1833 / 279 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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oder Vorurtheile des Publikums zu verbannen geeignet seyn koͤnnte, ans Licht zu ziehen, aber wir muͤssen leider gestehen, das dies uns wenig oder gar nicht gelungen ist. In den meisten Theilen der alten Stadt London hat man Uberal, wo bis auf eine geringe Tiefe nachgegraben worden, Remische Alterthuͤmer gefunden. Unter dem alten St. Mary— le-Bow fand man das Taͤfelwerk und ansehnliche Ueberreste eines Roͤmischen Tempels, und nicht weit davon lag ein Roͤ— misches Trottoir 18 Fuß tief in einer leicht zugaͤnglichen Erd— schicht. Bei der Grundsteinlegung zur St. Pauls - Kirche wurde ein Friedhof entdeckt, auf dem sich Reihen Saͤchsischer und Bri— tischer Graber befanden. Auch fand man verschiedene elfenbei⸗ serne Nadeln von etwa 6 Zoll Länge, womit wahrscheinlich die Leichentüͤcher zusammen gesteckt wurden. Im Jahre 1711 wurde in der Camomile-Street in Bischops-Gate ein Begraͤbnißplatz entdeckt, der mit Quadersteinen sehr zierlich gepflastert war und viele mit Asche von verbrannten Gebeinen gefuͤllte Urnen ent⸗ hielt; dabei befanden sich auch Perlen, Ringe und eine Muͤnze aus der Zeit des Kaisers Antoninus. In einem hiesigen Blatte liest man Folgendes uͤber die Sitten unter den niederen Staͤnden in London: „Die Polizei⸗ Berichte sind die einzigen Dokumente, die als Zeugniß von dem „Verlauf der Bildung“ unter den niederen Klassen dienen koͤn⸗ nen. In den Parlaments-Berichten werden vorbereitete Ant— worten auf vorbereitete Fragen ertheilt, und das Resultat ist Jerthum und Taͤuschung; aber ein Polizei-Bureau ist eine In⸗ iisttions-Anstalt, wo die Wahrheit in einer Sprache redet, die kein Migverstandniß erzeugen kann. Ein zerfleischtes Gesicht Eder ein zerprügeltes Glied ist ein unwiderlegliches Zeugniß. Folgende Geschichte wird einen Beitrag zur Londoner Chronik liefern: Vor einigen Wochen wurde ein Noßtaͤuscher, Thomas ih, vor den Polizei-⸗Beamten Herrn Murray in Union-Hall gebracht, weil er eine Gewaltthaͤtig keit gegen seine Frau veruͤbt haben sollte, deren Antlitz noch die sichtbaren Spuren von empfan⸗ genen Schlägen trug. Die Klaͤgerin sagte, ihr Mann habe ein sehr hitziges Temperament, und in der Tunkenheit, worin er sich oft befinde, werde diese Hitze noch aͤrger. Am vergangenen Abend, als er nach Hause gekommen, habe sie schon im Bett gelegen, denn da sie ihn so zeitig nicht erwartet, sey sie um 9 Uhr schla⸗ fen gegangen; da habe er sie herausgerissen und mit einem Stock zu pruͤgeln angefangen. Sie habe vor Schmerz geschrieen, aber satt daß ihre Thraͤnen und Wehklagen einen Eindruck auf ihn haͤtten machen sollen, habe er sie immer mehr gepruͤgelt und nicht eher abgelassen, bis sie besinnungslos, und von oben bis unten mit Schwielen bedeckt, zu Boden gestuͤrzt sey. Der Beamte fragte den Verklagten, was er auf diese Beschuldigung zu erwiedern hätte, und dieser antwortete mit der groͤßtmoagli⸗ chen Kaltbluͤtigkeit: „Ich leugne nicht, daß ich ihr mit einer Eschengerte eine Tracht Pruͤgel ertheilte, denn sie hatte mich ge⸗ reit, weil sie mir kein Abendbrod bereitet.“ Ein anderer Ehemann aus gleichem Stande fuͤhrte seine Frau, ein lustiges, sunges Weibchen, vor die Polizei und brachte eine Menge Be— schuldigungen gegen sie vor, worunter er namentlich die hervor⸗ hob, daß sie so nachlaͤssig gewesen und das Fruͤhstuͤck Geschirr nicht vor Mittag aufgescheuert habe, eine Beschwerde, die gewiß von großer Ordnungsliebe zeugte. Der Kläger erzählte eine Menge von Suͤnden, die sein Weib begangen ha— ben sollte; besonders schien er großes Gewicht darauf zu legen, daß sie ihm an seine Hemden keine Knoͤpfe genäht und seine Beinkleider nicht geflickt, um statt dessen ihrer Neigung zu ei— nem Klatsch-Kaffee mit ihren Nachbarinnen zu froͤhnen; als er vor einigen Tagen zufällig bei ihrem Vater habe mit einsprechen wollen, sey er seiner Frau begegnet, die sich seinem Eintritt mit Handen und Fuͤßen widersetzt und ihm eine Schmarre uͤber die Nase beigebracht habe, „„Nicht aus Rachegefuͤhl““, fuhr Herr Joyce fort, „„bringe ich diese ernstlichen Veschwer den gegen dieses Weib vor, sondern weil ich fuͤr mein Leben fuͤrchte. O, Ehrwuͤrden, ich habe nur die Haͤlfte, nur den vierten Theil von ihrer Schlechtigkeit erzaͤ lt; ich kam um 12 Uhr Mittags nach Hause und fand das Fruͤhstuͤck-Ge⸗ schirr noch nicht aufgescheuert!““ Man kann diesem Klaͤger wohl zutrauen, daß er es nicht, wie der Noßtaͤuscher, bis zu Gewaltthaͤtigkesten trieb; aber er war auch mit den schoͤnen Kuͤnsten vertraut; er war ein Lithograph, und die Kuͤnste mil⸗ dern bekanntlich die Sitten und erheben den Menschen uͤber das unvernünftige Thier, wie in der Lateinischen Grainmatit zu lesen. Und dann scheint auch Herr Joyce ein Mann von Ge⸗ schmack gewesen zu seyn; er trieb in den Mußestunden die Mu⸗ sik, er spielte die Guitarre. Dieser Umstand war freilich ein Uebelstand fuͤr ihn, denn es kam daruͤber zu folgenden Eroͤrte⸗ rungen: Herr Conant, der Polizei⸗Beamte, meinte, er konne mit dem Klaͤger darin nicht uͤbereinstimmen, daß er seine Be— schwerden für so unverzeihlich halten sollte. „Gut, aber was werden Wohldieselben denken,““ sagte Herr Joyce, „„wenn ich Ihnen versichere, daß sie meine Guitarre versetzt hat, ob— gleich sie recht gut wußte, daß Musit meine einzige ver— nuͤnftige Erholung war, wenn ich meinen Laden geschlossen hatte.“ Die Dame aber gab einige Aufschluͤsse uber sbie⸗ sen Punkt, die zu Weiterungen fuͤhrten. „„Das war“, sagte sie, „„als du mich mehrere Tage ohne einen Heller ließest, und ich nicht wußte, wovon ich leben sollte.“O Heri Joyce fuhr fort: „„Und ich habe noch einen Zug von ihrer Schlechtigkeit entdeckt. Voriges Jahr wollte sie durchaus die Influenza be⸗ kommen haben, und ich schickte sie zum Doktor, um sich Rath zu holen. Sie kam zuruͤck und sagte mir, Dr. White habe ihr befohlen, auf einen Monat nach Margate zu gehen, sonst koͤnnte die Sache schlimme Folgen haben. Ich traf den Doktor am anderen Tage und befragte ihn deshalb. Er aber sagte mir, daß er ihr niemals dergleichen angerathen; also ist es klar, daß dies Weib mir nur acht bis zehn Pfund Kosten verursachen wollte.“ . Herr Conant erwiederte: „„Vielleicht sehnte sich Ihre Frau nach einer kleinen Erholung und ergriff dieses Mittel, um ihren Wunsch durchzusetzen. Ich kann darum ihr Benehmen nicht so gar straffällig finden.““ Herr Joyce antwortete: „Mun dann will ich sie auf der Stelle eines noch argeren Vergehens anklagen. Ich werfe ihr vor, daß sie unser armes Kind nicht nähren wollte, und daß sie mir wöchentlich fast 6. Shilling Kosten machte, bis gluͤck⸗ licher Weise das kleine uunschuldige Ding starb.““ Der Poli— zei⸗Beamte rieth darauf beiden Theilen, sich fortzubegeben und zu sehen, wie sie die Sache unter einander schlichten koͤnnten; er Eönne hier weiter nichts thun, denn es scheine ihm, daß auf bei⸗ den Sciten gefehlt worden. „„Wollt Ihr wohl dieses Weib zu einer Buͤrgschaft noͤthigen, oder nicht, das will ich wissen?“ fragte Herr Joyce in voller Wuth. „„Nein, das werde ich nicht““, erwiederte Herr Conant. „„Dann weiß ich, was ich thue““, sagte Herr Joyce und rannte davon. Was er vorhatte, hat man nicht vernommen; die Berklagte aber wurde ,, sen. Wehescheinlich gedachte Kläger, mit dem nächsten nach Amerika zu gehen. Seine Kunst wird, ihm in jenem Lande schon Brod schaffen; er kann nach der Arbeit die Guitarre spie—

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len, und seine Frau fällt in England der Stadt oder dem Kirch⸗ spiel zur Last. Das sind die Folgen unserer trefflichen Polizei⸗ Einrichtung!“ ;

Nach einer Angabe in der Times gewinnen von den 58 Gesellschaften, welche Kanäle in England angelegt haben, nur

tz bis 17 weniger als 5 pCt.; 20 andere haben von 6 bis 17 pCt., 3 von 26 bis 25 pCt., 4 von 31 bis 37 pCt., eine 40 und eine 47 pCt. Gewinn; diejenige aber, welche den Kanal von Longborough unterhält, zieht eine jährliche Dividende von gen die Entrichtung der Haus— Kraͤmern und Handwerkern L Tharakter annimmt. Zn ben auf gesetzwidrigem Wege los zu werden; sich, auf fruͤhere Vorgaͤnge gestuͤtzt, daß Steuern nun um so eher aufgeben werden. weshalb sie die Buͤrde so ungeduldig tr fuͤr Repraͤsentanten zu stimmen, zum mäßigen Entrichtung der Haus- und ist, welche freilich gar Vielen beschwer muͤssen doch die Me

144 pCt., und ihre Actien, welche urspruͤnglich von 100 Pfund waren, stehen jetzt 1810 Pfund. Die Unternehmer von Ei— senbahnen koͤnnen sich eines so guten Erfolgs noch nicht er— freuen; nur zwei solcher Entreprisen werfen mehr als 5 pCt. ab, namlich die zwischen Manchester und Liverpool und die zwischen Stockton und Darlington, welche 8 bis S8! pCt. eintragen. Von 70 Gasbeleuchtungs-⸗Compagnieen gewinnen 43 weni— ger als 5 pCt. und deren Actien stehen unter Pari; geben 6 pCt., 3 von 7 bis 79 pCt., fast 10 pCt. und eine 129 pCt. Die hoͤchsten Renten, welche die Versicherungs-⸗Gesell— schaften erzielen, sind 7 pCt.; viele derselben aber nutzen ihr Ka— pital nur zu 1 pCt. Von den Privat-Banken gewahrt die von Birmingham 10 pCt, die uͤbrigen groͤßeren Banken werfen nur 3 bis 6 pCt. ab.

Nachrichten aus New-York vom 3zten v. M. zufolge, hatte der Schooner „Brillant“ von Matanzas die Nachricht von einem Neger-Aufstande auf Kuba uͤberbracht. Es waren etwa 5. 600 Sklaven aus Afrika eingesmuggelt und in eint— ger Entfernung von Havanna an's Land gesetzt worden. Hier erfuhren sie von den Negern auf den zunaͤchstgelegenen Pflan—⸗ zungen, eine furchtbare Seuche (die Cholera) herrsche unter den Schwarzen und sey durch die Giftmischerei der Weißen veran— laßt. Hierdurch zur Verzweiflung gebracht, uͤberfielen die neuen Ankoͤmmlinge ihre Wachter und ermordeten sie; ein gleiches Schick— sal hatten drei Beamte, welche die Ruhe herzustellen suchten. Jetzt wurde ein Trupp Kavallerie von 30 Mann gegen die Em— poͤrer ausgesandt, die indessen durch Sklaven aus den benach⸗ barten Pflanzungen verstaͤrkt worden waren. Es kam zu einem Treffen, in welchem viele Schwarze, aber auch zwei Offiziere und mehrere Soldaten blieben. Der Rest der Letzteren zog sich zuruͤck; nun wurde ein staͤrkeres Corps abgeschickt, welches ein heftiges Feuer gegen die Empoͤrer eroͤffnete Und deren J = 366 toͤdtete. Doch verlor das Militair 30 bis 40 Mann. Tie Ne⸗ ger waren nur mit Keulen und Steinen bewaffnet. Nach den letzten Berichten war die Empdrung gaͤnzlich unterdruͤckt.

Privat-Nachrichten aus Bogota vom 27. Juli bringen naͤhere Details uͤber die Ermordung des Obersten Montoya und uͤber den in jener Stadt ausgebrochenen Aufstand. Am Abend des 23sten wurde der Praͤsident durch einen anonymen Brief vor einem bevorstehenden Aufruhr gewarnt. Er ließ sofort den General⸗Kommandanten, Oberst Montaya, herbeirufen, und durch diesen den bei der Kavallerie-Kaserne wachhabenden Offizier, welcher der Theilnahme an dem Komplott verdächtig war, arre— tiren. Der Oberst selbst unternahm es, den Gefangenen zur Hauptwache zu fuͤhren. Unterweges suchte Letzterer in eine Sei— tengasse zu entwischen, Montoya verfolgte ihn schnell mit gezuͤck⸗ tem Degen, aber in diesem Augenblick zog der Andere ein Pi— stol hervor, und schoß den Obersten in die Brust. Am fol—⸗ genden Morgen wurde das ganze Komplott entdeckt. Die Verschworenen, hoͤchstens 1900 Mann stark, waren auf dem Wege nach Venezuela entflohen; sie zu verfolgen, fehlte es in dem Augenblick an hinlänglicher Mannschaft. Die meisten von ihnen, der General Sarda ausgenommen, sollen zu dem nie— drigsten Gesindel von Vagabunden gehoren, das seit den Unord— nungen von 1830 die Nachbarschaft von Bogota beunruhigt hat. Die Stimmung des Publikums, namentlich in der Hauptstadt, ist im Allgemeinen sehr fuͤr den Praͤsidenten; nur die Geistlich⸗ keit, uͤbermuͤthig und herrschsuͤchtig, haßt die liberale Regierung.

In Mexiko war am 7ten d. M. noch nichts Entscheiden— des vorgefallen; jedoch sollte sich eine starke Partei gebildet haben, die mit nichts Geringerem umging, als die republikanische Re⸗ gierungsferm in eine Monarchie zu verwandeln und den Praͤ— sidenten Santana zum Kaiser auszurufen.

London, 1. Okt. Das Parlament hat im Laufe seiner letzten Session eine Adresse an den Koͤnig gerichtet, der— zufolge jetzt der Vermoͤgens-Hustand der staͤdtischen Corporatio⸗ nen durch besonders dazu ernannte, mit ausgedehnten Vollmach— ten versehene Kommissarien untersucht wird. Es haben sich uͤber⸗ all in die Verwaltung des Corporations⸗Vermoͤgens solche Miß⸗ braͤuche eingeschlichen, daß der urspruͤngliche Zweck desselben ganz auf die Seite geschoben worden und nur gewisse Personen oder Familien, die sich aller Rechenschaft gegen die Gemeinde zu uͤberheben wußten, das zu gemeinnützigen Zwecken bestimmte Einkommen an sich rissen, welches letztere noch dazu durch den erhoͤhten Werth aller Dinge und besonders des Grund-⸗Eigen⸗ thums, in der neueren Zeit sehr bedeutend geworden ist. Schon die Kommission, welche bereits vor mehreren Jahren ernannt wurde, um alle Stiftungen zur Foͤrderung des Unterrichts zu untersuchen, hat viel Gutes gewirkt, indem sie auf das in un— rechte Haͤnde gekommene Vermoͤgen Beschlag legte und dadurch in den Stand gesetzt wurde, mehrere gelehrte und andere Schu⸗ len ins Daseyn zu rufen. Nach solchem bereits vor mehreren Jahren erlangten Resultate möchte es fast scheinen, daß die jetzige Untersuchung nur zu sehr in die Laͤnge ge— zogen worden sey; aber dieser Meinung sind wunsere antiministeriellen Journale durchaus nicht. In Ermange— lung anderen Stoffes machen sie jetzt Opposition zu Gunsten des Corporations⸗Vermoͤgens. Obgleich nirgends die Rede davon ist, den Städten etwas von ihrem Eigenthume zu entziehen, sondern hoͤchstens davon, daß dasselbe zm gemeinsamen Vesten ange— wandt werden soll, schreien doch die Oppositions-Blaͤtter uͤber Verletzung von Eigenthums⸗Rechten, reden von einer Sternkam⸗ mer,Inquisition u. dgl. m., ja, sie gehen sogar so weit, den Be— theiligten den Rath zu geben, daß sie den Koͤniglichen Kom⸗ missarien die verlangte Einsicht in ihre Angelegenheiten verwei— gern sollen. Hierzu hatte jedoch bisher noch keine Corporation den Muth, bis vor ein paar Tagen, wo die Herren der Stadt Leicester, nachdem ihr Stadtschreiber ein Verhoͤr von 4 bis 5 Tagen bestanden, wobei viele sonderbare Unterschleife an den Tag gekommen seyn sollen, plötzlich den kuuͤhnen Entschluß gefaßt, dem Verlangen des Parlamentes und dem Koͤniglichen Befehl Trotz zu bieten, und die geforderten Buͤcher und Briefschaften zu ver⸗ weigern. Als Vorwand wird angefuͤhrt, daß die Kom— mission ihre Untersuchung oͤffentlich halte und auf diese Weise die geheimsten Angelegenheiten der Corporagtionen der ganzen Gemeinde und besonders ihren politischen Gegnern bekannt werden würden. Dseser Vorwand wird vor den höch— sten Behörden schwerlich anerkannt werden, denn eine Gilde soll gar keine Heimlichkeiten vor ihren Mitbürgern haben, und Oef⸗ fentlichkeit ist ja der eigentliche Zweck der ganzen Untersuchung.

Die Oppo in den V ten, und die Nation wuͤrde es am Ende danken, daß sie diese kuͤhn die Stir duͤrfte die par obgleich der Ausgang mit Gewiß ßerdem haben wir wirklich gar ke serem Eilande; es muͤßte denn ser

sitiöons Journale behaupten dagegen, ollmachten an die Kommissarien ihre den Widersn n Eingriffen in die Rechte des Un Dies ist zwar sehr zu be lamentarische Debatte daruͤber heit vorherzusagen ine politische Neui in, daß die W und Fenster-Steuern un ondons einen immer Zwar duͤrfen die Leute nie aber sie sch die Minisn

n geboten.

agen, ist, daß das Theil, mit von d Fenster-Steuer n lich fallen mag; z isten einsehen, daß, wenn los werden, die Haus-Eigenthuͤmer und g der genannten Klassen in London sind Eigenthüͤmer ihren bald den Zins um so viel erhohen werden.

ist es ziemlich ruhig, und der neue Vice⸗Koͤnig, M Wellesley, hat zu Dublin eine sehr gute Aufnah was um so schmeichelhafter fuͤr ihn ist, da man von seinem Vorgaͤnger, dem Mar Abschied genommen. wenig Gutes von ihm zu sagen, so wen von seinem Vorgaͤnger, und wird keinen Statthalter fur kennen, der sich nicht das alte Uebergewicht der Proz! zum Ziel setzt. Von Portugal wissen wir weite daß ein Dampfboot, welches fuͤr Dom aus dahin abgegangen war, kapert worden; daß stark genug sind, wahrend Dom Pedro immer noch

quis von Anglesey, m und. Dankbarkeit Die Oppositiont,

naturlich weiß

Miguel von e von einem Schiffe der Köng aber dagegen die Guerillas um Po die Besatzung auf die Festun

g zu besch⸗ in England werhen

Niederland

Aus dem Haag, 1. Oktober. In dem hiesigen Die Ankunft des Fuͤrsten Schw hierselbst scheint das Geruͤcht ver Desterreichische General Clamm Wie es heißt, wird er, auftragter, ehester Tage hi Gestern fand in Amsterdam die jährliche Preis, die Zoͤglinge der dortigen Kunst-Akadem r Staatsrath van der Poll, Buͤrgermeister der Stan erster Direktor der Akademie, vertheilte die Medaillen scl

liest man: anlaßt zu bereits hier eingetrg oder ein anderer Oesterreichise er erwartet.

lung unter

Belgien. Im Schlosse zu Laeken trifft m ise JJ. MM. nach Frankreich. Herr Mary, der als Minister-Resident nach Brassl stimmt ist, befindet sich noch in Br Audienz bei dem Könige noch nich alle zu dem Abschlusse eines Handels⸗ und Brasilien noͤthigen Dokumente Die Belgischen Künstler Brouckere ein Danksagungs⸗Sch er in der Repräsentanten⸗Kammer vor der bildenden Kunst gehalten. einer Zeichnung der Herren Kr

Bruͤssel, 2. Okt. stalten zu der nahen Re

uͤssel und hat feine t erhalten. Vertrags zwischen

haben an Herrn Heint reiben für die Rede gerichl einiger Zeit um S Das Schreiben wor zugleich eies und Madou, als Ges

Saͤmmtliche Belgische Blatter vorgestrigen Blatte der tikel des Journal des D

beeilen sich, einen Staats-Zeitung erwaͤhnten) Ebats abzudrucken, worin auf die; hingedeutet wird, die Einfuhr der Belgischen Frankreich zu erleichtern. Unsere Publicisten ansehen, daß die Franzoͤsische Reg m bisherigen strengen Foll-System Abweichung zuzulassen.

atte an der hiesigen Boͤrse eine der staͤrkst hier je gesehen, statt; sie geschah m gend einen Unfall. an der Boͤrse, welche fuͤr Lo

kohlen in dies als einen Beweis Willens sey, von ihre Gunsten Belgiens, eine

Gestern h quidationen, ler Leichtigkeit und ohn gen sah man Spekulanten und Frankfurter Haͤuser

Antwerpen, 1. Oktober. seiner Reise nach De

Seit einig

General Langermann, d utschland zuruͤckgekommen ist, hat von Schilde das Kommando der 2ten B Aten Division wieder uͤbernommen.

In der Nacht vom 25. zum 26. September de noniere der 8ten Batterie der von Mecheln. sie durch den Posten Einer ward getsdtet, daß sie den Weg nach der

Feld-⸗Artillerie aus der hore von Diest angekommen, „mit dem sie sich andern entkamen; es Hollaͤndischen Graͤnze einge

Bei dem T angehalten die beiden

Dampfschiff „Royale Adelaide / durch ein anderes Dampfschiff „Royal George“, der

Das Londoner dem Vernehmen nach ßerer Kraft, den ankommen, jeden Dienstag wiede in Fracht nehmen wird, ersetz

. naͤchsten Den r abfahren und ebenfalls t werden.

Den .

Nurnberg, 1. Oktober. baute Theater eröffnet, schafften Kosten⸗Aufwand staͤdtische Aerar uͤbernimmt, her

Nach einem Koͤnigl. M Buchhandlung, bei Str nuskript unter die Pr rung angezeigt wor gung zur Herausgabe er

Speyer, 1. Oktob lbst am 28sten v.

Militair gekommen. r v. Stengel,

Heute wurde hier das das mit einem durch Actien h 00 Fl., deren VerzinsR⸗ gestellt worden ist. einisterial-Reskripte darf scht afe von hundert Reichsthalern, ein nicht der Titel n den ist, von welcher sodann die solgen soll. ; Nachrichten aus Duͤrkheim Miß zu blutigen Auftritten Es hat sich der Regen gestern Morgen sogleich sehh

esse geben, bevor

ist es dase Civil und Praͤsident, Ort und Stelle

Stuttgart, 3. Oktober. aͤftigte sich in ihrer ineren Berichten der mit der angeregten Be zu Fortsetzung der Wald wurde genehmigt, und hier Salinen berathen, wel 660, 900 Fl. angenommen den Preis des Ko herabzusetzen, und die

Die Kammer der Abge gestrigen Sitzung zuerst é Finanz ⸗Kommifsion, unter willigung einer Summe von bestandes⸗Verme Me auf der Bericht über den Erz cher mit der jährlichen Sunn Zugleich beschloß die n ail⸗Verkauf im gane. egierung zu bitten: keiner Gemen

neten besch

hsalzes im Det

cbung einer Abgabe vom Salzhandel zu gestatten, und den Inhandel mit Salz an, alle: Han dels ⸗/ Berechtigten freizugeben. Das landwirthschaftliche Fest ist auch dieses Jahr wieder 25. Sept. auf dem dazu bestimmten Platze bei Kannstadt niert worden, verherrlicht durch die Gegenwart Ihrer Ma⸗ zjten des Koͤnigs und der Koͤnigin, so wie der Koͤniglichen mill. Wie sehr das Interesse an die sem schoͤnen, gemeinnüz= en Feste von Jahr zu Jahr sich erhöht, ließ sich auf das Er—

uulichste aus der Menge von Zuschauern von nahe und ferne

ennen, die in groͤßerer Anzahl als je den Festplatz bedeckten, d Se. Majestaͤt bei Ihrer Ankunft am Vormittage, so wie,

„Höchstdieselben Nachmittags den Platz nochmals unvermu—

t, ohne alles Gefolge, besuchten, mit den waͤrmsten Jubeltu⸗ empfingen und umgaben. Noch nie waren auch die Fort— ritte in dem wichtigen Zweige der Landwirthschaft, der haupt⸗ lich Gegenstand des Festes ist, in so hohem, Grade erkenn— „als bei dem diesjaͤhrigen Feste, denn die Zahl der ausge— hneten Thiere, die zur Preis⸗Bewerbung aufgestellt wurden, großer, als in irgend einem fruͤheren Jahre (gegen 160 erde Und 60 Stuck Rindvieh). Nachdem Seine Masestaͤt König nach Ihrer Ankunft Vormittags die preiswuͤrdigen sete gesehen, und namentlich auch den aufgestellten Kunst— ? Natur⸗ Produkten besondere Aufinerksamkeit geschenkt hatten, Hlgte auf. herkömmliche Weise die Vertheilung der Preise, che die Eigenthuͤmer ausgezeichneter Thiere empfingen. Darmstadt, 28. Sept. Die Deutsche Vaterlands— itung enthält unter der Ueberschrift: Blick auf die Ta—⸗ sEreignisse, einen Artikel, worin es heißt: Die Monar— Kongresse sind beendigt. Se. Majestaͤt der Kaiser von Ruß⸗ d verließ Muͤnchengraͤtz, um Polen zu besuchen, hier eine Fe Heerschau zu halten und sich dann nach den suͤdlichen eilen seines Reichs zu begeben. Die Politiker aller Lander , Voͤlker erschoͤpfen sich in Vermuthungen, was die Hohen narchen in Theresienstadt, Schwedt und Muͤnchengraͤtz be⸗ isen haben mochten. Die widersprechendsten Nachrichten wer⸗ uurbreitet. Stellen wir die zuverlaͤssigsten und bestunterrich—⸗ Quellen zusammen und fassen die ganze Lage Europa's luge, so muͤssen wir der Ansicht beistimmen, daß nur die ichsten und edelsten Absichten der Erhaltung des Bestehen⸗ vor den verheerenden Einwirkungen einer Gluͤck und Ruhe Vöoͤlker vernichtenden Propaganda jene hohen Zusammen— sie geleitet haben mogen; daß man nur Recht und Gerech, ät, Heil und Wohl der Voͤlker will; daß man sich aber ein— mg, kräftig und mit ganzer Macht allen weiteren Versuchen Partei des Umsturzes entgegensetzen und sie uͤberall im mne zu unterdruͤcken suchen wird. Einigkeit, Kraft und Ge— gkeit muͤssen die Stuͤtzen der Throne seyn, die Losungs— e, welche die Freunde der Ordnung um sie sammeln, und revolutionnairen Schwindel Einhalt thun. Also man will Frieden, aber man wird sich auch nicht scheuen, das Schwerdt ziehen, wenn es zum Schutze jener Grundsaͤtze und des gu— Rechtes gilt. Darmstadt, 1. Oktober. Die zweite Kammer hat heute Berathung uͤber Art. 103 der Verfassungs⸗Urkunde, welcher Einfuhrung einer gleichfoͤrmigen buͤrgerlichen und Straf— etzgebung fuͤr das Großherzogthum anordnet, begonnen und d damit in der morgenden Sitzung fortfahren. Frankfurt a. M., 2. Oktober. Der Kaiserl. Russische liche Staatsrath, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤch⸗ utter am Königl. Niederlaͤndischen Hofe, Herr von hakin, ist gestern hier eingetroffen. . Wien, 1. Oktober. Nachrichten aus Brunn zufolge, ist Masjestäͤt dem Kaiser gestern Vormittags bei den Truppen⸗ ngen im Lager von Turas der Unfall begegnet, daß Aller— sdieselben in eine durch den haͤufigen Regen durchweichte le geriethen, wobei das Pferd dergestalt einsank, daß es im reben, sich herauszuwinden, mit Sr. Masestät zur Seite wodurch zwar die Kleider des Kaisers durchnäßt wurden, Höchsten Person des Monarchen aber, außer einigen unbe— tnden Kontusionen am Fuß und Schenkel, so wenig Leid rfahren ist, daß Allerhoͤchstdieselben, nachdem Sie die Klei— gewechselt hatten, wieder zu Pferde stiegen und dem Ma— noch drei Stunden lang beiwohnten. Se. Majestaͤt haben dem Capitain der Oesterreichischen Bri⸗ ine „Voletto“, Konstantin Basil Posnanovich, die Bewilli⸗ ertheilt, die ihm von dem Kaiserl. Russischen Hofe fuͤr Rettung mehrerer Russischer Offiziere verliehene goldene kal am Wladimir-Ordensbande annehmen und tragen zu en. preßburg, 12. September. In der 1606. Reichs tags⸗ ung am 9. d. M. wurde §. 1. des Urbarial-AUrtikels ange— nen. Er bestimmt, daß die Dorf-Notare von den Gemein— frei gewahlt und von der Grundherrschaft bestaͤtigt werden; diese die Bestätigung verweigern, so wird die Lomitats⸗ oͤrde uͤber die Umstaͤnde entscheiden und sedenfalls dafuͤr sor⸗ daß die Gemeinde nicht ohne Notar sey. Die Richter und hwornen konnen vor Ablauf eines Jahres, die Notare aber Ende der Kontrakts-Zeit nicht vom Amte entsetzt werden, wenn n keine Vernachlaͤssigung im Amte oder eine andere Schuld Last fallt, in welchem Fall die Herrschaft den Richter und Geschwornen, mit Zuziehung einer Magistrats-Person, ent⸗ h, den Notar aber, der nur durch gerichtliches Urtheil entsetzt en kann, blos vom Amt und von seiner Besoldung suspendi— In der 107. und 1068. Sitzung vom 10. und 11. d. M. den folgende F§. angenommen §. ?. Wenn die eigne Ver— ung der Kommunal -Gefaͤlle nicht groͤßern Nutzen gibt, als h die Verpachtung erzielt werden kann, so ist die Grund— schaft berechtigt, die Gemeinde zur Verpachtung dieser Ge— zu zwingen. F5. 3. Nachdem die Repartition der Contri on auf die Gemeinde durch die Comitats-Behoͤrde erfolgt wird, dies der Herrschaft gemeldet, damit dieselbe bei der viduellen Vertheilung der Eontribution zwischen den Unter— en Einfluß nehmen kann, ohne sich jedoch auf die Einkassi⸗ der Contribution einzulassen. 5. 4. Mit dem Anfang jeden Jahres wird der Notar mit dem Richter und den kern der Gemeinde einen Präliminar-Ausweis der Gemeinde— ben anfertigen und denselben der Herrschaft unterbreiten, 1. ihn, wenn er richtig ist, bestaͤtigen kann. §. 5. Die 7 Gemeinde⸗ Rechnungen werden am Schluß des 8 von dem Grundherrn selbst oder von seinem Beam— awidirt und censurirt. Auch muß der Bezirks- Stuhl⸗ er im ersten Semester eines jeden Jahres alle Gemein— '! . Nechnungen nicht revidir worden, aufzeichnen aer nech sen General⸗Versammlung der Comitats- Stände se . amit durch diese fuͤr die Revision das Noͤthige 1 . S. 6. Bei jedem Tobesfalle eines der Aeltern nusens sichter mit zwei Geschwornen und dem Notar die nschaft evident halten, wenn aber Kinder ganz verwai⸗

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set wuͤrden, zur Sicherstellung ihrer Habe das Noͤthige ver fuͤ⸗ gen. Bei dein Mangel einer naturlichen oder testamentarischen Vormundschaft wird die Herrschaft, nach Einvernehmen der Ge— meinde, zur Verwaltung der Habe, gegen jaͤhrliche Rechnung und eine, dem Vermoͤgen der Waisen angemessene Verguͤtigung, einen Vormund bestellen und darüber wachen, daß das Vermoͤ— gen gehoͤrig verwaltet werde, ohne auf irgend eine Taxe oder Diurnum Anspruch machen zu duͤrfen. Diejenigen Grundher⸗— ben, die diese Pflicht nicht ausüben, oder durch ihre Nachläãssig⸗ keit in der Oberaufsicht den Waisen einen Schaden zufuͤgen, sind denselben in dem Fall zu erfetzen schuldig, wenn das Ver mogen der manipulirenden Orts⸗Vorstaͤnde, der Herrschafts⸗Beam⸗ ten oder der Vormuͤnder, insoferne auch diesen der Nachtheil zur Last faͤllt, zur Deckung desselben nicht hinreichend waͤre Ist aber der Schaden allein durch die Schuld der Herrschaft entstanden, se muß diese ihn auch ganz allein ersetzen. .

Die Klagenfurter Zeitung meldet aus Wolfsberg (Kaͤrnthen) vom 21. September: „Die durch den fortwaͤhren⸗ den Regen angeschwollene Lavant wurde heute uͤber Nacht, besonders durch die Bäche Kamper, Fraiß und Proͤssing, von St. Gertraud angefangen bis Lavamünd, zu einer solchen Hoͤhe gesteigert, daß die Wogen dieses Flusses die ganze Hoͤhe der bedeutend hohen Baterhofer-Brücke erreichten. Die (lange Bruͤcke am Briel, der Radelsteg, die Bruͤcke über die Lavant, von der ehemaligen Mauth an' der Rosentratte gegen Frant— schach, die Brücke bei dem Sffnerhammer an der Schweintratte, die Bruͤcke bei St. Gertraud, und alle kleineren Bruͤcken und Stege uber die Lavant waren ein Jpfer dieser ungeheueren Wassersluth. Am Schwabenhofe riß die Lavant tief in die Fel— der, und nahm eine lange Strecke der Straße, die mit Aepfel—

baͤumen besetzt war, welche, in diesem Jahre zum erstenmale voll Frucht, ein schoͤnes Spalier bildeten, mit sich ot Mie Fluth erreichte eine groͤßere Hoͤhe, als selbst im Jahre 1824, wo man sich keiner gleichen erinnerte. Von den Bruͤcken steht nur noch die gemauerte sogenannte Fleischhauer- und Baierhb— fer⸗Bruͤcke. Der angerichtete Schaden ist bedeutend. Gleiche Berichte kommen uns uber die Gebirge aus Ober⸗-Steier zu, und unsere gewohnliche Verbindung ist unterbrochen. Da es in der Nacht vom Alsten auf den 22sten abermals ununter⸗ brochen regnete, so sehen wir ferneren Berichten mit Bangig— keit entgegen.“ ;

Schweiz.

Basel, 360. Sept. Der Verfassungs-Rath hat am 8sten Abends seine Berathungen beendigt und den von der Mehrheit der Verfassungs-Kommission vorgelegten Entwurf fast durch gehends gut geheißen. Auf naͤchsten Dienstag wird der große Nath zusammenberufen werden, um auf den Vorschlag des klei⸗ nen Raths die fuͤr die Einfuͤhrung der Verfassung noͤthigen Be— schluͤsse zu fassen. 5.

Basel, 25. Sept. (Munch. polit. Zeitun g.) Gewiß ist noch nie von der Presse systematischer verfahren worden, um eine Stadt durch Luͤgen und Aufhetzungen in der oͤffentlichen Meinung zu verderben, als in Bezug auf Basel, und gewiß es ihr noch nie in diesem Grade gelungen. Ohne Zweifel würde dies kaum moͤglich gewesen seyn, waͤre Basel' nicht seit Langem schon im Auslande wenig geliebt gewesen. Und daß diese Ab— neigung nicht bloß in einem gewissen Neide gegen Basel's Reich— thum, sondern wohl auch in manchen zuruͤckstoßenden Eigenschaf⸗ ten seiner Bewohner ihren Grund hatte, mag ebenfalls schwer— lich zu leugnen seyn, obschon die Eigenthumlichkeiten des Baseler Sharakters bei grundlicherer Pruͤfüng in minder ungunstigem Lichte erscheinen durften. Zugegeben indessen, es thue den Ba— selern eine radikale Aenderung desselben und namentlich ihres Geistes Noth, so möchte sehr zu bezweifeln seyn, ob eben die juͤngste Behandlung, die Basel erfahren hat, ein geeig— netes Mittel seyn werde, diese guͤnstige Aenderung zu bewir—

ken. Der Mensch legt Fehler ab, wenn diese ihn in's Un—

gluͤck stuͤrzen; er bessert sich nicht, wenn er seiner guten Eigen— schaften wegen auf die ungerechteste Weise mißhandelt wirs. Und dies erfuhr Basel. Wie sollte man annehmen, daß die fin— stere Religiosität, deren man Basel beschuldigt, nach der letzten betruͤbenden Erfahrung heiterer werde? Daß die Baseler eine frohere Lebens⸗-Ansicht dadurch gewinnen, offener und humaner gegen Fremde und empfaͤnglicher fuͤr gesellige Vergnügungen werden mogen? Man hat den Sekten vorgeworfen, daß viel Geld durch sie fernen Gegenden zugewendet werde; wird man kuͤnftig

aber freigebiger gegen die Naͤheren seyn, nachdem man so vielfaͤltig

mit schnoͤdem Undank bezahlt worden? Mehr sogenannte Libe— rale zahlte vielleicht Basel vor 3 Jahren noch, als eine andere Schweizer⸗Stadt; wenn setzt ihrer weit weniger sind, wer mag sich wundern, da sie eben durch den liberalen Despotismus miß⸗ handelt worden? Und wie sollte vollends die nunmehr gebotene Isolirung der Stadt einer solchen Regeneration foͤrderlich seyn, wie dadurch die Engherzigkeit der Neichen, und der gegen alle Freunde feindselige Zunftgeist der Buͤrgerschaft gemildert wer— den? Haͤtte man den Einfluß der Landschaft auf das Gemein— wesen vergrößert, Gewerbs Freiheit durchgesetzt, und die Univer— sitaͤt gehoben, statt sie zu annihiliren, so waͤre zu hoffen gewe⸗ sen, daß, und in Kurzem, ein wa hrhaft liberaler Sinn sich entwickelt hatte.

Tessin, 29. Sept. Der große Rath hat in seiner letzten

Sitzung eine Instruction an seine Tagsatzungs Gesandten erlas⸗

sen, worin man folgende Prnkte bemerkt: „I) Die Gesandt⸗ schaft soll sich allem Uel erstuͤ zen der Angelegenheiten und aller Willkuͤr widersetzen. 2) Die Verfassung von Basel⸗ Landschaft soll nicht eher garanttirt werden, als bis die treuen Gemeinden ausdruͤcklich derjelben zustimmen. Da Tessin die Garantie der Verfassung von ' 1831 nie zuruͤckgenom⸗ men hat, so kann es Basel auch keine Besetzungs⸗Kosten zuer⸗ kennen. 3) Mit Unwillen sieht Tessin, daß man dle furcht⸗ baren Nuͤstungen gegen Schwyz gemacht hat, verlangt au— genblickliche Räumung dieses Kantons, Verminderung und möoglichst baldige Entfernung der Truppen aus Basel. I) Ba⸗ sel und die Landschaft sollen die Kosten zu gleichen Theilen tragen, Schwyz nur diejenigen, welche durch die Besetzung von Kuͤßnacht veranlaßt wurden, weitere Anwendung militairi— scher Gewalt war unndͤthig, da nirgends der Friede gestoͤrt ward. 5) Die Gesandtschaft soll sich kraͤftig widersetzen, daß man die Magistrats-Personen wegen der neuesten Ruhestörungen vor ir— gend ein Gericht ziehe, eine allgemeine Amnestie empfehlen und Bern's Antrag in Betreff der eidgenoͤssischen Offiziere foͤrmlich von der Hand weisen. 6) Die Gesandtschaft soll die Aufloͤsung des Siebner⸗Konkordats, eine Erklärung aller patriotischen und Schutz-Vereine als gesetzwidriger Zusammenkuͤnfte und die Ab⸗ Weisung aller von solchen herrührenden Eingaben verlangen. 7) Die Gesandtschaft soll sich aufs gewissenhafteste aller Mitwirkung zu Maßregeln enthalten, welche auch selbst indirekt zu einer Re⸗ vision des Bundes -Vertrages fuͤhren koͤnnten, und in keine zu

*

diesem Endzweck aufzustellende Kommission sich waͤhlen lassen.“

we rtudgal.

Porto, 17. September. (Couxrier.) Niemals ist in Villanova ein so emsig geschaͤftiges Leben gewesen, als diesen Augenblick. Tag und Nacht hoͤrt man das Knarren der Och⸗ sen-Karren, welche den guten alten Portwein zu den Schiffen fuͤhren, und das Haͤmmern der Kuͤfer, um neue Pipen zu ver— fertigen, die den Duero hinauf geschickt werden. Es wird je— doch ein großer Theil der diesjaͤhrigen gerade ausgezeichnet guten Lese verloren gehen, wenn nicht in einigen Wochen die Gemeinschast mit dem oberen Lande ganz offen wird. Die Weine vom vorigen Jahre sind gar nicht herunter gekommen, und die Winzer haben nicht mehr Gebinde, als was fuͤr die Lese eines Jahres zureicht. Wegen des Mangels an Brannt— wein zum Verschneiden in Tras-os nontes, haben die vorjährigen Weine sehr gelitten. Unse— Markt wird taglich mit Lebensmit— teln uͤberfuͤllt, trotz so vielen Hi ndert Soldaten und den Schwaͤr— men von Guerillas um die Stadt. Die meisten der Familien, welche Porto bei der Anku ift des Dom Pedro verließen, wan— dern jetzt wieder ein und durfen, wenn sie zwei geachtete Ein— wohner als Buͤrgen stellen, ruhig wieder Besitz von Haus und Gut nehmen, obschon viele als Miguelisten bekannt sind.

Die Times theilt folgenden Brief der Britischen Kauf— leute von Porto an den Lord George Paulet, Commandeur des Koͤniglichen Schiffes „Nautilus“, mit:

Porto, den 7. September.

„Die unterzeichneten, in dieser Stadt wohnhaften Kaufleute und Unterthanen Seiner Britanischen Majestäͤt, haben mit tief— ster Betruͤbniß die Abfahrt des unter Ew, Herrlichkeit Befehlen stehenden Schiffes vernommen. Es wuͤrde ihnen die groͤßte Freude gewähren, wenn es ihnen vergoͤnnt wäre, Ew. Herrl. Flagge in den Gewaͤssern des Duero wehen zu sehen, bis zur Beendigung des Kampfes, der sie und ihr Vermoͤgen so oft in Gefahr gebracht, und der es ihnen und ihren Familien so wichtig und wuͤnschenswerth machte, mit Vertrauen auf den Eifer und die Ge— schicklichkeit der zu ihrem Schutz hier stationirten Offiziere hinsehen zu koͤnnen. Dankbar für die schleunige und thaͤtige Hülfe, welche ihnen bei jeder Gelegenheit von Ew. Herrl. geleistet worden, ersuchen die Unterzeichneten Sie, ihren innigsten Dank und die Versiche— rung entgegenzunehmen, daß sie niemals Ew. Herrlichkeit Sorg⸗ falt fuͤr ihre Sicherheit und ihr Wohl vergessen koͤnnen. Die Unterzeichneten werden sich Ew. Herrlichkeit besonders verpflich⸗

tet fuͤhlen, wenn Sie die Guͤte haben wollen, auch den unter

Ihren Befehlen stehenden Offizieren unsern aufrichtigen Dank ab⸗ zustatten fuͤr die Theilnahme, welche sene Herren unausgesetzt ihren Landsleuten bewiesen und fuͤr die Bereitwilligkeit, mit welcher sie stets die Befehle Ew. Herrlichkeit ausgefuͤhrt. Die Unterzeichneten bringen Ew. Herrlichkeit die besten Wuͤnsche fuͤr Ihr Gluͤck und Wohlseyn dar und haben die Ehre 3c.“ Fol— gen dann mehr als 40 Unterschriften. In der gleichfalls von der Times mitgetheilten Antwort des Lord Paulet vom 12. sagt dieser den Portensern in nicht minder höflichen Ausdrücken sei— nen und seiner Offiziere besten Dank für die gute Aufnahme, die er in den 18 Monaten seines Aufenthalts bei ihnen ge— funden.

In einem von dem Hampshire Telegraph mitge— theilten Privat-Schreiben aus Porto vom 15. September heißt es: „Die hier zuruͤckgebliebenen Streitkräfte bestehen in 2000 Portugiesen von drei verschiedenen Regimentern, nebst ä00 Mann von der Schottischen und 309 von der Englischen Brigade. Auf dem Dom Pedro⸗ Platz, sonst Plaza Nova ge⸗ nannt, ist die unter dem Ramen John Paulo bekannte große Kanone als Trophäe aufgestellt worden. Beilaufig darf ich nicht vergessen, Ihnen zu melden, daß die Pedroistischen Truppen rings um Villanova Verschanzungen aufwerfen, um nicht einem ploͤtzlichen Ueberfall ausgesetzt zu seyn.“

. Das Bristol Journal enthält folgendes Privat— Schreiben aus Funchal auf der Insel Madeira vom 19ten August: „Man sieht hier einem Angriffe des Admirals Napier entgegen, und der Gouverneur Alvaro hat erklart, sich auf das Aeußerste vertheidigen zu wollen. Ein Schooner mit Depeschen von Dom Pedro hat sich auf der Höhe der Insel gezeigt, wurde aber von den Forts beschossen; dennoch gelang es ihm zur Nachtzeit, Proclamationen an's Land zu werfen. Auf der Insel herrscht eine boͤse Stimmung gegen die Engländer, was man dem Einflusse der Geistlichkeit zuschreibt. Ein Englischer Handels-Commis wurde neulich von' den Miguelistischen Sol⸗ daten mit Stockschlägen uͤbel zugerichtet, und drei andere, wor— unter zwei Marine-Lieutenants vom Schiffe „Conway“, wur—

den fast gesteinigt.“

Berlin, 7. Okt. Des Koͤnias Majestäͤt haben der Ge meinde Roitz sch, im Kreise Bitterfeld des Regierungs⸗Bezirks Merseburg, zum Neubau ihres Schulhauses ein Geschenk won 00 Rthlr. Allergnäͤdigst zu bewilsigen geruht.

Nachdem Se. Maj. der Konig inittesst Allerhoͤchster Ka binets-Ordre vom 19. August d. J. zu bestimmen geruht, daß kuͤnftig Halle statt Wettin die Kreisstadt des Saal⸗Kreises im Regierungs-Bezirk Merseburg seyn soll, ist das landräͤthliche Amt dieses Kreises mit dem J. Oktober d. J. nach der Stadt

Halle verlegt worden.

Aus dem Magdeburgischen wird nac traͤglich uͤber eine

am 30. August d. J. zu Barmberg im Kreise Neuhaldens leben ausgebrochene Feuersbrunst berichtet, durch welche 3 Halb

spänner-⸗, 1 Kossäthen⸗, 5 Häusler⸗ Gehöfte und die Schule fasi ganzlich eingeäschert, und wobei auch zwei Menschen, jedoch nicht lebensgefährlich, beschädigt wurden.“ Die angestellte Unter suchung hat ergeben, daß diese Feuershrünst durch einen bei Gelegenheit einer Hochzeit abgefeuerten Pistolen⸗ Schuß entstan den ist, und liefert einen neüen Beweis, wie gefährlich es ist, landliche Feste durch Schießen mit Feuer Gewehr zu feiern.

König liche Schauspie *

. ; l Dienstag, 8. Okt. Im Schauspielhause: Di

6. 9

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sich, Lustspiel in J Akt, von M. Tenelli. (Dlle. Frau v. Verseuil, als Gastrolle.) Hierauf: Die Hagestolien Lust Piel in 5 Abtheilungen, von A? W. Iffland. ? nz Höoffert: Margarethe, als Gastrolle.) s ;

Mittwoch, 9. Okt. Im Opernhause: Der Zweikampf, Oper

in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Herold.

Im Schauspielhause: Bou l'ouverture du ihédre sran=

gais et la hremere représontalion qe abonnement: 1 Les vieux péghés, vaudevilslle en 1 ate, par Mr. Melesvills. 9“

6 . . ö 1E. 2 La première representation de: Le gardien. vaudeville nou—

vegan en 2 actes. par Mr. Mr. Scrihe e ha yard.

Die eingegangenen Meldungen um bestiminte Platze zu den