ten vernichtet oder zuruͤckgebracht worden. Auch wird es ei⸗ aer Tage noch bedürfen, um das in den Polder vom Dol Üüͤbergetretene Wasser wieder herauszuschaffen. — Dieses is das zKesultat jenes Ereignisses, dessen Ursache noch nicht bekannt il. Ver General Buzen hatte am 2isten den Kommandanten des Forts Liefkenshock ersucht, das Wasser der an diesem Tage eintre⸗ tenden Fluth nicht in das uͤberschweinmte Land und diefes Fort ein⸗ dringen zu lassen, damit die Arbeiten an dem Gegendeich leichter vollendet werden könnten; aber dieser Kommandant gewährte das Gesuch nicht, und anstatt seine Schleusen geschlossen zu lassen, be—⸗ fahl er vielmehr, sie zu dffnen, wodurch das Wasser um 13 Centi— Uätres stieg. Man antwortete, daß der Hber-Befehlshaber der Forts diese Frage nicht entscheiden konne und sich erst Befehle aus dem Haag einholen müsse. Auch hat es sich erwiesen, daß die Holländer an Abend des 2hsten dieses Monats, einige Stunden vor dem Durchbruch des Deichs, das üeberschwemmungs-Wasser um 8 Cen— timatres über sein gewöhnliches Niveau erhöhten. Ich habe eine Untersuchung einleiten lassen, um zu erfahren, welche? Ursache man dieses Unheil zuzuschreiben habe, und bis zu gehdriger Ermitte— lung der Thatsachen wird die Kammer die Beweggründe zu wuͤr⸗ digen wissen, die es mir noch nicht erlauben, den Argwohn auszu— sprechen, welchen dieses Ereigniß erregt hat. So viel ist schon ge—⸗ wiß , daß der Kommandant des Forts Liefkenshoek sich geweigert hat, in das Gesuch zu willigen, welches der (General Buzen an ihn richtete, indem er sich darauf berief, daß er vorerst im Haag um Befehle nachsuchen muͤsse. Als der Ober-Befehlshaber der Forts Lillo und Liefkenshoek in den ersten Tagen des Monats Juni nach der Ratificirung des Londoner Vertrages vom 21. Mai den Wunsch 4ußerte, daß die Graͤnzlinien dieser beiden Forts festgesetzt werden möchten, damit man daruͤber eins werde, auf welchen Deichen der Garnison dieser Forts der Zutritt gestattet sey, um Reibungen der Art zu vermeiden, wie sie mit unseren Posten stattgefunden hatten, lam nan mündlich uͤberein, daß von beiden Seiten Graͤnzpfaͤhle gesteckt werden sollten, und der Deich des Doel (eben der, welcher durchbrochen worden, und der eine senkrechte Linie gegen den gro · ßen Schelde- Yeich bildet) befand sich außerhalb der Graͤnzlinien, welche der Holldͤndischen Garnison des Forts Liefkenshoek gesteckt wurden; also durfte sie diesem Deich sich nicht nähern, und unsere im Vorfe Qoel kantonnirenden Truppen mußten so postirt werden, daß sie dieselbe beaufsichtigen konnten. Nach Abschluß dieses Ver—
gleichs zogen wir einen Theil der Truppen zurück, die wir auf dem;
linken Scheldes Ufer hatten, und ließen nur Beobachtungs-Posten dort stehen. Der im Dorfe Doel aufgestellte sollte den Beich be— wachen, von dessen Durchbruch die Rede ist. Die untersuchung wird zeigen, was der mit dieser Wacht beauftragte Posten zu berichten hat. Dem Eifer und der Hingebung der funf Infanterie⸗Compag— een, welche der Befehlshaber der auf dem listken ufer stehenden Truppen am Morgen des 2tsten zu sammeln vermochte, und der Ankunft einer Compagnie Sapeur-Mineurs ist die schnelle Wieder⸗ herstellung des Gegendeiches zu verdanken. Ihr Benehmen verdient das groͤßte Lob. Der General Buzen hat die größte Thaͤtigkeit ent⸗ wickelt und neue Truppen abgesandt, um den ganzen umkreis des uber— schwemmten Gebiets, das sich uͤber 70900 Matres hin erstreckt, aufs srengste zu bewachen. Es ist unumgaͤnglich, daß die Verwaltung der Bruͤcken und Chausszen diese Gegendeiche an einigen Orten ver= staͤrken lassen muß, damit dieselben dem Andrang des Ueberschwem⸗ mungs⸗Wassers bei Sturm und Unwetter Widerstand leisten. Der Durchbruch dieses Deichs und die Ueberschwemmung des Pol⸗ ders Doel, die, darauf folgen mußte, vermehren keineswegs et⸗ wa die Vertheidigungsmittel des Forts Liefkenshoek, und man mußte daher dieses Faktum der reinen Boöswilligkeit zuschreiben, wenn es nicht durch einen bloßen Zufall veranlaßt worden ist. Dies wird sich aus der von mir angeordneten üntersuchung ergeben, die der General Buzen einzuleiten fortfahrt, um Alles zu sammeln, was zu einem sicheren Aufschlusse führen kann.“
Die Feier der September-Tage hat gestern durch Musik— Auffuͤhrungen, so wie durch mehrere in den Vorstaͤdten angeord⸗ nete Volks-Belustigungen begonnen. Heute wird in der St. Gu— dula⸗Kirche ein Trauer⸗-Gottesdienst zum Andenken der Gebliebe— nen stattfinden. (Siehe unten.)
Gestern ist die diessährige Kunst-Ausstellung eroͤffnet worden, die sich durch eine Reihe trefflich ausgefuͤhrter Gemaͤlde auszeich— nen soll. Außer den Belgischen Malern Wappers, Verboekho— ven und Geefs haben auch Martin aus London und Gudin in Paris, so wie mehrere andere auslaͤndische Maler, Werke zur Kunst⸗-Ausstellung geliefert.
Bruͤssel, 25. Sept. Bei dem Trauer Gottesdienste, welcher gestern in der St. Gudula⸗-Kirche stattgefunden, bemerkte man auf dem Chor, auf welchem sich die Mitglieder beider Kammern befanden, auch den Englischen Minister Herrn Char— les Grant, das Parlaments-Mitglied Herrn Joseph Hume und den bekannten Schriftsteller hr. Bowring. Um 111 Uhr er⸗ schienen der Koͤnig und die Koͤnigin in der Kirche, wo zunaͤchst das Requiem unter der Direction des Herrn Fetis ausgefuhrt wurde. Nach Beendigung des Gottesdienstes setzte sich der Zug, der sich nach dem Martyrer-Platze begab, folgendermaßen in Bewegung: ein Detaschement der Buͤrger-Garde zu Pferde; das Musik-Corps der Buͤrger-Garde von Alost; die im Septem⸗ ber verwundeten Maͤnner; die Geistlichkeit; der Konig und die Koͤnigin in einem sechsspaͤnnigen Wagen; der Koͤnigl. Hofstaat; die Mitglieder beider Kammern; die Minister; der Cassations⸗ hof; die Ober-Rechnungs-Kammer; der Militair⸗Ober⸗Ge⸗ richtshof; der Appellationshof; der Gouverneur der Provinz und die Deputation der Stände; die Generalstabe der Buͤrger⸗ Garde und des Heeres; die Handels— und andere Tribunale erster Instanz; das Municipal-Corps; die Kommission fur Na— rional-Unterstuͤtzungen und Belohnungen und ein Detaschement Guiden. Dem Zuge schlossen sich auch noch Sir George Ha— milton und der zweite Britische Legations-Secretair an. Der Franzbsische Gesandte war nicht zugegen, was jedoch nur dem zufaͤlligen Umstande beigemessen wird, daß es in Abwesenheit bes Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten ad interim, Grafen von Merode, uͤbersehen worden ist, dem diplomatischen Corps die gewohnlichen Einladungen zu uͤbersenden.
ö .
Dresden, 25. Sept. Die erste Kammer, beschaͤftigte sich in ihrer Sitzung vom 18ten d. mit dem Deputations-Bericht über die Bearbeitung eines neuen Grundsteuer-Systems und die Aufhebung der bisher bestandenen Real— Befreiungen. Der Referent, Reiche-Eisenstuck, nachdem er in der Einlei⸗ tung des von ihm verlesenen Berichts auf die Wichtigkeit dieses Gegenstandes fuͤr das kuͤnftige Staatsleben aufmerksam gemacht, bemerkte, wie hier kein Gesetz Entwurf vorliege, sondern wie es Berathungen uber allgemeine Prinzip-Fragen gelte, aus wel⸗ chen sich erst ein Gutachten der Kammer bilden solle, damit, nach erfolgtem Einverstaͤndniß mit der andern Kammer und der Ne— gierung, wiederum ein Gesetz daraus hervorgehen koͤnne. Der Präsident äußerte bei Eröffnung der allgemeinen Berathung: Es komme zunächst darauf an, welchen Zweck man mit der Einfuͤh⸗ rung eines neuen Grundbesteuerungs⸗Systems verbinde. Fruͤher habe man die Ansicht gehabt, solches nur fuͤr die Aufbringung neuer und erhöͤheter Bedürfnisse zu benutzen, und in solchem Falle erscheine die Sache minder dringend und wichtig, zumal da man hoffen duͤrfe, durch den Anschluß an ein groͤßeres Zoll-System Ersparnisse bei den Grundsteuern zu erzielen. Gehe man aber in die Sache tiefer ein, erwäge man besonders die Verhaͤltnisse, wie sie sich
1120 in der neuern Zeit gestaltet, beabsichtige man zugleich eine verhaͤlt— nißmaͤßige Heranziehung der bisherigen Steuer- Freien und eine Steuer⸗Rectification uͤberhaupt, so erfordere dies die Anwen— dung bedeutender Mittel. Es handele sich um eine Methode zur moͤglichst genauen Ermittelung der Kraͤfte des Grund⸗Eigen⸗ thums, und um dies bei jedem einzelnen Grundstuͤcke zu finden, sey eine Ermittelung der Groͤße und der Ertragsfaͤhigkeit uner— laͤßlich nothwendig. Wie diese also bewerkstelligt werden koͤnne, dies sey Gegenstand der gegenwärtigen Berathung, und es muͤsse ein in seinen Grundlagen wohl begruͤndetes, hoͤchst einfaches System aufgestellt werden, wenn es laͤngere Zeit ohne Haupt-Umarbeitung brauchbar bleiben solle. — Wan ging hierauf zur speciellen Berathung dieses Gegenstandes uber. Der Deputations,-Bericht verbreitete sich zuvoͤrderst uͤber die, Behufs des neuen Grundsteuer-Systems vorzunehmende Vermessung des Landes, und stellte als Prinzip auf, daß eine, und zwar moͤg— lichst zuverlässige Bestimmung des Flaͤchen-Inhalts bei Begruͤn⸗ dung eines neuen Abgaben-Systems ein unerlaͤßliches Beduͤrfniß sey. Hinsichtlich der dabei zu befolgenden Methode erklaͤrte die Deputation diejenige fuͤr die vorzuͤglichste, die auf einer 56kono— mischen Haupt- und Spezial-Vermessung des Landes und auf trigonometrischen Nutz-Entwurf gegruͤndet und in eine unter sich zusammenhaͤngende Ehartirung gebracht wuͤrde. Pi. Groß—⸗ mann bemerkte: Die Gruͤnde fur diese Vermessungs-Art schie⸗ nen ihm so klar und uͤberzeugend zu seyn, daß er sie in theore⸗ tischer Hinsicht fuͤr unwiderlegbar halte. Es gelte nicht einer oberflächlichen, sondern einer gruͤndlichen, wissenschaftlich basir⸗ ten Vermessung des Landes, als ein Denkmal fuͤr alle kuͤnftigen Zeiten, es gelte einer solchen Darstellung der Verhaͤltnisse Einzelner, wodurch nicht bloß Streitigkeiten besei⸗ tigt, oder die Basis der Entscheidung dargeboten, sondern auch noch viele andere nicht unwichtige Nebenzwecke mit erreicht wer— den konnten. Diese Vortheile wuͤrden nach seiner Ueberzeugung nur durch diese Methode erreicht; allein zur praktischen Ausfuͤh⸗
rung werde ein Zeit-Aufwand von 10 Jahren erfordert, und so die Sache auf ein Menschen-Alter hinausgedehnt, weil man kaum mit Gewißheit zehn Jahre lang Ruhe und Frieden erwarten
dürfe, und so vielleicht Geld und Zeit unnuͤtz verschwendet hatte.
Es duͤnke ihm also unbedingt nothwendig, einen Weg der moög—
lichst groͤßten Beschleunigung in der Vermessung ausfindig zu machen. Dazu wurde aber besonders eine Vermehrung des Ver— messungs⸗Personals dienen. — Mehrere Mitglieder stimmten die— ser Ansicht bei. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen.
Dresden, 27. Sept. Nachdem Se. Koͤnigl. Majestaͤt und des Prinzen Mitregenten Koͤnigl. Hoheit die in der Um— gegend von Oschatz und Muͤgeln kantonnirenden Truppen, aus der Reiter-Brigade, der Infanterie-Brigade Bevilaqua, einer reitenden und einer Fuß⸗Batterie bestehend, die Revue hatten pas— siren lassen, haben Allerhoͤchstdieselben folgenden Armee-Befehl
erlassen: Armee-Befehl.
„Se. Koͤnigl. Majestaͤt und Se. Königl. Hoheit der Prinz Mitregent haben bei der am 2zsten dieses Monats uber die be! Oschatz versammelten Truppen abgehaltenen Revue mit beson⸗ derm Wohlgefallen die vorzuͤgliche Haltung der Truppen, ihre Fertigkeit im Manoͤvriren und den ausgezeichnet guten Zustand der Pferde bemerkt, und bezeigen deshalb andurch dem koͤmman— direnden General⸗Lieutenant, den Brigadiers und Commandeurs, so wie saͤmmtlichen Offizieren und Mannschaften Allerhoͤchst- und Hoͤchstihre vollkommenste Zufriedenheit.“
Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen⸗ Weimar hat, aus Schlesien kommend, in Herrnhut mit Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Prinzessin Augusta von Sachsen, die auf ihrer Reise nach Zittau und Fischbach zum Besuche bei dem Prinzen Wil— helm dort eingetroffen war, das Fruͤhstuͤck genommen. Vor— gestern fruͤh geruhten Se. K. H. die Gemälde-Gallerie nach ihrer jetzigen weit vollkommeneren Einrichtung und die akademi— sche Ausstellung auf der Bruͤhlschen Terrasse in Augenschein zu nehmen, worauf Sie nach Pillnitz zur Tafel bei Sr. Masjestät dem Koͤnige fuhren, nach der Tafel die neue Schloß-Kapelle und in derselben die Fresko-Gemaͤlde von Professor Vogel betrachte— ten, die Villa des Prinzen Friedrich besuchten und Abends der Italiäͤnischen Oper „Cenerentola“„“ beiwohnten, wo besonders Dlle. Maschinka Schneider als Aschenbrödel und Zezi als Dan— dini sich auszeichneten.
Munchen, 21. Sept. Bayersche Blätter melden nun ebenfalls: „Nachrichten aus Berchtesgaden zufolge, werden sich 2. . 6 „gn, n, 6 Ihre Majestäͤten der Köͤnig und die Koͤnigin und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Mathilde nach Linz begeben, und daselbst mit Ihre Königl. Maj. dem Kaiser und der Kaiserin von Oe— sterreich zusammentreffen.“ ᷣ ;
Ihre Masestaͤt die Königin Karoline, Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin Max in Bayern, und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Bayern, reisten gestern nach Tegernsee ab.
Stuttgart, 2s. September. Bei den gestrigen Berathun⸗ gen uber das Budget des Kriegs-Ministeriums beantragte der Abgeordnete Pfleiderer nachträglich, als Ersparniß durch Be⸗ urlaubungen bei der Infanterie statt der in der letzten Sitzung berechneten und verworfenen 11,090 Fl., nun 8,000 Fl. von dem Etat abzuziehen. Der Antrag wurde unterstuͤtzt, obwohl sich der Kriegs-Minister lebhaft dagegen erklaͤrte. Nach langer Debatte beschloß endlich die Kammer mit 44 Stimmen gegen 42, den beantragten Abzug von jaͤhrlichen 8000 Fl. bei der Infanterie nachtraͤglich zu machen. Der Kriegs-Minister erklaͤrte hierauf zu Protokoll, daß es ihm unmöglich seyn werde, diese Ersparniß zu bewirken. Bei den folgenden Rubriken wurden ebenfalls meh— rere Summen in den Etats⸗-Saͤtzen gestrichen.
Dem Abgeordneten des Ober-Amts-Bezirks Rottweil, Pro— fessor Pflanz. ist gestern, als Zeichen der Anerkennung ' seiner staͤndischen Wirksamkeit, das Diplom als Buͤrger der Stadt Rottweil durch eine Deputation, bestehend aus dem dortigen Stadt⸗Schultheißen, einem Mitgliede des Stadt⸗Raths und einem Mitgliede des Buͤrger⸗-Ausschusses, uͤberreicht worden.
Frankfurt a. M., 26. Sept. Der Senat der hiesigen freien Stadt hat den Herrn Ferdinand Glogau zu deren Konsul in Moskau ernannt.
Oesterreich.
Wien, 25. Sept, Se. Majestät der Kaiser haben mehre⸗ ren, theils zum Gefolge Sr. Majestaͤt des Kaisers von Nuß⸗ land und theils zum Russischen diplomatischen Corps gehoͤrigen Individuen die Decoration des Oesterreichischen Kaiserlichen Leo— pold-Ordens verliehen; und zwar haben der Vice-Admiral Fuͤrst von Mentschikoff das Großkreuz, der Oberst Fuͤrst Suwaroff das Commandeur-Kreuz, und der Hofrath von Kudriaffsky, so wie der Kammerjunker Graf Kriptowiez und der Hofrath von Gervais, das Ritter⸗Kreuz erhalten. !
Seit einiger Zeit befinden sich hier der Franzoͤsische Dichter,
Herr Alphonse de Lamartine, der aus dem Orient zur ist und Herr Professor Raupach aus Berlin.
Prag, 25. Sept. Laut Eroͤffnung des Oberst⸗ Kyn Grafen von Czernin haben Se. Majestaͤt der Kaiser daß die Praͤmien-Vertheilung fuͤr die Gewerbe⸗ Ausstes⸗ Jahres 183 in dem großen Spanischen Saale der Kaiserl. Hofburg abgehalten werde. Diese zur Wuͤr dig Ermunterung des vaterlaͤndischen Gewerbfleißes bestimm tional-Feier wird demgemaͤß am 4. Oktober, als dem feste Sr. Majestäͤt des Kaisers, in dem genannten Sanst Uhr Vormittags, in Gegenwart des Oberst-Burggrafen in tektors des Vereins, der Behoͤrden der oͤffentlichen Insiln der Vereins-Mitglieder des Buͤrger- Handels und Genn des stattfinden und daruͤber ein gedruckter Bericht alls⸗ werden.
Schweiz.
Zurich, 22. September. Der Vorort hat so Rundschreiben an das diplomatische Personal der Sch Auslande erlassen, welches folgendermaßen beginnt:;
„Zuͤrich, 153. September. Der eidgendssische Vorort j durch die schiefe Beurtheilung der offentlichen Angelegenn der Schweiz, so wie durch die entstellten Berichte leidensch Berichterstatter, wodurch im Auslande eine klare An Schweizerischen Verhaͤltnisse mannigfach gerruͤbt wird, ug
die nachstehende gedraͤngte Darstelluüng dleser Verhaͤltnis⸗
mit dem Auftrage zugehen zu lassen, durch dieselbe, da, wo n wendig seyn sollte, irrige und einseitige Urtheile zu bericht die oͤffentliche Meinung uͤber den wahren Sachverhalt af Die Ereignisse der letzten Jahre hatten in verschichenen der Schweiz Zustaͤnde herbeigeführt, welche im all gemein esse des Bundes dringend einer Regulirung bedurften; welche mit den Absichten und Bestrebungen der Bundez‘ keinesweges im Einklange standen, die aber als vollendet 2 nicht außer Acht gesetzt noch viel weniger geleugnet wer
ten, sondern die vielmehr durch die Natur der Verumst um großer Verwirrung vorzubeugen, Anerkennungen gefon
ben. So hatte sich unter den Bürgern der Kantone Echm Basel eine faktische Trennung unter gesonderter Verwalt⸗ bildet, welche die Tagsatzung 6 eine Wiederhersielung de heren Verhaͤltnisse um so weniger aufheben konnte, als einer Kanton Schwyz die fruͤher garantirte vorgebliche Verfassung vn zustaͤndigen Behoͤrde ausgegangen war, und anderer sets m Basel die vom Bunde gewaͤhrleistete Verfassung durch die vet gemaͤßen Behörden dieses Kantons bel Anlaß als diefelben de ren Theile ihrer Kommittenten die Verwaltung entzogen he sehr wesentlichen Punkten foͤrmlich umgestoßen worden j kam es dahin, daß die Tagsatzung, wenn sie die einer Tro
jenen Kantonen in jeder Beziehung vorzuͤglichere Rekonsf derselben durch Anwendung der Waffen⸗Gewaln nicht ausfuͤhren den beistehenden faktischen Verhaͤltnisseen die für Bewahrun licher Ruhe und Ordnung unentbehrliche innere Haltung din Anerkennung verleihen mußte. Glaubt aber die uͤßer oiccem heit der Kantone in der Anerkennung eines vorhandenen jf Uebels der faktischen Trennung zweier Kantone in zwei abgt Gemeinwesen, zu dessen Behinderung ihr moralifcher Eil als unzureichend bewahrt hatte, eine geeignete Maßregel zu sen, um dem weit groͤßeren Uebel der ÄAngkchie vorzubeugen, der laͤngern Fortdauer unausgemittelter Verhältnisse in den nen Schwyz und Basel nothwendig haͤtte entstehen muͤssen; nutzte hinwieder eine Minderheit der Kantone, vornehmlich g
mit der Tagsatzung unzufriedenen Theilen der beiden in si
theilten Kantone Schwyß und Basel gebildet, die som erkannte Trennung als ein Mittel, um den Wirren in de e eine größere Bedeutung zu verleihen und den Wid erstand gey oberste Bundes⸗Behdrde auf eine ganz unzweidentigt Went jj zu organisiren. Bundes⸗Vertrags aus den Gesandten der XXII eidgenoͤssischen besteht, und die Angelegenheiten des Bundes zu besorgen hat, die Gesandten einiger Kantone nicht nur beharrlich autzgelsl sondern es haben sich dieselben noch zudem in einer gesonderte sammlung, der sogenannten Sarner Konferenz, zusammengetheh der förmlich konstituirten Tagsatzung jebe Anerkennung bern sie verzichteten somit von vorne herein auf eine jede leg ale Manic ihrer von der Mehrheit abweichenden Ansichten, indem ein solchel festation nur in der Tagsatzung selbst haͤtte stattfinden konnen un Durch Stiftung ihrer Seperat⸗Verbindung war aber der 9 der Schweizerischen Eidgenossenschaft besonders darum gen weil der offenkundige Zweck dieser Verbindung Widerstand foͤrmlich in Kraft erwachsene Tagsatzungs⸗Beschklüfft ganzlich sturz dieser Beschluͤsse war, ein Benehmen, mehr als ein n geeignet, einer allfaͤlligen Reaction gegen die bestehende On der Dinge, möchte dieselbe aus dem Innern der Eidgenossen oder von dem Auslande ausgehen, sowohl im Herzen der als auf sehr wichtigen Graͤnzpunkten einen festen Stuͤtzym verleihen. Von dem Umfang und den Folgen eines solchen Gi bringenden Verhaͤltnisses durchdrungen, haben die Bundes den das Moͤgliche gethan, um eine freundschaftliche Verstön der getrennten Buͤndes⸗-Glieder zu erzielen und schon sie diesem Ziele nahe zu seyn. Am 35. August haͤtte lich zu diesem Zwecke ein Zusammentritt einer aus ordneten aller Kantone bestehenden Konferenz in Zuͤrsch finden sollen, als auf eine beispiellose Weise' am 1. In Landfriede bei Kuüͤßnacht im Kanton Schwyz gebrochen ist. Oieser Landfriede, d. h, das unterlassen von Thaͤtlichkt der Art, wodurch der faktische Zustand auf irgend welche Ke dem einen oder anderen Theil einseitig oder eigenmächtz wurde, war seit zwei Jahren durch die Tagsatzung, vin Schlußnahmen, an welchen die Gesandten allen Kantone, ll jenigen der zur sogenannten Sarner Konferenz getretenen ausdruͤcklich Theil genommen hatten, zu wiederholten Malch ten worden. Seine Verletzung von Seiten der dissenttrend tone, zumal gegen diejenigen Theile der getrennten Stände und Basel, welche die Autoritaͤt der Tagsatzung im Wid mit den anderen Theilen anerkannt hatten, mußte um so nen fuͤr die ganze Schweiz Gefahr bringenden Kriegs Zustan beifuͤhren, als der erste Landfricdens- Bruch von dem? namlich ausgegangen ist, an welchem die Abgeordneten jener disshh Kantone in offenbarem Widerspruch mit den bundesqemaͤßch! den getaget haben, und als die in eidgendfsischem! gegen eine solche Unthat im Augenblicke der Vollführung an ten Verwahrungen mit heispielloser Frechheit verhöhnt worn Die Tagsatzung, durch den Bundes-Vertrag ausdrücklich het alle erforderliche Maßregeln fuͤr die innere und aͤu ßere Eb der Eidgenossenschaft zu treffen, ist in Mitte so unerhört. nisse mit aller Kraft eingeschritten. Ihr ausschließliches, lu stes Streben ging dahin? erhaben uͤber dem Treiben der Ma dem In und Ausland jede mogliche Gewaͤhrleistung zu geh! sie die Herstellung von Ruhe und Friede in dem ganzen des Schweizer⸗Gebiets und die Aufrechthaltung der dollst and samkeit der bundesgemaäßen Gewalten um jeben Preis, selßs Gefahr hin, von kürzsichtigen oder leidenschaftlichen Mensth kannt, verleumdet zu werden, bezwecke. Sie hat daher am 9 eine betrachtliche Zahl Milizen unter die Waffen gerufen in Allem die militairische Besetzung des Bezirks Küßnacht, in ne die Truppen des Kantons Schwygs Inneres Lan, unt Abyberg eingedrungen waren, durch die erste Sivisson de des⸗-Heeres angeordnet. Eben so wurde am 1. August,
in il blutigen Ereignisse im Kanton Basel, die Wiederherstellun . selbst auf solche Weise gebrochenen Landfriedens beschlosen diesem Ende eine zweite Division eldgenossischer Trin pen i Kanton verlegt, welche am 5. August den gemessenen Hefe
Von der Tagsatzung namlich, welche gemi
altzen Kanton Bagsel, Stadt wie Landschaft zu besetzen. Hin⸗ ) wurde die militairische Occupation des ganzen Kantons , am 6. August, und die nicht laͤngere n unter imen „Sarner Konferenz, bestandenen Separat-Verbindung lt der eidgendssischen Bundes⸗Behdrde in offenbarem Wider? ' stchenden drei ganzen und zwes halben Kantone, am 17. Au- sörn lich ausgesprochen; dabei ist die langere Theilnahme ein⸗ Staͤnde an einer solchen Verbindung als Verletzung beschwo⸗ Bundes ⸗ Pflichten gegen die Eidgenossenschaft erklaͤrt und es dieselben fuͤr jedes laͤngere Beharren in einer solchen eswihrlgen Stellung verantwortlich gemacht worden. Dem al sgesprochenen entschiedenen Willen der Tagsatzung, Friede und Ordnung in der gesammten Eidgenos⸗
aft Dhauernd zu sichern, haben alle dissentirenden Staͤnde und nach entsprochen, denn es tagten die Gesandten von y Innerland schon am 19. August, diejenigen von Basel tihell am 25. August, diejenigen von Unterwalden Nid und Ob Wald am 26. August, jene endlich von Uri am 39. Auqust in hatte der Tagsatzung, leisteten nach dem erklaͤrten Zurcktritt er soo nannten Sarner Konferenz den vorgeschriebenen Bundes und nähmen fortan an den Verhandlungen der Bundes⸗ Ver⸗ lung pflichtgemaͤßen Antheil.“ — Es wird sodann das Verfah—
regeln erwahnt, welche die letztere, in Bezug auf jenen Stand hitglied der Eidgenossenschaft ergreifen zu muͤssen geglaubt hat, über die am 19. September erfolgte Beschickung der Tag⸗ von Seiten Neuchatels berichtet, worauf es weiter heißt: urch die letztere Thatsache befinden sich demnach die Ge— schasten aller All eidgendssischen Staͤnde wieder bun— maß in der Tagsatzung versammelt, und es ist dies ge⸗ das angemessenste Mittel, der mit Nachdruck wieder hergestell⸗ rönung der Dinge bleibende Dauer zu verleiben. Wahrend er erfolgreicher Bestrebung für Behauptung und Durchfuhrung undesgerndͤßen Wirksamkeit der Tagsatzung inner den Marken Eidgenossenschaft hat aber diese letztere die Zustaͤnde in den Kan⸗ Schwyz und Basel, als Haupt Ursache der letzten bedauerli— Ereignisse, fortwaͤhrend im Auge behalten und für deren ange— ne Regulirung die geeigneten Schritte gethan. In Folge dessen itte die von saͤmmtlichen Bezicks-Land-Gemeinden des Kantons mon gewählten Ausschuͤsse eine nene gemeinschaftliche Kantons⸗ ning, welche in diesem interessanten Kanton Ruhe und gesetz⸗ Yrdnung zuruͤckfuͤhren und in demselben zeitgemäße Institutio⸗ iegruͤnden solle, — waͤhrend im Kanton Basel die bei⸗ parteien auseinandergetreten sind und eine jede dersel— nter Vorbehalt einer spaͤteren Wiedervereinigung, welche jlen, bei, der Spannung der Gemuͤther daselbst, ohne n Nachtheil nicht erreichbar gewesen waͤre, ein besonderes Ge— pesen organisirt. gehe fsigen Arbeiten ihren geregelten Gang und lassen befriedigende tate erwarten Sind diese, wie der Vorort zuversichtlich er— „binnen Kurzem verwirklicht, so hat die Tagsatzung die ihr sehte Aufgabe erfuͤllt, so ist der Friede im , Schweizer⸗ wieder dauerhaft begruͤndet, so ist das legale und vertragsge— Verhältniß aller Kantone, gegenüber dem Bunde und unter— der hergestellt, so ist die Wirksamkeit der Bundes Behörden erhalten, — der Bundes-Behoͤrden, welche vor Allen beru— nd, uber den Parteien zu stehen und das Wohl, die Sicher— die Unabhängigkeit und Selbststaͤndigkeit des Sch weijerischen landes, so wie die Unverletzbarkeit und Integritaͤt seines Ge— wahrzunehmen u. s. w.“ Basel, 21. September. Die mit dem Entwurfe der Ver— g beauftragte Kommission hat in bisher beinahe ohne Un— echung gehaltenen Vor- und Nachmittags ⸗ Sitzungen ihre iten so weit gefoͤrdert, daß der Verfassungs- Entwurf Gutachten heute gedruckt erschien, und Anfangs kuͤnftiger e dem Verfassungs-Rathe zur weiteren Berathung wird vor— E werden können.
e n.
Rom, 14. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Die einzel⸗ Dokumente der Gesellschaft la gio vine Iialia, welche den serungen bis jetzt in die Haͤnde gefallen sind, und aus wel— man bisweilen Bruchstuͤcke in den Italiaͤnischen Blattern sollte man glauben, muͤßten hinreichend seyn, jeden rechtli⸗ Italiäner, der sein Vaterland wahrhaft liebt, nicht nur vor FTheilnahme an den Umtrieben dieser geheimen Gesellschaft saͤrnen, sondern ihn auch aufzufordern, das Seinige dazu bei⸗ gen, dieselbe zu unterdruͤcken und wo moͤglich ganz zu ver— in. Denn die Verachtung und die Geringschätzuͤns Alles „was dem Menschen von jeher heilig war, die Zersplit⸗ g und Zerstoͤrung des Bestehenden, ohne alle vernuͤnftige sicht, die Ueberschreitung oder Aufhebung der meisten Be⸗ ungen, die unerläßlich sind, um den Menschen als ein ektuelles Wesen zu bezeichnen, sind so groß und frech in Schriften ausgedruckt, daß wenigstens in den meisten an⸗ ländern diejenigen, welche noch einiges Gefuͤhl fuͤr Men— würde, Rechtlichkeit und Treue besitzen, sich von diesen erfuͤllen Republikanern mit en. Haben sich doch sogar in dem revolutions⸗geuͤbten und hnten Frankreich die besser Gesinnten von jenen blutduͤrsti⸗ Republikanern zuruͤckziehen muͤssen, als die Absicht und das haben derselben klar an den Tag kamen, und jene einsahen, icht zu spaͤt, wie schaäͤdlich und gefaͤhrlich es fuͤr das ganze schen⸗Geschlecht
blikanern fern halten, da dieselben die Franzoͤsischen, man
es nur glauben, an Unsinn, Grausamkeit und Verworfen⸗ Es hat zwar Leute gegeben, welche ihre / Robespierre und Marat in ein
weit uͤbertreffen. zeit erschopft haben, um ges Licht zu stellen; allein bei dem Italianischen losgelasse⸗ iublikaner wurden sogar jene Sonderlinge dieses Spiel Bites unterlassen muͤssen. Dennoch sieht der Italiaͤnische ale die Sache anders an, und benimmt sich auch anders. bezweifelt er die Wahrhaftigkeit und die Echtheit ktenstuͤcke entweder ganz und gar, oder er leug— den Theil davon ab, den er bei dem besten Wil— nicht gutheißen kann. Wird er aber uͤber führt, so r eingestehen muß, die Schreckens-Lehren seyen aus dem e Lines sogenannten Patrioten hervorgegangen, dann zuckt Achseln, und giebt da, wo er es ohne Furcht vor Ver— hun kann, hierdurch zu verstehen, daß eben jeder nach sei⸗ Grundsatzen handeln könne, die sich nur nach Zeit und Um— ‚e g richten haͤtten; hält man ihm aber jenes erste Pro— ; en, wodurch sich die Vorsteher des jungen Italiens der ( mn, gemacht haben, namlich den in Frankreich an ih⸗ [nnn andsleuten veruͤbten Meuchelmord, so ist er weit * bag das Schreckliche zu erblicken, was wahrhaft dar— ut. (Man findet dann in der Art, ibie sogar Leute von n, eine solche Göeuelthat zu beschönigen suchen, man, es Hangs zum Meuchesmord, den man so oft den 1 r, hat, nicht ungegruͤndet, und wenn es auch
. f ͤ 8 bessere Klasse durchaus den blutduͤrstigen 13 , , nicht hat, wie die untere Volks⸗ E vor lo lg h lange den Abscheu und das starke Ent— . veuchesmorde nicht, die sie ihrer Stellung nach 9 fuͤhlen sollte. Spricht man daher von jener That
atheth; : — sichern Verderben preisgeben wird. „Gtandes Neuchatel im Sinne der Tagsaheung beurthéllt, der! ; d, , .
Sowohl in Schwyz als in Bafel gehen die
Abscheu und Ekel abwenden
en⸗Ge seyn wuͤrde, solche zu foͤrdern. Um so mehr! müßte sich der redliche und einsichtige Italiäner von seinen traue triotismus,
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mit ihnen, und stellt ihnen die Nichtswuͤrdigkeit davon noch so grell dar, so kann man doch oft vom rechtlichsten Italiaͤner ganz leichtsinnig zur Antwort erhalten: „Wer weiß, ob jener Ge? mordete nicht ein grundschlechter Kerl, ein Verräͤther war, und dann schadet es nichts, wenn er zum Besten des Vaterlandes aus dem Wege geräumt ward.“ So weit meine Erfahrung reicht, bezweisle ich daher gar nicht, daß jene Mordthat selbst von denjenigen Italiaͤnischen Liberalen gebilligt wird, welche sich aus Furcht und Klugheit nicht zu der geheimen Gesellschaft des jungen Italiens bekennen. Aus der Leichtigkeit und Gleichguͤl— tigkeit, mit welchen der Italiaͤner den Meuchesmord seit so vie⸗ en Jahrhunderten zu betrachten gewohnt ist, lassen sich auch die haͤufigen Verschwoͤrungs-Versuche erklaͤren, die sehr gefaͤhrlich seyn wuͤrden, wenn sie gluͤcklicher Weise seichter zu entdecken waren, als in andern Landern? lichkeit ist großer, als die Verschwiegenheit, und
Geld uͤbertrifft die Lust zum Mord, so daß der gegenseitige Ver— rath das Gegengift ist, welches gewiß die scheußlichen Absichten des „sungen Italiens“ zernichten und die Häupter desselben dem Verder — Jenen Damon der Umwaͤl— zung in Italien zu beschwoͤren oder doch wenigstens seine Aus— bruͤche fuͤr die nächste Zeit zu verhindern, kann bei den jetzigen Gesinnungen seiner Bewohner vielleicht nur durch die Erhaltung des Friedens erlangt werden. /
. 141 Lissabon, 12. Sept. Folgendes ist der von der hiesigen Chronica mitgetheilte offizielle Bericht uber das Gefecht am 5ten d. M.:
„Gestern um 55 Uhr Morgens ersffnete der Macht von etwa 11, bis 12,00 Mann, einen Angriff auf meh— rere Punkte des Centrums unserer Linte. Die Feinde avaneirten in sechs Kolonnen, von denen zwei Kolonnen die Richtung auf den Arco do Cego einschlugen. Allein das Feuer unserer Batterieen zwang den Feind, diesen Theil seines Planes aufzugeben und eine Flanken Bewegung rechts zu machen Nachdem! sich darauf diese beiden Kolonnen mit den uͤbrigen vier gegen unser Centrum anruͤk— kenden vereinigt hatten, griffen sie mit ihrer Gesammtmacht unsere Position von San Sebastigo und Campolide an Der Muth un— serer wackeren Truppen ergaͤnzte die noch nicht ausgefüllten Maͤn⸗ gel unserer Verschanzungen, und die beiden von den Rebellen ver— suchten Angriffe wurden mit bedeutendem Verluste derselben zu— rückgeschlagen. Unsere regulairen Truppen bewahrten abermals die Tapferteit und die standhafte Kaltolütig keit, durch‘ wel' che sie sich waͤhrend des ganzen Verlaufes des Kampfes aus— gezeichnet haben. Die Buͤrger-Solbaten entwickelten, wiewohl weniger kampfgeuͤbt, eine wahrhaft bewunderungswuͤrdige Bravour, verbunden mit der groͤßten Hienstwilligkeit; in dieser glaͤnzendsten aller Vertheidigungen wetteiferten sie init ihren tapfern Waffenge— faͤhrten. Die alten Soldaten zollten ihrem trefflichen Verhalten den waͤrmsten Beifall; in dem etwanigen ferneren Verlaufe des Kampfes wird das Befreiungs-Heer im Stande seyn, neue tapfere Corps, von der heißesten Vaterlandsliebe beseelt, in das Feld zu stellen. Wahrend des Restes jenes Tages wagten die Feinde keinen neuen Angriff, allein sie besetzten eine Anhhhe der Quinta do Sea—⸗ bra gegenüber, von wo aus sie, in gutgedeckter Stellung, ein leb— haftes Feuer unterhielten. Sobald unsere Fuhrer den Besehl da— zu ertheilten, wurden jene aus dieser Stellung vertrieben, und um Uhr Abends hatten sie sich auf eine Viertel? Meile zuruͤckgezogen. Es war nicht noͤthig gewesen, auch nur einen Theil unserer Reser⸗ ven ins Feuer zu bringen, auch tam kaum der Fritte Theil der Be⸗ satzung unserer angegriffenen Posten wirklich ins Treffen Gestern und heute sind mehrere Desertenrs det unz eingetrufen, von denen wir erfah⸗ ren haben, daß die Miguelistischen Generale auf eine Reaction in der Hauptstadt bauten, in Folge derer sie einen Vortheil uͤber die Trup⸗ pen der Koͤnigin zu erlangen hofften. Diese Desertenrs gaben den Verlust des Feindes guf 2000 bis 2100 Mann an, und diese Angabe stimmt approximative damit uͤberein, daß wir etwa 400 Leichname innerhalb des von uns besetzten Terrains vorfanden, wie auch eine große Anzahl getodteter Pferde, und einen Franzoͤsischen General, den Befehlshaber der feindlichen Kavallerie, Sobald! wir einen ge nauen Bericht uͤber die unter uns on diesem glorreichen Tage ge fallenen Kampfer erhalten, werden wir ihn augenblicklich dem Pu⸗ blikum bekannt machen, welches eine so sorgsame Theilnahme an dem Ruhme der Wasfen hewaͤhrt hat, welche Pie Sache der Rechtes und der Königin vertheidigen. Zugleich duͤrfte es angemessen seyn, zu bemerken, daß sich diesen Scenen der Tapferkeit und des Patriotis⸗ mus eine andere, freilich weniger glanzende, aber nicht minder ruͤhm⸗ liche beigesellte. Eine Anzahl Diener dez Altares, gefuͤhrt von den Priestern der Pfarreien der Stadt, geleitete die Verwundeten vom, Schlachtfelde in die Hospiraͤler uhd stand ihnch mit allen Troͤstungen der Religion und' der Bruderliebe bei. Dieses in Por⸗ tugal nur allzu seltene Beispiel, so verschleden von den schmachvol— len Vorgaͤngen fo mancher angeblicher Diener des Gottes des Frie— dens, setzt der Vaterlandsliebe aller Buͤrger der Hauptstadt die Krone auf, indem es durch den Heistand der heiligen Religion die Anstrengungen der Braven unterstützt, welche ihr Blut fuͤr die Er füllung ihrer Eide vergossen. Wahrend dieser Vorfaͤlle vor den Befestigungswerken herrschte in der Staßt selbst die vollkommenste Ruhe und der groͤßte Enthusias mus. Die oͤffentliche Ordnung wurde nicht im geringsten gestort; kein Fall der Beeintraͤchtigung persoͤnlicher oder allgemeiner Sicherheit kam wahrend des gesamm— ten Verlaufes jenes glorreichen Tages vor. Zur Ehre der wackerin Buͤrger und einstwellen hier vormeilenden Fluͤchtlinge verdient es bemerkt zu werden, daß diese Ruhe bei weltem mehr ihrem Ver— trauen zu ihren tapfern Vertheidigern und dem sie befeelenden Pa⸗ trio: als dem Eifer der Behörden zu verdanken! war, wekche übrigens auch ihrerseits waͤhrend der Action die groͤßte Energie und Thaͤtigkeit und die lobenzwerthesten Anstrengungen zur Aufrechthal⸗ tung der Ordnung und Ruhe beurkundeten“ Rünmreich ist der Tag, von dem alle Buͤrger sagen konnen „„Das Heil des Vaterlandes war gefaͤhrdet; wir thaken unsere Schuldigkeit und das Vaterland wurde gerettet!“ “
Außer diesem offiziellen Berichte enthalt die Chroniea noch andere aisonnirende Artikel, von deren Gehalt und Ton fol— gende Stelle als Probe dienen kann: „Endlich ist der Feind gekommen, sein Gluͤck zu versuchen und zu ersehen, ob es ihm am Tajo besser gehen werde, als am Duesyo. Noch immer nicht enttaͤuscht, uneingedenk seiner Niederlage vor Porto, bildete er sich ein, Lissabon werde sich mit Freuden die Lon seinem vaͤter⸗ lichen Herzen dargebotenen Ketten anlegen lassen. langen Qualen und die schauerlichen haben, mit denen er fuͤnf wohner decimirte! Und wie antworteten die wäckeren Buͤrger jener seiner laͤcherlichen Einbildung? — Durch den Donner von 20 Kanonen, in drei Tagen rund um die Stadt aufgepflanzt, durch die Anstrengungen aller Bewohner der Stadt, das zarte Geschlecht nicht ausgenommen. an dieser Arbeit Theil, sobald die Sache der Freiheit sie gebot. Sklaverei ist in Portugal ein exotisches Gewaͤchs; deshalb hat der Despotismus vergebliche Versuche gemacht, sich unter den Nachkommen derer einzubuͤrgern, die in den Versammlungen der Cor— tes von Lamego in Gegenwart des Koͤnigs ausriefen: „Wir sind freie Männer!“ — Belebt durch die Gegenwart des erhabenen Urhebers der Freiheit, fuͤhlten die Buͤrger, die erst eben Unter die Waffen getreten waren, daß der Tod dem Leben tausend Mal vorzuzie—⸗ hen ist, wenn man nur in Schanden leben kann; so denkend, hatten sie den Sieg schon zur Hälfte errungen. Die Herrschaft
Die Käu f⸗
Feind, mit einer
Mißhandlungen vergessen
in Italien nicht auch
die Freude am
gen auf einen erfreulichen Gewinn uͤberlassen zugleich unsern gehorsamsten Dank, und Wohlwollen fuͤr unser Institut.
Wolken zug
Amtl. Fonds.
Er muß die
Jahre hindurch der Hauptstadt Ben
Jeder ehrliche Portugiese nahm
der bloßen Worte ist dahin; das Reich der Thaten hat begon- nen. Ueberzeugt, daß Wohlseyn und Sklaverei unvereinbar sind, verlangt das Volk, frei zu seyn. Dies Bewußtseyn dieses Be⸗— duͤrfnisses sichert dem Volke seine Freiheit. Sein Gut und seine Kraͤfte, bisher vom Feinde gemißbraucht, muͤssen fuͤrderhin dazu angewendet werden, ihm seine Rechte wieder zu erwerben und seine Verhaͤltnisse zu verbessern. Das ist das allgemein gefuͤhlte Beduͤrfniß; dies, das einzig angemessene Ende der Kampfe und der Hpfer der Vergangenheit. Die, welche wir bekämpfen, ha— ben bisher von der sauren Arbeit der Armen gelebt und sich durch Gewalt und Möißbraͤuche bereichert. Mögen sie denn jezt das Land verlassen und sich in das Innere von Afrika begeben; vielleicht, daß sie da einige Neger Stämme sinden, die sich bereit finden ließen, sich in de schütz des Despotismus zu begeben.“
In einer ihrer neuester Nummern meldet di Chronica con stitu cional om lasse in m San (ente de Forg Anstalten Lröͤffnung der Cortes treffen. Eben so publicirt sie ein Dekret, durch welches die bisherigen Abgaben von den einzuf 6 Lebensmitteln r . eich te rung der Bewohner Hauptstadt füͤrerst aufgehoben oden respektive ermaͤßiget werden. .
6 * Di
CIost, KRibstel
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Berlin, 380. Sept. Aus Stettin meldet man unterm 23sten d. M. „Se. Erlaucht der Vice Admiral und General Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, Fuͤrst Ment— schikoff, ist heute von Berlin hier eingetroffen und mit dem Post— Dampfschiffe „Friedrich Wilhelm“ nach Swinemuͤnde abgegan⸗ gen, um auf der daselbst noch stationirten Russischen Korvette „Navarin“ nach St. Petersburg zurückzukehren.“
— Am »6sten d. M. ruͤckte das 29ste Infanterie-⸗Regiment,
dessen Rekrutirungs-Bezirk in Koblenz und der Umgegend ist und das in Saarlouis in Garnison liegt, von dort in Koblen 3 ein. Die Landwehr-Offiziere gingen demselben bis zur Metter— nicher Hohe entgegen und viele Einwohner der Stadt waren versammelt, um ihre Landsleute zu begruͤßen. — Nachdem die Boͤttcher Gäbtke'schen Eheleute zu Lauen— burg, Regierungs-Bezirks Koͤslin, in ihrem Testamente der dortigen St. Salvator-Kirche ein Kapital von 0 Rthlr. mit der Bestimmung ausgesetzt, daß davon ein masstv silbernes Cru—⸗ cifix zum kirchlichen Gebrauch angekauft werden solle, ist dieses in Danzig sauber angefertigte Crucifix am Sonntag den 22sten d. M. in der gedachten Kirche feierlich aufgestellt worden.
. Der Professor der Pharmacie, Dr. Fr. L. Nees von Esenbeck zu Bonn, ist zum Mitdirektor, und der bisherige bota nische Gartner Sinning zum Inspektor des dortigen botanischen Gartens ernannt worden. Die lithographische Anstalt von Henry und Cohen zu Bonn hat das doppelte Prädikat einer lithographischen Anstalt der Rheinischen? Friedrich- Wilhelms Universitaͤt und der Kaiserlich Leopoldinischen Karolinischen Aka demie der Naturforscher, letzteres als Anerkenntniß ihrer viel fachen Verdienste um die Naturwissenschaft, erhalten.
Be kanntm ach una.
Der Thuͤringisch-Saͤchsische Verein fuͤr Erforschung des vater
laͤndischen Alterthums und Erhaltung seiner Denkmalc wird, wie bisher, auch in diesem Jahre seine Geucral— Versammlung am 15. Oktober, dem hohen Geburtstage seines Durchlauchtigsten Pro tektors, des Kronprinzen von Preußen Königl. Hoheit, im Lorale des Vereines hierselbst halten. Die hochgeehrten Mitglieder des Ver eines laden wir hierdurch zur Theilnahme an dieser General-Fer sammlung ein. Allen resp. Behörden und Mitgliedern des Vereines, welche fuͤr unsere wissenschaftlichen Zwecke im Laufe dieses Jahres so thaͤtig mitgewirkt haben, daß wir uns mit Recht immer großeren Hoffnimn' durfen, sagen wir ind bitten alle um ihr serneces Briefe an das unterzeichnete Praͤ⸗ sidium bitten wir unter Kreuzband und mit der Bemerkung: „An gelegenheiten des Thuͤringisch-Saͤchsischen Vereinz für Erforschung des vaterlandischen Alterthums“, Packete aber mit esner offenen Abresse und unter derselben Bemerkuüng zur Post zu geben.
Halle an der Saale, am 25. September 833.
Das Praͤsidium des Thüringisch Sachsischen Vereines fuͤr
Erforschung des vaterlaͤndischen Alterthums und Erhal⸗ tung seiner Denkmale.
Dr. F. N. Weber, 6
von Veltheim,
1 T? sj zelt r. F dörstem an n. d. z. Praͤsident. z
Vice-Praͤsident. d. z Secretair.
Meteorologische Beobachtung. Morgens Niuchmut. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 uhr. UL uhr. Beobachtung.
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1835. 29. Sept. Luftdruck .. Luftwaͤrme. Thaupunkt
Var. Quellwärme S8, 5
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9. 30 R. Flu wärme 12,2 0 R. J, 2M. h , ärme 11,5 09 ,
36, 0 57 Par 6 , 8, 5 4 MN. 15, J (. 7 0 0 R. 8, 2 90 . Dunstsaͤttgz S6 pCt. 55 vt. Wetter... halbheiter heiter. . n
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Den 30. September 1833.
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Geld- Gurs - Zettel. Pr, u S. (bDtιν.
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Aus wi rt ige Börsen. . Ams terd am, 25. Septeml)er. Niederl. wirk]. Lill. e. 653 Anl. mien Scheier 901.
66. 38 do. 413.
Kanz- Pri-
ct, O 2 95 pan.
Ausgesetzte Schuld 14h Ncuap. . Oesterr. 9gl6. Ereuss Cv. 1828) 101. (v. 1831) 92.
—
Ant weren, 25 Scptemher. Met. 94. 53 Span. 66. 3 664. 32
* . Bels. 933. *. 38 2 59 99 . . . ö Neue 58 62. IZinsl. 13. Neap. 85.
4852. do. 414. ;