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TrivatBriefe aus Lissabon vom 18. September einge— gangen, die ein Kauffahrteischiff von dort mitgebracht hat. (s wal bis dahin Alles ruhig geblieben, indem die Migueli— sische Armee keinen neuen Angriff, keine weitere Demonstration gemacht hatte. Auch wird fuͤr gewiß gemeldet, daß das Dampf— boot „Lord of the Isles“ von zweien der Schiffe Donng Ma— r,, nommen worden ist. Das Dampfboot hatte 27 Franzoͤ⸗ sische Ofsiziere am Bord, die sich zum Macschall Bourmont be— ben wollten; auch war es schwer mit Munition und Kriegs— Vorräthen beladen. Man versichert ferner, daß ein kleiner, mit Vugeln beladener Schooner gleiches Schicksal gehabt hat.“ — Weiterhin heißt es in demselben Blatte: „Bis jetzt ist weiter keine Nachricht uͤber Portugal bekannt geworden; aber einem Schreiben zufolge, das ein sehr achtbares Handelshaus der City von dort empfangen hat, soll zwar das Dampfboot „Lord of the Isles“ am i6. September in den Tajo aufgebracht, jedoch bis zum Abgange der letz— ten Nachrichten noch nicht foͤrmlich kondemnirt worden seyn.“ — In einer zweiten Ausgabe seiner gestrigen Nummer von 5 Uhr Abends fuͤgte der Courier dem Obigen noch Folgendes hinzu: „Wir lassen mit der Presse anhalten, um die Ankunft des Handels-Fahrzeuges „Lord Nelson“ von iffabon zu mel—⸗ den; es war am 18. September von dort abgesegelt und bringt die Nachricht mit, daß Bourmont am 14ten einen zweiten An— uff gegen Lissabon unternommen habe, aber wieder mit betraͤcht⸗ iche Verlust zurückgeschlagen worden sey. Auch erfahren wir durch den „Lord Nelson“, daß der „Lord of the Isles“, nach— dem er die Offiziere und Kriegs-Vorraͤthe fuͤr Dom Miguel s rmee in dem kleinen Hafen St. Martinho gelandet, von der Seemacht der Koͤnigin von Portugal in jenem Hafen genommen worden und zu Lissabon angekommen war. Das Packetboot „Reyalist“ verließ Lissabon zu gleicher Zeit mit dem Lord Nel— son, ist aber, da es bei Porto anlegen wollte, noch nicht hier augelangt.“ — Heute aber erwaͤhnt der Courier nichts weiter hier⸗ über. — Die gestrige Times enthielt dieselben Nachrichten, wie der Surier, aus Lissab on vom 18. v. M. und fuͤgte hinzu: „Der Vertust der Miguelisten am läten soll sich auf 2000 Mann be— aufen haben, aber die ganze Nachricht von dem wiederholten Angriff hat nicht viel Glauben gefunden und bedarf jedenfalls der Bestätigung. Der Capitain des „Lord of the Isles, soll sich er Lord tlliam Russell über die Gefangennehmung des Schiffs beschwwert haben, weil dasselbe Englisches Eigenthum sey; Letzte⸗ rer, heißt es, habe ihm aber kein Gehsr gegeben. Das Schiff ist eine werthvolle Acquisition fuͤr den Dienst der Koͤnigin, scheint ber keine Kriegs-Verraäͤthe oder andere Gegenstaͤnde von Werth an Bord gehabt zu haben. Weiter sind keine Briefe mit dem „vors Nelson“ eingegangen, was indeß nicht auffallend ist, da uͤber⸗ haupt jetzt wenig Personen mit Handels Fahrzeugen schreiben, seitdem zu Lissahon Packetboͤte stationirt sind.“ — In dem Boͤr— sen Bericht der Times von heute halb 5 Uhr Abends sindet man solgende Detgils über das angebliche Gefecht vom 14 Sept.: Das Kauffahrteischiff „Lord Nelson“ von Lissabon ist in die Themse eingelaufen, und die muͤndlichen Aussagen des Capitains sind von der Art, daß sie an der gestern erwahnten Nachricht von einem zweiten Treffen vor Lissabon, das am 134 ten stattge⸗ funden haben soll, kaum einen Zweifel uͤbrig lassen. Er ver— sichert, daß der Angriff um 5 Uhr Morgens begonnen, bis 9 Uhr gedauert und mit einer vollkommenen Niederlage der Mi— guelisten geendigt habe, nachdem von beiden Seiten mit großer Tapferkeit gefochten worben. Daß dieser Kampf so ploͤtz⸗ lich aufhörte, war, jener Aussage zufolge, dem Umstande zuzu⸗ schreiben, daß eine Abtheilung der Miguelistischen Truppen bei dem Marsch uͤber eine offene Ebene am Ufer des Tajo in den Bereich der Kanonen eines der vor Anker liegenden Schiffe von Admiral Napiers Geschwader gerieth, welches 0 Kartaͤtschen⸗ schüsse auf sie abfeuerte und ein sfurchtbares Blutbad unter ihnen anrichtete. Da die Truppen der Königin in der Hitze des An— griffs gerade um dieselbe Zeit dicht an den Feind herangekom— men waren, und der Entfernung wegen nicht unterschieden wer— den konnten, so wurden auch mehrere von ihnen durch das Feuer von Napiers Schiffen getöoͤtet. Ueber die Zahl der Getoͤdeten und Verwundeten auf Dom Miguels Seite wußte man nichts Genaues, denn sie wurden von den Truppen ihrer eigenen Par— tei vom Schlachtfelde fortgeschafft, indem man es nicht fuͤr rath— sam hielt, Letztere bis in ihre Positionen zu verfolgen. Lissabon soll sich jetzt in vollkommenem Vertheidigüngs-Zustande befinden und jeder Macht, welche die Miguelisten dagegen aufzubringen vermochten, trotzen koͤnnen. Eines der Miguelistischen Regi— menter, das von Lamego, etwa 600 Mann stark, soll sich gewei— gert haben, an dem Angriff vom 14. Theil zu nehmen, und es heißt, man habe ihm darauf angedeutet, daß es nach Hause gehen könne, was auch die Soldaten sogleich gethan hatten; als sie sich aber auf den Marsch gesetzt, sey der Befehl wider— rufen und ein Detaschement abgesandt worden, um sie zuruͤck⸗ zuholen, welches nicht ohne große Widersetzlichkeit von Seiten ener und nicht ohne Verlust mehrerer Mann habe bewerkstelligt werden koͤnnen. Dies sind die Nachrichten, welche an der heu— tigen Boöͤrse uͤber die Begebenheiten in Portugal in Umlauf sind, und ihre Richtigkeit scheint zwar nicht unmöglich, aber da sie nur auf den Aussagen eines einzigen, obwohl glaubwuͤrdi— gen Mannes beruhen, so koͤnnen sie noch ohne fernere Bestaͤti—⸗ gung nicht unbedingt fuͤr wahr angenommen werden. Die Por— tugiesischen Scrips sind uͤbrigens um ein Geringes in die Hoͤhe gegangen.“ — Dagegen liest man im Albion Folgendes: „Wir meldeten neulich, daß Nachrichten aus Lissabon bis zum 18. Sept. eingegangen seyn, und daß bis dahin kein neuer Angriff gegen die Stadt gemacht worden sey. Es ist daher fast uͤberfiüssig, hinzuzufügen, daß ein jetzt umlaufendes Geruͤcht von einem am 14ten stattgefundenen Angriff keinen Glauben verdient.“ In den Tageblaͤttern von Buenos-Ayres wird Folgen⸗ des mitgetheilt: Am 5. Juli ward Ferdinand Benancio, ein In— dianischer Kazike, der an einem heftigen Fieber litt, als Patient in das Spital von Buenos-Ayres gebracht. In seinem Gefolge war ein junger Indianer, Namens Francisco Yunquel, der waͤh— rend des Ausenthalts seines Gebieters in besagtem Spital zu seiner Aufwartung blieb. Junquel war ein noch unverdorbenes Naturkind aus den Anden, und aus Neugierde schweifte er ei— nes Tages durch das ganze Gebäude. Zu einer ungluͤcklichen Srunde kam er an die Thuͤr des Zergliederungs⸗-Zimmers, gerade in dem Augenblick, wo ein Lehrer eine Leiche vor sich liegen hatte und mit dem Messer in der Hand den Gegenstand seiner BVorlefung seinen Zuhsrern erklätrüe, Der arme Yünquel glaubte, der Operateur und seine Gesellschaft seyen mit einem Morde beschaäftigt. Seine Wuth kannte keine Granzen; er zteht sein Messer und stuͤrzt wie ein Rasender uͤber Alle her, welche die Leiche umringen. Arzt, den 7 einem Stoß todt zur Erde niederwarf. Hier⸗ auf tsdtete er einen ungluͤcklichen Kranken der zufaͤllig der Zer⸗ glieberung beiwohnte, und dann einen Soldaten, der an der unmer Ehr die Wache hatte. Noch nicht befriedigt, wuͤrde er
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Sein erstes Schlachtepfer war ein erfahrener
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in seiner Wuth noch mehr Schlachtopfer gemacht haben, wenn nicht sein Gebieter, von dem ungluͤcklichen Zufall unterrichtet, ihn hierin gehindert und durch Androhung, ihn auf der Stelle zu erschießen, ihm nicht den Vorgang der Sache einigermaßen begreiflich gemacht haͤtte. Dieses Ereigniß hat zu Buenos-Ayres große Sensation gemacht.
Niederlande.
Aus dem Haag, 1. Okt. Dem Vernehmen nach, wird in Kurzem eine aus Freiwilligen der Armee bestehende Expedition nach Java gesandt werden.
Die Amsterdamer Zeitung nimmt die Mildthaͤtigkeit der evangelischen Glaubensgenossen fuͤr den Wiederaufbau der evangelischen Kirche und Pfarrwohnung in Paramaribo in An— spruch, die im vorigen Jahre durch eine Feuersbrunst ein— geaͤschert wurden. ,
Von der Schelde vernimmt man, daß die aus 5 Kanonier— boten bestehende Belgische Flotte jetzt dicht bei der Kreuzschanze liegt und daß die Desertion uater der Mannschaft dieser jungen Seemacht taglich zunimmt. .
Belgien.
Bruͤssel, J. Okt. Der Senat hat in seiner gestrigen Sitzung den Gesetz-⸗Entwurf genehmigt, wonach diejenigen Ein⸗ wohner von Antwerpen, welche durch die vorjaͤhrige Belagerung der Citadelle in ihrem Eigenthume beeinträchtigt worden sind, entschaͤdigt werden sollen. .
General Goblet wird binnen Kurzem von seiner außer— ordentlichen Mission nach London hier zuruͤck erwartet. Da Herr Dumortier die Absicht angezeigt hat, seine Frage uͤber das Resultat der letzten Berathungen der Konferenz zu erneuern, so wird die Anwesenheit des Generals Goblet zu Bruͤssel ohne Zweifel dem Ministerium gestatten, vollständige Erklaͤrungen zu geben.
Der Senat hat am 29. September den Gesetz- Entwurf uͤber die Auslieferungen, so wie den Entwurf, welcher dem Kriegs-Minister einen Kredit von 12,733,500 Fr. bewilligt, ein—⸗ stimmig angenommen. Minister erklaͤrte auf eine Frage des Herrn d ,Haussay, daß der den Milizen bis zum 1. Oktober bewilligte Urlaub auf seinen Befehl bis zum 36. Dezember ver— laͤngert worden sey. Es ist anzunehmen, sagte er, daß zu je— ner Zeit die provisorischen Abschiede in definitive verwandelt werden können.
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Das Haus des Vikars ward durch die Einwohner streng beaufsichtiget, die noch in einer feindseligen Haltung blieben, ungeachtet der Anwesenheit der ge— richtlichen Behoͤrden, die sich an Ort und Stelle begaben, um die Thatsachen zu konstatiren und dieser Art von Insurrection ein Ende zu machen. Die Garnison von Mastricht ward in Bewegung gesetzt und ruͤckte zum Theil aus, um die Ursache der gefallenen Schuͤsse in Erfahrung zu bringen. Die Notabeln des Orts haben beim Bischof die Zurücknahme des wider den Vikar von Lanaaken erlassenen Beschlusses nachgesucht; es scheint jedoch nicht, daß diese Vorstellungen werden angenommen werden.“
Schweden und Norwegen.
Christiania, 25. September. Die Zahl der an der Cho— lera Erkrankten in Drammen belief sich vom 20sten bis zum 2isten d. M. um 7 Uhr Abends auf. 18, wovon acht gestorben sind. Auf dem Schiffe, wo sie zuerst unter den Matrosen aus— brach, hatten diese eine Menge verdorbener Apfelsinen zu sich genommen. — Das Koͤnigl. Marine-Departement machte am 2sten d. M. bekannt: 1) Daß nun vorerst die Quarantaine in Drammen selbst aufhoͤren solle, Schiffe von Drammen kommend in allen Norwegischen Städten und Haͤfen, mit Ausnahme von Moß und Horten und den nordwärts von selbigen in den Chri⸗ stiania-⸗ und Drammen-Fjorden belegenen Staͤdten und Hafen, einstweilen als von einem, durch die Cholera angesteckten Orte kommend, behandelt werden.
Dänemark.
Kopenhagen, 30. Sept. Die Korvette „Galathea“ hat von den Arbeiten Thorwaldsen's mehr mitgebracht, als man er— warten durfte. Außer den Marmor-Statuen (den Christus fuͤr die Frauenkirche, einen Tauf-Engel, Mars und Amor, Merkur, einen knieenden und einen aufrecht stehenden Ganymed) befin“ den sich darunter viele Bas-Reliefs in Marmor, mehrere Mar— mor-Buͤsten und von Stuͤcken, die nicht in Marmor ausgeführt sind, eine große Anzahl. — In der Versammlung der Kunst— Akademie sind folgende Medaillen fuͤr eingelaufene Preis-Aufga— ben vertheilt worden: 1) in der Malerkünst, die kleine Gold— medaille an Herrn Eddelien; 3) in der Architektur, die große Goldmedaille an Herrn Bindesbuͤll und die kleine an Herrn Nebelong.
Deut schland.
München, 20. September. Wie wir bereits erwaͤhnt, haben Se. Maj. der Konig unterm 25. Septbr. die feierliche Enthuͤllung des zum Andenken an die im Feldzuge 1812 in Rußland gebliebenen Bayern errichteten Obelisken am 18. kuͤnf— tigen Monats Oktober festzusetzen, das nachfolgende Programm zu der dabei stattfindenden großen Parade zu genehmigen ge— ruht, und dieses den Divisions- und Corps-Koömmando's der Armee durch das Koͤnigl. Kriegs-Ministerlum mit dem Anhange
bekannt machen lassen, daß jedem Militr der auswartig⸗ nison, welcher Theil an dem Russischen Kriege im Jahn genommen hat, gestattet sei, mit dem Fortbezuge der ganze oder Sold, zu dieser Feierlichkeit hieher zu kommen.)
gramm zur großen Parade bei der Enthuͤllun gs Feier des zun ken an die im Feldzuge 1812 in Rußland gebliebenen Van richteten Obelisken, am 18. Oktober 1833. Saͤmmtllche und in Nymphenburg garnisonirenden Truppen ruͤcken g Oktober, eine Stunde vor der feierlichen Enthüllung de
lisken, in groͤßter Parade und in der groͤßtmoͤglichsten Etz die Kavallerie zu Pferde, die Artillerie, in so weit ste nn
Bedienung der Geschuͤtze verwendet wird, mit Feuergen und die Artillerie⸗Fuhrwesens⸗Mannschaft eben so mit hi Saͤbeln — unter Kommando des General ⸗Lieutenants un mandanten der 1sten Armee-Division Grafen von Payn aus, und nehmen die in der Disposition vorgezeichnete 6; auf dem Karolinen-Platze ein. Unmittelbar vor der feln Enthüllung des Obelisken formiren die ausgerüͤckten , nach Kommando des genannten General-Lieutenants ein? Obelisken einschließendes Viereck, innerhalb welchen gen Generaͤle, Stabs- und Oberoffiziere, Unterofftzien Mannschaft, welche dem Russischen Feldzuge beigewohnt dieselben moͤgen der hiesigen oder einer andern Gia nison ten), einen Kreis zunaͤchst am Piedestal des Obelisken Bei der Ankunft Se. Maj. des Koͤnigs — Allerhoͤchstwe Pferde gegenwartig zu seyn gedenken, und Ihrer Majes Königin, erfolgen die vorgeschriebenen Ehrenbezeugungen, rend des Aktes der Enthüllung wird das Gewehr pri Marsch geschlagen und geblasen, und mit den auf dem fange aufzustellenden zwoͤlf zwoͤlspfuͤnd. Kanonen dreimal n — Nach dieser feierlichen Handlung wird der Hönsgl. I schall Fuͤrst von Wrede einige — alf die Feier des Tun zuͤgliche Worte an die Versammlung richten, worauf die des Kommandanten zum Defiliren der ausgeruͤckten A vor Sr. Königl. Majestaͤt erfolgen“
Gestern traf Se. Durchlaucht der Herzog von Leucht hier ein.
Die Herbst-Exereitien der hiesigen drei Linien⸗Infa Regimenter finden diese und die naͤchste Woche ffatt; Vollendung derselben werden auf dem Marsfelde große M ausgefuͤhrt werden. Unsere Artillerie zeichnet sich bei ihr jährigen Probeschießen ganz besonders aus.
Durch die Vorsorge Sr. Majestaͤt des Königs sel fuͤr die evangelischen Soldaten unserer Garnison ein Gottesdienst in der neuen protestantischen Kirche gehalth den. Die Soldaten evangelischer Neligion, die sich bei dg Kuͤrassier Regiment zu Landshut und Freysing befanden, bekanntlich schon fruͤher zur Ausübung ihres Kultus auf des Koͤnigs nach Muͤnchen versetzt.
Dem Vernehmen nach, ist erst kurz vor dem Abman Griechischen Detaschements von Sr. Majestaͤt dem Koͤnn die Allerhöchste Genehmigung zur Verheirathung Grin Militairs eingetroffen, und es wurden demnach vor ze marsch derselben mehrere Trauungen vollzogen.
Unter den Aufgaben, welche sich der aus Griechen rückgekehrte, beruͤhmte Schlachten-Maler Peter Heß zur n Ausfuͤhrung vorgesetzt hat, nennt man: die Landung' des Otto und der Bayerischen Truppen in Griechenland, den zug in Nauplia, die Huldigung und andere interessan inente. Auch der Maler Rottmanner soll. demnächst als chenland hier eintreffen, um die, im Auftrag unsers Kÿnghg aufgengmmenen Landschaften in den Arkaden der Central maͤlde⸗Gallerie al freseo auszufuͤhren.
Stuttgart, 30. Sept. Das Geburtsfest St. M des Koͤnigs wurde dieses Jahr mit besonderer Feierlichkeit Innigkeit unter den verschiedenen Ständen und von deh hängern der verschiedensten Parteien, die sich in der lieh Verehrung zu dem Staats“ Oberhgupte vereinigen, gefäüen fanden froͤhliche Bankette des Offizier-Corps der Gon des Stadt-Raths und Buͤrger⸗Ausschusses, der Gerichts sitzer und der Mitglieder der Staͤnde⸗Versammlung san herzliche Toaste auf das Wohl des geliebten Königs, des ders der Verfassung, ausgebracht wurden. Die Yéttgl Stande-Versammlüng hatten die Ehre, am 253sten zu dem] feste in Kannstadt in die Königl. Loge eingeladen zu u Eine unzählige Menschen⸗Menge hatte sich zur Feier blese wirthschaftlichen Festes eingefunden. Als Se! Maj. Nachmit einfacher Civil-Kleidung mitten unter dem Volke erschig reste dieses den herzlichsten Freudenzuruf. Abends wün Kuͤnigs Majestaͤt in dem festlich erleuchteten Schausph mit rauschendem Vivat empfangen.
Stuttgart, 2. Oktober. Die Kammer der ordneten beendete in ihrer gestrigen Sitzung die Berat⸗ über das Militair-Budget. Nach einer vom Berichterstah gebenen Uebersicht betragen die an diesem Etat gemachten! im Durchschnitt auf ein Jahr die Summe von v0, 266 Fl. Die Tagesordnung fuͤhrte hlerauf auf Berathung esniger rer Berichte der Finanj⸗Kommission und zwar zunaͤchst ih Ansinnen eines Beitrags aus der Staats, Kaffe zu den leitungen innerhalb der Stadt Stuttgart, so wie zur J rung eines Wasserbehälters zwischen dem Bären, und . Ser, im Betrag von 56,000 Fl. Nach langer Debatte die Kammer, diese Summe zu dem gedachten Zweck zu bem
Karlsruhe, 1. Oktober. In der Sitzung der zu Tammer vom 25sten v. M. berichtete zuerst der Abge Fecht uͤber das Volks, Schulwesen; sodann der Abgeordnete zenmann uber, den Gesetz- Entwurf wegen Herabsetzmn Hunde⸗Tare. Letzterer wurde nach kurzer Eroͤrterung) Fassung der Regierung einstimmig angenommen. Der nete Duttlinger erstattete hierauf einen muüͤndtschen? über den bei der ersten Kammer bereits erledigten Gel wurf, die Auslegung einiger Paragraphen der Wahl ⸗ on betreffend. Schließlich beschaͤftigte sich die Kammer mit dnn trage des Abgeordneten Magg auf Errichtung eines katholischen Schullehrer⸗Seminars im See⸗Kreise, und hi nach langerer Debatte, diesem Antrage beizutreten.
„Von der Sitzung vom 27sten d M. ist noch zu bent daß der Abgeordnete von Itzste in an diesem Tage zum] Male wieder in der Kammer erschien und den Keinms Bericht uͤber einen Theil des Staats-Budgets erstattel⸗ Verlesung dieses Berichtes erschoͤpfte ihn aber so sehr, R den Sitzungssaal bald wieder verlassen mußte. Hierauf) der Abgeordnete v. Rotteck die Rednerbuͤhne, und erh im Namen der Masorität der Petitions⸗Kommission M über mehrere Petitionen von Israeliten, worin sie Um Ch pation und voͤllige Gleichstellung mit den uͤbrigen Staatsbh nachsuchten, Der Antrag der Majoritat der Kommissioh dahin, zur Tagesordnung uͤberzugehen, indem sich die Kn bereits im Jahre 1831 uber diese Frage ausgesprochen habe, in
och nicht gekommen sey, das Gesuch der Juden zu unter stuͤz⸗ Nach dem Abg. v. Notteck erstattete Gerbe] einen Bericht uͤber be Frage, im Namen der Minoritaͤt der Kömmission. Dessen g ging dahin, die Petitionen dem hohen Staats, Ministe⸗ mit der Empfehlung vorzulegen, bis zum nächsten Landtage Hesetz vorzubereiten, durch welches der Zustand der Israeli— anderweit und so geregelt werde, daß dieselben, hinsichtlich bölitischen Rechte, den christlichen Bewohnern des Groß— gthums gleichgestellt wuͤrden. Die Gallerieen waren schon Anfang der Sitzung gedraͤngt voll, allein waͤhrend der Er⸗ ug dieser Berichte, und insbesondere wahrend der darauf. sten Diskussion, fuͤllten sich dieselben so sehr, daß Viele gar
utritt mehr finden konnten. Nachdem die Berichte verlesen erhoben sich sogleich die Abgeordneten Mer Bek und Andere, ch der Sache der Juden anzunehmen. Der Erstere stellte Anderem, indem er sich auf die Gesetzgebung von Kur— n, Sachsen und Frankreich berief, den Grundsatz auf, daß die Emancipation der Juden vorausgehen lassen, und die⸗ sogleich in den Besitz aller buͤrgerlichen und politischen e setzen inuͤsse, wenn man eine wirkliche Selbstverbesserung Ihnen erwarten wolle. Die Emancipation erst von ihrem rwerden abhäaͤngig zu machen, halte er fuͤr eine zu nichts nde Maßregel. Der Abgeordnete Beck erklärte, daß er die n in unserem Großherzogthume schon jetzt fuͤr so reif hielte, hnen unbedenklich alle politischen Rechte eingeraͤumt werden en. Der Abgeordnete Sander stimmte fuͤr den Antrag Majorität der Kemmission, und suchte zu beweisen, wie ge⸗ ches s, zur Emancipation der Juden, die einer viel spaͤ— Zeit vorbehalten bleiben muüͤsse, schon jetzt zu schreiten. Auch zgeoronete Duttlinger trug auf die Emancipation der nan, glaubte jedoch, daß eine Vorsichts-Maßregel dabei dendig sey, damit nicht alle Juden aus andern Landern her— zmen und in Baden ihr gelobtes Land suchen. Ver und niesem sprachen noch viele Redner dafuͤr und dagegen; ei— hichten eine beschraͤnkte, andere eine allinaͤlige Emancipa— nach dem Bildungsgrade der Juden, in Antrag, so daß Igerlich unerzogene noch davon ausgeschlossen wurde. Die zer beschloß am Ende mit einer bedeutenden Masorität zur urdnung uͤberzugehen, und den eingekommenen Petitionen Folge zu geben, jedoch den Wunsch ins Protokoll nieder⸗ n, daß sowohl die Juden, als auch die Regierung sich alle eben moͤgen, daß die Hindernisse, die der Emancipation ge stehen, allmaͤlig beseitigt werden. Nach 3 Uhr wurde zung geschlossen.
'Bie sb aden, 30. September. Am 19ten d. verließen die glich Nassauischen Truppen ihre Garnisonen, und bezogen sten unter den Befehlen des Herrn General von Kruse ebungs-Lager in der Gegend von Hadamar. Die Staͤrke ruppen betrug 6 Bataillone Infanterie, ? Batterien Artil— und eine Compagnie Pioniere. Durch die Fuͤrsorge des s⸗Kommissariats war an Ort und Stelle alles Material Bau eines Lagers vorhanden, und schnell wurde dasselbe allen Regeln konstruirt. Sonntag den 22sten wurden die en in einem Viereck auf offenem Felde zu einer großen n-Parade aufgestellt, wo vor emnem kriegerisch ge—
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von hier schieden, um sich in das Taubstummen-⸗Institut zu ver⸗ fuͤgen, von dessen nach der Laut-⸗Methode unterrichteten Zöͤg⸗ lingen Ihre Majestaͤt durch ein lautes Vivat begruͤßt wurden. Ihre Majestaͤt widmeten auch hier Ihre Aufmerksamkeit der ge⸗ sammten Einrichtung des Instituts, wohnten langere Zeit den vorgenommenen Pruͤfungen der Zöglinge bei, richteten selobst einige
dtesmal leider mit Erfolg; denn in kurzer Zeit standen die Ge— wehr⸗ Fabrik und die anstoßenden Gebäude in Flammen. Vom Winde beguͤnstigt, verbreiteten sich dieselben bald nach allen Rich— tungen, und in neunzehn Stunden, namlich von 2 Uhr Nach— mittags bis um 9 Uhr Morgens des näͤchstfolgenden Tages, war
ein großer Theil von Konstantinopel, nämlich die Stadtviertel
Fragen an dieselben, vernahmen deren Beantwortung, so wie eine Dschübali, Sultan Mehmed, Uskiubli Albazar, Sepetdschiler,
von einem Zöglinge an Allerhoͤchstihre Person gehaltene Anrede / als wie dies bei den
und geruhten sowohl hier beim Abschiede, fruͤher besuchten zwei Anstalten der Fall gewesen, die Aller— höͤchste Zufriedenheit in den gnaͤdigsten Worten auszudruͤcken. — Nachmittags hatten die Damen die Ehre, JJ. MM. dem Kaiser und der Kaiserin vorgestellt zu werden, und Abends war glän—
zende Beleuchtung der Stadt und saͤmmtlicher Vorstädte, welche Schehzadébaschi, und mehrere kleine befinden. Allerhöchstdieselben von halb 9 Uhr an bis 19 Uhr zu Wagen
in Augenschein zu nehmen geruhten. Allgemeiner Jubel beglei⸗ tete Ihre Majestaͤten auf diesem Zuge, welcher im Schritt sich von dem Dikasterial-Platze aus durch die Holz-, Renner-⸗Gasse, uͤber den großen Platz durch die Neufroͤhlicher- in die Altfröh⸗ licher-Gasse, uͤber den Dominikaner-Pletz durch die untere und obere Bruͤnner-Gasse, hintere Rathhaus-Gasse, obere Herren— Gasse, vordere Rathhaus-Gasse, uber den Kraut-Markt, Kapu— ziner-Platz, durch die Juden., Sattler,, Post-, Minoriten; und Schwarz-Adler, Gasse, das Neuthor auf die Zeil bewegte, und von da durch dieses Thor die Krapfen-Gasse, Holz⸗ und Renner⸗ Gasse in das Gubernial-Gebaͤude zuruͤckkehrte“
Eben diese Zeitung voin 79. September meldet: „Ihre K. K. Majestaͤten geruhten am 27sten Vormittags, von Ihrem Gefolge begleitet, Sich in das Lager bei Turas zu bege— ben, um einem großen Revue-Manoͤver beizuwohnen. zin dem Aufstellungs-Orte der Truppen angelangt, stiegen Se. Majestaͤt der Kaiser zu Pferde, und ritten vor allen Fronten der verschiedenen Waffen⸗Gattungen vorbei. Hierauf wurden, unter Anführung Sr. Excellenz des Hrn. Kommandirenden von Maͤhren und Schle— sien, Grafen von Klebelsberg, die verschiedenen militairischen Evolutionen mit bewundernswerther Präcision ausgeführt. Nach beendigter Production, welche Ihre Majestäͤt die Kaiserin in ei—
iger Entfernung von Ihrem Wagen aus uͤberblickt hatten, de—
silirten die saͤmmtlichen Truppen vor Ihren Majestaͤten und ge— ruhten Se. Majestaäͤt der Kaiser, rucksichtlich des guten Ausse— hens, der schoͤnen Haltung der Truppen, ihrer Waffen-Geuͤbtheit und des puͤnktlichen Ineinandergreifens sammtlicher ausgefuͤhr⸗ ten Bewegungen bei allen Waffen-Gatt engen, Allerhoͤchstihre Zufriedenheit gnaͤdigst zu erkennen zu geben.“
Wien, 25. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Se. Durch— laucht der Fuͤrst Metternich ist (wie bereits erwähnt) diesen Nachmittag hier angekommen. Im Publikum wird jetzt viel von der Zusammenkunft in Muͤnchengraͤtz gesprochen. Man kann nicht genug das zuvorkommende Benehmen Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland gegen Alle, die die Ehre hatten, sich ihm
zu nähern, ruͤhmen, und findet in ihm diefelbe Liebenswuͤrdig⸗
keit, wodurch der verewigte Kaiser Alexander die Herzen zu ge⸗!
winnen wußte. — Aus dem Oriente giebt es nichts Neues. Die Nachrichten von den Vrandstiftungen und Truppen-Aufstaͤn—
den in Konstantinopel sind sehr übertrieben worden. Inzwischen
Eten Altare zurrst katholischer, dann evangelischer Gottes⸗
statfand; bei letzterem hielt Herr Pfarrer Man— eine sehr gehaltvolle Rede, die im vollkommensten bes Wortes ganz dem Zweck entsprach, den diese Parade alte. Se. Durchlaucht der Erbprinz und Prinz Moritz mallen Uebungen bei, und oͤfters zog Ersterer den De— kat in seine Compagnie beim 2ten Regiment ein, wo er
Feutznant steht, und kommandirte während der Kriegs—
gen sein Peloton. Nach jedesmaligem Einruͤcken versam— sich sämintliche Offiziere, die beiden Prinzen an der e, zu einem gemeinschaftlichen Mahl in erbauten und ausgeschmäckten Baracke. Am e2tzsten und waren große Feld⸗Mandͤver im Feuer, nach deren Been— Se. zu einem Mittagsmahl einlud. Kopf eine Flasche Wein und kalte Kuͤche. Unter er der Geschütze und einem dreifachen Lebehoch wurde gönze Lager mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus rcholt wurde. r as Lager, und Hunt trieb sich die Menge der Soldaten, er und Frauen in demselben umher. Waͤhrend der gan— Belt der Uebungen war auch nicht Ein Ehef genoͤthigt, Mann mit irgend einer Strafe zu belegen, ein Veweis, Disziplin unter den Truppen herrscht, ein Beweis von welchem Geiste sie beseelt sind. Dedauern, daß Se. D. der Herzog durch eine Reise bert wurde, das Lager mit seiner Gegenwart zu beeh— Erfreulich ist es, daß auch nicht ein einziger Unfall statt⸗ den, den man zu betrauern haͤtte;
dem General v. Kruse, des Abends eine Musik,
aussprach. Ein Tagsbefehl entließ hierauf die Truppen hem Lager nach ihren Garnisonen.
Oesterreich. Wien, 1. Oktober.
n im Fre rlichen dinricht sturs, s
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Tausende von Zuschauern besuchten tag-⸗ lebhaftes Lscht verbreitete,
Allgemein war
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einer eigens
laßt sich nicht verkennen, daß die Lage des Sultans aͤußerst be— denklich ist, und wohl ein Ereigniß eintreten kann, das diesmal zwar gluͤcklicher Weise nur erfunden war, aber schnell Glauben
fand, weil man sich mit der Idee, es eintzeten zu sehen, ver-, Zu welchen neuen Berwickelnimgen der un
traut gemacht hat. verhoffte Tod des Sultans aber führen wuͤrde, ist nicht voraus zusehen.
Ragusa, 26. August. Am 20sten d. M. Mittags stieg die See so hoch, daß die Landzunge, Festlande verbindet, ganz vim Wasser bedeckt wurde, — eine
Sabioncello, 21. August. Gestern fruͤh um 8 Uhr spuͤrte man hier ein Erdbeben in der Richtung von Ost nach West;
dasselbe dauerte mehrere Sekunden und die Stöße waren, na . nem l mentlich in den oberen Stockwerken der Häuser, heftig; doch hat Hzssundheit der Regenten- Familie ausgebracht, welche durch nn n,. 1
sich kein Ungluͤcksfall ereignet. Um 16 Uhr Abends zeigte sich
ein Meteor, das eine Minute lang ruhig stehen bsieb' und ein
das den ganzen Horizont erhellte;
dann zerplatzte es wie eine Rakete in viele Funken, deren Schein
die Augen der Beobachter noch einige Sekunden ergoͤtzte. Frei.
Rom, 21. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Bayern wird heute von Neapel ab⸗
reisen, den 22sten in St. Germano, den 23sten in Frosinone
übernachten, und den 2ästen hier eintreffen. Dem Vernehmen
selbst nicht einmal Er⸗ ugsfälle kamen vor, welches wohl den guten Lebensmit- und der geregelten Vertheilung derselben zuzuschreiben ist. etzten Tage brachten saͤmmtliche Corps ihrem , ,. ei wel ⸗ zelegenheit derselbe in den verbindlichsten Ausdrucken seinen
nach gedenkt er bis zum ten Oktober hier zu verweilen. — Vor Kurzem langte Herr Dexada, Geschäftsträger fuͤr Mexiko und Venezuela, hier an.
Neapel, 20. Sept. Am 14ten d. M. stellte der Mini— ster der auswärtigen Angelegenheiten dem Könige den Königl. Griechischen Gesandten, Staatsrath Fursten Karadja, vor, wel— cher ein Schreiben seines Souverains überreichte, worin dieser seinen besonderen Dank fuͤr die Sendung ausspricht, womit der Fuͤrst von Butera im verwichenen Sommer von unserer Regie— rung nach Griechenland beauftragt wurde, um Se. Majestaͤt den Koͤnig Otte bei seiner Thronbestelgung zu begrüßen.
Spanien.
Die Madrider Hofzeitung vom 19. September ent— haͤlt keine neueren Nachrichten aus Portugal, sondern nur einige Details uͤber die in den ersten Tagen des Monats statt⸗ gefundenen Gefechte, uͤber die Einnahme von Campo-Grande, über das Vordringen der Guerillas bis in die Vorstaͤdte von Lissabon, und uͤber die Besetzung von San-Antonio, Bemficg und Campo Pequesio im Norden, so wie von den Schanzen von Almada im Suͤden des Tajo, aus denen die Trüp— pen Dom Pedro's von dem Grafen Larochejacquelein vertrieben wurden.
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Konstantinopel, 10. Sept (9esterreichischer Be⸗ obachter.) Die uͤble Volksstimmung und die Unzufriedenheit, welche sich seit einiger Zeit unter den Truppen wegen Herabsez⸗— zung ihres Soldes geaͤußert hatte, und von Vielen als die Quelle der so häufig wiederholten Brandstiftungs-Versuche angesehen wird, beunruhigen die Bewohner dieser Hauptstadt fortwährend in hohem Grade. So wurde am 2usten v. M. in der Groß— herrlichen Gewehr⸗Fabrik in Dschubali ein Brander entdeckt, kurz
bevor die Flammen zum Ausbruch kommen konnten. Am naͤchst⸗ folgenden Tage, den 30. August, wurde der Versuch erneuert,
Teknedschiler, Sarratschhanc, Schehzadebaschi, Wefameidan, Ibra⸗ him Pascha hammami, Tschukur ischeschms und ein Theil von Psamatia und Wlanga bis Jeni kapu am Mecre von Marmora, in Asche verwandelt. Die Zahl der abgebrannten Haͤuser und Handels-Buden mag sich auf mehr als sechstausend belaufen, worunter sich auch eine große Moschee, naͤmlich jene von Viele Menschen, welche in denselben und den Minarets (Moschee-Thuͤrmen) Rettung suchten, fanden darin ihren Tod. Eine Tuͤrkische Frau, welche im Feuer alle ihre Habseligkeiten verloren hatte, soll sich aus Verzweiflung selbst in die Flammen gestuͤrzt haben. Man fand bisher uber in Leichname der bei dieser furchtbaren Feuers⸗ brunst um das Leben Gekommenen. Ein Brandstifter, der ent— deckt wurde, als er eben mit einer brennenden Lunte ein Haus anstecken wollte, wurde sogleich in die Flammen geworfen, und einige verdächtige Griechen nach dem Palaste des Seraskiers abgefuͤhrt. An diesem Tage verbrannten unter Anderem mehrere hunderttausend Saͤcke Mehl, die in den Vorraths-Kammern auf— bewahrt lagen, welcher Umstand eine große Theurung und Ver— schlechterung des Brotes zur Folge hatte. Beinahe gleichzeitig brach auch am Kanale in der Nähe von Bebek Feuer aus, wel— ches jedoch geloͤscht wurde, bevor es um sich greifen konnte. — Bei dem am 7ten d. M. vom Seraskier⸗Pascha Sr. Hoheit in St. Stefano gegebenen Feste wurde eine Raths-Versammlung
gehalten, in welcher die Mittel erwogen wurden, dem bedenk— lichen Zustande der Hauptstadt abzuhelfen.
. Demzufolge wurde die groͤßte Wachsamkeit bei Tage und bei Nacht anempfohlen,
das Verbot, des Nachts ohne Laternen auszugehen, verscharft, die Patrouillen wurden zu verdoppelter Thaͤtigkeit angewiesen,
und die Polizei erhielt erneuerte Befehle, sich mit Auffindung der Brandstifter und Uebelgesinnten zu beschäftigen. Viele der— selben sind bereits entdeckt und hingerichtet worden. Neben diesen Maßregeln der Strenge soll sich die Regierung bewogen gefun— den haben, den Truppen-Sold, der von 20 auf sß Piaster herab— gesetzt worden war, wieder auf den alten Fuß zu stellen. — Der Reis⸗-Efendi ist, in Folge eines am Zten d. M. auf dem Meere bei sehr stuͤrmischem Wetter erlittenen Schreckens, schwer erkrankt und ist seitdem unzugänglich, wodurch eine merkliche Stockung in den Geschäften eingetreten ist. Der neu ernannte Koͤnigl. Spa— nische Geschaäͤftsträger bei der Hohen Pforte, Herr von Cordoba, ist am 1sten d. M. uͤber Odessa in dieser Hauptstadt eingetrof— fen. — Ein am 31. August aus St. Petersburg angekommener Cou— rier hat die Nachricht von der Ernennung des Herrn Katakazi, Kaiserlich Russischen Geschaftsträgers in Grie,
chenland, zum außerordentlichen Gesandten daselbst, gebracht, und demzufelze ist von dem Kaiserl. Russischen Gesandten, Herrn von Butenieff, ein Fahrzeug mit dieser Nachricht nach Griechenland abgeschickt worden. — Nach Berichten aus Kanea war der Pascha von Aegypten am 12. August (wie bereits in Nr. 275 der St. Z. erwähnt wurde) im Meerbusen von Suda
zu haben, sich erinnern
auf der Insel Kandien angekommen, wo die Flotte, die ihn auf seiner Reise begleitet und aus à Liienschiffen, Fregatten und einigen kleineren Fahrzeugen besteht, vor Anker ging. Der Pa— scha, in dessen Begleitung sich der Königl. Großbritanische Agent
und General-Konsul, Oberst Campbell, befindet, begab sich bald
darauf nach Kaneg, wo er sich mit Besichtigung der Festungs— . . . werke, der Stadt und ihrer Umgebungen beschaͤftigte. d die unsere Stadt mit dem! . ; ? e schaͤftigte
ta unge In der Nacht nach seiner Ankunft war die Stadt beleuchtet und am
. * J. z . . — 1 Erscheinung, weichs Lie gltesten Glerse' *r zune er dal, Ant. folgenden Tage erhielt er die Bewillkommnungs-⸗Besuche der Eu— zwar nach heftigen Stuͤrmen, erlebt koͤnnen.
Durchlaucht der Erbprinz saͤmmtliches Offizier⸗ Die Mannschaft erhielt dem
ropäischen Konsuln. Die Verordnungen, die er während seines Aufenthalts daselbst erlassen hat, haben großtentheils auf die Kultur des Landes Bezug. Metzmed Alt verließ Kanea am 2'sten und begab sich auf die Flotte zuruͤck, um seine Reise nach dem westlichen Theile der Insel fortzusetzen.
Berlin, 6. Oktober. Aus Höxter schreibt man unterm 1sten d. M.: „Heute Nachmittag wurde uns die große Freude⸗ u Theil, daß Se. Königl. Hoheit der Kronprinz auf seiner Reise nach Muͤnster hier durchpassirte. Es war Lin fest licher Tag fuͤr die hiesigen Einwohner, die seit dem Jahre 1814 kei— nen der Königlichen Prinzen in ihren Mauern gesehen hatten. An der VBraunschweiqischen Graͤnze wurde Se. Königl. Hoheit von dem Landrathe Freiherrn von Wolss⸗-Meetternich und dem Post-Direktor Gibelius, Und an der Brucke vor der Stadt von dem Bürgermeister Koch und den Magistrats-Mitgliedern unter einer Chrenpforte empfangen. Viele Cinwohner der Stadt wa⸗ ren dem Erlauchten Reisenden entgegengezogen. Ver dem „Ber⸗ liner Hofe“, wo für Se. Königl. Hoheit ein Absteige⸗ Quartier bereitet war, hatten sich die Königl. Beamten, die Geistlichteit und die angesehensten Buüͤrger der Stadt eingefunden, um Se. Königl. Hoheit zu begrüßen. Höͤchstdieselben geruhten, sich mit mehreren derselben auf das leutseligste zu unterhalten. Nachdem Se, Koͤnigl. Hoheit das Fuͤrstl. Nothenburgische Schloß Corvey in Augenschein genommen, setzten Hoöͤchstdieselben nach 4 Uhr unter einem freudigen Lebehoch die Reise fort.“
— Der Kaͤmmerei⸗Kassen⸗Buchhalter Geschwindt zu Bres— lau feierte am 1sten d. M. sein funzßigjähriges Dienst⸗Jubi⸗ lͤum. Am Morgen dieses Tages wurde der Jubijar durch eine Deputation der sammtlichen Kommunal⸗Beamten in seiner Woh⸗ nung begrüßt und ihin im Namen derselben ein schoͤn gear beiteter silberner Polal mit einer auf die Feier bezuůglichen In⸗ schrift uͤberreicht. Von der Stadtverordneten, Versammlün— : empfing der Jubelgreis ein Gluͤckwunschungs⸗Schreiben . Mittags fand im Zwinger-Saale ein Festimahl statt an wol em außer mehreren Mitgliedern des Magistrats und der Erne ordneten⸗Versammlung, auch verschiedene Koͤnigl. Beamte Theil nahmen. ;
— Im neuesten Blatte des in Muͤnster erscheinenden Westphälischen Merkurs liest man Folgendes: „Die Al—⸗ lerhoͤchste Verordnung vom J. Juni d. J. hat fuͤr verschiedene Arten von Rechtsstreitigkeiten, namlich den Mandats, summari⸗ schen und Bagatell⸗Prozeß, ein abgekürztes Verfahren vorge— schrieben, wodurch, nach den Worten einem in Veziehung darauf ertheilten Ministerial-Instrüction, „der förmliche Prozeß, wo es möglich ist, vermieden, oder doch auf seine wesentlich'n Grund⸗ lagen zuruͤckgefshrt werden soll.“ Mit Gewißheit läßt sich vor⸗ aussehen, daß dadurch den Parteien viele Weitlaͤufigkeiten, Wege Versaͤumnisse und Kosten werden erspart werden. Mit dein Oktober d. J. tritt dieses neue Verfahren ins Leben. Dasselbe verdient um so mehr die Aufmerksamkeit des Publikums, als