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Peniche“, heißt es ferner im Courier, „hat einen Ausfall ge— macht und die Miguelisten bei Obidos geschlagen; 500 Mann Infanterie und 200 Mann Kavallerie mit 3 Kanonen haben den Tajo bei Aldea Gallega passirt, sich der Miguelistischen Magazine zu Zamora, Correa und Salvaterra bemaäͤchtigt und diese Vorraͤthe nebst vielem Vieh am 209. Septbr. in Lissabon eingebracht. In Alemtejo ist Alles zum Aufstande reif, der nur durch die Garnisonen von Evora und Elvas verhindert wird. Am 21. September wurden 37,000 Rationen un⸗ ter die Truppen vertheilt; 20,0900 Gewehre wurden erwartet, nach deren Eintreffen Graf Saldanha, der von der Koͤnigin zum Feldmarschall ernannt ist, den Feind auf offenem Felde anzugrei— fen gedachte. Die constitutionnellen Truppen bildeten sich mit großer Schnelligkeit, und im Treffen vom 14ten d. schlugen sich die Einwohner von Lissabon wie alte Soldaten. Der Herzog v. Palmella war von der Cholera befallen worden, ist jedoch in
der Besserung. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten,
Herr C. J. Xavier, liegt gefährlich krank an der Wassersucht danieder. Der Dezembargador Monteiro, einer der eifrigsten Anhaͤnger Dom Miguels, ist bei offenen Thuͤren gerichtet und zum Tode verurtheilt, diese Strafe jedoch in lebenslaͤngliche Ver— weisung verwandelt worden. Ganz Lissabon, auch Belem, war am Tage der Ankunft der Koͤnigin glaͤnzend erleuchtet. Man spricht von der Ruͤckkehr des Lord William Russell nach London.“
In seinem heutigen Blatte sagt der Courier: „Heute fruͤh ging hier das Geruͤcht, es sey wieder ein Schiff aus Lissa— bon angelangt, aber nach näherer Untersuchung fand man es ungegruͤndet; es war nur das von Porto nach Liverpool be— stimmte Fahrzeug „Cottager“. Die Authenticitaͤt der letzten Nachrichten wird ubrigens von Vielen noch immer in Zweifel gezogen, insofern darin von der Abdankung des Marschall Bour— mont die Rede ist; aber diesenigen, welche uͤber die Portugie—
sischen Angelegenheiten gut unterrichtet sind, zweifeln keines!
weges daran.“ .
Der General Macdonald, der das Kommando über Dom Miguel's Truppen uͤbernommen haben soll, ist, dem Globe zu— folge, ein ehemaliger Weinhändler, der in England Banke— rott machte; er stand, wie das genannte Blatt versichert, mit dem Handelshause Reay u. Comp. in Mark-Lane in Verbin— dung. Der Marschall Beresford soll von ihm gesagt haben, er sey der Einzige, der es verstehen wurde, die Portugiesen zur Schlacht zu fuͤhren.
Gestern Nachmittags verließen gegen 1060 Rekruten, die der Capitain Symes für Donna Maria's Dienst aufgebracht hat, das Depot zu Westminster und begaben sich nach Rotherhithe, wo sie sich unter der Aufsicht des genannten Capitains nach Gravesend einschiffen. Sie sollen heute mit der Brigg „Thun— derer“ aus der Themse auslaufen. Als sie an Bord gingen, erhielten sie sogleich Uniformen und den Sold mit 2 Pfd. 5 Sh. auf einen Monat vorausbezahlt. Den ganzen gestrigen Tag uͤber waren Dom Pedros Agenten in den verschiedenen Depots sehr eifrig mit neuen Anwerbungen beschaͤftigt, da sie Instructionen erhalten hatten, noch ein Regiment von 1000
dann fuͤr Donna Marias Dienst aufzubringen, das unver— uͤglich nach Lissabon abgehen soll. Das Detaschement, welches eute absegelt, wird vom Oberst Kelly befehligt.
Sir J. Herschel steht im Begriff, seinen Aufenthaltsort in der Nähe von Slough zu verlassen und nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung abzureisen, woselbst er die Firsterne der suͤdli— chen Halbkugel beobachten will; es sind acht Wagen ven ihm ge— miethet, um seine Teleskope, Transporteure und andere mathe, matische Instrumente nach der Kuste zu schaffen.
Herr Richard Heber, einer der größten Bibliophilen seines Jahrhunderts, ist heute früh hier mit Tode abgegangen; er hat eine so bedeutende Bibliothek hinterlassen, daß man berechnet, es wurde, wenn dieselbe verauctionirt werden sollte, ein ganzes Jahr zur Abhaltung der Auction erforderlich seyn. . Dem Courier zufolge, wird sich die beruͤhmte Schauspiele— rin Miß Fanny Kemble mit Herrn Pierce Butler in Philadel— phia verheirathen, und Herrn Charles Kemble's Familie, die in England bleibt, wurde in Folge dessen naͤchstens auf einige Zeit von hier nach den Vereinigten Staaten abreisen.
Der Courier meldet, daß der bisherige Redacteur dieses Blattes, der diesen Posten seit dem 13. August 1832 bekleidete, am 23. September d. J. die Redaction aufgegeben habe.
Die Bombay-Zeitung vom 6. April meldet, daß das große Handelshaus Palmer und Comp. zu Hydrabad, wie man persichere, seine Geschäfte unter der Leitung von Sir William Rumbold wieder beginnen werde, und daß es 12 pCt. von aller Geld-Depositen anbiete. Sir William fuͤhrt ein sehr glaͤnzendes Leben in der Hauptstadt von Nizam und hat vor Kurzem zu Neilaheries einen Palast erbaut, der ihm ein Lack Rupien kostet.
Es sind Cap-Zeitungen bis zum 25. Juli hier eingegan— gen, worin gemeldet wird, daß in der Bucht von Algoa wieder eine Abtheilung junger Auswanderer für diese Kolonie angekom— men war, und daß man noch eine Schaar von 25 jungen Leu— ten, die der Obhut des Comit«s in der Cap-Stadt anempfohlen waren, fuͤglich daselbst erwartete. Nächstens soll auch eine gleiche Anzahl von jungen Madchen nach dem Cap eingeschifft werden.
Mit der Königlich Brigg „Rinaldo“ sind Nachrichten aus Rio-Janeirs vom 2. August angekommen. Die Besorgnisse, welche die Nachricht von einer bevorstehenden Landung Dom Pedro's verbreitet hatte, hatten nachgelassen. Dennoch schienen die Anhänger Dom Pedro's sich auf dessen Empfang vorzube— reiten, für den Fall, daß er eine Landung wagen sollte, denn man behauptete, daß seine Partei bedeutend zunehme. In einem Briefe der Times aus Lissabon vom 24. Sept. findet sich dagegen die Nachricht, Dom Pedro habe dem Antonio Carlos de Andrade, welcher Alles aufbot, um ihn zur Ruͤckkehr nach Brasilien zu uͤberreden, bestimmt geantwortet, „er habe noch am letzten Mai der Regierung in Rio-Janeiro und seinen Freunden sagen lassen, er werde nie wieder weder die Krone von Brasi⸗ lien noch irgend eine andere annehmen, er selbst habe fuͤr im⸗ mer abgedankt und wuͤnsche nichts weiter, als den Thron seines Sohnes Pedro II. befestigt zu sehen.“
Nieder onde.
Aus dem Haag, 5. Okt. Aus Herzogenbusch wird unterm Zten d. gemeldet, daß Se. K. H. der Prinz Feldmar⸗ schall nach Soestdyk gereist ist, wo sich J. K. H. die Frau Prinzefsin von Oranien befindet .
Der Fürst Felir Schwarzenberg ist gestern hier ange— kommen.
Einem im Amsterdamer Handelsblad enthaltenen
Schreibe , spri derungen im Nieder— Schreiben zufolge, spricht man von Veränd ; . 6 ln ster lum. Von der Wiederabreise des Herrn Verstolt nach London ist vorläufig noch nicht die Rede.
Justiz sagten, daß diese Erklaͤrungen
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Belgien.
Bruͤssel, 5. Oktober. Der König ist gestern nach dem Lager von Diest abgereist. Es scheint, daß nach seiner Ruͤckkehr der Konig und die Koͤnigin nach Paris abgehen werden.
In der gestrigen Sitzung der Repräsentanten⸗Kam⸗ mer gab der anwesende General Goblet, Minister des Aus— waͤrtigen, folgende Erklaͤrung: „Belgien, gestuͤtzt auf die un— widerruflich durch den Vertrag vom 15. Nov. 1831 erworbenen Rechte, hatte sein Zutrauen in die Unterhandlungen der Konfe— renz gesetzt; und nie haben bei irgend einer Gelegenheit die Be— vollmächtigten ihm seine Rechte streitig gemacht; indessen haben die Unterhandlungen nicht zu dem gewuͤnschten Resultate gefuͤhrt; Hindernisse einer Art, wovon Sie die durch die Belgischen Be—
vollmachtigten an die Konferenz gerichtete Note in Kenntniß setzen wird, haben dieselben verzoͤgert.
Hier das Wesentliche der⸗ selben: „„Die Belgischen Bevollmaͤchtigten kehren in Folge der Unterbrechung der Unterhandlungen nach Bruͤssel zuruͤck. Da die Unterhandlungen stets den Vertrag der 24 Artikel zur Grundlage hatten und die Parteien wegen Luxem— burgs nicht in Uebereinstimmung waren, so hat die Konfe— renz, da sie anders die Schwierigkeiten nicht aus dem Wege raͤumen kann, gewollt, daß Holland sich an den Deut— schen Bundestag wende, und sie hat die Unterhandlungen bis zum Empfange seiner Aufschluͤsse unterbrochen. Das Kabinet von Bruͤssel hat stets einen versoͤhnenden Geist gezeigt, und seine Anstrengungen werden stets dahin gerichtet seyn, den Frieden Europa's aufrecht zu halten.““ Auf das Vorstehende ist die Regierung genoͤthigt, ihre Mittheilungen zu beschraͤnken; wei— tere Details koͤnnten den Unterhandlungen schaden, welche den
Albschluß eines definitiven Vertrags zum Resultat haben muͤs—
sen.“ — Herr Dumortier mißbilligte es, daß die Regierung sich an die 24 Artikel halte, und verlangte Erklärungen uͤber die Schuld. Die Minister des Auswärtigen und der nicht gegeben werden koͤnnten. ö
General Goblet ist gestern von London hier eingetroffen und hat sich gleich nach Laeken begeben.
Die Central-Section fuͤr die Eisenbahnen hat gestern eine zweite Sitzung gehalten. Sie hat den Plan der Regierung fuͤr die Bahn von Antwerpen nach Koͤln mit den bestimmten Neben— armen angenommen. Die Section hat erwogen, daß man nicht nur die Durchfuhr, sondern auch den Absatz unserer Erzeugnisse schuͤtzen muͤsse. Der Betrag der zu kontrahirenden Anleihe, um die Ausfuͤhrung des allgemeinen Eisenbahnen-Systems zu eroͤff— nen, ward sodann zu 35 Millionen Fr. festgestelll. Die Ord— nung der Ausfuhrung der Bahnen ist folgendermaßen bestimmt: 1) Die Bahn nach Preußen, so wie sie durch die Herren Si— mons und Ridder gezogen wurde und welche den durch den Mi— nister des Innern vorgelegten Gesetzn-⸗Entwurf bildet; “) der Nebenarm nach Ostende; 9) jener von Bruͤssel nach der Graͤnze Frankreichs.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 4. Oktober. Der Kaiserlich Russische Ge— sandte am hiesigen Hofe, Graf von Suchtelen, hat vor einigen Tagen die Ehre gehabt, im Namen seines Kaiserlichen Gebie— ters, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige eine große von Gußeisen ver— fertigte Vase zu überreichen, welche in der Alexandrowskischen Fabrik nach der prächtigen in der Villa Hadriana entdeckten Hamilton'schen Vase modellirt worden ist. Se. Majestat haben dieses meisterhaft gearbeitete Kunstwerk im Königl. Museum aufstellen lassen.
Der Herr Graf v. Suchtelen hat demnächst auch im Na— men des Kaisers Sr. K. H. dem Kronprinzen das kunstreiche Modell eines Geschuͤtzes, „Licorne“ (Einhorn) genannt, nebst dem dazu gehoͤrigen Munitions-Wagen u. s. w. uͤberreicht, welche von der Artillerie-Handwerks-Schule in St. Petersburg mit der groͤßten Sorgfalt und Nettigkeit verfertigt worden. Diese Gegenstände sind jetzt in der Koͤnigl. Modell-Kammer aufge— stellt.
Polen.
Warschau, 6. Okt. Se. Masestaͤt der Kaiser haben die Summe von 100,900 Polnischen Gulden zur Ausbesserung und Erweiterung des hiesigen Spitals zum Kindlein Jesu bewilligt.
Se. Durchlaucht der Fürst Statthalter ist am gten d. von Litthauisch Brzesc wieder in Warschau eingetroffen, und der Fuͤrst Paul Sapieha ist vom Auslande hier angelangt.
Den B hn
Hannover, 7. Oktober. Se. Koͤnigl. Hoheit der Vice⸗ König sind heute Mittag im erwuͤnschtesten Wohlseyn von Ber— lin uͤber Braunschweig hier wieder eingetroffen.
Muͤnchen, 1. Okt. Die hiesige Zeitung berichtet aus Zweibrücken uͤber die Verurtheilung des Kaufmanns Baumann und der Kandidaten Eifler und Barth vor dem dortigen Zuchtpolizei— Gerichte in der Sitzung vom 2g. v. M.: „Die Sitzung wurde mit der Verhandlung über das, den Kandidaten Barth und Eifler, dann dem Kaufmann Baumann zu Last gelegte Vergehen der Beschimpfung und Bedrohung des an den hiesigen Gefaͤngnissen aufgestellten Wachtpostens eroͤffnet. Der Kandidat Barth fuhr einigemal, während der Vernehmung der Zeugen, sehr heftig auf, und erklärte die Deposition des Zeugen, Soldaten Goͤtz, schreiend und mit sehr heftigen Geberden, fuͤr durchaus falsch und luͤgenhaft. Sodann erlaubte sich Barth in seiner Verthei— digung mit rohen, leidenschaftlichen Ausdrucken u. A. auch belei— digende Ausfaͤlle gegen die Ehre und das Zartgefuͤhl des Koͤnigl. General⸗Prokurators. Die Koͤnigl. Staats-Behoͤrde stellte so— gleich Antrag zur Bestrafung dieser unziemlichen Ausfälle, wor— auf das Gericht den Kandidaten Eifler wegen seines Verge— hens zu dreimonatlicher Gefaͤngnißstrafe und zu einer Geld— buße von 25 Fl. verurtheilte. — Fuͤr das Vergehen der Beschim— pfung und Bedrohung der Wache wurde Barth zu einmonatlicher und Eifler zu dreimonatlicher Gefaͤngnißstrafe und in die Kosten verurtheilt, Baumann aber, als nicht uͤberwiesen, freigespro— chen. — Es wurde nun sogleich die Verhandlung uͤber die, dem Kaufmann Baumann zur Last gelegte, in einem offentlichen Wirthshause zu Pirmasens begangene Verunglimpfung der Ehre und des Zartgefuͤhls Sr. Durchlaucht des Herrn Feld marschalls Fuͤrsten von Wrede, als Hof-Commissairs, vorge— nommen. Baumann wurde für dieses Vergehen mit sechsmo—
natlicher Gefaͤngnißstrafe belegt und in die Kosten verurtheilt. — Hierauf wurde der Kandidat Eifler in einer anderen Sache, und zwar wegen Beschimpfung und Mißhandlung der Polizei— Diener Winkler und Flotner in Ausuͤbung ihres Dienstes, zu zweimonatlicher Gefaͤngnißstrafe und in die Kosten verurtheilt. — In einer weiteren Verhandlung wurde Eifler wegen Belei— digung des Polizei-Commissairs Weiß und Verleumdung eines
Polizei Dieners zu dreimonatlicher Gesaͤngnißstrafe und j Kosten verurtheilt, womit sich die heutige Sitzung schs Bei der Her- und Zuruͤcktransportirung der Gefangenen he die beste Ordnung, so wie auch waͤhrend der Verhandh bei einer großen Menge Zuhoͤrer, die Ruhe und Oronum gestoͤrt wurden. Das Volk hat weder Beifall noch nahme an den verschiedenen Verhandlungen und Ven lungen geäußert und sich nach Beendigung derselben ruh ruͤckgezogen.“
Ein spaͤteres Privat-Schreiben aus Zweibruͤcken 27sten v. M meldet: „Gestern Abend hatten sich Geselst
von jungen Leuten, Freunde der Verurtheilten, in einigen w
haͤusern gebildet, wovon man vermuthete, sie seyen auf einen Exceß abgesehen; allein keinerlei Unordnung fiel vg 10 Uhr war jedes Wirthshaus leer und auf den Straßen ruhig. — Heute fruͤh um 8 Uhr wurde die Sitzung des polizei⸗Gerichts wiederum eroͤffnet. Sie begann mit der i gegen den Buchdrucker Rost und den Buchbinder Friedrich Ke wegen Druckes und Verlags einer Broschuͤre, betitelt: „R geist. Den Freunden der Freiheit gewidmet“, worin mehren minirte Lieder enthalten sind. Beide Angeklagten wurden dieses Vergehens, und namentlich wegen des Inhalts der L, 9, 18 und 25 der Broschuͤre, jeder zu dreimonatlicht faͤngnißstrafe und solidarisch in die Kosten verurtheilt, Confiscation der noch vorhandenen Exemplare der Broschih ordnet. — In einer andern Verhandlung war der Buchdruck angeklagt, in seiner Zeitung (Nr. 3 vom 7. Juli 1832) Artikel aufgenommen und veroͤffentlicht zu haben, wong Ehre und das Zartgefuͤhl des gesammten Ministeriums ? nigl. Bayerischen Regierung verletzt ist. Rost wies nat Pistor von Bergzabern der Verfasser dieses Artikels ist. wurde demnach in eontumaciam) zu einjähriger, Rost monatlicher Gefängnißstrafe, Beide aber solidarisch in! sten verurtheilt. — In einer weiteren Verhandlung wun Buchdrucker Rost angeklagt, einen Artikel in seiner Zeitun 28. Juni 1832 aufgenommen zu haben, welcher eine P tion zum Umsturz der bestehenden Regierungen enthiest. Koͤnigl. Staats-Behoͤrde trug in dieser Beziehung auf ein Gefaͤngnißstrafe an, das Gericht hat aber den Urtheil auf morgen vertagt und die Sitzung fuͤr heute aufgehos Bei den heutigen Verhandlungen waren nur sehr wenig rer in dem Sitzungs⸗Saale anwesend, und die Ruhe wu
nicht im mindesten gestöoͤrt.“
Endlich meldet noch ein Schreiben aus Zweibruͤc 258sten September: „Die gestern abgebrochene Ver uber die Anklage gegen den Buchdrucker Rost wurh fruͤh fortgesetzt. Nachdem der Angeklagte nachgewiesen, Zeitungs-Blatt, worin der inkriminirte Artikel enthal Censur passirt habe, und daß nichts gestrichen worden sen, er von dieser Anklage freigesprochen.“ ⸗
Gegenwärtig ist das hier angeworbene Koͤnigl. Gr Truppen-Corps 1631 Mann stark. Die diesjährige V sollte zwar nach der Bestimmung der Griechischen Rega nur 1631 Mann im Ganzen liefern. Die Ueberschreitum Zahl erklärt sich jedoch leicht. Es mußten naͤmlich einigen pen-Gattungen, z. B. den Uhlanen und den beiden Pionig pagnieen, wegen des großen Andrangs brauchbarer Hann uber ihren normalmaͤßigen Stand Leute zugetheilt werden aus folgt nun, daß zur Komplettirung der uͤbrigen Abthe die Werbung fortgesetzt wird, und wirklich werden noch Leute, die die erforderliche Große zu Grenadieren haben nommen. — Die letzten Berichte der am 24. Jult abgega Kolonne Griechischer Truppen kommen von Graͤtz, liebe den K. K. Staaten, wo sie hin kamen, wurden sie mit der ten Zuvorkommenheit und Achtung empfangen. ritt ihnen der Prinz von Hessen-Homburg in Begleitun Offizieren entgegen; auch zog er das Offizier-Corps zur
Bis dahin hatten die Truppen noch keinen Kranken. Vien, 5. Oktober.
wollten, die Errichtung von Kliniken zum Unter⸗ im Krankenbette genehmigen; ugleich aber streng darauf „, baß nur licenzirte Aerzte die hombopathische Helimethode wen. Der Abgeordnete Merk nahm zuerst das Wort: Er he, daß die Kammer sogleich auf ihre Diskussion die ho— zthische Heilmethode anwenden und etwa nur den tausend, Theil der Zeit dazu verwenden möchte, die man sonst einer mndlung im großen Style widme. Die Kammer koͤnne sich ine medizinische Fakultat constituiren, und es sey auch nicht Hache, weder einen Panegyrikus, noch ein Verdammungs— über diese neue Heilmethode auszusprechen. Die Kam— puͤrde sich hierdurch eine eben so scharfe als gerechte Kritik zen, und er rufe daher dem Herrn Antragsteller, ob derselbe ein katholischer Priester sey, doch den körnigen Spruch is zu: „Ist es gut, so wird es von selbst bestehen; ist es ft, so wird es untergehen!“ Uebrigens unterstuͤtzte er den nsstons⸗Antrag. Der Abgeordnete Aschbach äußerte: Er war von keiner vernuͤnftigen Regierung fuͤrchten zu duͤr—⸗ daß sie der freien Entwickelung irgend einer Wissenschaft rnisse in den Weg legen werde; allein hier komme es dar⸗ n, durch positive Anstalten dafür zu sorgen, daß diese Wis— att verbreitet und nicht durch Pfuscherei verkuͤmmert werde, un so nothwendiger sey, als sich in mehreren Staaten feind— Bemuhungen gegen dieselben zeigten. Er danke daher dem rdneten Herr fuͤr seinen Antrag, und fuͤge noch den wei— Vorschlag hinzu, daß auch der Selbstdispensation der
E kein Hinderniß in den Weg gelegt werde, indem sich dieses die Homdopathie gar nicht in ihrer Wahrheit be— en koͤnne. Der Abgeordnete Welcker unterstuͤtzte diesen „Antrag, und bemerkte weiter: Auch er bitte die Regie— ihr Augenmerk darauf zu richten, daß jedes Hinderniß eden werde, das etwa von Seiten der Staats-Behöͤrden der Universitaͤten der fraglichen Heilmethode in den Weg werden koͤnnte; denn er habe von einem homoͤopathischen die Versicherung erhalten, daß mit Schwierigkeiten gedroht zumal da dies eigentlich nach den bestehenden medizinisch— . Gesetzen geschehen koͤnnte. Mehrere andere Abge— äußerten sich ebenfalls zu Gunsten der Homsopathie. bgeordnete Herr dankte hierauf der Kammer selbst fuͤr sinstige Aufnahme seiner Motion, vertheidigte nochmals urspruͤnglichen Antrag, bemerkte, daß er selbst wahrschein— in Leben diesem Heilverfahren zu verdanken habe, und schloß mit Folgendem: Er habe sich sehr gewundert, wie der Ab— ete Merk ihm in dieser hochachtbaren Versammlung einen ch von Luther habe ins Gedächtniß rufen koͤnnen, mit dem k, „ob er (Herr) gleich ein katholischer Priester sey.“ Halte
un der Abgeordnete Merk im Jahre 1833 fuͤr so obstur,
nicht an dem Lutherischen zu schaͤtzen wußte, was an ihm ätzen sen? Auch der Lutheraner schaͤtze ja an dem Katho— was an demselben Schaͤtzbares seyn. — Es wurde hierauf dem Antrage des Abgeordneten Herr beschlossen, die Re— g zu bitten, bis zum naͤchsten Landtage eine aus bewähr— lidopathischen und homoopathischen Aerzten bestehende Kom— n zu ernennen, und diese mit Erforschung der Art und E zu beauftragen, wie der Unterricht in dem homdopathi— Heilverfahren am besten zu bewirken sey. Auf den An— der Abgeordneten Aschbach und Herr entschied sich die er ferner, daß die Kandidaten der Medizin auch in der opathischen Methode examinirt werden sollen. Der Antrag lbgeordneten Aschbach wegen unentgeltlicher Selbstdispen— ber homdopathischen Aerzte wurde ebenfalls angenommen, ERgduch der Theil des Deputations-Gutachtens, wonach nur Aerzte jene Heilmethode ausuͤben sollen. — Die Kam— Ihr hierauf nach der Tagesordnung mit Berathungen der
Von Gräͤshhte der Budgets-Kommission fort.
6 dr i ch Das Namens⸗-Fest Sr. Majestaͤt des
von der zweiten Kolonne, die am 25. Sept. von hier rz wurde gestern in der Hauptstadt und in allen Theilen * . onarchie abermals mit jenen unverlsͤschlichen Gefuͤhlen Ruf der besten Ordnung und Mannszucht zuruͤck. Am liebe und treuesten Anhaͤnglichkeit fuͤr den guͤtigsten Landes—
treffen die befriedigendsten Nachrichten ein. Ueberall läßt
betrat sie bei Braunau das Oesterreichische Gebiet.
Heute erhielten wir Briefe aus Korinth vom (ö. Der Gesundheits Zustand der geworbenen Truppen ist st friedigend. Die Meisten haben zwar bei beginnender Hit Acelimatisations-Krankheit aushalten muͤssen, gewohnlich is von Unmaͤßigkeit im Genuß von Wein und Suͤdfruͤchten Alle aber uͤberstanden sie gluͤcklich; bis jetzt hat das ganz nur einen Verlust von drei Mann erlitten, wahrend die lichkeit bei dem kommandirten Bayerischen Truppen-Con ker ist. Weinhaͤuser giebt es eine große Menge; guter rer Wein kostet das Maß 4 Kreuzer, auf den Schiffen ders wird der beste Insel⸗-Wein um einen Spottpreis i Uebrigens wird besonders vor dem vielen Weintrinkeng indem sein verstecktes Feuer gefaͤhrlich wirkt.
Speyer, 4. Okt. Es verlautet, daß der Staats-] des Innern, Fuͤrst von Oettingen-Wallerstein, am gen den Rhein-Kreis mit seiner Gegenwart beehren, und! Tage bei uns verweilen wird. Se. Durchlaucht ist, d nehmen nach, Willens, den ganzen Kreis zu bereisen.
Es ist neuerdings die Rede davon, daß Germertt festigt werde; es heißt, es wuͤrde demnaͤchst eine bedeutm zahl Ingenieure von Ingolstadt dahin kommen.
Der Rhein-Bahper berichtet aus Dürkheim d Oktober: „Am Sonntag Abends, gegen 9 Uhr, begen Trommelschlaͤger von dem hier in Garnison befindliche tair, als er sich mit seiner Trommel zur Haupt-Wacht wollte, in einer engen Straße zwei Individuen. Wi dem einen auf die Frage, wohin er wolle, die gebuͤhren wort gab, erhielt er von dem andern ruͤcklings zwei die Schulter. Die Dunkelheit der Nacht verhinderte! Thaͤter und irgend etwas Bezeichnendes an ihnen zu h Welcher Partei diese Thäter angehören mogen, laßt sich errathen; und wir duͤrften uns bald ganz in die mittel Geschichte Italiens zuruͤck versetzt sehen.“
Stuttgart, 5. Okt. Heute fruͤh sind Se. Du der Fuͤrst von Montfort mit Ihrer Koͤnigl. Hoheit Fuͤrstin und Höchstihren Kindern, der Prinzessin Mach dem Prinzen Napoleon, von hier abgereist, um nach zuruͤckzukehren.
Karlsruhe, 5. Okt. Die zweite Kamm er be sich in ihrer Sitzung vom Aten d. mit der Motion de ordneten Herr, den theoretischen und praktischen Unteth homdopathischen Heilverfahren auf den inlaͤndische, schulen betreffend. Die Kommission, welche uͤber diesen stand Bericht erstattete, beantragte, der Regierung del auszudruͤcken: sie moͤge der neuen Heilmethode freie Ent gewähren, und wenn sich Homöopathen auf den Badisch schulen ordnungsmaßig als Lehrer habilttiren und Vun
en begangen, die bei jedem, den erhabenen Gegenstand Vuͤnsche betreffenden Anlaß so ruͤhrend und erhebend sich n. Die Bewohner der Hauptstadt feierten den allen treuen reichern so theueren Tag durch Gottesdienst, heiße Bitten ie lange Erhaltung des innigstgeliebten Landes-Vaters und glͤckliche Beendigung der zum Wohle Seiner Voͤlker un— menen Reise, so wie durch Handlungen der Mildthaͤtig— im Sinne des hohen Vorbildes, und durch frohe Feste in igen Kreisen. Am Abend wurde in den SchauspielHäu— bor dem Beginne der Vorstellung das allgemein beliebte Fs ⸗Lied abgesungen, und von dem zahlreich versammelten lum mit der regsten Theilnahme begleitet.
Nach Briefen aus Brünn werden JJ. MM. erst am d. genannte Stadt verlassen, um sich nach Linz zu begeben, n auch Se. Durchlaucht der Fuͤrst Staats-Kanzler in eini⸗ Tagen abgehen wird. ;
Der K. K. Bundestags Praͤsidial-Gesandte, Graf von ch-Bellinghausen, ist aus Frankfurt a. M. angekommen. Der kommandirende General in Boͤhmen, Fuͤrst Aloys Lich— ein, ist noch immer bedenklich krank; man fuͤrchtet aufs Efuͤr sein Leben. Nachdem die militairischen Herbst-Uebungen in unserer Um— d beendigt sind, haben sich mehrere hohere Offiziere nach len begeben, um den Mandͤvers beizuwohnen, die von den, stei Lagern bei Somma unweit Mailand, Altavilla naͤchst nza und Monte Chiari unweit Castiglione versammelten yen, jetzt bei Monte Chiari unter dem Ober-⸗Befehle des mandirenden Generals im Lombardisch⸗Venetianischen Koöͤnig— e, Grafen von Radezky, vereinigt, etwa 75,000 Mann zaͤh— ausgefuͤhrt werden. Bekanntlich wird dieses großartige sairische Schauspiel, von dem jetzt so schoͤnen Wetter beguͤn⸗ auch noch durch die Gegenwart mehrerer fremden Fuͤrsten Generale verherrlicht werden.
Man erfaͤhrt hier, daß der Banquier, Freiherr Simon Georg Sina, von der Koͤnigl. Griechischen Regierung zu ihrem rral-⸗Konsul am hiesigen Platze ernannt worden ist, welche (bei allen hiesigen Griechen und Griechenfreunden gelobt, von denselben als ein abermaliger Beweis angesehen wird, umsichtig und weise die Koͤnigl. Griechische Regenischaft bei ihren Schritten zu Werke geht.
Lomo, 2s. Sept. (Augsburger Abend-Zeitung.) verschiedenen unruhigen Bewegungen, von denen in juͤngster
auch mehrere Theile Italiens Schauplatz waren, ließen an
weit verzweigten geheimen Verbindung nicht mehr zwei— und die in unserem Nachbar⸗Staate Piemont entdeckte Ver⸗ ötrung gab vollends die Gewißheit, daß eine Alles umzuwaͤl= suchende Verbindung unter dem Namen „La giovine Ilialia'' junge Italien) gebildete Gesellschaft wirklich bestehe. Ver⸗
schiedenes lasen wir daruͤber in unseren Blattern; in den letzten Tagen aber ereignete sich selbst auf unserem See ein hierauf be— zuͤgliches, sehr heklagenswerthes Ereigniß. Den 15ten, nach An, kunft des von Genua eben zuruͤckgekommenen Advokaten P. (ein
sehr beguͤterter Mann, und im Gerichts⸗Bezirk St. Fedele, R Stun—
den von hier wohnend), wurde dem dortigen Bezirks⸗-Richter E. der Befehl zugesandt, jenen Advokaten augenblicklich festzuneh⸗ men, und wohlverwahrt nach Mailand abfuͤhren zu lassen. Kaum war derselbe festgenommen, und der vom Bezirks⸗Richter delegirte Commissair eben im Begriff, sich mit den bei dem Verhaf⸗ teten vorgefundenen Papieren zu entfernen, als er im untern Raume des Hauses von einem unbekannten Emissair des Advo— katen P. wuͤthend überfallen wurde, welcher zwei scharf geladene Pistolen ihm auf die Brust abdruͤckte und ihn so zu Boden streckte. Der Thaͤter bemächtigte sich augenblicklich der Papiere und verschwand. Der auf den entstandenen Larm mit mehreren Personen herbeigeeilte Bezirks-Richter traf den grausam ermorde— ten Commissair beim Hinscheiden und hatte die traurige Pflicht, Über das schreckliche Attentat an seinem Freunde und uͤber die Festnehmung des Advokaten Bericht zu erstatten. Die zwei Bruͤder des P. wurden auf der Stelle verhaftet und Alles auf— geboten, um sich des Meuchelmoͤrders zu bemächtigen, von wel— chem man aber trotz den in der ganzen Umgegend angeordneten , . keine Spur auffinden konnte. Der Verhaftete wurde nach Mailand abgefuͤhrt, und seitdem haben sich ein Paar Be— kannte desselben entfernt. Dieses traurige Ereigniß (der Gemor— dete war ein Familien-Vater) hat hier allgemeine Entruͤstung her— vorgebracht.
Schweiz.
Zuͤůrich, 2. Okt. In der heutigen 5isten Sitzung der Tag— satzung ward die Frage über Garantie der Verfassung der Land— schaft Basel behandelt und dagegen hauptsaͤchlich eingewendet, daß die bisher der Regierung von Basel treuen Gemeinden we— der zur Aufstellung der Verfassung noch zur Erwaͤhlung der Behörden mitgewirkt haben. Die Berathung uͤber die dem Vorort zu ertheilenden Vollmachten stand auf der Tagesordnung.
Aarau, J. Okt. Die Tagsatzung naht ihrem Ende und wird noch vor ihrem Auseinandertritt den Vorort mit den noͤ— thigen Vollmachten versehen. Die im Bezirke Schwyz befindli— chen eidgensssischen Truppen werden nun nach geschehener An— nahme der neuen Verfassung noch in dieser Woche in ihre Hei— math zuruͤckkehren, und einstweilen werden nur die eidgenoͤssi⸗ schen Kommissarien zuruͤckbleiben, bis daselbst Alles auf beruhi— gende Weise organisirt ist. ʒ
Basel, J3. Oktober. In der Großrath-Sitzung vom 1sten d. M. wurde auf Annahme des Tagsatzungs-Beschlusses vom 30. September, betreffend die der Stadt Basel aufgeladenen Occupations-Kosten angetragen, und die speziellen Antraͤge zu Erlassung einer desfallsigen Erklärung an die Tagsatzung und zu Kontrahirung einer Anleihe fuͤr Deckung der Kosten gestellt. Die Anleihe soll auf 1 Mill. Franken zu pt. gehen und den vollziehenden Behoͤrden uͤberlassen seyn, uͤber Ausstellung der Obligationen, uͤber Bezugs-Termine ꝛc. das Noͤthige zu veran— stalten und die vorgeschriebenen Zahlungen zu leisten; uͤber Zins— zahlung und allmählige Tilgung der Anleihe aber wuͤrden den ku snnftigen Behoͤrden die weiteren Bestimmungen zustehen. — Diese Anträge sowohl als die Erklärung an' die Tagsatzung wurden genehmigt; letztere lautet also: Wir, Buͤrgermeister und großer Rath des Kanton Basel-Stadttheil, haben aus den uns vorgelegten Berichten unserer Gesandtschaft und aus dem durch den hohen Vorort erhaltenen Beschiuß der Tagsatzung vom 30. Sep⸗ tember d. J,. entnehmen muͤssen, daß die Hälfte der Kosten der von September 1831 bis Ende Februar 1832 stattgehabten eidgenos⸗ sischen Occupation des Kanton Basel aus dem Staats-Vermoͤgen des ungetheilten Kanton Basel bezahlt, die Kosten der beiden spaͤteren
Oecupationen aber einzig der Stadt Basel zur Last gelegt wer⸗
den sollen, und daß unsere Gesandtschaft für die Entschließungen des hierseitigen Kanton-Theils das Protokoll offen behalten habe, daher wir uns dann zu nachfolgender Erklärung veranlaßt sehen: Vor allem muͤssen wir, in der gewissenhaften UeVberzeugung, daß die bisherige Regierung des Standes Basel, bei allen ihren Ent— schließungen stets die Vorschriften des Bundes, des Rechts, der Pflicht und der Ehre beobachtet habe, unser Befremden und un— ser großes Bedauern aussprechen, das unter dem Vorwande ei— nes angeblichen Landfrieden⸗Bruchs von Seiten Basels, trotz den mannigfachen Beweisen des Gegentheils und mit Hintansetzung der bestimmtesten Erklärungen rechtlicher Eidgenossen und acht, barer Behoͤrden, unser Gemeinwesen, und namentlich die Stadt Basel, mit bedeutenden, ungerechten Kriegs-Kosten belegt, und dadurch neben der keineswegs durch die Nothwendigkeit begrun⸗ deten militairischen Besetzung, auf eine so harte Weise beschwert wird. Sodann mussen wir hinsichtlich der Art und Weise der Vertheilung der ergangenen eidgendssischen Kosten, wenn einmal der groͤßte Theil derselben dem ungluͤcklichen Kanton Ba— sel aufzuerlegen beschlossen werden sollte, als eine unbil— lige, auf teine Weise sich rechtfertigende Maßnahme an— sehen, daß die Occupations Kosten vom 1. Maͤrz 1832 bis 35. April 1833, so wie die laufenden, vom 5. August abhin an, ein— zig der Stadt Basel zur Last gelegt werden, wahrend, selbst nach den ausdruͤcklichen Beschluͤssen der Tagsatzung, manche Gemein— den des Kantons Basel bis zum 2. August in dem seit Jahr— hunderten bestandenen Verbande fortlebten, wahrend selbst derma— len noch die drei Gemeinden senseits des Rheines, kraft der neue— sten Tagsatzungs-Beschluͤsse, mit der Stadt als zu einem Staats— Korper gehörend, verbunden sind. Jedoch moͤge es genuͤgen, dieses hiermit oͤffentlich erklart zu haben. Bereits war die oberste Kantonal-Behorde fruͤher im Falle, sich in Beruͤcksichtigung des Dranges der Umstaͤnde den unsern Kanton betreffenden bisheri— gen Tagsatzungs-Beschluͤssen zu unterziehen, und die Hand zu deren Vollziehung zu bieten; wir wiederholen nun hiermit die— selbe Erklarung in Betreff des Tagsatzungs-Beschlusses vom 30. Sept, und ertheilen unsern Herren Ehren-Gesandten den Auf— trag der hohen Tagsatzung unter Einreichung des Gegenwaͤrtigen Anzeige zu machen, daß der kleine Rath bevollmächtigt sey, die anbefohlenen Zahlungen, nach Sage des Tagsatzungs-Beschlusses, zu leisten.“
Portugal.
Lissaboner Blätter geben aus dem Palaste das Neces— sidades vom 22. September einen Bericht von der Ankunft der Königin, der im Wesentlichen Folgendes enthält: „um 113 Uhr kuͤndigte eine Koͤnigl. Salve von dem Thurme S. Juliao de Bugio die Ankunft J. Maj. Donna Maria II., Koͤnigin von Portugal, und J. Kaiserl. Maj. der Herzogin v. Braganza und J. Kaiserl. Hoh. der Prinzessin Maria Amalie an, worauf Se. Kaiserl. Maj. mit Ihren Kammerherren und Adjutanten den Palast verließen, sich nach dem Arsenal begaben und sich mit Ihren Begleitern und dem Admiral Grafen v. Cap St. Vin⸗
eent und dem Grafen v. Farroba einschifften, um dem Dampf⸗—
schiffe, das JJ. MM. überbrachte, entgegenzufahren. Se. Kaiser. Maj. hatten die Zufriedenheit, die Gegenstaͤnde Ihrer Zaͤrtlichkeit nach 20 monatlicher , , en zu sehen und zu um— armen, und es ist nicht moͤglich, die gegenseitige Gefuͤhle der Liebe und Ehrerbietung zu beschreiben. Unter Geschütz Salven von den Britischen, Franzoͤsischen und Portugiesischen Geschwadern und den Forts an beiden Tajo-Ufern und den Ausrufungen unzaͤhlba— rer, die Ufer und die Häuser von Cascaes bis Ribeira nova, wo das Dampfschiff vor Anker ging, bedeckenden Menschen, begruͤßte Alles die langersehnte Königin, seinen Befreter und die erhabene Gemahlin des trefflichsten der Fuͤrsten. Se. Kaiserl. Masestaͤt hatten befohlen, daß die Landung am 23sten Mittags geschehe; mittlerweile kamen der Minister Sr. Großbritanischen Majestät, der Admiral und die Offiziere des Britischen Geschwaders, das Munizipal-Corps, in Staats- Uniformen, an Bord, um die Koͤ— gin zu komplimentiren; auch die Kron-Beamten, unzaͤhlige Damen, die Staats-Minister, Civil- und Militair-Beamten, der Ober Polizem-Intendant und viele Vornehme. Der Tajo war mit Boten bedeckt; voll der Menge, die entzuͤckt war, die Königin, so wie den Schöpfer unserer Freiheit und seine erha— bene Gemahlin, zu sehen. Um 7 Uhr wurde das Mittagsmahl servirt; Se. Masestét, die Ihre Allergetreueste Majestaͤt an der Rechten und Ihre erhabene Gemahlin an der Linken hatten, er— zeigten dem Grafen v. Cap St. Vincent die Ehre, ihn zur Ta— fel zu laden, auch die Dienst habenden Damen bei JJ. MM., den Ritter Mendizaval u. s. w. Zur gehsrigen Zeit brachten Se. Maj. die Gesundheit J. Allergetreuesten Maj. und der Charte aus, was mit Enthusiasmus aufgenommen wurde. Ihre Aller— gekreueste Maj. dankten und brachten die Gesundheit Ihres er— habenen Vaters aus, was eben so aufgenommen wurde. Der Admiral bat um Erlaubniß zu dem Toast: „Ihre Kaiserl. Maj. die Herzogin v. Braganza, deren Bestrebungen fuͤr Portugals Freiheit sie zu der Liebe, Ehrfurcht und Dankbarkeit der Portu— giesen berechtigen. Ritter Mendizaval sagte, nachdem er Er— laubniß erbeten: Monarchen waͤren nicht gluͤcklich, wenn ihre Unterthanen es nicht waren, daher die Königin, regierend durch die Charte, ihren Namen unsterblich machen und das Entzuͤcken ihres Kaiserl. Vaters seyn werde, der ihr die Krone gegeben, und Ihrer Maj. der Kaiserin, deren weiser Rath so sehr zum Siege der constitutionnellen Legitimitaͤt uͤber Tyrannei und Des— potismus beigetragen: „Die Koͤnigin, ihr erhabener Vater und seine würdige Gemahlin!“ Sir John Milley Doyle bat, einen Toast fur die Ehre und Standhaftigkeit der Portugiesen geben zu duͤrfen, die mit so viel Heroismus die hochheilige Sache ver— theidigt, die Glorie (Maria da Gloria) zu erlangen, die sie nun besaßen. Alle Toaste wurden äußerst wohl aufgenommen. Se. Maj, kehrten um ih Uhr zum Palaste zuruͤck.“
Am 20sten d. M. uͤbergab der Englische Geschaͤftstraͤger Lord Russell in einer feierlichen Audienz sein Beglaubigungs-Schrei— ben in die Hände Sr. Majestaͤt des Herzogs von Braganza; auch der Franzoͤsische Geschäftstraͤger, Herr de Ludre, ward vorgestellt.
— Der Courier vom Zten d. enthält ein Privat-Schrei— ben aus Lissabon vom 26. Sept., worin es heißt, 5 = 606h Miguelistische Guerillas wären nach Hause gezogen und die Franzoͤsischen Offiziere deshalb abgegangen, weil sie sich mit den Portugiesischen nicht haͤtten vertragen konnen. „Am 28. Sep⸗ tember“, sagt der Korrespondent weiterhin, „wurden 2060 Mann Infanterie und 00 Mann Kavallerie uber den Tajo gesandt um die zahlreichen Guerillas in Alemtejo im Zauͤme zi g cn, Die Constitutionnellen k
hirten auf Santarem. Am 26. Sevte ane, X. Mann Verstärkung aus Terceira . ö. . Kriegs- Brigg von Lagos ein, welche strauri. 9 .
' gg n, vgelche traurige Nachrich⸗; ten von den Verheerungen der Guerillas in Algarbien uber brachte. Einer von Bourmonts Soͤhnen ist bei Dom Mi, guel geblieben. Der neue Befehlshaber Maedonald wird als ein Schützling des Lord Beresford geschildert. Von den Engli⸗ schen Tories ist Geld fuͤr Dom Miguel eingegangen. Die 3 len zu den Cortes sind zum Oktober angesetzt, Die Kbensm . tel, ausgenommen Hindlleiseh. n . Die Le ensmit⸗
ausgenommen Rindfleisch, sind in Lissabon nicht im Preise gestiegen; der Handel liegt gaͤnzlich darnieder. Das Damosschiff ZRLord of the Isles“ ist für eine gute Prise erklaͤrt an n. Die Britische Fregatte „Belvedere“ ist am 20. Sept. nach Na⸗ deira abgesegelt, um sich der Britischen Unterthanen dafelbst 69 zunehmen. Zum Michaelistage am 29. Sept. erwartet man 65 nen neuen Angriff. Man spricht davon, daß der Herzog von Terceira in Ungnade gefallen sey oder doch als Goll derne . nach Porto abgehen solle.“ . . 9 gi ,. Die Times enthaͤlt eine Reihe von Privat-Briefen aus Lissabon; einer derselben ist vom 10. September datirt und meldet, Oberst Hare, den Lord Palmerston“ als militat rischen Beobachter ausgesandt, habe einige Tage vorher ein i g . von Lord William Russell an Marschall Bourmont in de n Hauptquartier überbracht, sey aber trotz seiner Parlam⸗ . Flagge von den Miguelistischen Vorposten angehalten e, wo ihm Marschall Bourmonts Sohn den Brief e , ö. heißt, Lord Russell habe seine Vermittelung an getragen, 6 gegen einne Intervention
, , aber erwiedert, er habe mmtlicher Kabinette nichts einzuwenden h . hie wer - zuvor aber muͤ Waffenstillstand eintreten. Auch zwischen Adi en Napier i Jene Briefe
9 ö 35nd (dagegen 5 7 Bourmont hat eine Korrespondenz starcgefunden. Bourmonts, doch nicht
erwaͤhnen ebenfalls der Resignat: on
mit völliger Vestimmtheit. Wahrend die Einen behaup ten, er habe sich mit Dem Miguel am 23. Seh tember n Palaste Queluz befunden, behaupten Andere, seine Resignation 6 schon angenommen, General Macdonald habe seinen Ober⸗ Besehl schon angetreten, Graf von S. Lourengo sey wieder Kriegs /Minister geworben, General Clouet habe sich durch 2. Grafen von St. Leger bei Dom Pedro die Erlaubniß ö. wirkt, sich wegen seiner Wunden in Lissabon nach Falmuch 6 schiffen zu duͤrfen, und Dom Miguel bringe den größten hn seiner Zeit auf der Jagd zu. In einem der genannten n. heißt es: Man erfährt, daß sich viele Miguelistische e. 6 zu Villa Franca sammelten, daß Artillerie sich nach , in Bewegung setzte, und daß an letzterem Orte ,, aufgeworfen wurden. Dom Miguel, heißt es namlich . , , Vedras gegen einen Angriff von kifabeh . n r der Vouga gegen einen Ausfall von Porto her Lissab Eben di 68 Bla tt giebt auch folgendes Schreiben aus zissabon vom 21. Sept.: „Ich zeigte in meinem Lehten ar
Admiral Napier damit umgehe, an Bourmont zu schreitz en! ö. hat er denn jetzt auch gethan, da aber sein Brief in . . was zu rauhen Styl abgefaßt war, erhielt er eine , ,. 6. ihn nöthigte, in einem zweiten Schreiben sein erstes zu ü ,. digen und zu berichten, er habe sich versehen; er ah . nur den Marschall bitten wollen, er moͤchte doch zusehen . Dom Miguel zum Lande hinausschaffe, das uebrige werd bh
besetzten Setubal und mar
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