sens des letzten Revolution zu werden. Nichtsdestoweniger kroch dieser Mann reihum vor Chlopicki, Skrzynecki, Krükowiecki, obschon er dieselben unterdeffen aufs wüthenzste durch seine Klubs verfolgen ließ. Trotz seines vat fi] republikani⸗ schen Geistes ist nichts fo ausgemacht, als daß chen die⸗ ser Lelewel am allerwenigsten die Polnische Revolution ver⸗ standen hat, und daß dieselbe auch wiederum ihn nicht . Lelewel ließ sich mit seinen Proseriptionen am 15 und itz. August durch Krukowiezki üͤberlisten, weil er uͤberhaupt unpraktisch und zum Gluͤck eben so uͤnpopulair als unpraktisch war. Denn dieser scheue, furchtsame und erbleichende Volks⸗Tribun, sobald er besorgte, zur Rechenschaft feiner Intriguen gezogen zu werden, hatte (wie so viele alte Franzosische Republikaner) bei allen demokrgtischen Pira⸗ sen doch einen tief despotischen Sinn. Schon waͤhrend der Revolu⸗ tion zeigte sich derseld! Die Klubs sollten nur die Instrumente seines Willens seyn, und durch dieselben sann er immer nur darauf, die Re⸗ serungs⸗(Gewalt ebenfalls zu seinem Instrument zu machen. Er drang eswegen besonders nach der Morldngcht des 15ten Augusts in Krukowieeki, den berüchtigten Pulawski in die Regierung aufzuneh⸗ men. Lelewels damalige Erklarung, welche Spazier berichtet, „daß der 15. und 16. Auguss der Revolution ihren ursprünglichen Cha⸗ rakter wiedergegeben habe und Alles gut gehen würde, wenn man sie in demselven fortführte“, that nicht allein Lelewels Tendenz, sondern auch die Weise vollstaͤndig kund, wie er diese Revolution aufgefaßt hatte. Doch unfahig, den Gelüsten seiner Eitelkeit ihre anze Befriedigung zu verschaffen, sah er sich fortwährend im Kon⸗ kt mit Maͤnnern, die sich des Augenblicks besser zu bemaͤchtigen wußten und kräftigere Raturen waren, als er. Deshalb fand sich Lelewel am Ende der Revolution auf eine nur untergeordnete Rolle beschraͤnkt. Nachdem man sich in viele Laͤnder zerstreut, verneinte Le lewel, daß nun in Paris seine Aerndte gekonimen ware Er schloß sich deshalb eng an Lafayette an. Beide Maͤnner hatten viel Aehn⸗ lichkeit mit einander. Beide gleich unpraktisch und über die Gegenwart fortwährend verblendet; Beide gleich eitel, und selbstzufrieden, der Eine von sich sagend l. France cust mai, der Andere la Hbalogne cest inoi; Beide die öffentliche Meinung nur hinsichtlich ihres vermeintlich großen Ruhms auffassend; Beide be⸗ schraͤntt in dem Gedanken, daß sie der wahre Typus der neuen Aufklärung wären Ez ist nicht unwahrscheinlich, daß Lafayette ge⸗ lewes zu Errschtung feines Pariser Comité's angespornt habe. Le⸗ lewel errichtete dafelbe aus völlig obsturen jungen Leuten. Wir haben schon bemerkt, mit welcher Heftigkeit Bem dieses Comit« angegriffen habe. Doch Bem tadelte dasselbe nur hinsichtlich seiner Geld⸗Vetrügereien, feiner Habsucht und seines Nepotismus. Die schwächste Seite desselben ließ Bem unberührt, jene, wenn guch noch bemaäntelte, immer unverschaͤmte Anmaß ung Lelewels, dieses obskure Polen⸗Comité« als Polnische Repraͤsentation zu erklaͤ⸗ ren. Woher hatte Lelewel seine Legitimation erhalten, die⸗— ses Comité zu errichten? woher hätte letzteres seine Voll⸗ macht, die Polnischen Fluͤchtlinge zu revraͤsentiren? Jede Ne⸗ praͤsentation, wenn sie keine Üsurpation seyn soll, setzt eine rechtliche Delegation des repraͤsentirten Theiles voraus. Von wem und wie war diese Delegation erfolgt? Lelewel mit seinem Comité mußte die Autwort därguf schuldig bleiben. Denn hatte auch jener Vater der Klubisten alle fluͤchtige Mitglieder des ehema— ligen Reichstags zu einem Körper zusammengetriehben, so hatten die selben immer nicht einen Reichstag ausmachen können, weil ihnen die gesetzliche Delegation des repraͤsentirten Theils dazu gefehlt haͤtte. Denn nur nach dem constitutionnellen Statut von 1357, nicht aher nach cer Constitution von 1513 war das Militair, als solches, wahl⸗ faͤhig. Hatten daher auch alle fluͤchtige Polnische Militairs und alle flüchtige Civilisten jenes Comité gewaͤhlt, immer waͤre es, in⸗ soweit jene? Wahl nicht rein privatrechtlich und deswegen bloß ver⸗ dͤnlich stattgefunden hatte, ein unrechtlich bestehendes Comité‘ gewesen. Mit Verachtung von den Franzdͤsischen Behdrden behandelt, Idͤste sich dasselbe bald wieder auf. Ein anderes von Dwernicki trat an dessen Stelle. Wer kennt nicht diesen einfachen, schwerfaͤlligen Mann, dessen Fortrait einmal zur Karrikatur auf die leichte Polnische Kavallerie gebraucht wurde, und welcher, nach Spazier, in Volhynien eben so sehr die Weinkeller, als die dortigen Freunde der Nevolution auf= suchte. Offenbar gelangte dieser Mann zur Praͤsidentschaft des neuen Comite's, wie König Saul unter die Propheten. Außer einer höͤchst unbedeutenden Proclamation an die Poln. Fluͤchtlinge, hat auch die⸗ ses Comitè kein Lebenszeichen von sich gegeben. — Sowobl Lelewels als Dwernicki's Comité schienen in mehreren Phrasen Lust zu be— zeugen, sich als eine Rational-Fepräsentation an jusehen und als sol—= che geltend zu machen Dieser Unsinn lam nicht zu seinem vdlli⸗ gen Ausbruch. Dessenungeachtet verdient er zur Aufklärung aller frrigen Meinungen und zur Berichtigung aller falschen Konsequen— zen kurz erwogen zu werden. — Der Reichstag vom Dezember 1830 beruhte zwar auf gesetzlichen Wahlen; indessen war seine Einberu⸗ fung ung setzlich erfolgt und deshalb auch sein Bestand ein durch⸗ aus ungesetznäßiger. Noch mehr war dies mit dem Reichstag von 1336 der Fall, da derselbe nur noch theilweise auf gesetzlichen Wah⸗ len beruhle. Indessen galt auch derselbe, „im revolntionnagiren Wortverstande“ s für einen rechtmaͤßigen Reichstag. Wie gestal⸗ teten sich aber, nachdem das revolutionngire Land wieder in den Besitz seines rechtmäßigen Souverains gelangt war, die Ver⸗ hältnisse der Polnischen Flüchtlinge zu Polen? Wir wollen die⸗ selben nur nach der Ansicht der Revolutionnaire und nach dem Rechte, was sie aufgeslellt haben, beurtheilen. Denn zufolge des durch den Wiener Traktat garantirten Poln. Staatsrechts befanden sil jene Flüchtlinge nur in dem einzigen Verhaͤltniß zu Pelen als mehr oder weniger verschuldete Aufruͤhrer. — Der Nevolutions Reichstag hatte 'in dem Beschluß vom 26. Februar 1851 erklärt, daß „auf den Fall der Unmöglichkeit, die Kammern zu berufen, Zeit und Ort der Versammlung der Kammern durch die Regierung und durch Vermittelung des Praͤsidirenden des Senats und durch den Marschal bestimmt werden sollen.“ Ein anderer Beschluß vom 15. Februar hatte die geringste Volljahl des Reichtags auf 35 Mit⸗ glieder gesiellt. Die Racht vom 13. — 16. August hatte auf die keichstaͤgs-Diskufsionen so nachtheilig eingewirkt, daß man zu kei⸗ nem Enischluß über den Fortbestand des Reichstags gelangen konnte, als die dem General Krukowieckl vom Reichstag gegebene Vol= macht und dessen bekanntes Unterwerfungs Schreiben, so wie die Er= siemung der Stadt den Revolutions-Reichstag plotzlich aufloͤste und jedẽ weitere Verfuͤgung desselben unmoglich machte. Geseht nun, daß nach dem revolutionnairen Gesetz die Fortsetzung des Re⸗ volütions-Reichstages in Zakrozym und Plock wirklich legal ge⸗ wesen wäre, so hatte der Reichstags-Marschall vor dem Uebergang auf die Preußische Graͤnze Krakgu zum Versammlungs-Ort des nächsten legal bestehenden Revolutions⸗-Reichstgges bestimmt Mit bieser revolntionnair-gesetzlichen Weisung hob sich der Revolutions Reichstag von 1831 aüf. Der nene Zusͤcmmentritt desselben in Kra⸗ kan kam aber nicht zu Stande; denn kein einziges, geschweige drei und dreißig Mitglieber konnten sich daselbst versammeln,. Deshalb muß auch“ nach! dem revolutionnairen Gesetz die Aufloͤsung des Revolutions- Reichstages von 1831 immer als legal erfolgt an⸗
esehen werden. Geyen wir die Geschichte der Revolution durch, o finden wir, daß die Constitution von 1815 mit revolutionnairen Mobisteationen als das Staats-Grundgesetz des neuen Revolu— tions Staates rechtstraͤftig angenommen wurde. Selbst nach dem revolutionnairen Recht ken daher die Constitution von 1865 in allen denjenigen Artikeln, die nicht durch den rr , . tag derogirt worden waren, Durch den Beschluß vom 25. Januar 131 des Revolutions Reichstags war aber der ziste Art. dahin ab⸗
ändert worden, daß die sogenannte National Repraͤsentation in en zwei Kammern des Reichstags beruhe. Daher konnten nur piese, nach dem revolutionnairen Gesetz die Nation repraͤsentiren. Die zwei Kammern des Revolutions⸗Reichstags hatten sich aber, wie wir eben gesagt, legal aufgelbst und konnten deshalb nur durch neue Wahlen wieder zusammentreten. Wie konnten dieselben
aber erfolgen,
gen Regierung und unter die Gesetze derselben zuruͤckgekehrt
da die Nation unterdessen zu ihrer gesetz maß i⸗
er , 1112 ,
war? Die revolutionnaire National⸗Reprcsentatisn hatte so mit faktisch und auch revolutionnair - gesetzmaßig aufgehört. Es war fomit eine auch nach dem revolutionnairen Gesetz voͤlli
eyldente Usurpation, wenn Lelewel's oder Qwernicki's Comité si eine National- Reprͤsentation anmaßen wollten. Hinsichtlich der ausgewanderten Fluͤchtlinge konnten sie wohl ein Comité bilden, so wie sie dazu voön allen derselben ohne Ausnahme beauftragt und delegirt worden waren, d. h. ihr Fundament konnte privatrechtlich, aber niemals (selbst nach dem von der Polnischen Revolution ge⸗ schaffenen Recht) staatsrechtlich seyn, nie die Nation, sondern immer nur einzelne Individuen begreifen. Wie absichtlich, wie nur zu diesem Zweck errich et, gaben sich jene Comité«'s alle erdenkliche Muͤhe, die Pol⸗ nischen Fluͤchlinge im Ausland und besonders in Frankreich zu kompro⸗ mittiren Die Ürtheile der Minister in den Franz. Kammern haben ihnen den Stab gebrochen; noch mehr die niedrigen Zaͤntereien un⸗ ter sich, welche sie veranlaßten: so wie die wenigstens vollig unkluge Mission der Polen nach der Schweiz, von welcher, nach Antonini's Schreiben, Dwernicki's Comit? der Mitwisser und wahrscheinlich auch der Urheber war. Das Journal des Dabats sagt in seinem Blatt vom 3ten v. M. noch Folgendes. „Polen bedeckte sich in unsern Augen mit einem blutigen Schleier, als die Niveleurs sich wieder an die Spitze des Rathes stellten und die meuchelmoͤrderischen Umtriebe der Demagogen in den Straßen von Warschau die Ueber⸗ hand gewannen. Jetzt noch wird jeder Polen-Freund durch die Aus—⸗ schweifungen und Gewaltthaͤtigkeiten mehrerer Fluͤchtlinge beleidigt, bie durch ihre grobe Vergessenheit der Rechte der Gastfreunndschäft freiwillig sogar der Wuͤrde des Unglücks entsagten.“ So ruhte sogar noch auf diesen Comité's, nicht wegen ihrer Usurpation der Nationalrepräsentation (denn auf diese achtete Niemand, selbst der leidenschaftliche Bem nicht), sondern, daß sie nach Art der alten Reichstage ein demokratisch souveraines Centrum (der Polnischen Fluͤchtlinge) bilden wollten, das schwere Anathem, welches den Relchstag zum steten Zerstoͤren des von Zeit zu Zeit neuaufbluͤhen—⸗ den Wohlstands von Polen bestimmt hatte Jene Comité's vermoch⸗ ten nicht das allergeringste Gute, nicht die allermindeste Linderung dem Ungluͤck ihrer Landsleute zu schaffen, sondern nur das traurige Gegentheil. Denn ein Keim des Todes — wie die Geschichte be—
weist — lag im Geist der Polnischen Reichs tage“
Frankreich. Paris, 21. Sept. Das Journal de Paris bemerkt uͤber
die Coalitionen der Arbeiter: „Die Zimmerleute verharren seit vier⸗
zehn Tagen in Unthaͤtigkeit, um eine Erhoͤhung des Tagelohns zu ertrotzen. Sie scheinen zwar noch immer von ihren Forderungen nicht abstehen zu wollen, indessen hat ihre Stellung, wenn wir gut unterrichtet sind, den Charakter einer Coalition verloren, so daß ihre Anspruͤche rein persoͤnliche geworden sind. Man ver— sichert, in einer Versammlung der Zimmergesellen sey als Prin⸗ zip anerkannt worden, daß kein Mitglied des Vereins ein Recht besitze, durch Drohungen und Gewaltthäͤtigkeiten diejenigen sei— ner Kameraden, welche fortarbeiten wollten, davon abzuhalten. Dies ist schon ein großer Schritt zu verständigeren Beschluͤssen, wenn man an die Vorfaͤlle denkt, die sich Anfangs zutrugen, wo ein Haufe von Zimmergesellen, oder die sich wenigstens fuͤr solche ausgaben, nach mehreren hiesigen Bauplaͤtzen, ja so— gar nach Versailles zog, um die Arbeiter gewaltsam zu unter— brechen.“
Dem Courrier fran gais zufolge, waͤren zwischen dem Kriegs- und dem Finanz-Minister Mißhelligkeiten uber einen Zuschuß entstanden, den der Erstere zu seinem Budget verlange, der Letztere aber durchaus nicht zahlen wolle.
Dem Temps zufolge wurden von sämmtlichen hiesigen po⸗ litischen Blattern im Juli d. J. 406,423 Exemplare in die De⸗
partements versandt, die sich auf folgende Weise vertheilen: Quotidienneé K 3743 Gazette de France 6703 Renovateur . 913 löl 849 Journal de Paris (mit Einschluß der Frei⸗Exemplare) . K Journal des Débats. . 5900 ö 3810
Temps 1 .
Constitutionnel. S370 (im J. 1830 setzte er 11,288 Exem⸗
plare ab.)
831
507
3509
2686
8311
40,4238 Exemplare. Bei dieser Liste sind die Exemplare, welche von diesen Journa— len hier in der Hauptstadt und deren Weichbilde abgesetzt, oder ins Ausland gesandt werden, nicht mitgerechnet, so daß man bei den meisten ein Drittheil, bei mehreren sogar die Haͤlfte der angegebenen Zahl hinzufuͤgen muß. . Dasselbe Blatt classificirt die Mitglieder der beiden
Kammern ihrem Ursprunge und ihrer politischen Meinung nach in folgender Weise: Von den 257 Pairs gehoͤren
18 der Revolution von 1789,
42 der alten Adel ⸗Aristokratie,
13 den alten Parlamenten,
35 der Verwaltung des Kaiserthums,
57 dem militairischen Geiste des Kaiserthums,
17 dem Hofe, und
76 den Grundsaͤtzen der Restauration an.
257 Deputirten⸗ Kammer: Republikanische und anti⸗dynastische Opposition 25 Puristen der linken Seite (wie Salverte u. Trach) 6 Constitutionnelle Opposition (wie Odilon Barrot, Marschall Clauzel, Mauguin, Merilhou, Lau— rence, Felix Real u. A.) . Unabhängige Neutrale (wie Cen, R on), Unabhängige Ministerielle (Ganneron, Delessert J Ganz Ministerielle (wie Bugeaud, v. Schonen) Minister und neuerlich hochgestiegene Personen Garn, Marte). Reine Doctrinairs (Guizot, Remusat, Dumont, ü Bei Hofe Angestellte (Graf Laborde, Vatout, v. ,, Der Restauration und der Aristokratie Geneigte (wie Royer Collard und Lepelletier d' Aulnay) Legitimisten, oder ihnen doch nahe verwandt (Berryer, Laugier de Chartrouse) . Fehlende . , ,
Journal du Commerce Messager :
Courrier frangais National. ; Tribune
, 6 1 g Dupin, Berenger,
8
im Ganzen 459 Deputirte. Die Gazette de France meldet: „Unser Geschaͤftsfuͤhrer erschien gestern vor dem Instructions-Richter, um wegen der zwei in Beschlag genommenen Nummern unseres Blattes ver⸗
nommen zu werden. In Bezug auf das Schreiben an ? Philipp hat er erklaͤrt, die Gazette habe damit durchaus, zu Haß und Verachtung gegen die Regierung aufreizen, sn bloß einem Prinzen des * es Bourbon in seinem 4 Interesse wie in dem des Landes einen heilsamen Rath len wollen, um der Krisis, in welcher Frankreich sich seit halben Jahrhunderte befindet, ein Ende zu machen. Val Artikel uͤber die Verweigerung solcher Steuern betrifft, di von den wahren Repraͤsentanten der Nation bewilligt ma so hat unser Geschaͤftsfuͤhrer erklaͤrt, das nämliche Print im Jahre 1829 von dem Constitutionnel, dem Courrie gais, dem Journal des Debats und mehreren anderen Bi und im Jahre 1789 durch die National-⸗Vereine aufgestehf vertheidigt worden, und er appellire, in Bezug auf dassehh das Urtheil des Landes.“
Herr Cadet⸗-Gassicourt, der sein Amt als Maire dez gen vierten Bezirks, das er seit der Juli⸗Revolution ver niedergelegt hat, war unter der Restaurgtion einer der sten Gegner der Bourbonen; in den drei Juli, Tagen s in seinem Hause und fast unter dem Feuer der 8 chen Garde die ersten Versammlungen der Pariser ler statt. Unmittelbar nach der Juli-Revolution er den Maire⸗Posten. Bei der furchtbaren Vern der Kirche von Saint-Germain Auxerrois, die sich im 1831 unter dem Ministerium Laffitte zutrug, war es Ha det Gassicourt, auf dessen Befehl das Kreuz von dieser abgenommen wurde. In neuerer Zeit entspannen sich zwisch⸗ und seinem Adjunkten, Herrn Viguier, uͤber eine von den teren verfaßte und unter der National-Garde verbreitet schrift wegen Wiedereroͤffnung der seit jenem Ereignisse senen Kirche Zwistigkeiten, welche einen Zweikampf Beiden veranlaßten, in Folge dessen Herr Viguier seihg schied nahm, und von der Regierung durch einen eintth Posten ain Rechnungshofe entschaͤdigt wurde. Der Nu des Herrn Viguier, Herr Michel, der zum Adjunkten worden ist, ohne daß man Herrn Cadet Gassicourt de seine Meinung befragt hat, war einer der eifrigsten Unte jener Bittschrift des Herrn Viguier und es blieb dem? also nichts uͤbrig, als von seinem Posten abzutreten.
In Nantes hat am 16ten d. M. ein Matrosen⸗Unß stattgefunden. An diesem Tage wurden namlich vor dem gen Tribunale der Prozeß des Capitains Baudrier, Bess bers des Schiffes „Neptun“ verhandelt, dessen Mannsch im Marz d. J. auf der Rhede von St. Domingo geg empoͤrt hatte; die Offiziere des Schiffes wurden damals d Matrosen gemißhandelt und der Capitain, der beinahe Kampfe um sein Leben gekommen ware, toͤdtete einen der terer durch einen Pistolenschuß. Das Erkenntniß des Polizeigerichts von Nantes fiel nun dahin aus, daß de tain im Zustande rechtmaͤßiger Vertheidigung von seinen! Gebrauch gemacht habe, demgemaͤß drei der Aufruͤhrer z einjaͤhrigem, achtmonatlichem und halbjährigem Gefangm urtheilt wurden. Eine Anzahl von Kameraden der Kom ten hatte sich vor dem Tribunale in der Absicht versamme Capitain zu uͤberfallen, sobald er heraustreten wurde. Als nun, von einigen ihm befreundeten Schiffs⸗-Capitainen he aus der Sitzung des Gerichtshofes nach seiner Wohnung kehren wollte, wurde er von den Matrosen, deren einer! ner mit drei Kugeln geladenen Pistole versehen war, ange und ware wahrscheinlich ein Opfer ihrer Rachsucht gent wenn er sich nicht unter dem Schutze seiner Begleiter: nächsten Wachtposten geflüchtet hätte. Die Auftührer n den Posten angreifen, so daß dieser durch ein Pig g Truppen verstärkt werden mußte. Zwölf der Meuteret w verhaftet, und dem Capitain Baudrier gelang es in einer kleidung nach Hause zu entkommen. Einige Detaschemen trouillirten in der Kah, bis die Ruhe sich allmaͤlig wieda stelltie. Tages zuvor war schon ein anderer Offizier des fes „Neptun“ von den Matrosen gemißhandelt worden. den Abend besorgte man eine Emeute; derselbe ging aber voruͤber. Leider haben sich dergleichen Meutereien untn Schiffsvolke seit einigen Monaten öͤfter ereignet; ganz trat mit der Mannschaft des Schiffes „Katinka“ unter den ern von Belleville dieser Fall ein.
Ein Marseiller Blatt klagt daruͤber, daß die Ren mehreren Italiaͤnischen Fluͤchtlingen, namentlich Roͤmern acht bis zehn Monaten keine Unterstuͤtzung mehr auszahlen
Die nach Algier gesandten Commissaire wollten diese nach einem sechstägigen Aufenthalte verlassen und sich nach und Oran begeben; in jeder dieser beiden Staͤdte werden Woche bleiben und dann nach Algier zurückkehren, wos
Monate zu verweilen gedenken.
Nieder lande.
Aus dem Haag, 22. September. Der Genera
— l
nant Janssens und der Contre⸗Abmiral Twent sind in!
dam angekommen.
In einigen Tagen wird hier eine Gemaͤlde-Ausstell oͤffnet werden.
Die Cholera, die sich seit dem 22. Juli zum zweitn in Leyden gezeigt hatte, ist dort nunmehr ganz verschwu
Belgien.
Bruͤssel, 23. Sept. Der hiesige Moniteut folgendes Schreiben aus Antwerpen vom 2lsten d. beschaͤftigte sich eifrig mit der Verstaͤrkung des Doeler als in der vergangenen Nacht ein Durchstich in demsgl nacht wurde; man weiß noch nicht, von wem. Die 6 eine Breite von 12 Metres, und erstreckt sich bis al ahr einen Fuß unter dem Niveau des Wassers, so dasselbe in den Polder des Doel gestuͤrzt, und denselben dings uͤberschwemmt hat. Erst bei Tages-Anbruch, und Urheber dieser verderblichen Operation verschwunden wa wahrte man den Durchstich des Deiches. Man legte Hand an's Werk, und heute Abend um 6 Uhr war di mung schon bis uber das Niveau aufgefuͤhrt, so daß n strömen des Wassers Einhalt gethan worden ist. Gengh zen hat Truppen an Ort und Stelle geschickt, um die! rung eines solchen Unternehmens zu verhindern. Der M Desart befindet sich im Doel, um die Arbeiten zu leiten
Am 20sten d. sind der Koͤnig und die Königin in? getroffen, woselbst Ihre Majestäten einige Tage n werden.
In der gestrigen Sitzung der Repraͤsentanten mer verlangte Herr Desmet naͤhere Aufschluͤsse uͤber erwahnten) Deich ⸗Durchstich. er Minister des erwiederte, daß die Regierung noch nichts Bestimmtes! sen Vorfall erfahren habe. Es wären Truppen abgesqch den, die aber keinen Feind angetroffen hätten. Sobalß
gierung nahere Mittheilungen erhalte, wurde er solche n
tttheilen. Herr Legrelle bemerkte, es sey nicht das erste= en dergleichen Durchstiche bewerkstellig: worde waͤren, mah müsse doch endlich einmal erfahren, ob die tmee, die d Heih kosté dein Lande auch zu etthas niltze. Uebrigens f er, daß der Feind, welcher jene Zerstöͤruͤngen anrichte,
chaben ersetzen muͤsse. Er verlange, daß der Kriegs-Mi— morgen der Kammer nahere Aufschluͤsse gebe. Dieser Vor— wurde, trotz der wiederholten Bemerküͤng des Ministers Innern, daß die Regierung selbst noch nichts Bestinmiteres „und daher keine näheren Aufschluͤsse geben könne, durch mmen⸗Mehrheit angenommen.
Deutsch land. annover, 25. September. Einem in der hiesigen Zei—
enthaltenen Schreiben aus London zufolge, wird die Ab⸗
Sr. K. Hoheit des Herzogs von Cumberland nebst seiner lle aus England gegen Ende dieses Monats stattfinden.
Kassel, 22. Sept. Die Stände⸗Versammlung fuhr am 3. mit der Diskussion uͤber den Rechenschafts-Bericht und die f begruͤndete Aufnahme der von den fruͤhern Staͤnden ein— ten Anklage gegen den Ministerial-Vorstand des Innern
Herr v. Baumbach III. verlas zuerst die Stelle aus
fruͤheren Berichte des permanenten Ausschusses, worin rei Anklage, Punkte der schon anhängigen Klage entwickelt hen, und schloß mit dem Antrage, daß die Versammlung sben beitreten moͤge. Der Landtags-Commissair fand iesem Antrage einen Widerspruch gegen einen fruheren Be—
Spruch des Gerichts abwarten wolle. Es sey jetzt noch so unangemessen, als damals, der Entscheidung des hoͤch— Gerichtshofes vorzugreifen; die Proposition, welche der mer von Seiten der Staats-Regierung in dieser Angele⸗ eit gemacht worden, habe man ja eben aus diesem Grunde lehnt. Herr Ksnig bemerkte hierauf: Jene Proposition nicht deshalb vorlaufig abgelehnt worden, weil die Staͤnde— mmlung sich nicht in die Klage habe einmischen wollen, Im um dieser keinen Nachtheil zuzufuͤgen, um die ruͤck— de Kraft, welche in der Annahme jener haͤtte liegen kön— von der Entscheidung uͤber diese abzuwenden. Er sehe ein, wie durch die Adoption der Anklage in den Lauf des Is eingegriffen werde. Strafe und Freisprechung wuͤrde leinen Punkt geandert, wenn die Versammlung die Anklage äe ihrige erklaͤre. Die Staͤnde haͤtten die Obliegenheit, die sssung zu retten, damit jetzt und in Zukunft Niemand aus ssnn oder mit Absicht sie verletzen, Niemand in ihren Feingreifen koͤnne. Da diese Maßregel also nicht ungezie— ö sey, so frage es sich, ob sie nothwendig erscheine? Diese e muͤsse bejaht werden. Herr v. Verschuer erklaͤrte, daß das zarteste Gewissen sich bei den in der letzten Sitzung sossenen Anklagen beruhigen könne, ohne sich die Verpflich⸗ aufzulegen, auch noch eine schon anhaͤngige wieder zu er— rn. Herr Theiß bemerkte: Wolle die jetzige Staäͤnde— sammlung in den obschwebenden Prozeß eingreifen, was sie im eigenen Namen thun konne, so werde sie, da uͤber das— Vergehen nicht ein doppeltes Straf⸗-Verfahren eingeleitet den könnte, sich dem Schicksale aussetzen, daß ihre gegenwartige e zu voreilig befunden wuͤrde, indem ihr ein anderer Klä— schon zuvorgekommen sey. Erst dann sey sie demnach ein— reiten befugt, wenn bereits entschieden worden, daß uͤber hegenwärtig anhaͤngige Anklage kein Urtheil erfolgen könne. dahin halte er sie dazu nicht für berechtigt. Hr. Wipper— fragte, indem er diese Deduection als in ihrer Grund üsch bezeichnete: ob denn die Landstaͤnde nicht immer die— noralische Person blieben, zumal in der jetzigen Zusammen— „ welche auch formell ausdruͤcklich nur als die Fortsetzung früheren Landtags anerkannt sey? Uebrigens, fügte er hin, sey die Sache ganz einfach. Der permanente Ausschuß zu einer Anklage ermaͤchtigt worden, diese Vollmacht mangelhaft gewesen seyn, wenigstens werde sie von Angeklagten so dargestellt. Dieser Mangel solle jetzt ge— t, die Vollmacht vervollständigt, von der Staͤnde⸗Verfamm— selbst gehandelt werden. Hr. Henkel erklaͤrte sich in Ue— insätimmung mit Hrn. Theiß gegen die Anklage; eben so Erb⸗Marschall Freiherr von Riedesel, dessen Aeußerun— sedoch von einer rauschenden Militair-Musik, die eben am jungs -Lokal voruͤberzog, uͤbertoͤnt wurden. Herr Sch war— berg aͤußerte: Es sey beklagenswerth, den Formen so viel, Sache so wenig Ruͤcksicht widmen zu sehn. Eine Staͤnde— sammlung sey in dem Moment, wo sie eine Anlage habe vo— wollen, aufgeldst worden, bevor sie ihren staͤndigen Ausschuß uiren konnte, und solche direkte Angriffe wolle man unter Form— gen vermeiden. Die Stände⸗Versammlung sey in ihrem ver— denen Zusammentritt stets eine moralische Person; ihre cht, die e Fallung g schuͤtzen, sey eine einige, andauernde, gegenwartige. — Das Resultat dieser Sitzung, wonach die 1 der Anklage beschlossen wurde, haben wir bereis fruͤ— gemeldet.
eimar, 25. Sept. Seine Königliche Hoheit der Groß— bg wird, dem Vernehmen nach, noch einige Zeit in Dres— verweilen; dagegen ist die Frau Großherzogin Kaiserliche eit von Münchengraͤtz in erwuͤnschtem Wohlseyn am Abend Rösten d. M. wieder nach der Sommer-Residenz Belvedere tgekehrt. Der Erb-Großherzog war Seiner Durchlauch— Mütter bis Naumburg entgegengefahren. Vir vernehmen, daß Ihre ah die Frau Herzogin Ida hrem ältesten Prinzen von Mein ingen abgereist und am
n. M .
Bernhard von Weimar, eingetroffen ist, welcher am 1sten
Degleitung des Generals Bagelaer ist Seine Hoheit darauf Aisten d. M. dort wieder abgereist, um auf einem Umwege Ttraßburg, einen Theil der Schweiz, Tyrol und Salzburg, nchen und Stuttgart in die Niederlande zuruͤckkehren. Die hiesige Zeitung berichtet aus Jena: Bie Univer— erhalt sich in ihrem Rufe. Im letzten Halbjahre zaͤhlte sie tudirende, von denen 317 aus den Sachsen-Ernestinischen n 195 aus andern Deutschen Staaten und 23 aus dem 1 waren. Von diesen Juͤnglingen widmeten sich 257 heolo ie, 15 der Rechtskunde, 6tz der Medizin und 56 mn Wissenschaften, welche zum Gebiete der ch l nh che tat gehöͤren. Ueberblickt man den Einfluß, welchen unsere cut nach der weisen Absicht der Durchlauchtigsten Gruͤn— und Lrhalter seit Jahrhunderten auf die geistige Entwicke⸗ * Sachsen wie in ganz Deutschland gehabt, bedenkt man, f kenvoll sie stets ihre Schuld an das Vaterland in dieser ht abgetragen hat, so macht es Freude, wenn man vernimmt, Hin Verirrungen, zu denen sich Einzelne ihrer jugend ieder hatten hinreißen lassen, wieder auf den Weg ein—
d. in Baden-Baden mit Ihrem Gemahl, dem Her⸗
gelenkt wotden ist, auf dem die Universitaͤt allein jenen Ruhm erlangt und jene Achtung zu verdienen gewußt hat. Denn am Schlusse dieses g Hh, konnte ihr weder das Zeuzniß des Fleitzes noch det Ruhe und Ordnung verweigert werden, ohne welche keine wissenschaftlichen Studien moglich sind; eben so we⸗ nig zeigte sich in diesem Zeitraume eine Spur von gesewidrigen Verbindungen. Ob es wahr sey, was gewisse Zeitblaͤtter, die im Interesse der Universttäten aufzutreten glaubten, neuerlich be— haupten wollten, daß solche Verbindungen fruͤher in Jena gedul—
det worden seyen und daß Jedermann darum gewüßt habe —
bleibe dahin gestellt, zumal da wir wohl wissen, welche mißliche Sache es um die sogenannte Notorietaͤt ist. Gewiß aber ist es,
daß die Durchlauchtigsten Erhalter der Universitäͤt einer solchen / Toleranz niemals nachsehen, daß sie vielmehr von ganz anderen
Grundsaͤtzen ausgehen und nicht gesonnen sind, mik ihrem aus— druͤcklichen Willen stillschweigend unterhandeln zu lassen. Beweis ist gegeben worden.
ruhen ausgebrochen war, und diese Auftritte auf Verbindungen
sener Art hinfuͤhrten, wurde von den akademischen Behoͤrden
selbst strenges Gericht gehalten, um durch Straf⸗-Erkenntnisse und polizeiliche Maßregeln die Hoörsäle von Unwuͤrdigen zu reinigen. Vier junge Manner, welche in ihrer Verirrung am weitesten gegangen waren, wurden außerdem noch zu laͤngeren Gefängniß— Strafen verurtheilt. — So stand es, als die verraͤtherischen Un— ternehmungen in Frankfurt 4. M. am 3. April d. J. sich begaben; Ereignisse, welche eine Zeitung und mit ihr sogar ein Volksblatt, wahr—
„der Stunde, daß man näunlich vor jedem weiteren Schritte sheinlich zur Bezeichnung des Slandpünttes sittlicher Wurde,
ein Possenspiel (Farce) nennt. Dieses Possenspiel, wo man den Landfrieden brach, wo man mit Meuchelmord spielte, wo man pflichttreue Krieger banditenartig niederstieß, wo man unter Flintenschuͤssen mit gehacktem Blei die Einwohner zum Aufruhr aufrief und nach der Sturmglocke eilte — dieses Possenspiel, un— erhoͤrt auf Deutscher Erde, veranlaßte die Wiederaufnahme der Untersuchungen, und zwar in einer Richtung, welche erst jetzt gegeben war. Daraus ergab sich, daß noch einige Studirende vormals an Verbindungen mit „praktisch-politischen“ Grund— saͤtzen, wie jene Zeitung sie bezeichnet, Theil genommen hatten und sich noch in Jeng befanden. Sie wurden daher sofort zur Verwahrung an das dazu beauftragte Kriminalgericht zu Eisenach gebracht, wo sie in Folge ihres Eingestaͤndnisses festgehalten wurden. — Daß wir die letztern Vorfaͤlle bis jetzt in der Weimarischen Zeitung nicht beruuͤhrt haben, hat man uns zum Vorwurf gemacht; unser Schweigen — hat man gesagt — haͤtte manche Aeltern noch mehr beunruhigt. Auch wir wissen, was Aelternliebe heißt; aber es ist nicht unseres Amtes, Befuͤrchtungen zu zerstreuen, deren Grund oder Ungrund wir zu beurtheilen nicht berufen sind. Und was befuͤrchteten diese Aeltern? Waren sie hesorgt, daß die Obrigkeit in ein „Possenspiel“ weiter eingreifen möchte, das auf den Untergang aller bürgerlichen Ordnung abzielte? Waren sie besorgt, daß man ihre Sohne, ihre Mündel in „praktisch-politischen“ Uebungen stoͤren mochte? Waren sie be— sorgt, man moöͤchte diesen Juͤnglingen auf geeignete Weise erklaͤ— ren, worin eigentlich die akademische Freiheit bestehe, ob in der Freiheit, zu handeln, wie sie wollen, oder in der Freiheit des Geistes, ab in der Befugniß:- Sitten, Gesetze, oͤffentlichen Frie— den mit Fuͤßen zu treten, oder in der Macht, sich nach eigener Wahl die Felder der Wissenschaften aufzusuchen und darin auf eigene Verantwortung uͤber den Gebrauch dieser Macht sich anzubauen? Nein, das haben die verständigen Aeltern, die Ver— muͤnder, welche die Ihrigen der Universität anvertrauen, nicht befürchtet, sondern gewünscht, sie haben sich stillschweigend das Recht vorbehalten, dies von einer wissenschaftlichen Anstalt zu verlangen, und alle Einschreitungen der polizeilichen und richterlichen Gewalt sind nur Anerkennungen dieses Rechtes. Diese Aeltern und Vormuͤnder wollen, daß ihre Soͤhne und Mündel an der Hand treuer Studien Manner werden, die Hervorragenden ihres Volkes, die Stuͤtzen menschlicher Bildung, edle Werkzeuge des goͤttlichen Willens; aber sie wollen nicht, daß sie die Univer— sitaͤten in Zummelplatze von Katiling's verwandeln, daß hier die Ju— gend, und die Jugend, welcher das Vaterland am hoffnungsvollsten seine Zukunft anvertraut, von Menschen „mit praktisch-politi= schen Grundsaͤtzen“ durch alle Fallstricke des sittlichen Verderbens umfangen werde; sie wollen nicht, daß sie lernen soll, Tugend, Gluͤck und Ehre um schnoͤden Gewinnes ober um eines Phantomes willen gering zu achten und von Stufe zu Stufe zu großeren Verbrechen faͤhig zu werden; sie wolken nicht, daß sie zum Um— sturz des Staates Plane schmiede, ehe sie den Werth seiner Ein— richtungen beurtheilen kann. Wollen aber Aeltern, Vormuͤnder, der Staat, d. h. das Wohl Aller, dies nicht, wie sollten sie Be— sorgnisse hegen, es moͤchte geschehen, was sie wünschen und ver— langen? Nicht wir haben sie also durch unser Schweigen beun— ruhigen können, sondern diejenigen haben es gethan, die durch vorlaute Meinungs-Aeußerungen in offentlichen Blattern das Ur— theil uͤber diese traurigen Erscheinungen irre zu fuͤhren suchen, die, welche Dinge von ernster Bedeutung fuͤr Kinderspiel aus— zugeben sich nicht bedenken und dadurch Mißtrauen gegen Be— höoͤrden erregen, die zur Bewachung der Gesetze verpflichtet sind. Und thun solche öffentliche Blätter das nicht, wenn sie voreilig, ohne vollstaͤndige Einsicht in die Untersuchungen die gegruͤndete Ver— anlassung zu denselben in Zweifel ziehen? Der ruhige, besonnene Inquirent und Richter wird zwar dadurch in seiner eigenen Pruͤ— fung nicht gestoͤrt, aber der weniger bedächtige Zuschauer kann dadurch leicht auf einer Seite in seinen Verirrungen, auf der andern Seite in der vorgefaßten, nicht weniger schädlichen Mei— nung bestaͤrkt werden, daß jeder Student gegenwärtig Verbin— dungen unterhalte und eben deshalb solcher Vertheidiger immer gewiß seyn koͤnne. Will das Deutsche Volk, wie in jenem
WBernh Blatte gesagt wird, will es ernstlich Fur . ie L. sich in Nymwegen auf dem Damofschiffe eingeschifft und ĩ nn, , . Köln, Frankfurt und Heidelberg dorthin begeben! hatte.
narchische Regierungsweise allein fur sich angemessen, so handeln diejenigen gewiß im Geiste dieses Volkes, welche nicht wollen, daß von den Universitäͤten aus Männer von entgegengesetzten Brundsaäͤtzen und entgegengesetzten Bestrebungen zu Aemtern in Staat und Kirche uͤbergehen. ꝛ; Erziehung und Heranbildung der Jugend in Freistaaten sollte der Erziehung und Heranbildung der Jugend in Monarchicen zu Beispiel und Muster dienen.“ ,
Stuttgart, Staufen, ein Ueberbleibsel des Iten Jahrhunderts, in der die Hohenstaufenschen Könige und Kaiser Gott dienten, wenn sie auf ihrem Stamm Schlosse sich aufhielten, genuͤgte der Zahl der Pfarr⸗Genossen nicht mehr. Sie sollte verandert und erweitert werden, als sich vielfache Stimmen erhoben, diese Kirche moͤchte als einziges und letztes Denkmal der Hohenstaufen am Orte ihrer Wiege stehen bleiben. Aber zu arm ist die Gemeinde, um mit Schonung der alten Kirche eine neue auffuͤhren zu lassen. Da entschloß sich der wuͤrdige Pfarrer Keller, den Wunsch der Alterthums-Freunde zur Kenntniß der Königl. Regierung zu bringen, eine neue Kirche zu
nd u . Als im vorigen Winter, sett jener
li 22 2. P eine ei . s 27 96 z ; 8 3. unseligen Nacht vom 23. auf den 33. Dez, eine Reihe von Un, Zehnt-Gesetz, und stimmte über dasselbe im Ganzen ab. Es wurde
Die echte Folgerichtigkeit in der
22, September. Die Kirche des uralten Ortes
bauen und die alte nicht nur unversehrt zu lassen, sondern auch ih Bas uranfaͤngliche Ansehen wieder zu geben, so weit es aus vorhandenen Spuren ermittelt werden kann. Man bat eine Kirchen-Kollekte in saͤmmtlichen evangelischen Kirchen des König⸗ reichs zu gestatten. Freunde der Sache erboten sich zugleich, eine von den Merkwürdigkeiten der klassischen Gegend handelnde Schrift mit lithographischen Abbildungen des Hohenstaufen auf Subscription herauszugeben. Die Königliche Regierung geneh⸗ migte diesen Plan, ünd Se. Königliche Majestät bezeugten Ih⸗ ren Beifall durch ein Geschenk von 2600 Gulden. Bereits ha— ben die Sammlungen den erwuͤnschtesten Fortgang, und man hofft durch die rege Theilnahme aller Stände auch noch die Mit⸗ tel zu erhalten, auf dem Hohenstaufen, der keine Spur seiner Fuͤrsten Wohnung des Alterthums mehr trägt, eine Warte zu errichten. Karlsruhe, 23.
ö Die zweite Kammer be— schloß in ihrer vorgestrigen
Sitzung ihre Berathungen uͤber das
September.
mit Ausnahme von 6 Stimmen (Buhl, Herr, Hoffmann, v. Rotteck, Sander, Sonntag) angenommen.
Frankfurt a. M., 246. Sept. Das hiesige Amtsblatt enthaͤlt folgende polizeiliche Bekanntmachung: „Am letzten Sonn— abend Abend wurde in der Toͤpfer-Gasse allhier ein sogenann⸗ ter Mordschlag (Petarde) gelegt, dessen Explosion das Publi— kum in Unruhe versetzte. Da nun sehr daran gelegen ist, zu ermitteln, von wem jener Mordschlag hingelegt wurde, so wird Derjenige, welcher darüber bestimmte, zur Ueberführung des Thaͤters fuͤhrende Auskunft geben kann, im oͤffentlichen In— teresse hiermit aufgefordert, felbige der unterzeichten Behoͤrde mitzutheilen, und ihm eine Belohnung von zwanzig Reichstha— lern und Verschweigung seines Namens zugesichert. Frankfurt a. M., den 23. September 1833. Polizei⸗-Amt.
Spanien.
Madrid, 12. September. Der König setzt nunmehr seine Spazierfahrten in Begleitung der Königin täglich fort.
Die Nachrichten aus Andalusien aber die Cholera lauten noch immer unguͤnstig; in Avamonte scheint sie zwar in Abneh⸗ men zu seyn, in Sevilla hingegen ist sie noch in aufsteigender Bewegung. Saͤmmtliche mit den letzten Posten aus Andalusien gekommene Reisende muͤssen in der Naͤhe der Hauptstadt in dem Dorfe Angeles, zwei Stunden von hier, eine Ftägige Quaran— taine halten. In Cordova soll eine ordentliche Quarantaine⸗An⸗ stalt fuͤr die als dem Suͤden kommenden Passagiere errichtet werden. Die Behoöoͤrden von Sevilla haben, mit Ausnahme des Kriminal-Gerichts, die Stadt seit dem Ausbruche der Cholerg verlassen.
Inland.
Berlin, 28. Sept. Die Königsberger Zeitung meldet aus Memel vom 16.8. M.: „Das Kaiserl. Russische Caporsche Jaͤger⸗ Regiment, welches zur Ausfuhrung einiger Arbeiten an der Landes-Graänze in Garsden steht, und in diesen Tagen von dem interimistisch kommandirenden General des 1sten Armee-Corps, General-Lieutenant von Golowin, gemustert ward, feierte nach beendigter Musterung sein Regiments⸗Fest. Die Neugierde, ein hier seltenes militairisches Schauspiel zu sehen, lockte auch eine große Anzahl der Bewohner Memels nach Garsden, um dort der Revue des 4000 Mann starken Regiments beizuwohnen. Zur Feier des Festes hatte das Ofsizier-Corps des Regiments in dem herrschaftlichen Wohn-Gebaäͤude zu Garsden einen Ball veranstaltet, wozu eine große Zahl der hiesigen Honoratioren eingeladen war. Ein vor dem Schlosse zu Garsden auf einem großen freien Platze angebrachtes Transparent zeigte, von Hun— derten von Lampen erhellt, die verschlungenen Namenszuͤge un— seres allgeliebten Koͤnigs und Sr. Masestät des Kaisers von Rußland, uͤber welchen der Preußische und Russische Adler mit der Inschrift „Alliance“ angebracht waren. Diese Aufmerksam— keit uͤberraschte alle anwesenden Preußen auf das Angenehmste, und die Nacht ward eben so durch den elegant arrangirten Ball, als durch die Zuvorkommenheit und Freundlichkeit der anwesen— den Generalität und des Regiments-Commandeurs, Obersten von Bodisco, der als Wirth Alles hervorsuchte, um seinen Gaͤsten jede Aufmerksamkeit zu erzeigen, gekürzt.“
— Der General der Infanterie und kommandirende Gene— ral des 7ten Armee ⸗Corps, Freiherr von Muͤffling, ist am 24 sten d. M. von Muͤnster in Düsseldorf zur, Inspectton der dorti— gen Truppen eingetroffen, und wollte nach einem dreitägigen Aufenthalte die Reise nach Wesel fortsetzen.
— Laut Nachrichten aus dem Herzogthume Posen ist die Nachfrage nach Wolle in dieser Provinz noch immer sehr bedeu— tend. Obgleich die Kaufleute fuͤr die Wolle des kuͤnftigen Jah res schon jetzt! mehr bieten, als sie in diesem Augenblicke gilt, so halten die Schaferei-Besitzer doch mit dem Verkause zurück, eingedenk der Nachtheile, die das zu frühzeitige Losschlagen der Wolle in diesem Jahre fuͤr sie herbeigefuͤhrt hat.
k er li u e r hör s e Den 28. September 1833.
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