga derte Summe bedeutend reducirt werden solle. welche gestern nicht zum Schluß kam, wird heute fortgt
duch ein Koͤni
er⸗Compagnieen Grie „von Muͤnchen nach Triest abmarschiren. die Sache des Pfarrers Hochdoͤrfer wegen Freilassung im 11. September vor dem Zuchtpolizei⸗Gerichte zu Kai⸗ hen verhandelt werden, allein der praͤsidirende Richter er— daß diese Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt wer— doͤrfer bat um ein besseres Arrestzimmer. das „Intelligenzblatt“ des Ober-Mainkreises empfiehlt die dchntere und zweckmaͤßigere Bereitung der Pottasche, un— snveisung auf die im Jahre 1833 verheißene Prämie. (Nürnberger Korrespon— in spricht man von bevorstehen— ersonal⸗Veränderungen in dem Justiz-Ministerium. der Ministexial-Rath, Ritter von Panzer, dem hach auf sein Ansuchen quiescirt und zum Geheim Die Sache des Buchdruckers Volkhardt l zur Entscheidung vor. ann soll die Spezial-Untersuchung eingeleitet worden Beiden Verhafteten ist der tagliche Luftgenuß in dem Une der Frohnveste gestattet. — Der Kafe ee les Phsnix-Gartens allhier, ebeien, daß er wegen dringenden Verdachts, sein in der nie royale versichertes Eigenthum ang iet wurde, ist, da sich seine Abwesenheit von hier waͤh— bes Brandes und seine und seiner Angehörigen Unschuld stelltie, vom Appellationsgerichte des Isar— swrochen, und gestern auch in Freiheit gesetzt worden.
In der gestrigen Sitzung der ner der Abgeordneten wurden die Berathungen des stzs der Finanz⸗Kommission fortgesetzt, und die den Neserve— und die landstaͤndische Sustentations-Kasse betreffenden Der Vice-Praͤsident setzte hier zugleich die er in Kenntniß, daß der Praͤsident, Freiherr von Gais— kuͤnftig statt 5000 Fl. nur 4000 Fl. Besoldung beziehen wofuͤr die Kammer demselben den Dank des Landes aus— ken beschloß. Bei dieser Veranlassung brachte der Abgeord⸗ lett die Frage zur Sprache, ob nicht die Besoldung des kenten der ersten Kammer ebenfalls herabgesetzt werden gas zu einer weitläufigen Debatte fuhrte. Endlich wurde ssen, der staatsrechtlichen Kommission die Frage: ob ein licher Unterschied zwischen Finanz-Gesetz und nicht sinan— Gesetzen bestehe, Und welche rechtliche Folgen daraus ab— werden könnten, namentlich in Beziehung auf den spe⸗ Fall der Praäͤsidenten-⸗Besoldungen? zur Begutachtung zu— t Södann wurde beschloͤssen, den Ueberschuß des 2 bis 1833 zur theilweisen Bestreitung der Ko— s gegenwartigen Landtages zu verwenden.
arlsruhe, 17. Sept. thschaftliche Fest gefeiert.
Der Lynx enthaͤlt Folgendes: „Herr Nothomb, der gw Vertrauen in die Diplomatie setzt, und der ganz ernstlich dn glaubt, daß sein Werk in Erfuͤllung gehen werde, hat der g mer drei- bis viermal mit unerschuͤtterlicher Fassung verst daß die Londoner Konferenz nicht aufgeloͤst, daß die Sitzm derselben nicht unterbrochen seyen, und daß sie fortfahre, sich unseren Angelegenheiten zu beschaͤftigen. im Independant, daß London veroͤdet ist, die Parlamn Mitglieder, Minister und hohen Staats-Beamten auf sh gegangen, und die Herren Goblet und van de Weyer dißs Wir duͤrfen daher fragen, ob die Kn renz, da sie nicht aufgeloͤst seyn soll, noch versammelt ist, ob sie sich mit unseren Angelegenheiten beschäftigt?“
Herr Bowring ist von hier nach Luͤttich abgereist. Gestern nach der Revue gaben Majestaͤten ungefaͤhr 4090 Personen Audienz und besuchten? auf mit vielem Interesse das Koͤnigl. Institut der Tauhl men, die Kathedral- und die St. Jakobs⸗Kirche und vm stiz Palast. Abends gab der Magistrat ein Diner auf Stadthause, dem Ihre Majestaͤten beiwohnten. Heute besuch Ihre Majestäͤten verschiedene Privat-Etablissements, z. B. Waffen- und Tuch-Manufakturen 2c. und empfingen alözn eine Deputation des Magistrates mit dem Buͤrgermeister dem Koͤnige reichte, worin die Beduͤrfnisse der Provinz ausfuͤhrlich auseinandergesetzt wurden. ist gestern hier
Nun lesen wir
München, ) In den hoͤhern Zirke
Beispiele gefolgt sind.
Luͤttich, 18. Sept. Appellationsgericht
tier Habereder, von dem oͤffentliche Blaͤt⸗
ezuͤndet zu haben,
Denkschrift Kreises ganz
freimuͤthige 19. Sept.
Schwester
We Stuttgart, des Koͤnigs
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 17. September. . haben den Praͤsidenten des Reichs-Handels-Kollegiums, Me. Poppius, zum Mitgliede des Stagts-Raths ernannt.
Seit der Ruͤckkunft Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronpt heißt es nun wieder, wie unsere Zeitungen berichten, daß Zusammenberufung des Reichstages erst zu Ende des M November stattfinden soll.
Der General⸗Zoll-Direktor Graf Arwid Poße ist vons Reise nach der hiesigen Hauptstadt zuruͤckgekehrt.
Deutschland.
Dresden, 19. Sept. Die erste Kammer fuhr in Sitzung vom 16ten d. mit den Berathungen uͤber das! wegen Erfüllung der Militairpflicht fort. v. Oppel bemerkte zuvoͤrderst, er koͤnne sich mit dem M worauf das fragliche Gesetz basirt sey, nicht einigen, und daß dessen unbedingte Anwendung auf Sachsens Wohlstan theilig einwirken werde; er finde sich jedoch veranlaßt, seinh dement (vergl. Nr. 253 der Stagts-Heitung) jetzt fallen Man ging hierauf zum Vorschlage Sr. Koͤnigl. des Prinzen Johann uͤber, die Bildung eines, dem ßischen aͤhnlichen Systems der allgemeinen Dienstpflich Nachdem sich das Mitglied v. M ausfuͤhrlich uͤber die Verhaͤltnisse des Preußischen Millta stems ausgesprochen, nahim der Staats⸗-Minister v. Zezsce das Wort, um der Kammer eine von ihm angefertigte vor Berechnung uͤber den Aufwand, welchen die Annahm Preußischen Wehr -Verfassung verursachen bemerkte: aufgezaͤhlten Annahmen der bisherigen Einmnt Wenn man aber dessenung
Se. Majestaͤt der L Rien erledigt.
Gestern wurde hier das erste * Dasselbe fand auf dem großen zwischen Karlsruhe und Muͤhlburg, statt; es war s⸗Vertheilung fuͤr landwirthschaftliche Leistungen ein Wettpfluͤgen und Pferde⸗Rennen, Scheiben— Arten von Volks-Belustigungen v burde auch ein Viehmarkt und ein Me ce Geraͤthe abgehalten. mit Fremden aüs allen C n den Wirthshaäͤusern g und in der as Fest beg zwischen Mul
erbunden, zu— ind arkt fuͤr landwirth⸗ Die Stadt war schon am Abend egenden so sehr angefuͤllt, daß unft mehr finden n sich begeben muß⸗ Wettpfluͤgen auf xercier-Platz gele— Hoheit der begleitet von der Residenz. Nach⸗ nde, die land⸗
Landwehr betreffend.
Die von Neufoundland hier eingegangenen Zeitungen reichen bis zum 22. August. Die General⸗Versammlung war von dem Gouverneur vertagt worden und sollte am 1. Novem— ber wieder zusammenkommen. In der Rede, welche der Gou⸗ verneur beim Schluß der Versammlung hielt, wuͤnschte er ihr Gluͤck zu der Eintracht und dem guten Vernehmen, die in ihrer Mitte geherrscht, obgleich man uͤber Fragen zu berath⸗ schlagen gehabt, hinsichtlich deren die beiden Zweige der Gesetz⸗
ar keine Unter Nacht auf die Ortschafte ann um 8 Uhr mit dem uͤhlburg und dem großen E Um 11 Uhr erschie rzog und die Großherzogliche Familie, Favallexie und den beritte chltdieselben die vorhande thastlichen Geraͤthe und wurden die Rennpfer zuerkannt worden, Es begann bei welchem nämlich eine gol Dutaren in „e Preis Vertheilung St Königl. Hohe fen Wilhelm taatsrath v. Handwerksmann er fuͤr den besten
oͤtzlich ein star
schließlich s daß unter 130,000 Rthlr. mehr als na zu verwenden seyn wuͤrden. eine solche Einrichtung beabsichtige, so muͤsse vor allen
das Budget des Kriegs-Ministeriums zuruͤckgenommen und vorbehalten werden, solches nur auf eine runde Summe ] len, da es bei der Kuͤrze der Zeit unmoͤglich sey, bei so! en noch ein vollstaͤndig bewilligtes Koͤnigl. Hoheit Prinz Johann Rn rauf seinen Dank fuͤr die erhaltenen Erlaͤuterungen zu ent und bemerkte, wie aus dem Gesagten zwar hervorgeh ur Sorache gebrachte System die militairist⸗ olkes befoͤrdert und der einzelne Dienstpflich leichtert werden koͤnne, daß jedoch unuͤbersteigliche finanz dernisse in den Weg traͤten. Nur in der Hoffnung, sol
ten beseitigt werden, habe er seinen Vorschlag der Kamm getragen, erklaͤre nunmehr aber denselben fuͤr erledigt Kammer ging demnächst zu den einzelnen Punkten des tions⸗ Gutachtens uͤber, und verbreitete sich zuvorderst uͤher di
nen Se. Koͤnigl.
nen Buͤrgern der nen Preis⸗Gegenstaͤ Produkte in Augenschein genommen de und diejenigen Hausthiere, denen vor dem Großherzoglichen Pavillon sofort das Wettrennen mit intändi— Bauersmann von Bulach den dene Medaille, im Werth von Gold erhielt. Auf das Wettrennen welche unter dem Pavillon in Ge— Großherzogs und Sr. Hoheit „pen dem Chef des Ministe—
inter, vorgenommen wurde. hielt dabei einen Preis von Wahrend der Preis-Ver⸗ ker Regen, der zwar nicht lange an—
Es sind Kap-Zeitungen bis zum 6. Juli hier eingegan— gen. Der Süuͤd⸗Afrikanische Handels-⸗Anzeiger vom 29. Juni enthält folgende Nachricht von einem Bankerott in Indien: „Leider erfahren wir durch Briefe aus Indien, daß wieder ein bedeutendes Handlungshaus daselbst fallirt hat. Die Firma „Schotton und Tompagnie“ (sonst Schotten, Malcolm und Compagnie) hat ihre Zahlungen eingestellt. Wir wissen je⸗ doch nicht, wie hoch sich die Passiva belaufen.“ Die vor zwei Jahren auf dem Vorgebirge der guten Hoffnung errichtete Spar⸗ bank hat außerordentlichen Erfolg gehabt; die Zahl der Theil⸗ nehmer betragt 1219. Die Gesammi⸗ Summe, welche seit Gruͤn⸗ dung der Bank darin niedergelegt wurde, beläuft sich auf 32, 063 Pfund, wovon die Deponenten jedoch einen Theil wieder zuruͤck⸗ nahmen, so daß 23, 300 Pfund darin blieben. Die Geselischaft, welche auf dem Kap zusammengetreten ist, um eine wissenschaft⸗
greifenden Veraͤnderu get vorzulegen.
durch das
1093 hielt; jedoch die Menschen⸗Menge, die man auf 25, 000 schaͤtzte,
Ferlief sich deshalb etwas fruͤher, als man erwartet hatte. Heute
ind die Sammlungen des landwirthschaftlichen Vereins zur oͤf— entlichen Schau ausgestellt. Auch findet in dem ö . Vereins ein Wettspinnen in der Art statt, daß eine Doppel
spinnerin dreimal so viel Gespinnst an den Rocken nimmt, als
eine , Mannheim, 1. September. (Ober- Post-Amts; Zeitung.) Der hiesigen Buͤrger-Garde steht , eine voͤllige Umbildung bevor, vermoͤge welcher jene Elemente, in de— nen ein Geist lebt, der nicht derjenige der Mehrzahl unserer gu— ten Buͤrger ist, ausgeschieden werden. — Der ehemalige Erzie⸗ 6. des Herzogs von Bordeaux, Hr. Tharin, Exbischof von traßburg, privatisirt gegenwaͤrtig hler und beschaͤftigt sich mit
einer Geschichte der in Frankreich bestandenen geistlichen und
weltlichen Orden, Da man ihn hier als Jesuiten verschri s tliche Da ma 3 !verschrieen, so wurde ihm der Eintritt in das Museum verweigert. ö. . Oesterreich. Wien, 12. Sept. (Allg. Zeit.) Aus Konstantinopel ist die
Post vom 26sten v. M. eingetroffen. Sie enthaͤlt nichts von Interesse.
Es scheint, daß der Sultan zur Wahl der Hospodare der Fuͤr⸗
stenthuͤmer schreiten wollte. Sobald diese Hospodare ernannt und installirt sind, werden, wie es heißt, die in den Fuͤrstenthuͤ⸗ mern stehenden Russischen Truppen ihren Ruͤckmarsch antreten. Wegen der Graͤnz⸗Berichtigung Serbiens sind alle Anstaͤnde ge⸗ hoben, und die Tuͤrkischen Autoritäten, welche die verschiedenen Serbischen Distrikte noch verwalteten, sind bereits durch Serbische abgeldst worden. Der Sultan geht damit um, seine Gewehr-⸗Fabrik zu vergroͤßern, oder eine neue zu errichten. Bisher sollen 30 — 40,000 Gewehre jährlich in dieser Fabrik verfertigt worden seyn, wodurch eine der groͤßten Armeen hinreichend mit Waffen verse⸗ hen werden koͤnnte. Die Absicht, die Fabrication der Gewehre noch zu vermehren, laͤßt also auf eine beabsichtigte Vermehrung der Tuͤrkischen Armee schließen, die, so viel sie auch in der letz= ten Zeit gelitten haben mag, doch noch 180, 600 Mann stark seyn soll. Zu welchem Ende die Pforte einen solchen Aufwand fuͤr Truppen macht, der ihren schlechten Finanz-Zustand nur ver— schlimmern muß, ist nicht anders zu erklaren, als daß sie bei ir⸗ gend einer guͤnstigen Gelegenheit den Pascha von Aegypten fuͤr die ihr angethanen Unbilden zu zuͤchtigen gedenkt. Es heißt, daß ein Griechischer Resident nach Konstantinopel kommen werde, um seine Nation daselbst zu vertreten. Die Ankunft desselben wird einiges Aufsehen machen; die in Konstantinopel sich aufhaltenden Griechen sehen sich noch immer fuͤr Unterthanen der Pforte an, und ahnen keineswegs, daß sie ihr nicht mehr verpflichtet seyn, noch unter ihrem Schutze stehen sollten. Indessen waͤre es fuͤr den Griechischen Handelsstand von großer Wichtigkeit, einen fremden Repraͤsentanten in Konstantinopel zu wissen, auf dessen Verwendung er rechnen koͤnnte.
In der Allgemeinen Zeitung liest man nachstehen—
den Artikel von der Böͤhmischen Graͤnze vom 8. Sept.: „Die Allgemeine Zeitung vom 30. August enthält einen mit 1 * bezeichneten Artikel, dessen Verfasser die Hoffnung aus— spricht, die Zusammenkünft der Herrscher in Boͤhmen habe den Zweck: „die Creirung eines neuen Voͤlkerrechtes“ zu versuchen. Am Schlusse verspricht der Korrespondent zu sei— ner Zeit näheren Bericht uͤber die von ihm hingeworfenen Ansichten, von deren Realisirung er „das Heil Aller“ abhaͤn— gig macht. — Je leichter der Schein, gut unterrichtet zu seyn, die Menge der LTeichtgläubigen blenden koͤnnte, desto nothwen⸗ diger ist es, der verworrenen Ansicht Einzelner, oder den Wuͤn— schen und Bestrebungen einer Partei den Weg zu vertreten, auf dem sie sich zur gangbaren Ansicht uͤber die Verhandlun⸗ gen des Tages außzuwerfen strebt. Zuvoͤrderst also finde hier die Bemerkung eine Staͤtte: daß sich hinter dem Wunsche nach Treirung eines neuen Voͤlkerrechtes wohl an sich schon ein großes Mißverstaͤndniß der einfachsten Grundbegriffe des Rechts versteckt, ein Mißverständniß, wie es sich nur aus der Ansicht erklaͤren läßt: daß das Recht zu irgend einer Zeit, nach der Konvenienz der Umstaͤnde und den Beduͤrfnissen des Augenblicks gemacht und erfunden, und mithin einer eben so willkuͤrlichen zlbanderung faͤhig sey. — Das Voͤlkerrecht wurzelt, wie das Privatrecht, in dem einfachen Gebote der Gerechtigkeit und der Liebe des Naͤchsten; es ruht auf der sittlichen Pflicht, Jedem das Seine zu geben, seine Verbindlichkeiten zu erfuͤllen, Nie— manden in seinen Rechten zu kranken, das Gute nach Kraͤften zu foͤrdern, und nach dem Maße der von Gott verliehenen Macht, der rohen Gewalt, dem Unrechte, der Unterdruͤckung des Schwachen durch den Staͤrkern zu wehren. — Es laͤßt sich be⸗ haupten, daß ein anderer Grundstein des Voͤlkerrechts, als eben dieser, nicht gelegt werden koͤnne;, aus guter Quelle kann aber außerdem noch versichert werden, daß die in Boͤhmen vereinig—
ten Monarchen, statt auf Abfassung eines neuen Voͤlkerrechts zu sinnen, gerade im Gegentheil ihren erhabenen Willen darauf gerichtet haben, zu sorgen, daß den erwähnten uralten Grund— saͤtzen des Voͤlkerrechts uberall Achtung und gebuͤhrende Ehrfurcht werde, und dies zwar mehr noch zum Wohle der ganzen Euro— päischen Welt, als in ihrem eigenen Interesse. — Dies hehre Streben ist vielleicht niemals nothwendiger gewesen, als in einer Zeit, wo die revolutionnairen Tendenzen sich der Bezugnahme auf das Voͤlkerrecht, wie eines zweischneidigen Schwerdtes be— dienen und allenthalben dessen Heiligkeit proklamiren, wo sie in den bisherigen Bestimmungen desselben eine Schutzwehr fuͤr die bereits zu Stande gebrachten Schoͤpfungen der Revolutlon zu finden vermeinen, die Berufung auf die Heiligkeit bestehender Traktate aber hoͤhnisch von sich weisen, sobald die rechtmäßigen Regierungen diese zum Schutze ihrer eigenen Nechte gegen be— vorstehende Gewaltthaten in Anspruch nehmen.“ ĩ
Prag, 19. Sept. Am litten d. M. wurde bei Jung⸗
Bunzlau unter dem Kommando des Feldmarschall-Lieutenants Fuͤrsten zu Windischgraͤtz von den Brigaden des General⸗Majors Fuͤrsten von Reuß⸗Koͤstritz und des Freiherrn von Salhausen ein Mandver ausgefuͤhrt. Die in Parade ausgeruͤckten Truppen be⸗ standen aus einem Kuͤrassier-, einem Husaren Regimente, zwei Grengdier⸗Bataillonen, einem Feldjaͤger⸗Bataillon, einem Infan⸗ terie⸗Negimente, zwei reitenden und zwei Fuß-Balterieen. Nach⸗ dem JJ. MM. die beiden Kaiser und die Hoͤchsten Herrschaften die Front der in vier Treffen aufgestellten Truppen hinabgeritten waren, begann das taktische Mansver, das in mehrere Bewegun— gen mit vieler Praͤcision ausgefuhrt wurde. Dann defilirten die Truppen vor JJ. MM., Allerhoͤchstwelche sich mehrmahls über die musterhafte Haltung der Truppen beiläufig aussprachen. Das Husaren⸗Regiment machte nach beendigtem Mansver noch meh⸗ rere Evolutionen. Hierauf nahmen JJ. MM. die Kattun-Fa⸗ brik von Köoͤchlin und Singer in Jun Bunzlau in Augenschein und verweilten auf der Ruͤckkehr nach Muͤnchengraͤtz zu Kösmanos, um das daselbst befindliche Knaben⸗Erziehungshaus des Infanterie⸗Regi⸗ ments Palombini zu besichtigen. Am 17. fruͤh begab sich Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Preußen unmittelbar vor seiner Ab⸗
reise in die Kapuziner-Kirche, um das Grabmal des Herzogs von Friedland zu sehen. Abends wurde in dem Gale erer zu Muͤnchengraͤtz das Lustspiel „der Boͤhme und der Deutsche“ von Stiepanek, von der Gesellschaft der Prager staͤndischen Buͤhne, in Böohmischer Sprache zu Allerhöchstem Beifalle aufgefuͤhrt. Am Sten Vormittags wurde abermals eine Hühner.? Und Ha— ,, in einem Reviere der Graͤflich Waldsteinschen Herr— schaft duͤnchengraͤtz veranstaltet, welcher Ihre Kaiserliche Maje— staͤten beiwohnten. ö
Der Oberst-Liöeutenant Ritter von Prokesch ist nach Muͤn— chengraͤtz hier durchgereist.
Schweiz.
Neuchatel, 14. September. In dem Dorfe Chaux de⸗ Fonds fand, wie der hiesige Con sttution nel imeidet, am Sonntag den Sten d, W. Abends eine unbedeutende Ruhestoͤ— rung statt. Um halb [1 Uhr ungefähr stuͤrzten 5 bis 6 junge deute von verschiedenen Straßen aus, unter tumultuarischem Geschrei, auf den Platz des Dorfes. Es war die Stunde, wo die Leute aus den Wirthshaäͤusern und Schenken zuruͤckkehren, und es waren daher in einem so bevölkerten Dorfe, wie Chaux— de⸗Fonds, sehr bald 2 — 300 Personen auf dem Platze. Da der Haufe auf die Ermahnungen der Gendarmerie nicht hoͤren wollte, so ließ der Maire 20 Mann von der Miliz aufmarschiren, und diesen gelang es binnen Kurzem, den Auflauf gänzlich zu unter— druͤcken. Ein junger Mann wurde dabei mit einem Bajonett leicht geritzt. Am folgenden Tage war Jahrmarkt in dem Dorfe, der ohne die geringste Unruhe voruͤberging. Am 11ten Abends aber stif⸗ . ein Arbeiter, Namens Montandon, aus dem St. Imer⸗ Thal, wieder einen Tumult an, indem er Nachmittags in La Chaux⸗de⸗Fonds eine eidgenoͤssische Fahne aufsteckte; seine Ver— suche blieben aber vergeblich. Er begab sich Anfangs in einige Kaffeehaͤuser, wurde aber herausgewoörfen; nun zog er in Be— gleitung einiges Gesindels durch die Straßen des Dorfs, wurde aber bald verhaftet und am anderen Morgen gefangen nach Valangin abgeführt. Die Besorgniß, daß dieses Treiben vielleicht im St. ö weiter verzweigt seyn mochte, bewog die , . . r, Miliz mobil zu machen und
er in der Gegen zouillire en; e dieb i rr, nn gend patrouilliren zu lassen; aber es
Griechenland. . Na uplig, 2. August. Am dten d. M. ist Grivas freige⸗ ,, und in Freiheit gesetzt worden; gestern eröffnete Koͤnig Otto die hier versammelte geistliche Synode. Diese Feierlichkeit ward durch 21 Kanonenschuͤsse verkůͤndet.
Aegypten.
Alexandrien, 16. Juli. (Aus dem Journal de 3m hrne.) Die Aegyptische Flotte ist, mit Ausnahme der vier Linienschiffe, nach Tarsus gesegelt, um dort Aegyptische Truppen einzuschiffen, die theils hierher zuruͤckgebracht, theils an der Shrischen Kuͤste gelandet und nach dem Bedurfnisse des Dien stes in den verschiedenen Provinzen vertheilt werden sollen. Die vier Linienschiffe sind auch aus dem Hafen ausgelaufen, aber nur, um vor demselben zu kreuzen und die Mannschaft zu uͤben. Ibrahim Pascha wird noch einige Zeit in Akri bleiben, um das Land zu organisiren, Truppen zur Bildung einiger neuen regulgiren Regimenter auszuheben und hauptsaͤchlich, um die Befestigungs⸗ Arbeiten in Adana zu leiten, das gegen den Tau— rus hin in tuͤchtigen Vertheidigungs⸗Zustand gesetzt werden soll.
Mehmed Ali hat seinem Sohne zu diesem Behufe mehrere in seinen Diensten stehende Ingenieüre gesandt. — Der Pascha erwartet mit Ungeduld die Rückkehr der Flotte von Tarsus, um seinen Plan, eine Reise nach Kandien, bald ausfuͤhren zu koͤn⸗ nen, wozu Alles in Bereitschaft gesetzt ist. Den 17. Juli soll ein neues Linienschiff, das siebente, vom Stapel gelaffen wer⸗ den und in einigen Tagen wird noch ein zweites folgen. Der Pascha will, daß die Werfte gar nicht leer werden sollen und sobald ein Schiff von Stapel gelaufen ist, soll sofort der Bau eines neuen begonnen werden. Bis zu welcher Anzahl von Se— geln er seine Flotte bringen will, weiß man nicht, wenn er aber
so fortfaͤhrt, so wird sie bald furchtbar seyn. Statt einen Theil der aus Syrien zuruͤckerwarteten Armee zu entlassen, soll die— selbe vielmehr noch verstaͤrkt werden, wenn die Entvolkerung des Landes dies nicht unmoͤglich machte; was aber nicht in Aegyp⸗ ten geschehen kann, wird in Syrien bewerkstelligt werden. Seit dem Kriege mit der Pforte haben wir wieder zum ersten Mal ein Kauffahrteischiff, mit Russischer Flagge gesehen, das den Mollah von Kairo hierher gebracht hat. Ungeachtet des Ver⸗ bots der Regierung gegen die Einfuͤhrung Tuͤrkischer Muͤnzen,
welches den Zweck hat, das Steigen des lallero zu verhindern,
ist dieser, der einen Augenblick gesunken war, denoch jetzt mehr denn je gesucht und aufs Neue auf 183 Piaster gestiegen. Das Journal de Smyrne berichtet ferner aus Syra—
vom 25. Juli: „Die Zeitungen in Nauplig beschaͤftigen sich noch immer mit Kandien. Die Griechen dieser Insel scheinen mit der Aegyptischen Verwaltung sehr unzufrieden zu seyn. Sie versichern, die Haupt⸗-Erzeugnisse des Landes sollen zum Regie— rungs⸗-Monopol gemacht und die Mandeln, das Oel, die Seide U. s. w. von der Regierung zu den von ihr selbst festgesetzten Preisen aufgekauft werden, damit sie dieselben dann auf eigene Rechnung wieder verkaufen koͤnne. Dies ware eine Anwendung des Aegyptischen Systems auf Kandien. Auf die Spitze soll aber die Unzufriedenheit durch eine in Tuͤrkischer und Griechischer Spra⸗ che erschienene Bekanntmachung getrieben worden seyn, wodurch je⸗ dem Griechen der Insel verboten wird, sein Grundeigenthum zu ver⸗ kaufen; der Ankauf solcher Grundstuͤcke wird bei Strafe deß Ver⸗ lustes des Kaufgeldes untersagt. Die Griechen erkennen in die, sn i, ,. die Absicht der Aegyptischen Regierung, sie zum ,, der Insel zu zwingen und vom Auswandern? ab-
J nein Berlin, 23. Sept. Der General der Infanterie und kom—
mandirende General des ten Armee Corps, Tee iffli m d Torps, Freiherr von Mu ist, ö. es der gez kommend, am 17ten . 3 * . eingetroffen. Die seit einigen Wochen in dieser letzteren S ö gen Wochen i ir letzteren Stadt 2 en Umgegend, Behufs der jahrlichen Herbst-Uebungen, versammest gewesenen Truppen gnaͤmlich das 1Jte und 15 In⸗ ,, ,, , das 11te Husaren? und das 6te Uhlanen— ᷓ t n, wie eine Abtheilung der 7ten Artillerie⸗Brigade) n 966] ö. am Sonntag (ißten) auf der sogenannten Lod⸗ . er ü , ,. großen Parade, verbunden mit l ottesdienste, am 18ten in ihre resp. K = nirungen zurückgekehrt ĩ K
dünster
D Alus Stettin meldet man Folgendes: „Die dies jaͤh⸗
rige Bade⸗Saison in Swinemuͤnde ist nunmehr voruͤb si 2 we. . er; sie war seit Errichtung des Seebades daselbst unstreitig die .
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