1833 / 286 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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vierten Stuͤcke des ersten Bandes des von ihm redigirten allge— meinen Repertoriums der neuesten in- und auslaͤndischen Lite⸗ ratur fur 1833 im Wesentlichen folgendermaßen aus: . Das mit dem vorliegenden ersten Bande begonnene Werk des Verfassers gehdrt, nach der Mehrheit der hier aufgestellten Grundsaͤtze, um Systeme der Reformen; nur im Einzelnen sindet sich biswei⸗ en ein Anklang von dem sogenannten Prinzipe „der Bewegung.“ Die Extreme der Revolution und Regetion sind vermieden. Das Buch kann daher, nach dem in ihm vorherrschenden politischen Geiste, allen gemäßigten Denkern empfohlen werden; namentlich sind ein— zelne Abschnitte mit vieler Sachkenntniß und entschiedener Vorliebe behandelt, wohin Rec. hauptsaͤchlich dasjenige Kapitel des zweiten Abschnittes rechnet, welches den Geschaͤftsgang und die Oeffentlich— keit der Verhandlungen in gesetzgebenden Versammlungen bespricht. Allein der stylistischen Darstellung ware etwas mehr Sorgfalt und Feile, und der ganzen Haltung etwas weniger Breite zu wänschen; denn unverkennbar sind manche einzelne Partieen zu ausfuhrlich dehandelt. Dahin rechnet Rec theilweise den Abschnitt „von den Vorrechten des Menschen“, hauptsaͤchlich aber den Abschnitt

„von der Entstehung und Bildung der wůrger ichen Gesell⸗ schaften“ Sollte das Buch eine zweite Äuflage erleben, so wuͤrde, nach des Recensenten Ueberzeugung, der Verfasser

mehr Ursache haben, abzukuͤrzen, als zu erweitern. In dem uns vorliegenden ersten Bande behandelt der Verfasser die allgemeine Staatslehre in zwei Abschnitten: Staatsgruͤndungs⸗-Lehre und Staats—⸗ verfassungs-Lehre. In dem zweiten soll von der Rechtspflege, von dem Vertheidigungswesen und von den Finanzen; im dritten und letzten aber von der Schule und Kirche gehandelt werden Die Staatsgruüͤndungs-⸗-Lehre zerfaͤllt bei dem Verfasser in sieben Kapitel: i) Von dem Vernunftrechte als Grundlage des positiven; 2) von den Urrechten des Menschen; 3) von Entstehung und Bil⸗ dung der buͤrgerlichen Gesellschaften, so wie von den Ursachen ihres Gluͤckes und Ungluͤckes, ihres Emporbluͤhens und ihrez Verfalls, laut Zeugnissen der Geschichte; 4) von dem Volke und der Vater⸗ landsliebe; 5) von dem Ursprunge und Zwecke des Staates nach dem Vernunftrechte; 6) von dem Staatsgebiete und dessen naturlichen Graͤn⸗ en nicht durch Fluͤsse, sondern durch die Ausdehnung und Herrschaft er lebenden Sprachen gezogen); 7) von der Natur des Gesellschafts⸗ Vertrages und der Vöoölks-Souverainetaͤt. Die Stagtsverfas⸗ s u J behandelt der Verfasser in zehn Kapiteln: 1) von der Nothwendigkeit einer schriftlichen Verfassungs⸗ Urkunde fuͤr ein zur Freiheit maͤndig gewordenes Volk; 2) von den politischen Rechten der Staatsbuͤrger und von deren Ausuͤbung; 3) von der Volks⸗Vertretung und von den Grund-Bedingungen einer ver— nunftmaͤßigen Staats-Verfassung; 4) von der Regierung und der Staats-Gewalt; 5) von den Graͤnzen der Wirksamkeit der Re— gierung und der Stagts⸗Gewalt uberhaupt; 6) von der Verant⸗ aer chr, der Minister; 7) von der Preß-Freiheit und der Censur; 8s) von dem Geschaͤftsgange und von der Oeffentlichkeit der Verhand— lungen in gesetzgebenden Versammlungen; 9) von dem Rechte ei⸗ nes Volkes, seine Staats⸗-Verfassung abzuaͤndern; 10 von beguͤnstig— ten Volks-Klassen uberhaupt, und dem Adel insbesondere, in Ve— ziehung auf das Recht einer Staats-Veraͤnderung. Die Leser erkennen auf den ersten Blick, daß in ö Bande viele der wichtigsten Lebensfragen des Buͤrgerthums besprochen werden, und daß bei dem gegenwartigen Zustande der politischen Lite⸗ ratur in Deutschland eine große Verschiedenheit in der Beantwor— tung dieser Lebensfragen nicht befremden darf. Allein diese Ver— schiedenheit tiefer zu entwickeln, des Verfassers Ansichten mit andern gleichseitigen oder entgegengesetzten zusammenzuhalten, und nament⸗ lich die vielen Abweichungen der Ansichten des Recensenten von denen des Verfassers im Einzelnen zu motiviren, liegt außer den Graͤnzen dieser Blaͤtter.“ Nachdem der Herr Recensent hierauf einige Punkte herausgehoben, in denen er mit dem Hrn. Verfasser nicht uͤbereinstimmt, ünd hierher gehdren namentlich die Volks-Ver— sammlungen, deren Gegner der Hr. Verf. als in Vorurtheilen be— fangen schildert, waͤhrend der Hr. Rec. sie uͤberall fuͤr bedenklich halt, lobt er noch die Sorgfalt und Umsicht, womit das Kapitel uͤber die Verantwortlichkeit der Minister bearbeitet worden, und schließt sodann in folgender Weise: „Sehr ausfuͤhrlich, beinahe zu breit, behandelt der Verfasser die Censur, der er nicht Boͤses genug nachsagen kaun. Rec. will nicht den Lobredner der Censur machen, nachdem er schon mehrmals seine Ansicht uber diesen Ge⸗ genstand, selbst auf die Gefahr hin, verkannt zu werden, abgab. Allein mit wenigen Worten erklaͤrt e', daß er die Censur an sich nicht fur rechtswidrig haͤlt, so lange der Regierung das Praͤventions⸗Recht uberhaupt nicht abgesprochen werden kann; daß er die Censur suͤr Zeit⸗ und Flug⸗-Blaͤtter (nicht fuͤr wissenschaftliche Werke) so lange fuͤr nothwendig haͤlt, als die große Mehrheit des Volkes politisch un⸗—

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muͤndig bleibt, d, h, nicht durch die Gediegenheit ihrer Bildung das Wahre vom Falschen unterscheiden kann; daß er uͤberzeugt ist, Frankreich wurde in seinem Innern seit dem Juli 1850 bereits weit mehr beruhigt seyn und die Fruͤchte des errungenen Sieges uͤber die Regetion genießen, wenn nicht die periodische Presse die unun⸗ terbrochenen AÄufregungsstoffe enthielte; daß er namentlich es fuͤr einen der groͤbsten politischen Mißgriffe haͤlt, die kleinern Deutschen Staaten, in Hinsicht auf die gesammten Formen des constitutionnellen Lebens, bestaͤndig mit Großbritanien, Frankreich und Nord⸗Ame⸗ rika zu varallelistren; daß er die Bundes- Akte und die gesammten Bundes-Beschluͤsse fuͤr Fakta haͤlt, auf denen das innere Staatsleben des Deutschen Gesammt-Bundes beruht, wenn gleich gegen ein⸗ zelne dieser Beschluͤsse nicht ohne Grund Manches sich einwenden ließe; und daß er die politische zweckmaͤtigkeit der Censur fuͤr eben so begründet haͤlt, als das Recht der staͤndischen Kammern, ihre offentlichen Sitzungen in wichtigen Faͤllen in geheime zu ver- wandeln. Daß die Censur durch Dezpotismus von oben, so wie durch Einseitigkeit, Launen und Aengstlichkeit der, Censoren gemiß— braucht werden kann, wer mag es leugnen? Sind aber die zahl⸗ losen jahrlichen Preßstrafen in Frankreich seit 1339 min er druͤckend und verwundend, als die Censurluͤcken in einer Druckschrift? Rec. wollte, man druckte alle gestrichene Stellen aus den Censur— lücken zusammen, damit däs besonnene Publikum selbst beur⸗ theilen konnte, ob es etwas an den unterdruͤckten Stellen fuͤr geistige Bildung und politische Aufklaͤrung verloren habe; und er ist überzeugt, daß bei dieser Freigebung, noch vor dem Ablaufe eines Jahres, wenn die erste Neugierde befriedigt waͤre, alle Sammlun⸗ Zen von gensurluͤcken das traurige Schicksal der Makulatur⸗Ballen treffen wuͤrde. Doch Recensent bricht ab, und wiederholt sein allgemeines Urtheil über die vielfache Brauchbarkeit dieses Buches, das sich durch Liberalitaͤt und im Ganzen durch gemaͤßigte Grund— saͤtze auszeichnet. .

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

. *. 5 ö. * '. Luftdruck. . 336 o2 Par. 33 5. Par. S5. s Par. Quellwärme 8,79 R.

1833. 12. Oktober.

stwaͤ 3 ö Ihnen, w,, ,, ,, , Ferne ens. Dunstsaͤttg. 62 pCt. hi vCt. 82 C t. Bodenwärme g, 89 R. k nn,, 1 , , G,, e , ht, Wolkenzug Pꝛiederschiag 6.

Auswärtige Börsen. Auster dam, 8. Oktoher.

NiederJ. wirkl. Schuld 4813. Ausgesetzte Schuld Kanz- Bill. 20135. 68 Anl. Nenab. . Oesterr. 9 KHreuss. Prä- mien- Scheine 895. Russ. (v. 1528) 1014. (v. 1831) 9vßß. 53 Span.

594. 33 do. 37.

ö ö ö Wien, Jũ. Oktober.

43 do. Ss; Bank- Actien 11923. wWijen,. 8. Oktober.

58 Met. 36. 48 Bank- Retten zli9].

Königliche Schau spiele.

Montag, 14. Okt. Im Schauspielhause: Familienleben Heinrichs IV., historisches Lustspiel in 1 Akt, von Stawinsky. Hierauf: Die Schleichhaͤndler, Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.

In Potsdam: Zum erstenmale: Das Testament, Drama in 5 Abtheilungen, frei nach dem Franzoͤsischen des Victor Ducange, von A. Prix. Vorher: Varer Dominique, oder: Sauer ist suͤß, Drama in 1 Akt, von C. Lebruͤn.

Dienstag, 15. Okt. Im Opernhause: Zur Hoͤchsten Ge— burtsfeier Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen: Rede, gedichtet von Heinrich Smidt, gespröchen von Mad. Unzelmnann. Hierauf; Zampa, oder: Die Marmorbraut, Oper in 3 Abtheilungen, mit Solotanz, nach dem Franzoͤsischen des Melesville, von C. Blum; Musik von Herold. (Neu einstudirt.)

Im Schauspielhause: 1) Toujours, Gu: L'avenir d'un sils, Vaudeville en 2 actes, par Scribe. 2) La premiere repré— sentation de la reprise de: Le Mariage impossible, vaude— ville en 2 actes, par Mr. Mr. Mélesville et Carmouclie.

58 Met. 93.

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werden.

Koͤnigstädtisches Theater. Montag, 14. Okt. Zum erstenmale: Die Reise nach Lustspiel in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Wafflan Fulgence, von C. Blum. Vorher: Der Staats- Gefangene, in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen von Th. Hell.

Neueste Nachrichten.

Allgemeine

Paris, 7. Oktober. , und gestern führt Konig den Vorsitz im Minister-Rathe und kehrte darauf Saint -⸗Cloud zuruͤck.

Der Moniteur enthalt einen Bericht des Kriegs) sters an den Koͤnig und in Folge dessen eine Koͤniglich ordnung vom gestrigen Datum, wodurch von den die Abtheilung des Kontingents der Klasse von 1832 bihn 70, 000 Mann schon jetzt die Haͤlfte mit 35,000 Mann e fen wird. Als Grund dieser Maßregel giebt der Minsf seinem Berichte die vielen in neuerer Zeit bewilligten wodurch die Reihen der aktiven Armee bedeutend gelichth den, an; im Publikum dagegen mißt man dieselbe der ha tigten Aufstellung eines Armee-Corps an den Pyrenäen b.. schreibt sonach jenem amtlichen Artikel das Sinken der an der heutigen Boͤrse zu, denn aus Spanien selbst sim neuere Nachrichten eingegangen. Als Ober⸗Befehlshabe angeblich laͤngs der ganzen Graͤnzlinie der Pyrenäen vo pignan bis Bayonne aufzustellenden Observations-Corps, Staͤrke man auf 50,000 Mann anschlaͤgt, wird schon Marschall Clausel bezeichnet.

Der Marquis von Casa-Irujo, ehemaliger Spa Staats-Secretair, der, wie man sagt, von der Koͤnigin vo nien mit einer außerordentlichen Mission beauftragt word gestern hier eingetroffen.

Es heißt, der General Subervic werde das Kom uͤber die in Bordeaux und dessen Umgegend stehende! Division erhalten.

Das Lager bei Luneville soll am l5ten d. M. abgel

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht. den Landgerichts⸗-Rath isch zu Goͤrlitz zugleich zum Kreis,Justiz-Rath zu ernennen.

Bekanntmachung.

der Schluß der diesjährigen Dampfschifffahrt zwischen zwald und Ystadt tritt mit dem 3. November d. J. ein, iihem Tage das letzte Dampfschiff von Greifswald nach abgefertigt wird. Hiervon wird das Publikum in Kennt—

etzt. ur a. M., den 12. September 1833. Der General-Postmeister, von Nagler.

jn Gemaͤßheit der Allerhoͤchsten Kabinets-Ordre vom 31. d. J welche die Formirung einer musikalischen Section bnigl. Akademie der Kuͤnste huldreichst anbefiehlt, um ne— ser Bestimmung als oberste WMusik-Behoͤrde zugleich eine der musikalischen Composition zu bilden, wurden in den veranstalteten Plenar-Versammlungen der Akademie am und 14. September 5. J. der Musik⸗-Direktor, wie auch ve der Sing-A Akademie, Karl Friedrich Rungenha— ber Mußstk-Direktor Felix Mendels sohn-Bartholdy, Hnigl. Hof⸗Kapellmeister Meyerbeer, der Koͤnigl. Gene— sik-Direttor und erster Kapellmeister Ritter Dr. Gasparo tin i, der Königl. Kapellmeister und Direktor der Mili— usik-Ehoͤre des Köͤnigl. Garde⸗-Corps Georg Abraham ider, der Konzertmeister, stellvertretende Musik-Direktor heater⸗Komponist Karl Wilhelm Henning und der br des Koͤnigl. Institutes fuͤr Kirchen-Musik und Orga— der hiesigen Marien-Kirche August Wilhelm Bach dentlichen Mitgliedern der Königlichen Akade,; er Ku nste erwählt und die in Berlin anwesenden neuen eder in der heutigen Sitzung der Akademie eingefuhrt und J ommnet. Zu Mitgliedern des akademischen Senats fuͤr die lische Section sind: der Direktor der SingAkademie Run— jen, der Kapellmeister Schneider und der Musik-Direktor ernannt worden. berlin, den 12. Oktober 1833. Königliche Akademie der Kuͤnste. br. G. Schadow, Direktor.

n der am 14ten v. M, stattgefundenen Plenar-Versamm⸗ her Königlichen Akademie der Künste sind: der Architekt sHittorf in Paris und der Geschichts-⸗Maler Karl in Duͤsseldorf zu auswärtigen ordentlichen Mitglie— der Akademie erwählt worden. berlin, den 14. Oktober 1833. Königliche Akademie der Kuͤnste.

Dr. G. Schadow, Direktor.

Man will wissen, daß die Zusammenberufung der Ka auf den 15. Dezember festgesetzt worden sey.

Herr Degouve de Nuncques, Deputirter des Depan des Pas de Calais und Rath beim hiesigen Koͤnigl. hofe, ist gestern fruͤh hierselbst mit Tode abgegangen.

Es ist davon die Rede, daß der Professor Cousin, gestern vor der Abreise des Fuͤrsten Talleyrand nach noch eine lange Konferenz mit demselben hatte, im Au Regierung eine zweite Reise nach Berlin unternehmen

Lord und Lady Lyndhurst sind gestern von London gekommen.

Die Regierung soll durch den Telegraphen aus Ta Nachricht von ernstlichen Unruhen, die auf der Insel & ausgebrochen, erhalten haben. Gestern Nachmittag . Sardinische Botschafter, Marquis von Sales, eine mit dem Herzog von Broglie.

Heute schloß 5proc. Rente pr. Compt. 101. 15. 101. 30. Z3proc. pr. compt. 74. 5. fin our. 74. 20. Neap. pr. Compt. 89. 40. sin Cour. 89. 50. proc, perp. 57. Zproc. do. 333. 5proc. Röm. g2].

Frankfurt a. M., 10. Oktober. Oesterr. proc. Mer 9. 4proc. 81 . Si ns. 2 proc. 50. 1proc. 20. Bt. Actien 1404. 1401. Part.⸗Obl. 132. —. Loose zu 100 Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 871. 873. Poln. D 59

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Ha)

mr.

Bekanntmachungen. Edietal⸗ Citation.

gang, hat wider ihren Ehemann den Jaͤger Ernst Eduard Schurian, welcher sich angeblich am 10. Fe⸗

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die so faͤllt der Nachlaß, als herrenloses Gut, dem landes⸗ e,, 5 ,,, Bezirk Breslau,

Die Frau Justine Charlotte Schurian, geborne Wolf⸗ den 22. September 1835 . i : Königliches Land- und Stadtgericht.

den sich oben erwaͤhnte Urtheile.

Mainz, im September 1835.

bruar 1831 von Adel. Plauen bei Allenburg entfernt haben soll, ohne daß sein Aufenthaltsort bis jetzt iuͤ ermitteln gewesen waͤre, wegen boͤstlicher Verlassung

beantwortung und Instruktion einen Termin auf den 20. Januar 1834, Vormittags 10 Uhr,

kirch anberaumt, in welchem wir den Jaͤger Ernst

ten Becker hieselbst, beim Mangel anderweiter Bekannt. schaft, in Borschlag bringen, ju erscheinen, und Alles dasjenige beizubringen guffordern, was er der Klage entgegen zu setzen vermöchte. Bei seinem Ausbleiben —— hat derselbe zu gewaͤrtigen, daß die Ehe in contume— iam getrennt, und er fuͤr den allein schuldigen Theil erklaͤrt werden wird. Allenburg, den 28. September 1833.

ausgeteben.

Oeffentliche Vorladung. . Im vormundschaftlichen Depositorio des unterzeich⸗ neren Königlichen Land⸗ und Stadtgerichts befindet sich der Nachlaß:

Trebnitz den 5. Juli 1805, im Betrage von 31 Thlr. 13 sgr.; 2) der Sasanng den 12. Maͤrz 1807;

5) des Daniel Moretzkn, gestorben ebendaselbst den statistische Angaben. thematische Geogravhle, nebst einer Schilderung der Erdoberflaͤche mit Rucksicht auf Klima, Menschenracen

Die unbekannten Erben, deren Erben oder naͤchsten und deren Cultur⸗Faͤhigkeit, enthalten, und der vierte Verwandten werden zum Nachweis ihres Erbrechtes Abschnitt umfaßt die nahere Betrachtung der 5 Welt—

27. April 1807, jusammen im Betrage von 51 Thlr. 11 sar. 5 pf.

und zur Empfangnahme des Nachlasses auf Mittwoch, theile.

den 16. Juli 1834. Vormittags 19 uhr, vor den H sel hierdurch vorgeladen

Vorlesungen üher Chemie.

Die Montags und Donnerstags Abends von 7 bis auf Ehescheidung gellagt., Wir haben des halb zur Klage⸗ halb 9 Uhr . er, n Nieder- Wallstralse No. 12, zu haltenden Vorlesungen des r , , ; en über technische Chemie, (mit Hinzuziehung in unserm Beschaͤfts⸗ Lokal vor dem Ober Landesge⸗ . 6 k richts⸗Assessor, Land und Stadt⸗Richter von Tippels⸗ . ö kee err. bene e, 6. . ; 53 Eduard Schurian in Person, oder durch einen mit Voll⸗ a 6 n ,. se, e,, 6. macht und Juformatlon verfehenen Bevollmächtigten, lcäelb S ne-hahict, bedarf 2

u wir ihm den Altuarius Pliska, oder den Rendan⸗ hörern in den Aushäungebogen mii eiheilt Verden Ein- , n w. ö slasskarten zu 4 Thlr. werden vom Schuldiener Trossin

Literarische Anzeigen.

fal Herren . * . . 9 vor 5. ue oͤffnung des naͤchsten Schulkursus auf das, durch die Königl. Bsiprcuf. ande und Stadtgericht. dein fim u anerkannte, als geistoollstes, metho⸗ disches und klar geschriebenes Lehrbuch alter und neuer Zeit vom Plofessor Dr. Schacht,

1 Thlr. 5 sgr. netto, ? 1) der Anna Maria Schatte, gebuͤrtig aus Storch, aufmerksam. Auf 32 enggedruckten Bogen in größtem nest im Großherzogthum Posen, und gestorben zu Oktavformat, auf schoͤnstem Velinpapier, enthaͤlt dieses Buch in 4 Abschnitten die Grundlehren der Geogra⸗ . phie, nebst Anleitung zum geograph. Zeichnen. Mit⸗ : Moretzky, gestorben zu Domnowitz tel⸗Europa nach Gebirgen, Stromgebieten und Kuͤsten⸗ bearbeitet von Dr. Jul. Idel er. 1807, strichen beschrieben, und belebt durch geschichtliche und

) anf Charten, die recht sauber lithographirt, sind errn Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Res⸗diesem guten Buche beigegeben.

; In Poͤliz Jahrbüchern, Dibrheft 1831, Jenaer Lite⸗ Meldet sich in dem anberaumten Termine kein Erbe, ratarztg,, Juliheft 1332, allgemeine Schulzeitung, Oet.

der neueren

Handbucli

ihren Werken. Herrmann.

11hlr. 10 568.

Der diesen Vorträgen zum

Dr. Friedr. Koehler. barkeit fuͤr den Schulunterricht.

der Geographie

und H. Nolte.

len folgender 49 Schriftsteller:

Preußischen Staaten. 1832, Schlesische Provinzialblaͤtter, 1833, Maͤrz, fin⸗

Das Buch ist zu Berlin in der Stuhrschen Buchhandlung zu haben.

C. G. Kunze.

Im Verlage von Duncker und Humblot, Fran— zoͤsssche Straße Nr. 20 2, ist erschienen:

französischen Sprache und Literatur, oder Auswahl inter- essanter, chronologisch geordneter Stücke aus den besten neueren französischen Erosaisten und Dich- tern, nehst Nachrichten von den Verfassern und Von Karl Büchner und Friedr. welche nicht

Prosaischer Theil.

Die sosortige Einführung dieses Werks in mehrere als vielmehr durch den Ruf, der in literam hiesige und auswaͤrtige Lehranstalten 6. B. das hiesige ziehung ihnen zu Theil geworden, sich au Cöln. Real-Gymnastum, die staͤdt. Gewerbschule, die h Koͤnigl. Garde⸗Divisionsschule, die Magdeburger Hand⸗ lungsschule ꝛ6.) beweist wohl am besten dessen Brauch⸗Namen der Marsch(älle Frankreich!

So eben hat die Presse verlassen und ist im Ver⸗ ferner eine kurze Andeutung uͤber die, ni lage der Nauckschen Buchhandlung, Haus voig⸗sfranzoͤs. Revolution eingefuͤhrte Zeitre cht teiplatz Nr. 1 erschieuen, so wie durch alle äbrige endlich eine Uebersicht der am h äͤufigsten Buchhandlungen des In- und Aullandeg zu erhalten: ten Tage der franzos Revolution n

Handbuch der franzoͤsischen Sprache und Jahr 1860.

Literatur, oder Auswahl interessanter, chronologisch geordneter Stucke aus den len desselben nicht allein als Schulbuch fin klassischen französischen Prosaisten und ren unterrichtsklassen auf eine würdige Wessf Dichtern, neb st Nachrichten von den Ver⸗sß fafsern und ihren Werken, von L. Ideler der franzoͤf Literatur gläichsam mit der

Dritter Theil, enthaltend; die Prosaisten der neueren und hinzugefuͤgten erklaͤrenden und gelehrten Am neuesten Literatur, herausgegeben von L Ideler, nichts Geringes beitragen werden. Berlin, 1853. Gr. chichtlich Svo. 37 Bogen mit einer Titel⸗ Vignette; das Pan⸗ resp. von dem selben Herausgeber nh Im dritten Abschnitt ist die ma⸗stheon zu Pax is darstellend. Preis: 1 Thlr. 3 sor. beiter, ist unter der Fresse.

Es ist dieser dritte Theil die einzig recht maß ige zortsetzung des seit einigen Jahrzehnden so ruͤhm- wenden, erhalten das eilfte Exe mpla— lich bekannten und bis jetzt in acht Auflagen er⸗geltlich. schienenen Handbuchs der franzoͤsischen Sprache und Literatur von Ipeler und Nolte,

Derselbe enthaͤlt ausgewaͤhlte Stuͤcke aus den Wer⸗

Dum onuriez, Fürst von Ligne, Mirabeau, Deseze, Saint Pierre, Volney, Laroche⸗

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

.

daris, 7. Okt. Im Laufe des gestrigen Tages ist ein unt des Kriegs-Ministers als Courier nach Madrid abge—

faueguld, Psron, Me. Cottin, Ne. Holstein, Ne. de Sousa, Jouy, Gregoire, Daru, Bouilly, Nodier, , , ,. Pouque ville, Sit as Cases, A. v. Humboldt, Chat eau Bazin, Pierre Louis Laeretelle, Laeretelle, Salvandy, Segur d. Ah gur d. Jung., Barante, Ben j. Constat lemain, Mich aud, Gen. Foy, Guizot,! Thierry, Mignet, Dup in d. Aelt, Dumas, Lemoöntey, Boissy d Angl mengis, Lapefigue, Big non, Amp minier, Janin, 6 durch den Namen, den 1835. Preis: der neueren Geschichte Frankreichs erworben, hier offenbar keine Rücksicht genommen wern

das Journal des Débats setzt, ohne Ruͤcksicht auf strige Ruͤge der Gazette wegen des gänzlichen Mangels undsäͤtzen dieses Blattes, seine Betrachtungen uͤber die schen Angelegenheiten heute fort. „Die Lage der Parteien sanien“, sagt dasselbe, „ist allgemein bekannt. Man kennt so ö die zwei oder drei großen Abtheilungen, in die sie zerfallen; re eigentliche Stärke, ihr Einfluß auf das Land, die Huͤlfs— die ihnen zu Gebote stehen, das Alles wechselt je nach uelle, aus der man seine Erkundigungen zieht. Die Er werden in dieser Hinsicht die beste Statistik seyn. haben allerdings nicht die vollkommene Entwickelung der ge— rtigen Umstände abgewartet, um unser Augenmerk auf die

aben. . Als Anhang sind diesem Werke hinzuges

nem ganz einfachen Grunde; es giebt so gebieterische poli— nteressen, daß sie die ganze Frage uͤberwiegen, und in— an sie im Voraus verkuͤndet, vermindert man oft die erigkeiten, die sich durch Stillschweigen und Unthaͤtigkeit hin vergroͤßern wuͤrden. Der Vorzug, den die Franzoͤsische ung öffentlich dem Systeme, welches die Infantin Isabelle n Thron beruft, eingeraͤumt hat, ist an und fuͤr sich schon Hrlaufiger Beistand, der ihren Anhaͤngern in Spanien nicht durfte. Wir zweifeln nicht, daß bei dieser Frage der moralische Englands den Einfluß Frankreichs noch unterstuͤtzen werde.

rer Personen, welche sich unter Napoleons z gierung ausgezeichnet haben, nebst ihren

Dieses Werk wird sich den fruͤher erschien

en, sondern auch den Zweck erfuͤllen:

aus den Werken der neueren und neueßtf Schriftsteller bekannt zu machen, wozu die

lager Dom Miguels in das Lager des Don Carlos uͤber— gen seyn wurde, um zu erklaͤren, daß Frankreich um kei— preis an seiner suͤdlichen Graͤnze einen Augenblick das— dulden duͤrfe, was es in Portugal verachten konnte. nd dies Grundsaͤtze, welche man laut und bestimmt aus— en kann. Diejenigen, die darin eine Veranlassung zu allgemeinen Kriege sehen, stellen sich immer, als ob . den, daß Frankreich seinem aufrichtigen Wunsche zur Er— des Friedens niemals ein einziges Interesse seiner Ehre Einer Sicherheit zum Opfer gebracht hat“

er Courrier frangais sagt: „In Folge einer Unter— s zwischen dem Nussischen Botschaster und dem Herzog von se haben zwei Minister⸗Conseils stattgefunden, wovon das

Der vierte Theil, die Dichter enj

Schulen, welche sich an die Verlagtham

In demselben Verlage ist so eben fertig

G Boetticher, de vita, S criptis ac til Taciti, adjecta emendatione rech Bekkerianae perpetu a. Scholarum usum. Berolini 1834. Svo. 51 Bog. 11 sgr.

zu richten, welche die Franzoͤsische Regierung in jenen Er! en zu uͤbernehmen aufgefordert zu seyn scheint, und zwar

Berlin, Dienstag den 15ten Oktober

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zweite um 7 Uhr Abends begann und bis um 2 Uhr Morgens Times glaubt, daß nach dem

dauerte. Heute war man in den Bureaus des Kriegs-Ministe⸗

riums beschaͤftigt, die Befehle zum Aufbruch der Truppen zu expediren. :

Die Zusammenziehung eines Armee-Corps an den Pyrenäen und die Folgen, welche daraus entstehen koͤnnen, stimmen sehr schlecht mit der bedeutenden Reduction uͤber— ein, welche man in den Regimentern vornimmt. Wie es aber immer geht, wenn man sich dem Auslande ge⸗ genuͤber ein Ansehen geben will, so neigt sich auch jetzt das Ministerinm mehr der Revolution zu, und giebt sich den Anschein einer populairen Tendenz; ein verbrauchter Kunst— griff, der schon fuͤnf oder sechs Mal versucht, aber immer schnell wieder aufgegeben worden ist, weil die Regierung klug genug war, einzusehen, daß derselbe zu nichts suͤhrte. Die Annäherung an die Juli⸗Revolution kann eben so wenig aufrichtig gemeint seyn, als eine drohende Stellung gegen das Ausland.“ „Seit einigen Tagen“, äußert der Temps, „gehen in der ministeriellen Welt außerordentliche Dinge vor; die Horcher schleichen uberall umher, ohne etwas erfahren zu koͤnnen, und doch sind sie Aberzeugt, daß sich wichtige Ereignisse vorbereiten. Am Freitag hielt inan die Spanischen Angelegenheiten fuͤr voͤllig geordnet, und doch draͤngen sich seit geitern die Minister-Con— seils. Die Minister thun nichts als Gehen und Kommen, die einen zu den andern und zum Könige. Die Adjutanten und die Vertrauten der Minister duͤrfen sich nicht von ihren Posten entfernen, an der Boͤrse fangen die Fonds zu fallen an, und Personen, die gewohnlich gut unterrichtet sind, wissen kei—

das Wort Au

der negative Schutz zweier Maͤchte, wie England und eich, ist eine Thatsache, die in der allgemeinen Politik Wir haben nicht gewartet, bis die Vendée Fahne aus

nen Aufschluß . geben und keinen Rath zu ertheilen. Sollte z loͤsung ausgesprochen, und von irgend einer neuen Combination die Rede seyn?“

Auch die Lager bei St. Omer, Wattignies, Maubeuge und Roeroy werden am (5ten d. M. abgebrochen. Alle Regimenter, die diese Lager so wie das bei Luͤneville formiren, kehren alsdann nach ihren resp. Garnisonen zuruͤck.

Der Marschall Gerard hat den im Lager bei Wattignies zusammengezogenen Truppen seine Zufriedenheit uͤber ihre Hal— tung bei dem stattgefundenen Manoͤver durch einen aus Mau— beuge datirten Tages-Befehl zu erkennen gegeben.

Der von seinem Posten als Englischer Gesandter am Ma— drider Hofe abberufene Herr Addington ist auf seiner Reise nach London in Bordeaux angekommen.

Der Marine⸗Minister hat 1 Schreiben an den See⸗Praͤfekten von Cherbourg gerichtet: „Einer von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten mir zugegangenen Mittheilung zufolge, hat sich der Herr Aguilar von Monte— video, dem das Privilegium des Seewolf-Fanges vom Vorge— birge St. Maria bis nach Maldonado ertheilt worden ist, be— klagt, daß einige Englische und Amerikanische Schiffe sich Ein— griffe in sein Privilegium erlaubt haͤtten. Die Regierung der Republik Uraguai hat demnach unterm 8. Juni d. J. den Kon— suln der fremden Maͤchte auf amtliche Weise angezeigt, daß sie entschlossen sey, jeden Eingriff in die von ihr ertheilten Rechte mit Gewalt zuruͤckzuweisen. Ich ersuche Sie, dies den Handels-Kammern zur Nachachtung fuͤr Franzoͤsische Fahrzeuge mitzutheilen.“

Herr Meyerbeer hatte, wie die hiesigen Blätter mel— den, mit Herrn Veron, dem Direktor der großen Oper, einen Kontrakt wegen einer neu zu komponirenden Oper abgeschlossen. Der Direktor machte sich verbindlich, die Oper zu einer bestimm— ten Zeit auffuͤhren zu lassen, der Komponist dagegen ver— pflichtete sich, sein Ker zu einer bestimmten Zeit abzu— liefern; der Theil, der seine Verbindlichkeit nicht vuͤnkt— lich zu erfuͤllen im Stande seyn wuͤrde, sollte dem andern eine Entschäͤdigung von 360,000 Fres. bezahlen. Der Komponist, durch Ereignisse in seiner Thaͤtigkeit gestoͤrt, die vor dem Rich— terstuhl der Billigkeit als vollguͤltige Entschuldigung dienen wuͤr— den, hat dennoch keinen Augenblick Anstand genommen, dem vorsichtigen Direktor die oben genannte Summe auszuzahlen.

re ßhritgni en und Irland.

London, 8. Oktober. Der Koͤnig beehrte vorigen Don— nerstag Lady Kennedy Erskine auf ihrem Landsitz zu Isleworth mit einem Besuch. Am Sonnabend speisten Ihre Majestaäͤten bei dem Herzog und der Herzogin von Gloucester in Bagshot Park und kehrten Abends nach Windsor zuruͤck. Morgen wer— den Se. Majestäͤt in der Stadt erwartet.

Die hiesigen Blätter enthalten Privat-Berichte aus Madrid vom 26. September, wo man daselbst den Tod des Koͤnigs bereits vorhersah. Danach sollen die polizeilichen Maß— regeln durch Herrn Arjona in ganz Spanien sehr geschaͤrft wor— den und mehrere Constitutionnelle aus Madrid verwiesen wor— den seyn. Man glaubte selbst, das des Constituticnalismus ver— daͤchtige Regiment „Prinzessin von Asturien“ werde aus der Hauptstadt entfernt werden. Der bisherige Englische Gesandte in Madrid, Herr Addington, hatte am 25. September seine Abschieds⸗Audienz gehabt.

Der Tod des Koͤnigs von Spanien und die Frage uͤber die dortige Thronfolge giebt den hiesigen Zeitungen Anlaß, ihre verschiedenen Ansichten uͤber die muthmaßlichen Folgen je— nes Ereignisses und uͤber die Zukunft, welche Spanien bevor— stehe, auszusprechen. Der Courier meint, es lasse sich uͤber den Ausgang des Erbfolgestreits, der sich in Spanien erheben werde, wenig Gewisses vermuthen, weil man von der Staͤrke der beiden einander gegenuͤberstehenden politischen Parteien da— selbst und von dem Einfluß ihrer Häupter zu wenig wisse; die Kaͤnigin scheine Ehrgeiz zu besitzen, und nach der Macht zu ur— theilen, die sie uͤber ihren verstorbenen Gemahl ausgeuͤbt, mangele es ihr auch nicht an mannlichen Eigenschaften, die ihr Aussicht auf

Erfolg gaben. Die unverzuͤgliche Anerkennung der Tochter Ferdi— nand's VII. von Seiten der Franzoͤsischen Regierung haͤlt uͤbri—⸗ gens der Courier eher fuͤr einen der Sache der Koͤnigin zuge— fuͤgten Nachtheil, als fuͤr einen Nutzen, weil sich deren Feinde, über diese fremde Einrichtung erbittert, nur um so mehr zum

Umsturz ihres Thrones angetrieben fuͤhlen wuͤrden. Dis

Tode Ferdinand's VII. die Kar— Boden gehalten werden konne,

listische Partei nur dann wenn alle andere Volksklassen in Spanien gegen dieselbe gemein schaftliche Sache machten, und wenn die Königin ernstlich daran denke, ihrer Tochter die Regierung zu sichern, so werde sie sich namentlich den Freunden des Repraͤsentativ-Systems in die Arme werfen muͤssen; wenn es wahr sey, daß die Armee sich zur constitutionnellen Regierungs Form hinneige, so werde diese fuͤr die Sache der jungen Infantin eine sehr wichtige, wenn auch nicht untruͤgliche Huͤlfsmacht seyn; denn der Reichthum Spaniens sey größtentheils in den Händen der Geistlichkeit. Uebrigens meint auch die Times, wie der Courier, der National-Charakter der Spanier sey so wenig zu durch— schauen, daß man nicht mit Sicherheit vorhersagen konne, welche Partei den Sieg davontragen werde. „Der Spa— nische Erbfolge-Krieg im 19ten Jahrhundert“, so schließt die Times ihre Betrachtungen, „wird ein ganz anderes Ansehen gewinnen, als der, welcher im Beginn des 18ten gefuͤhrt wurde. Damals war es bloß ein Krieg der Interessen zwischen zwei fremden Familien und ihren beiderseitigen Verbündeten, zwischen dem Hause Oesterreich nebst England und dem Hause Bourbon, wogegen der jetzt wahrscheinlich bevorstehende Krieg, ein Krieg zwischen zwei Mitgliedern einer und der— selben Spanischen Familie, seiner Natur nach unvermeidlich ein jegliche Regierung und Nation der Christenheit beruͤhrender Kampf der Grundsaͤtze und Leidenschaften seyn wuͤrde.“ Der Globe beschraͤnkt sich darauf, den in Folge des Able— bens Ferdinands VII. von der Franzoͤsischen Regierung gethanen Schritt zu rechtfertigen und zu loben, und stimmt im Uebrigen den Ansichten des Journal des Debats bei. Der Albion meint, die Koͤnigin von Spanien habe fuͤr jetzt sehr wenig Aus—⸗ sicht, sich gegen Don Carlos und seine Anhänger, wenn diese sich ihr widersetzten, zu behaupten, und Jedermann werde ge⸗ wiß damit einverstanden seyn, daß ihr dies ohne fremde Huͤlfe ganz unmoglich seyn wurde. Was nün den letzteren Punkt an— betreffe, so . zwar die Sprache des Journal des Dabats glau— ben machen zu sollen, daß Frankreich zu Gunsten Donna Isabella s be⸗ waffnet interveniren würde, aber man kenne die Dreistigkeit dieses Blattes in Worten und wisse, daß es mit der That gute Weile habe. Die Morning Post endlich spricht die Ueberzeugung aus, daß, wenn keine fremde Intervention stattfinde, die Spa— nische Ration sich ohne alles Blutvergießen sehr bald fuͤr Don Carlos erklaͤren wuͤrde; wenn sich aber, wie in Portugal, fremde Regierungen einmischten, dann freilich koͤnne der Buͤrgerkrieg ganz Spanien zerfleischen.

Heute giebt auch der Albion die gestern vom Globe mitgetheilte, vom Courier aber bezweifelt? Machricht, daß Don Carlos, dem Vernehmen nach, Portügal verlassen, sich nach Spa⸗ nien begeben habe und wahrscheinlich in Toledo als Koͤnig pro— klamirt werden wuͤrde.

General Mina ist im Begriff, sich von hier uͤber Paris nach dem suͤdlichen Frankreich zu begeben; der Tod des Königs von Spanien soll ihn zu schneller Ausfuͤhrung dieses Entschlusses bestimmt haben.

Aus Portugal sind keine neuere Nachrichten hier einge— gangen; zwar ist das Schiff „Savage“ von Lissabon angekommen, doch war dasselbe fruher als das letzte Dampfboot, naͤmlich schon am 17ten, von dort abgesegelt. Die hiesigen Zeitungen muͤs⸗— sen sich daher theils auf Mittheilung älterer Privat-Schreiben aus Lissabon, theils auf uͤbersichtliche Zusammenstellung der zu— letzt bekannt gewordenen Ereignisse und daran geknuͤpfte Betrach— tungen beschraͤnken. Man erwartet jedoch taglich eines von den Dampfboͤten, welche die junge Koͤnigin von Portsmouth aus be— gleiteten, hier zuruͤck. Unterdessen werden in den Oppositions— Blättern die Zweifel uͤber Bourmonts Abdankung immer lauter und der Albion erzählt unter Anderem, es sey von mehreren angese⸗ henen Personen zwei gegen eins gewettet worden, daß jene Nachricht unwahr sey. Der Courier spoͤttelt uͤber diese Zweifel und vergleicht die Tory⸗Blaͤtter mit Ertrinkenden, die nach dem duͤnnsten Strohhalm haschten. Die Resignation Bourmonts, sagt er, sey eine Thatsache, die als solche von den achtbarsten Personen, welche Lissaben am 25sten mit dem „African“ verlassen haͤtten, und durch Lissabon— ner Briefe aus den glaubwuͤrdigsten Quellen verbuͤrgt werde; sie sey am 22sten schon in Lissabon allgemein bekannt gewesen. Auf gute Autoritaͤt hin glaubt das genannte Blatt versichern zu koͤnnen, daß der Marschall Bourmont jenen Entschluß nicht eher gefaßt habe, als bis er gesehen, daß man seinem Rathe nicht folge, und daß die ihn begleitenden Offiziere des Dienstes unter Dom Miguel so uͤberdruͤssig gewesen seyen, daß selbst einige vom Generalstabe mit Dom Pedro korrespondirt hätten. In seinem heutigen Blatte enthält der Courier folgenden Artikel uber die Portugiesischen Angelegenheiten: „Dem Vernehmen

nach werben Dom Pedro's Agenten fuͤr den Dienst in Portu—

gal hier in England noch 20090 Mann und eben so viel in Be!— gien. Es ist Grund vorhanden, zu glauben, daß Dom Pedro sich sogleich nach der Beendigung des Kampfes zuruͤckzuzichen gedenkt. Wir haben heute aus guter Quelle eine bisher nicht bekannte Thatsache erfahren, welche die von oem Dampfboot „African“ mitgebrachten Nachrichten bestätigt. Als namlich der „African“ bei Villa-Franca vorbeikam, wuͤnsch— ten mehrere dort befindliche Franzoͤsische Offiziere, die Dom Mei— guels Heer verlassen hatten, nach England mitgenommen zu wer— den; ihr Wunsch wurde jedoch abgeschlagen. Die folgenden Details uͤber die fruͤheren Vorgange in Portugal sind uns aus einer Quelle, der zu glauben ist, und zu welcher wohl nur wir Zugang haben, mitgetheilt worden. Der „Savage“, welcher Lissabon am 17ten verließ, hat die Lissabonner Zeitungen bis zu diesem Datum mitgebracht, aus denen noch nicht viel Auszüge bekannt geworden sind. Es geht daraus hervor, daß um den 13. September in Lissabon großes Mißvergnuͤgen uͤber die vie— len Parlementairs entstand, die zwischen Dom Miguels Haupt— quartier und den Britischen Behörden gewechselt wurden. Ei— ner i Parlementairs uͤberbrachte Dom Miguel während dessen Aufenthalt im Palaste von Ajuda einen Brief, in welchem