ibn nach Wien fuͤhrte, u Ende des Kongresses ing er wieder nach egatio ns⸗Rath zu⸗
behielt der Staats- Kanzler ihn bis . . Nach der Schlacht bei Waterloo Paris, wo er der Preußischen , , als getheilt wurde und in diesem Verhaͤltnisse bis zum Achener Kon⸗ greffe im Jahre 1818 blieb. In Achen machte der ö uͤrst Staats⸗ Fanhler ihn mit seinem Kntschlasse bekannt, ibn nach Berlin zu per. setzen. Scho ell nahm dieses Anerbieten dankbar an und wurde gleich nach seiner Ankunft in Preußens Hauptstadt von des Königs Majestäͤt zum Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ und vortragenden Rathe beim Gtaats. Ministeriũm ernannt. Schon in feiner Stellung bei der Gesandt⸗ schaft zu Paris im Jahre 1817 war Schoell von Sr. Maj mit dem Rothen Adler-Orden zter Klasse begnadigt worden; um dieselbe Zeit erhielt er von dem Koͤnige von Spanien das Ritter- Kreuz des Qr= dens Karls III. und von dem Großherzoge von Toskana den St. Josepos-Srden. Der Kdͤnig von Bahern verlieh ihm spaͤterhin das Ritter Kreuz des Ordens der Bayerischen Krone,. In seiner neuen Stellung begleitete Schoell in den Jahren 1319 — 1821 den Fuͤrsten Staats⸗Kanzler zu den Konferenzen in Teplitz, und auf die
ongresse in Troppau und Laibach, so wie im Jahre 1822 nach Ita⸗ lien? Nach dem Tode des Kanzlers im November dieses Jahres blieb Sch o e ll jwar noch ferner im aktiven Dienste, nahm jedoch nur noch einen schr geringen Anthell an den Staats- Geschäften und widmete sich fast er ilch seinen literarischen Arbeiten. Um diese Zeit faßte er auch den Gedanken zu seinem Cours d'histoire mederne, den er in den Winter-Monaten von 1827 bis 1830 vor einem auserlese⸗ nen Auditorsum unentgeltlich hielt, und dessen Herausgabe, die An⸗ fangs nicht in seinen Plaͤnen lag, ihn bis zu seinem Lebensende be⸗ schaͤftigt hat. Das Werk wird 48 Octav- Baͤnde fuͤllen. Um dem Bruckorte näher zu seyn, hatten Sc Maj der König ihm einen mehrijaͤhri⸗ gen Urlaub zu einer Reise nach Paris bewilligt. Scho ʒe ll traf hier im Juni 13 ein, und ließ, ungeachtet der bald darauf eingetretenen politi⸗ schen Konjunkturen, mit dein Drucke seines Werkes fortfahren, des⸗ sen Beendigung er indeß nicht erleben sollte. Eben hatte er an feinem Manuftripte die letzte hand angelegt, schon war der Zoste Band seines Geschichts⸗Werkes unter der Presse, als er ploͤtzlich seinen Freunden und seiner Familie entrissen wurde. Scho ell war ein Mann von ausgedehnten Kenntnissen, scharfem, durchdringendem Ver⸗ stande und unermüdlicher Thätigkeit. Arbeit war seine Leidenschaft, der er mit Hintansetzung seiner Gesundheit froͤhnte, und die , nicht wenig dazu beigetragen hat, seine Tage zu verküuͤrzen. Seine Unterhaltung war lebhaft, wie sein in. Wesen, und eben so viel⸗ seitig, als seine n n, immer belehrend erstreckte sie sich nur selten uͤber geringfügige Gegenstaͤnde, und trug uberhaupt das Ge⸗
raͤge eines e,, Gefühls, das Achtung gebot. Scho ell hinter— kf einen Sohn und zwei Töchter; seine Gattin war ihm bereits vor mehreren Jahren vorausgegangen.
im folgenden aids. der Lauf der Ereignisse N
—
*
Gartenbau ⸗ Verein.
In der 123sten Versammlung des Vereins zur Befdrderung des Gartenbaues, am 13ten Oktober, wurden vorgetragen: der jungste Jahres Bericht des Gartenbgu⸗Vereins in Braunschweig. dessen in ˖ Teressanter Inhalt von dem dort herrschenden regen Sinn fuͤr Lan⸗ des Kultur zeugt; die neuesten Verhandlungen des Garten- Vereins in Perleberg, worunter Abhandlungen über die Kultur der Georgi= nen und Hyäcinthen, üͤber die Behandlung des Weinstocks und über die zweckmaͤßige , ,. der sogenannten Wasser⸗Reiser von Schmuck- und Nutz olj⸗Bäumen zu Stecklingen, insbesondere von
appeln; die Mittheilungen des hiesigen Bildhauers und Ciseleurs . Pieto, über den guten Erfolg seiner Anzucht der Kartoffel zus Algier, deren Schmäckhastigkeit er vor allen anderen ihm be⸗ kannten Kartoffeln den Vorzug giebt; ein, insbesondere fuͤr Land⸗ wirthe beachtenswerther, Aufsaͤtz des Hof- Gaͤrtners Herrn Nietner in Schönhausen, über den erfolgreichen Anbau von Futter Ruben, die in England unter dem Namen Globe Turnips und Norsolt⸗ Rübe bekannt sind und in mehreren Exemplaren von ganz ausge eichneter Größe und Schwere bis zu 235 Zoll im Umfange und üg ki 15 Pfund im Gewicht vorgelegt wurden; eine Nachricht des Herrn Justiz⸗Raths Burchardt zu Landsberg a. d. W. von der in Raügardt wahrgenommenen Erzeugung junger Kartoffeln im Innern der alten Knollen, wonach die Keinikraft, statt nach Außen, Rach Innen sich entwickelt hatte; Mittheilungen des Heren Profes⸗ sors Kppold in Rheims uͤber die Mittel zur Vertilgung der wolli⸗ en Apfel-Blattlaus (Aphis mali L-) und uͤber die Einfuͤhrung und LEirbreltun einer im Jahre 1821 aus Manilla nach Frankreich ver⸗ pfianzten, in China besonders geschaͤtzten neuen Yigulbecrbaum-⸗Art (Morus multicaulis Perrottet.), die aber auch hier in der Landes⸗ Baumschule bei Potsdam und in den dortigen Pflanzungen des Herrn Regierungs⸗Raths von Turck schon seit dem Jahre 1323 fultivirt wird, und sowohl wegen der ausgezeichnet großen Blatter, als wegen der gezeigten Unempfindlich keit 30h unsern kalten Win⸗ ter vorzugsweise empfohlen zu werden verd ent; eine Abhandlung des Herrn Faldermann, Ober⸗Gaͤrtner des botanischen Gartens in Petersburg, uͤber die Kultur des zur Winterflor besonders geeigne⸗ ten Haemanthus multiflarus: Bemerkungen des Herrn Baron von Kottwitz zu Nimptsch, uͤber die sonst auch schon bewahrt gefundene Benutz un) der Blühen von Manarda didyma lals gesunden und wohl- schmeckenden Thee; Nachricht des Hrn Prof. Fisch er, Direktor des bota⸗ uschen Gartens in Petersburg über den in der Songorej wil dwachsenden perennirenden Roggen und uber einen sehr eintraͤglichen Sommer⸗ Weizen aus Kalifornien; ein Bericht des Heren Kammerherrn von Poser auf Dombsel, uber die gelungene Anzucht des schwarzen Ylumenkohls und der dem Vereine zuügekommenen Brasilignischen schwarzen Bohnen; Andeutungen des Herrn, Garten Inspektors Gch woehkert ju Gaibach bei Würzburg, über die zweck mähigste Be. handlung der Weinreben in Ananas Haͤusern; Nachricht des Herrn Baron don Lenz zu Batow bei Lippehne, von der erfolgreichen Kultur eines ihin von dem Vereine uͤberwiesenen Kgrtosfel-Sorti. nents von 42 Sorten; Bemerkungen des Herrn Professo 8 von Echlechtendal zu Halle, in Bezug auf die vom Herrn Professor Friedrich in Wurzburg eingesandte Dissertation des Herrn lor. En⸗ zelmann, de Anfhol)yri prudromus;, in der die abnormen, Veraͤnde⸗ rungen des normalen Baͤues der Blumen ⸗ Theile in einigen Rich⸗ tungen erßrtert werden; Notizen des Gärtners Herrn NVigyer über das auf der Pfauen-Insel neu erbaute Palmen⸗Haus und uͤber pie darin besindiiche interessante Palmen-Sanmmlung, die 41 Arten in 8? Exemplaren umfaßt: Bemerkungen der Demoi⸗ selle Louist Corthum, Besitzerin der ruͤhmlich bekannten Baum⸗ Schule in Zerbst, uͤber das vorzuͤgliche Gedeihen von Liquidaumhur und Capressns disticha auf., feuchten und sumpfigen Stellen; Mittheilung des Herrn Professor Kunitz zu Agram in Erxogtien über ßrünus marnsch. die in Halinatien wild wachsen und zur Hereitung pes unter dem Namen siaraschino bekannten Liqueurs, insbesondere in den berühmten Rosoglio-Brennereien von Zara, benutzt werden soll; Nachrichten des Herrn Grafen von Ihenplitz auf Künerz dorf, über den Erfolg des versuchsweisen Anbaues verschiedener Italiaͤni⸗ scher Getraide⸗Arten, einiger Englischer Kartoffel⸗Sorten, Astraka⸗ nischen Spargel⸗Saamens, der vorzuͤglich gediehen, des schwarzen Blumenkohls, der weniger von den Blattlaͤusen verfolgt wird, als der weiße, und seltener mißrath, als dieser; ferner der Melone von Garepta, die durch ungemeine Süßigkeit und vorzüglichen Wohl- gesch mack sich auszeichnet; Nachrichten des hiesigen Kunst- und Handels-Gaͤrtners, Herrn Fuhrmann, über eine von ihm aus Sag. men gezogene, Fuhrmanns Malvasier benannte, Varietaͤt, die von dem ker nei lauen Malvasier durch besondere Blattbildung sich wesentlich unterscheidet und wegen ihrer vorzüglich schoͤnen und wohischmeckenden Trauben Beachtung verdient, eine Notiz aus bem neuen Wochenblatte des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern (i3ten Jahrganges ztes . über die Anwendung des Sandes aus reiner Kiesel-Erde als befruchtende Substanz, Der Garten⸗Direktor Herr Lenn« gab der Versammlung eine hoͤchst 1intereffante, allgemein beifaͤllig aufgenommene Uebersicht von den
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der Gnade Sr. Maiestaͤt des Königs zu danfenden, jetzt in, der usfüihrung begrifenen und hauptsachlich auf Sanitäͤts Rüͤcksichten grundeteñ , des Thiergartens, die, mit Hinblick auß den schon vollendeten Theil, das herrlichste Resultat versprechen und die mannigfachen Schönheiten dieses ausgezeichneten, fur die Bewohner Berlins unschätzbaren Parks erst recht in das gehdrige Licht stellen werden. Zur Stelle gebracht waren durch Herrn Hof gaͤrtner Fintelmann von der Pfaueninsel, eine Quantitat Birnen als zweite Frucht eines im Garten des Geheimen Kaͤmmeriers Herrn Timm zu Ganzsouci stehenden Baumes, der schön im August eine vollkommene Aerndte lieferte, so wie eine glaͤnzende Collection von abgeschnittenen Blumen seiner Georginen⸗-Saͤmlinge, worun⸗ ter insbesondere ,. panaschirte Sorten in weißem und gelbem Grunde sich auszeichneten; vom Heren Hofgaͤrtner Hempel, aus dem Garten Sr. Königlichen Hohest des Prinzen Albrecht hierselbst, ebenfalls eine nicht minder beachtenswerthe Collection von Georgi— nen-Blüthen, die in diesem Jahre aus dem Saamen gezogen wur⸗ den und worunter besonders eine, von ihm Prinzessin Marigne be⸗ nannte, von purpur-dunkler Farbe auf weißem Grunde, sich aus⸗ eichnete; vom Herrn Instituts - Gaͤrtner Bousch«“, Varietäten von r,, . und die Probe einer zur Einfassung von Rasenplaͤtzen vörzuͤglich geeigneten Grasart (Leslurn helerophylia); von dem er n Handelsgäͤrtner Herrn Schultze, einige ausgezeichnete Kopfe von Savoyer Kohl, der unter dem Namen sönmhlstend enn, vom Herrn Kunstgaͤrtner Matthieu aus England hier eingeführt ist und sowohl wegen seines überaus feinen Blattgewebes und schänen An⸗ sehens, als wegen des vorzuͤglichen Wohlgeschmacks alle Aufmerkt⸗ samkest verdient; aus dem Königl. Botanischen Garten, einige mit Fruͤchten bedeckte Zweige von Berheris vulgaris daleis zur Empfeh⸗ lang de felben als Iren an Ferner waren eingesandt: vom Herrn Eensor Rupprecht in Wien, dessen interessantes Werk uͤßer Chr. ganhemum indicum, worin 62 Varietäten beschriehen sind; vom Herrn Baron von Racknitz in Heidelberg, wei Schriften, Aufmun⸗ terung zur Seidenzucht von Hout und Literatur des Weinbaues von Gatterer; vom Herrn Professor Kunitz in Agram, seine Re⸗ flexionen uͤber die Begruͤndung der Magnarischen Sprache in Un⸗ afn; die reichhaltigen Verzeichnisse des ruͤhmlich bekannten Waͤber⸗ 9 Garten-Etablissements zu Elisensuhe bei Dresden und der Flottbecker Baumschule der Herrn James Booth und Sdhne in Hamburg. 8
Meteorologische Beobachtung.
Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 ken 2 Uhr 10 Uhr. Beobachtung.
332, 16 Par. 832, var. S3 o Par. Quellwarme 8,8 9 R. 5,8 9 R. 9, 29 R. 7,5 0 R. sFlußwärme 7,“ 9 R. 4,70 R. 5, 2 0 R. 6,7 0 R. Bodenwärme 7,9 R. 90 pCt. 73 pCt. 94 pCt. Nlusdünst. 0, os 9 Rb.
heiter. bedeckt. trübe. PNiederschlag 9, o 1 Nh SSW. Sz. W. — SW. — Regen.
1833. 20. Oktober
Luftdruck. . Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤitg.
Wolkenzug
r u e r n . 3 Den 21. Oktober 183833.
und Geld . Gonrs Zettel. (Preniss. Cour.) Dir, ,
Si. . Schuld- Sch. 4 6 196 969 e. Engl. Anl. 18. 5 1 — 681pr. Pfandr. 160 Pe. Engl. Anl. 22. 3 Fbomm. do. 4105
Amtl. Fonds-
IJ. rr. Gdl0d.
Grosshz. Bos. do. 4 1111
v. Broglie hat vorgestern einen Courler
Der Herzo * rafen v. Rayneval abgefertigt. Derselbe uͤberb
Madrid an den
nal des Dabats giebt Folgendes als die wichtigsten ber ihm mitgebrachten Nachrichten. Bei seiner Abreise von dot
ruhig, und die Ereignisse in Biscaya hatten dort noch
Widerhall gefunden. Quartier Dom Miguels am 4. Oktober verlassen und auf
unbekannten Punkte die Spanischen Graͤnze uͤberschritten Auch die Herren von Bourmont, von larochejg equelein mehrere andere Franzoͤsische Offiziere waren in
von Estremadura ab. daß sie nach Beendigung ihrer Quarantaine nach
hat auf seiner Reise von Madrid nach Bayonne die en vollkommen frei gefunden. . Im Messager des Chambres liest man int Schreiben aus Bayonne vom gten Folgendes: „lth Ereignisse in Bilbao koͤnnen wir jetzt bestimmte Detall theilen. Der Marquis von Valdespina hat im Trium nen Einzug in diese Stadt gehalten, wo das Zuströmen der Sache des Don Carlos ergebenen Landbewohner so gn daß man bereits mehrere tausend bewaffnete Leute zaͤhl Tod des Herrn Arechaga bestaͤtigt sich, dagegen hat Hen gon sich bis jetzt so gut zu verbergen gewußt, daß sein zu ort noch nicht hat ausgemittelt werden konnen. Einst we sein Bruder, unter Androhung einer schweren Strafe, zn lung einer Summe von 80,0600 Piaster aufgefordert m Der Aufstand in Vittoria scheint sich gleichfalls zu besh Dagegen war die Meldung von einer Niederlage des En Eastagnon vor Bilbao ungegruͤndet. Derselbe hat es ih als er bei seiner Annaherung die dortige Lage der Dinge! lernte, in Betracht der Unzulaͤnglichkeit seiner Mittel, s sam befunden, wieder seinen Ruͤckzug anzutreten. Die ih erwartete Post ist bei Salinas angehalten und die pa sind in die Gebirge abgefuͤhrt worden, so daß man von die Communication als unterbrochen betrachten kann. der in Bilbao verhafteten Liberalen wird bereits auf dreihundert angegeben.“ . Der Indicateur de Bordeaux meldet untern M.: „Unser Korrespondent in Vittoria war gut untern er uns einen nahe bevorstehenden Aufstand dieser Stan
RNahmittegs 6 — 3 uhr digte. Briefen aus Bayonne vom gHten zufolge, ist in n
Don Carlos am 7ten von einer beträchtlichen Anzahl w scher Freiwilligen in Vittoria zum Koͤnige ausgerufen n Die gegen sie ausgeruͤckten Besatzungen von St. Sebasti Pampelona mußten sich zuruͤckziehen.“
Die Revista espanola vom 6. Oktober, die auf ordentlichem Wege hier eingegangen ist, enthaͤlt den Bericht des Don J. Garcia Tejero, Corregidors von de la Reina, uͤber die (bereits erwähnten, Vorgaͤnge i Stadt. Rach dem Inhalte desselben hatte der ehemalig Verwalter von Talavera, Don Manuel Maria Gonzg
5 Pr. Engl. Ohl. 30. 4 Kur- v. Reum. do. 4 1066 prim. Seh. d. Seeh. — Schlesische d. 4 106 kKurm. Gij. in. I. . 4 kst. C. d. R- u. X. — ] 35 Nenm. Int. Sch. do.) 4 Z. - 8 CII. d. . u. N. — ; Berl. Stadt - Ohl. 4
w änigsh. do. 4
[
Iloll. voll. Duk. — Neue Friedrirhsd'
Pisconto
4 1003 .
Elbiuger do. Danz. do. in Th. Westpr. Psandhr.
Auswärtige Börsen.
Amsterdai, 16 Okioher. Niederl. wirkl. Schuld 465. Ausgesetzte Schuld 119. Kanz— Bill. 193. 68 Anl. — Nep. — OJesterr. Spas. LU'reuss Prä- mien - Scheine 88. Russ. (v. 15283) 994. (v. 1851) Se. 53 Span.
526. 33 do. 343.
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kLondon, 15 Oktober. . Cons. auf Abrechn. SJB. Sz. Belg. d 923. Bras. btz. 653. Mex. 35. 317 Columb. 21]. J. Uriech. 26. 24. lut. 473. . ; 53 90. 89s läuss. foi. 3. Port. 07. 4. Regentsch-Scrißht. I83. d 1. Främ. Wien, 16. Oktober. ö 53 Met. 91. 43 u. SiS f n- Actisen 1173. Par yl. 1563.
Königliche Schauspiele. .
Dienstag, 22. Okt. Im Opernhause:; Die Schweizer Fa— milie, Singspiel in 2 Akten, Musik von Weigl. Hierauf: Zum erstenmale; Vestrissinos vor Gericht, Ballet in k ꝛ Hoguet; Musik vom Koͤnigl. Kammermusikus Hermann Schmidt.
Im Schauspielhause: 1) La grande avanlure, Vaudeville en 1 acte, par Scribe. 2) La Puritaine, pièce histerique en 2 actes, par Mr. Paul Duport. l
Mittwoch, 23. Okt. Im Schauspielhause: Mulier 1acen in ecelesia, historische Tragi-Komoͤdie in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Franzoöͤsische Vorstellung des Herrn Alexander, aus Paris: Ruser de Nicofas, piece en 1 ache et en prose, tfraduit de l'anglais, par Mr. Alexander. bersonnäges: Furlough. capituin aànglaic. Pilliury, alderman. Nicolas, damestique de Falderman. Mistriss Pilhury. Flirtilla, fille de Lalderman. (Obige fuͤnf Charaktere werden von Herrn Alexander allein, ohne Mitwirkung einer andern Person, dargestellt.)
Donnerstag, 246. Okt. Im Schauspielhause: Der Kauf— mann von Venedig, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Shakes— peare. (Herr Rott: Shylock. Herr Grua: Bassanio.)
Niss
Königstädtisches Theater.
Dienstag, 22. Okt. Die Braut, komische Oper in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Seribe, von L. Angely; Musik von Auber.
Wegen Unpaͤßlichkeit der Dlle. Hähnel kann die Oper „der Kreuzritter in Aegypten“ heute nicht gegeben werden.
Mittwoch, 23. Okt. Zehn Jahre aus dem Leben einer Frau, oder: Boͤse Rathschlaͤge, Melodrama in 6 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, frei bearbeitet von Fr. Gen e.
Donnerstag, 24. Okt. Des Adlers Horst, romantisch-komi⸗ sche Oper in 3 Akten, von K. v. Holtei; Musik vom Kapell— meister Franz Glaͤser. (Mad. Schodel: Rosa. Dlle. Stetter: Maria.)
a 2 2 2 22 e e 2 2 222 2m e u ir eri Tu it,
Neueste Nachrichten. Paris, 15. Oktober. Mittelst Koͤniglicher Verordnung vom 10ten d. M. ist der Baron Mortier zum diesseitigen Ge— sandten bei der Königin Donna Maria von Portugal und Herr
von Ludre zu seinem Legations⸗Secretair ernannt worden.
Akt, von
der Nacht vom 2ten auf den 3ten an der Spitze einer Partei ploͤtzlich den Corregidor Tejero und den Komm Don A. M. Rojas, so wie einige andere der vornehnf wohner verhaftet, und sich der offentlichen Gelder, so Pferde, deren sie habhaft werden konnten, bemaäͤchtigt. Am Tages⸗Anbruch suchten diese Anhaͤnger des Don Carlos die ner dadurch aufzuwiegeln, daß sie auf dem offentlichen Plat hungen und Schimpfreden gegen die Regierung ausstieß sie aber sahen, daß Niemand sich getraute, mit ihnen schaftliche Sache zu machen, verließen sie die Stadt um sich nach dem Dorfe Calera auf der Straße von Estren zuruck, indem sie zwei Einwohner gefangen mit sich s Der Corregidor trat darauf sein Amt wieder an, um Vertheidigungs-Maßregeln fuͤr den Fall, daß die Kalst Stadt aufs Neue bedrohen sollten. Letzteres geschih nicht; vielmehr wurden einige Tage spaͤter in Puente d bispv, 3 Meilen von Talavera, “z der Ruhestoͤrer festzen und nach Talavera gefuͤhrt. Mehrere Andere stellten s willig und lieferten ihre Waffen aus. Den eigentlichen h des Aufstandes aber, 7 an der Zahl, und unter ihnen a oberwähten Gonzalez, ist es gelungen, durch die Flucht kommen. Seitdem ist die Ruühe in Talavera de la Na weiter gestoͤrt worden.
Die Kunst⸗Ausstellung, die nach einer Bestimm
Koͤnigs kuͤnftig allsährlich in den Sälen des Louvre soll, wird im naͤchsten Jahre am 1. Marz eroͤffnet und 1. Mai geschlossen werden. ᷣ Das Journal des Dabats giebt heute den amth richt üͤber die Einnahme von Bugia. Als nach einem lebhast⸗ stande von Seiten der Araber, die Franzosen sich i Zhsten der Stadt bemeisterten, war dieselbe von den Ein voͤllig verlassen; man fand in den Haͤusern nur etwa und einige Greise, die gefangen genommen wurden. neral Trezel selbst ist am Beine verwundet worden. ] Höhe, welche die Stadt beherrscht, wurde sofort ein b errichtet, was indeß nicht ohne einigen Verlust bent werden konnte, da die mit der Hinaufschaffung der M desselben beauftragten Soldaten Uunaufhoͤrlich von den? umschwärmt wurden. Am felgenden Tage (61. Oktobet auf's Neue àh0(0 Araber durch die Graͤben in die Eu begannen unter einem furchtbaren Geschrei ihren Es wurde sofort Allarm geschlagen; die Schiff noch eine Verstaͤrkung an See-Soldaten hergeben, Huͤlfe derselben gelang es, den Feind aufs Neue aus! Uu vertreiben. Nach diesem letzten Gefechte ließ det Trezel bis auf 400 Schritt von der Stadt eine Rekofl anstellen, um auf einer Anhoͤhe, welche die Straße nit beherrscht, eine Redoute anzulegen. t Heute schloß Hproc. Rente pr. eompt. 100. I 101. Zproc. pr. Compt. 71. 65. sin eur. 71. 7ỹ⸗ Neap. sir. vompf. S6 55. sin cour. S6. 65. Spro perp. 53. Zproc. do. 323. 5proc. Belg. 91. 4 Frankfurt a. M., 18. Okt. Oesterr. 5proc. Mel proc. 815. Bank-Actien 1409. G. Part.-Obl. hoo zu 1060 Fi — Br. Holl. Hproc. Obl. 873. G. Hoh 58! Br. 5proc. Span. Rente in Amsterd. negoc. z do. perp. 333. G.
Redacteur Cotte!l.
Gedruckt bel A W. Hi
es in der Hauptstadt und in den zunaͤchst gelegenen Pran . Man wußte, daß Don Carlos das hu k
szeugen erlaubte, die Truppen, unter dem Schutze der schwim⸗
. . 5 diesem Letzteren sein neues Kreditiv als diesseitiger Botschafter der Königin-Regentin von Spanien. Gestern ist hier ein Cun 2 angekommen, der Madrid am Zten verlassen hat. Das Jol
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Allgemeime
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titung.
— — 1 —
— —— — — 2
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
in Spanien kommen und hielten ihre Quarantaine in einer kleinen ⸗ Die Koͤnigin-Regentin 36 bess adi Malaga gefuͤhrt und dort eingeschifft werden sollten. Der Cn
gen Landgerichts-Assessor Schmidt zu Koblenz zum Land— ctö⸗Rath daselbst zu ernennen.
Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober-Finanz⸗Rath Direktor der General-Verwaltung fuͤr Domainen und For— Keßler, von Heiligenstadt.
Abgereist: Der diesfeitige außerordentliche und bevollmaͤch— Muister an dem Königl. Hannoverschen, Kurfuͤrstl. Hessi⸗ n und verschiedenen andern Hofen, Oberst Freiherr von nitz und Dallwitz, nach Hannover.
;
Zeitungs⸗RNachrichten. Ausland.
Frankreich.
paris, 15. Oktober. Gestern Mittag um 1 Uhr kam der ig nach den Tuilerieen, und arbeitete mit den Ministern des ern, des Krieges und der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Gestern fand bei dem Grafen Pozzo di Borgo eine mehr— dige Konferenz statt, zu der sich der Preußische Gesandte, vie der Oesterteichische, Niederlaͤndische und Spanische Ge— stötraͤger eingefunden hatten.
Gestern Nachmittag um 3 Uhr soll aus dem Kabinet des sgs ein Courier mit Depeschen nach Clamench abgesandt wor— In wo sich gegenwartig Herr Dupin der Aeltere aufphaͤlt. Das Journal de Paris nimmt neuerdings Veranlassung, hersichern, daß, wenn nicht ganz ungewoͤhnliche und unvor,
'sehene Umstaͤnde eintraͤten, in diesem Jahre weder an eine
ung . Kammer noch an eine Ministerial-Veraͤnderung enken sey. Der Constitutionnel sagt: „Was die Geruͤchte uͤber die bung neuer Armeen im Norden und Suͤden Frankreichs be— o scheint beschlossen zu seyn, daß die Nord-Armee unter Befehle des Marschalls Gérard auf dem Versammlungs— bleiben soll. Ferner wird ein Observations-Corps in Ba— ', ein anderes in Perpignan und eine Reverse-Division in nse zusammengezogen werden. Jede Division wird aus Brigaden Infanterie und einer Brigade Kavallerie und ki, im Ganzen aus ungefähr 15,000 Mann bestehen.“ Die indirekten Steuern haben im dritten Quartale d. J. 900 Fr., das ist 2, 996000 Fr. weniger als im zwei— uartale, und 9,839,900 Fr. mehr als im ersg n Quartale tragen. Fuͤr alle drei Quartale zusammen benüͤg die Ein⸗ e 121,782,000 Fr., naͤmlich 37,487,000 3r. mehr als in drei ersten Quartalen des Jahres 1831 und 15,365,000 Fr. r als in den drei ersten Quartalen des Jahres 1832. Unsere medizinischen Blaͤtter verbreiten sich in lobeserhe— n Artikeln uͤber die Heil- und Operations-Methoden Preußischen Geheimen Rathes und General-Stabs-Arztes, von Graefe, die unsere Aerzte wahrend seines Aufenthalts jeser Hauptstadt näher kennen zu lernen Gelegenheit gehabt Der Nouvelliste médical enthaͤlt, bei der Abreise lben, eine von dem Doktor A. Dupuis im Namen aller fe in sehr verbindlichen Ausdruͤcken verfaßte Danksagung . ! gewordenen Bereicherungen im Fache der aͤrztli— unst. Gestern begannen vor dem hiesigen Assisenhofe die Ver— hungen in der Sache gegen die Gebruͤder Priou, die be— tlich vor laͤngerer Zeit dem hier etablirten Spanischen Hand— chause Alcober eine bedeutende Summe veruntreut hatten denn nach der Schweiz gefluͤchtet waren, von wo sie auf sistion der Franzoͤsischen Regierung ausgeliefert wurden. dem Verhoͤre der Angeklagten ergab sich, daß dieselben mit heuren Summen in der Lotterie gespielt und in kurzer Zeit Do0, 000 Fr. verloren hatten. Sie behaupten diese Opera⸗ fuͤr Rechnung und im Auftrag des Herrn Alcober ge— st zu haben, welches aber von diesem auf das Entschiedenste itten wird, und wozu auch die Beweise zu fehlen scheinen. en wird das Zeugen-Verhoͤr beginnen. us dem ggestern kurz erwähnten) Berichte des Journal D.ebats uͤber die Einnahme von Bugia ergiebt sich im We— ichen Folgendes: Die am 22. September von Toulon unter fü gegangene Division befand sich am 23sten Abends im An— gt von Bugig. Vor Bugia angekommen, ordnete der Com— deur alles Noͤthige zur Landung an, und bezeichnete jedem zeuge seinen Ankerplatz, mit der Anweisung, sich dem dé so viel als möglich zu naͤhern. Als die Lan— 6é⸗Compagnieen saͤmmtlich bereit waren, begann am n Morgens die Ausschiffung. Vorher aber eroͤff— die „Victoire,“ welche sich vor die Kasauba zt hatte, die Korvette „Circe“, welche sich dem Seethore nuͤber befand, und die „Ariadne“ an einem der aͤußersten n der Stadt ein so wohlgenäͤhrtes Kartaͤtschen-Feuer, daß Batterien der Beduinen schon nach zwanzig Minuten zum weigen gebracht wurden. Die Brigg „Cygne“, welche ihrer⸗ ben Auftrag hatte, die Ebene zu faͤubern, ging mit 15 Fuß sser vor Anker, und begann in dieser Stellung ein furchtbares er, welches bis 3Uhr Nachmittags dauerte. Die Beduinen, von r Seite im Zaum gehalten, konnten sich nicht wieder formiren mußten in einer Entfernung vom Üfer bleiben, die unsern
en Batterien, an's Land zu setzen. Die Landung erfolgte ber Nähe des Seethors, welches von der „Eirce“ beschossen die leichten Fahrzeuge hatten die mit Soldaten angefüll—
chaluppen ans Schlepptau genommen. Drei Matrosen
Ber lin, Mittwoch den 2Zasten
Des Koͤnigs Masestaͤt haben Allergnaͤdigst geruht, den bis—
Oktob
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ins Meer, gingen dann im Sturmschritt auf die zunächst lie—
Marine Forts auf. Die Beduinen versuchten es verschiedenemale, die Franzosen wieder aus dilesem u vertreiben, wurden aber immer mit Verlust zurnckgetrie— en. Bei diesen verschiedenen Angriffen zeigten die Matrosen viel Unerschrockenheit; sie waren uͤberall, wo die Gefahr am groͤßten. Als der General Trezel, den sich stets in der Mitte der Kaäͤmpfenden befand, am 29sten Abends wahrnahm, daß die Zahl der Feinde immer mehr zunahm, forderte er den die Flotille kommandirenden Fregatten-Capitain auf, ihm die Lan— dungs⸗Compagnieen zu senden. Die See-Soldaten, begierig, sich mit dem Feinde zu messen, ließen lauten Jubel erschallen, als sie diese Nachricht erfuhren. Sobald sie ans Ufer gesetzt waren, vertheilten sie sich als Tirailleurs, und verjagten oder hieben nieder, was ihnen in den Weg kam. Besonders zeigten die Elite-Compagnieen des 59sten Regimentes einen seltenen Muth. Am Ihsten wurde das Feuer den ganzen Tag uͤber fortgesetzt. Die See⸗Soldaten befanden sich, wie am vorigen Tage, bei den Vorposten. Der General Trezel erhielt bei einem Angriff einen Schuß in das Bein; aber er verließ deshalb das Schlachtfeld nicht; der erste Verband wurde ihm unter dem Feuer des Feindes angelegt, wobei er nicht unterließ, die Truppen an seiner Seite anzufeuern. Die Stadt ist gaͤnzlich geraͤumt worden. Die Tuͤrkischen Dolmetscher, welche sich auf der Flotille befanden, und die sich fruͤher in Bugia aufgehalten hatten, waren von großem Nutzen bei dieser Gelegenhelt, indem sie die verborgenen Wege zeigten, welche zu den feindlichen Befestigungen fuhrten, und den Kolonnen als Fuͤhrer dienten. Der General Trezel ließ die Stuͤcke zur Zusammensetzung eines Blockhauses an's Land bringen, und forderte dann Freiwillige auf, um dasselbe auf einem Huͤgel, der die Stadt beherrscht, aufzuschlagen. Die Soldaten, welche das Blockhaus trugen, machten sich unter Eskorte einer Ab— theilung von 25 See⸗Soldaten, die zu der Mannschaft des „Eygne“ gehörten, auf den Weg. Waͤhrend ihres ganzen Marsches wurden sie bestaͤndig von bedeutenden Abtheilungen Beduinen beunruhigt, und diese fortwährenden Angriffe noͤthigten zuletzt die Infante— risten, sich unter den Schutz der See-Batterieen zurückzuziehen. Die Matrosen nahmen darauf die Stuͤcken des Blockhaͤuses auf die Schulter und erkletterten den Huͤgel, wo es aufgerichtet werden sollte. Bei diesem Unternehmen liefen sie indeß die groͤßte Gefahr. Herr von Voulse, der die Arrière-Garde des kleinen Corps kommandirte, wurde von einem Haufen Beduinen umringt, die ihn mit Wuth angrissen. Dieser Offizier schlug sich wie ein Loͤwe; er erhielt ein Dutzend Saͤbelhiebe, welche
spater
drezatte Victoire⸗/ stuͤrzten sich mit einer dreifarbigen Fahne
seine Kleider zerfetzten; Kugeln durchloͤcherten seinen Hut, und doch hatte er das wunderbare Glück, dem fast gewissen Tode zu entgehen. Die Armee hielt ihn fuͤr todt. Auf seinen Huͤlferuf waren drei gut bewaffnete Matrosen herbeigeeilt, hatten sich blindlings auf die Beduinen geworfen, mehrere derselben niedergehauen und den Rest in die Flucht gejagt. Nachdem das Blockhaus aufge— schlagen war, wurde es durch 40 Mann besetzt. — Am 1. Gtt. drangen die Araber, 1000 an der Zahl, auf ihnen bekannten Schleichwegen in die Stadt, und begannen ihren Angriff mit einem furchtbaren Geschrei. Sogleich wurde Allarm geschiagen; alle Truppen verließen die Forts, stellten sich um die Stadt herum auf, und ruͤckten vor. Man forderte noch eine Verstaͤrkung von der Marine, welche fast ihre saͤmmtliche Mannschaft ans Land setzen ließ. Der Enthusiasmus war so groß, daß sogar die Schiffssungen um Erlaubniß baten, mit ans Land gehen zu duͤr⸗ fen. Die Feinde wurden zuruͤckgedraͤngt, und eine starke Ab— theilung der See-Soldaten umging ihren rechten Flügel. Als sie nun bemerkten, daß man beabsichtigte, sie zwischen zwei Feuer zu bringen, loͤsten sie sich auf, und suchten sich, so gut sie konn— ten, durch die Flucht zu retten. Allen Beduinen gelang dies indeß nicht, und viele derselben wurden niedergemetzelt.
Paris, 16. Oktober. In Ermangelung direkter Nachrichten aus Spanien geben die hiesigen Blätter heute die nachstehen— den interessanten Auszuͤge aus dem in Bordeaux erscheinenden Memorial vom 12ten d. M.: „Wir erhalten heute“, sagt die, ses letztere Blatt, „von achtbarer Seite hoöͤchst wichtige Nach— richten aus Spanien. Die Lage dieses Landes ist die kritischste von der. Welt. Die Geistlichkeit thut ihr Moͤglichstes, um das Volk fuͤr den Infanten Don Carlos zu gewinnen, uͤnd leider mit Erfolg. Der Aufstand greift taglich mehr um sich, und nimmt einen beunruhigenden Charakter an. Wir geben hierunter ein Schreiben, das uns von einem Bayonner Handlungshause, welches in unausgesetzter Verbindung mit Spanien und nament— lich mit den insurgirten Provinzen steht, mitgetheilt wird. Das— selbe lautet im Wesentlichen also: ;
Bayonne, 10. Okt. Reisen de, die gestern aus Spanien hier eingetroffen sind, vringen uns die Nachricht, daß in den noͤrdlichen Provinzen Alles im Aufstande ist. Biscaya, Alava und Guipuzcoa haben sich fuͤr Don Carlos erklaͤrt Der General- Fapstain von Bigcaya hat nur 400 Soldaten zusammenbringen können, so daß er sich vor den Karlisten hat zurückziehen müssen. Auch in Na—
gende Redoute los, ohne zu wissen, ob dieselbe vom Feinde ver, lassen sey oder nicht, und pflanzten die Fahne auf dem Wall des
Fort
— —— — —— —— — —
⸗
Provinzen erfahrt man, daß der
nicht für rathsam gefunden
messen, sich auf Saß Sedasß
dieser letzteen Stabt aus
Proclamatien an die Bewr zEinwohner uipuzcoa!
„Eine Umsturz drohende Partes hat die Fahne des Aufruhrs int Bilbao, so wie in einigen angraͤnzenden Ortschaften, erhoben und den Infanten Don Carloz zum Könige proklamirt. Der höͤchste Be schluß und der letzte Wille des in Gott ruhenden Königs Bon Fer dinands VII., sind mir gutlich mitgetheilt worden; nach dem In⸗— halte derselben hat die Koͤnigin Mutter die Zuͤgel der Regierung in diesen Koͤnigreichen, als Gouverneurin während der Minderjdhrigkeit der Königin Maria Isabella II., uͤbernonmen. Pflicht und Ehre gebieten mir, unsere rechtmäßige Souveraginin, Donna Marla Isa bella II, vor jeder Gefahr zu schuͤtzen. Ich hoff, daß alle güten Guipuzcogner sich um mich reihen und die Waffen zur Erfüllung einer so heiligen Pflicht ergreifen werden. Guipuzeoaner! His Truppen Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin sind entschlossen, den letzten Blutstropfen fuͤr die Vertheidigung der rechtmäßigen Sache unserer schuldlosen und erhabenen Königin Donna Maria Isabellg 16. zu verspritzen. Bald werden zahlreiche Truppentheile aus Castilien eintreffen, um die Verblendung und den Undank der Empdrer wie Nebel zu verscheuchen. Guipuzeoaner! Laßt Euch nicht durch die Scheinheiligkeit jener Uuebelwollenden verleiten, die Euch fuͤr die Vertheidigung eben so unrechtmaͤßiger als gesetzwidri⸗ ger Anforderungen zu gewinnen suchen. Sollte aber irgend ein ÜUnbesonnener oder Meineidiger aufruͤhrerisches Geschrei ausstoßen und Don Carlos proklamiren, so seyd gewiß, daß er sofort mit der groͤßten Strenge bestraft werden wird ünd daß ich mich dabei der ganzen Macht bedienen werde, die mir von der Königin-Regentin, im Namen J. M. unserer schuldlosen und erhabenen Königin Donna Isabella II. anvertraut worden ist. Es lebe die Koͤnigin!
(gez) Friedrich East a ñ os.“
In Bilbao ist die Zahl der bewaffneten Anhaͤnger des Dön
Carlos bereits auf 1309 bis 2000 gestiegen. Unter denen, die sich durch ihren Eiser fuͤr die Sache des Infaͤnten am meisten auszeich— nen, nennt man den Post-Direktor und einen seiner Unter ⸗Beam-— ten. Einer der Deputirten der Provinz Biscaya und ein Mitglied k sind unter großen Gefahren aus der Stadt ent— wischt. Der National will wissen, daß von der Madrider Gar— nison 4000 Mann nach Vittoria aufgebrochen seien. Eine Quelle wird fuͤr diese Nachricht nicht angegeben. Eben so unverbuͤrgt ist das Geruͤcht, daß der Aufstand sich von Vittoria bereits nach Burgos erstreckt habe.
Der Messager des Chambres giebt seine Verwunde— rung daruͤber zu erkennen, daß das Journal des Debats gestern gemeldet, der letzte aus Madrid angekommene Courier habe die Straße bis Bayonne vollkommen frei gefunden, während dieser Courier doch in Vittoria fuͤnf Stunden aufgehalten worden set,
General Castanos, nachdem er es
sich mit den Karlisten in Bilbao zu in und Tolosa zuruͤckgezogen hat. Von er unterm Sten d. M. die nachstehende zer Provinz Guipuzeoa erlassen
und die Reise nur mit Bewilligung des Corregidors des Don Carlos habe fortsetzen durfen.
Die Madrider Hof⸗Zeitung ist heute ausgeblieben.
Der General⸗Major Rouget ist vorgestern hierselbst mit Tode abgegangen.
An die Stelle des nach Poitiers verlegten Zten Linien-Re— giments ist gestern das Z6ste hier eingeruͤckt, um in der Haupt— stadt Garnison zu halten.
Nachdem gestern das Zeugen-Verhoͤr in dem Prozesse der Gebruͤder Priou vorgenommen und beendigt, und die Angeklag— ten von ihren Advokaten vertheidigt worden, erfolgte das Ur— theil, demzufolge die Gebruͤder Priou eines Mißbrauchs des Vertrauens gegen Herrn Alcober fuͤr schuldig erkannt und dem— nach zu 10jähriger Reklusion ohne Ausstellung am Pranger und in die Kosten verurtheilt wurden.
Die gestrige Nummer der Gazette de France ist in Beschlag genommen worden. Der Redacteur dieses Blattes zeigt heute die Beschlagnahme selbst an, mit dem Bemerken, daß ihm der Grund derselben unbekannt sey.
Der Marschall Clauzel ist am Aten d. M. auf dem Dampf— boote „Krokodil“ in Algier angekommen, und in der Wohnung des interimistischen Ober-Befehlshabers abgestiegen. An demselben Tage sind auch die Mitglieder der Untersuchungs-Kommission, die sich zur Ermittelung der Lage der Dinge in Bona, dorthin begeben hatten, wieder nach Algier zuruͤckgekehrt. Das erste Bezirks-Wahl-Kollegium des Departements der Eure, das fuͤnfte des Departements des Lot und der Garonne, und das achte des Departements des Pas-de-Calais sind auf den 7. November resp. in Evreux, Villeneuve⸗d' Agen und Saint— Pol zusammenberufen worden, um an die Stelle der mit Tode abgegangenen Herren Dumeilet, Lafon-Blaniace und Degouve— de⸗Nuncques andere Deputirte zu waͤhlen. ;
Großbritanien und Irland. London, 1tz. Okt. Der Spanische Gesandte, Ritter von Vial, und der Niederlaͤndische außerordentliche Gesandte, Herr Dedel, hatten gestern eine Unterredung mit Lord Palmerston ien auswaͤrtigen Amte.
Die Times haͤlt die in Biscaya stattgehabten Unruhen sur bedeutungslos, und meint, man habe sie nicht als den Beginn
varra ist, aller Vermuthung nach, die Fahne des Aufruhrs aufge— psianzt worden, und , selbst wird bloß von der 600 Mann ; starken Vesatzung im Zaum gehalten. In den Ge Argen haben sich dagegen bereits Guerillas orqanisirt, an deren Spitze Suntos-Ladron steht. P. 8. So eben kommt ein Expresser aus Bilbao an, nach dessen Aussagen diese Stadt bereits mehr als 1509 Ptann unter den Waffen hat. Es ist eine außerordentliche Steuer auf alle Einwoh- ner ausgeschrieben worden und das Haus Bhagon (der Name wird hier D geschrieben) soll allein 80, 609 Piaster zahlen.
Das Memorial bordelais enthalt auch noch das nach— stehende Schreiben aus Bayonne von demselben Datum:
Ein Courier ist vorgestern Abend von Madrid nach Paris mit Depeschen fuͤr den Spanischen Geschaͤftstraͤger daselbst hier durch gegangen. Nach dem, was wir vernommen, herrschte bei der Abreise dieses Couriers in Madrid selbst die vollkommenste Ruhe; doch glaubte man, daß, haͤtte die Stadt nicht eine so starke Garnison, die Parteien schon handgemein geworden waren. Am 5ten hat sich der ' , außerordentlich versammelt; alle in Madrid an⸗ wesende Mitglieder desselben waren zugegen. Aus den Baskischen
eines ernstlichen Buͤrger-Krieges in Spanien anzusehen. „Sie wurden“, sagt das genannte Blatt, „von einer Klasse von Per— sonen angestiftet, die den Truppen der Koͤnigin wohl nicht lange Widerstand leisten wurden; sie beschraͤnken sich auf einen vei— häͤltniñßmaäßig unbedeutenden und isolirten Bezirk des Landes, und sie haben ihren Grund in dem Irrthum, als habe die Re⸗ gierung der Köͤnigin beschlossen, die alten Provinzial-Rechte von Biscaya aufzuheben. Von dem Landvolk in den Gebirgen der Baskischen Provinzen erwarteten wir nie einen furchterregenden Widerstand gegen die bestehende Regierung. Wenn dem Thron der jungen Koͤnigin ein Sturm bevorsteht, so kömmt er aus dem Westen. Bleibt die Armee des General Sarsfield an der Portugiesischen Granze treu, und laͤßt sich in den drei Pro— vinzen, Galizien, Estremadura und Andalusien, auf die General— Capitaine und Truppen bauen, dann hat Don Carlos schwer— lich etwas zu hoffen.“ ;
In ihren Bemerkungen uͤber das Manifest der Koͤnigin von
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