1833 / 289 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

A (0 Rthlr.; auf Nr. 265,526: 1000 Rthlr.; auf Nr. 239,566: 100 Rthlr.; auf Nr. 163,888: 500 Rthlr. und auf Nr. 170,751:

500 Rthlr.

Am 20. August d. J. wurde der Grundstein zu der in Groß-Stuerlack, Loͤtzener Kreises, Regierungs-Bezirks Gum— binnen, zu erbauenden evangelischen Kirche, zu welchem Bau Se. Majestaͤt der König im Jahre 18278 ein Gnaden“ Geschent von 500 Rihlrn. zu bewilligen geruht hatten, unter den üͤbli— chen Feierlichkeiten, im Beiseyn der Gemeinde, des Kreis, Land⸗ raths und mehrerer Geistlichen, gelegt.

Nachrichten aus Gumbinnen zufolge, sind die Getraide— Preise in dem dortigen Regierungs⸗ ezirke im Sinken. Da— gegen hat der Remonte-Ankauf die Preise der Pferde gehoben; es sollen wenig taugliche Pferde, welche zum Verkauf gestellt waren, unverkauft geblieben seyn.

Die Vorbereitungen Behufs der Einführung der Staͤdte—

Ordnung im Kulmer Lande, d. h. in demjenigen Theile von

Westpreußen, welcher bis zum Jahre 1515 zum Herzogthum Warschau gehoͤrte, sind groͤßtentheils beendigt. In der Stadt Kulm selbst wird die Einführung der neuen staͤdtischen Behoͤr— den noch im Laufe dieses Monats stattfinden, nachdem sie in mehreren anderen Staͤdten bereits erfolgt ist.

Bei Thorn passirten die Weichsel im Laufe des Mo— nats September nur 46 aufwaͤrts und I9 abwaͤrts fahrende, meistens leere Gefäße, so wie 144 Holztraften.

Bei Badorf, in der Buͤrgermeisterei Bruͤhl (Reg. Bezirk Koln), ist unlaͤngst ein Braunkohlen- Lager entdeckt wor— den, zu dessen Ausbeutung unter dem Namen: „Gut Gluͤck“ eine Gesellschaft von Acker Besitzern die Koncession erhalten hat.

Auswärtige Börsen.

Ams ter dam, 11. Oktober. Dieclerl. virkl. Schuld 475. Ausgesetzte Schuld —. Kan- Hill. M. 68 Anl. —. Neap. Oesterr. 903. breuss. mien - cueing 883. Russ. (v. 1828) 101. (v. 1851) 90. 53 Span. 535. 38 do. 34. Hamburg, 14 Oktoher.

Gesterr. 53 Met. 2. 48 d0. —. Bank. Actien 1181. Russ. Entzl. uns. Holl. (v. 1831) Met. in lamb. Cert. 902. Tien, 11. Oktober.

53 Met. Game. 45 da. S353. Bank- Actien 1195. Part. Obl. 1315.

Königliche Schauspiele—.

Donnerstag, 17. Okt. Im Schauspielhause: Die Rosen des Herrn von Malesherbes, ländliche Scene in 1 Akt. Hierauf: Zum erstenmale: Das Testament, Drama frei nach dem Franzoͤsischen des Victor Ducange, von A. Prix.

In Potsdam: Der Briefwechsel, Lustspiel in 2 Abtheilun— gen, von A. Steigentesch. Hierauf: Der Empfindliche, Lust— spiel in 1 Akt, von C. Lebruͤn. Und: Franzoͤsische Vorstellung des Herrn Alexander, aus Paris: Ruses de Nicolas, pièce en L äcte el en krase, tradulst de l'anglais, par Mr. Alexander.

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1186

Nicolas, domestique de l'alderman. Mistriss Pilbury. Miss Flirtilla, sille de lalderman. (Obige fuͤnf Charaktere werden von Herrn Alexander allein, ohne Mitwirkung einer andern Persoen, dargestellt.)

Freitag, 18. Okt. Im Opernhause: Auf Begehren: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Auber. (Dlle. Hoͤffert: Fenela, als letzte Gastrolle )

Preise der Plaͤtze; Ein Platz in den Logen des ersten Ran— ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Sonnabend, 19. Okt. Im Schauspielhause: Der Kammer— diener, Posse in 4 Abtheilungen, von Leitershofen. Hierauf: Franzoͤsische Vorstellung des Herrn Alexander, aus Paris:

Ruses dae Nicolas, piece en 1 acte ef en prose, traduit de

Hr. Arendt. Hierauf: Zum erstenmale wiederholt: Die Reise

in 5 Abtheilungen,

Hersounages: Furlough, capitain anglais. Pilbury, alderman.

'auglais, har Mr. Alexander. HPersonnates: Furlautzh, capi- lain anglais. Pilhury, aldermun. Nicolas, damestique de l'alderman. Mistriss Pilbury. Miss Flirtilla, sille de al- derman. (9bige fuͤnf Charaktere werden von Herrn Alexan— der allein, ohne Mitwirkung einer andern Person, dargestellt.) Und: Der Platzregen als Eheprokurator, dramatisirte Anekdote in 2 Abtheilungen, von E. Raupach.

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 17. Okt. (In Italiänischer Sprache): Semira—⸗ mis, Oper in 2 Akten; Musik von Rossini. (Dlle. Sabine Heinefetter: Semiramis, als Gastrolle.) Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im Bal— kon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Freitag, Iz. 9kt. Zum erstenmale: Die Beutelschneider, oder: „Das hab' ich gleich gedacht“, Posse in 1 Akt, nach einer wahren Anekdote aus dem Leben des beruͤchtigten Cartouche, von

nach Dieppe, Lustspiel in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Wafflard und Fulgence, von C. Blum.

Neueste Nachrichten. Paris, 10. Okt. Vorgestern Abends hatten der Oester— reichische Geschäftstraͤger, der Sardinische Botschafter und der General Darriule beim Koͤnige Audienz. Gestern arbeiteten Se. Majestaͤt mit dem Handels-Minister.

Der bisherige Britische Botschafter am Spanischen Hofe, Herr Addington, ist von Madrid hier eingetroffen.

Das Journalde Paris und nach demfelben der Moni— teur enthalten folgenden Artikel. „Ungereimte Geruͤchte, durch U Uebelwollende und Gewinnsuͤchtige verbreitet, waren seit zwei Tagen im Umlauf. Man sprach von einer heftigen Eroͤrterung, die zwischen dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten und einem Botschafter in Bezug auf die Anerkennung der jungen Koͤnigin Isabelle stattgefünden haben sollte und von der angeblich von einem Theil des diplomatischen Corps kund⸗

gegebenen Absicht, seine Paͤsse zu fordern, wenn, wisser Fall eintreten sollte. Dergleichen Behauptun derlegen sich von selbst, und wir halten es kaum fit 9 versichern, daß sie auch nicht den geringsten Grund, z Auch hat man behauptet, es waͤren in mehreren Thas Spanien ernstliche Unruhen ausgebrochen. Eine bloße einanderstellung der Daten wuͤrde einen solchen Glan nicht aufkommen lassen. Wir haben uͤbrigens noch hinjn daß, wenn die Regierung bis jetzt nichts Amtliches uber Hinsicht auf Bilbao verbreiteten Nachrichten bekannt mach dies darum geschah, weil ihr dieselben keinen glaubwirnj rakter zu haben schienen. Es bleibt also, um die Beum der Gemuͤther und das ploͤtzliche Sinken der offentlichen Fon

klaͤren, nichts uͤbrig, als die Vermuthungen, die man auf die

geln gruͤndete, welche die Franzoͤsische Regierung bei der Nah dem Tode Ferdinands ergreifen zu muͤssen glaubte. nur so viel sagen, daß man von einem sonderbaren R befangen seyn muß, wenn man in der Annahme einer gen und vorbeugenden Stellung, die von den Verhaln gebieterisch erheischt ward, ein Anzeichen von Enischs⸗ und Plaͤnen sehen will, die sich sonst durch keinen Um ter motiviren oder erklaren lassen mochten.“

Auf den panischen Schrecken, der den hiesigen C uͤberfallen hatte, ist wieder neues Vertrauen gefolgt, im wissen will, daß sich seit gestern die Stimmung des hi binets sehr geaͤndert habe; auch ist nicht mehr von 50 z die Rede, die nach den Pyrenaͤen geschickt werden spos dern nur von zwei Divisionen, eine sede zu 16,909 M von angeblich die eine, unter den Befehlen des Genn rispe, zu Bayonne, und die andere, unter dem Komm Generals Castellane, zu Perpignan sollte aufgestellt w

Herr Thiers hatte gestern eine geheime Unterrch dem ehemaligen Justiz-Minister Herrn Mérilhou, an Herr von Montalivet Theil nahm. Man spricht na davon, daß Herr Merilhou mit dem Titel eines Oher, nach Algier gesandt werden solle.

Die Nord-Armee ist nun vollkommen aufgeloͤst; y welche sich in den Departements des Nordens, des pa lais und der Ardennen befanden, werden am 15ten d. abg

Heute schloß proc. Rente pr. compt. 100. 8 101. 5. Zproc. pr. compt. 72. 30. sin cour. 72. ss Neap. pr. eompf. 88 70. sin Cour. 88. 75. 5 perp. 543. Zproc. do. 33). 5proc. Belg. 903.

Frankfurt a. M., 13. Okt. Oesterr. proc. M proc. S5. G. Bank⸗Actien 1400. Part.“ Obl. j zu 100 Fl. 193. Br. Holl. 5proc. Obl. 87 3. G. Pu 583. Br.

Redacteur Cotteæl.

Gedruckt bei A. B. Ha

ß, e ᷣᷣᷣᷣᷣQ—K—i—i eeßl . 00000

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen

Dienstag den 3. September, Donnerstag den 19. September,

Bekanntmachungen.

Auf den Antrag des Steuer-Raths Carl Wilhelm Gottlob von Pirch hieselbst, sind alle und jede, nn. an demselben und dessen Vermoͤgen aus irgend einem Grunde Rechtens Forderungen und Ansprüche haben oder zu haben glauben, zu deren Anmeldung und Be—

Zu verkaufen sind: 1stens an der

einige Ritterguͤter ; k 3 mit dem Forste über 200, 009 Thlr. landoschaftlich,

jedoch ohne Forst, eireg 70 069 Thir. texirt worden. Dieselben haben über 90900 Morgen Flaͤchen-Inhalt. Die Aussaat betragt in jedes Feld cirea 800 Schfl.

Schlesischen Grenze

welche von einer Koͤnigl. Regie— Dienstag den &. Oktober,

ab. Anmeldungen geschehen im

. Donnerstag den 24. Oktober, ; Mittags 12 Uhr gehen die Schiffe von Travemuͤnde

Comtoir der Dampfschiffahrts-Geseltischaft

Staaten.

Für Aer it e. Seit dem 3. Oetober d. J. erscheint in zeichneten Buchhandlung eine Zeit schri Zweck hat, den Art mit allein /n per M schen Literatur neu Erscheinenden in Zeit bekannt zu machen. Von dieser unter d

Wöchentliche Uebersicht der gesen

22

alaubigung in ierminis den 15. Oeto ber, 5. und 26. Novemher d. J. vor dem Koͤniglichen Hofgericht eo sub praejudicio aufgefordert, daß sie sonst durch den, am 16. Dezember d J, Morgens 10 uhr, zu publieirenden Praͤclusio⸗Abschied damit auf immer wer⸗ den adgewiesen und ausgeschlossen werden, welches an⸗ berweitig hiermit bekannt gemacht wird.

Greiftwald, den 20. September 1833.

Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pom mern und Ruͤgen.

(L 8.) v. Möller, Praeses

Subhastations⸗ Patent.

Das im Wirsitzer Kreise belegene, zur Franz Ignatz v, Lochockischen erbschaftlichen Liquidations-Masse ge⸗ hoͤrige Allodial⸗Ritteraut Czerbin nebst Zubehoͤr, wel⸗ ches nach der landschaftlichen Taxe auf 14234 Thlr. 15 sgr. 2 pf. gewuͤrdigt worden ist, soll auf den An trag der Glaͤubiger oͤffentlich an den Meistbietenden verkauft werden und die Bietungs⸗Termine sind auf

den 1. Juli,

den 30. September d. J. und der peremtorische Termin auf

den 4. Januar 18349, vor dem Herrn Land⸗Gerichts⸗Rath Mehles, Mor⸗ gens um 9 Uhr allhier angesetzt. Besitzfaͤhigen Kaͤu⸗ fern werden diese Termine mit der Nachricht bekannt gemacht, daß in dem letzten Termin das Gut dem Meistbietenden zugeschlagen und auf die etwa nachher einkommenden Gebote nicht weiter geachtet werden soll, in sofern nicht gesetzliche Gruͤnde eine Ausnahme nothwendig machen.

Schneidemuͤhl, den 14. Februar 1833.

Königl. Preuß. Landgericht.

A n zeige

Eine Tagereise weit von Berlin ist ein gaͤnzlich schul⸗ denfreiet Allodial-Rittergut, wegen zu großer Entfer⸗ nung vom Wohnort des Besitzers, ohne Einmischung eines Dritten, aus freier Hand zu verkaufen und kann die Haͤlste des Kaufpreises 3 4 pCt. zur 1sten Hypo- thek darauf stehen bleiben, der Rest jedoch muß baar

laͤcheninhalt von mehr als 2000 Morgen, verhaͤltnißmaͤßig viele und sehr gute Wiesen und Huͤtungen hat, so eignet es sich vorzůglich zu art i und besonders zu edler Pfer⸗

bezahlt werden. Da dasselbe bei einem

dezucht, hat mei oggen⸗ aber auch Weizenboden,

holz zum Verkauf und gewaͤhrt außer mancherlei Vor⸗ ,. einer Wassermuͤhle, Ziegelei, Torsstich,

zuͤgen, als⸗ r hien und Fischerei, durch ein sehr geschmachvolles, gro⸗

sives Wohngebdude, eben solchen guten, neuen

r ,,, anmuthiger Gegend, angenehmer Rachbarschaft und lebhaften Verkehrs wegen, eine ge— wiß vortheilhafte Aequisition. Genaue Autfunft hier⸗ aber giebt der i m ) ,,, ig, ? erichts⸗ rn Schra⸗ lichen Ober⸗Landesg ren s . ö riefe.

der ad B., neue Promenade

nur auf persoͤnliche Anfrage, oder auf frankirte

theils Weizen-, theils Roggenboden, Wiesen und Hu. tung sind bedeutend. 20660 feine Schaafe, 90 Kühe und 50 Stuͤck Jungvieh werden gehalten, auch befin— det sich daselbst eine bedeutende Brauerei. Der Forst betragt ohngefaͤhr 8000 Morgen, aus Bau⸗ und Nutz⸗ hol bestehend. Verlangt werden einige und So, 000 Thlt. 2tens in der Naͤhe von Breslau

einige Ritterguͤter, enthaltend 1050 Morgen Ackerland, Weijen boden, cirea 89 Mergen Wiesewachs, 1009 bis 1200 feine Schafe, 45 Kühe, 119 Thir Silberzinsen Die Wohn und Wirthschafts⸗Gebaͤude sind im beßen Stande. Verlangt werden einige und 40 900 Thir. stens ein Rittergut, ,

12 Meilen von Breslau, auf dem Wege nach Berlin. Dasselbe hat eirea 900 Morgen Ackerland, wovon

die Hälfte Weißen⸗, und die Haͤlfte guter Roggenbo— den, über 100 Morgen Wiesen, und 900 Morgen be— standenen Forst, 850 veredelte Schaafe, 28 Kuͤhe, wie auch eine bedeutende Brau⸗ und Brennerei. Die bao⸗ ten Einnahmen betragen gegen 12090 Thlr. Die Wirth—⸗ schafis- Gebaͤnde sind in guten Stande, so wie auch das sehr schoͤn massiv gebgute logeable Wohnhaus, woran ein großer Garten stoͤßt. Hierbei ist besonder⸗ die Annehmlichkeit zu beruͤcksichtigen, daß die Guter an der Chaussee liegen. Verlangt werden 50, 000 Thir. Naͤheres im - Anfrage- und Adreß⸗Büreau zu Breslau im alten Rathhause 1 Treppe hoch. Auch haben wir mehrere Herrschaften von 69, 060 Thlr. bis 200, 000 Thlr. zum Kauf nachzuweisen. Anfrage⸗ und Adreß⸗Bure au im alten Rathhause.

Dampf⸗Packetfahrt 6866 jwischen

Petersburg und Lubeck; wobei die Insel Ruͤgen angelaufen wird.

Die Abfahrt der beiden privilegirten schoͤnen und großen Dampfschiffe, von Lubeck nach St. Petersburg, ist für das Jahr 1835 auf folgende Tage festgesetzt:

Nie slgy J.

Cavitain N. W. Stahl. Dienstag den 14. Mai, Donnerstag den 30. Mai, Dienstag den 18. Juni, Donnerstag den 4. Juli, Dienstag den 23. Juli, Donnerstag den 8. August, Dienstag den 2. August, Donnerstag den 12. September, Dienstag den 1. Oktober, Donnerstag den 17. Oktober,

Al'sex a md ra. Capitain J C. Diets.

Dienstag den 21. Mai, Donnerstag den 6. Juni, Dienstag den 25. Juni, Donnerstag den 1 Juli, Dienstag den 30. Juli, Donnerstag den 15. Alugust,

neuen Styls.

geuen Style.

in Lubeck ꝛe.

Literarische Anzeigen.

Das wohlfeilste englische Taschenbuch Landacape Album 1854, mit Sechszig Stahlstichen sür 5 Thlr. 20 Sgr. empfing so eben A. Asher, Linden No. 20.

. i g *

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ gen, zu Berlin in der Stuhrschen, Schloßplatz Nr.

2, zu haben: Parceival.

Rittergedicht von Wolfram von Eschenbach. Im Auszuge mitgetheilt von San-Marte.

XVI. und 175 Seiten. Schreibpapier. 26 sgr. . ( Fl. 34 Xr.)

Wir verbinden mit dieser Anzeige eine

Einladung zur Subscription

auf die nollstaͤndige Üiebersetzung des Pareival, welche bis auf die Feile der letzten Hand bereits vom Her— ausgeber beendet ist; der Ausjug lehrt, was der Leser von dem Ganzen zu erwarten hat; die darin enthalte nen metrischen Ptoben aber zeigen, in wie weit es dem Uebersetzer gelingen moͤchte, das Gedicht mit moͤglich⸗ ter Treue in gefälliger, dem Original verwandter Form wiederzugeben, das eben so wenig eine Verwaͤs⸗ serung durch Uebersetzung in Prosa oder Ueberdichtung in Sianzen duldet, wenn der eigenthüͤmliche Karakter und unzaͤhlige Schoͤnheiten nicht ganz verloren oder verwischt werden sollen, als es eine strenge Beibehal⸗ tung des alten Versmaaßes in der Uebersetzung leidet, da die alte Sprache mit unserem jetzlgen Idiom eben so sehr in entschiedenem Wedersoruch sfeßt, als die alte Form mit der neuen Sprache unvereinbar ist.

In unserm Verlage wird, anstaͤndig gedruckt, auf Velin Papier die vollstaͤndige Uevertragung des Parei⸗ pal erscheinen, und gefaͤlligen Bestellern bis Ende des laufenden Jahres zu 2 Thlr. G Fl. 36 Xr) geliefert. Der nachherige Preis wird um R hoͤher sein.

Magdeburg, 1833. Creutz sche Buchhandlung.

dvo.

Bei Basse in Quedlinburg ist erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. 3), und in ef Handlungen zu Posen, Bromberg, Gnesen zu haben: . f ;

Ausführlicher unterricht über die allge—

meine Koͤnigl. Preußische Wittwenver— pflegungs⸗-Anstalt zu Berlin und die Affizier⸗Wittwenkasse, nach den daruber er— schienenen Patenten, Reglements, Referipten, In⸗ struetionen, Informationen, gesetzlichen Bessm— mungen, offiliellen Bekanntmachungen ꝛe, fuͤr alle Diejenigen, welche diesen Anstalten beitreten wol⸗ len, oder bereits darin aufgenommen sind. Von K. G. Haupt, weil. Oberprediger zu Quedsin⸗ burg. Srvo. Preis: 20 sgr.

medizinischen Literatur erscheinenden Zeitschrift wird jeden Donnt Nummer ausgegeben werden. Wegen einer chen Darstellung dessen, was die Redaction hen derweisen wir auf den Prospeetus, welcher fa der ersten Nummer ausgegeben worden iß. gen nehmen alle guten Buchhandlungen, so Köoͤnigl. Hochlöͤbl. Postaͤmter an. Der Preis ist für das Vierteljahr 20 sy. Berlin, im Oetober 1833.

Jonas Verlagsbuchu

Zum bevorssehenden Klassenwechsel em mein bedeutendes Lager von griechischen in schen Klassikern, unter welchen eine gun aͤlterer zu bedeutend herabgesetzten Preisen sind. Von den bekannten Stuttgarter umd Uebersetzungs⸗Bibliotheken habe ich eben sehr greßen Vorrath, und gebe ich, wenn in ber erschienenen Baͤnden 12 auf einmal werden, das Baͤndchen zu 2 sar. Die in Jahren w, , n, ,,. von den altern nicht vorraͤthigen Baͤndchen koͤnnen jedoch Ladenpreisen veischafft werden. Ferner sind bücher, welche in den verschie denen Lehr braucht werden, stets gebunden bei mir th

En glin sche Buchhanln (Gkerd. Muller), breite Enn

Für Lehrer an Stadt- und Lanbst

BVei W Heinrichshofen in Magdebmn

nen und in allen Buchhandlungen, (Berli F. Duͤmmler, Linden Rr. 19), zu haben: Zerrenner, Dr. C. C. G,

über das Wesen und den Wen

wechselseitigen Schuleinrichttj

gr. Spo. 1832 17] sor.

Der Inhalt dieser interessanten Schritt

solgendẽ Abtheilungen: 1) ürsprung und wech selseit igen Schuleinrichtung

sen derseben; 3) dußere Einrichtungen inn

en derselben; 4 Bemerkungen uber den

selben, im Vergleiche mit der bei uns gn

3) wo und wie durfte dieselbe zu ben BVerteichniß einiger dieselbe betreffenden E

Anhang.

In der J. C. Hinrichsschen Buchhand n

zig ist erschlenen und bei C. F. Plahn in gerstraße Nr. 37), zu haben: ul Hi ßozisch tozographischer we die um gegend und 'auf die Schli von Leipiig. Mit 1 Speeialchatte tonn. Preis 20 sgr.

Preußische Staats-Zeitung.

Allgemeine

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

dersleben, im Kreise Erfurt, dem Kandidaten des

den.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober⸗-Regierungs— und Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts— Medtzinal⸗Angelegenheiten, Nicolovius, von Leipzig.

Der Großherzogl. Mecklenburg-Strelitzsche Wirkliche Ge—

Ü Nath von Dewitz, von Neu-Strelitz.

Der

Ie und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf

Reventlow, von Hamburg.

Der Fuͤrstl. Schwarzburg-Sondershausensche Kammer⸗-Praͤ⸗

von Weise, von Sondershausen.

Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Vice—

ser und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf

Nesselrode, nach St. Petersburg.

Se. Excellenz der Königl. Schwedische General-Lieutenant

Staatsrath, Graf von Lowenhjelm, nach Dresden.

Der Koͤnigl. Großbritanische außerordentliche Gesandte und

h, n Minister am hiesigen Hofe, Graf von Minto, eplitz.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

paris, 10. Ottober. Der Prinz von Joinville und der og von Aumale sind von Compiegne nach St. Cloud zuruͤck⸗ rt.

Das Journal des Debats sagt: „Privat-Briefen aus grid vom 1sten d. M. zufolge, war bis dahin nicht die geringste hung in dieser Hauptstadt vorgefallen. Bilbao ist in der ber Schauplatz einiger tum ultttarsschen Ati ftrütte Jewesen; bie Ordnung ist daselbst durch das Zusammenwirken der Behöͤrde und der militairischen Gewalt wieder hergestellt sen. Die Briefe vom 3ten d. M. von daher sagen, daß hem Abgang der Post Ruhe in der Stadt herrschte.“

tit Bezug auf den (gestern unter Neueste Nachrichten etheilten) Artikel des Journal de Paris, sagt der Temps: rum hat das ministerielle Journal, da man sich schon seit Tagen mit den Geruͤchten, in Betreff Spaniens, herum— denselben nicht fruͤher durch eine bestimmte Erklarung wi— hrochen? Hat es sich nicht durch dieses Stillschweigen zum phne Zweifel unfreiwilligen Mitschuldigen an den Spe— tionen gemacht, welche es jetzt, nachdem sie geschehen sind, wammt? 5 bis 50 Stunden genuͤgen einem Courier, um Weg von Madrid nach Bayonne zuruͤckzulegen; von Ba— e nach Paris braucht ein Courier höoͤchstens 60 Stunden, und wichtige Depeschen durch den Telegraphen zu uͤbersenden, rf es nur ganz kurzer Zeit. Warum werden die Nachrich— nicht gleich nach ihrer Ankunft an der Boͤrse angeschlagen, es unter Herrn von Villéle geschah? Warum wird jenen hen Eröffnungen und jenen halben Luͤgen der Spekulanten, the aus dem Geschick der Voͤlker eine verderbliche Lotterie uglose Leute machen, freier Spielraum gelassen? Das sind hen, die sich das Journal de Paris stellen sollte.“ Der urrier fran gais sagt uͤber denselben Gegenstand: „Das ssterielle Bulletin thut heute, was es gestern haͤtte thun sol— nachdem es namlich geschwiegen, als der panische Schrecken an Boͤrse war, erschoͤpft es sich jetzt, wo die groͤßte Furcht voruͤber ist, Heruhigenden Erklarungen. Man konnte auf diese Erklärungen ge⸗

seyn; die Regierung will niemals, daß man ihr kriegerische ichten beimesse, und darin mag sie Recht haben, denn der— chen Absichten muͤssen ihr immer fremd seyn. Wir werden sie zu

gtinze zusammengezogene Armee wird daselbst, so lange man

pason nach Spanien zu verrathen, als die seit zwei Jahren

nenn daß man bloß eines Vorwandes bedurfte, um Truppen ⸗Be⸗

. und also außerordentliche Ausgaben anordnen zu konnen. Marschall

das ganz leicht; er wird sagen, daß in dem Augenblicke, wo mit den okonomischen Absichten der Kammer uͤbereinstim⸗ nd, eine Reduction der Armer vorgenommen hatte, wichtige shisse, welche die Ehre und Sicherheit des Staates nahe Mhtten, ihn gezwungen haͤtten, junge Soldaten zu den Fah— „u berufen, die Zusammenziehung zweier Divisionen anzu⸗ nnen, und so seine Kredite leider äberschreiten! daß aber, nn. es sich um die Ehre Frankreichs handle, jede andere Ruͤck— h shwinden muͤsse.“ gn e scharfe Polemik der Quotidienne aͤußert sich heute achstehender Weise: „Man giebt in der diplomatischen Welt lichtsinnigen Uebereilung, mit welcher Herr von Broglie irisorischzn Regierung, welche einstweilen die Stelle Karls V. 1 9 seine Anerkennung Akte an den Kopf geworfen hat, eine lh e. Benennung. Wahr ist es, daß diese Nichtachtung der alen, Regeln des gesunden Menschenverstandes nur in dem ohn j der doectringiren Coterie einen verantwortlichen Her— * inn konnte. Aber, wird man entgegnen, man woͤllte alische Wirkung zu Gunsten der Partei der Königin hervor⸗

Wir erwiedern darauf,

oͤnigl. Daͤnische Kammerherr, außerordentliche Ge⸗

Rodde schließt mit folgenden Worten:

kum zu benachrichtigen, Sonntag, um 2 Uhr Nachmittags, auf dem der Boͤrse die in Rede stehende, oder sede andere, mir gut schei⸗

men sind, daruͤber giebt das genannte Blatt en friedlichen Gewohnheiten zuruͤckkehren sehen; die an unse⸗ Deutsche Saͤngerin Dlle. fit noͤth ig hält, stehen bleiben, ohne mehr Neigung zu einer

Soult hatte sein Budget uͤberschritten, und be— d sich in großer Verlegenheit, wie er von der Kammer die ehmigung der außerordentlichen Kredite erhalten sollte. Jetzt

Auguste werden vom 1sten k. M.

Berlin, Freitag den 1s ten Oktober

e // /

bringen, und diese uͤbereilte Anerkennung wurde in derselben Absicht

beschlossen, in der man die Anzeige von der

Bildung eines Armee-Corps am Fuße der

bracht hat, die die Regierung nicht wenig erschreckt zu haben scheint. Man kann dies aus dem Tone des Journal des Debats schließen, dessen fade Selbstzufriedenheit so weit er—

warten. Welche moralische Wirkung wuͤrde aber wohl die uͤber— eilte Anerkennung der jungen Infantin in Madrid hervorbrin⸗ gen, wenn sie dort Karl V. auf dem Throne fande?“

Gestern um 11 Uhr hatte der Graf von Colombi, eine sehr lange Unterredung mit dem Gra— fen Pozzo di Borgo, und begab sich darauf in verschiedene Ge— sandtschafts⸗Hotels.

Der General Bugeaud ist an die Stelle des Generals Laidet, der eine Brigade in Bayonne kommandiren soll, zum Commandeur einer Infanterie⸗Brigade in Paris ernannt worden.

Der Redacteur des Journals „le Bon Sens“, Herr Rodde, beklagt sich in einem von mehreren hiesigen Blättern mitgetheilten Schreiben uͤber die Willkuͤr der Polizei, mit der sie, den Urtheils-Spruͤchen der Gerichtshoͤfe zum Trotz, auch solche Schriften auf den Straßen confiscire, von denen, wie

es das Gesetz verlange, ein Exemplar bei der Munieipal—

Behoͤrde deponirt worden sey. Das Schreiben des Herrn „Ich ersuche Sie, Blatt das Publi—

am kuͤnftigen

Platze vor

durch daß ich

m. H., mtr zu erlauben, Ihr

selbst

nende Broschuͤre vertheilen werde. Ich werde mich jedem Versuche der Beschlagnahme oder der willkürlichen Verhaftung widersetzen; ich werde Gewalt durch Gewalt vertreiben; rufe alle Buͤrger zu meinem Beistande auf, die noch der Mei— nung sind, daß dem Gesetze Achtung verschafft werden muͤsse. Man sehe sich wohl vor! entstehen sollte, wuͤrde mir nicht zur auf dem Gebiete der Gesetzlichkeit, das Recht, an den

zu appelliren. Sollte Blut Jquet zuruck? Wenn er Murh harre, so winde er. sech selbst an

die Spitze der Sbirren stellen, die er gegen mich aussenden laͤßt. Der Constitutionnel bemerkt hierzu: „Wir beeilen uns, das Schreiben des Herrn Rodde bekannt zu machen, da— mit die Behoͤrde, Waͤchterin der Gesetze, von Liner moͤglicher⸗ weise bevorstehenden Unordnung Kenntniß habe; ihr liegt es ob, Maßregeln zur Vorbeugung oder nöͤthigenfalls zur Unterdruͤk— kung derselben zu ergreifen.

Huͤlfe zu kommen. Das Recht ist hier nicht zweifelhaft; es ist augenscheinlich auf der Seite des Burgers, der sich einer Poli⸗ zei widersetzt, die mit Verachtung einer richterlichen Entscheidung zu Werke geht. Er ist berechtigt, den Schutz der Behöoͤrde und

der bewaffneten Gewalt in Anspruch zu nehmen. Dieser Schutz

darf ihm nicht entstehen, und er wird, wie wir hoffen, nicht zu dem verzweifelten Mirtel seine Zuflucht zu nehmen brauchen, welches er gegen die Gewalt anzuwenden entschlossen zu seyn scheint. Bevor sich Herr Rodde in der Nothwendigkeit befindet an die Buͤrger zu appelliren, appelliren wir gegen den Polizei— Praͤfekten an den ihm vorgesetzten Minister Und an den Groß siegelbewahrer, dem die Ausfuͤhrung der Richterspruͤche obliegt.“

Zwischen zwei der Gefangenen im Fort St. es, wie die Quotidienne meldet, zu einem Duell wegen po⸗ litischer Ansichten gekommen seyn. Carpentier, den man bisher fuͤr einen Republikaner gehalten hatte, gab sich als einen Legiti⸗ misten zu erkennen, und wurde deshalb von dem bekannten Re—

publikaner Colombat so heftig zur Rede gestellt, daß ein Duell fuͤr noͤthig befunden ward, in welchem beide Gegner leicht ver

wundet wurden. (Wie die Gefangenen zu den Waffen gekom— keinen Aufschluß.)

Auf dem hiesigen Itastänischen Theater hat gestern die

es ihr nicht ganz gelungen sey, den angeregten Erwartungen zu entsprechen.

„Der Moniteur enthaͤlt einen Bericht des Generals Uzer uber einen am 12. September gegen die Merdes- Stämme von Bona aus unternommenen Streifzug, der vollkommen gegluͤckt ist, und die gaͤnzliche Unterwerfüng jener Stämme zur Folge Der General Uzer giebt den Truppen in einem

gehabt hat. : Tages-Befehle seine Zufriedenheit mit ihrer Tapferkeit und Mannszucht zu erkennen.

Großbritanien und Irland. London, 11. Okt.

1

Pavillon zu Brighton bewohnen. Der Herzog von Wellington scheint seit der Ernennung

seines Bruders, des Marquis von Wellesley, zum Vice-Koͤnige

von Irland, sehr von Bittstellern belastigt zu werden; denn er

hat, zur Erleichterung seiner Antworten auf Gesuche, Briefe li—

, lassen, in welchen er bemerkt, er unterhalte keine erbindung mit der Regierung in Irland.

Die Dubliner Times erklaͤrt die Nachricht, daß ein Sohn des Grafen Grey als Comptroler bei der Hofhaltung des neuen Vice⸗Koͤnigs von Irland mit 2 00 Pfund Gehalt angestellt sey, fuͤr eine Unwahrheit; diese Stelle, die zudem nicht einmal 500 Pfund eintrage, bekleide nach wie vor der unter dem Marquis von Anglesey angestellte Lord Georg Hill, und der Sohn des

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Pyrenäen ins Publikum schleuderte. ö daß die Nachricht von der Formirung ̃ dieses Armee Corps schon eine moralische Wirkung hervorge— u Erfudt ist die erledigte evangelische Pfarr-Stelle zu ö. . 6 ; Predigt

ez Herrmann Theodor Scholl aus Ufhofen, verliehen schuͤttert ist, daß es das Publikum demuͤthig bittet, die That—

̃sachen, welche es noch vorgestern so entschieden feststellte, abzu⸗

Spanische Geschaͤftstraͤger,

und

Die Storung, wenn eine daraus Last fallen; ich befinde mich und ich habe auf demselben Muth der Franzosen, an die Insurrection fließen, so fallt es auf Herrn Gis⸗

Sie wuͤrde sehr strafbar seyn, wenn: sie eine Kollision zugäbe, deren Folgen so traurig seyn koͤnnen, wenn sie, der die rechtmäßige Gewalt zu Gebote steht, es den durch Zufall versammelten Buͤrgern uuͤberließe, dem Gesetze zu.

Michel soll

sondern

Grafen Grey sey nichts Anderes, als einer der Adjutanten des Lord⸗Lieutenants, was ihm bloß einige Pferde⸗-Rationen einbringt. Dieser Tage hat zu York unter dem Vorsitze des Erzhi— schofs eine zahlreiche Versamralung der angesehensten Perso nen der Stadt uünd Grafschaft stattgefunden, in welcher einmuͤthig beschlossen wurde, dem verewigten menschenfreundlichen Wilber— force ein Denkmal zu stiften, entweder durch eine nach ihm zu benennende wohlthaͤtige Anstalt, oder, wenn dazu die Beitrage nicht ausreichen sollten, durch ein Monument. J Die Morning-Post enthalt einen Artikel aͤber die Spa— nische Politik, worin es unter Anderem heißt: „Ein Morgen— blatt, indem es von der durch die Koͤnigin Regentin vorgenom— menen Wiederernennung der Minister des verstorbenen Königs Ferdinand, und namentlich des Herrn von Zea Bermudez, spricht, aͤußert sich dahin, „„daß, was diesen Minister betreffe, die ein— zige, zu loͤsende Frage darin bestehe, ob er sich seiner Stellung zu Gunsten der Anspruͤche von Don Carlos bedienen oder ob er in Folge eines zwischen der Regentin und ihm getroffenen Uebereinkommens, daß die neue Regierung so viel als moͤglich ganz so wie die alte, nämlich nach absoluten Grundsaͤtzen, ge⸗ fuͤhrt werden solle, den Thron der Infantin-Koͤnigin unterstuͤz= zen werde.““ Es ist ein großes Ungluͤck, daß man die Angele— genheiten von Spanien und Portugal nach bloßer Analogie be— urtheilt; aber ein noch groͤßeres, daß man die ausgezeichnetsten politischen Charaktere in beiden Laͤndern nur aus den Schilde rungen der Fluͤchtlinge, die sich so lange in unserer Mitte auf— gehalten, und deren Ansichten mit der groͤßten Behutsamkeit auf— genommen werden sollten, kennt, und allein danach wuͤrdigt. Herr von Zea Bermudez ist nicht der einzige Spanische Staats— Beamte, uͤber den in unserm Lande irrthuͤmliche . Vorstel⸗ lungen herrschen. „„Daß er ein entschiedener Feind libe— raler Ansichten ist,““ sagt das oben erwaͤhnte Blatt, „kann nur ein hoͤchst oberflächlicher Beobachter politischer Charakter bezweifeln.““ Diese Zeichnung ist nichts weniger als wahr. Herr von Zea ist nicht der Mann, der sich sein Urtheil über die beste Regierungs-Art fuͤr Spanien von irgend einem

fremden FKabinette wuͤrde aufdringen lassen; eben so wenig würde

er um die Behauptung seines Postens mit einem der Bewer— ber um den Kastilischen Thron feilschen. Durch einen langen Aufenthalt im Auslande erwarb er sich jene Ideen, die er, auf sein eigenes Vaterland angewendet, als am besten geegig— net hielt, dessen Wohlfahrt zu befördern; und so weit wir nach den beiden Malen, wo er an die Spitze der Spanischen Verwaltung gestellt wurde, uͤber seine Handlungsweise zu urtheilen im Stande sind, so waren seine leitenden Grundsaͤtze Ruhe im Innern, Vermeidung aller Strei— tigkeiten oder lästigen Verbindlichkeiten gegen fremde Mächte und vor allen Dingen Verhuͤtung, daß keine extreme Partei die Qberhand gewinne, in der vollen Ueberzeugung, daß, wenn irgend etwas der Art sich ereignen sollte, Spanien unvermeid— lich der Schauplatz eines Buͤrgerkrieges werden mußte, der zu einer Wiederholung der Auftritte von 1820 in einer noch schlim— meren Gestalt fuͤhren wuͤrde. Unbeugsamkeit des Charakters und Festigkeit in seinen Plänen sind die Hauptzüͤge seines offentlichen Lebens, und vielleicht ging er darin manchmal zu weit; aber Wenige koͤnnen sich eine Vorstellung davon ma,— chen, mit wie großen Schwierigkeiten er waͤhrend der kurzen Zeit seiner Amtsfuͤhrung zu kaͤmpfen gehabt. In welche Ver— wickelungen er sich durch kampfsuͤchtige Factionen, durch eine strei⸗ tige Erbfolge, durch finanzielle Verlegenheiten und durch die Ruͤckkehr vieler Mißvergnuͤgten von einem langen und kummer— vollen Aufenthalt im Auslande versetzt sah, laßt sich leicht den— ken. Wenn er auch nicht Alles that, was er hätte thun koͤnnen, so macht ihm wenigstens das, was seiner Haͤnde Werk war, alle Ehre, und wenn er auch Spanien nur vor dem Sturz in den Strudel einer Revolution bewahrte, so hat er sich um sein Va— terland gewiß wohl verdient gemacht. Niemand kann es mehr bedauern, als Herr von Zea, daß Keime zur Zwie— tracht unter den Mitgliedern der Königlichen Familie in Spa— nien vorhanden sind; aber diese waren schon da, ehe er an das Ruder der Regierung kam. Es blieb ihm daher nichts übrig, als zu verhindern, daß diese Keime aufschoͤssen, reiften und die bitteren Fruͤchte der Anarchie truͤgen. Seine einzige Sorge war, daß das Krankenbett seines Souverains, wahrend eines bedenk—

lichen und langwierigen Uebels, nicht beunruhigt würde; und Ungher als Anna Bolena deburirt. diese Bemuhungen gelangen ihm beide vollkommen. Einige der hiesigen Kritiker finden, daß man ihr durch die vor⸗ l angegangenen uͤbertriebenen Lobpreisangen geschadet habe, indem nkona stehende Garnison Neigung verraͤth, Eroberungen in Ita⸗ uu machen. Nachdem die Aufregung sich gelegt hat, wird es sich

Außerdem kaͤmpfte er fremde Einmischung in Portugals Angelegenheiten nieder und sorgte so nicht nur fuͤr die Wohlfahrt der Halbinsel, auch fuͤr die allgemeinen Interessen von Europa. Wenn er bei der jetzigen Veranderung der Dinge im Amte bleibt, so wird es nicht vermittelst Kompromittirung seiner fruͤ⸗ heren Grundsaͤtze geschehen. Herr von Zea ist von Grund aus Spanier, er liebt sein Vaterland, ist eifersuͤchtig auf dessen Ehre und besorgt fuͤr dessen Wohlfahrt. In seiner Politik findet man mehrere von den alten, seit Jahrhunderten in Europa bewun— derten Charakterzuͤgen des Kastilters, unter denen Wahrheit und Offenheit vor Allem hervorragen; und wenn ihn die Königin bei—

behaͤlt, so sind Alle, die ihn am besten kennen, der entschiede⸗

nen Meinung, daß er sich bestreben wird, die gegen einander Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin an bis zum Fruͤhjahre den

kaͤmpfenden Parteien zu versoͤhnen, indem er eine jede von beiden bewegen wird, etwas von ihren Interessen auf dem Altar ihres gemeinschaftlichen Vaterlandes zu opfern. Gewiß wird er sich der Einmischung Ludwig Philipps in die inneren Angelegenhe ten Spaniens eben so widersetzen, wie er es gegen Nüßlands oder Englands Einfluß thun wuͤrde, und wenn er sich in irgen d einem Falle, in den Spanien kuͤnftighin kommen konnte, an dee verbuͤndeten Souveraine zu wenden hatte, so wurde es nicht deshalb geschehen, um sich in seiner eigenen Macht zu befestigen, sondern vielmehr um einen Grundsatz zu unterstuͤtzen, oder um für ein allen Nationen gemeinsames und bei der allgemeinen Begruͤndung des Friedens festgestelltes Recht zu kaͤmpfen. Er wird sich gegen die Sophismen doctrinairer Kabinette eben so verwahren, wie er dafuͤr sorgen wird, daß seine unruhi⸗ gen Nachbarn an der anderen Seite der Pyrenäen ihn weder

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