und jeden Augenblick trafen Reisewagen mit schwerem Ge— packe von Seeland, Fuͤhnen, Juͤtland und den Herzog— thuͤmern, ja selbst von Schweden ein. Das Herzog⸗ liche Schloß war nicht groß genug, die Zahl der Fremden alle aufzunehmen und viele derselben wurden in dem Flek— ken Augustenburg bei Privat- Leuten untergebracht. Abends war Tafel auf dem Schloß, man speiste zu 140 bis 150 Per⸗ sonen und wurde von dem Herzog und der Herzogin auf die huldreichste und liebenswuͤrdigste Weise bewirthet. Am naäͤchsten Tage fand nach dem Fruͤhstuͤck die Pferdeschau statt, worauf man um 12 Uhr zum Rennplatze fuhr. — Es begannen zunaͤchst mehrere Rennen von Halbblut-Pferden, die interessant genug waren, indessen war doch Alles gespannt auf das Rennen der Vollblut-Pferde um einen von der Prinzessin Christian Ka⸗ roline Amalie) ausgesetzten, sehr schoͤnen, in England gearbeite— ten, großen silbernen Pokal. Zu diesem Rennen wurden nur 2 Pferde angemeldet, des Herzogs „Somnambule“, die vo— riges Jahr zu Oldeslohe 1200 Species gewann und alle andern Pferde besiegte, und „Freia“, welche dem Ritterguts-Besitzer Dr. Weber von Rosenkranz (bei Kiel) gehoͤrt und auch schon beim Rennen von Oldeslohe sich ausgezeichnet hatte, so daß die Nebenwetten auf beide Pferde sich Pari stellten. Die „Freia“ gewann das Rennen gegen die „Somnambule“ um zwei Pferde— Langen. Als sich aber bei der Wage auswies, daß der Reiter der „Freig. à Pfund zu leicht war, entschieden die Richter ge— gen sie. Der Herzog wollte indessen, daß die Pferde noch ein— mal laufen sollten, und man bestimmte dafuͤr den Mittwoch. Den andern Tag besiegte Freiag“ einen im Herzogl. Marstall aufge— zogenen vierjaͤhrigen Vollblut-Hengst, und darauf am Mittwoch auch die Somnambule“ von Neuem. Die Wetten standen 10 gegen 1 zu ihrem Gunsten. Die Prinzessin Karoline Amalie uͤberreichte nun dem Dr. Weber den Pokal eigenhaͤndig und ehrte densel— ben mit einer huldvollen Anrede, in der der Wunsch ausge— sprochen war, daß seine Bemuͤhungen um die Pferde⸗Zucht auch ferner belohnt werden mochten. — Die Veredlung der Pferde—
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Fuͤllen von 12 Stuten, welche kuͤnftiges Jahr erst geboren wer— den sollen, auf der Herzoglichen Auction zum Durchschnittspreis von 85 Louisd'ors das Stuͤck verkauft worden sind.
Weimar, 2. Oktober. Se. Koͤnigliche Hoheit, der Groß herzog, empfingen am 19ten vorigen Monats, als dem Tage vor Hoͤchstihrer Abreise von Muͤnchengraäͤtz, aus den Haͤnden Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich das Großkreuz des Königl. Ungarischen St. Stephan-Ordens.
Se. Königl. Hoheit der Kurfuͤrst von Hessen war am 24. Sept. in dem in der Naͤhe von Gotha liegenden Elisabeth⸗Bade eingetro mit der Absicht, das Salzmannsche Erziehungs-In— stitut i eh? zu besuchen.
Muͤcnchen, 28 Sept. „Dem Vernehmen nach“, heißt es in Bayerischen Blättern, „hat Se. Majestaͤt der Koͤnig der Franzosen dem Koͤnigl. Bayerischen Geheimen Rath von Schelling, als Beweis der Anerkennung der ausgezeichneten Ver— dienste dieses Mannes um die Wissenschaft, das Ritterkreuz der Ehren-Legion verliehen.“
Munchen, 29. Sept. Der Allerhoͤchste Hof wird am naͤchsten Freitag zu Muͤnchen erwartet.
Gestern traf der Graf Kapodistrias hier ein. ᷣ
Am 18. Oktober wird der große Obelisk, zu Ehren der in Rußland gebliebenen Bayern, enthuͤllt, zu welcher Feier alle Of— fiziere und Soldaten der Armee eingeladen werden sollen, welche diesen Feldzug mitgemacht haben. Der Marschall, Fuͤrst von Wrede, wird dabei eine Rede halten. — . Der Kaiserl. Koͤnigl. Oesterreichische Bundestags ⸗Praͤsidial⸗ Gesandte, Graf von Muͤnch-Bellinghausen, ist auf der Reise nach Wien am 28sten d. M. durch Wurzburg gekommen.
Speyer, 29. September. Das Appellationsgericht des Rhein-Kreises hat in seiner Berathschlagungs⸗-Kammer vom 13ten d. M verordnet, daß die Verhafteten: Wirth, Hochdoͤrfer, Rost und Baumann, gegen Caution nicht in Freiheit gesetzt werden sollten. Das Urtheil gegen Hochdoͤrfer lautet in seinen Motiven, der Speyerschen Zeitung gemäß, woͤrtlich folgendermaßen: „Nach Einsicht des Rathskammer-Beschlusses des Bezirks-Ge— richts zu Kaiserslautern vom 2Zten d. M. wodurch gedachter Hoch⸗ dorfer, in Gemäßheit seines bezuͤglichen Ansinnens vom 19. August d. J., dem Antrage der Staats-Behoͤrde zuwider, gegen eine bis zum Betrage von 2009 Fl., entweder baar, oder mittelst hin⸗ reichender Sicherheit in liegenden Guͤtern zu stellende Caution, zur provisorischen Freilassung zugelassen wurde; in Erwaͤgung, daß nach den Bestimmungen des Art. 114 der peinlichen Prozeß-Ordnung die Gestattuug der provisorischen Freilas⸗ sung gegen Caution lediglich fakultativ, und nach den beson⸗ deren Ümständen des konkreten Falles dem Ermessen des Gerichts anheim gestellt ist; daß aber diese Freilassung ihrer Wesen— heit nach nur den Zweck haben kann, den , Correctio/ nell-Beschuldigten gegen Verzoͤgerungen der Vor-⸗Untersuchung und endlichen Aburtheilung zu sichern, nicht aber diese Aburthei— lung oder selbst den Vollzug ergangener Tondemnationen zu hemmen; — daß daher schon aus dieser Ruͤcksicht in vorliegen dem Falle das Freilassungs-Gesuch, als mehr gegen das letztere Ziel gerichtet scheinend, durchaus nicht beachtungswuͤrdig ist, in— dem namlich gegen den Beschuldigten Hochdoͤrfer, notorischer Weise, und wie es noch amtlich dokumentirt werden koͤnnte, be— reits in laufender Woche in der offentlichen Sitzung des Zucht— polizei-Gerichts zur Aburtheilung dieser Anschuldigung ver⸗ handelt worden ist, und die Appellation, welche gegen das entweder jetzt schon ergangene oder demnaͤchst zu erwartende Urtheil etwa ergriffen wurde, ihre Erledigung schleunigst zu er⸗ Halten vermag; — daß uͤbrigens, nach Ausweis der bisherigen Untersuchungs-Produkte, Hochdoͤrfer als ein der oͤffentlichen Ordnung gefaͤhrliches Individuum erscheint, welches in Folge einer solchen Bewilligung die bis zum appellationsgerichtlichen End-Urtheile verstreichende Zwischenzeit zur Storung der Ruhe des Staates benutzen koͤnnte; — daß endlich, da der Beschuldigte die Buͤrgschaft nicht aus eigenen Mitteln stellen kann, sondern nur durch einen dritten (den Gastwirth Bern— hard Göͤrg zu Kaiserslautern) zu leisten sich erbietet, in die— sem Umstande und bei diesem Abgange persoͤnlicher Betheiligung um so weniger gegen die Befuͤrchtung, der Beschuldigte möchte sich durch die Flucht dem Vollzuge der Strafe entziehen, irgend eine Sicherheit gegeben ist; — auch abgesehen davon, daß, da der Beschuldigte, in Gemaäͤßheit der Verweisung, der Anwend⸗ barkeit des Art. 371 des Straf⸗BGesetzbuchs unterliegt, der Be⸗ trag der Cautions-Summe nicht einmal dem im Art. 119 der Prozeß ⸗Ordnung angegebenen Maßstabe entspricht; daß demnach die Freilassung hier sich in jeder Beziehung unstatthaft zeigt; aus
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diesem Grunde nimmt das Appellationsgericht die Opposition der Koͤnigl. Staats-Behoͤrde gegen die Ordonnanz des Koͤnigl. Bezirksgerichts zu Kaiserslautern vom 2. d. M. als gegruͤndet an, und mittelst Aufhebung der besagten Ordonnanz, verwirft es des beschuldigten Hochdoͤrfers Gesuch um provisorische Frei—⸗ lassung.“
Stuttgart, 30. September. (Schwabischer Merkur.) Wir haben das gedruckte Programm einer Erfindung vor uns liegen, „einer der wichtigsten und gemeinnuͤtzigsten Erfindungen (wir geben durchaus bloß die eigenen Worte der in ihrer Art merkwuͤrdigen Ankuͤndigung), welche je gemacht wurden, um sich fuͤr das industrieuse oder Gewerbs, Leben in hoͤchster Ausdehnung zu eignen, und wodurch die laͤngst raͤthselhafte Aufgabe endlich geloͤst wird, daß das Wasser bergauf, und folglich wieder zu seiner Quelle zuruͤck, oder auf eine sonst beliebige Höhe, zu flie— ßen vermoͤge.“ Der Herr Erfinder sagt daruͤber wei— ter: „Das Wasser bergan, folglich zu seiner Quelle zuruck, oder zu einer andern beliebigen Hohe, fließen zu machen, bietet uns Vortheile dar, welche sich Jeder, je scharf— sinniger er zu denken vermag, leichtlich selbst zu beantworten im Stande ist; denn blitzesschnell wird es in dem Geiste ihm klar werden, daß sich Kanal-Schifffahrt alsdann sogar auch da an⸗ bringen lasse, wo an deren Ausfuͤhrung sonst nie zu denken waͤre; der Landwirth die Waͤsserung der auf Hohen gelegenen Wiesen nun fuͤr erreichbar, und der Fabrikant Wasserkräfte zu erlangen wissen, woran er fruͤher nicht denken durfte, ohne mit seiner Vernunft in Bruͤche zu gerathen.“ Mit der Wichtigkeit der Erfindung wird der geneigte Leser mit uns unbedingt einverstan— den seyn; wie aber das Problem geloͤst sey, wird er
wahrscheinlich so wenig als wir begreifen. Und daher wollen wir in Geduld warten bis zum 9. Mai 1835, Vormittags 9 Uhr, wo der Erfinder, Herr Hofrath Link, gebuͤrtig von Kann⸗ stadt, in dem Gasthof zum goldenen Ochsen daselbst, die Aufgabe vor den Kommissarien aller Regierungen Europa's loͤsen wird.
Zucht macht denn auch durch die liberalen Aufmunterungen des Die Erfindung wird namlich nicht unentgeltlich freigegeben, öon,
Herzogs solche Fortschritte bei uns, daß schon jetzt die Vollblut⸗
dern der Herr Erfinder verlangt, neben dem Ehrenbuͤrger-Recht und einigen anderen Ehren, „ein und einen halben Kreuzer auf
jede Europaͤische lebende menschliche Seele, der Seelenzahl nach
fuͤr jede der Europaͤischen Nationen verhaͤltnißmaßig, ihm zahl— bar. Erlassen ist dieser Beitrag allen denjenigen Euro— paͤern, welche unter unmittelbarer Herrschaft des Groß— herrn oder Sultans stehen, aus Dankbarkeit und einge— denk der 5 Jahre, innerhalb welcher der Erfinder, waͤh— rend seiner Reisen in der Levante, einer wahrhaft patriar— chalen Gastfreundschaft und Aufnahme, von Seiten der dortigen Regierung, theilhaftig wurde.“ Bei der dritten Sitzung am 14. Mai 1835 „werden die Ehren-National⸗Patente, der permanente, fuͤr Lebenszeit guͤltige Freipaß und der vierte Theil der ganzen Preis-Summe entsiegelt, im Angesicht aller Anwesenden, vor dem Erfinder auf Tischen deponirt, und sogleich darauf wird er
die Erfindung oͤffentlich kund thun, und in allen Theilen der
Europaͤischen Staaten wird sie bekannt seyn, noch ehe die Lom⸗ missaire Zeit haben werden, mit Postes⸗Fluͤgeln rastlos ihren Vor— gesetzten zuzueilen. Die uͤbrige Zahlung hat, außer dem voran erlegten vierten Theil, in 3 zu 5 pCt. verzinslichen Raten, je halbjährlich faͤllig, zu geschehen.“ Sodann sind noch „den Jour— nalen und Schriftstellern, welche am meisten zu geistiger Er— weckung und Mitwirkung Anderer zu dieser Erfindung beitra— gen werden, in Stufenfolge 28 verschiedene Prämien von dem Erfinder hiermit vor aller Augen zugesagt;“ die erste Prä— mie beträgt 100,000 Fr., die letzte 1000 Ir. „Es erklaͤrt der Erfinder ferner, daß — nur im Falle die Praͤmie innerhalb der 20 Monaten ihm von Europas Regierungen zugesichert werden sollte, er sich an seine Zusage fuͤr gebunden halte, und daß, wenn sein Anerbieten binnen dieser Zeitfrist keiner Wuͤrdigung theil⸗ haftig werden duͤrfte, er es damit halten wird, wie es sich mit den sibyllinischen Buͤchern zutrug, er wuͤrde naͤmlich alsdann fuͤr Europa den doppelten Geldpreis, also drei Kreuzer fuͤr jede Eu— ropaͤische Menschen⸗Seele, als Praͤmie verlangen, und den Ter⸗ min der Kundmachung der Erfindung wieder auf 20 andere Mo⸗ nate verlaͤngern.“ Der Erfinder erklaͤrt zugleich, „daß er sich alsdann nicht mehr fuͤr gebunden hielte, Europa die Ehre der Erfindung ausschließlich einzuraͤumen, sondern daß Amerika, oder sonst ein anderer Welttheil, in die ersteren Rechte, unter der Erfuͤllung der ersteren Bedingungen, eintreten konnte.“ Das Weitere des Programs muͤssen wir aus Mangel an Raum weg— lassen; da jedoch die Sitzungen ganz oͤffentlich ohne alle Einlaß— karten gehalten werden, so wird sich der geneigte Leser auch da— bei einfinden, und das Weitere vernehmen, und die Einwohner von Schwenningen werden sich wundern, wenn der Neckar, nicht gebunden durch den Mannheimer Stapel, wieder zu ihnen zu— ruͤckfließt, bedeckt mit reichbeladenen Schiffen!
Stuttgart, 1. Okt. In der gestrigen Sitzung der Kam— mer der Abgeordneten uͤbergab der Kaufmann Jobst der— selben einen Nachtrag zu seiner Schrift: „Ueber den Zoll-Ver— trag mit Preußen“, wofuͤr man ihm den Dank der Kammer auszudruͤcken beschloß. Ferner ging eine Note der Kammer der Standesherrn mit theilweise abweichenden Beschluͤssen uͤber den Haupt-Finanz-Etat ein. Die Kammer entschied sich hieruͤber, die weitere Aeußerung der Finanz⸗Kommission abzuwarten. So⸗ dann wurde die Berathung des Militair-Budgets fortgesetzt. Fuͤr den Mannschaftsstand des Armee-Trains der Artillerie war ein Etatssatz von jaͤhrlich 1986 Fl. 45 Kr. gefordert worden. Die Kommission beantragte eine Ersparniß von jaͤhrlich 1016 Fl. 33 Kr. Der Kriegs -Minister erklärte dieselbe fuͤr unaus— fuͤhrbar. Nach laͤngerer Debatte wurde jedoch der Kommissions⸗ Antrag angenommen. Bei den folgenden Etatssaͤtzen entschied sich die Kammer ebenfalls fuͤr mehrere Abzuͤge.
Karlsruhse, 29. September. Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog, welcher mit der Großherzoglichen Familie schon seit 3 Wochen in Baden sich aufhaͤlt, beehrte vorgestern das im
Uebungs-Lager auf dem Hardthof stationirte Artillerie⸗Corps mit
einem Besuch. Hoͤchstderselbe nahm die daselbst zu den Schieß⸗ Uebungen getroffenen Einrichtungen in Augenschein und kehrte nach eingenommenem Mittagsmahl, zu welchem die saͤmmtlichen Offiziere der Artillerie gezogen wurden, wieder nach Baden zuruͤck. Die Artillerie verließ hierauf ihr Uebungs⸗-Lager und zog wieder in ihre Garnison zurück, nachdem dieselbe 4 Wochen
lang anhaltend mit Schieß⸗Uebungen sich beschaͤftigt hatte. Im
Laufe des Monats Oktober soll das ganze in der Gegend von Karlsruhe stationirte Militair zu einem großeren Mandͤver aitf der Ebene zwischen Karlsruhe Und Ettlingen zusammengezogen und die Herbst⸗Uebungen damit geschlossen werden.
Das neueste Regierungs-Blatt enthaͤlt eine Stiftung des ehemaligen bischoͤflichen Konstanzischen Dom-Kapitulars, Frei⸗ herrn gFahenn Nepomuk von Roll, von 20,000 Gulden zur Er— richtung einer Arbeits-Schule fuͤr arme Maͤdchen der Stadt Konstanz.
Es ist nunmehr entschieden, daß die Stadt Freiburg m eine Garnison erhalten wird. Die bis jetzt noch an der Sz er Graͤnze stationirte Infanterie hat Befehl erhalten, . aufzubrechen und bis auf Weiteres daselbst in Ca son zu verbleiben. Eben so soll auch wieder eine Garnison Konstanz kommen und ein Bataillon Infanterie von Kar dahin abmarschiren, welchem ein zweites bald nachfolgen win
Karlsruhe, 29. September. In der Sitzung der zn ten Kammer vom 2bsten d. M, gab der Staatsrath Win zuvoͤrderst eine Erklaͤrung uͤber die Verlangerung des gegem tigen Landtages, der nach einem gr bekannt gemachten schluß des Großherzogs am 25sten d. M. geschlossen werden s indem er bemerkte, daß sich die Regierung auf die Wa keit mehrerer noch unerledigt gebliebener Gegenstaͤnde verm sehe, der Staͤnde⸗Versammlung noch die zur Erledigung selben noͤthige Zeit hinzuzufügen; die Regierung verbinde damit den dringenden Wunsch, daß man sich fortan aucsst lich mit den von ihr vorgelegten Gegenständen, die jeden ein Resultat haben muͤßten, beschaͤftigen werde. — Der ] sident machte hierauf eine Mittheilung der ersten Kammg kannt, wonach sie die Ausgaben des Staats-Ministeriume des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten in der Budgets-Periode fuͤr gerechtfertigt anerkennt. Nach an in dieser Sitzung erstatteten Berichten hielt der Abgeon Grimm einen ausfuͤhrlichen Vortrag uͤber das Unterrichts auf den gelehrten Mittelschulen. Unter den mit Beifalln nommenen Antraͤgen der Kommission befand sich auch be, verordnen, daß kuͤnftig kein Unterschied mehr nil, n lischen, protestantischen und gemischten Mittelschulen besteh, keine mehr einer besonderen Konfession angehöbre, und tit Lehrer, ohne Ruͤcksicht auf die Konfession, geistlichen oder sichen Standes, kuͤnftig an jeder Mittelschüle angestellt wa koͤnnen.
Darmstadt, 28. Sept. Se. Koͤnigl. Hoheit der C
herzog haben geruht, dem Kaiserl. Koͤnigl. Feldmarschall⸗n
nant Grafen v. Leiningen-Westerburg und dem Großherzo Badenschen General-Lieutenant, außerordentlichen Gesa und bevollmächtigten Minister am K. K. Oesterreichischen Freiherrn v. Tettenborn, das Großkreuz des Ludwigs⸗9 zu verleihen.
Den 16. September d. J. wurden bei Bingen die Knochen eines Mammuths in der sogenannten Lehmgrube! den. Der groͤßte derselben ist aus Unvorsichtigkeit durch de beiter in Stuͤcke geschlagen worden. Herr Physikats-C Keuscher, ein ausgezeichneter Mineraloge, hat die Lange ben, nachdem er ihn wieder muͤhevoll zusammengesetzt hatt à Fuß Z Zoll bestimmt. Der groͤßte guere Durchmesser Zoll. Nach seiner Angabe war das Thier, dem dieser Kn angehoͤrte, 19 Fuß hoch, ungefaͤhr 15 Fuß lang, und g zu den grasfressenden Saͤugethieren. Die uͤbrigen Knochen theils vom Schienbeine und Fuße, theils von der Wirbel — konnten aber bis jetzt noch nicht bestimmt werden. Alle den im Lehme, in einer ziemlich regelmaͤßigen Lage gefunden, es ist wahrscheinlich, daß sie einem und demselben Thiere hörten, das, durch den Rheinstrom angefloͤßt, hier seinen tergang fand. wichtig, da er gerade am Eingange des Binger Loches auf sand und Kieselquarz (Ausläufer des Thonschiefers) h Höhe von 10 bis 80 Fuß aufgelagert ist.
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Prag, 30. Sept. Se. Kaiserliche Majestaäͤt haben Fuͤrstlich Fuͤrstenbergischen Rathe und Bibliothekar, Karl Ebert, in Wuͤrdigung seiner ausgezeichneten Dichtungen, große goldene Denkmuͤnze zu verleihen geruht.
nö
Zuͤrich, 28. September. Da in der vorgestrigen Ct keiner der Antraͤge der Kommission, welche zur Beurthe der Frage, was fuͤr Maßregeln gegen diejenigen Offizier eidg. Generalstabes anzuwenden sehen, die bei dem Landfrie Bruch in den Kantonen Schwyz und Basel im August letzthin mitgewirkt haben, niedergesetzt war — eine Mehrheit erhit— brachte gestern der Gesandte von Luzern in Vorschlag, oöͤf Tagsatzung beschließe: „Die Anfuͤhrer der Zuͤge (Gberst Al und Oberst Vischer), welche in den Kantonen Schwyj Basel den gebotenen Landsfrieden gebrochen und dadurch di trauen der obersten Bundesbehoͤrde verwirkt haben, des eidg. Di zu entlassen.“ Auch dieser Vorschlag vereinigte nur 10 Staͤnde auf stellte St. Gallen den Antrag, daß die Tagsatzung, in Betti Vorfaͤlle vom 1. und 3. August, die Bbersten Abpben Vischer aus dem eidg. Dienst zu entlassen beschließe. Dies trag wurde endlich angenommen: von Uri, Unterwalden,! thurn, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau, Wallis, Genf, buͤndten, Appenzell, Freyburg, Glarus und Zug unter gu tions-Vorbehalt. Bern, Zuͤrich, Thurgau und Luzern sth dagegen. Tessin und Waadt enthielten sich der Abstim eben so Basel, Schwyz und Neuchatel. — Nun folgte rathung uͤber einen Kommissional-Antrag, betreffend di dauernde Besetzung der Stadt Basel. Der in der Tag anwesende Herr Kommissarius Fetzer berichtete, daß, nat Ansichten der Truppen-Chefs, theils fuͤr die Garnlson, um allen Vorfaͤllen vorzubeugen, wohl noch 3 Bataillone] terie in der Stadt Basel noͤthig seyen, namentlich bis die lung des Zeughauses stattgefunden. Der Gesandte von e Basel wuͤnschte dagegen dringend Verminderung der U im Basel⸗Stadttheil, als einen Beweis des Zutrauens sem Stand, da nur Wahnsinn jetzt etwas Ernsthaftes gehn Besatzung unternehmen koͤnnte. Nach einer kurzen Dith wurde folgender Beschluß gefaßt: „Die eidgenoͤssische Tasst
in Fortsetzung ihrer Berathungen uͤber die Angelegenhein
Kanton Bascl, beschließt: 8. . Es soll unter Leitung d genoͤssischen Kommissariats im Kanton Basel das in der Basel vorfindliche, dem ganzen Kanton zugehörige Kriegs! rial beiläufig zur Haͤlfte an den Stand Bafel-Landschast folgt werden, unvorgegriffen der kuͤnftigen Bestimmungt beiden Kantons-⸗Theile oder des aufgestellten Schiedsgericht. Die eidgenoͤssische Besatzung in der Stadt Bafel foll, nah ziehung des 5. l, noch bestehen aus 2 Bataillonen Insn Compagnieen Kavallerie, 1 Compagnie Artillerie
Truppen stehen unter dem Kommando eines enn schen Brigade⸗ Kommandanten. 5. 3. Der Voron die noͤthigen Bestimmungen hinsichtlich der Truppen die in Folge vorstehender Reduction zu entlassen sim wird auch den Brigade⸗Kommandanten bezeichnen.
4. pation der Stadt Basel auf besagtem Fuß dauert fort!!
Dieser Lehm ist in geognostischer Hinsicht
neue Verfassung des Standes Basel⸗Stadtt eil v genommen, dieselbe fuͤr Erhaltung ö. eidg. i n. shereicht und die verfassungsmäßigen Kanton Beh en, in Wirk⸗ net zetr ten seyn werden; h) bis die von der Tagsatzung beschlos⸗ eGarantis für die von der Stadt Basel an die Eidgenossenschaft leistende Zahlung gegeben seyn wird; () bis die Vermoͤgens⸗ kel aus welchen das gemeinschaftliche StaatsV, Kirchen,, Schul⸗ d Armengut besteht, und welche in den Haͤnden der Regie— ig von Stadt-Basel liegen, oder eine dafür annehmende Ga— süe bei dem Vorort sich deponirt sinden werden, wo sie so he zu liegen haben, bis die durch Tagsatzungs⸗Beschluß vom August letzthin angeordnete Ausscheidung vorgenommen seyn d. Diese Deposition geschieht unter Leitung der eidgenoͤs— hen Herren Kommissarien. 5. 5. Der Vorort ist mit Vollziehung des gegenwartigen Beschlusses beauftragt.“ Zuletzt faßte die Tagsatzung, in Betracht der Occupa- des Kantons Schwyz, inneres Land, folgenden Be— 5: „Die eidgenoͤssische Tagsatzung, nachdem sie von den sten Berichten der eidgendssischen Kommissarien im Kanton hwyz Kenntniß genommen, beschließt: missarien im Kanton Schwyz werden ermaͤchtigt, wenn sie Verfassungs-Rath die urkundliche Erklärung werden erhal— haben, daß die von ihm entworfene Verfassüng mit der er, erlichen Mehrheit angenommen, der Tagsatzung zu Erhaltung Gewaͤhrleistung eingegeben und die Anordnung zu befoͤrder⸗ er Wahl und Konstituirung der Kantons-Behoͤrden getroffen den sey, die gegenwaͤrtig in diesem Kanton noch befindlichen henoͤssischen Truppen zu entlassen. §. 2. Die entlassenen Trup⸗ sollen nur dann ersetzt werden, wenn die fortan im Kanton hwyz bleibenden Kommissarien die Erhaltung der Ruhe und nung gefaͤhrdet glauben, oder wenn die nach §. 1. anzuord⸗ den . der . Zeitfrist nicht stattfinden en. 95. 93. Der Vorort ist mit der? ĩ ĩ Be⸗ H j Vollziehung dieses Be—
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Venedig, 24. Sept. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Herzogi
Berry, welche unter dem Namen . dernen im strengsten Inkognito reist, ist vorgestern Nachmittag ihrem Gefolge hier eingetroffen und im Gasthofe zum n Löwen abgestiegen. Gestern besuchte die Prinzessin einige nerkwuͤrdigsten hiesigen Kirchen, das Seminar, die Kaiserl. thek und den alten Dogen ⸗ Palast.
florenz, 24. Sept. Am 10ten d. M. hielt die Akademie Lrusca in der Gallerie des Palastes Riccardi eine Siz⸗ in, welcher der Secretagir derselben, Doktor gerte i, seinen Bericht mit der Anzeige eroͤffnete, daß die einzige lkademie eingesandte Abhandlung über die, von ihr im Jahrẽ gestellte Preis⸗Aufgabe weder des Preises, noch einer ruͤhm⸗ Erwaͤhnung wuͤrdig befunden worden. Hierauf berichtete be uͤber die Arbeiten der Akademie fuͤr die Bereicherung Verbesserung des von ihr herausgegebenen Woͤrterbuches nannte die Werke der klassischen Schriftsteller, aus denen in Jahre den fruͤheren Kompilatoren entgangene Worte und sttungen aufgenommen worden. Er schloß seinen Vortrag obreden auf die in diesem und dem vorigen Jahre gestor—
S. J. Die eidgenoͤssischen
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. 125 und am 12ten, 117 Personen an der Cholera ge⸗
O st in dien.
. In der Bombay-Zeitung vom 11. Mai liest man Fol—⸗ gendes: „Von Jemand, der vor Kurzem Kasköünta verlassen hat erfahren wir, daß in dieser Stadt die schrecklichste Noth herrschte, weil alle Geschaͤfte stockten und es gaͤnzlich an einem Verkehr mittel fehlte. Ueberall Truͤbsinn und panischer Schrecken, und Beschaͤftigung fuͤr den Armen so selten, daß man eine Anzahl von Hamauls gern fuͤr tz Annahs, ja fuͤr eine Viertel ⸗ Rupie täglich bekommen konnte. Dleser Zustand der Dinge in der Haupt stadt des Britischen Indiens, wo die r t ynahhaͤngige Grundsaͤtze kämpfte, und immer mi der Ausfindung von Plänen zum größten Nutzen fuͤr ner voranging, muß uns zu tiefem Mitleiden bewegen. wünschen wir doch denen, die bei dem Bestehen der Agentschafts— Haͤuser daselbst unmittelbar interessirt sind, Gluͤck dazu, daß de⸗ ren Sachen nicht so schlecht stehen, wie das Geruͤcht sie dar— stellte, und wir glauben aufrichtig, daß der von der Regierung verheißene Beistand dazu dienen wird, dem Handel von' feiner jetzigen Lähmung wieder aufzuhelfen und die' duͤsteren Wolken zu verscheuchen, welche jetzt über dieser Stadt der Palaͤste schwe⸗ ben; waͤre nun der helfende Arm ein paar Monat fruͤher dar— geboten worden, wie viel Ungluͤck, das sich in der Zwischenzeit ereignete, haͤtte man ersparen koͤnnen! — Ein Schreiben aus Baroda, . zu lang ist, um es ganz zu geben, benachrichtigt uns, daß seit der Ermordung des Sergeanten, von der wir neulich meldeten wieder eine Frau und ein Kind ermordet wurden, und daß ein Civil-⸗Beamter, der dem Möoͤrder nachspuͤrte, von fuͤnf Pfei⸗ len durchbohrt wurde; ob der Letztere gestorben ist, oder nicht, erwaͤhnt der Briefsteller nicht. Derselbe meldet ferner, daß zu Baroda vor Kurzem ein Suttih stattgefunden hat, und sagt der⸗ gleichen Tragoͤdien kaͤmen in den Guikauerscher Gebieten noch sehr haͤufig vor. Er versichert, daß in den noͤrdlichen und oͤst⸗ lichen ungbhaͤngigen Staaten die bloße Andeutung von Lord
Angabe und
William Bentinck, daß es ihm mißfalle, die Suttihs verhinder habe, und meint, die hiesige Regierung moͤchte .. . aͤhnliche Anzeige erlassen. Was wuͤrde unser Barodaer Korre— Hondent sagen, wenn er hoͤrte, daß von den weiblichen Einwohnern Bombay's oft vor den Augen der Regierung zu Angrias Colaba Sut⸗ tihs vollzogen werden? Ein Wink des Lord⸗Statthalters wurde zweifelsohne hinreichen, diese Menschen⸗Opfer sowohl auf der klei nen Angrias⸗Insel als im Bereich des großeren Guikauer⸗Lehns zu verhindern; aber der Wink wird nicht gegeben; der Gouver— neur im Rath gleicht, wie unser Korrespondent bemerkt, dem Auditorium in einem Roͤmischen Amphitheater, das nur den Daumen zu bewegen brauchte, um uber Leben und Tod zu ent⸗ scheiden; jetzt ist der Daumen nach unten gekehrt. — Folgendes ist ein Auszug eines Schreibens aus Tschicklich vom 2. Mai: Ein sehr trauriger Vorfall hat sich kuͤrlich zu Okelsihr in der Naͤhe von Brahtsch ereignet. Herr Gordon, den daselbst ein Eivil. Amt bekleidete, bitt mit mehreren Suwars und Sepoys aus, um mit einen Trupp Bihls in der Nachbarschaft zusammenzutreffen. Als er an sie herankam, naͤherte er sich ihnen mit einem einzi⸗ gen Suwar, nachdem er seine Leute ersucht hatte, nicht zu feuern und sagte zu den Bihls, sie moͤchten ihre Waffen niederlegen,
Motz lieder der Akademie; diese sind: der Dichter Giovanni illesi, der Numismatiker Domenico Sestini und der Ritter st Zannoni. Das zahlreiche und auserlesene Auditorium m Seeretair durch wiederholten Applaus ihren Beifall zu in. Noch las der Akademiker Piccioli einen Aufsatz uͤber nsichten einiger neueren Kunst-Kritiker in Bezug auf den schen Zweck der großartigen Dichtung Dante's.
kom, 21. Sept. Das hiesige Diario enthaͤlt folgende E Notizen uͤber die Entdeckung der Gebeine Naphaels: k dem 14ten d.ü6,‚, dem Tage der Auffindung, ist man be— gt, die Erde, von der die Gebeine umgeben sind, mit oßten Sorgfalt und Behutsamkeit hinwegzuräumen, ohne n von ihrem Platze und aus ihrer Lage zu verruͤcken. itter Fabris machte den von den verschiedenen anwesen⸗ deputationen genehmigten Vorschlag, daß man den Baron ceini ersuchen möge, das Grab und die Gebeine, so wie bei der ersten Auffindung zeigten, abzuzeichnen, welcher derung derselbe auch sofort Folge leistete. Hierauf ward usgrabung fortgesetzt, und als das ganze Skelett ans licht gefoͤrdert war, zeichnete derselbe Kuͤnstler es nochmals ner neuen Gestalt. Beide meisterhaft ausgefuͤhrte Zeich⸗ n werden seiner Zeit in Kupferstich erscheinen. Unter dessen te der Professor Baron Trasmondo eine genaue anatomi⸗ heschreibung von diesen kostbaren Ueberresten. Am 17ten im Beiseyn des General-Vikars Sr. Heiligkeit, Kardinal des Gouverneurs von Rom, Monsignor Grimaldi, des lichen Hofstaats und des Praͤfekten der Apostolischen Pa⸗ L wie der Deputationen aller hiesigen gelehrten und Vereine zur foͤrmlichen Recognition des Skeletts ge⸗ en. Nachdem das Protokoll äber die Ausgrabung und bhandlung des Baron Trasmondo vorgelesen worden, er Praͤsident der archaͤologischen Akademie in einem gelehr⸗ drtrage aus historisch⸗kritischen Gruͤnden auf das uͤberzeu⸗ dar, daß die Versammlung wirklich das Grab Raphael s vor sich sehe, was alle Anwesenden durch ihre Namens— hrist feierlich bestäͤtigten. Zum Ruhme unserer Stadt, so r Wissenschaften und schoͤnen Kuͤnste, muß der edle Wett, ervorgehoben werden, den alle anwesenden Personen bei glücklichen Ereigniß an den Tag legten, indem sie theils eltlich Huͤlfe leisteten, theils freigebig Geld summen beisteuer⸗ m den unsterblichen Maler zu ehren. Im Monat No⸗- p werden im Pantheon feierliche Exequien, Raphaels, der Der Herrlichen Kirche und Roms wurdig gefeiert wer— „Die Ausgrabungen bis zum 11iten haben volle acht Tage kt; das Skelett ward hinter dem Tische des Altars der una del Sassa gerade unter der Statue der Jungfrau an, s- Von, dem Sarge hatte der Zahn der Zeit nür wenig itil geschont, doch konnte man aus ihnen erkennen, daß knen he e en. die ö e eg sind im Ver⸗ groͤßtenthei ut erhalten und be j ihrer naturlichen , 6 ,.
Spanien.
ha dzid, 19. Sept. Durch ein Koͤnigliches Dekret vom * ö ist angeordnet worden, doß alle aus den Fluͤssen ; 63 Guadalquivir kommende Schiffe in keinen Ha⸗ hien e zugelassen, sondern nach Mahon verwiesen wer— nem n gdort. Augrantaine zu halten, Meeuesten Berichten des General, Capitains von Anda—
Narguis de las Amar islas, zusclge; sind in Sevilla am
weil er mit ihnen zu parlamentiren wuͤnsche. Di i
achteten nicht irn, wie es schien, gh . 6 ; und schossen augenblicklich einen Flüg Pfeile ab, wovon drei den armen Gordon trafen, so daß er vom Pferde stuͤrzte und nach 9Okelsihr zuruͤckgebracht werden mußte, wo er wenige Tage darauf gestorben seyn soll. Ich hoͤrte dies gestern erst und da . etwas . in seinen Aussagen war,
h no aß er sich mit Hinsic zordon ,,. h, daß sich mit Hinsicht auf Gordon's Tod
ö a nd.
Berlin, 4. Oktober. Am 28sten v. M. Abends um 8 Uhr
trafen JJ. KK. HH. der Kronprinz und die Kronprinzessin in Merseburg ein und traten auf dem Schlosse bei dem Herrn Regierungs⸗Praͤsidenten von Rochow ab, wo Höoͤchstdieselben Üüber— nachteten. Zur Begruͤßung des Erlauchten Paares hatte sich der Herr Geheime Staats⸗Minister von Klewiz aus Magdeburg eingefunden. Am Sonntag den 29sten besuchten JJ. KK. HH. die Schloß und Dom⸗Kirche und setzten nach beendigtem Got tesdienste um 11 Uhr die Reise fort, und zwar d . 6 hte Kronprinzessin uͤber Weissenfels, Zeitz und Hof nach Tegernsee, Se,. K. H. der Kronprinz aber uͤber Lauchstaͤdt, Eisleben, San⸗ gerhausen und Roßla, nach Westphalen. Da in neuerer Zeit die Bemerkung gemacht worden, daß die in die Preußischen Kalender aufgenommenen Nachrich ten uͤber den Postenlauf und die diesseitigen Post⸗Einrichtun— gen zuweilen unrichtige Angaben enthalten, wodurch das Pu⸗ blikum irre geleitet wird, so hat, um diesem Uebelstande abzu—⸗ helsen, der Herr General-Postmeister darauf angetragen, daß kuͤnftighin Aufsaͤtzen dieser Art die Genehmigung zum Drucke nicht eher ertheilt werde, bis dieselben von dem Koͤnigl. Gene— ral / Postamte gepruft und eventuell berichtigt worden, und die dem Censurwesen vorgesetzten Koͤnigl. Ministerien haben sich mit diesem Antrage um so mehr einverstanden erklart, als auch andere Theile des Kalenders, insofern nicht die Materialien da— zu von den Behoͤrden geliefert werden, schon jetzt einer amtli— chen Bestaͤtigung bedůrfen. Demgemaͤß darf hinfuͤhro den in die Kalender und Taschenbucher aufzunehmenden Nachrichten uber den Postenlauf und die Post-Verhaͤltnisse von Seiten der Herren Censoren die Erlaubniß zum Druck erst dann bewilligt werden, wenn das Königl. General-Postamt jenen Nachrichten seine Genehmigung ertheilt hat. p
— Bei dem am Ibsten v. M. abgehaltenen Wollmarkt zu Brieg wurden uͤberhaupt 105 Centner 7 Pfund Land-⸗Wolle abgewogen. Die Preise waren fuͤr den Preußischen Centner der besten 80 Rthlr. 20 Sgr., der mittleren 77 Rthlr. und der ge— ringeren 73 Rthlr., mithin im Durchschnitt der Eentner zu 77 Nthlr. und gegen den am 27. Sept. 1832 abgehaltenen Herbst⸗ Wollmarkt, um 22 Rthlr. theurer. h
— Die im Jahre 1822 fuͤr den Regierungs⸗Bezirk Danzig
ebildete Schullehrer⸗Wittwen⸗ und v n er n, g l ö. sich bisher eines gedeihlichen Fortganges zu erfreuen gehabt.
ie Zahl der im Jahr 1822 der Anstalt beigetretenen 112 Mit— glieder hat sich bis incl. 1832 auf 152 gestellt, und das Funda— tions-Kapital der 1375 Rthlr. in Staats-Papieren ist auf die Hoͤhe von 114250 Rthlr. innerhalb 16 Jahren gestiegen.
— In Danzig geht man damit um, ein Dampfboot zu erbauen, das zu bestünmten Zeiten Reisen nach St. Petersburg
—
Kaufmannschaft stets für
Indiens Bewoh⸗ 9 2 Indeß
Einrichtung nicht unbedeutende Vortheile fuͤr den Handels⸗Betrieb zwischen Danzig und Petersburg, so wie uberhaupt zwischen Preußen und Rußland. Das Unternehmen selbst ist auf Actien begruͤndet, die auf 40, 90900 Rthlr. in Anschlag gebracht worden sind und zahlreiche Theilnehmer gefunden haben.
— Am ißten d. M.“, so meldet man aus Elbing, „wurde die erste und wichtigste Abtheilung des großen Secken— berger Schifffahrts, und Entwaͤsserungs⸗Kanals von Tawellning⸗ ken bis Marienbruch, wo die Szubbel und die Gilge sich verei⸗ nigen, 1400 Ruthen lang, eröffnet. Tausende von Zuschauern aus der Nähe und Ferne waren zugegen, um ihre Theilnahme . Eröffnung eines so wichtig'n Werkes zu bezeugen. Als ö den Eingang des Kanals sperrende Stauthall von 130 Fuß Lange qbgetragen wurde, erscholl ein anhalrender Freuden-Ruf, ͤ der in dem Maße zunah „als der Srauwall sich seinem Durch⸗
5 naͤherte bis endlich die Gilge sich ungestuͤm in das neue Bett ergoß. Die Differenz des Wasserstandes betrug 2 Fuß 7 Zoll. Das ganze interessante Schauspiel waͤhrte etwa 20 Mi— nuten, denn spaͤter trat der Strom schon ziemlich in seinen neuen, natürlichen Stand und fließt jetzt frisch und klar auf dem geradesten Wege dem Haff zu. Die Beendigung des ganzen Kanals durch den Nemonienschen Forst soll im nächsten Jahre erfolgen.“ .
Da die Pariser Blaͤtter vom 28. September schon heute früh hier eingegangen sind, so daß ein Auszug aus denselben in den Artikel Frankreich aufgenommen werden konnte, so fallt die Rubrik „Neueste Nachrichten“ heute weg.
Kunst⸗ Nachrichten.
Die Italiänische Oper in der Köͤnigstadt.
3u den erfreulichsten Erscheinungen, welche in neuester Zeit auf den hiesigen Buͤhnen an uns voruͤbergegangen, gehoͤrt ohne Zweifel die Italiänische Oper in der Koͤnigstadt. Neid, Vor⸗ urtheil und Selbstgenuͤgsamkeit haben laͤngere Zeit uns den Ge— nuß Italiänischen Gesanges fern gehalten; eine sogenannte Deutsche Schule wollte die Italiaͤnische Oper ganzlich verbannt wissen und seitdem der, in der Gunst des Publikums mit vollem Rechte so hoch stehende Karl Maria von Weber sich als witz iger Schriftsteller verleiten ließ, satyrische Capriccios gegen die Italianische Oper drucken zu lassen, wird in gewissen Kreisen unwiderruflich der Stab uͤber dieselbe gebrochen. Dies mag wohl wenn auch nicht allein Veranlassung gewesen seyn, daß die beruͤhmten Talente der Italiänischen Oper in neuester Zeit Berlin nie besucht haben; die Catalani war die letzte Erscheinung dieser Art an unserem musikalischen Horizonte; mit der Fodor, Malibran, Lalande, Pasta, mit Lablache, David Rubini konnten wir nur an den Bilder-Laden Bekanntschaft machen, wenn wir nicht nach Wien, London, Paris oder Mai— land reisen wollten. Dankbare Anerkennung gebuͤhrt daher der Direction des Koͤnigstädtischen Theaters, daß sie uns den Genuß einer Italiaäͤnischen Oper verschafft hat. Zwar konnten, bei so beschraͤnkten Mitteln, nicht jene, nur mit Guineen aufzuwiegen⸗ den, Talente der großen Italiänischen Oper verschrieben werden; um so erfreulicher ist es daher, daß jene Buͤhne in Dem.
und von dort zuruͤck machen soll; man verspricht sich von dieser
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Heinefetter und Dem. Hähnel zwei so ausgezeichnete Zog⸗ linge jener hohen Schule des Gesanges besitzt, welche im Vortrag, in der Aussprache, im Recitativ, in der Arie, wie in den unvergleichlich schoͤnen Duetten den strengsten Anforderungen genügen. Unausgesetzter und stuͤrmischer Beifall ward den Sän— gerinnen zu Theil; die Bestrebungen der Herren Fischer, Holz— miller und Greiner wurden anerkannt und das bei der vierten Vorstellung derselben Oper uͤberfuͤllte Haus bewies der thaͤtigen und unternehmenden Direction, daß das Publikum das Gute zu schaͤtzen weiß.
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Meteorologische Beobachtung.
Morgens Ngchmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. W ühr. 10 Uhr. Beobachtung.
338, 2 gar. S538, 44 Par. 14, 2 9 R. 6,7 9 R. 5, 8 9 R. 4, 1 9 R. 50 v Ct. S0 pCt. heiter. heiter.
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1833. 3. Oktober.
Luftdruck .. Luftwaͤrme. Thaupunkt
338,7 6 Par. 4,5 9 R. 3,5 9 R. 92 pCt.
254 heiter.
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Quellwärme 8, 89 R. Flußwärme 11,2 0 R. Bodenwärme 11, 1 0 R. Ausdünst. 0, 10 s“ Rh. Niederschlag O.
Benin er B6rze. Den 4. Oktober 1833. Amtl. Fonds- und Geld- Gours Zettel. (Prerisss. Cour.) I.. ric. Geld ]
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St. Schuld- Scsi. . 4 I I] Pr. Engl. Anl. 18. 5 163 Pr. Eng]. Anl. 22. 1031 Pr. Engl. OblI. 30. 921 Präm. Seli. d. Sœeh. 541 Kurni. Ohl. i. J. C. — Veum. Ini. Sch. do. Berl. Stadt- Ohl. Königsh. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Psandhr.
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Grosshz. Pos. do. 1 I sipr. Pfandhr.. 4 Pbomm. do. 4 1053 Kur, u. eum. do. 4 1061 Sehlesische do. 4 145 k kst. C. d. K. u. N. — 65 g5z I. =- Sch. d. K. u. N. — e ,,
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A uĩswärtige Börsen. . Amsterdam, 29. September. Niederl. wirkl. Schuld 483. 3. Kanz-Bili. 206. Span. perp. 6b.
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Frankfurt a.
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Paris, 28. September. 102. 25. sin eοur. 105. 30. Nea. 91. 59. belg. 963.
0 53 pr. comp. lin cour. 75. 59.
691. 35 4.
38 pr. compt. 75. 45. 58 Shan. pr. coipt, 69. iu cou,