; t, was ihm verschrieben worden; was dadurch verlo⸗ . koͤnne, daß sich beim Ausleihen der Schuldner, beim Abtragen der Glaͤubiger Zahlung in einer an— dern, als der im Schuldscheine genannten Muͤnzsorte gefallen laßt, sei die Folge eines besondern Geschaͤfts, das nur zufaͤllig mit dem Ka sißden und Abzahlen verbunden wird. Allein da— mit ist die Frage nicht beantwortet, sondern nur anders gestellt. Insofern naͤmlich der Besitzer eines Kapitals es in der Regel Dor dem Ausleihen aus Silbergelde in Goldgeld oder aus Gold— gelde in Silbergeld umzusetzen vermag, hat er doch die freie Wahl, ob er Gold oder Silber ausleihen, und dadurch einen auf dieses oder jenes Metall gerichteten Schuldschein erwerben will: die Frage ist nun, welches Metall er wahlen solle, wenn wahrscheinlich ein so langer Zeitraum zwischen dem Aus leihen und Zuruͤckempfangen des Kapitals verflleßen wird, daß die taͤg— lichen Boͤrsenspekulationen auf, nahes Steigen und Fallen der Geldkurse keinen Einfluß mehr auf seinen Entschluß äußern koͤnnen?
Allen Darlehnen liegt wesentlich die Absicht zum Grunde, bei dem Ruͤckempfange des Kapitals dieselbe Macht, Sachen oder Dienste zu kaufen, zuruͤckzubekommen, die beim Aus⸗ leihen damit an den Schuldner uͤbertragen ward. Das Gesetz vermag nur den Ruͤckempfang des ausgeliehenen reinen Goldes oder Silbers in gleichem Gewichte zu sichern, und hierauf be— ziehn sich namentlich alle Vorschriften wegen Ruͤckzahlung von Darlehnen, wenn inzwischen der Muͤnzfuß veraͤndert, oder die Muͤnze, worin das Darlehn gegeben ward, außer Umlauf ge— setzt worden. In dem vorliegenden Beispiele wurden in d bd Stuͤck Friedrichsdoren 221 Mark reines Gold, und in 44,982 preußischen Thalerstuͤcken 3,13 Mark reines Silber im Jahre 1773 ausgeliehen, so fern — wie stets vorausgesetzt wird — die Geldstuͤcke, worin es gegeben ward, den vollen gesetzlichen Gehalt hatten. Den Ruͤckempfang dieser Quantitaͤten Gold und Silber sichert das Gesetz. Ob aber nach irgend einem Zeitraume, in dem vorliegenden Beispiele nach sechzig Jahren, fuͤr dieselbe Quantität Gold und Silber noch dieselbe Quantitat von Sachen oder Diensten erkaufbar sein wird, kann der Gesetzgeber nicht voraussehn. Auch wuͤrde der Gewinn oder Verlust, welchen der Eigner des Kapitals, durch Veraͤnderungen in dieser Macht zu kaufen erfahrt, eben sowohl stattgefunden haben, wenn er seine Geldstuͤcke gar nicht ausgeliehen, sondern unberuͤhrt aufbewahrt haͤtte. ; .
In der That geht sowohl der Gesetzgeber als der Kapita— list bei dem Darlehnsgeschäfte von der Voraussetzung aus, daß dieselbe Quantität edlen Metalls fortwaͤrend die gleiche Macht zu kaufen gewähre. Daß diese Voraussetzung unrichtig ist, kann nicht verkannt werden. Es steht in keines Menschen Macht, eine Unveraͤnderlichkeit des Manßstabs fuͤr den Werth der Sachen und Dienste zu sichern; die Versuche, im Getreide oder in Tageldhnerarbeit ein unveraͤnderliches Werthmaaß auf— zufinden, beruhen auf Voraussetzungen, deren Unhaltbarkeit die Erfahrung lehrt. Die Weltordnung selbst duldet kein unbedingt unveraͤnderliches Werthmaaß; und die Gewinne und Verluste, welche hierdurch entstehn, muͤssen mit Unterwerfung unter ihre Leitung ertragen werden. Aber dem menschlichen Geiste bleibt doch das Vermögen, nach seinem besten Wissen unter den ma— nigfaltigen Maaßstaͤben des Werths der Kaͤuflichkeiten denjeni— gen auszuwaͤhlen, der den mindesten Veraͤnderungen unterwor—
fen ist, Und dadurch seinem Besitze von Geschlecht zu Geschlecht so viel Dauer zu sichern, als menschlichen Anstalten uberhaupt vergönnt ist. Gold und Silber, wobei aus Gründen, die hier nicht wiederholt werden duͤrfen, alle gebildeten Voͤlker seit Jahr⸗ tausenden hierin stehen blieben, haben offenbar nicht den gleichen Grad von Veraͤnderlichkeit: denn ihr Werthsverhaͤltniß gegen einander selbst ist veraͤnderlich. In den Jahren 1763 bis 1783 gab man 189, in den letztverfloßnen Jahren bis jetzt 1833 da⸗ gegen 294 Mark reines Silber fuͤr dreizehn Mark reines Gold; indem man namentlich im preußischen Staate, mit ge—
ringen Schwankungen auf und ab, den Friedrichsdor damals zu
5e, jetzt zu 53 Thaler Silbergeld in Zahlung nahm und gab; das ist, das Verhältniß des Werths eines gleichen Gewichts
1, jetzt wie 15 2 zu J. Wer im vorigen
1833 — 3,468 Mark reines Silber kaufen. Wer in Jahre 1733 nach demselben Beispiele 3, 13 Mark reines Silber aus lieh, bekommt zwar im Jahre 1833 — 313 Mark reines Sil ber dafuͤr wieder: aber für dieses Silber konnte er im Jahre 1773 — 221, im Jahre 1833 — 2043 Mark reines Gold kau— fen. Der Ausleiher hat also im ersten Falle 255 Mark reinen Silbers gewonnen, im letzten 167 Mark reinen Goldes ver loren, obwohl er in beiden Faͤllen zur Zeit des Ausleihens gleiche Werthe auslieh, und im Jahre 1833 das Ausgeliehene genau wieder erhielt. Wahrscheinlich hat er uͤberhaupt nicht
vollstänbig den Zweck erreicht, eben die Macht, Sache und Dienste zu kaufen, im Jahre 1833 wieder zu erhalten, die er
im Jahre 1773 seinem Schuldner uͤbertrug: ob er aber diesem Zwecke im ersten Falle naͤher kam, oder im zweiten, haͤngt da— von ab, ob Gold oder Silber der mindest veränderliche von beiden Maaßstäͤben des Werths der Kaͤuflichkeiten ist. ! Wenn im Jahre 1773 1419, im Jahre 1833 — 151 Mark reinen Silbers fuͤr eine Mark reinen Goldes gegeben wurden: so muß das Verhaͤltniß der Nachfrage zum Anbie— ten entweder beim Golde, oder beim Silber, oder selbst bei beiden Metallen, nur im letzten Falle nicht gleichfoͤr— mig, sich geandert haben. liegt, dürfte mit Sicherheit schwerlich auszumitteln sein. Es ist wahr, daß die Bergwerke im weiland spanischen und portugisischen Amerika sehr in Verfall gerathen sind, und
dieser Umstand allein muͤßte zwar eine Erhohung des Kaufwerths beider Metalle, mehr aber noch des Silbers als des Goldes er⸗ zeugen, da in den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts Ame— rika dem Gewichte nach ohngefaͤhr 51 mal mehr Silber als Gold lieferte, namlich im Jahre durchschnittlich nach Brard's technischer Mineralogie von jenem etwan 3,482, 09, von diesem er nur 63,500 Mark. Es muͤßte also verhaltnißmaͤßig der Kaufwerth des Silbers mehr gestiegen sein, als der Kaufwerth des Goldes; und wenn man noch zu Ende des vorigen Jahr— hunderts den Friedrichsdor mit 51 preußischen Thalern kaufte, das ist 146! Mark feines Silber für eine Mark feines Gold gab: so hätte man hiernach in den folgenden Jahren weniger Mark Silber fuͤr eine Mark Gold geben muͤssen. Die im? er sten , des gegenwartigen Jahrhunderts noch ungeah— nete Ausbehnung der Goldwaͤschexeien am Ural haͤtte in den folgenden Jahren den Preis des Goldes nur noch mehr herab— druͤcken muͤssen. . Es ist aber grade das Gegentheil erfolgt: abgesehen von den schnen voruͤbergehenden Schwankungen, welche die Kriegs—
Wo jedoch diese Veranderung
121
begebenheiten vor dem Jahre 1815 erzeugen konnten, ist auch in den achtzehn Jahren seitdem, und bis jetzt, der Preis des Gol⸗ des hoher geblieben, als er im ganzen vorigen Jahrhunderte stand. Unstreitig hat dahin gewirkt, daß sehr vieles Silber in Umlauf gekommen ist, welches in Kirchen, an den Hoͤfen, in Haushaltungen bis zum wohlhabenden Handwerker und Land— manne herab, in Schmuck, Geraͤthschaften und als Kassenbestand oder Sparpfennig aufbewahrt wurde; so wie daß uͤberhaupt der Aufwand sich sehr viel mehr auf plattirte Arbeit, Bronze, Por— zellan, Kristall und Glas, als auf Geräthschaften von massivem Silber richtet. Wer aber vermag zu schaͤtzen, wie groß der Be⸗ trag jenes Zuflußes und dieser Ersparniß ist ? Wie hoch kann die Wirkung angerechnet werden, welche daraus hervorging, daß schon seit dem letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts und seit— dem anhaltend sehr viel weniger Silber als vormals nach Ost⸗ indien und China geht? und in wiefern ist nicht dagegen in Anschlag zu bringen, daß auch aus dem suͤdlichen Asien, aus Persien, Indostan, Indien jenseits des Ganges und aus dem indischen Inselmeere in den neuern Zeiten viel mehr Gold, als fruͤher nach Europa kommt? In der Verzweiflung. welche das außerordentliche Sinken der Getreidepreise in den Jahren 181 und 1825 zunaͤchst bei den Inhabern oder Pächtern einer Bo⸗ denrente hervorbrachte, fand die Meinung von einem schnellen Steigen des Werthes des Metallgelbes lebhaften Beifall, welches durch die große Nachfrage nach edlen Metallen erzeugt sein sollte, die der Uebergang vom Papiergelde zur Metallmuͤnze im innern Verkehr eines großen Theils von Europa erzeugt haͤtte. Diese Nachfrage war allerdings vorhan— den, und dauert fort in den vielseitigen Bemuhungen, sich des Papiergeldes im Kleinhandel zu entledigen: aber jene ganz ungewohnliche Wohlfeilheit, war sehr voruͤber—
Gold, als vor der Wiederkehr zum Metallgelde.
Alus amtlichen Berichten ) ist bekannt, daß fuͤr die Koͤnig; 22. Oktober.
liche Muͤnze im Tower in den zwölf Jahren von 1816 bis 1827 zusammengenommen .
1,294,170 koͤln. Mark reinen Goldes und
4,042,025 ? reinen Silbers . zum Verpraͤgen eingekauft und eingeliefert sind. Die Gold⸗ waͤschereien am Ural gaben im Durchschnitte der lezten Jahre ohngefaͤhr 26,900 Mark Gold: sie wuͤrden also bei gleichem Er— trage in funfzig Jahren so viel Gold liefern, als die londner Münzstaͤte in diesen zwoͤlf Jahren kaufte. Das Silber, welches das sächsische Erzgebuͤrge, der handversche und braunschweigsche
Harz und saͤmmtliche Bergwerke des preußischen Staats erzeu— P
gen, betragt jetzt jahrlich im Durchschnitte ohngefaͤhr C8 6000 Mark. Das noͤrdliche Deutschland erzeugt also in 37 Jahren ohngefaͤhr so viel Silber, als die londner Muͤnzstaͤte in den ge— nannten zwoͤlf Jahren kaufte. Solche Vergleichungen konnen wenigstens dienen, das Verhaͤltniß des Einflusses zu wuͤrdigen, den einzelne Begebenheiten auf Veränderungen in dem Kauf— werthe der edlen Metalle haben konnten. .
Das Geständniß erscheint hiernach wohl, begründet, daß diese sehr anziehenden Untersuchungen zur Zeit noch sehr un— fruchtbare sind. Die Thatsachen, wovon der Uebergang des Goldes und Silbers in den Umlauf, und die wirksame Nach— frage nach diesen edlen Metallen abhängt, sind so unvollstaͤndig bekannt, so mannigfaltig und verwickelt, daß durch Schluͤsse daraus bis jetzt keine zuverläßtge Beantwortung der Frage zu gewinnen ist: ob die Veraͤnderungen in dem Verhaͤltnisse des Preises des Goldes und Silbers gegen einander mehr von einer Veraͤnderlichkeit der Goldpreise, oder der Silberpreise verursacht werden. Dagegen steht unverkennbar fest, daß diejenigen Eigen⸗ schaften, wovon die Staͤtigkeit des Kauspreises einer jeden Sache ganz im Allgemeinen abhaͤngt, dem Golde in einem sehr viel hoͤhern Maaße zukommen, als dem Silber. Es hat geschicht— lich niemals eine Zeit gegeben, worin reines Gold nicht wenig stens zebnmal theurer gewesen ware, als das gleiche Gewicht reinen Silbers: diese Kostbarkeit des Goldes war, mit geringen
Schwankungen auf und ab, bei fortschreitender Kultur bisher 2 4 . — * 2 7 11 * 25 * 90 sy.M * . So farsvyo 568 Sill I,
reinen Silbers und Goldes stand in jenen Zeiten wie 146 6 zu im Steigen, und naht sich jetzt dem Sechzehnfachen des Silber—
Beispiele im Jahre
preises.
Zeitalter mit einem viel geringern Aufwande, als das Silber, uberall hin, wo es begehrt wird: es muß deshalb nothwendig unter übrigens gleichen Umständen
foͤrmiger bleiben, als der Silberpreis. So lange daher nicht besondre Veranlassungen zu einer Veraͤnderung der Goldpreise klar erkennbar sind, wird die Vermuthung gerechtfertigt erschei—
nen, daß Veraͤnderungen in dem Verhältnisse des Goldpreises
zum Silberpreise durch die Veränderlichkeit nicht des ersten, son— bern des letzten entstehen; das ist, daß wirklich der Silberpreis
sinkt und steigt, waͤrend wir umgekehrt ein Steigen und
Sinken der Goldpreise wahrzunehmen glauben, weil wir ge— wohnt sind, das Silber als Maaß des Werthes der Dinge zu betrachten.
In der That ist Jeder, der Etwas besitzt, bei der wirkli— chen, nicht blos nominellen Unveraͤnderlichkeit des allgemeinen Werthmaaßes betheilicht. Selbst wenn reines Silber von unabaͤnderlichem Gewichte, wie die hamburger Mark Banko es
Silbermuͤnzen doch gewiß nicht dazu geeignet, weil keine
mals zu wiederholen sind, in sehr viel hoͤherm Maaße stattfin—
ist, als bei Goldmuͤnzen. wohl den Ruͤckempfang von tausend Thalerstuͤcken; es kann ihn aber nicht dagegen schützen, daß diese Thalerstuͤcke in einem sehr viel abgenutztern Zustande zuruͤckgezahlt werden, als sie dargelie— hen wurden. Je laͤnger der Zeitraum ist, der zwischen der Ein— zahlung und Ruͤckerstattung verstreicht, und je kleiner die Muͤnz— stuͤcke sind, die als Kurant in Zahlung gegeben werden können, um desto großer ist der mogliche Silberverlust. Bekommt denn derjenige wirklich noch seine Mark feines Silber wieder, der im Jahre 1764 zehn Konventions-Speziesthaler, damals neu ge— prägt, hingab, und sich nun befriedigt achten muß, wenn er 120 Zehn-Kreuzer⸗Stuͤcke, oder 160 Zweigroschen-Stuͤcke im Konven— tionsfuße ö zuruͤckempfaͤngt, wie sie dermalen im Umlaufe sind? Die Geschichte jedes Muͤnzwesens bestaätigt ganz allgemein, daß kein Silbergeld sich in langem Umlaufe erhalten kann, ohne durch Abnutzung eine solche Werthverminderung zu leiden, daß endlich
nur der lÜiebergang entweder zu einem leichtern Münzfuße, oder
zur Rechnung in Goldwaͤhrung uͤbrig bleibt.
„Angeführt in. Nr 212 des Jahrgangs 1828 der allgemeinen preußischen Staatszeitung.
Vermoͤge dieser Kostbarkeit, verbunden mit einer viel 1775 — 221 Mark reines Gold auslieh, bekommt zwar im groͤßern Eigenschwere und einem jedenfalls nicht geringerm Grade Jahre 1833 — 221 Mark reines Gold dafuͤr wieder: aber fuͤr von Unzerstoͤrbarkeit, gelangt das Gold aller Lander und aller
dieses Gold konnte er im Jahre 1773 — 3,213, im Jahre
der Goldpreis in verschiednen Zeiten und an verschiednen Orten sehr viel gleich⸗—
e, ö n,, 6. . vier schwache Bataillone bilden. menschliche Macht und Weisheit der Abnutzung im Ümlaufe vor- beugen kann, die bei ihnen aus Grunden, die hier nicht noch—
det, und sehr viel schwerer durch oͤftre Umpraäͤgung zu verhindern Das Gesetz sichert dem Gläubiger richten, die wir hier aus adrid erhalten, gehen bis sin d. M. Bis dahin herrschte fortwaͤhrend die größte Orön dieser Hauptstadt, deren Garnison aus 25,0900 Mann die der neuen Regierung vollkommen ergeben sind. Di
stischen Bewegungen zu Bilbao waren in Madrid von zt des Hofes selbst bekannt gemacht worden, und im ersten blicke fielen in Folge dessen die Fonds an der Madridel d um 7 pCt. und fanden auch dazu keine Abnehmer; h Vertrauen schien allmaͤlig wiederzukehren, und man hofft /
Wer lang ausstehende Kapitale n, vor langen ren verschriebne feste Renten und Gefaͤlle
zu erheben hat, findet eben nur in dem Uebergange zu neuen Rechnungsart, namentlich in dem Uebergange zur 6
waͤhrung, das endliche Ziel der heimlichen Verluste, wo, hie g des umlaufenden Win n
die fortschleichende Abnutzun ; heimsucht. Jede gruͤndliche Gesetzgebung sichert bei Verand gen im Muͤnzfuße dem Empfaͤnger von Leistungen den fen Empfang derjenigen Quantitaͤt reinen Goldes oder Sis die gesetzlich in der ihm verschriebnen Summe nunmehr ser Umlauf kommenden Geldes enthalten sein sollte. We spielsweise 600 Gulden in Konventionsgelde, 429 Thaler ßische Waͤhrung, oder 720 Gulden im 24 Guldenfuße z pfangen hatte, muß bei dem Uebergange zu einer neuen h verfassung auch ferner die dreissig Mark reinen 6 empfangen, die gesetzlich in den vorbenannten Summen q ten sein sollten. Empfaͤngt er statt Silbers Gold, weil nunmehr das allgemeine Zahlungsmittel fuͤr alle Beträgen die in Gold gezahlt werden koͤnnen: so muß er in den muͤnzen, womit er bezahlt wird, so viel reines Gold ert als erforderlich ist, um im Zeitp unkte des Uebergm zur Goldrechnung die hiernach ihm gebuͤrende Quant ber zu kaufen. Ort und Zeit werden die gesetzlichen M mungen ergeben, die zu erlassen sind, um Streitigkeiten schen den Berechtigten und Verpflichteten uͤber eine Bereh nach solchen Grundsaͤtzen vorzubeugen. Gewinn und W der aus später eintretenden Veraͤnderungen des Preizh
nisses zwischen Gold und Silber entstehn koͤnnte, liegt ch ausser dem Bereiche der kuͤnftigen Gesetzgebung, wie dien waͤrtigen Veraͤnderungen ausser dem Bereiche der jetzigen s
suͤcksichten auf den inlaͤndischen Silbergewinn koͤnm
gehend; ünd das Silber, welches grade zu jenem Zwecke am nen wesentlichen Einfluß auf die Gestaltung des deutschen] meisten gesucht werden mußte, steht fortwärend niedriger gegen wesens aͤußern.
(Fortsetzung folgt.)
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einm tKz Uhr. 2 Uhr 10 Uhr. Beo bach
Zuftdruck. . 537, 02 Par. ö. ä . . 6 3 Quellwärme g uf är 3,5 9 R. 11,89 R. 9,2 9 R. , ,, 2 . o * 4 o R. 2 0 SJ. Flußwarme 0j Dunstsaͤttg. SS pCt. 55 pCt. S0 pCt. bedeckt. heiter. halbheiter. ö Sw. .
Auswärtige Börsen. Amsterdam. 18. Oktohoer.
Niederl. wirkl. Schuld 475. Ausgesetzte Schuld it Bill. 207. 63 Anl. 102. Neap. S5. Oesterr. Sg. ren mien- Scheine 883. Russ. (v. 1828) g93. (v. 1831) 89. 5 52. 33 do. 34.
1833.
Bodenwärme Ausdünst. )
Niederschlag!
Wolkenzug
St. Petersburg, 15. Oktober. London 3 Mon. 163. Hamhurg 65 T. 97. Silber-Ruh 53 Inscript. Serie III. u. IV. (Cours der Silber-Ruhel 370) wien, 18. Oktoher. 53 Met. 9164. 48 do. Sit. Bank- Actien 1168. Part. Ohl
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 24. Okt. Im Opernhause: Der Kan von Venedig, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Shake (Herr Grua: Bassanio.) Es wird ersucht, die bereits zu dieser Vorstellung ge
Schauspielhaus⸗Billets gegen Opernhaus⸗Billets umtan
lassen. Im Schauspielhause: 1) Le jeune 0omme ò marsor,
deville en 1 acie, par Scribe. 2) La reprise de: les
ventions, comédie nouvelle en 1 acie, par Mr. li Leclerq. 3) La reprise de: Le Parrain, par Mr. Pal aoort, comédie en IJ aete, par Serihe. Königstädtisches Theater.
Donnerstag, 24. Okt. Des Adlers Horst, romantishl sche Oper in 3 Akten, von K. v. Holtei; Musik vom z , . Glaͤser. (Mad. Schodel: Rosa. Dlle. En Maria.
Neueste Nachrichten.
Paris, 17. Okt. Naͤchsten Sonnabend wird der ö seiner Familie St. Cloud verlassen und die Tuilerin iehen. , Der Dichter Lamartine ist am 11ten d. M. von Reise nach dem Orient wieder in Straßburg eingetroffen, Das Journal de Paris und nach ihm der Mom bringen Folgendes uͤber die Angelegenheiten in Spanien, vat-Briefe aus Katalonien melden, daß man dort im A nen der Koͤnigin guͤnstig gesinnt ist. Der General hat sich mit großer Entschlossenheit ausgesprochen; er ch eine Stadt-Miliz. — Aus Pampelona vom 12ten? schreibt man, daß eine Kolonne, welche gegen Logrono anf chen war, um den General Santos-Ladron anzugreifen, Chef nebst 32 Insurgenten gefangen genommen habe. am 13ten in Pampelona eintreffen, um daselbst vor Gert stellt zu werden. Das Treffen fand bei Los-Arios geh
bewaffnete Bauern statt; 160 davon blieben auf dem plalz. — In einem Privat-Schreiben von der Spm
Fan w 52 . ; ; 8 ) ‚ ; ö = 9 s Graͤnze liest man „„Valdespina ist der Anfuͤhrer der darstellt, eben sowohl als Gold dazu dienen könnte, find die ; 8 ?
genten zu Vittoria, Bilbgo und Berastegui, die im! Der Agent Valdespint! am 11ten d. M. an der Spitze von 4 — 500 Mann Don!
zu Irun proklamirte, hat sich am 12ten Morgens entfernt
iZten sollte Irun von Anhängern der Königin besetzt len Im Indicateur liest man Folgendes: „Die letzten
Empoͤrung baldigst unterdruͤckt zu sehen.“ — Heute schloß proc. Rente pr. Compt. 100. 95. ln, hl. 5. Zproc. pr. compt. 71. 90. sin cour. 72. Neap. pr. Compt. — —. lin cour. 87. 80. 6proc. perp. 543. 3proc. do. 327. 5proc. Belg. 91. l Frankfurt a. M., 20. Okt. Oesterr. proc. Met ö äproc. S2 3. Bank⸗Aetien 1426. Part. Obl. 131 k 100 Fl. 197. Holl. 5proc. Obl. 897. Poln. Loose 58! . Span. Rente in Amsterd. negoc. 541. 3Zproc. do. perp. gl
Nedacteur Ce cte!- ; Dedrudt bej A. W. Haß
ortwãhrend jis
AlII9gemtine
296.
ann — — * 22 ——
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Königs Majestaͤt haben das Landraths-Amt des Krei— Chodziesen, im Regierungs-Bezirk Bromberg, dem Landrath s zu uͤbertragen geruht. Se. Majestät der Koͤnig päsch zu Schweidnitz das n geruht.
aben dem Polizei-Sergeanten lllgemeine Ehrenzeichen zu ver—
Zzeitungs⸗Nachrichten. Ausland. Frankreich.
baris, 17. Oktober. Gestern Mittag kam der Koͤnig nach Fuiltrieen, und arbeitete mit den Ministern der Justiz, der srtigen Angelegenheiten und des oͤffentlichen Unterrichts. Luf den, dem Journal des Débats von mehreren hie— Blaͤttern gemachten Vorwurf, daß es die Nachrichten aus nien entstelle, um der offentlichen Meinung in Bezug auf die An— enheiten dieses Landes eine falsche Richtung zu geben, und einen uz auf die Boͤrse zu uͤben, bemerkt das genannte Blatt Folgendes: „Wir wuͤrden uns schaͤmen, den Journalen,
uns beschuldigen, die Nachrichten aus Spanien entstellt ben, ernsthaft zu antworten. Ein fuͤr allemal wiederholen mnseren Lesern, daß wir wörtlich alles das bekannt ma— was uns aus der Halbinsel, entweder durch die Journale
Suͤdens oder durch unsere Privat“ Korrespondenzen st; und daß wir es uns nur angelegen seyn lassen, Publikum warnend auf Thatsachen aufmerksam zu machen, Authenticität uns nicht hinlaͤnglich erwiesen scheint. Wir mern uns ubrigens sehr wenig darum, welchen Eindruck Nachrichten auf die Boͤrse hervorbringen. Wenn die 6f— che Aufmerksamkeit, wie gegenwartig, ausschließlich auf so ge Ereignisse gerichtet ist, wie diejenigen, deren Schauplatz wubinsel ist oder werden kann, dann ist es die erste Pflicht
burnals, Alles zu sagen, was es weiß, und seinen Lesern
Ich zu seyn, in dem Dunkel der sich von allen Seiten wi— schenden Machrichten einen Ausweg zu finden. — Der Auf— n Bilbao und in einem Theil von Biscaya ist bis heute zige vollkommen erwiesene Thatsache. Die Empoͤrung in ria und in einigen Distrikten von Navarra wird von ver— nen Seiten gemeldet. Als gewiß steht jetzt fest, daß die aßige Verbindung zwischen Madrid und Bayonne unter— n ist. Die Madrider Zeitungen vom 7ten waren am 12ten in Bayonne eingetroffen. Die diplomatischen Couriere n durch; aber vielleicht haben die Karlistischen Behoͤrden it Sicherheits-Scheinen versehen. Uebrigens wissen wir in Beziehung nichts Bestimmtes. Aus Katalonien haben eine Nachrichten. Nachstehendes ist ein Auszug aus einem iben aus Bayonne vom 12ten d. M.:
Die Verbindungen zwischen Madrid und Bayonne sind gaͤnz⸗ hterbrochen, und die Post, welche heute ankommen und uns tiefe vom 6ten und die Zeitungen vom Iten bringen sollte, ist blieben. Wahrscheinlich ist sis in Vittoria auf Befehl des
Verastigui angehalten worden, der fortfaͤhrt jene Stadt im nodes Don Carlos zu verwalten. — Die Insurrection der schn Provinzen hat an Intensitaͤt zugenommen, und schon nt sie in Navarra. In der letzteren Provinz hat die karlisti⸗ Bewegung in der Hauptstadt derselben, Pampelona, begonnen. Pimpelona ist gluͤcklicher gewesen, als Bilbao und Vittoria, di Bewegung ist gedaͤmpft worden. Die Behoöͤrden ver die Stadt im Namen der Koͤnigin, und die Inswurgenten die Flucht ergriffen. — Ungefaͤhr 350 Mann Koͤnigl Freiwil⸗ haben Bilbao verlassen, und sich in Bergara mit 200 anderen igt, die von Vittoria dorthin gekommen waren. Diese Trup⸗ berden von zwei Moͤnchen aus Bilbao angeführt, deren Namen nicht kennt. Der General Castanos ist noch immer in Folosa, Verstaͤrkͤngen erwartet. Obgleich die Madrider Post heute angekommen ist, so haben wir doch durch den vorgestern hier roffenen Courier einige Nachrichten aus jener Hauptsadt vom b. D. An diesem Tage herrschte daselbst noch immer die groöͤßte 00h Mann Infanterie, 3600 Pferde und einige Stuͤcke Ge⸗
solten am folgenden Tage von Madrid nach Vittoria abge⸗
Nan hatte auch die deinahe offizielle Nachricht, daß Don „den Spanischen Boden betreten habe, ünd man sprach von Karlissischen Bewegung, die in Plasencia, einem dicht an der ichen Graͤnze liegenden Orte, stattgefunden haben solle. nlassung zu derselben hatten einige Portugiesische Offiziere und nen gegeben, denen es gelungen ware, sich als Spanische in verkleidet uͤber die Graͤnze zu schleichen. Der General Ad, dessen Hauptquartier in Badajoz ist, hat sich sogleich mit Theil feiner Truppen nach Plaäͤfencig uf den Marsch gemacht.“ die Auotiditenne will wissen, daß der General Sars— c fur Don Carlos erklaͤrt habe, ohne jedoch irgend eine für diese Nachricht anzugeben.
er Temps sagt: „Man' versichert, es befinde sich in die⸗ ugenblick ein Agent der Königin Ehristine in Paris, der nuftrag habe mit? den Haäuptern der Spanischen Refugié's rbindung zu treten, und ihnen zu versprechen, daß die Re— ung der Königin sich im Fall eines Aufstandes der Apostoli⸗ auf sie stützen werde; in dem gegenwartigen Augenblick si vorsichtig sprechen und handeln muͤssen.“
n der heutigen Boörse wurden wieder verschiedene Geruͤchte die Spanischen Angelegenheiten verbreitet. So hieß es rm daß in Madrid eine insurrectöonelle Bewegung ch en habe, und daß, als Herr von Rayneval dabei seine ng Zeltend zu machen versucht, das Hotel dieses Bot— . gestůrmt worden, und er selbst dabei um s Leben gekom— h * In. Cordova habe sich der dortige Bischof an die . Inlurgenten gestellt, und die Stadt sich darauf zu
es Don Carlos erklart. Es bedarf wohl kaum der
Preußische Staats-Zeitung.
Berlin, Freitag den 25sten Oktober
18353.
nicht einmal ein Datum beigegeben war, zu unwahrscheinlich sind, als daß sie nicht einer Bestäͤtigung bedürfen sollten. „Man faͤngt an“, sagt ein hiesiges Blatt, „von den Arbeiten der künftigen Session zu sprechen. Der Beitrag des Herrn Thiers wird aus einer großen Menge von Gesetz— Entwuͤrfen uͤber oͤffentliche Bauten bestehen. Herr Barthe, sagt man, wurde ein Gesetz vorlegen, wonach die auf den Straßen ausgerufenen Schriften kuͤnftig mit einem Stempel versehen wer—⸗ den sollten, der dreimal so viel beträgt, als das Post⸗Porto; fer⸗ ner ein Gesetz zur Modificirung des Preß⸗Gesetzes, und ein anderes hinsichtlich der Coalitionen der Handwerker, Man spricht auch von einem Gesetz-Entwurfe, wodurch die Postmeister⸗Stellen gegen Entschaͤdigung abgeschafft und die Relais an allen Orten den Mindestfordernden uͤberlassen werden sollen.“
Der Fuͤrst Talleyrand hat in Valengay einen Besuch von Herrn Royer-Collard empfangen.
Der Baron Alexander von Talleyrand, Minister-Resident in Toskana, ist zum Minister-Residenten in Hamburg ernannt worden. Herr Bello, der sich in dieser Eigenschaft in Hamburg befindet, geht als Minister-Resident nach Florenz.
Herr Paulett Thompson, der eine Mission in Bezug auf den zwischen England und Frankreich zu verabredenden Handels Traktat hat, wird eine Reise nach den vorzuͤglichsten Handels—⸗ staͤdten Frankreichs antreten. ;
Der Moniteur giebt jetzt den amtlichen Bericht uͤber die Einnahme von Bugia, den er mit der Bemerkung einleitet, daß verschiedene Journale, aus ihrer Touloner Korrespondenz uͤber die erwahnte Expedition, ungenaue und uͤbertriebene Mittheilun⸗ gen gemacht haͤtten. Das Journal des Débars, welches ebenfalls einen solchen Bericht aus Toulon gegeben hatte, ist über die Bemerkung des amtlichen Blattes empfindlich, und sagt
in einer Rand-Note: es gebe ein sehr leichtes Mittel, solchen Uebelstanden vorzubeugen, man solle namlich nicht so lange zoͤ—
gern, die amtlichen Berichte zu publiciren. Aus Brest schreibt man vom 11ten d. M. „Die Fregatte
„Hermione“ wird heute nach Brasilien und die Brigg „Assas“
nach dem Senegal unter Segel gehen. Die Fregatte „Atalante“ geht morgen mit Truppen am Bord nach den Äntillen ab. Die Korvette „Dordogne“ und die Gabarren „Loire“ und „Vigogne“ liegen auf der Rhede, wohin ihnen die Brigg „Meleager“ in diesen Tagen folgen wird.
— — Paris, 16. Ott. Ueber die Ereignisse in Spanien und den in den einzelnen Provinzen dieses Landes herrschenden Geist enthalten seit dem Tode Ferdinands VII. die hiesigen oͤf⸗ fentlichen Blaͤtter so widersprechende Nachrichten, daß es durch— aus unmoͤglich ist, das Wahre vom Falschen I unterscheiden. Und wie konnte dies auch anders seyn in einer Sache, wie diese, wo der Parteigeist eine so mächtige Rolle spielt, wo Jeder, der sich ein oͤffentliches Urtheil uͤber den wahrscheinlichen Lauf der Begebenheiten in der Pyrenaͤischen Halbinsel erlaubt, diese Be⸗ gebenheiten in der Regel immer nur aus dem Gesichtspunkte, der seiner individuellen Ansicht am meisten zusagt, und nicht selten ohne irgend eine Kenntniß von der dortigen Lage der Dinge, darstellt. Hort man unsere liberalen Blätter sprechen, so sollte man meinen, das Spanische Volk sey entschieden der Koͤnigin-Regentin zugethan, so daß die Bewegungen in den Baskischen Provinzen nur als von einigen unzufrie⸗ denen angestiftet zu betrachten und kaum der Beach— tung werth waren. Wer dagegen bloß die legitimistischen Blaͤtter liest, der muß umgekehrt glauben, daß die Koöͤnigin⸗Re—⸗ gentin nicht bloß das Volk und die Geistlichkeit, sondern, was hier entscheidend seyn duͤrfte, auch einen großen Theil der Armee gegen sich habe und daß sonach der Ausgang des begonnenen Kampfes keinen Augenblick zweifelhaft seyn koͤnne. Wollte man von dem, was bereits geschehen, auf das, was noch geschehen wird, schließen, so muͤßte man diese letztere Ansicht für die richtigere gelten lassen, denn ein unleugbares Fattum ist der Aufstand in den Baskischen Provinzen, der nach den glaubwuͤrdigsten Berich⸗ ten von der Spanischen Graͤnze taglich an Umfang gewinnt, so daß man in diesem Augenblicke schon die Communication zwischen Bayonne und Madrid als unterbrochen betrachten kann. Hier⸗ auf entgegnen aber die liberalen Blatter, daß die Bewohner der an den Pyrenäen gelegenen Spanischen Provinzen von jeher Fanatiker gewesen wären, die sich blind von der Geistlichkeit lei⸗ ten ließen, daß der Aufstand aber in den uͤbrigen aufgeklar— teren Provinzen keinen Anklang finde, und daß es sonach der Regentin ein Leichtes seyn werde, mit Huͤlfe einiger tausend Mann die Ruhe wiederherzustellen. Ich meinerseits gestehe ehrlich, daß ich diese Ansicht nicht theile. Nach den Vorgaͤngen in Bilbab zu urtheilen hat sich der Kampf zwischen den Apöstolischen und den Liberalen entsponnen, und vollig unwahr ist es, wenn hin und wieder behauptet worden, daß einzelne Individuen ermordet worden wären, weil sie fuͤr Anhaͤnger der Königin gegolten haͤtten. Die Partei der Koͤnigin ist vielmehr bis setzt noch ganz außer dem Spiele geblieben. Sie hält die Mitte zwischen den bei⸗ den Andern, wie denn die Regentin selbst in ihrem Manifeste das von ihr zu befolgende System als ein System der richtigen
muthet, daß der Franzoͤsische Botschafter das Seinige dazu bei— getragen habe. Es fragt sich jetzt: hat die Koͤnigin-Regentin die Mittel in Händen, um dieses System consequent durchzufuͤh— ren? Hiervon allein haͤngt das Schicksal der von Ferdinand VII. getroffenen Anordnung ab; denn auf die apostolische Partei kann die jetzige Regierung nicht rechnen, und stuͤtzt sie sich auf die liberale, so ist sie vollends verloren, da diese Partei, was man hier auch dagegen sagen mag, nur ganz in der Minoritäͤt ist. Was Don Carlos anbetrifft, so hat er bis jetzt noch in seiner Angelegenheit eine voͤllig passive Rolle gespielt; und wenn man in Erwägung zieht, daß das, woran es seinen Anhaͤngern in Biscaya bisher gefehlt, eben ein Haltpunkt ist, daß ein Jeder von ihnen gewissermaßen allein und nach keinem bestimmten Plane handelt, — wer ver— miöͤchte da zu leugnen, daß der Aufstand bereits eine bei weitem
shnung, daß diese Geruͤchte, denen von den Verbreitern
großere Ausdehnung gewonnen hahen würde, wenn der Infant
sich von Anfang an an die Spitze desselben gestellt haͤtte. Mir scheint hiernach auch, daß gar viel auf die Rolle anköͤmmt, die Don Carlos in dem Drama, das sich vor unseren Augen ent— wickelt, spielen wird — Mittlerweile hätte die Maßregel, die Frank reich zu seiner eigenen Sicherheit ergreifen mußte, namlich die Anordnung, wonach, so lange die Unruhen in Spanien dauern, laͤngs den Pyrenäen ein Observations- Corps aufgestellt werden soll, hier beinahe einen Minister-Wechsel zur Folge gehabt. Aus sicherer Quelle kann ich Ihnen hierüber Folgendes mittheilen: Sie werden sich erinnern, daß kurze Zeit vor dem Tode Ferdinands Vll. der Marschall Soult, um sich in das von den Kammern laut verkuͤndigte System der Ersparnisse zu fuͤgen und sich dieselben fuͤr die naͤchste Session geneigt zu machen, eine Koͤnigliche Verordnung erscheinen ließ, wodurch ein großer Theil der aktiven Truppen in ihre Heimath entlassen wurde. Als er nun kurz darauf wieder mit dem Vorschlage hervortrat, an die Stelle der entlassenen Mannschaft neue Con⸗ scribirte einzuberufen, so erfuhr diese Maßregel im Schoße des Ministeriums den lebhaftesten Widerstand. Man fand es widersinnig, in demselben Augenblicke, wo ein Observations⸗ Corps an den Pyrenaͤen aufgestellt werden sollte, die guten Sol— daten zu verabschieden, um neue, unerfahrene an ihre Stelle zu berüfen, und fast alle Minister erhoben sich gegen den Con— seils-Praͤsidenten. Der Koͤnig, der in dem betreffenden Mi— nister⸗Rathe den Vorsitz fuͤhrte, ließ ebenfalls einige Worte der Befremdung uͤber den Antrag des Marschalls fallen. Letz— terer that, was er so oft schon gethan, er drohte mit seinem Abschiede. In der That bekuͤmmerte er sich zwei Tage hintereinander um die Geschaͤfte fast gar nicht, so daß die in die Intrigue Eingeweiheten schon den Marschall Maison als seinen Nachfolger nannten. Am dritten Tage ließ man dem Conseils-Praͤsidenten noch einige Stunden Bedenkzeit, und er erklärte, daß er bleiben wuͤrde. Eine solche Bereitwilligkeit war einer andern werth; man willigte in seine Forderung wegen Einberufung der Conscribirten, weil er zu bewei— sen suchte, daß, wenn man die von ihm ausgegangene Maßregel wegen Entlassung eines Theils der gedienten Truppen zuruͤck— nahme, dies seinem Kredite bei der Armee schaden würde. Der Einzige von den Ministern, der auf des Conseils-Praͤsidenten Seite geblieben, war der Graf Sebastiani, weil es diesem zu sehr um den Marschallstab zu thun ist, als daß er sich mit dem immer maͤchtigen Soult uͤberwerfen sollte. Der Friede waͤre
Mitte bezeichnet hat, weshalb man auch nicht ohne Grund ver—
lonach vor der Hand wieder hergestellt⸗ doch besorgt man mit Recht, daß er nicht von langer Dauer seyn werde, indem der , be, f, zu dem von dem Kriegs-Minister verlangten Supplementar-Kredit von 50 Millionen Fr. die Haͤnde nicht bieten will. Kaͤme es dann aber endlich zu einer Ministerial-Veraͤn— derung, so wuͤrde aller Wahrscheinlichkeit nach eher Herr Humann dem Herrn Soult, als dieser jenem weichen muͤssen, da Ersterer durch seine allzu rasche Vorherverkuͤndigung der jetzt nicht zur Ausfuͤhrung kommenden Einlöͤsung der fuͤnfprocentigen Rente, so wie durch einige andere auffallende Irrthumer in der Mei— nung des hiesigen Boͤrsen-Publikums ohnehin verloren hat, so daß Witzlinge aufs Neue das errare humanum est aufs Tapet bringen.
Großbritanien und Irland.
London, 18. Okt. Vorigen Montag gaben Ihre Mase— staͤten in der Waterloo-Gallerie zu Windsor ein großes Diner zu g Couverts. Am Mittwoch kamen Ihre Majestaäten nach der Stadt, und nach einer Cour im St. James -⸗Palast hielt der Koͤnig eine Geheimeraths-Versammlung, in welcher die fer— nere Prorogirung des Parlaments beschlossen wurde. Man glaubt, daß das Parlament durch eine Proclamation noch bis zum 12. Dezember werde prorogirt werden. Darauf ertheilten Se. Majestaͤt mehreren Ministern Audienz und kehrten Abends mit der Koͤnigin wieder nach Windsor zurück.
Am Dienstag wurde im auswaͤrtigen Amte ein Kabinets— Rath gehalten, an welchem sehr viele Minister Theil nahmen, und der mehrere Stunden dauerte.
Von der Pyrenaͤischen Halbinsel sind keine neuere Nachrich⸗ ten hier eingegangen. Nach dem „Salamander“ ist kein Schiff mehr aus Portugal eingetroffen, und die Nachrichten aus Spa— nien entnehmen die hiesigen Zeitungen den Franzoͤsischen Blaͤttern und sehen sich genöthigt, ihren fruͤher gehegten Zwei⸗ fel uͤber die Unruhen in den noͤrdlichen Spanischen Provinzen allmaͤlig aufzugeben.
Auch die Morning-Post hat sich nun überzeugt, daß es mit dem Aufstand in Biscaha Ernst war, und so sehr ist sie durch die ihr zugekommenen Mittheilungen umgestimmt worden, daß sie jenes Ereigniß, welches sie ein paar Tage fruͤher als eine leise Bewegung der Karlistischen Partei darstellte, jetzt als den Anfang eines Buͤrger-Krieges bezeichnet, der eben so langwierig, eben so blutig, eben so unheilbringend fuͤr Spanien werden koͤnne, als der Kampf der rothen und der weißen Rose es fuͤr England gewesen; die Quellen, aus denen sie ihre Nachrichten schöpft, sind Briefe verschiedener, sehr angesehener Spanischer Handlungs⸗ haͤuser, deren Glaubwuͤrdigkeit sie durch das Argument zu beweisen sucht, daß der ganze Spanische Handelsstand nicht nur bei Erhaltung des Friedens, sondern auch bei dem Fort— bestehen der jetzigen Regierung, die ihre Verwaltungs⸗Maxlmen durch das „scharfsinnige und treffliche (excellent) Manifest““ der Regentin angekuͤndigt, aufs Hoöchste interessirt sey. „Wenn den— noch „, sagt die Po st, „geachtete und ausgezeichnete Spanische Kaufleute berichten, daß die Fahnen des Don Carlos triumphi⸗ rend über Biscaya wehen, so konnen wir daraus mit Bestimmt heit schließen, daß diese Thatsache wahr sey, und wir muͤssen den Angaben daruͤber um so mehr Glauben beimessen, als sie das Zeugniß der Anhaͤnger der Regentin uͤber ihre eigene Niederlage enthalten.“ — Ünter so bewandten Umstaͤnden erklaͤrt nun auch die M orn in g⸗Po st geradezu, ihrer Meinung nach sey in diesem Au⸗ genblick Don Carlos rechtlich der wahre Koͤnig von Spanien, dem ein— zigen Gesetze gemaͤß, welches die Spanische Nation von jeher und jetzt noch als die geltende Thronfolge⸗Ordnung anzuerkennen gewohnt sey Ein solches Gesetz, in den Ansichten und Wunschen des Boltz
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